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Vampir Bücherrei

Schattenblume
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Beitragvon Schattenblume » Sa 03 Feb, 2007 22:48

Was ist ein Vampir?
von Heshthot Sordul



Nun - diese Frage zu beantworten ist keineswegs einfach. Denn ein Jeder versteht wohl etwas anderes darunter.
In den Mythologien der alten Zeit ist der Vampir in der Regel ein Verstorbener, eine umherwandelnde Leiche, welche die Lebenden heimsucht (mit Vorliebe Familienangehörige und Freunde) und sie ihrer Lebenskraft beraubt. Sei es durch das Trinken ihres Blutes oder auf andere Weise. Sie verursachen Krankheiten, Siechtum, Mißernten und sind für andere Naturkatastrophen verantwortlich.
Es gibt diesen mythologischen Vampir unter den verschiedensten Namen (einige davon werden an anderer Stelle in der VB ja bereits genannt) und in den unterschiedlichsten Ausprägungen in so ziemlich jeder Kultur. Bei diesen saugenden Monstren handelt es sich nicht unbedingt um Wesen mit denen man sich gerne identifiziert. Im Gegenteil, sie ließen die Sterblichkeit des Menschen und die Gewissheit des Todes als Segen gegenüber der Verdammnis dieser Untoten erscheinen. Ein Aspekt, der die weitverbreitete Bereitschaft an die Existenz solcher auf ewig Verdammten erklären mag.
Dieses änderte sich erst mit dem literarischen Vampir, den man in Ansätzen bereits in Goethes 'Die Braut von Korinth' erkennen vermag, der aber erst im viktorianischen Zeitalter durch Autoren wie Sheridan LeFanu, Lord Byron, dessen Freund und Arzt William Polidori und nicht zuletzt dem Iren Bram Stoker seine volle romantische Bedeutung erlangte. Welcher "Vampirologe", bzw. Vampyr kennt nicht LeFanus weiblichen Vampir Carmilla oder besser gesagt Mircalla, Comteß Karnstein oder den eleganten Lord Ruthven aus Polidoris Feder? Von dem wohl bekanntesten adligen Vampir, dem transylvanischen Grafen Dracula ganz zu schweigen, mit dem der bis dato kaum bekannte Autor Bram Stoker letztlich Weltruhm erlangte? Alle diese Vampire entsprangen dem Geiste dieser Romanciers, teilweise in Anlehnung an historischen Personen, wie der Gräfin Elisabeth Báthory oder dem walachischen Woiwoden Vlad IV, welcher auch Vlad Tepes (Vlad der Pfähler) oder Draculae (Sohn des Drachens/Sohn des Teufels) genannt wurde. Diese Vampire gaben den Autoren die Möglichkeit mehr oder weniger erotische Szenen in ihren Geschichten zu erzählen ohne gegen den guten Ton der wenigstens nach aussen hin recht prüden viktorianischen Zeit zu verstossen. . Neuzeitliche Autoren, wie Anne Rice oder Tom Holland, um nur zwei der unzähligen Schriftsteller zu nennen, welche in der Tradition der "alten" Romanciers ihre Vampire durch die Seiten der Bücher und die Träume der Leser wandeln lassen, haben das Ihrer dazu beigetragen, diesen übernatürlich schönen, eleganten, verführerisch erotischen und schier unüberwindbaren Vampirtypus am (Un-)Leben zu erhalten. Während Holland seine Vampirtrilogie dem Altmeister Lord Byron widmet, welcher dort als übermächtiger Vampir durch die Sphären der Zeit wandelt, kreierte Anne Rice gleich mehrere wunderschön anzuschauende Vampire, wobei ihre Figur Lestat de Lioncourt die zentrale Wesenheit ihrer unvergleichlichen Vampirchroniken darstellt. Erzählt in 'Gespräch mit dem Vampir' der untote Kreole Louis de Point du Lac noch darüber, wie Lestat ihn zum Vampir wandelte und darüber, wie es ihm, Louis, anschließend erging, übernahm im Folgeroman 'Der Fürst der Finsternis' Lestat selbst die Erzählerrolle, welche er auch in den Folgeromanen 'Königin der Verdammten', 'Nachtmahr' und 'Memnoch der Teufel' beibehielt. In Letzterem trifft der zu diesem Zeitpunkt schon übermächtige Lestat auf den Teufel und schließlich auch auf Gott persönlich und soll sich entscheiden, wem von Beiden er dienen soll.
Die Filmindustrie tat dann das ihre dazu, um den Vampir in unzähligen mehr oder weniger gelungenen Filmen zu glorifizieren. Nur in sehr wenigen Filmen erscheint der Vampir als verfluchte, gottlose Kreatur, welche unter Ihrem Dasein leidet. Die meisten Filmvampire geniessen ihre Macht und spielen sie erbarmungslos aus. Auch wenn sie zumeist (leider) am Ende des Filmes ihren endgültigen Tod durch den Pflock, das Sonnenlicht oder sonstige garstige Dinge erleiden. (Wie erfrischend ist da das "Happy End" in 'Interview mit dem Vampir' basierend auf Anne Rices erstem Band der Vampirchroniken)
Mit solchen Charakteren kann man sich natürlich sehr leicht identifizieren, stellen sie doch alles dar, was einem Sterblichen als erstrebenswert erscheinen mag. Die Vampire sind unsterblich, gegen jegliche Krankheit gefeit, schön, verführerisch und verfügen über eine faszinierende Ausstrahlung. Zudem sind sie stark und mächtig. Vor allem aber stehen sie ausserhalb der menschlichen Gesetze, können tun und lassen was immer sie wollen, ohne die Strafe für Ihr Tun fürchten zu müssen. Man kann sogar so weit gehen, daß sie am Ende aller Tage selbst die Vergebung Gottes erhalten, denn sie hatten ja (zumeist) keine Wahl und sind völlig unschuldig an ihrem Zustand. Alles tun zu dürfen und vor allem zu können ohne die Konsequenzen dafür tragen zu müssen, scheint mir der zentrale Faszinationspunkt zu sein, der den Vampir ausmacht. Dazu dann noch die dunkle Romantik, welche Vampire ausstrahlen - wen wundert es da, daß sich so viele Menschen diesem Wesen verbunden fühlen, obgleich es so doch gar nicht existiert und sicherlich nie existiert hat?
Und doch gibt es Vampire! Menschen, die (fast) so leben, als wären sie jene mythologischen oder literarischen Vampire, ohne jedoch wirklich daran zu glauben, unsterblich zu sein, im Sonnenlicht verbrennen zu müssen oder andere Menschen verletzen oder gar töten zu müssen oder wollen, weil sie meinen deren Blut zum Leben zu benötigen. (Denn dann würde ich sie nicht als Vampire, sondern als geistig gestörte Psychopathen, die eingesperrt gehören, bezeichnen - wohingegen das Trinken von Blut in gegenseitigem Einverständnis vollkommen in Ordnung und nicht zu verdammen ist.) Menschen, welche die Nacht und ihren dunklen Frieden lieben, die lieber Stunden den Vollmond anschauen, als sich Big Brother im Fernsehen anzuschauen ;o). Menschen, die dunkle, düstere Musik mögen. Menschen, die den Mythos Vampir ausleben, ohne jedoch andere Menschen in irgendeiner Form zu schädigen. Menschen, die alles was das Thema Vampire ausmacht gierig in sich saugen, so wie der "wahre Vampir" das Blut der Sterblichen saugt. Menschen, die sich Vampire nennen und dazu jedes Recht der Welt besitzen. Von diesen Vampiren gibt es mehr, als sich der Normalbürger denkt. Sie leben unter uns - oder sollte ich wohl besser sagen: Wir leben unter Euch! Sicherlich gibt es auch unter uns Vampiren noch unterschiedliche, wie soll ich es nennen, Gruppierungen(?). Manche sind "nur" Rollenspieler, welche am Wohnzimmertisch oder beim Live-Rollenspiel ihre vampirischen Abenteuer bestehen, andere schlüpfen nicht nur zeitweilig in die Rolle des Vampirs, sondern leben sie rund um die Uhr mehr oder weniger ausgeprägt aus. Der eine lässt an seinem Äusseren keinen Zweifel daran aufkommen, welcher Gattung er angehört und mag sich extrem "vampirisch" kleiden, schminken und zurechtmachen, während der andere weniger auffällig als Vampir durchs Leben geht, was ja auch dem "wahren Vampir" mehr entsprechen würde. Doch sollte ein Vampir durchaus in der Lage sein, auch an Kleinigkeiten einen anderen Vampir erkennen können. Es gibt sicherlich Aufzählungen und Listen in denen jeder in eine bestimmte "Vampirschublade" gesteckt wird, frei nach dem Motto "Du denkst so und so, also bist Du ein Vampir Typ X, Du denkst so und so, also gehörst Du zum Vampirtypus Y und so weiter und so fort! Ich persönlich halte nichts von derartigen Einstufungen, denn ich denke, jeder Vampir sollte so sein und so leben, wie es ihm gefällt, ohne gleich spezifiziert und katalogisiert zu werden. Denn auch wir sind Individuen, die ein Recht darauf haben, sich auch innerhalb der Vampirgemeinschaft frei entfalten zu dürfen, ohne sich anhören zu müssen: Da Du das und jenes nicht machst, magst oder tust bist Du gar kein richtiger Vampir. Das ist kleinbürgerlich und eines Vampirs nicht würdig!
Zum Schluß bleibt mir nur zu sagen, daß ich die Frage "Was ist ein Vampir?" nun wohl doch nicht so beantworten konnte, wie es sich der eine oder andere geschätzte Leser wohl erhofft hat, denn wie ich es ja eingangs bereits erwähnte, jeder versteht wohl etwas anderes darunter. Und jeder sollte die Antwort darauf tief in sich suchen. Vermag er sie dort nicht zu finden, denke ich, ist er keiner der Unsrigen. Denn wie kann man etwas sein, von dem man selbst nicht weiss, was es ist? Ich für meinen Teil, habe für mich die Antwort gefunden und denke, daß Ihr verehrter Leser, dieses auch könnt, so Ihr denn in Euch sucht und falls Ihr die Antwort nicht schon längst für Euch gefunden habt. Sollte dies noch nicht der Fall sein, hoffe ich, daß Euch die Vampyrbibliothek ein wenig geholfen hat, Eure ganz persönliche Antwort auf die Frage "Was ist ein Vampir?" zu finden.
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Beitragvon Schattenblume » Sa 03 Feb, 2007 22:54

Über Vampire
Eine Hausarbeit von paincat (Copyright 2002 by paincat)


Einleitung

Generelles
Seit mehreren hundert Jahren geistert der Mythos Vampir durch die Köpfe der Menschen. Der Wandel vollzieht sich dabei drastisch vom generellen Geisterwesen bis hin zum Vampir als erotisch-anziehender Figur.
In der Mythologie existieren vampirische Dämoninnen wie z.B. die griechischen Lamia, die jungen Schönheiten das Blut aussaugen (basierend auf der Geschichte von Lamia, einer Geliebten des Zeus, die von Hera in den Wahnsinn getrieben wurde und seither Kinder mordet) oder im Talmud Lilith, die erste Frau Adams, die ihm jedoch nicht untertan sein wollte. Ihre Kinder wurden daraufhin getötet, sie in eine Dämonin verwandelt und durch Eva ersetzt (seither stellt Lilith eifersüchtig den Nachkommen von Adam und Eva nach). Die ersten Vampirgeschichten sollen bereits 600 vor Christus in China erzählt worden sein, und auch in Indien sind Erzählungen über Gandharven, blutsaugende Kreaturen überliefert. Auf den folgenden Seiten möchte ich mich jedoch auf den Vampirismus in Europa beschränken.
Die Wurzeln des Vampirismus reichen bis in die Frühzeit der Menschen zurück, als diese entdeckten, daß ein verwundetes Tier oder ein verletzter Mensch durch den Blutverlust auch seine Lebenskraft verlor. Der Glaube entstand, daß man durch den Genuß des Blutes seine Lebenskraft erneuern, bzw. durch Einreiben mit Blut seine Kraft vergrößern kann. Ingesamt liegt dem Vampirglauben die orientalische Vorstellung der ewigen Wiederkehr zugrunde, nach der nichts wirklich vergeht (Reinkarnationen). Vampire trinken das Blut der Lebenden und holen sich so ihr eigenes wieder.
Als Vorläufer der Vampire, über die bereits im ersten Jahrhundert berichtet wird, sind der Rufer, der Klopfer, der Besucher, der Verschlinger, der Neuntöter, der Aufhocker, der Alp, der Würger und der Nachzehrer zu nennen. Rufer und Klopfer auferstehen nach ihrem Tod, und töten andere dadurch, daß sie diese anrufen oder an ihre Türen klopfen. Der Besucher ist ähnlich beschrieben, jedoch zieht er keine weiteren Todesfälle nach sich, oder ernährt sich gar von Blut, was den Schluß ziehen läßt, daß der Begriff des Vampirs im früheren Gebrauch lediglich Wiedergänger im allgemeinen beschrieb. Eher ein Dämon denn ein Vampir ist der Verschlinger, da es sich hierbei um menschenfressende Wesen handelt. Der Neuntöter zieht nach seinem Tod weitere neun, ihm zu Lebzeiten nahestehende Mitmenschen mit ins Grab, der Aufhocker lauert Menschen an unheimlichen Orten auf und läßt sich auf diese herabfallen. Er schwächt seine Opfer durch sein Gewicht auf deren Schultern. Am ehesten in Richtung eines Vampirs zielen Alp und Würger, da diese den Tod durch Ersticken oder Erwürgen herbeiführen. Beides Todesarten, die mit der Kehle in Verbindung gebracht werden. Den Nachzehrer schließlich bezeichnet Lecouteux als einen passiven Vampir, da dieser sein Grab nicht verläßt. Angehörige des Nachzehrers sterben, da dieser im Grab sein Leichentuch verzehrt, oder sich selbst verschlingt.
In den verschiedenen Ländern existieren unterschiedliche Namen - meinen tun sie alle eines: Vampir. So nennt man in Bulgarien den Vampir dedejko (Verbindung zwischen Ahnen und Vampir). In Kroatien/ Dalmatien sagt man vukodlak, ukodlak oder vuk und meint damit wie auch im Griechischen broukolakos oder dem Ukrainischen vârkolac oder mjertovjec ("der laufende Tod") ein werähnliches Wesen. In den Karpaten ist der Begriff opyr (aus dem Russischen "Tod mit Aufschub") geläufig, in Tschechien upir oder upyre (möglich auch vom serbischen piriti = aufgeschwollen - die Vampire im Osten waren mitnichten schöne schlanke Gestalten -, oder vom türkischen pir = fliegen) und in Polen upior (geflügeltes Gespenst - von upierzyc = mit Federn versehen). In Rumänien spricht man von strigoi, was Hexen oder generell Wiedergänger bezeichnet. Der Begriff Vampir taucht zum ersten Mal im 18. Jahrhundert auf.
Höhepunkt
Im 18.Jahrhundert erleben Vampire ihren geschichtlichen Höhepunkt. Die Angst vor ihnen schließt damit nahtlos an die Hexenverfolgungen an. Im Aberglauben wird zwischen Hexen und Vampiren eine Brücke geschlagen, indem man sagt, daß Hexen im Leben einen Pakt mit dem Teufel geschlossen haben. Ihre Belohnung ist demnach die Erhabenheit über den Tod, sprich ihre Wiederauferstehung als Vampir (nach Ferdinand von Schertz' Abhandlung "Magia posthuma" von 1706).
Die Verstärkung des irrationalen Glaubens an übernatürliche Wesen liegt im vorherrschenden Zeitalter der Aufklärung begründet. Durch die Rationalisierung wunden Traditionen immer mehr in den Hintergrund gedrängt, alles sollte sich anhand von Naturgesetzen erklären lassen, die Vernunft wurde Grundlage der Wissenschaft. Jedoch konnten auch die Wissenschaftler der Aufklärung nicht alle Geheimnisse der Natur entschlüsseln und bezogen sich zum Teil auch weiterhin auf die philosophischen und theologischen Thesen ihrer Zeit. Die einfachen Menschen fanden Erklärungen für die negativen Geschehnisse ihrer Zeit in ihrem Glauben. Wo auch immer etwas Schlechtes passierte - seien es Krankheiten, Seuchen oder eine schlechte Ernte - fand man im Untoten einen passenden Schuldigen. Der Aspekt eines gemeinsamen übernatürlichen Feindes stärkte die Dorfgemeinschaft und spendete Trost und Hoffnung.
Südosteuropa
Besonders in Südosteuropa ist der Vampirismus stark verwurzelt, was nach Kreuter am christlich-orthodoxen Weltbild liegt. Dem Totenkult wird in dieser Religion wenig Beachtung geschenkt, was das Volk durch seinen Aberglauben wieder ausgleicht. Der Vampirglaube stützt in den Menschen die Hoffnung auf ein Jenseits, da nicht jeder verstorbene Dorfbewohner als Untoter wieder auftauchte.
Auch die politische Situation kann als Erklärungsgrund für den Vampirismus in den Balkanländern herangezogen werden. Die Gegenden mußten jahrelange Kriege - nicht zuletzt den Türkenkrieg im 15. Jahrhundert aus dem die Dracula-Legende Vlad Tepes entstand - und Ausbeutungen von Eroberern und Feudalherren ertragen. Diese Ereignisse wurden vom Volk entsprechend ausgeschmückt und hielten sich über Jahrhunderte bis in die heutige Zeit.
Medizinische Erklärungen
Aus medizinischer Sicht ist der Vampirismus heute leicht zu erklären. Menschen, die nachts von einem Vampir besucht wurden, klagten über Symptome wie Herzrasen und -schmerzen, Hitzewallungen, Zittern und Atemnot. Bereits von einem Vampir infizierte Personen weisen die typischen Merkmale auf, wie z.B. Schlaflosigkeit, Lichtempfindlichkeit, Fieber, Schüttelfrost, Austrocknung und den daraus resultierenden unstillbaren Durst, sowie eine Abneigung gegen scharfe Gerüche wie z.B. auch Knoblauch. Die Mediziner heute führen diese Symptome auf die damals, aufgrund mangelner Hygiene stark grassierenden Seuchen zurück. Die Tatsache, daß oft innerhalb einer Familie Todesfälle zu beklagen waren, liegt vermutlich daran, daß die Familienmitglieder auf engem Raum zusammenwohnten und die Krankheiten meistens über die Luft oder die Exkremente übertragen werden.
Die Pest ist eine der ersten Seuchen, an die man in Verbindung mit dem Spätmittelalter denkt. Man unterscheidet zwischen der Bubonen- oder Beulenpest und der Lungenpest. Während sich erstere mit Geschwüren auf der Hau und starkem Fieber äußert, kommt bei der Lungenpest zusätzlich zum Fieber blutiger Auswurf hinzu. Beide Pestarten führen innerhalb von fünf Tagen zum Tod.
Eine weitere weit verbreitete Seuche dieser Zeit ist die Cholera, die über Rußland nach Europa kam (dies erklärt auch den stärkeren Vampirglauben in den osteuropäischen Ländern). Aufgrund fehlender Sanitäreinrichtungen leitete man die Exkremente in die Flüsse, an denen entlang sich das Cholerabakterium Vibrio cholerae besonders gut und schnell verbreitet. Die Symptome der Cholera sind vor allem Erbrechen und Durchfall, und damit auch die Austrocknung (Exikose) des Körpers. Ohne Behandlung sterben bis zu zwei Drittel aller Erkrankten innerhalb von sechs Tagen.
Ähnliche Symptome weist auch die Salmonellenerkrankung auf, jedoch hat diese noch kein mir bekannter Autor mit dem Vampirismus in Verbindung gebracht.
Die auffälligste, wenn auch nicht bekannteste Form der Tuberkulose ist der Gewebszerfall der Haut, was bei den Erkrankten ein schauriges Äußeres hervorruft. Allein aufgrund dieser Tatsache glaubte man, in den Kranken Vampire zu erkennen.
Beim Milzbrand kommt es allgemein zu hohem Fieber, Benommenheit, Kreislauf- und Herzrythmusstörungen. Im besonderen Fall der Lungenerkrankung treten zusätzlich Schüttelfrost und Schocksymptome auf. Die Patienten sterben innerhalb von drei bis fünf Tagen.
Wird man von einem Tier mit der Tollwut infiziert, führt dies ohne sofortige Impfung zu starken Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Fieber. Im Verlauf der Krankheit, die in wenigen Tagen zum Tod führt, kommen noch Kontraktionen des Kehlkopfes und Rachenbereichs (Kranke geben nur noch heisere Laute von sich), blutiger Schaum vor dem Mund und der Drang zum Umherstreifen und Beissen hinzu. Außerdem entwickeln die Patienten eine krankhafte Angst vor Frischluft und Wasser (natürlich auch Weihwasser), sowie eine gesteigerte Lichtempfindlichkeit (Photophobie).
Ebenso mit Photophobie äußert sich ein Migräneanfall. Die Betroffenen leiden dabei nicht nur unter starken Kopfschmerzen, sondern auch unter Übelkeit, Sprach- und Gleichgewichtsstörungen, sowie einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Lärm, Licht oder Gerüchen. Das Bedürfnis, sich in ein dunkles Zimmer zurückzuziehen und zu schlafen bis der Anfall vorbei ist, wird den Leidenden als eindeutiges Zeichen für Vampirismus ausgelegt.
Weitere Möglichkeiten der Mediziner den Vampirismus zu erklären, sind Krankheiten wie Anämie (Müdigkeit, erhöhte Herzfrequenz, Kurzatmigkeit, Gelbfärbung der Haut, extreme Blässe), Phrenesie (vom Wahnsinn/ Wahnvorstellungen besessen) oder auch die, in Transsilvanien vorkommende, erbliche Blutkrankheit Porphyrie (Lichtempfindlichkeit, anormale Behaarung, Gewebeveränderungen). Da die Porphyrie jedoch recht selten auftritt, kann nach Kreuter damit das Massenphänomen Vampirsimus nicht erklärt werden.
Den Beweis für den Vampirismus im Tod fanden die Menschen früher in den zum Teil unverwesten Körpern der Toten (was die Medizin als Naturmumifizierung bezeichnet) und der Tatsache, daß Haare, Finger- und Fußnägel, aber auch die Haut gewachsen war (= vegetatives Leben des Leichnams). Zudem interpretierte man die durch Faulgase aufgedunsenen Körper als wohlgenährt im Gegensatz zu den, durch Seuchen, Kriege und Hunger ausgezehrten Körpern der Lebenden.
Letztendlich gab es auch einige lebendig Begrabene, da man z.B. kataleptische Zustände fälschlicherweise als Totenstarre deutete. Wollte man nun Angehörige im selben Sarg beisetzen, so fand man den Leichnam in unnatürlicher Körperhaltung zusammengekrümmt, da dieser in Todesangst versucht hatte, sich zu befreien. Da es auch heute noch (wenn auch selten) zu Bestattungen Lebender kommt, kann man sich gut vorstellen, daß dies früher häufiger passierte und so Mitbegründung des Vampirmythos' wurde.
Vampirismus früher
wer ist ein Vampir/ Erkennungsmerkmale
Das Fernsehen beschreibt uns den Vampir meist als einen gutgekleideten, schlanken Gentleman mit bleicher Haut, hypnotischem Blick und scharfen langen Eckzähnen. Doch das ist lediglich unsere heutige romantische Vorstellung von Graf Dracula und Co.
Im Grunde ist der Vampir lediglich definiert als ein Wiedergänger, der Lebenden das Blut aussaugt, um damit sein eigenes Leben zu erneuern. Dabei kann dieser sowohl menschliche als auch Tiergestalt annehmen. In manchen Überlieferungen wird er als ein mit Blut gefüllter Hautsack beschrieben. Auch ist der klassische Vampir nicht zwangsläufig adelig, sondern meist ein fremder Wanderer oder eine Person aus der Dorfgemeinschaft, die sich von den anderen unterscheidet (z.B. Hasenscharte oder körperliche oder geistige Behinderung). Äußerlich ist der Vampir entweder durch seine dürre und bleiche Gestalt, oder aber durch seine Fettleibigkeit und ein rötliches Gesicht gekennzeichnet. Während die Slawen weitestgehend von dem bleichen, hageren Fremden sprechen, kommt die schmierig-fette Gestalt im Westen Europas, speziell in England vor. In Bulgarien glaubte man, daß Vampire lediglich ein Nasenloch haben, in Polen konnte man sie eindeutig an einer bienenstachelähnlichen Spitze an der Zunge erkennen. Gemeinsam waren ihnen allen die auffällig langen, spitzen Eckzähne und ihr stechend-hypnotischer Blick. Aufgrund der Tatsache, daß sie bereits tot sind, strömen sie einen starken Leichengeruch aus. Jedoch sind auch andere Geschichten überliefert, die Vampiren diesen Geruch nicht zuordnen, da sie ja nicht verwesen. Besondere Eigenschaften, die dem Vampir zugesprochen werden, ist die Fähigkeit im Dunkeln zu sehen, oder daß er sich sehr schnell bewegen kann. Vampire werfen keinen Schatten und haben kein Spiegelbild. Auch kann er sich in verschiedene Tiere (wie z.B. Wolf, Fledermaus, Ratte,...), oder in Nebel verwandeln, bzw. sich ganz klein machen. Vampire überwinden auf diese Art jedes Hindernis und verlassen so ihr Grab. Man kann dieses z.B. an kleinen Löchern in der Nähe erkennen, durch die der Vampir ein- und ausgeht. Ein weiterer Hinweis auf eine vampirische Schlafstätte sind Irrlicher - daher waren besonders Moore und Sumpfgebiete, in denen die Menschen häufig von malariaartigem Fieber, daß sich durch Bleichsucht und Delirium äußerte, befallen wurden, verschrien - und herabgegangene Sternschnuppen. Um auf dem Dorffriedhof die Gräber der Untoten ausfindig zu machen, führte man junge, noch nie gestrauchelte Pferde, Stiere oder Gänse über die Gräber. Scheuten diese ein Grab zu überqueren, war sicher, daß dort ein Vampir schlief. Auch Gräber, auf denen sich Hähne niederließen, standen unter unbedingtem Verdacht, Vampirstätten zu sein. Öffnete man nun eines dieser Gräber, fand man die Leiche unverwest (allerdings kein eindeutiges Anzeichen für Vampirismus, da auch sehr gute Menschen, oder Personen, die an einem 27./ 30. Januar oder einem 13. Februar geboren wurden, nicht verwesen, sondern erst am Tag des Jüngsten Gerichts zerfallen), oft mit offenen Augen und gewachsenen Nägeln und Haaren, aber auch teilweise frischer Haut.
Vampire haben jedoch nicht nur Vorteile, sondern sind auch bestimmten Gegebenheiten unterworfen. Sie können kein fließendes Wasser überqueren, können mit Knoblauch und Kruzifixen in Schach gehalten werden und sind zudem lichtscheu, so daß man sie sich z.B. mit Feuer vom Leib halten kann. Außerdem benötigen sie Blut, um ihre Kräfte zu regenerieren, und können sich nicht allzu weit von ihrem Grab entfernen, da sie bei Tagesanbruch wieder in ihrem Sarg liegen müssen, um nicht von der Sonne zerstört zu werden.
wie wird man ein Vampir
Die große Anzahl der Vampire ist vermutlich auf die vielen Seuchentode zurückzuführen. Für jeden Unglücksfall (oder jede zusammenhängende Häufung von Unglücksfällen) mußte ein Schuldiger gefunden werden - und der war häufig ein Vampir! Um also in jeder Situation das Auftauchen eines Vampirs erklären zu können, gibt es eine große Anzahl Möglichkeiten, einer zu werden.
Die uns aus diversen Filmen und Romanen geläufigste Methode ist wohl die Infizierung durch den Vampirbiß, bzw. die Vermischung des Blutes von Vampir und Mensch. Ebenfalls einleuchtend für Ohren des 21. Jahrhunderts sind Erklärungen, nach denen die Kinder von wieder zu Menschen gewordenen Vampiren wiederauferstehen, Ungetaufte oder Totgeborene zu Vampiren werden, oder auch Exkommunizierte die ewige Ruhe nicht finden können ("...und die Erde werde deinen Leib nicht empfangen" ist Teil des "Fluches", der über diese Personen gesprochen wird). Kein Wunder also, daß Vampire rachsüchtig Böses tun, wurde ihnen doch der Zutritt ins Himmelreich von den Lebenden verwehrt. Auch dem christlichen Glauben zuzuweisende Voraussetzungen, als Vampir wiederzukehren, sind Bestattungen auf unheiligem Boden (besonders schlimm sind Kriegsschauplätze oder Orte, an denen Morde stattgefunden haben) und nicht nach christlichen Riten Bestattete.
Jedoch konnten nicht alle Vampirvorkommen auf diese Art erklärt werden, so daß der Aberglaube der Menschen noch zahlreiche weitere Gründe für den Vampirismus fand. Generell war jeder geistig oder körperlich Behinderte ein potentieller Vampir. Aber auch Menschen, die mit Zähnen, Haaren, einer Eihaut auf dem Kopf (Haube), oder einem verlängerten Steiß (Schwanz) geboren wurden, Kinder von Mördern, aus Inzest hervorgegangene Kinder, Wechselbälger (von Dämonen ausgetauschte Kinder), im selben Monat zur Welt gekommene Brüder, bei Neumond oder an einem 25. Dezember Geborene (letzteres galt als Beleidigung Christi und führte zur Verbannung aus dem Himmelreich), oder Kinder, die die Fruchtblase zu verschlingen versuchten, galten als verdächtig. Der siebte Sohn eines siebten Sohnes kann sich nach Überlieferungen entweder auf die Seite des Guten stellen, oder aber er wird böse, und so ziemlich wahrscheinlich ein Vampir.
Mit der "bestandenen" Geburt war die Gefahr noch nicht gebannt. Auch wer nicht immer ein moralisch einwandfreies Leben führte, schlechte Charaktereigenschaften an den Tag legte, oder Sünden beging, durfte nicht auf die ewige Ruhe hoffen. Hexen waren ebenso prädestiniert, einmal Vampire zu werden, wie Rothaarige, Werwölfe, Meineidige, Mörder, oder einfach nur Menschen mit bestimmten Berufen, wie z.B. Schmiede, Holzfäller, Schuhmacher oder Metzger. Auch auf seinen Schatten mußte man achtgeben. Wurde dieser in ein Gebäude eingemauert, wurde man zu einem Stafia, einem schattenlosen Wesen, einem Vampir. Bei Menschen, die ledig starben, vollzieht man in Bulgarien die Ehe mit einem Lebenden, einem Baum, oder Stein, um den Körper am Wiederauferstehen zu hindern, und auch Tote die eine unerfüllte Aufgabe im Leben zurückließen (z.B. kleine Kinder/ ohne Testament gestorben), fanden keine Ruhe und kehrten wieder, um diese zu Ende zu bringen.
War man nun normal geboren und hatte ein gutes Leben geführt, konnte auch im Tod noch so einiges schiefgehen. In der Antike und auch noch später glaubten Gelehrte an eine, bei der Geburt festgelegte Lebensspanne, die eingehalten werden mußte, um einen Übergang ins Jenseits zu gewährleisten (so hatten z.B. Selbstmörder, Ermordete oder Hingerichtete schlechte Karten).
Nach Arnold van Gennep können drei Übergangsstadien unterschieden werden:
* die Riten der Trennung (Aufnahme des Leichnams und der Gang zum Friedhof),
* die Riten des Grenzbereichs zwischen Leben und Tod (Totenwache) und
* die Riten der Vereinigung (Totenmahl).
Werden diese Riten nicht vollständig und einwandfrei durchgeführt (z.B. wenn sich der Leichnam spiegelt, der Tote mit dem Kopf zuerst aus dem Haus getragen wird - der Verstorbene sieht so als letztes sein Haus und kann sich nicht lösen -, die Träger sich nochmal umdrehen, wenn unreine Tiere - wie Hunde, Katzen oder Vögel - über den Leichnam springen/ fliegen, es auf den Toten regnet, oder die Trauernden sein Leichentuch mit ihren Tränen benetzen), kann der Gang ins Jenseits nicht vollzogen werden und der Tote wandelt fortan als Geist über die Erde.
Schließlich mußte nur noch auf den Bestattungsort geachtet werden. In Serbien begrub man Tote nie an Orten, an denen eine Sternschnuppe niedergegangen war, und auch an Kreuzwegen Begrabene sind verdammt, ewig durch die Welt zu wandeln, da sich ihre Seele beim Verlassen des Körpers nicht für eine Richtung entscheiden kann, und dann jede Nacht wieder bis zum Tagesbeginn an der Kreuzung verweilt. Kreuzungen stellen sogar eine doppelte Gefahr dar, da dort oft Selbstmörder begraben wurden. Nachts mied man diese Orte tunlichst.
wie vernichtet man einen Vampir
Um einen Vampir endgültig zu vernichten, stößt man ihm am Tag, wenn er in seinem Grab ruht, einen Pflock aus Eschen-, Erlen-, Espen-, Rosen- oder Weißdornholz ins Herz oder in den Nabel. Alternativ kann hierzu auch ein rotglühender Eisenstab verwendet werden. Es empfiehlt sich, zusätzlich zum Pfählen, den Kopf des Vampirs abzuschlagen, sein Herz rauszunehmen und zu zerhacken, sowie den Körper zu verbrennen. Die Asche kann dann entweder an einem Kreuzweg vergraben, oder wahlweise in den Wind oder ins Wasser gestreut werden. Dieser Tote kehrt sicher nicht wieder.
Nach Bram Stoker reicht es im übrigen vollkommen aus, wenn der Vampir ans Tageslicht kommt. Je nach Alter verwest er blitzartig oder er zerfällt zu Staub. --->(Anmerkung des Webmasters: Das ist so nicht korrekt, denn Bram Stokers Dracula konnte sehr wohl bei Tageslicht herumlaufen ohne Schaden zu erleiden - das ist eine Hollywooderfindung)<---
Bei Exkommunizierten oder noch nicht getauften Kindern reicht es aus, diese nachträglich zu segnen. Auch sie zerfallen dann unverzüglich zu Staub.
Die am wenigsten blutige Methode einen Vampir zur Strecke zu bringen, ist, ihm einfach sein Leichentuch wegzunehmen. Ohne dieses kann er tagsüber nicht ruhen und verliert sein Halbleben.
wie schützt man sich vor Vampiren
Selbstverständlich gibt es auch eine Reihe von Präventionsmaßnahmen, damit es gar nicht erst bis zum Äußersten kommen muß. Wenn man glaubte, daß ein Verstorbener als Untoter wiederkehren würde, band man diesem beispielsweise die Füsse zusammen, wickelte den Körper in ein Fischernetz, oder durchtrennte ihm Fuß- und Kniesehnen. Auch konnte man ihn mit Hostien, Knoblauch, Kruzifixen oder Silberkugeln ins Grab bannen. Steine auf der Brust, oder den Körper am Sarg festnageln, taten genauso ihre Wirkung wie ein schwere Grabplatte.
Einige Völker glaubten, daß der Tote Kleingeld für seine Reise ins Jenseits brauchen würde, und legten ihm deswegen Münzen auf die Augen.
Um sich des Phänomens des Nachzehrers zu erwehren, beerdigte man die Toten entweder mit Nahrungsmitteln (ein satter Vampir muß nicht sein Leichentuch essen), oder band ihnen den Mund zu.
Da man glaubte, ein Vampir sei lediglich ein mit Blut gefüllter Hautsack, half es, den Körper des Toten mit Nadelstichen zu löchern. So konnte sich der Körper nicht mit Blut füllen und der Verstorbene nicht auferstehen.
Kehrte trotz aller Vorkehrungen doch vampirisches Leben in den Leichnam, so hatte man diesen entweder auf dem Bauch liegend begraben (der Vampir grub sich so statt aus der Erde heraus immer weiter hinein), seinen Kopf in einem anderen Grab beerdigt (der Vampir muß diesen erst suchen und finden, bevor er umhergeistern kann), oder den Sarg mit Samen und geknotetem Zwirn gefüllt. Der Vampir mußte nun ersteinmal alle Samen zählen und die Knoten lösen, bevor er sich erheben durfte. Kam er dennoch aus dem Grab heraus, hatte man ihm eine Sichel um den Hals gelegt, damit er sich selbst köpfte, oder einen Pflock in die Erde des Grabes getrieben, mit dem er sich dann selber pfählte. Weihwasser ringförmig um das Grab gesprenkelt, verhinderte, daß sich der Vampir von diesem entfernen konnte.
Passierte längere Zeit nichts vampirverdächtiges, so exhumierte man die Toten in regelmäßigen Abständen, um zu sehen, ob diese mittlerweile verwest waren. Waren sie es nicht, wurden sie als Vampire vernichtet. Im 14. Jahrhundert erließ jedoch Papst Bonifatius VIII ein Gesetz gegen derartige Graböffnungen. Man umging dieses einfach, indem man mit der Bestattung mehrere Wochen wartete. Verweste der Leichnam in dieser Zeit, konnte er regulär beerdigt werden, verweste er nicht, wurde er gepfählt, geköpft und verbrannt.
Sein Haus schützte man mit Knoblauch, Dornengewächsen vor den Fenstern, in denen sich der Vampir verheddert, Samenkörnern auf dem Dach, oder - wie aus Dänemark überliefert wurde - mit einem alten Spinnrad über dem Eingangstor. Der Vampir muß, bevor er eintreten kann, sooft ums Haus laufen, wie sich das Spinnrad gedreht hat. Dies dauerte meist, wie auch das Zählen der Samenkörner, bis zum Morgengrauen. Die Gefahr war dann gebannt.
Überlieferungen von Vampiren
Geschichten über Vampire gibt es unzählige, anführen möchte ich jedoch nur einige wenige, die entweder durch Jahres- und/ oder Namensangaben begründet werden.
Der Untote von Alnwick Castle
Der Chronist William von Newburgh berichtet aus dem 12. Jahrhundert von einem Mann aus Northumberland, der seine Frau beim Flirt mit einem Nachbarn beobachtet, dabei vom Dach fällt und sich das Genick bricht. Er kehrt trotz christlichem Begräbnis wieder und verursacht eine Pestepidemie. Als man sein Grab öffnet, findet man ihn voller Blut. Er wird gepfählt und verbrannt. Die Epidemie forderte keine weiteren Opfer.
Peter Plogojowitz
Da im Jahr 1725 in einem ungarischen Dorf offenbar ein Vampir umgeht, wird das Grab von Peter Poglojowitz geöffnet. Der Tote erscheint den Anwesenden wohlgenährt, seine Haut war gewachsen, wie auch Bart und Nägel und der Körper strömte keinen Leichengeruch aus. Außerdem war der Mund mit frischen Blut gefüllt. Der Leichnam wurde daraufhin verbrannt.
Der Vampir von Medvedja
Arnold Paole diente in Kostartsa, einem von ruhelosen Toten heimgesuchten Ort in Griechenland. Er wird dort von einem Vampir heimgesucht, spürt diesen aber auf und vernichtet ihn. Draufhin quittiert er seinen Dienst und kehrt in sein Heimatdorf in der Nähe von Belgrad zurück. Dort heiratet er 1927 eine Bauerntochter. Wenig später stürzt er vom Heuwagen und stirbt. Einen Monat später kehrt er jedoch wieder zurück und sucht mehrere Dorfbewohner auf, die kurze Zeit später sterben. Zehn Wochen nach seinem Begräbnis wird Arnold exhumiert. Seine Leiche lag auf der Seite, der Mund weit geöffnet, die Haut an den Händen frisch gewachsen und Blut an den Lippen. Man pfählt ihn, wobei die Leiche einen durchdringenden Schrei ausstößt und warmes Blut aus der Wunde schießt. Auch seine vier Opfer werden exhumiert, gepfählt, verbrannt und in geweihter Erde beigesetzt.
Sechs Jahre später bricht der Vampirismus wieder aus und mehrere Dorfbewohner sterben an Anämie. Man zögert nicht lange und exhumiert mehrere Leichen. Manche davon zeigten nach drei Monaten noch keine Verwesungsspuren, andere kürzlich Beerdigte waren bereits weitgehend verwest.
Hierzu existiert ein, von den Ärzten Isaak Siedel, Johannes Flickinger und Johann Baumgartner beglaubigtes Dokument vom 07.01.1732.
Die Vampire von Haidamac
Im 18. Jahrhundert genoß ein Soldat die Gastfreundschaft eines Bauern. Während des Abendmahls kam ein Fremder herein, der ungefragt mit der Familie aß. Am nächsten Tag war der Bauer tot und der Soldat erfuhr, daß der Fremde der, seit zehn Jahren verstorbene Vater des Bauern war. Der Soldat erstattete Bericht bei seinem Regimentskommandanten, Graf Cabrera, und die Öffnung des Grabes wurde befohlen. Der Verstorbene war gänzlich unverwest, und auch zwei weitere seit 30, bzw. 16 Jahren umherstreifende Vampire wiesen keine Verfallsmerkmale auf. Die drei Untoten wurden gepfählt, geköpft und verbrannt.
Der Vampir von Croglin Low Hall
Ende des 19. Jahrhunderts überliefert Augustus John Cuthbert Hare die Geschichte von drei Geschwistern, die einen Herrensitz in Cumberland namens Croglin Grange pachten. Die Schwester wird im ersten Sommer von einem seltsamen Wesen in den Hals gebissen, woraufhin die Geschwister für eine Zeit in die Schweiz gehen, um den Schock zu überwinden. Als sich die Schwester wieder besser fühlt, drängt sie ihre Brüder, wieder zurückzukehren. Kurze Zeit nach ihrer Rückkehr kehrt auch das seltsame Wesen wieder und versucht erneut das Mädchen zu beissen. Diesmal besser vorbereitet, schießt einer der Brüder dem Wesen ins Bein und sie folgen der Blutspur bis zu einer Gruft. Am nächsten Tag öffnen die Dorfbewohner die Gruft und finden mehrere beschädigte und einen unbeschädigten Sarg. In diesem liegt der Vampir, der dann verbrannt wird.
Der Vampirglauben zieht sich sogar noch bis in die heutige Zeit:
1874 exhumiert ein Mann seine Tochter auf Rhode Island und verbrennt ihr Herz, weil er sie als eine Wiedergängerin verdächtigt.
Etwa zur selben Zeit verbrennt man die Lungen einer, an Tuberkulose gestorbenen Frau, um weitere Todesfälle zu vermeiden.
1899 graben rumänische Bauern 30 Leichen aus und zerstückeln diese, um der Diphterie ein Ende zu setzen.
1912 legt ein ungarischer, von Geistern geplagter Bauer Knoblauch in die verdächtigte Leiche, drei Steine in ihren Mund und heftet sie mit einem Pfahl an den Boden.
historische Vampirfiguren
Vlad Tepes, der Pfähler
Vlad Draculea, der zweite Sohn von Vlad Dracul, wurde 1431 in Schäßburg in Siebenbürgen geboren. Aufgrund der politischen Wankelmütigkeit seines Vaters kamen er und sein jüngerer Bruder Radu 1441 als Sicherungsgeiseln zum Vertrauen zwischen Türken und Woiwoden an den Hof des Türkischen Sultans. Ob sie dort am Hof selbst unterrichtet und der junge Vlad so die Grausamkeit als politisches Mittel kennenlernte, oder ob sie im Kerker vom Gefängniswärter mißbraucht wurden, ist nicht sicher. Daß Vlad während seiner Regierungszeit (im Jahr 1448, von 1456 bis 1462 und 1476) auf Rache für seinen 1447 von den Türken erschlagenen Vater und den von den Türken im selben Jahr lebendig begrabenen Bruder Mircea sann, ist eindeutig.
Während des Krieges gegen die Türken pfählte er an die 30.000 Gegner auf dem Schlachtfeld, indem er ihnen lange, abgerundete Stäbe vom After aufwärts durch die Körper trieb.
Aber nicht nur auf dem Schlachtfeld, auch als Herrscher war er grausam. So soll er Gesandten die Hüte am Kopf festnageln haben lassen und die Zigeuner zum Kriegsdienst gezwungen haben, indem er sie vor die Wahl stellte, entweder zu kämpfen oder die eigenen Kinder zu essen. Einmal heißt es, habe er alle Bettler, Lahme, Blinde, Alte und Arme zu einem Festmahl geladn. Kaum an der Tafel versammelt, ließ er alle Türen verriegeln und das Haus in Brand stecken. Er wollte so die Schmarotzer, die lediglich auf Kosten anderer lebten und den Fleißigen das Essen wegnahmen, seines Landes vernichten.
Vlad Tepes wurde 1476/1477 in Tirgoviste entweder von den Türken erschlagen, oder hinterrücks ermordet. Sein Körper wurde in Snagov beigesetzt, der Kopf in Honig konserviert dem türkischen Sultan geschickt.
Die Voraussetzungen zum Vampir erfüllte er sowohl durch seine extreme Bösartigkeit zu Lebzeiten, als auch durch sein gewaltsames, vorzeitiges Ende.
Elisabeth Báthory, die Blutgräfin
Elisabeth Báthory wurde 1560 in eine der reichsten und mächtigsten Familien Ungarns geboren. Im Alter von elf Jahren wurde sie mit dem ungarischen Adligen Ferencz Nádasdy verlobt, den sie mit fünfzehn Jahren heiratete.
Da Nádasdy oft mit Kriegsführen beschäftigt war, nahm sich Elisabeth mehrere Geliebte, vor allem auch unter ihren weiblichen Dienstboten.
Das Schlüsselerlebnis zu ihrer blutigen Gewalt war ein Mißgeschick einer ihrer Zofen. Die Gräfin schlug aus Wut über eine mißlungene Frisur dem Mädchen mit einem Haarkamm so heftig auf die Hand, daß die Wunde stark blutete und auch die Haut der Gräfin benetzte. Als sie das Blut von ihrer Haut wischte, glaubte sie, eine verjüngende Wirkung festzustellen. Unverzüglich ließ sie dem Mädchen von zwei weiteren Dienerinnen die Pulsadern aufschneiden und das Blut in einen Waschzuber füllen, in dem sie dann badete.
In den nächsten zehn Jahren folgten weitere Blutbäder, sexuelle Abartigkeiten und Foltereien, bei denen sie mehrere hundert Menschen (meist Frauen) tötete. Die Gräfin liebte es, ihren Dienerinnen Nadeln in den Körper und unter die Fingernägel zu stechen, ihnen rotglühende Münzen oder Schlüssel in die Hand zu legen, sowie diese zu beissen, was ihr den Beinamen Tigerin von Cachtice beibrachte. Im Winter warf sie die Mädchen in den Schnee und übergoß sie mit kaltem Wasser, damit diese erfroren.
Ihr brutales Treiben hatte erst ein Ende, als die immer unvorsichtiger entsorgten Leichen rund um ihr Schloß gefunden wurden. Man stürmte das Schloß und überraschte Elisabeth inmitten einer ihrer Orgien, bei denen sie mehrere Mädchen folterte und als lebendige Kühe zum Blutzapfen benutzte.
1611 wurde ihr der Prozeß gemacht. ihre Komplizen und Komplizinnen wurden enthauptet, die Gräfin aufgrund ihrer Adelsposition bei lebendigem Leib in ihr Schlafzimmer eingemauert. Durch eine schmale Luke erhielt sie Essen und Trinken. Sie starb erst vier Jahre später, am 25.08.1614.
Gilles de Rais, der Baron des Schmerzes
Der 1404 in der Bretagne geborene Baron kämpfte Seite an Seite mit Jeanne d'Arc gegen die Engänder und erhielt für seine Tapferkeit sogar den Titel Marschall von Frankreich. Er war bekannt dafür, daß er gerne englische Kriegsgefangene aufknüpfte. Als Jeanne jedoch in Gefangenschaft geriet und schließlich verbrannt wurde, verlor er offenbar sein Ziel (möglicherweise fehlte ihm auch die Grausamkeit auf dem Schlachtfeld, die er nun anderweitig auszuleben versuchte).
Angeblich angeregt durch ein Buch des römischen Historikers Suetonius, welches die römischen Kaiser beim Mißbrauch von Kindern zeigte, begann de Rais Knaben und auch Mädchen zu vergewaltigen, zu foltern, zu verstümmeln, zu töten und nach dem Tod erneut zu vergewaltigen. Später nahm der Baron auch an schwarzen Messen teil, bzw. veranstaltete diese selbst, auf denen er die Kinder zusätzlich ausweidete und Dämonen und anderen schwarzen Mächten opferte. Das Verschwinden der Kinder fiel zwar aufgrund der grossen Menge auf, jedoch trauten sich die armen Bauern nicht, Anklage gegen ihren Herrn zu erheben.
Der Bischof von Nantes, Jean de Malestroit, ermittelte heimlich gegen den Baron, konnte jedoch erst 1440 gegen diesen vorgehen, als Gilles de Rais wegen der Entführung eines Großgrundbesitzers beim König in Ungnade fiel. Bei der Durchsuchung des Schlosses fand man zahlreiche Leichenteile und andere Beweismittel, am 08.10.1440 wurde de Rais wegen Massenmord an mindestens 140 Kindern angeklagt. Am 15.10.2550 gestand der Baron unter Androhung von Folter und wurde schließlich am 26.10.1440 gehängt und verbrannt.
Vampirsimus heute
Der Vampirsimus reizt die Menschen heute mehr denn je. Daran ist vor allem die romantische Vorstellung schuld, die uns die Medien vermittelt. Der Vampir ist ein erhabenes und fühlendes Wesen, eigentlich wie ein Mensch - nur eben krankheitsresistent und mit übernatürlichen Kräften. Und wer möchte nicht so sein wie sie? Tun und lassen zu können, was man gerade für richtig hält, frei zu sein. Norbert Borrmann schreibt: "Im Grunde ist das vom Menschen geschaffene Bild des Vampirs nichts anderes, als ein Spiegel unser aller Leidenschaften und Sehnsüchte!" Diese Sehnsucht hat eine enorme Fangemeinde um den Vampir gebildet.
Auf der einen Seite gibt es Menschen, die sich gerne wie ein Vampir geben. Sie tragen hauptsächlich schwarz, schminken sich bleich, lieben düstere Musik und Gedichte und bevorzugen die Nacht. Meist tragen sie Vampirzähne, einige lassen sich sogar die eigenen Zähne vom Zahnarzt ändern. Sie geben sich vampirische Namen und manche trinken sogar Blut - jedoch nur in vollkommenem Einverständnis mit ihrem Opfer.
Daneben existieren die unauffälligeren Anhänger - solche, die zwar mit dem Herzen am Vampirmythos hängen, jedoch äußerlich nicht von anderen Menschen auf der Straße zu unterscheiden sind. Sie machen sich vielleicht an Fasching oder Halloween als Vampir zurecht oder leben ihre Leidenschaft im Rollenspiel aus.
Menschen, die mit dem Vampirismus direkt nichts zu tun haben, diesem aber zugeschrieben werden, sind z.B. die Vamps aus den 20er Jahren. Es handelte sich hierbei um Frauen, die Männer, indem sie ihre weiblichen Reize einsetzten, in den wirtschaftlichen Ruin trieben (ihnen also das Geld aussaugten). Ein bekanntes Exemplar ihrer Gattung war die Schauspielerin Theda Bara (ihr Künstlername ist ein Anagram zu Arab Death), die sich außerdem gerne mit Gerippen und Totenschädeln fotografieren ließ.
Auch mehr oder weniger ernstzunehmende Forscher haben sich mit dem Vampirmythos beschäftigt. So gibt es beispielsweise in New York das Vampire Research Center. Der Leiter dieses Centers, der Soziologe Dr. Stephen Kaplan ist von der Existenz der Blutsauger überzeugt. Die echten Vampire sind laut ihm in der Lage die Inhaltsstoffe des Blutes vollständig zu verarbeiten und brauchen dieses auch zum überleben. Sie können bis zu 200 Jahre alt werden, sofern sie nicht vorher von den Anhängern des Blutkultes erwischt werden. Warum diese die echten Vampire jagen, sagt Dr. Kaplan nicht, lediglich daß es ca. 10.000 Anhänger alleine in den USA gibt, während von den echten Vampiren lediglich 1.000 weltweit existieren.
Die Anhänger des Blutkultes sind eine Gruppierung von Hämatophilen, daß heißt Menschen, die Rituale und sexuelle Praktiken mit Blut vollziehen. Sofern dies untereinander im Einverständnis passiert, ist es zwar nach weitläufiger Meinung pervers, jedoch nicht strafbar.
Die strafbare Variante dagegen sind die pathologischen Vampire, die man in der Psychologie und der Kriminalistik findet. Ihre Gier nach Blut (Hämatomanie) ist krankhaft, die Art, wie sie ihre Opfer anfallen, ist kriminell. Einige Beispiele werde ich nun anführen:
Sergeant Francois Bertrand
1849 gab es auf verschiedenen Pariser Friedhöfen, unter anderem dem Künstlerfriedhof Père Lachaise und Montparnasse Grab- und Leichenschändungen, doch der Täter konnte lange Zeit nicht von der Polizei gefaßt werden. Man nannte den Unbekannten daher Vampir oder Phantom vom Montparnasse. Bei einer Nachtwache gelang es jedoch, den "Geist" anzuschiessen. Man folgte der Blutspur und nahm Bertrand fest. Er wurd zu einer einjährigen Gefängnisstrafe verurteilt.
Martin Dummolard
Martin Dummolard war seiner nekrophilen Geliebten, Justine Lafayette hörig und tötete in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts an die achtzig Frauen, deren Blut er trinkt, während seine Geliebte deren Fleisch ißt. Das Paar wurde 1888 verhaftet, Justine zum Tod durch die Guillotine verurteilt. Martin wird in eine Irrenanstalt gesperrt und stirbt dort nach einigen Jahren.
Fritz Haarmann
Warte warte nur ein Weilchen, dann kommt Haarmann auch zu dir, mit seinem Hackebeilchen macht er Leberwurst aus dir! Mit diesem Reim machte man den Kindern in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts Angst. Schuld daran: der schwule Fritz Haarmann, der Vampir von Hannover, der jugendliche Streuner mit Aussicht auf ein Essen und ein Zimmer für die Nacht zu sich lockte, um sie dann dort mit einem Biss in die Kehle zu töten. Das Fleisch seiner Opfer verwurstete und verkaufte er, da Fleisch in der Nachkriegszeit knapp war.
1919 lernte Haarmann den ebenfalls homosexuellen Hans Grans kennen, der ab sofort Lockvogel für die neuen Opfer spielte, ihn zu weiteren Morden zwang und Haarmann sogar verprügelte, wenn es dieser einmal nicht schaffte, die Beute zu erlegen.
1924 wurden Fritz Haarmann und Hans Grans festgenommen, im April 1925 wurde Haarmann für den Mord von 27 Jugendlichen (Schätzungen zufolge sollen es jedoch über 50 gewesen sein) enthauptet, Grans bekam in zweiter Instanz nur lebenslänglich, was später auf zwölf Jahre abgewandelt wurde.
Der Fall Haarmann inspirierte auch deutsche Filmemacher. So drehte Uli Lommel den Kunstfilm Die Zärtlichkeit der Wölfe, Romuald Karmakar dreht mit Götz George in der Hauptrolle den Film Der Totmacher.
John George Haigh
John George Haigh wurde am 24.07.1909 in Crawley/ Sussex geboren und wuchs in einer frommen puritanischen Famile auf. Seine Mutter bestrafte ihn, indem sie ihm eine Bürste auf die Hand schlug. Wenn er blutete, saugte er an der Wunde. Später brachte er sich auch selbst Verletzungen bei, um sein Blut trinken zu können. In der Kirche faszinierte ihn bereits früh der am Kreuz hängende, blutende Christus.
Er träumte immer wieder von einem Wald aus Kruzifixen, die sich in Bäume verwandeln, von denen Blut tropft. Ein Mann fängt das heruntertropfende Blut in einer Tasse auf und bietet es ihm zu trinken an.
Aufgrund dieser Träume tötete er in den Jahren von 1944 bis 1949 neun Menschen, deren Blut er trank. Um Beweise zu vernichten, löste er die Leichen in Säure auf, was ihm den Beinamen der Säurebadmörder beibrachte. Er selbst bezeichnete sich als einen, "der zu der Familie der Vampire gehört". 1949 wurde er aufgrund der Morde hingerichtet.
Peter Kürten
Der 1883 geborene Sohn eines Alkoholikers tötete ca dreißig Menschen, indem er sie erwürgte, vergewaltigte, und ihnen dann den Hals aufschlitzte, um ihr Blut zu trinken. Der sogenannte Vampir von Düsseldorf wird zum Tode verurteilt und 1931 hingerichtet.
Antoine Léger
Im frühen 19. Jahrhundert vergewaltigt und tötet ein Mann junge Frauen, um anschließend ihr Blut zu trinken und ihr Herz zu essen. Léger erklärt bei seiner Verhandlung, daß er lediglich Durst gehabt habe. Er wird durch die Guillotine hingerichtet.
Vincenzo Verzeni
Der Italiener tötete Frauen, indem er ihnen die Kehle aufschlitzte und ihr Blut trank. Sexuelles Interesse zeigte er nicht. Er kam 1872 vor Gericht und wurde wegen Mordes und Leichenschändung lebenslänglich eingesperrt.
Vampire in Literatur und Film
Es gibt wohl drei Autoren zu nennen, die den literarischen Vampir prägten.
Zum einen handelt es sich um John William Polidori, der 1819 den sehr langatmigen Roman The Vampyre veröffentlichte. Dieser handelt von einem Mann namens Aubrey, der eine zeitlang mit einem gewissen Lord Ruthven die Welt bereist. Als der Lord stirbt, gibt Aubrey ihm das Versprechen, ein Jahr und einen Tag lang niemandem von ihm oder seinem Tod zu erzählen. Aubrey kehrt zu seiner Schwester nach England zurück, um diese in die Gesellschaft einzuführen, und stellt fest, daß diese mit eben diesem, verstorbenen Lord Ruthven verlobt ist. Am Tag der Hochzeit (ein Tag vor Ablauf der Schweigefrist) versucht er, seine Schwester zu warnen, erleidet jedoch einen Blutsturz. Im Sterbebett erzählt er Punkt Mitternacht dem Vormund seiner Schwester die ganze Geschichte. Dieser eilt zu ihr, kommt jedoch zu spät. Lord Ruthven ist bereits verschwunden, die Schwester tot.
Polidoris Werk wurde ein Verkaufsschlager und bereits im Jahr der Erstveröffentlichung ins Französische übersetzt. Es folgten Übersetzungen in Deutsch und diversen anderen Sprachen.
Auch das Theater zog mit einem Bühnenstück von Charles Nodier, welches im Juni 1820 in Paris uraufgeführt wurde, nach. Die Klappe, durch die die Schauspieler auf mysteriöse Weise verschwinden, trägt heute noch den Namen Vampirfalle, da der, sich 1820 in Rauch auflösende Vampirdarsteller durch diese Klappe im Boden verschwand.
Ein weiterer prägender Vampirroman aus dem 19. Jahrhundert ist Varney the Vampire von Thomas Preskett Prest. Er erschien 1847 in England und wurde auf seine düsterere Art ebenso erfolgreich wie sein Vorgänger.
Beide Romane werden allerdings durch die Legende des Grafen Dracula aus der der Feder des Iren Bram Stoker verdrängt. Dracula wurde 1897 veröffentlicht und war vom ersten Moment an sehr erfolgreich, obgleich er teilweise weder sonderlich mitreißend geschrieben ist, noch qualitativ an seine beiden Vorgänger heranreichte. Der Roman wird 1925 in Wimbledon uraufgeführt, eine amerikanische Bühnenversion mit Bela Lugosi in der Hauptrolle folgt.
Weitere erwähnenswerte Vampirnovellen sind die 1872 erschienene Carmilla von Joseph Sheridan Le Fanu, die französische Kurzgeschichte Le Horla von Guy de Maupassant (1887), Francis Marion Crawfords For the Blood is the Life aus dem Jahr 1911 und eine Sherlock Holmes Geschichte namens The Adventure of the Sussex Vampire von Sir Arthur Conan Doyle, wobei sich der Vampir als nur zu menschliche Mutter herausstellt, die ihrem Säugling lediglich Gift aus dem Körper saugt.
Das Vampirthema boomte mit weiteren Theaterstücken, einer Oper von Heinrich Marschner, die in Leipzig 1828 uraufgeführt wird, und diversen Stumm- (z.B. der deutsche Film Nosferatu von F.W. Murnau mit Max Schreck in der Hauptrolle) und Tonfilmen (wobei Dracula von Tod Browning mit Bela Lugosi als Graf Dracula am nennenswertesten ist). Aufgrund der Fülle von Nachahmern, die mehr schlecht als recht waren, ebbte der Fluß kurz nach dem Zweiten Weltkrieg ab, nur um mit den Filmen der Hammer Films Ende der fünfziger Jahre wieder aufzukommen. Die Hauptrollen spielten meist Christopher Lee als Graf Dracula, sowie Peter Cushing als Professor van Helsing.
Es folgen Klassiker wie Dracula und seine Bräute (1960), The last man on earth (1964, nach Richard Mathesons Ich, der letzte Mensch mit Vincent Price in der Hauptrolle), Der Tanz der Vampire (1967, von und mit Roman Polanski), Gruft der Vampire (1970, nach Le Fanus Carmilla), Liebe auf den ersten Biß (1979, wie Tanz der Vampire eine Parodie), Nosferatu, Phantom der Nacht (1979, Neuverfilmung mit Klaus Kinski in der Hauptrolle), Brennen muß Salem (1979), The lost Boys (1987), Bram Stoker´s Dracula (1992, Version von Francis Ford Coppola), sowie die Anne Rice Verfilmungen Interview mit einem Vampir (1994) und Königin der Verdammten (2002).
Erklärungen über die Entstehung der Vampire liefern leider nur wenige Filme oder Bücher. Nach der Dracula-Verfilmung von Francis Ford Coppola wird der Graf zum Vampir, weil er der Kirche entsagt, als er erfährt, daß seine Elisabetha (die Selbstmord beging, nachdem sie einen, von den Türken gefälschten Brief über den Tod ihres Mannes Vlad gelesen hat) wegen der Todsünde des Selbstmordes nicht in den Himmel kommen soll.
Gemäß der Vampirserie Buffy, the Vampire Slayer wurde die Erde früher von Dämonen bewohnt. Der letzte Dämon nährte sich von einem Menschen, ihr Blut vermischte sich und fortan war der Mensch von dem Dämon besessen. Er biß andere Menschen, die dann zu Vampiren wurden.
Nach Anne Rice existierte ein ägyptisches Königspaar, Enki und Akascha, die ein Hexenzwillingspaar aus dem Nachbarland entführten. Mit den beiden Hexen kamen jedoch auch eine Horde Geister - gute wie böse. Ein böser Geist namens Amel existierte bereits so lange, daß er menschliches Blut saugen konnte, und als das Königspaar von einer feindlichen Familie niedergestochen wurde, fuhr Amel in den geschwächten Körper von Akascha. Diese wurde daraufhin zur Urmutter der Vampire, machte ihren Mann ebenfalls unsterblich und die beiden vermehrten sich durch ihren Blutdurst.
Schlußwort
Ob es Vampire gibt? So sehr es sich wohl auch einige Menschen wünschen - sie werden sich wohl mit einigen pathologischen Exemplaren wie Haarmann, und der biologischen Variante, der Vampirfledermaus zufrieden geben müssen. Diese gibt es dafür tatsächlich, auch wenn deren Name den Mythen um Graf Dracula entstammt und nicht etwa umgekehrt. Die meisten Meldungen, die wir heute über Vampirismus zu hören bekommen, stammen aus weit entfernten Gegenden, deren Glaubbarkeit kann wohl aus Gründen der Nachvollziehbarkeit angezweifelt werden. Doch auch in unserer zivilisierten Welt kommt es noch zu Zeitungsmeldungen übernatürlicher Art. So schreibt die Süddeutsche Zeitung am 10.01.1973: "Demetrius Myiciura, ein in London lebender Pole von 56 Jahren, hatte panische Angst vor Vampiren und ist daran gestorben. Ein medizinisches Gutachten bestätigte, daß Myiciura an einer Knoblauchzehe erstickte, die er während der Nacht in seinem Mund hielt. Die in seinem Zimmer gefundenen Mengen von Knoblauch, Salz und Pfeffer sollten ihn vor Vampiren schützen."
Vampire - tatsächlich ein Mythos, oder vielleicht doch ein Funken Wahrheit?
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Beitragvon Schattenblume » Sa 03 Feb, 2007 22:56

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Beitragvon 1349 » Sa 03 Feb, 2007 23:02


Die Rituale der Vampire

Stufe 1

Wahrnehmung der Todeszeit


Dieses einfache Ritual ist leicht durchzuführen. Benötigt wird das Foto des Opfers über das der Nekromant meditiert. Wenn das Opfer bei diesem Ritual berührt wird, kann der Nekromant den Tag des Todes des Opfers erkennen. Die Todesursache bleibt unbekannt.
Allerdings kann dieses Wissen schon dafür sorgen, daß etwas anderes geschieht. Wenn der Nekromant nämlich einen Lebenden bei diesem Ritual vor sich hat, kommt es zu einer Raum-Zeit-Krümmung, durch die sich der Nekromant bewegen könnte. Dies kann er aber nur, wenn er sich auf dem Planeten, auf dem er sich befindet und mit diesem Raum-Zeit-Sprung gut auskennt. Wenn dies nämlich nicht der Fall sein sollte, so kann es passieren, daß er im Raum stecken bleibt und man ihn nie wieder zu Gesicht bekommt, was Vampirjäger natürlich sehr freuen würde.

Stufe 2

Träume des Todes


Dieses Ritual verursacht Alpträume bei seinem Opfer und läßt ihn nervös und paranoid erscheinen. Diese Alpträume haben in irgendeiner Form mit dem Tod zu tun, allerdings hat der Nekromant keinen Einfluß darauf wie diese Träume aussehen.
Für die Durchführung des Rituals ist der Schweiß des Opfers und einige Hautfetzen von Nöten, welche verbrannt und vergraben werden.

Stufe 3

Verständigung mit den Ahnen


Dieses Ritual ist nicht außerhalb der Bruderschaft der Vampire bekannt.
Es ähnelt dem Ritual Verständigung mit dem Erzeuger, allerdings wird hier der Kontakt zu direkten Vorfahren, welche als Wraith ihr Leben in den Shadowlands verbringen ermöglicht.
Damit die Verständigung funktioniert benötigt der Anwender einen Gegenstand, der sich seit langem in Familienbesitz befindet und auch schon dem anzurufenden Ahnen gehörte. Somit gilt: je älter dieser Gegenstand desto älter sind die Wraith, zu denen der Kontakt aufgenommen wird.
Das Ritual ist relativ einfach. Der Anwender muß sich auf ein schwarzes Tuch setzen und den Gegenstand anschauen. Er muß sich sehr stark konzentrieren und darf nicht gestört werden. Ansonsten wird das Ritual unterbrochen und der Vampir verfällt in einen Rausch, in dem er den Verächtlichen, der es wagt ihn zu stören umbringt.
Andernfalls ist der Kontakt nach einer halben Spielrunde (ca. 12,5 min) hergestellt. Allerdings kann es passieren, daß der Anwender nicht mit dem Vorfahren spricht, der den Gegenstand zuerst besessen hat, sondern mit einem seiner “Kinder“, die seinen Besitz geerbt haben.

Stufe 4

Geflüster des Todes


Dieses Ritual ähnelt dem Ritual der ersten Stufe Ruf der hungrigen Toten. Auch die Durchführung ist ähnlich, nur das als weiteres Requisit etwas Blut des Opfers benötigt wird. Das Ritual dauert 20 Minuten.
Das Opfer hört danach Stimmen von Selbstmördern. Gelingt ihm kein Willenskraftwurf (Schwierigkeit 8) wird er auf beliebige Art und Weise versuchen sein Leben zu beenden. Um sich losreißen zu können muß er genau so viele Erfolge erzielen wie der Nekromant, allerdings darf er nur einen Wurf alle 24 Stunden wiederholen. Bei einem Patzer versucht er sein Leben sofort zu beenden und andere mitzunehmen.
Das Ritual wirkt nicht auf Kainskinder.

Stufe 5

Geist binden


Dieses Ritual ist nicht außerhalb der Bruderschaft der Vampire bekannt.

Es ermöglicht den Anwender einen Wraith an sich zu binden. Dies ist mit einem Blutsband vergleichbar.
Dazu muß der Anwender jedoch einen persönlichen Gegenstand des Wraith besitzen. Am besten geeignet wären natürlich dessen fetters, allerdings ist auch jeder andere Gegenstand geeignet, auch wenn der zu bindende Wraith keine große emotionale Bindung an ihn hat. Dieser Gegenstand wird mit dem Blut des Anwenders getränkt und wird anschließend in einen Kreis aus zwölf völlig schwarzen Steinen gelegt. Dann ruft der Anwender dreimal hintereinander den Namen des Wraith. Dieser wird so schnell wie möglich erscheinen.
Während der Wartezeit, bei der es sich um Minuten oder Stunden handeln kann, muß sich der Anwender völlig auf den Namen des Wraith konzentrieren. Ist nach sechs Stunden der Wraith nicht aufgetaucht, wurde er inzwischen zerstört oder hat Transcendence erreicht.
Erscheint er aber dennoch, ist er sofort an den Anwender gebunden. Dieses Band hält solange an, bis alle Blutpunkte in welche der Gegenstand getaucht sind aufgebraucht sind (Ein Blutpunkt pro Nacht).Der Wraith unterliegt dann allen Nachteilen eines echten Blutsbandes und kann auch nicht an einen anderen Zauberer gebunden werden. Bisher ist noch keine Möglichkeit bekannt eine solche Bindung frühzeitig zu beenden.
Sind alle Blutpunkte aufgebraucht ist der Wraith wieder frei, es sei denn, das Ritual wird erneuert.


quelle: http://analogix.dreamspark.de
Zuletzt geändert von 1349 am Sa 03 Feb, 2007 23:03, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon Schattenblume » Sa 03 Feb, 2007 23:02

Über Nosferatu

Zitat:
Nosferatu ist angeblich der Name einer besonderen Spezies von Vampiren in Rumänien.

Der Name wurde erstmals von der schottisch-amerikanischen Reiseschriftstellerin Emily Gerard (en) in ihrem Buch The Land beyond the Forest. Facts and Fancies from Transilvania (Edinburgh u. New York 1888) erwähnt und mit "Untoter" übersetzt. Bereits drei Jahre zuvor hatte sie in einem Magazin über den Volksglauben der Bewohner von Siebenbürgen berichtet. Ihre Schilderungen wurden von Bram Stoker für seinen Roman Dracula als Informationsquelle ausgeschlachtet. Im 18. Kapitel des Romans wird der Name von Abraham Van Helsing benutzt. Aufgrund der Verfilmung des Romans u. d. T. Nosferatu durch Friedrich Wilhelm Murnau (1922) wurde der Begriff allseits bekannt, obwohl er im Film kaum eine Rolle spielt. Seit dem Vampirboom der 1990er Jahre erscheint der angebliche Vampirtypus "Nosferatu" in verschiedenen Vampirhandbüchern und Vampirlexika und scheint von einigen Autoren nachträglich mit allerlei phantasievollen Eigenschaften angereichert worden zu sein. Erstaunlicherweise kennen die Fachautoren (in chronologischer Reihenfolge: Summers, Senn, Perkowski u. Kreuter) diese Spielart des Vampirs nicht, weil er in der rumänischen Volksmythologie nicht vorkommt. Auch in den etymologischen Wörterbüchern des Rumänischen ist der Begriff nicht zu finden.

Emily Gerard war mit einem Offizier der k. u. k. Kavallerie polnischer oder slowakischer Herkunft verheiratet, der in Temesvar stationiert war. Daher nannte sich die Autorin oft auch die Laszowska. Da sie an Land und Leuten interessiert war, unternahm sie häufiger Ausflüge ins benachbarte Siebenbürgen, auch als Transsilvanien bekannt. Angesichts ihrer mangelnden Kenntnisse des Rumänischen bediente sie sich eines Dolmetschers, der vermutlich die Aussagen der nach ihrem Volksglauben befragten Rumänen nicht wortgetreu übersetzte. Es ist anzunehmen, dass die Autorin sich an die Gebildeten unter den Rumänen wandte, d. h. an die griechisch-orthodoxen Geistlichen. Von ihnen erfuhr sie wohl vom Glauben an ein dämonisches Wesen, dessen Namen sie als "Nosferatu" notierte und mit dem Vampirglauben, wie sie ihn interpretierte, in Verbindung brachte, nämlich als eine besondere Spielart des Blutsaugers. Woher Emily Gerard die einzelnen Bestandteile ihrer Schilderung vom "Nosferatu" genommen hat, ist unklar. Es scheint, dass sie verschiedene Bruchstücke, die sie gesammelt hatte, zu einem Vampirbild verschmolz, das rumänischen Glaubensvorstellungen nur sehr bedingt entsprach. Sie wollte einen Bestseller schreiben, keine volkskundliche Abhandlung, und zu diesem Zweck war sie gezwungen, den zeitgenössischen Lesergeschmack zu bedienen. Bei Reiseberichten über Völker, die vom europäischen Standpunkt her zivilisationsfern waren - sowohl in den Randgebieten Europas als auch in Übersee -, erwartete das Publikum die Beschreibung von skurrilen oder erschreckenden Sitten und Glaubensvorstellungen, und die von Emily Gerard präsentierte Schilderung eines aberwitzigen Vampirglaubens entsprach dem Bild, das sich die Briten vom "Land hinter den Wäldern" machen wollten.

Der Wortbestandteil "no-", die an lateinische Vorsilben erinnerte, ließ Emily Gerard annehmen, dass die Übersetzung "Un-Toter" lauten müsse. Dieser Irrtum wird bis heute nachgebetet, obwohl ein Blick in ein rumänisches Wörterbuch genügen würde, um ihn aufzudecken. Tatsächlich aber handelt es sich bei der Figur, die dem Nosferatu zu Grunde liegt, um einen Dämon der griechischen Volksmythologie, den Nosophoros, den "Pestbringer". Gordon Melton nimmt an, dass der Begriff im Kirchenslawischen, das im orthodoxen Rumänien die Liturgiesprache in der Messfeier war (wie das Lateinische im katholischen Raum), in "nesufur-atu" umgewandelt wurde. Auf dem Umweg über die Religion ist der Glaube an diesen Unheilstifter nach Rumänien gekommen, hat dort aber in der Volksmythologie nie Fuß gefasst, wie der Blick in die Fachwörterbücher und in die Fachliteratur zeigt. Der Nosferatu hat mit dem Vampir (rum.: "strigoi") lediglich eine Eigenschaft gemeinsam, nämlich die Verbreitung von Seuchen, denn im eklatanten Gegensatz zu einer außerhalb des Balkanraumes weit verbreiteten Ansicht beschränkt sich das schädigende Treiben des Vampir nicht nur auf Blutsaugen und die Erzeugung neuer Vampire. Die zahlreichen Eigenschaften, die dem Nosferatu zugeschrieben werden, sind nicht dem rumänischen Volksglauben entsprungen, sondern der Phantasie europäischer und amerikanischer Autoren und werden vor allem im Internet fleißig repetiert.

Der Nosferatu unterscheidet sich auch äußerlich in vielen Dingen vom "normalen" Vampir. Im Gegensatz zum Vampir, der elegant gekleidet und sprachlich eloquent ist, geht der Nosferatu in Lumpen gekleidet, ist kahlköpfig, bucklig, hässlich und kann kaum sprechen. Auffällig ist auch, dass er als "Beißzähne" nicht vergrößerte Eckzähne besitzt, sondern angespitzte Schneidezähne oben und unten (nagetierartig). Dem entsprechend ist sein Symboltier nicht der Wolf sondern die Ratte, was sich mit seiner Eigenschaft als Bringer der Pest verbindet.
Quelle:Wikipedia
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Beitragvon Schattenblume » Sa 03 Feb, 2007 23:04

Vampirismus lt. Wikipedia

Einleitung
Zitat:
Der Vampirismus bezeichnet grundsätzlich eine Affinität zum Blutsaugen - in Literatur und Historie meist wörtlich gemeint, aber auch im übertragenen Sinne zu verstehen: nämlich als das Gewinnen von (meist überirdischer) Stärke durch das Absaugen fremder Energien. Es gibt also beispielsweise auch Begriffe wie 'emotionalen' oder `politischen' Vampirismus (ein oft genanntes Beispiel hierfür: das "Ausbluten lassen" der Besatzungsgebiete zur Kolonialzeit

Mythologie
des Vampirs, der die Menschen seit Tausenden von Jahren beschäftigt, bei den meisten Horror hervorruft (und sich dadurch auch gut verkaufen lässt), tragen sehr menschliche Bedürfnisse und Gelüste zu seiner Faszination bei: Geben und Nehmen (der Vampir nimmt seinem Opfer Blut und schenkt ihm dafür - zumindest in vielen Adaptionen des Stoffes - eine gewisse masochistische Lust), Sterben und Gebären (das Opfer des Vampirs verliert infolge des Bisses sein sterbliches Leben und ersteht als Untoter wieder auf), Eros und Thanatos (Liebe und Tod, eine Synthese von großer Tragik und Dramatik, die auch das ewige Dilemma des Untoten beschreibt, der mit einer erotischen Begegnung - als die der Biss oder Kuss des Vampirs durchaus verstanden werden kann - unweigerlich den Tod bringt).

Die Geschichte dieser Mythologie reicht zurück bis zum Beginn des Alten Testaments: die erste 'Untote' der Geschichte, schriftlich in der Kabbala (der Schrift zur gleichnamigen jüdischen Geheimlehre) benannt, ist Lilith, Adams erste Frau. Nach ihrer Vertreibung aus dem Paradies (sie war Adam ungehorsam gewesen) suche sie als 'Nachtgeist' die junge Menschengemeinde heim und stahl kleine Kinder. Seither ist der Vampir nahezu allgegenwärtig: Im alten Rumänien, das oft als Ursprungsland der Vampirsaga genannt wird, gehört der Glaube an Wiedergänger (Untote) und Nachzehrer (Tote, die auferstehen, um von den Lebenden zu zehren) seit Jahrhunderten zur Volkskultur. Auch in Deutschland kannte man den Mythos der Wiedergänger, er floss mit in die Massenhysterie zur Zeit der Hexenverfolgungen ein. Wie oben erwähnt, dient Vampirismus auch oft als Gleichnis für ungleiche Beziehungen im zwischenmenschlichen und vor allem politischen Bereich. In der Unterhaltungsindustrie ist der Vampir ein 'Dauerbrenner': Niemand verkörpert die Tragik von Lieben und Sterben, die Verbindung von sex and crime so echt wie die erotische, machtvolle Figur (oft dargestellt von schönen jungen Frauen oder charismatischen Männern), die nur der Tod ihrer Opfer am Leben erhält. Die Faszination des Vampirs basiert auf Sex-Appeal und Macht - da erstaunt es nicht, dass manche Menschen ihm nacheifern und das Trinken von Blut einvernehmlich praktizieren (siehe Eintrag weiter unten). Abseits von solchen erotischen Spielen hat der Vampir aber auch Menschen zu furchtbaren Verbrechen inspiriert: Ceauşescu, ehemaliger rumänischer Diktator, wurde wegen seiner Grausamkeit oft als einer bezeichnet oder auch 'Wolf' genannt, ebenso wie Adolf Hitler oder der deutsche Serienmörder Fritz Haarmann. Es ist kein Zufall, dass der Vampir oft mit dem Wolf, oder besser, dem Werwolf, verglichen wird: Beide sind Kreaturen der Nacht, verfügen über übersinnliche Kräfte und töten Nacht für Nacht Unschuldige, um zu überleben. Die größere Beliebtheit des Vampirs rührt wohl daher, dass er dem Menschen ähnlicher ist und in seiner Schönheit, Macht und Gerissenheit - und nicht zuletzt in seiner Unsterblichkeit - in gewissem Sinne als 'Übermensch' gesehen werden kann.

Subkultur
Es existiert in einigen Großstädten eine schwache Subkultur, die sich mit der Vampir-Ästhetik identifiziert. Eine Vorliebe für vampirartiges Styling und Kleidung ist so unter anderem in Teilen der Horrorpunk-, Metal- und Gothic-Subkulturen anzutreffen. Innerhalb der Gothic-Szene treten zudem auch von Zeit zu Zeit Gruppen auf, die sich mit ihrem Äußeren und ihrer Lyrik sehr stark mit der Vampir-Thematik befassen und die bisweilen auch als Vampire-Rock bezeichnet werden. In Verbindung mit der Begeisterung für Musik, Filme und Literatur, in deren Mittelpunkt Vampire und Vampirismus stehen, wird manchmal (auch als Selbstbezeichnung) von einer regelrechten "Vampyre-Scene" gesprochen.

Seit den 80er Jahren kamen in einigen US-amerikanischen Großstädten sogar regelrechte Szene-Clubs zum Vorschein, in welchen sich Vampir-Fans treffen und austauschen können. Im Allgemeinen reicht das subkulturelle Spektrum an Vampir-Begeisterung vom Sammeln von Filmen, Büchern, Comics oder Figuren zur Vampirthematik bis in Ausnahmefällen auch zum sexuellen Ausleben ihrer Fantasien

Sexuelle Komponente
Einige Anhänger des Vampirismus beziehen sexuelle Lust aus Bissen im Nackenbereich und eventuell dem Trinken kleiner Tropfen Blut. Dies kann, muss aber nicht, mit als erotisch empfundener Vampir-Ästhetik verbunden sein.

Vampirismus im sexuellen Bereich gilt als seltene Paraphilie mit Nähe zum Sadismus[1]. Häufig wird Vampirismus als Form des sexuellen Fetischismus bezeichnet, dies ist jedoch im Allgemeinen nicht korrekt: Nur wenn das Blut alleine und nicht vorrangig das Beißen und Aussaugen sexuelle Erregung auslöst, ist die Einordnung als Fetisch gerechtfertigt. In der Vampir-Szene zeigt sich Fetischismus jedoch eher als Materialfetischismus (Lederbekleidung u. ä.). Hier kann es auch zu Verwechslungen kommen, denn in vampiristischen Szenen ist oft auch Fetischismus im ursprünglichen, nicht-sexuellen Sinne verbreitet.

Für gewöhnlich ist diese sexuelle Vorliebe unbedenklich. Nur wenn der Paraphilist anderen schädigt, ein gestörtes Sozialverhalten zeigt oder unter seiner Neigung leidet ist eine medizinisch-psychologische Behandlung angezeigt.

Quelle:Wikipedia (Stand Dez. 2006)
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Beitragvon 1349 » So 04 Feb, 2007 02:10


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Beitragvon 1349 » So 04 Feb, 2007 12:38


Die Anatomie des Vampirs

Das äußere Erscheinungsbild ähnelt oder gleicht dem eines lebenden Menschen, abgesehen von der bleichen, totenähnlichen Hautfarbe und der kalten, straffen Haut. Jede Gattung für sich besitzt charakterliche Äußerlichkeiten. Der Vampir besitzt in seiner Tiergestalt spitze, lange Eckzähne, mit denen er dem hilflosen Opfer das Blut absaugt, üblicherweise an der Halsschlagader. Nach der Verwandlung in einen Vampir werden alle körperlichen Funktionen außer Kraft gesetzt, das heißt, dass die Haare nicht weiter wachsen, die Haut nicht altert und ähnliches. Die Funktion ihrer Körperorgane hört langsam auf, was bedeutet, dass weder die Lunge noch der Magen noch die anderen Organen in der Lage sind zu funktionieren. Dadurch besitzen sie die Fähigkeit, scheinbar unter Wasser zu atmen. Nach einiger Zeit zerfallen sie wahrscheinlich. Selbst das Herz, das Zentrum des Blutkreislaufes, hört auf zu arbeiten. Durch einen unbekannten Prozess wird das Blut durch den Körper gepumpt, anstatt durch Adern oder Venen zu fließen. Selbst die Tränen eines Vampirs bestehen aus Blut. Schneide einem Vampir die Adern durch, so wirst du kein Tropfen Blut fließen sehen, ebenso wenig wenn ein Körperteil abgetrennt wird. Dadurch entsteht unter anderem auch die bleiche, weiße Hautfarbe. Durch den Prozess des Vampirwerdens erhöht sich die Körperkraft auf unnatürliche Art und Weise, obwohl die Muskeln nicht wachsen. Das Blut eines Vampirs unterscheidet sich sehr von dem eines Menschen. In einem ärztlichen Bericht über Vampirismus wird festgestellt, dass sich das Blut auf seltsame Art und Weise verringert. Vampire sind aufgrund ihrer Anatomie nicht in der Lage, Essen und Getränke zu konsumieren, abgesehen von dem Blut eines Opfers.

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Beitragvon 1349 » So 04 Feb, 2007 21:32



Aussehen und Form:

Sowohl für das Aussehen als auch für ihre Form gibt es keinerlei Maßstab. Sie sind so unterschiedlich wie die Menschen auch. Jeder Clan sucht sich seine Nachkommen nach unterschiedlichen Kriterien aus, wobei lediglich der Clan Toreador wirklich Wert aufs aussehen legt. Weder Größe noch Schönheit spielen sonst eine Rolle. Kainskinder suchen ihre Nachkommen in den verschiedensten Ständen. Sowohl einfache Bauern als auch Amtsträger und Adelige können erwählt werden. Dies hängt ganz allein von dem Ahn ab, der sich seinen Nachkommen aussucht. Somit gibt es auch keinerlei Vorschriften für Kleidung oder Haarfarben. Sicherlich wird ein Mitglied vom Clan Ventrue, NIEMALS in billiger oder abgenutzter Straßenkleidung anzutreffen sein, halten sie sich doch für etwas Besseres, oder ein Toreador in farblich oder modisch unpassender Gewandung blicken lassen.

Etwas jedoch zeichnet JEDEN Kainiten, was seine Form angeht, abgesehen von den Clansmarkeln. Der Brustkorb oder besser gesagt der Knochenbau in der Herzregion ist eine Schwachstelle. Ihr fehlt es an der Härte und Sicherheit des restlichen Körpers wodurch es selbst einem Menschen ermöglicht wird einen Pflock ins Herz zu treiben. Dies wird lediglich durch das Alter eines Kainskindes oder durch das Erlernen einer bestimmten Disziplin erschwert.


Die Traditionen:

Ein Vampir, der in einer von einem Prinzen regierten Stadt lebt, muss für die Privilegien der Sicherheit und Stabilität bestimmte Verantwortungen übernehmen. Die Stabilität kann nur garantiert werden, wenn sich die Kainskinder in der Stadt ordentlich benehmen, wie es ein fast universelles Regelwerk vorgibt.

Diese Regeln sind unter dem trügerisch sanft klingenden Namen "Die Stille des Blutes" bekannt, auch wenn es sich kaum um unverbindliche Vorschläge handelt.

Camarilla Vampire schwören, die legendären Gebote Kains zu halten, die Gesetze, die Kain angeblich seinen Nachkommen weitergab. Ein Vampir kann sicher sein, dass die Traditionen gelten, wo immer er hinreist. Sie mögen anders ausgelegt werden, aber sie gelten.

Durch die Durchsetzung ihrer Gesetze und durch sie selbst, gewinnen Prinzen einen Großteil ihrer Macht. Somit gehören Prinzen natürlich zu den eifrigsten Verfechtern der Tradition.
Die Traditionen, die die Gesetze der Vampirgesellschaft bilden, sollen seit den Kriegen überliefert sein, in denen die zweite Generation verging. Sie werden selten niedergeschrieben, wurden aber nie vergessen und sind in irgendeiner Form allen Kainskindern bekannt. Selbst Vampire, die die Traditionen verachten, kennen sie; auch wenn die Formulierung sich unterscheiden mag, ist die dahinter stehende Absicht immer dieselbe.

Es ist ein klassisches dünkelhaftes Camarillagehabe, dass ein Erzeuger seinem Kind die Traditionen vorträgt, ehe es als Neugeborener anerkannt wird. Manche Prinzen veranstalten große Spektakel zu Ehren des Übergangs eines frisch geschaffenen Kindes vom Welpen zum Neugeborenen, während andere nicht einmal Zeuge der Lossprechung werden wollen, sondern vertrauen darauf, dass der Erzeuger das schon richtig machen wird. Fast alle Kinder lernen die Traditionen lange vor diesem Vortrag, aber dem Akt wird in Camarillakreisen großer Symbolgehalt und großes Gewicht beigemessen.

Eifrige Verfechter der Camarilla und der Traditionen beharren darauf, dass ein Kainskind, das gerade den Kuss empfangen hat, erst wirklich ein Vampir wird, wenn sein Erzeuger ihm die Traditionen vorgetragen hat. Wie man sieht, sind die Traditionen eine ziemlich ernste Angelegenheit und der Erzeuger ist für das Kind verantwortlich, bis er es selbst für die Einhaltung des Kodex verantwortlich macht.
Manche Vampire glauben, Kain selbst habe die Traditionen geschaffen, als er seine Kinder zeugte und das, woran sich moderne Vampire halten, seien die ursprünglichen Wünsche ihres Stammvaters an seine Kinder. Andere hingegen meinen, die Vorsintflutlichen hätten sie geschaffen, um ihre Kinder unter Kontrolle zu halten oder sie seien nur eine Aneinanderreihung von Vorstellungen des gesunden Menschenverstandes, die die Jahrtausende überdauerten, einfach weil sie funktionierten.

Die Tradition der Maskerade beispielsweise soll in irgendeiner Form schon seit den Nächten in der ersten Stadt bestehen, aber sie hat sich als Reaktion auf die Inquisition verändert.
Eine Reihe junger Vampire, Kinder der modernen Welt, sehen die Traditionen nur als Werkzeug, mit dessen Hilfe die Ahnen die kainitische Gesellschaft im Würgegriff halten, und noch dazu als veraltet. Die Zeiten, die eine Maskerade erfolgreich machten, sind aus und vorbei, sind Geschichte. Kain, Gehenna, die Vorsintflutlichen - alles Mythen, die etwa soviel Wahrheit enthalten wie die Flut oder der Turmbau zu Babel, und alles nur, um die jüngeren Generationen zu kontrollieren. Es ist Zeit, die Traditionen fallen zulassen und in der Gegenwart zu leben.
Die Traditionen im einzelnen:

Die erste Tradition:

Die Maskerade
Du sollst dein wahres Wesen niemandem enthüllen, der nicht vom Geblüt ist. Wer solches tut, verwirkt seine Blutrechte.

Die zweite Tradition:

Die Domäne
Deine Domäne ist dein eigener Belang. Alle anderen schulden dir Respekt, solange sie sich darin aufhalten. Niemand darf sich gegen dein Wort auflehnen, solange er in deiner Domäne weilt.

Die dritte Tradition:

Die Nachkommenschaft
Du sollst nur mit Erlaubnis deines Ahnen andere zeugen. Zeugst du andere ohne Einwilligung deines Ahnen, sollen sowohl du als auch deine Nachkommenschaft erschlagen werden.

Die vierte Tradition:

Die Rechenschaft
Wen du erschaffst, der ist dein eigenes Kind. Bis der Nachkomme auf sich selbst gestellt ist, sollst du ihm alles befehlen. Du trägst seine Sünden.

Die fünfte Tradition:

Gastfreundschaft
Ehre die Domänen anderer. Wenn du in eine fremde Stadt kommst, so sollst du dich dem vorstellen, der dort herrscht. Ohne das Wort der Aufnahme bist du nichts.

Die sechste Tradition:

Vernichtung
Es ist dir verboten, andere von deiner Art zu vernichten. Das Recht zur Vernichtung liegt ausschließlich bei deinen Ahnen. Nur die Ältesten unter euch sollen die Blutjagd ausrufen.

Die Ursprünglichen Gebote Kains:

Ihr sollt nicht erschlagen Euren Erzeuger und sein Herzblut trinken.
Ihr sollt den Ältesten Unter Euch als Herrn achten, denn da ich euer Vater bin, ist der Älteste mir am nächsten.
Ihr sollt der anderen Häuser achten.
Ihr sollt der anderen Domänen achten.
Ihr sollt Euch den Sethskindern nicht als Götter offenbaren.
Achtet den Nachwuchs anderer. Lehret Eurem Nachwuchs die Lebensweise der Kainskinder.
Ihr sollt den Kuss nicht weitergeben an die Liebe.
Ihr sollt nicht trinken von den Mondtieren, den Wilden, den Siechen, den Wahnsinnigen oder den Trunkenen.
Ihr sollt stets die schützen die Euch dienen.
Euren Brüdern und Schwestern gewährt stets Gastfreundschaft.
Den Brüdern und Schwestern Eures Erzeugers überlasst stets den besten Teil eures Hauses
Den Brüdern und Schwestern eures Nachwuchses gewährt ein Dach gegen die Sonne und das Blut eines Lamms mehr nicht.


Die Generationen und Kain:

Eine Art, wie sich die Verdammten voneinander abgrenzen, ist eine Mischung aus Alter und Generation, also der Frage, wie weit ein Kainskind vom Stammvater der Vampire, Kain, entfernt ist. Junge Vampire müssen sich ihren Ahnen beweisen, um überhaupt einen Status zu erhalten, und die Gesellschaft der Kainskinder ist oft so starr und verdummend, wie die unsterblichen Verdammten selbst. Es gibt jedoch ein gewisses Maß an Mobilität, da ältere Kainskinder ständig nach Aktivposten und Verbündeten Ausschau halten, die ihnen gegen ihre Rivalen im Dschihad helfen können.

Den höchsten Status genießen die Vorsintflutlichen, Vampire der zweiten Generation. Die meisten Kainskinder halten diese Vampire für Legenden. Gewiss ist keiner von ihnen Verbürgtermassen gesichtet worden. Die unterste Sprosse der Statusleiter halten die zahlreichen Neugeborenen besetzt.
Vorsintflutliche:Wenn es diese alten Vampire überhaupt gibt, sind sie wahrscheinlich die mächtigsten Wesen der Welt. Als Angehörige der zweiten Generation sind die Vorsintflutlichen nur einen Schritt vom ersten Vampir, Kain, entfernt. Wenn vorsintflutliche beschließen, sich aus ihrem langen Schlaf zu erheben, beeinflussen sie jeden, mit dem sie in Kontakt treten. Den wenigen bruchstückhaften Berichten über ihre Taten zufolge verfügen sie über wahrhaft göttliche Macht. Schenkt man den Legenden der Kainskinder Glauben, so gab es ursprünglich 3 Vorsintflutliche, genau weiß man es aber nicht..
Methusalems:Wenn die Vorsintflutlichen die Götter der Kainskinder sind, dann sind die schrecklichen Methusalems Halbgötter und Avatare. Von ihnen wurden einst 13 geschaffen, die nachweislich als dritte Generation und auch als Clansgründer bekannt sind. Auch hier weiß man nicht ob es nicht vielleicht noch weitere gab die im Schatten ihr Dasein fristen und auf einen Moment warten, da sie in Erscheinung treten. Irgendwann zwischen dem tausendsten und dem zweitausendsten Jahr eines Vampirs geht in dem Kainskind eine Veränderung vor. Manchmal ist diese Veränderung körperlicher Natur, bei anderen emotionaler oder seelischer. Wie auch immer sie ausfällt, am Ende ist der Vampir meist sehr zurückgezogen selbst für seine Verhältnisse. Die Methusalems sind aus dem Reich des Irdischen buchstäblich in das des Übernatürlichen hinübergewechselt und ziehen sich oft in die Erde zurück, wo sie im Schlummer den durstigen Fängen jüngerer Vampire entgehen. Ihre Kräfte sind aber so groß, dass sie ihre undurchschaubaren Pläne geistig weiterspinnen und magisch oder telepathisch (und fast immer unsichtbar) mit ihren Lakaien kommunizieren.

Kainskinder fürchten die Methusalems, denen man eine ganze Reihe fürchterlicher Eigenschaften zuschreibt, sehr. Es gibt Gerüchte über Methusalems, deren Haut versteinert ist, außerdem über alles von scheußlichen Entstellungen bis hin zu überirdischer Schönheit, die man nicht betrachten kann. Manche, so glaubt man, trinken nur Vampirblut, während andere aus ihren kalten Grabmälern heraus das Schicksal ganzer Nationen lenken. Sie sind es auch die bei Gehenna mit den Vorsintflutlichen auferstehen sollen um die kainitische Appocalypse zu vollziehen, Seite an Seite mit Kain und der zweiten Generation.
Ahnen: Ahnen sind Kainskinder, die seit Jahrhunderten existieren und üblicherweise zwischen der sechsten und achten Generation rangieren. Mit ihrer, in Jahrhunderten angeeigneten, Schläue und ihrer schrecklichen Machtgier sind die Ahnen der Kainskinder die körperlich aktivsten Beteiligten am Dschihad - sie leiden nicht unter den langen Starreanfällen, die die Methusalems und die Vorsintflutlichen behindern, sind aber auch nicht so machtlos und leicht zu manipulieren wie die jüngeren Kainskinder. Der Begriff \Ahn\ selbst ist ein wenig subjektiv; ein Kainskind, das in der neuen Welt als Ahn gilt, könnte in Europa oder noch älteren Winkeln der Welt nur ein Ancilla unter vielen sein. Ahnen halten das Machtgefüge der Kainskinder in ihrem Würgegriff und verhindern, dass jüngere Vampire einflussreiche Positionen erringen, indem sie die Kontrolle ausüben, die sie seit Dekaden oder gar seit Jahrhunderten innehaben.
Ancillae: Ancillae sind vergleichsweise junge Vampire, die sich als wertvolle Mitglieder der Kainskindergesellschaft erwiesen haben. Ancillae sind die Lakaien mächtigerer Kainskinder und - wenn sie clever sind oder Glück haben - die Ahnen von morgen. Ancilla ist der Rang zwischen Neugeborenem und Ahn, was bedeutet, dass das Kainskind sich (sozusagen) die Hörner abgestoßen hat, aber nicht alt und erfahren genug ist, um ein wahrer Meister des Dschihad zu werden. Weil die Weltbevölkerung in den letzten beiden Jahrhunderten so angewachsen ist, besteht die überwiegende Mehrheit der Vampire aus Ancillae oder Neugeborenen (siehe unten).
Neugeborene: Neugeborene reichen von frisch losgesprochenen Welpen bis hin zu indolenten Kainskindern, die 30 und 100 Jahre alt sind. Neugeborene tragen das Stigma, sich den Ahnen noch nicht bewiesen zu haben, und sind unerfahrene Vampire, die eines Nachts etwas aus sich machen mögen - aber wohl eher als Marionetten in den Plänen anderer Untoter fallen werden.
Welpen: Welpen sind auch unter dem etwas weniger förmlichen Begriff "Kind" oder "Child" bekannt (auch wenn außer Kain jeder Vampir jemandes Kind ist) und sind frisch geschaffene Vampire, die noch unter der Anleitung und dem Schutz ihrer Erzeuger stehen, der Vampire, die sie schufen. Welpen werden nicht als Vollmitglieder der Kainskindergesellschaft angesehen, gelten eher als Fußabtreter der Älteren und werden oft respektlos oder als Eigentum ihrer Erzeuger behandelt.


Das Tier und die Menschlichkeit:

Viele Kainskinder verbringen ihre ersten Nächte damit zu lernen, was es bedeutet, untot zu sein. Das Kind begegnet unausweichlich seinem Tier - dem wilden, unkontrollierbaren Monster im Inneren des Kindes, das nach Chaos und Blutlust schreit. Wer nicht von Beginn an lernt, wie man dieses wilde Wesen unterdrückt, der verfällt in Raserei.

Manchmal bietet der Erzeuger seine Hilfe und seinen Rat zum Kampf gegen das Tier an, in anderen Fällen sieht er einfach zu, wie das Tier das Kind überfällt, um es später deswegen zu tadeln. Zu diesem Zeitpunkt lernt das Kind, dass der untote Zustand ein Fluch ist - trotz der Macht, die durch den Kuss verliehen wird, ist das Kind nicht mehr sein früheres Ich. Zu dieser Zeit lernt ein Kind auch - leider zu spät - das Leben der Sterblichen zu schätzen. Als Vampir hat das Kind sein Leben verloren und lediglich eine Existenz errungen, die zwischen Leben und Tod schwangt. Die Emotionen die er zu diesem Zeitpunkt noch hat, gehen jedoch verloren, ebenso wie seine Menschlichkeit, wenn der Kainit nicht versucht sie zu erhalten und zu nutzen.

Die meisten Vampire versuchen dies zu kompensieren, indem sie in Erinnerungen an längst vergangene Zeiten denken, sich ihren Erinnerungen hingeben und versuchen zu fühlen was sie einst empfanden. Es sind die letzten Züge ihrer Menschlichkeit, die sie vom Bösen abhalten - davon, sich dem Tier endgültig hinzugeben. Alles, was in den Herzen vieler Vampire verbleibt, ist reine Verzweiflung darüber, was sie mit dem Verlust ihres sterblichen Ichs verloren haben.
Das Unleben eines Vampirs ist eine Litanei trostloser Enthüllungen. Viele Kainskinder können mit der schrecklichen neuen Welt der Nacht nicht umgehen, in die sie hineingeboren wurden, und ziehen es vor, sich den vernichtenden Strahlen der Sonne hinzugeben, um diese Existenz nicht weiterführen zu müssen. Andere scheitern daran zu erfahren was wirklich in der Geschichte geschah jedoch von mächtigen Ahnen verschleiert wurde.

Die Erkenntnisse, die ein Welpe in der Anfangszeit sammelt, nun wo der Schleier des Lebens gefallen ist mögen so manchen klaren Geist überfordern und in die Tiefe reißen.


Verhalten:

Ebenso wie das Erscheinungsbild ist auch das Verhalten eines Kainskindes sehr unterschiedlich. Jedes Kainskind folgt in erster Linie den Clansinteresse und bekommt durch das Blut seines Ahns gewisse Verhaltensmuster mit. Dennoch verlieren sie nicht alle Vorlieben oder Interessen die sie zu Lebzeiten hatten. Sicherlich wird sich ihr Verhalten für ehemalige enge Freunde merkbar ändern, doch wirklich Abstand nehmen sie nur selten. Kainiten halten sich, je nach Clan, teilweise sogar überwiegend unter Menschen auf. Dies geschieht nicht nur um mögliche Beute ausfindig zu machen sondern auch um den Kontakt zum Geschehen nicht zu verlieren. Eines der großen Probleme der Kainskinder ist die Zeit. Für sie spielt Zeit so gesehen keine Rolle, doch während für die Menschen die Zeit vergeht wie der Sand in der Hand versiebt, ist es einem Kainskind egal ob es nun ein Tag, ein Jahr oder gar ein Jahrhundert war, dass er hintersiechen lies.

Dieser Verlust für das Zeitgefühl stellt in soweit ein Problem da, dass die meisten Clans sich nicht so schnell anpassen können wie die Welt der Sterblichen sich wandelt. Neue Erfindungen sind schneller für die Menschen alltäglich wenn nicht bereits überholt ehe ein Kainskind diese wirklich nutzt. Daher pflegen sie möglichst den Umgang mit den Sterblichen, machen sich ihr Zeitgefühl zu nutze und erleichtern sich damit ihre Anpassung. Dies alles geschieht jedoch immer unter der Stille des Blutes, eine Art Maskerade in der sich Kainskinder verdeckt halten um ihre Existenz den Menschen vorzuenthalten.

Fähigkeiten :

Jungen Kainiten stehen oft nur wenige Fähigkeiten zur Verfügung, große Stärke und Geschwindigkeit wird ihnen zuteil, die teilweise sogar noch gesteigert werden kann. Manchen wird eine gewisse natürliche Härte der haut zugesprochen, die sie vor Verletzungen bis zu einem gewissen Grad schützt.

Jedoch können Kainiten recht früh Auren erkennen. Sie sehen die farblich zusehenden Emotionen und die rassenspezifische farbliche Hülle. Selbst jungen Kainskindern ist es gegeben einem Opfer nach dem Biss die Erinnerung am Selbigen zu nehmen und dessen Wunden narbenlos zu verschließen. Dies erfordert aber, dass das Opfer eine niedrigere Willenskraft hat als der Kainit selbst.

Älteren Kainskindern ermöglicht ihr Blut geradezu Unglaubliches. Sie sind im Stande wortlos, nur durch ihren Willen miteinander zu kommunizieren. Diese "Telepathie" erfordert jedoch eine gute Selbstbeherrschung und Willenskraft. Sie kann, sofern sie beherrscht wird, auch dazu dienen menschliche Gedanken zu lesen und sogar zu beeinflussen. Es gibt Berichte, in denen manche Ahnen sogar eine tauchend echte Illusion erschaffen haben sollen.
Den Jüngeren Kainskindern ist dies jedoch relativ egal, eher belangloses Geschwätz das die Welpen einschüchtern soll.

Sie nutzen die Geschwindigkeit ihres Blutes um sich im Umgang mit Kryss, Katana oder gar einem Dolch zu meistern. Jede dieser Waffen wird in ihren Händen garantiert tödlich, scheinen sie doch wie für sie gemacht zu sein.

Verhalten untereinander:

Das Verhalten der Kainskinder ist genau genommen eine Abstufung nach Macht. Je älter ein Kainit ist, desto stärker ist er. Ihre "Ränge" geben ihnen gewisse Rechte, doch gibt es garantiert jemanden der mehr davon hat. Da man einem Kainiten seinen Rang nicht ansieht und höchstens seine Ausdrucksweise einen Hinweis darauf zu geben vermag.

Wichtig ist das es immer zwei mögliche Verhaltensmuster gibt. Einmal das Verhalten wenn man allein ist bzw. zu zweit und das Verhalten unter Artgenossen. Ein Ahn wird dem Welpen sicherlich mehr durchgehen lassen wenn die beiden allein sind, als wenn Dritte ihrer Art dabei sind. Dies würde seine Autorität untergraben und das lässt er/sie garantiert nicht zu.

Unter anderen Rassen wird ein Kainit eher ausweichend reagieren, würde eine angemessen Bestrafung doch die Maskerade gefährden.

Behausungen:

Auch hier gilt: Allein der Kainit selbst entscheidet was er für angemessen hält. Sicher wird er eine Zuflucht suchen, die ihm Schutz bei Tag bieten kann, doch wie nobel diese ist, ist vom Kainiten selbst abhängig. Oftmals werden ihre Behausungen mit der Zeit jedoch zunehmend größer, da sie viele einzelne Stücke längst vergangener Zeiten aufbewahren, weil sie damit etwas Bestimmtes verbinden oder es einfach nur besonders schön fanden. Dadurch ist es öfters vorgekommen, dass man sie mit Antiquitätenhändlern verglich oder gar einem Museumswärter. Viele bewahren diese Stücke in versteckten Kammern auf, wo dann oft auch ihre Ruhestätte zu finden ist.

Dass ein Kainit in einem Sarg schläft ist ebenfalls nicht unbedingt zutreffend. Sicherlich gibt es welche, die dies tun doch ist es im Allgemeinen bloßes Klischeedenken, dass es alle Kainskinder tun. Solange der Raum, indem sie sich zu Ruhe legen vor der Sonne geschützt ist, liegen sie durchaus auch in einfachen bis noblen Betten


quelle: http://www.dzdz.de/rasse.php3?rtyp=9

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Beitragvon 1349 » Mo 05 Feb, 2007 11:05



Der Vampirmythos:

Wo kommen Vampire eigentlich her? Wer war der Erste und wie sind sie entstanden? Warum entsteigen sie des Nachts ihren Gräbern um sich am Blute der Lebenden zu laben? Stehen sie mit Luzifer im Bunde? Können sie sich wirklich in Fledermäuse, Wölfe, Ratten oder gar Nebel verwandeln? Und überhaupt, gibt es eigentlich wirklich Vampire? Sind sie real? Fragen, Fragen...Fest steht jedenfalls, sie treiben nicht erst ihr Unwesen in den Köpfen und Geschichten der Menschen seit Stoker's Roman 1897 erschien. Schon in der römischen, der griechischen und der ägyptischen Mythologie wimmelte es von Gestalten, die Vampiren sehr ähnlich sind. Von Laminen, Harpyen, Strigen, Ghuls oder den Sukubus-Dämoninnen erzählte man sich seinerzeit. Sie alle sind Verwandte der neuzeitlichen Artgenossen Draculas. Diese hielten hauptsächlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis ins frühe 20. Jahrhundert Einzug in die Schauerliteratur, einer Zeit, die prädestiniert war für derlei Dinge, vertrieb sich doch die bessere Gesellschaft die Langeweile mit spiritistischen Sitzungen und dem Studium des Okkulten.

Berichte vom Unwesen der Untoten machten seit dem 18. Jahrhundert immer wieder in Irland, Schottland, England, doch hauptsächlich im osteuropäischen Raum die Runde. Besonders das damals in Westeuropa größtenteils unbekannte Transsylvanien, aber auch die Ukraine oder die Balkanstaaten galten als Herkunftsland der Vampire. Diese hatten sich bei Tage in ihren Gräbern aufzuhalten, weil das Sonnenlicht sie schwächte, allerdings nicht verbrannte, dies war ein Aspekt, den erst Friedrich Wilhelm Murnau in seinem expressionistischen Filmklassiker "Nosferatu - eine Symphonie des Grauens" 1922 einbrachte. Sie befanden sich in einer Zwischenstation, einem Fegefeuer an der Schwelle des Todes, tranken sie regelmäßig das Blut der Lebenden, jenen mystischen Saft, der den Körper antreibt, konnten sie praktisch ewig existieren. Oft wurde behauptet, Vampire hätten keine Seele. Als Beweis hierfür galt das fehlende Spiegelbild, auch sollen die Untoten keinen Schatten haben, beides galt von jeher als Sinnbild der Seele.


Verschlagen sollen sie sein und ohne Gnade, einbrechen können sie nicht in die Häuser ihrer Opfer, sie müssen eingelassen werden. Hypnotische Fähigkeiten sagt man ihnen nach. Das macht sie so gefährlich. Wer von ihnen gebissen und ausgesaugt wird ist dazu verflucht, ihr Schicksal zu teilen und fortan selber nächtens als Nosferatu umherzustreifen und Blut zu trinken.

Wissenschaftler glauben heute, Tollwut könne eine mögliche Erklärung für den Vampiraberglauben sein. In der Tat sind die Symptome sehr ähnlich, der Infizierte hat blutigen Schaum am Mund und einen Beißreflex, grelles Sonnenlicht tut ihm weh und sein Verhalten ähnelt eher dem eines Tieres denn eines Menschen, was die "Verwandlungen" zu Fledermaus und Wolf erklären könnte. Die Opfer infizieren sich mit der Krankheit, sie werden ebenfalls zu "Vampiren". Aber auch dies bleibt letztendlich eine These.

Bleibt zu guter Letzt die Frage: Wie kann man sich gegen Graf Dracula und Kollegen wehren? Kruzifixe, Weihwasser und Hostien sollen helfen, vernichten den Nosferatu aber nicht, auch Knoblauch, warum auch immer, mag der Untote nicht riechen, Sonnenlicht hingegen tötet ihn nicht zwangsläufig, das ist, wie bereits erwähnt eine Idee der Filmindustrie. Die wirksamste Waffe scheint das Pfählen mittels Holzpflock ins Herz und das anschließende Enthaupten des Dämons zu sein, wobei auch dies wahrscheinlich auf Vlad "der Pfähler" Tepes, der ja ebenfalls nach seinem Tode geköpft wurde, zurückgeht. Erschießen mit einer geweihten Silberkugel soll auch den Zweck erfüllen. Dennoch geht die Mär, der Leichnam des Vampirs müsse nur mit menschlichem Blut in Berührung kommen und er kann sein Unwesen fortan wieder treiben. Eine Legende, von der gerade die Hammer-Filmgesellschaft in den 60er und 70er Jahren profitierte, ließen sie doch den Grafen Dracula in der Gestalt Christopher Lees für etliche Filme immer wieder auferstehen.

Man kann sich also nie sicher sein, schließlich weiß niemand, wo sie herkommen, ihren Ursprung haben, warum man sich seit Jahrtausenden von Ihnen erzählt und ob sie am Ende nicht doch real sind. Im Zeitalter von Microsoft und bemannten Weltraumflügen wissen wir mittlerweile anscheinend eigentlich alles, oder doch nicht.....


quelle: http://www.vampire-world.com/mythos.htm

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Beitragvon 1349 » Mo 05 Feb, 2007 15:06


Düstere Legenden und Prophezeiungen:

Die Kainiten sind eine alte Rasse und sie haben wie jedes Volk ihre Geschichten und Mythen aus der grauen Vorzeit. Wie die Menschen suchen auch viele Vampire Antworten auf ungeklärte Fragen über ihren Ursprung und ihr Schicksal. Die verbreitetste und ausführlichste Geschichte zentriert sich dabei um die biblische Gestalt von Kain von Nod.

Buch Nod:

Da es nur weinige Abschriften von dem Buch Nod oder gar seinen Quelltexten gibt, ist es schwer eine komplette Sammlung der Schriften zusammenzustellen. Der Autor, Aristotele deLaurant, gibt selber zu, dass selbst seine Sammlung an Schriften nur ein Puzzelteil der ganzen Wahrheit ist. Welchem Wahrheitsgehalt man dem Ganzen zumisst bleibt dem gesunden Menschenverstand überlassen, dennoch sollte man sich mit den Schriften vertraut machen, da viele Kainiten wenigsten die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass irgendwo in den Schriften doch ein Körnchen Wahrheit versteckt sei. Was die Glaubwürdigkeit der Texte im Buch Nod zudem weiter beeinträchtigt, sind die Behauptungen von deLaurant, dass er das Buch überhaupt nicht verfasst und diese Texte nicht gesammelt hat. Eventuell mag das Blut Malkavs seine Erinnerungen trüben oder er treibt ein undurchschaubares Spiel mit der Gesellschaft, aber nach seiner Aussage wurden die Texte des Buch Nods von einer unbekannten Kainitin namens Ayisha Jocastian zusammen getragen, die sich nur mit deLaurants guten Namen in Noddisten-Kreisen Gehör verschaffen wollte.

Das Land Nod ist das Gebiet, in das Kain von Gott zu seiner Verbannung geschickt wurde. Das Wort Nod leitet sich vermutlich vom hebräischen Wort nad ab, was so viel wie ruhelos bedeutet.

Das Buch ist aufgeteilt in mehrere Chroniken.
Die Chronik Kains erzählt von den Ursprüngen des Vampirismus.
Die Chronik der Schatten gibt Kains Gesetze und Ratschläge an seine Nachkommen wieder.
Die Chronik der Geheimnisse ist ein Teil mit Offenbarungen für Ereignisse der Zukunft.

Abschriften und Auszüge von dem Buch Nod werden in der kainitschen Gesellschaft hoch gehandelt. Vampire, die über eine Sammlung solcher Schriften verfügen, steigen im Ansehen der anderen.

Gehenna:

In den Überlieferungen des Buches Nod gibt es Andeutungen eines apokalyptischen Zeitalters, die Ähnlichkeiten mit dem Tag des jüngsten Gerichtes haben. In dieser Zeit werden alle Kainiten von einer höheren Macht gerichtet oder schlicht und einfach vernichtet werden.
Wie schon am Vorabend des letzten Millenniums wird auch dieses mal solchen Behauptungen mehr Glauben geschenkt, als sie verdienen. Dies liegt unter anderem daran, dass manche meinen, einige Vorzeichen für Gehenna seien tatsächlich eingetreten. Als eine Folge sprießen auch wieder überall Gehenna-Kulte aus dem Boden, die ständig an Popularität gewinnen.
Man ist sich nicht einig was bei Gehenna tatsächlich passieren wird. Manche sagen, dass Kain zurückkommen wird, um über seine Nachkommen zu richten und jeden nach seinen Handeln zu beurteilen. Diese versuchen sich Kains Wohlwollen durch striktes Befolgen seiner überlieferten Traditionen zu erkaufen. Andere sagen, dass die Vorsintflutlichen sich aus ihrer Jahrhunderte dauernden Starre erheben werden, um ihren Durst an ihren Nachkommen zu stillen. Zuletzt gibt es noch die Theorie, das Gott selbst dem Vampirismus ein für alle Mal ein Ende setzen will.
Wer auch immer an solche Märchen glaubt, tut das seinige, um sich auf diese Zeit vorzubereiten. Möglicherweise liegt in diesen Vorsichtsmaßnahmen der tatsächliche Ursprung für den andauernden Dschihad begründet.

Kain:

Andere Bezeichnungen: der Dritte Sterbliche, der Dunkle Vater, die erste Generation, der erste Mensch, der Wanderer, der Erstgeborene u.v.a.

Angeblich stammen alle Vampire von Kain ab, der in der Bibel der erste Sohn von Adam und Eva war und für seinen Mord an seinem Bruder Abel von Gott zur Unsterblichkeit und ewiger Einsamkeit im Lande Nod verflucht wurde. Zu seinem Schutz gab Gott Kain ein Zeichen. Man glaubt, dass sich die Empfindlichkeit gegenüber von Sonnenlicht und Feuer sich aus diesem Fluch ableitet, sowie dass die vampirischen Kräfte von dem göttlichen Schutzzeichen stammen.
In seiner Einsamkeit beging Kain den Frevel seinen Fluch mit anderen zu teilen und seine Sünde zu verbreiten. Die göttliche Sintflut soll eine Folge dessen sein, ein Versuch Gottes die Sünde von der Erde zu waschen. Seit dieser Zeit ist Kain, so er je existierte, verschwunden.
Seine Enkel, die dritte Generation, sollen nach der Flut die Clans gegründet haben. Da sie schon vor der Flut existierten, werden sie die Vorsintflutlichen genannt.
Ob Kain je existierte ist höchst fraglich. Fest steht, dass dieser Schöpfungsmythos der populärste unter den Vampiren ist, die sich ihm zu ehren Kainiten oder Kainskinder nennen.
Alle Überlieferungen über Kain und seine Geschichte wurde von Aristotele deLaurant im Buch von Nod zusammengetragen. Obwohl Aristotele behauptete einer Blutlinie der Mnemoi anzugehören, war er ein Malkavianer der im 16. Jahrhundert lebte, was seine Behauptungen nicht glaubhafter macht.

Lilith:

Andere Bezeichnung: die Dunkle Mutter, Lilitu, Lilu, Lamia, Königin der Nacht, die erste Magierin, die Nächtliche, die schwarze Göttin, u.v.a.

Die enigmatische und mysteriöse Gestalt von Lilith birgt mindestens ebenso viele Rätsel, wie Kain selbst. Im allgemeinen ist sie als eine sumerische und babylonische Sturmdämonin und Kindermörderin bekannt, aber im Buch Nod spielt sie noch eine andere Rolle. In den Apokryphen der Bibel war sie die erste Frau Adams und später auch eine Ausgestoßene und hat als solche den ebenfalls verbannten Kain bei sich aufgenommen. Mit ihrer dunklen Blutmagie hat sie Kain erweckt, um ihn die magischen Kräfte zu lehren, aber der göttliche Fluch, der auf Kain lag, beendete sein Verwandlung zum ersten Vampir.
Lilith wird normalerweise als Frau ohne Bauchnabel dargestellt (sie wurde nicht geboren) und die Eule, die Schlange und der Drachen sind die Zeichen ihrer Macht.


Vorsintflutliche:

Andere Bezeichnungen: die Dritte Generation, die Urerzeuger, die Dreizehn, die Ältesten

Die 13 Vorsintflutlichen waren die mystischen Gründer der ursprünglichen Clans. Angeblich lebten sie schon vor der biblischen Sintflut, daher ihr Name. Jeder Clan verfügt über eine große Anzahl von Geschichten, wie sein Clansgründer alle anderen überlistet hat. Weiterhin glauben viele, dass sie ihre Clansschwäche von ihrem Urerzeuger haben, der in einer besonderen Weise von Kain gesegnet oder verflucht wurde.
Über ihre Namen weiß man nur wenig. Lucian und Mekhet sind die einzig bekannten. Meist wird ein Vorsintflutlicher einfach nach seinem Clan benannt.

Die Vorsintflutlichen sind alle im Laufe der Geschichte vernichtet worden oder verschwunden.

Set soll das letzte Mal 33 n.Chr. gesehen und zusammen mit dem christlichen Heiland gestorben sein.
Ravnos wurde von seinen eigenen Kindern betrogen.
Brujah wurde beim Fall von Karthago vernichtet, Ventrue als Rache der überlebenden Brujah einige Zeit später.
Saulot starb im Mittelalter durch die vereinten Kräfte der Tremere.
Die Lasombra und Tzimisce behaupten ihre Clansgründer bei der Anarchenrevolte getötet zu haben.
Kappadozius wurde 1444 von Augustus Giovanni diableriert.
Nur die Nosferatu und Toreador sind der festen Überzeugung, dass ihre Vorsintflutlichen auch noch weiterhin existieren.
Der Sabbat hat sich der Aufgabe verschrieben die restlichen Vorsintflutlichen zu vernichten.
Sollte tatsächlich heute noch ein Vorsintflutlicher existieren, wären seine Kräfte wenigstens mit einem Halbgott zu vergleichen. Angeblich lenken die noch existierenden selbst in Starre die Geschicke ihres Clans.


quelle: http://home.arcor.de/tremere/legenden.htm

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Beitragvon 1349 » Fr 09 Feb, 2007 00:41



Asanbosam:

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ist ein Vampir, eine mystische Gestalt, von dem die im Süden Ghanas lebenden Ashanti sowie einige Stämme an der Côte d'Ivoire (Elfenbeinküste) und in Togo berichten. Ein Asanbosam unterscheide sich in seinem Aussehen kaum von normalen Menschen. Es soll bei ihnen Männer, Frauen und Kinder geben, die alle Zähne aus Eisen, Beine mit hakenartigen Fortsätzen und sechs Arme haben. Sie sollen im Urwald hausen, in den Ästen baumeln und jeden anfallen, der das Unglück hat, an ihrem Baum vorbeizukommen.

Aswang:

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ist eine philippinische Vampirin. Sie hat tagsüber das Aussehen einer schönen Frau, besucht nachts jedoch als fliegendes Ungeheuer die Menschen. Mit ihrer langen, dünnen und hohlen Zunge, die sie durch eine Ritze ins Dach schiebt, saugt sie das Blut der Schlafenden auf, am liebsten das von kleinen Kindern. Nach einer solchen Mahlzeit ist ihr Bauch so dick, wie der einer Hochschwangeren. Die Aswang kann auch den Schatten eines Menschens auflecken, woraufhin dieser bald sterben muss. Als Schutz gegen die Aswang gilt, sich mit Knoblauchsaft einzureiben.

Baobhan-Sith:

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ist der schottische Begriff für eine verführerische Vampirin, die Jünglingen den Tod bringt. Sie tritt vor allem im Wald oder in der freien Natur auf. In der Gestalt eines wunderschönen, grün gekleideten Mädchens mit goldenen Locken erweckt sie keinerlei Argwohn, aber ihre Opfer saugt sie letztlich bis zum letzten Blutstropfen aus.

Die Farbe ihres Kleides weist sowohl auf ihre Verbundenheit mit dem Wald und den darin umherziehenden Naturgeistern hin, als auch auf Tod und Verführung, da die Farbe Grün in Verbindung mit schönen Frauen von jeher als geheimnisvoll faszinierend und unheilbringend zugleich galt.

Eine der vielen Sagen, die sich um die Baobhan-sith ranken, erzählt von vier Jägern, die in einer Waldlichtung übernachten. Da es kalt ist, versuchen sie sich durch Gesang und Tanz aufzuwärmen. Bald tauchen vier zauberhaft schöne Mädchen mit blonden Locken und grünen Kleidern aus dem Wald auf, um den Jägern Gesellschaft zu leisten. Diese reagieren ausgesprochen erfreut bis auf einen, dem die Sache unheimlich ist. Er verzichtet darauf, mit den Mädchen zu tanzen und übernachtet an einem weiter entfernt liegenden Lagerplatz. Als er am nächsten Morgen zurückkommt, findet er seine Kameraden bleich und tot daliegen. Die Baobhan-sith haben sie bis auf den letzten Blutstropfen ausgesaugt.

Lamien:

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(griechisch λάμιες) sollen nach einem Ungeheuer der griechischen Mythologie namens Lamia benannt worden sein. Sie sind im griechischen Volksglauben (bis heute) selbst auch dämonische, vampirähnliche Bestien. Weitere Namen für sie sind Empusen, Mormolycien oder Striges.

Sie sollen ständig begierig nach jungem menschlichem Blut sein. Bevorzugt sind dabei zumeist hübsche junge Männer, welche sie mit ihrer betörenden Schönheit blenden.

Inwiefern die Figur der Lamien zur Entstehung des neuzeitlichen Vampirglaubens in Griechenland beigetragen haben, ist umstritten, da es sich bei ihnen um Dämonen, also nichtmenschliche Wesen handelte, während der Wrukolakas, der Vampir, ein Mensch war und in seinem Grab in einem Zwischendasein zwischen Leben und Tod verharrt.

Etymologisch soll das Wort Lamie vom griechischen Wort λαιμός (lämós) für Rachen, Kehle abstammen, bzw. auch eine Herkunft aus dem Arabischen lahama für zerfleischen, zerreißen wird vermutet.

Jiang Shi:

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(chinesisch 僵尸, starrer Leichnam) ist die chinesische Abart des Untoten. Schon in den Liaozhai Zhiyi, einer Kurzgeschichtensammlung des 17. Jahrhunderts, werden sie erwähnt, obwohl die Wesen, die vor allem der Folklore entstammen, wesentlich älter sein dürften. Oft sind Jiang Shi Leichen, bei denen sich der Tod (yin) wieder mit der positiven Lebenskraft (yang) vermischt - durch die Vermischung beider Aspekte entsteht ein mächtiger Wiedergänger, der des Sprechens zwar nicht mächtig ist, aber es durchaus versteht zu töten. Anderen Legenden zufolge steht der Leichnam wieder auf, weil das po(魄), ein Teil der menschlichen Seele, den Körper nicht verlassen konnte. Jiang Shi sind scheußlich anzusehen: blass, ja fast blau, mit gräßlichen Krallen, Augen und einem fürchterlichen giftigen Atem. Meist verfolgen sie ihre Opfer blindlings, später können sie sogar fliegen. Doch sie laufen nicht immer - manchmal hat die Totenstarre schon eingesetzt, und sie sind gezwungen, zu hüpfen. Selbstverständlich sind diese Wesen nachtaktiv, und man sollte tagsüber schleunigst das Grab des Unholds ausfindig machen und ihn durch Verbrennen vernichten, denn je länger ein Jiangshi auf Erden weilt, desto mächtiger kann er werden: Manchmal verwandelt er sich in einen mächtigen Löwen oder gar Riesen.
Jiang Shi werden oft von Zauberern kontrolliert, in dem dieser einen Papierstreifen an der Stirn des Jian Shi befestigt. Auf dem Papierstreifen steht, was der Jian Shi für den Zauberer tun soll.
Jiang Shi können mit Hühnereiern, taoistischen Zaubersprüchen und Acht-Trigramme-Spiegel bekämpft werden. In den 1980ern wurden zahlreiche Jiang Shi-Filme in Hongkong gedreht, sodass man schon von einem eigenen Genre sprechen kann.


quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Vampir

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Beitragvon 1349 » Fr 09 Feb, 2007 01:21



Lilith

Lilith (hebr.: לילית, die Nächtliche) ist im alten Mesopotamien der Dämon des Kindbettfiebers. Sie wird meist geflügelt dargestellt. Zahlreiche magische Texte rufen sie an.

Jüdische Legenden um Lilith:

Laut traditionellem Midrasch erschuf Gott Adam und Lilith aus dem selben Lehm, um Adam eine Partnerin zu schenken. Gott holte Lilith vor der ersten Nacht noch zu sich und sagte ihr, sie solle Adam untertan sein, was bedeute, dass sie beim Geschlechtsakt unten zu liegen habe. Dies wurde von Lilith nicht akzeptiert, denn der Lehm, aus dem Lilith erschaffen worden war, war durch den Speichel des verstoßenen Samael verunreinigt worden. Lilith stritt sich mit Adam und verschwand dann aus dem Paradies in die Wüste. Dort verkehrte sie jeden Tag mit tausend Dämonen und brachte tausend Quälgeister pro Tag auf die Welt. Adam beklagte sich bei Gott über seine Einsamkeit, welcher ihm dann Eva aus seiner Rippe erschuf. Die ursprüngliche Übersetzung war "Seite" statt "Rippe". Die Rippe ist im Gegensatz zur Seite ein verzichtbarer Teil, woraus in der ursprünglichen Version eine Gleichberechtigung von Adam und Eva, sprich Mann und Frau, abgeleitet werden kann.

Lilith aber blieb unsterblich, da sie nie die verbotene Frucht vom "Baum der Weisheit" aß und vereinigte sich in einer Schlucht nahe dem Paradies mit Dämonen, um Dämonenkinder, genannt Lilim, zu gebären. Diese Lilim verführen in der Mythologie, wie ihre Mutter, schlafende Männer. Wer einmal von ihnen verführt wurde, konnte nie wieder eine andere Frau lieben. Mit der Zeit soll Lilith selbst ein immer dämonischeres Äußeres angenommen haben.

In einigen jüdischen Sagen wird Lilith als der letzte Engel der zehn unheiligen Sephiroth beschrieben und gefürchtet; denn der Legende nach wurden alle Kinder der Lilith getötet, da sie sich mit der Flucht aus dem Paradies Gottes Willen widersetzte. Man sagt, Lilith raube aus Vergeltung des Nachts die Kinder der Menschen aus ihren Krippen und töte sie. Um sich davor zu schützen, befestigten die Menschen früher Pentagramme an den Krippen, auf denen die sieben Flüsse des Paradieses, sowie die Namen der Engel Sanvai, Sansanvi und Semangloph, die Lilith einst im Auftrag Gottes jagten und ihre Kinder mordeten, zu sehen waren. Ein Abwehrzauber gegen Lilith findet sich übrigens im Talmud (Pesach 111a).

In jüdisch-feministischer Theologie wird Lilith im Midrasch beispielsweise als eine Frau dargestellt, die sich nicht Gottes, sondern Adams Unterordnungswillen entzieht und im Gegensatz zu Eva resistent gegen den Teufel ist. Sie symbolisiert positiv die gelehrte, starke Frau

Lilith in der Bibel:

Liliths Rolle im biblischen Schöpfungsmythos ist in heutigen Bibeltexten nicht erkennbar. Einzig die Passage
"Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib." (1.Mose 1:27)

kann auf die Existenz Liliths hin interpretiert werden, da diese Passage vor der Erwähnung der Schaffung Evas aus der Rippe Adams steht. Im Gegensatz dazu wird Adams Ausruf, als er Eva zuerst begegnet, Das ist ja Fleisch von meinem Fleisch und Bein von meinem Bein, dahin interpretiert, Lilith sei also gerade kein Mensch gewesen, also ein Tier, kurzum: die Schlange, die Eva nachher dazu verleitete, vom Baum der Erkenntnis zu essen - aus Rachsucht einer verlassenen Geliebten.

Bei der biblischen Lilith handelt es sich wie in der assyrisch-babylonischen Mythologie um einen Geist oder Dämonen:
"Da treffen Wüstentiere mit wilden Hunden zusammen, und Bocksdämonen begegnen einander. Ja, dort rastet die Lilith und findet einen Ruheplatz für sich." (Jesaja 34:14) (Wobei in einigen Übersetzungen Lilith mit "Nachtgespenst" übersetzt wird.)

Lilith als Symbolfigur der Emanzipation :

Lilith wurde im Feminismus zum Symbol und die ersten Frauenbuchhandlungen und Frauencafés nannten sich oft Lilith. Auch als weiblicher Vorname wurde Lilith beliebt. In Lilith sehen einige Frauen die Gegenheldin zu der biblischen Eva, die in der patriarchalen Tradition stehe.

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quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Lilith

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