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Traumtänzerin

Veny
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Traumtänzerin

Beitragvon Veny » So 27 Feb, 2011 19:27

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Arina ist 17 Jahre alt und eine sogenannte Traumtänzerin. Nur eine Handvoll Menschen weltweit besitzen diese Gabe, die einem erlaubt, sich das Leben so zu träumen, wie man möchte. Doch was man sich auch träumt, es sind und bleiben Träume. Und so entsteht oft nur ein fahler Nebengeschmack, der lange anhält und nichts verspricht.
Als Arina sich eines Tages ihren Traumjungen erträumt, ist es nicht weiter verwunderlich, dass niemand ausser ihr ihn sehen und fühlen kann. Zu allem kommt noch, dass sie in der realen Welt einen jungen Mann kennenlernt, der ihr Seelenverwandter sein könnte. Für welches Leben wird sie sich schlussendlich entscheiden?



Prolog
Ich bin ein Traumtänzer,
ich tanz mein Leben, tanz den Traum,
ich träum vom Glück, schau nie zurück.
Traumtänzer,
ich führ dich in den Traum hinein,
und er soll Dein Begleiter sein.
(Schandmaul – Traumtänzer )

1. Kapitel / Teil Eins

Es war einer dieser gewöhnlich ungewöhnlichen Tage. Wie jeden Morgen war ich unterwegs zur Schule und musste dabei einen quälenden Weg, bestehend aus Busfahren und Laufen, überstehen. Ich mochte Busfahren nicht. Zu viele Leute drängten sich oft in diese kleinen Linienbusse, wenn man keinen Sitzplatz hatte, stand man verpackt wie eine Sardelle in einer Dose zwischen all den verschiedenen Menschen, die man nicht kannte und von denen man nicht wusste, was sie als nächstes vorhatten. Wäre ja möglich, dass sich mitten unter ihnen ein Massenmörder aufhielt. Ein Verrückter oder ein Attentäter, ein Vergewaltiger oder ein Pädophiler. Man wusste nie.
Aber in dem Moment in dem ich den Bus betrat, war ich schon nicht mehr da. Sobald meine Hände einen Halt gefunden hatten, sobald ich sicher war, nicht hinzufallen, befand ich mich bereits in meiner Traumwelt. Heute war ich in einer belebten Stadt. Ich hatte keine Ahnung, wo sich diese befand, aber das war auch egal. Möglich, dass sie nicht existierte, sondern nur eine Ausgeburt meiner verrückten Fantasie war.
Offenbar war gerade Markttag, denn überall waren verschiedene Stände aufgebaut und die Menschen boten von Früchten und Gemüse bis über diverse Tücher alles an. Während es in der realen Welt aus Kübeln goss, schien hier die Sonne und tauchte die ganze Stadt in einen goldenen Schimmer.
Fasziniert trat ich an den Stand einer alten Dame, die trotz ihrer zitternden, geschwächten Hände mit aller Sorgfalt Muster in Stoff stickte. Sie sah auf, als mein Schatten ihr das Sonnenlicht nahm und sie ihre Arbeit nicht mehr genau erkennen konnte.
„Kupferhaar und bleiches Gesicht, graue Augen, freundliches Antlitz. Eine Traumtänzerin hat mich erschaffen, besucht mich in meiner Welt, oh hoff ich, sie träumt noch lange, lässt mich leben für die Dauer ihrer Träume.
Kann ich dir helfen, mein liebes Kind.“
Ihr Gesicht war trotz einiger Falten noch wunderhübsch und ihre braunen Augen blitzten frech, als sie in mir die Traumtänzerin erkannte.
Wir hatten alle eine besondere Verbindung zu unseren ausgedachten Figuren und Welten. Wenn wir eine davon betraten, wurden wir erkannt und oftmals wurden wir angesprochen wie eben. Die Leute hofften immer, dass wir lange träumen, damit sie lange leben. Und immer wieder wollten sie, dass wir zurückkehren, um ihnen möglichst viel Zeit zu schenken. Aber das war nicht immer möglich. Manchmal konnten wir eine Welt nur einmal besuchen. Niemand von uns wusste wie das Ganze funktionierte. Es war einfach ein kompliziertes System, gehandelt vom Traumhändler, denn wir alle nicht kannten. Wahrscheinlich machte er sich nur einen Spass aus der ganzen Sache.
Freundlich lächelte ich die alte Frau an.
„Nein, danke. Ich wollte lediglich ihre wunderschönen Arbeiten betrachten.“
„Na, dann beeil dich mein Kind, damit ich bald fortsetzten kann mit der Stickerei hier.“
„Okay.“, sagte ich nur und machte einen Schritt zur Seite, damit das Sonnenlicht wieder auf ihren Stand fiel.
„Ich danke dir.“
Langsam ging ich weiter die Strasse entlang. Das Volk hier war freundlich, überall ertönte Gelächter und fröhliche Stimmen. Vögel zwitscherten und weit entfernt war sogar das Rauschen des Meeres zu hören. Über mir erstreckte sich ein azurblauer, wolkenloser Himmel. Ich genoss den Augenblick und wieder einmal mehr, war ich froh darüber, eine Traumtänzerin zu sein. Wie sehr hasste ich doch mein normales Leben, während mich dies hier alles vergessen liess.
Aus dem nichts bekam ich plötzlich einen heftigen Schlag auf den Rücken und die Welt um mich herum fiel in Zeitlupe in sich zusammen und fügte sich wieder wie ein Puzzle ineinander, doch war es diesmal nicht mehr ein Traum, sondern erneut der grausige Bus, in dem ich nun stand. Hinter mir fluchte jemand und ich drehte mich, so gut es ging, um. Ein älterer Herr war offenbar gegen mich gefallen, als der Bus in eine Kurve ging, und rappelte sich nun vom dreckigen Boden auf.
„Hey, sie schwachsinniger Fahrer! Können Sie nicht aufpassen?“
Genervt schloss ich die Augen. Wieso fing der Alte jetzt einen Streit an? Konnte er sich nicht einfach wieder hinsetzten und still sein? Doch beleidigt, weil er vom Busfahrer ignoriert wurde und weiter hinten im Bus Jugendliche über ihn lachten, vertiefte er sich in ein zorniges Selbstgespräch mit sich selbst, aus dem leere Drohungen raus zu hören waren.
Weiterträumen war mir in dem Moment unmöglich, zum einen, weil ich zu angespannt war, zum Anderen, weil der Bus nur noch drei kurze Stationen von der Schule entfernt war.
Ein komischer Geruch lag in der Luft, die verschiedenen Deos und Parfüme der Einzelnen vermischten sich zu einer Wolke, zusammen mit dem modernden Geschmack, der offenbar von dem Alten kam und dem intensiven Schweissgeruch der dickeren Frau, die direkt neben mir stand. Es war mehr als nur eklig und ich konnte nicht verhindern, dass mir übel wurde.
Als der Bus endlich bei der Schule stehen blieb, zwängte ich mich sofort hinaus und holte mir dabei eine beleidigende Bemerkung des Alten ein, der gleich hinter mir den Bus verliess. Es war mir egal, ich war einfach nur froh, dass ich wieder an der frischen Luft war und atmete diese tief ein.
Toujour Pur

Ashlyn
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Beitragvon Ashlyn » Mo 28 Feb, 2011 17:49

Wow, schöne Idee!
Schon allein deine Kurzbeschreibung klingt sehr interessant und auch dein Geschriebenes gewährt einen kleinen Einblick in deine erfundene Traumwelt. (: Ist dir echt sehr gelungen bis jetzt, finde ich.
Titel gefällt mir; klar, passt ja auch.
Gut, leichte formale Schwächen, die aber nicht stören. :)
Schön geworden.

:knuddel:
Deep into that darkness peering, long I stood there wondering, fearing | Doubting, dreaming dreams no mortal ever dared to dream before | But the silence was unbroken, and the darkness gave no token [...] | poe (the raven)

Alpha
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Beitragvon Alpha » Di 01 Mär, 2011 18:57

Seeeehr schöne Idee (:

Beim Titel bin ich gleich aufmerksam geworden. Bin begeisterter Schandmaul Hörer !
Und siehe da...Schandmaul *rock*

Muss glatt mal das neue Album "Traumtänzer" rausholen und einlegen (:

Bin auf mehr gespannt (;
Es war kalt und ich saß in einer Blutlache. Der Wolf war tot.
Sig © Alpha; Projekt Wolfsmaske

Liquor
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Beitragvon Liquor » So 24 Apr, 2011 20:44

Hallo Artveny! (:

Mal abgesehen vom Bild, das doch ziemlich kitschig aussieht (^^) finde ich schonmal die Inhaltsangabe echt interessant! Klingt anders und sehr kreativ. Ich les' jetzt einfach 'mal rein.

Huch, das geht schnell los. Einen kleinen Abschnitt lang beschreibst du ansatzweise ihren Alltag und dann ist sie plötzlich in ihrer Traumwelt. Interessant, auch wenn ich eigentlich langsamere Einstiege bevorzuge :} Aber das ist Geschmackssache, finde ich.

Ah, sehr süß finde ich, dass die erdachten Figuren, hoffen, lang erträumt bleiben zu dürfen. Richtig schön, darauf muss man auch erstmal kommen! :}

gehandelt vom Traumhändler, denn wir alle nicht kannten.

"den"

„Nein, danke. Ich wollte lediglich ihre wunderschönen Arbeiten betrachten.“

In der Höflichkeitsform wird das "Ihren" ebenso wie das "Sie" groß geschrieben ;)

„Na, dann beeil dich mein Kind, damit ich bald fortsetzten kann mit der Stickerei hier.“

"fortsetzen"

Ui, also, ja, wie gesagt, die Idee ist richtig interessant :} Gefällt mir gut, diese Traumwelt, Traumtänzer, spannend neu :}
Bin gespannt auf mehr :}

LG Juls
Manchmal weniger hier als sonst wo.