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Totenruh

Veny
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Totenruh

Beitragvon Veny » Mi 11 Jul, 2012 20:55

Huhu Leute!

Ich schreibe in letzter Zeit solchen Mist zusammen! Ich glaub das selber nicht! >.<
Wie diesen OS hier. Hab ich mir kurz aus den Fingern gesaugt. In meinem Kopf klang es wie eine tolle Idee, aber an den Umsetzungen hapert es mir in letzter Zeit. Ich hätte so viele Idee. Die alte Frau, die kurz vor dem Sterben ist, die Frau in der Geisterwohnung, der hungrige Eremit und nicht zuletzt der junge Mann mit den Masken. Aber ich kann sie nicht umsetzten. Irgendetwas ist blockiert. Und eigentlich habe ich gehofft, dass mir dieser kurze OS hier hilft, darüber hinweg zu kommen, aber scheinbar nicht. -.-
Ich freue mich wie immer über konstruktive und hilfreiche Kritik, die vielleicht auch ein wenig hilft, die Blockeade zuu besiegen ^^


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Totenruh



Totenruh
Tropf. Tropf. Tropf. Tropf.

Sanft benetzten klare Regentropfen die hellen Blätter der Narzisse. Verwelkt und verlumpt wirkte die Blume im klaren Mondlicht, welches auf die Erde schien. Doch einige grüne Blätter hielten dem fortschreitenden Tod tapfer stand und zeigten sich noch in voller Blüte.
Es war eine seltsame Atmosphäre, die auf dem kleinen Friedhof in der Nähe von New Hampshire herrschte. Friedlich, dennoch lag etwas in der Luft. Etwas, das man nicht in Worte fassen konnte und dass nicht mehr weit entfernt zu liegen schien.

Arctura, eine junge Frau, kaum älter als 20 Jahre alt, strich zwischen den zerbröckelten Steingräbern umher. Hin und wieder strichen ihre langen, bleichen Finger vorsichtig, aber bestimmend über den eint oder anderen Stein. Ihr schwarzes, taillenlanges Haar war zu einem Zopf gebunden, einige einzelne Strähnen fielen ihr ins Gesicht und störten zuweilen ihre Sicht aus eisblauen Augen.
Summend und leicht tanzend, ging Arctura ihren täglichen Weg über den Friedhof. Der Start war immer derselbe, ebenso wie es das Ziel war. Eine alte Trauerweide. Es war jeden Abend das gleiche Spiel. Sie drehte ihre Runde über den Friedhof, sprach mit einigen der Toten. Wenn sie zurück kam, war er bereits dort. Lehnte an der Eiche wie immer. Lässig, mit verschränkten Armen, das lange Haar floss ihm über die Schultern und seine Miene schien aus Stein zu sein.

Langsam trat sie zu ihm hin, Schritt für Schritt, achtete darauf, das lange, schwarze Kleid, welches sie trug, nicht zu beschmutzen. Wenige Zentimeter vor ihm blieb sie stehen und starrte zu ihm hoch. Seine grünen Seelenspiegel musterten sie, ausdruckslos und doch stand eine Frage in ihnen. Wieso?
Eine Träne rollte Arctura`s Wange hinunter.
Sie machte sich erst nicht die Mühe, sie wegzuwischen. Es würden sowieso noch weitere folgen. Die Schwarzhaarige senkte ihren Blick, denn sie konnte nicht weiter dem vorwurfsvollen Blick standhalten, denn Ronnie ihr schenkte.
„Ich weiss nicht, wieso.“, sagte sie.
„Das ist eine Lüge.“, gab er harsch zurück, doch noch immer nicht konnte man auf seinem Gesicht eine Regung erkennen.
Arctura schluckte die bitteren Tränen hinunter, die sich erneut ihren Weg über ihre Wangen suchen wollten und überwand die letzten paar Zentimeter Abstand zwischen ihnen. Sie schlang ihre Arme um ihn, wollte sich an seine Brust drücken…
…doch wie so immer, griffen ihre Arme ins Nichts, bekamen nichts zu fassen. Langsam liess Arctura ihre Arme wieder sinken, über ihre eisblauen Augen huschte ein seltsamer Glanz.

„Sieh sie dir an! Sie spricht schon wieder mit sich selber, hihihi!“
„Hihi, ja, wie Recht du hast! Und sie versucht schon wieder, die Luft zu umarmen. Wie dämlich ist die denn?“
„Sehr dämlich!“

Arctura`s Blick glitt hinüber zu dem hohen Eisenzaun, welcher den Friedhof umgab. Sie konnte zwei weibliche Gestalten ausmachen, erkannte sie aber erst, als die zwei in das helle Licht einer Strassenlaterne traten. Hayley und Fynn, zwei Mädchen aus ihrer Studienklasse. Die zwei kicherten vor sich hin, deuteten mit dem Finger auf sie und schüttelten dabei arrogant ihre Haarmähnen hin und her.
Als die beiden kichernd und lachend verschwunden waren, richtete Arctura ihre Aufmerksamkeit wieder auf den langhaarigen Mann vor sich.
„Lass mich gehen.“, flüsterte er nun, sah sie flehend an.
„Nur wenn du mich mitnimmst.“
Seine Augen nahmen einen traurigen Ausdruck an, während er leicht den Kopf schüttelte.
„Das kann ich nicht.“

16. Mai 2010 , Houston News Paper
Der junge Gitarrist und Sänger Ronnie James Dio verstarb an einem Magentumor. Er hinterlässt seine schwangere Frau Arctura Dio.
Die Trauerfeier findet am folgenden Woche in der kleinen Kirche im Stadtzentrum statt.


Irgendetwas zerbrach in Arctura.
Es war schon vorher einiges durcheinander gewesen in ihren Gedanken, in ihrem Sein, in ihr. Aber jetzt war etwas kaputt gegangen, dass man nicht so schnell wieder heilen konnte. Arctura spürte, wie ihr Herz immer langsamer schlug.
„Wie, das kannst du nicht?“, fragte sie mit zittriger Stimme nach und versuchte erneut nach ihm zu fassen, doch wieder wich er ihr aus.
„Ich kann dich einfach nicht mitnehmen.“

Bevor Arctura weiter etwas sagen konnte oder sich erneut auf den Langhaarigen zugehen konnte, löste sich dieser in kleine Einzelteile auf und übrig blieb nichts weiter als ein dunkler Rauch. Langsam liess sich die junge Frau zur Erde sinken, lehnte mit dem Rücken an den Baumstamm, an dem eben noch ihr Freund gelehnt hatte. Verzweiflung, wie schon so oft, überfiel sie, nagte an ihr und ihrem Vertrauen in die Welt. Ihre Hand glitt unter ihr langes Kleid, zog die langersehnte Erlösung hervor. Sie würde ihm folgen, egal was es sie kostete. Er konnte sie nicht einfach hier zurücklassen, lebend, während er tot war. Ein Leben ohne ihn war ein Leben ohne Herz. Schnell und ohne ein Zögern glitt das scharfe Metall über ihre kalte, dünne Haut am Hals, setzte dem Ganzen ein schnelles Ende. Sein Gesicht verfolgte sie, sah sie vorwurfsvoll aus dunklen Augen an, während das Blut warm über ihre Haut perlte. Seufzend schloss sie die Augen, ersehnte die Dunkelheit.
Ja, sie war glücklich.


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Totaler Mist, nicht wahr? -.-
Toujour Pur

Wehwalt
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Beitragvon Wehwalt » Mi 11 Jul, 2012 23:59

Totaler Mist, nicht wahr? -.-
Naja, etwas sentimental und voraussehbar schon. Verliebt - Trauer - Todessehnsucht - Suizid ... eigentlich banal, oder? Aber wie könnte es totaler Mist sein, wenn der Typ doch lange Haare hatte? Ist er jetzt ihr Freund oder ihr Mann?
Nun ja, wie käme ich dazu, Dir über eine Blockade hinwegzuhelfen? Wie immer hast Du eine schöne, anschauliche Sprache, diesmal sogar ohne Stilblüten.
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irm63
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Beitragvon irm63 » So 15 Jul, 2012 23:18

Stilblütentechnisch muss ich Wehwalt leider widersprechen, ich grübele nämlich immer noch über die arrogannt hin- und hergeschüttelten Haarmähnen. :wink:
Wenn ich mir das bildlich vorstelle, sehe ich ein seitliches Hadbanging ...

Insgesamt hat mir Dein Oneshot gut gefallen, aber ich bin über einige auch in Fanfictions beliebte klischeehafte Formulierungen gestolpert, die der Story nicht guttun:
die Sicht aus eisblauen Augen
die grünen Seelenspiegel
der Langhaarige

Und ich würde mich nicht allzusehr mit der Beschreibung der Äußerlichkeiten aufhalten, denn Du mußt hier ja keinen Charkter vorstellen/entwickeln, dessen Haarlänge oder -farbe später mal für den Plot von Bedeutung ist.
Ihr schwarzes, taillenlanges Haar war zu einem Zopf gebunden, einige einzelne Strähnen fielen ihr ins Gesicht und störten zuweilen ihre Sicht aus eisblauen Augen.

Diesen Satz könnte man ersatzlos streichen. Es ist auch für die Story belanglos, ob sie ein Kleid, einen Minirock oder gar Jeans trägt.

Wenn Du den Mut hast, Überflüssiges wegzulassen, wird die Story spannender.

Arctura, eine junge Frau, kaum älter als 20 Jahre alt, strich zwischen den zerbröckelten Steingräbern umher.

Und dieser Satz würde stärker wirken, wenn da nur stünde:
Eine junge Frau strich zwischen den zerbröckelten Steingräbern umher.

Ihren Namen kannst Du später erwähnen.



Und dann fällt mir noch auf, dass Du vermutlich zerbröckelnde Grabsteine meintest, von zerbröckelten Gräbern ist nicht mehr allzuviel übrig. :wink:
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Beitragvon Wehwalt » So 15 Jul, 2012 23:38

Also gut. Dann halt doch Stilblüten.
Ich hab den Verdacht, irm, Du kennst die anderen echten Cimbis nicht ....
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irm63
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Beitragvon irm63 » So 15 Jul, 2012 23:49

Nö.

*unschuldig guckt*

Was sind Cimbis? :D
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Beitragvon Wehwalt » Mo 16 Jul, 2012 00:35

Cimbi = Artveny = Thornspawn.
Echte Cimbis = FFs dieser Autorin.
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