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Lupin feige?

Wehwalt
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Lupin feige?

Beitragvon Wehwalt » So 04 Mär, 2012 20:59

Wehwalt am 21.7.2007 hat geschrieben:Ahhh dieser Harry ... Daß er den armen Lupin so gekränkt hat - das ist mal wieder so eine typische Verhaltensweise, die einen echt manchmal zur Weißglut bringen kann. Mag ja richtig sein, daß er nicht von Lupin begleitet werden will, aber dieser Ton. Aaargghh.

Beim Lesen im Abstand von 5 Jahren ärgere ich mich über dieselbe Stelle. Unabhängig von damals: Ich habs nur wiederentdeckt.
Was meint Ihr denn: Hat das sein müssen? Könnt Ihr es verstehen, daß Harry den Lupin einen Feigling nennt?
Für die, die es nicht mehr ganz parat haben gerade: Lupin bietet dem Trio an, sie zum Schutz zu begleiten auf ihrer Mission. Er nimmt dabei sogar willentlich in Kauf, daß er über das Ziel der Mission nicht unterrichtet werde, weil er Dumbledores Anordnung, daß sie geheim zu bleiben habe, akzeptiert.
Und Harry stößt ihn vor den Kopf und nennt ihn einen Feigling, weil er nicht bei seinem (zulünftigen! Tonks ist noch schwanger) Kind bleiben will.

Im Nachhinein wissen wir, daß das sogar die letzte Szene ist, in der Harry sich mit Lupin als Lebendem unterhält. Aber unabhängig davon: Kämt Ihr in der Situation auf den Gedanken, Lupin handle feige? Ich finde, der Harry spinnt ...
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Mahogany
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Beitragvon Mahogany » Mo 05 Mär, 2012 08:57

Ist die letzte Stelle, an der Harry Lupin lebend antrifft, nicht die nach der Geburt von Lupins Sohn, in der Remus Harry bittet, Godfather zu werden?

Aber egal: Mich hat diese Stelle, um die es gehen soll, auch immer sehr befremdet. Ich glaube allerdings, dass der Ton nötig war, denn Lupin hätte sich durch freundliches Bitten oder gar logische Argumentation nicht von seiner Idee abbringen lassen und die Mission möglicherweise dadurch gefährdet. Harry handelt kalt und wählt harsche Worte, aber zu Recht.
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Beitragvon Wehwalt » Mo 05 Mär, 2012 10:29

Ok, dann ist es nicht die letzte. Spielt keine Rolle.

Aber ist es denn zurecht? Meinst Du, Harry war nur deswegen so schroff, weil der gute Remus anders nicht abzuwimmeln gewesen wäre? Ich glaube eher, Harry hatte in diesem Moment tatsächlich eine Wut auf Remus - und er hätte ihn auch vor den Kopf gestoßen, wenn er das Angebot für durchaus erwägenswert gehalten hätte.
Was war denn schlecht an dem Angebot, außer daß es dramaturgisch für den Roman irgendwie blöd geworden wäre, diese "3+1"-Konstellation zu haben? Lupin sieht ein, daß Dumbledore ihn nicht als Mitwisser vorgesehen hat und dringt gar nicht in Harry, ihm das Ziel der Mission zu verraten. Und als militärischer Begleitschutz wäre er doch ein nützlicher, potenter Zauberer. Wenn Harry gesagt hätte: EInmal im Monat wärst du uns ein Klotz am Bein, wir sind keine Animagi, die auf dich aufpassen können: Das wäre ein nachvollziehbarer Grund gewesen. Aber nur "Hock bei deiner schwangeren Frau" - was ist denn das für ein Appell?
Und im übrigen: Lupins Skrupel, seine Konstitution möglicherweise vererbt zu haben, sind sehr berechtigt. Nichts gegen ihn als Person: Aber wenn er mich fragen würde, würde ich auch sagen: Du darfst Dich nicht fortpflanzen.
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Beitragvon Amarylia » Mo 05 Mär, 2012 14:33

Mensch Wehwalt, jetzt hast mich doch tatsächlich dazu gebracht, die Umzugskartons (ja, ich habe immer noch nicht ganz ausgepackt) nach dem 7ten HP-Band zu durchwühlen um mir diese Stelle noch einmal genau durchzulesen.

Am Anfang scheint es mir so als ob Lupin tatsächlich weglaufe.
>>Tonks wird vollkommen sicher sein<<, sagte Lupin. >> Sie wird zu Hause bei ihren Eltern bleiben.<<
Es lag etwas Fremdes in Lupins Ton; er klang beinahe kalt.

...dann sagte Lupin mit einer Miene, als ob er sich zwingen müsste, etwas Unangenehmes zuzugeben: >>Tonks bekommt ein Baby.<<

Bei diesen Zeilen kommt es mir ein wenig so vor, als ob er ein wenig verunsichert wäre was das Baby angeht.

Später jedoch blickt meiner Meinung nach eine gewisse Angst hindurch...
>>Ich - es war ein großer Fehler von mir, Tonks zu heiraten. Ich habe es wider bessere Einsicht getan und bereue es seither zutiefst.<<

>>Begreift ihr nicht, was ich meiner Frau und meinem ungeborenen Kind angetan habe? Ich hätte Tonks nie heiraten sollen, ich habe sie zu einer Ausgestoßenen gemacht!<<

Ich denke Lupin ist verzweifelt. Er hat Angst davor nicht gut genug zu sein.

Ich denke Harry hat durchaus übertrieben, jedoch war es richtig Lupin abzuweisen. Jeder hat in seinem Leben Phasen, in denen er zweifelt und Lupin sollte sich bewusst werden, dass es egal ist was die anderen Leute denken. Tonks hat schließlich selbst entschieden, dass sie ihn heiraten will und zum Kinder kriegen, gehören auch immer 2.
>>...wie kann ich mir je verzeihen, dass ich es wissentlich riskiert habe, mein eigenes Leiden an ein unschuldiges Kind weiterzugeben? Und falls es, durch irgendein Wunder, nicht so ist wie ich, dann wird es besser dran sein, und zwar hundert Mal besser, ohne einen Vater, für den es sich immer schämen muss!<<

Für wen würde sich das Kind mehr schämen? Ein Vater der zwar ein kleines haariges Problem hat, aber ansonsten ein absoluter Traum-Daddy ist oder ein Vater, der aus feigheit abgehauen ist?
Insgesamt denke ich jedoch keineswegs, dass Lupin feige ist. Er ist denke ich ein wenig überfordert. ;D
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Beitragvon Mahogany » Mo 05 Mär, 2012 20:17

Wehwalt: Ich glaube tatsächlich, dass diese logische Argumentation nicht funktioniert hätte. Lupin ist ja nicht doof, der hat sich zu allem, was Harry gegen seine Hilfe einwenden könnte, bestimmt Gedanken gemacht und irgendwie alles, was rein logisch gegen ihn spräche, ausgehebelt. Harry selbst bedauert seine Grobheit sofort danach, auch ihm sind die Vorteile Lupins bekannt und Hilfe kann er wahrlich brauchen. Da hilft tatsächlich nur das Vor-den-Kopf-stoßen. Klar, Harry bezieht Lupins Lage auf die seiner eigenen Eltern, die sich bekanntlich vor dem Dunklen Lord versteckt hatten und ihn - Harry - nicht im Stich ließen. Diese Geborgenheit vermisst Harry jetzt und will nicht, dass Lupins ungeborenes Kind dasselbe erfahren muss wie er.
Gut, ironischer Weise sterben Tonks und Lupin später dann doch...

Ich kann also Harrys Verhalten nachvollziehen, bin mir aber nicht sicher, inwiefern dieser Ausbruch tatsächlich taktisch kalkuliert stattfindet oder Harry "nur" aus einem Impuls heraus "das Richtige tut".
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Beitragvon snitchet » Sa 14 Apr, 2012 19:47

Mahogany hat geschrieben:Ich kann also Harrys Verhalten nachvollziehen, bin mir aber nicht sicher, inwiefern dieser Ausbruch tatsächlich taktisch kalkuliert stattfindet oder Harry "nur" aus einem Impuls heraus "das Richtige tut".


Ich kann Harrys Verhalten auch nachvollziehen. Und meiner Meinung nach hatte er völlig recht.
Lupin ist ja im Begriffe, seine schwangere Frau im Stich zu lassen. Auch wenn sie bei ihren Eltern ist, empfinde ich es als "im Stich lassen". Ich glaube nämlich nicht, dass er seine Pläne mit Tonks abgesprochen hat. Er ist einfach zu Harry zum Grimmauldplatz geflüchtet und will sich mit ihm "verdünnisieren", sich einfach davon machen mit der Gewissheit, dass Tonks gar nie wissen würde, wo er ist, würde Harry ihn tatsächlich mitnehmen. Das käme ihm gerade recht.
Das ist der springende Punkt für mich - jedenfalls hab ich es so aufgefasst.

Lupin ist sich bewußt, dass er, wenn er mit Harry, Ron und Hermine zieht, den Kontakt zu Tonks abbrechen muss, so wie die Drei ja auch keinen Kontakt zu den Ihren haben, um sie nicht zu gefährden. Vielleicht - oder wahrscheinlich - hofft er, dass sie ihn vergisst bzw. sich damit abfindet, dass er nicht mehr zurückkommt, wo immer er auch ist (was sie ja meiner Meinung nach nicht weiss).
Er sagt, dass sein Kind sich für ihn schämen wird und ohne ihn besser dran sein würde.
Diese Befürchtung kaufe ich ihm schon ab, es ist aber meiner Meinung nach nur zum Teil die Wahrheit:
Er fürchtet sich nämlich weiters davor, dass sein Kind so wird wie er - und damit glaubt er nicht umgehen zu können.
Noch dazu wo ihn seine Schwiegereltern offensichtlich nicht akzeptieren.

Harry erkennt das sehr gut und weiß auch, dass es nichts nützen würde, wenn er Lupin freundlich darauf ansprechen würde.
Er ist sich bewußt, dass er Lupin vor den Kopf stösst, und es tut ihm ja auch unendlich leid. Aber eine andere Möglichkeit, Lupin zur Vernunft zu bringen hätte sich mir wohl auch nicht eröffnet. Nicht in dieser Situation.
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Beitragvon Wehwalt » Sa 14 Apr, 2012 22:40

Schön, daß Du antwortest. Ich glaube, ich verstehe die Szene jetzt sogar besser.
Wahrscheinlich hätte Lupin es nie dahin kommen lassen dürfen, daß er Nachkommen zeugt. Jetzt ist er tatsächlich in einem blöden Zwiespalt - und entzöge sich tatsächlich einer gewissen Pflicht, die er sich nun einmal aufgebürdet hat, wenn er mit dem Trio ginge.
Jedenfalls - die Menschen setzen sich bisweilen größten Gefahren aus und unternehmen die heroischst wirkenden Taten, um vor sich selbst wegzulaufen. Das mag hier bei Lupin tatsächlich eine Rolle spielen - und in diesem Sinne träfe der Begriff der Feigheit sogar. Daß einer vor seiner Ehe davonlaufen will, ist halt gar zu verständlich ...
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Beitragvon snitchet » Do 03 Mai, 2012 22:28

Warum glaubt Lupin eigentlich, dass sein Kind so wird wie er?
In seinem Genmaterial ist der Werwolf doch nicht vorhanden.
Er wurde gebissen und dadurch zum Werwolf.

Um ein - zugegebenermaßen krasses - Beispiel zu nennen:
Wenn der Vater drogensüchtig ist und die Mutter nicht, ist ein gemeinsames Baby bei der Geburt ja auch nicht drogensüchtig.
Dies kann allerdings sehr wohl der Fall sein, wenn die Mutter die Abhängige ist......Was für mich wiederum zwangsläufig die Frage aufwirft, warum es nur männliche Werwölfe gibt.
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Beitragvon Wehwalt » Fr 04 Mai, 2012 10:40

Ach, hier kann man fast nicht mehr spekulieren. Wenn das Werwolfsein eine genetische Eigenschaft ist, dann kann sie nicht von Greyback auf Lupin übertragen werden, richtig. Also müßte es sich dabei biologisch um eine ansteckende Krankheit handeln.
Aber ich nehme nicht an, daß die Zaubererwelt normalen biogenetischen Gesetzen unterworfen ist, die Lamarckismus völlig ausschlössen. Beim Twilight erklärt uns ja auch niemand genau, was bei der Wandlung zum Vampir vor sich geht, was die kleine Renesmee eigentlich für ein Wesen ist - und der Volksgleube ist fatalerweise älter als die Erkenntnis der Mendelschen Gesetze.
Ich würde jetzt im Rahmen des Potterversums einfach mal annehmen, daß auch erworbene Eigenschaften vererbt werden können. Vielleicht gibt es Präzedenzfälle ...
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Beitragvon DarkViolett » Fr 04 Mai, 2012 23:59

Warum hat Remus Angst? Ich würd sagen, weil es theoretisch so sein könnte. Normalerweise vermehren sich Werwölfe und Zauberer/hexen nicht. Wer weiß dann schon was dann passiert? Remus hat einfach befürchtet, dass es so ist.

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Beitragvon Lilith » So 07 Okt, 2012 19:42

Diese Diskussion führt mich dann aber zur Frage, ob und wie Zauberer und Hexen eigentlich verhüten?
Wenn er doch gar kein Kind will, da er solche Angst um es hat, wieso setzt er dann eines in die Welt?
Smile. It confuses people.

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Beitragvon snitchet » Sa 03 Nov, 2012 23:48

Vielleicht wollte Tonks ein Baby und er hat in einem schwachen Augenblick (oder mehrern schwachen Augenblicken) diesem Wunsch nachgegeben.
Vielleicht war das eine oder andere Mal schlicht und einfach die Vernunft "auf Urlaub" - tja, sowas soll vorkommen, auch im Zeitalter von Pille, Spirale und Kondom.......
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