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[HP] Alice Winchester-Spiel mit dem Feuer

Alice Winchester
Drachenkrieger
Welt des Dunkels
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[HP] Alice Winchester-Spiel mit dem Feuer

Beitragvon Alice Winchester » Do 19 Aug, 2010 20:22

Hey ihr alle :D

Ich setze dann hier auch mal eine FF hienein, die Leute, die im RPG mitmachen, werden bemerken, dass es die Alice Winchester aus dem RPG ist.
Es geht um ihre Vergangenheit und natürlich auch um ihre Zukunft, wenn ich so weit bin =)
Würde mich über Feedbacks freuen
Viel Spaß beiom lesen dann :)
Lg
Alice


Ich habe den Text ebenfalls auf Myfanfiction.de online gestellt ;)



Prolog


„Schreib uns, Alice, ja?“, rief Sheela von dem Eingang der Howell's School, das junge Mädchen drehte sich um und winkte ihr zu, scheinbar als Antwort auf das zuvor gesagte. Die Blondhaarige namens Alice lief nun schnellen Schrittes auf einen Jungen zu, ihrem Bruder Lucan. Alice war vor einer Woche 11 Jahre alt geworden und das war ein Alter, auf das sie sich schon lange gefreut hatte.
Denn mit 11 Jahren konnte Alice Winchester die Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei besuchen. Sie musste also nach den Sommerferien nicht zurück in die Schule für nichtmagische Wesen, sondern konnte mit ihrem Bruder auf die Schule für Zauberei gehen.
Ihr Bruder war bereits 15 Jahre alt, sein Haar war rabenschwarz und seine Augen hellgrau. Er war ein Todesser und Alice's großes Vorbild.
Doch seit der dunkle Lord gefallen war, wie Lucan ihr erzählt hatte, mussten die Todesser aufpassen, nicht erwischt zu werden. Die Todesser, die nicht nach Askaban kamen hatten sich nämlich in einer Gruppe zusammen geschlossen und versuchten weiterhin, die Welt von allem, was unrein war, zu befreien. Dies fiel nur ziemlich schwer, weil die Auroren ihnen ständig in die Quere kamen, sodass immer mehr Todesser nach Askaban wanderten. Erst vor kurzem, so hatte er gesagt, sei eine weibliche Todesserin knapp entkommen, auch, wenn sie seit dem gesucht wurde und daher versteckt bleiben musste, oder sich mit den verschiedensten Zaubern unkenntlich machen musste.
Wenn Lucan ihr von den Todessern erzählte, hörte Alice ihm immer gespannt zu, um auch ja keine Einzelheiten zu verpassen. Namen nannte Lucan nie, er wusste zwar, dass seine kleine Schwester nie etwas verraten würde, hielt sich aber an das Verbot, was für alle Todesser galt.
Ihr Bruder hatte gemeint, wenn Alice älter sein würde, könnte er sich überlegen, sie aufzunehmen. Das Mädchen war allerdings noch ein wenig unentschlossen, sagte es ihrem Bruder aber nicht. Zwar war sie nicht gerade sehr freundlich, aber sie konnte sich nicht vorstellen, jemanden zu töten.
Auch jetzt wartete ihr Bruder vor dem Schulgebäude auf sie, da er ausnahmsweise mal Zeit für sie hatte und dies auch ausnutzte. Er lehnte lässig an einer Mauer, die zwei Schulhöfe voneinander abgrenzte, die Zigarette hing ihm lose im rechten Mundwinkel und seine Augen ruhten auf seiner jüngeren Schwester. Er rümpfte missbilligt die Nase.
„Dreckiges Schlammblüterpack!“, schoss es ihm durch den Kopf, als er beobachtete, wie eine Mädchenclique auf Alice zu schritt und vor ihr stehen blieb. Lucan horchte interessiert auf.
Das große, rothaarige Mädchen trat einen Schritt nach vorne, sie war offensichtlich die Anführerin. Auch Alice war stehen geblieben und funkelte sie Clique angriffslustig an.
„Hallo, kleine Winchester. Wir würden gerne mal mit dir 'reden'“, meinte das Mädchen kalt, wobei es offensichtlich war, dass wohl eher ihre Fäuste reden wollten. Alice seufzte theatralisch und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Toll, Eve. Ich aber nicht mit dir.“, stellte sie belustigt fest, was ihren Bruder an der Mauer grinsen ließ, Alice achtete darauf jedoch nicht. Eve zischte gefährlich.
„Das interessiert mich reichlich wenig, Winchester, es wäre besser für dich, wenn du mitkommst, sonst könnte es wohl doch etwas schmerzhaft werden. Ich meine, den Herbst erlebst du ja schon nicht mehr mit, aber die ART, wie es abläuft, kannst du dir aussuchen.“
Lucan stieß sich von der Mauer ab und näherte sich langsam und berechnend von hinten.
Seine Schwester hingegen hob die Augenbrauen.
„Aha. Also ich bin für die Variante: Ihr verzieht euch und dann erlebt ihr auch den Herbst mit.“, schlug Alice vor, als eine Schwarzhaarige sie von hinten packte. Alice benutzte einen Trick, den ihr Bruder ihr beigebracht hatte: Sie benutzte das Muggel-Mädchen als Stütze und trat dabei Eve in den Magen, diese taumelte mit schmerzverzerrtem Gesicht zurück, während die Schwarzhaarige sie vor Schreck los ließ und Alice mit einem Tritt herum fuhr, um sie wegzustoßen. Im selben Moment packte sie Eve's Arm von hinten und zog ihn nach vorne, bevor sie ihn brach, worauf das Mädchen aufschrie und ihr in die Schulter beißen wollte. Alice rammte zum selben Moment ihren Ellenbogen in ihr Gesicht und sie ging zu Boden.
Eine Andere zog nun ein Messer hervor, Alice's Augen weiteten sich kurz, bevor sie gerade noch rechtzeitig auswich und dann von ihrem Bruder zur Seite gestoßen wurde. Er entwendete ihr das Messer und rammte es dem Mädchen, ohne zu zögern, erst in den Unterleib und anschließend in den Brustkorb.
Sie ging schwer verletzt zu Boden, sie würde in den nächsten 4 Minuten sterben, doch Lucan machte sich nicht die Mühe, sie vor möglichen Zeugen zu verstecken, sondern packte seine Schwester am Unterarm und rannte mit wehenden schwarzen Umhang fort in ein verlassenes Gebäude.
Dort angelangt drückte er Alice gegen die Wand, seine Augen funkelten zornig.
„Wer waren diese verdammten Muggel, Alice?! Ich bring diese Mistkinder um, ich schwör' es dir!“, schrie er und sie zuckte etwas verschreckt zusammen.
„Das war nur so eine Clique, Lucan, sie tyrannisieren jeden, der ihnen in den Weg kommt! Mach das nicht, ok?! Wenn die Auroren dich wegen mir finden... daran will ich garnicht denken...“
Ihr Bruder schnaubte verächtlich, ließ sie aber los.
„Schön... du hast Recht, Alice. Ich werde mich mit den Todessern beratschlagen, ob wir die Auroren vielleicht locken sollen. Es könnte ganz amüsant werden. Und du schickst mir dann diesen Abschaum zu dem Ort, den ich dir nennen werde, ist das klar?!“
Alice Winchester nickt kurz und lief zum Ausgang, sie hatte nicht vor, ihren Bruder in Gefahr zu begeben, nur weil sie zu schwach war, um mit den Muggeln alleine fertig zu werden.
„Luce...“, begann sie leise. „Wir sollten nach Hause. Die Polizei wird kommen und noch eine Schlägerei ist nicht sehr gut, wenn du unentdeckt bleiben willst.“
Er gab ihr keine Antwort, folgte ihr aber. Lucan war zu diesem Moment einfach damit beschäftigt, Rachepläne zu schmieden.
„Das nächste Mal, Alice, hast DU ein Messer...“, knurrte er nach einiger Zeit und als er Alice's unsicheren Blick bemerkte, fuhr er sie an: „ Und du benutzt es auch, KLAR?!“
Alice nickte stumm, unsicher, ob sie es tun sollte.
„Irgendwo hier muss Cynna sein.“, meinte Lucan, als sie auch schon auftauchte und ihn innig küsste.
Cynna war Lucan's Todesserfreundin. Sie war blond, hübsch und gefährlich. Lucan meinte immer, sie wäre eine Art Auftragskillerin für die Todesser und tötete alles, was ihr in den Weg kam. Doch die junge Winchester verstand sich ganz gut mit der 20-jährigen und Cynna mochte Alice.
„Alice, du hast dich geprügelt, wie ich gesehen habe? Aber ich musste leider zu früh verschwinden, weil ich etwas vergessen hatte. Ich musste einer von uns etwas berichten.
Lucan, was hat dich denn gebissen?!“, fragte sie noch am Schluss, doch ihr Freund schwieg, sodass Alice antwortete.
„So ein Mädel wollte mich erstechen.“
Cynna knurrte gereizt.
„Manchmal ist es ganz nützlich, kein Gewissen zu haben. Verdammtes Pack. Es wird Zeit, zu handeln! Luce? Bring sie nach Hause. Wir werden es mit den anderen besprechen.“, befahl sie ihm, nickte Alice zu und verschwand. Lucan packte seine Schwester und disapparierte nach Hause. Er wies sie an, dort zu blieben und wartete, bis sie das Haus betreten hatte und die Tür sich geschlossen hatte, bevor er zu seiner Freundin apparierte.
Alice sah ihm durch das Küchenfenster besorgt und traurig nach....



___________________________________________________________________________

Ihr tot ist nicht genug


Lucan kam erst spät Nachts nach Hause, er war sehr zufrieden mit sich. Er hatte sich mit den Todessern beratschlagt und schon bald würde er die Auroren mit ein paar anderen locken.
Er öffnete also leise die Haustür und wollte auf direktem Weg in sein Zimmer gehen, als er bemerkte, dass Alice noch wach war und offensichtlich versuchte, zu zaubern. Vor etwas längerer Zeit hatte Lucan ihr seinen alten Zauberstab gegeben, damit sie etwas üben konnte. Einfach Zauber hatte er ihr bereits gezeigt. Er öffnete die Tür einen Spalt breit und blickte hindurch.

Alice Winchester saß auf ihrem Bett und ließ eine kleine Maus durch die Luft schweben, doch als sie ihn sah, versuchte sie, den Zauberstab zu verstecken. Es war ihr peinlich, dass Luce sie so sah, wo er doch so große und mächtige Zauber ausführte und Alice es gerade einmal schaffte, mit einer Maus zu zaubern.
Doch ihr Bruder brachte mit einem Schwung des Zauberstabes das Licht zum leuchten und setzte sich zu ihr.
„Du zauberst ja, Alice! Aber warum ist es dir peinlich?“, wollte er wissen und sah sie interessiert an. Alice senkte den Kopf.
„Naja... du... - Es ist peinlich, weil es so EINFACHE und SCHWACHE Zauber sind, Luce... Du zauberst so machtvoll und ich--“, sie brach ab, Lucan strich ihr das Haar aus dem Gesicht, hob ihrem Kopf an, sodass sie ihn ansehen musste, und lächelte.
„Alice, was redest du nur für einen Unsinn? Glaubst du, ich habe sofort mit Crucio angefangen? Glaub mir, Schwester, auch dein Bruder hatte sich ein mit so etwas abgemüht. Und er war älter. Du, meine Süße, bist viel jünger als ich damals und kannst das schon. Also sag das nie wieder, okay?“, erklärte er ihr.
Alice sah ihn verlegen an, für sie war es unvorstellbar, dass ihr großer und mächtiger Bruder einst genauso war wie sie.
„Luce, zeigst du mir im Sommer, also in den Ferien, wie man Crucio verwendet?“, fragte Alice ihn hoffnungsvoll.
„Crucio, meine Liebe, ist noch etwas zu groß für dich. Aber ich kann es versuchen, wenn du unbedingt möchtest. Und ich werde versuchen, dir einige, etwas stärkere, Zauber beizubringen. Aber jetzt, mein Engel, musst du erst einmal schlafen, statt über so etwas nachzudenken, okay?“
Seine Schwester strahlte und legte sich ins Bett, Luce hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn und verschwand aus dem Zimmer...

Am nächsten Morgen wurde Alice von ihrer Mutter geweckt.
„Alice, du Schlafmütze! Steh auf! Dein Brief ist das und Luce möchte mit dir in die Nokturngasse...“, sagte sie und Alice saß sofort kerzengerade in ihrem Bett. Sie sprang auf, lief ins Bad, zog sie schnell und lief dann zu Lucan's Zimmer, doch als sie klopfte, blieb es still. Alice wollte die Tür gerade einen Spalt breit öffnen, als auch schon Lucan's Stimme hinter ihr erklang.
„Alice, ich hoffe, du hast eine gute Erklärung parat, was du in meinem Zimmer zu suchen hast.“
Sie zuckte etwas verschreckt zusammen und drehte sich zu ihrem Bruder um. Dieser stand 2 Meter hinter ihr, eine Hand an der Hüfte, die Andere war in seiner Tasche vergraben.
„Ich -ehm- wollte fragen, ob du mit mir in die Nokturngasse!“
Lucan lachte.
„Ja, Alice, mache ich. Aber esse zuerst einmal etwas! Der Tag ist noch früh.“
Die junge Winchester nickte kurz und verschwand in die Küche wo sie in Rekordzeit Brötchen aß und dann sofort wieder bei ihrem Bruder war, der sich scheinbar köstlich amüsierte.
„Alice! Ich komm' gleich, ich muss eben was erledigen, okay? Du kannst dich ja so lange auf mein Bett setzen.“
Während ihr Bruder an etwas arbeitete, saß Alice auf dem Bett und blätterte – ohne dass ihr Bruder etwas davon bemerkte- durch eines seiner Zauberbücher.
Als das Mädchen einen Zauberspruch fand, nahm sie interessiert den Zauberstab in die rechte Hand und las das Wort ab, was dort unter dem Begriff >Feuer< stand.
„Incendio.“, flüsterte sie und es gab einen Knall wie aus einer Gewehrkugel und Lucan's Terrarium fing Feuer.
Dieser fuhr bei dem knall zusammen und drehte sich etwas verwirrt zu seiner Schwester um, die jetzt verzweifelt den Gegenzauber suchte. Lucan zog seinen Zauberstab, murmelte >Aquamenti< und löschte so das Feuer, bevor er sich an seine Schwester wandte.
„Alice, ich mag es ja, wenn du zauberst, aber tu mir den Gefallen und lass unschuldige Gegenstände in ruhe!“, lachte dieser und Alice sah ihn verlegen an.
„Ich dachte, das klappt sowieso nicht, tut mir leid.“, entschuldigte sie sich, doch Lucan winkte lächelnd ab.
„Schon ok, ist sowieso gut, dass du es beim ersten Mal geschafft hast. Heute Mittag zeige ich dir einiges, ok? Aber jetzt lass und erst einmal deine Schulsachen besorgen, ja? Und steck den Zauberstab weg, du bekommst ja jetzt einen eigenen...“
Alice strahlte und ließ sich von ihm zur Haustür ziehen.

Zuerst liefen die Beiden zur Gringotts-Bank, wo Alice Ihr eigenes Geld bekam, schließlich zog ihr Bruder sie in die Nokturngasse und betrat einen Zauberstabladen.
Das junge Mädchen trat schon fast ehrfürchtig ein und musterte die dunkel mamorierten Wände, an denen gruselige Bilder von Menschen mit komisch verdrehten Gelenken hingen.
Erst, als sie eine Stimme vernahm, drehte sie sich zu ihrem Bruder und bemerkte, dass dieser zwei Männer musterte, der eine stank ziemlich stark nach Blut, der andere wirkte eher zurückhaltend, aber total arrogant!
„Greyback! Was tut ihr hier, in einem Zauberstabladen? Du weißt doch, dass nur Reinblütige Hexen und Zauberer das Recht auf einen Zauberstab haben und ihr beide, aber ihr besitzt doch einen, wozu braucht ihr also einen Zweiten? Ihr wollt uns doch nicht hintergehen, oder?“
Der eine hob verächtlich die Augenbrauen, der andere blieb schon fast geduckt hinter ihm.
„Das ist mir durchaus bewusst, Lucan Winchester! Du glaubst doch nicht, dass wir an dir und deinen kleinen Freunden zweifeln?
So naiv sind weder Moonroy, noch ich, mein Lieber, also halt dich gefälligst aus meinen Angelegenheiten, Lucan! Sonst könnte deiner kleinen Schwester ganz zufällig etwas geschehen, das wollen wir doch beide nicht, oder?“
Alices Bruder funkelte ihn an und schob seine Schwester hinter sich, er zog den Zauberstab, seine Stimme war leise und angespannt, als er sprach, Alice merkte sofort, dass Greyback ihn bis auf das Blut gereizt hatte.
„Wagst du es, sie auch nur anzusehen, Greyback, werde ich dein erbärmliches Leben schneller beenden, als dir lieb ist, du dreckiges Halbblut, ist das klar?!“

Der Werwolf lachte spöttisch, ging aber ohne weitere Kommentare aus dem Laden, gefolgt von dem anderen.
Lucan verweilte noch einen Moment, bevor er den Zauberstab wegsteckte und der Ladenbesitzer sie, etwas verschüchtert, fragte, was die Beiden wollten. Lucan schien immernoch angespannt, aber er wollte seiner Schwester den Tag nicht vermiesen und sagte daher rein garnichts zu der geschehenen Sache.
„Meine Schwester wird eingeschult und benötigt einen Zauberstab.“, sagte er schlicht, worauf der Besitzer mit einigen Schachteln zu der jungen Winchester ging, ziemlich viele Messungen vernahm und ihr anschließend eine der Kisten öffnete und ihr den Zauberstab hin hielt.
Alice nahm in ihre rechte Hand und schwang ihn durch die Luft, ein paar Funken stoben aus der Spitze, doch der Mann nahm ihn ihr ab und hielt ihr einen anderen hin.
So ging es über eine halbe Stunde, bevor Lucan etwas fuchsig wurde und meinte, die Beiden hätten besseres zu tun als stundenlang Zauberstäbe auszuprobieren. In dieser Zeit schlich Alice durch den Laden und fegte mit einer Handbewegung den ganzen Schreibtisch leer, worauf eine weitere Schachtel zum Vorschein kam.
Sie war schwarz und strahlte eine merkwürdige Kälte auf, Alice nahm sie ohne zu Zögern und öffnete sie, weder ihr Bruder, noch der Ladenbesitzer achteten auf sie, als sie ihn in die Hand nahm und kurz zusammenfuhr, als eine merkwürdige Wärme ihren Arm enporglitt und sie ihn instinktiv schwang.
Es gab einen Knall wie mit einem Gewehr, einen Lichtblitz und einen weiteren lauten Knall, einen Aufschrei und ein Lachen von ihrem Bruder, als ein ganzes Regal in sich zusammenbrach.
Der Besitzer der Ladens funkelte sie zornig an und begann sofort einen Schwall von Beschimpfungen, Lucan würgte ihn jedoch eiskalt ab.
„Was ist das für ein Stab und wie teuer ist er?! Ach Mensch, jetzt halten Sie mal den Rand, ich werde ihnen den Schaden ersetzen, bei Salazar, sind Sie ein kleiner Squib, der Stunden zum reparieren braucht oder was?!“
Dem Typen klappte die Kinnlade hinunter.
„Mahagoni, Reißzahn eines Werwolfs, 13,5 Zoll!
Ich hoffe, dass mir der Schaden ersetzt wird, verdammt! Wer weiß, was dieses dumme Kind angestellt hat?! Geben Sie mir 25 Galleonen und verschwinden Sie, aber sofort!“, schnauzte er den Todesser an, dieser machte einen zornigen Schritt auf ihn zu.
„Nennen Sie meine Schwester niemals dumm! Haben Sie mich verstanden oder muss ich erst deutlich werden?!“, drohte er und knallte ihm 50 Galleonen auf den Tisch, packte seine Schwester am Arm und zog sie aus dem Laden.

Er lächelte sie an und fuhr ihr durch das Haar, bevor der Junge ihr sagte, er würde ihr eben ein Tier kaufen gehen und Alice sollte währenddessen draußen auf ihn warten.
Alice lächelte zaghaft zurück und drehte ihren eigenen Zauberstab in ihrer Hand. Als ihr Bruder verschwand, tauchte der Werwolf wieder auf.
Lucans Schwester wich ein wenig zurück, bevor Greyback sie an den Oberarmen packte und gegen sie Wand drückte.
„So, kleines Mädchen, bist du etwa ganz alleine? Dumm von deinem Bruder, Süße...“, knurrte Greyback und Alice musste bei seinem Gestank würgen.
In diesem Moment tat sie das wohl einzig Schlaue in dieser Situation: Sie sprach den erstbesten Zauber, der ihr einfiel.
„Incendio.“
Greyback wollte gerade loslachen, als ihm ein gequälter Schrei entfuhr, da sein Umhang Feuer gefangen hatte. Vor Schreck ließ er Alice los, die dem Werwolf noch einmal zwischen die Beine trat.

„Was ist hier los?! Greyback, du verdammter-“, Lucan brach ab, dann konnte er sich nicht mehr beherrschen und lachte lauthals los. Der Werwolf knurrte zornig, suchte aber das Weite, Alices Bruder sah sie stolz an.
„Hervorragend, Alice, wirklich einsame spitze!“, lobte er sie. „Wie kamst du eigentlich auf Incendio?“
Alice wirkte etwas verlegen, aber sie fing sich schnell wieder und grinste ihn an.
„Das war der Zauber, mit dem ich dein Terrarium angezündet hatte, also diese Pflanzen da dran, und Feuer tut weh, deshalb habe ich ihn benutzt...“, gab sie zurück, ihr Bruder lachte wieder, bevor er ihr einen Käfig vor die Nase hielt. In diesem Käfig saß eine kleine, braun-weiße Eule, die so voller Federn war, dass sie wie ein kleiner, runder Plüschball wirkte.
„Bitte sehr, Süße.“
Alices Augen wurden groß und ihre Lippen formte stumm: >Für mich?<.
Ihre Hände zitterten leicht, als sie den Käfig nahm und die Eule durch die Stäbe ansah.

Als die Beiden nach Hause kamen, war es draußen bereits dunkel, Lucan brachte Alice zur Haustür, er selbst musste noch wegen ein paar Angelegenheiten mit den Todessern reden.
Kaum, dass Alice die Tür geschlossen hatte, verschwand ihr Bruder auch schon und tauchte auf einem Friedhof wieder auf.
Seine dunklen Augen huschten wachsam umher und doch fuhr er leicht zusammen, als eine schwarzhaarige Todesserin aus dem Nichts erschien, so leise, dass er sie zuerst garnicht bemerkt hätte, hätten ihre Augen sie nicht verraten, die selbst in der völligen Dunkelheit noch glommen.
Ein >Plopp< war zu hören und Cynna tauchte auf, sie war offensichtlich bester Laune.
„Lucan, wir dachten, du würdest garnicht kommen.“, meinte seine Freundin spöttisch, Lucan antwortete mit schnippischen Unterton.
„Du weißt genau, Cynna, dass ich immer komme, wenn ihr ruft. Was ist denn so wichtiges?“
„Die Auroren, sie haben wieder einen von uns. Wird Zeit, sich mal genauer mit diesem Abschaum zu befassen. Unser Termin steht, Luce, nächste Woche.“, berichtete eine andere Todesserin, die Luce in der Dunkelheit nicht identifizieren konnte.
„Nächste Woche. Ist gut. Wo?“, wollte er wissen, seine Todesserfreundin gab ihm diesmal die Antwort.
„Der Park, Luce, er ist groß genug.“
Lucan nickte leicht und sah Cynna in ihre kalten, blauen Augen, die verrieten, dass sie ihn mal alleine sprechen wollten. Zusammen liefen sie zu einer Ecke, unbewusst, dass ihnen jemand folgte.
„Cynna, ich bitte dich nur ungern um etwas, und das weißt du, aber diesmal muss ich es und ich muss mich auf dich verlassen können, okay? Wenn ich das hier nicht überleben sollte, pass bitte auf Alice auf. Ich will nicht, dass sie… Dass ihr etwas geschieht, okay?“, bat er sie, bevor Cynna auch nur den Mund öffnen konnte. Hinter ihnen ertöhnte ein glockenhelles Lachen, was den Beiden einen Schauer über den Rücken jagte.
„Mach dir mal keine Sorgen um das kleine Prinzesschen, Lucan, ihr wird nichts geschehen.“
Lucan ballte vor Zorn die Fäuste, er wollte schon zurückgiften, doch Cynna hielt ihn davon ab.
„Das bringt nichts, du kennst sie doch, Luce. Aber ich kann es dir versprechen, dass ich es tue.“

Seine Augen suchten die Umgebung bereits nach der Todesserin ab, doch er fand sie nicht, dafür war es einfach zu dunkel.
„Glaub mir, Cynna, wenn sie tot ist, kann sie mich nicht mehr provozieren.“, schnaubte er, Cynna seufzte leise.
„Luce, reg dich nicht so auf, das will sie doch. Hast du es immernoch nicht kapiert? Solange du darauf reagierst, macht sie einfach weiter, also ignorier es, selbst, wenn es schwer fällt.“
Wieder ertöhnte die Stimme, ziemlich belustigt diesmal, Cynnas Griff um dem Arm ihres Freundes verstärkte sich.
„Na du bist ja ein schlaues Püppchen...“
Lucan gab ein zorniges knurren von sich, Cynna lenkte ihn mit einem Kuss davon ab, sich einfach in Richtung der Stimme zu werfen.
„Du kannst sie ja scheinbar prächtig ignorieren, Cynna! DU hast ja kein Gewissen und dir ist ja sowieso alles egal!“, schnauzte er, Cynna küsste ihn einfach weiter, bis Lucan seine Proteste aufgab und sein Ton wieder einigermaßen normal war.
„Weißt du, ob wir gehen können?“, fragte er sie leise, Cynna bejahte und zusammen verließen sie den Friedhof.
„Weißt du, Luce, wenn du eines an Alice vererbt hast, ist es diese Art, innerhalb von Sekunden auf 180 zu sein. Sieh das alles nicht so ernst und reg dich nicht so schnell auf. Glaub mir, dann ist alles viel einfacher!“
Lucan schnaubte lediglich und disapparierte vor ihrer Nase.

Kaum, dass er die Tür geöffnet hatte, stand bereits seine Mutter vor ihr.
„Könntest du mir mal sagen, was du um die Zeit draußen zutun hast? Ich weiß ja, dass deine Todessertreffen wichtig sind, aber könntest du mir nicht vorher wenigstens Bescheid sagen?!“
Lucan seufzte und nickte kurz.
„Mum, Ich brauche deine Hilfe, weißt du, in einer Woche werden wir die Auroren locken und… Alice wird diese Tussen holen, die sie angegriffen haben, also quasi unsere Lockvögel. Aber ich möchte, dass sie dabei ist, desillosioniert, sie soll sehen, was wir tun, sie ist alt genug dafür.
Ich hätte nur gerne, dass du dabei bist, ich würde den Todessern zwar mein Leben anvertrauen, aber nicht das meiner Schwester. Ich vertraue ihnen, ja, aber nicht in dem Punkt, dass sie Alice schützen. Könntest du dabei sein, also unsichtbar?“, fragte er leise, Serafina Winchester sah ihn stirnrunzelnd an.
Bisher hatte sie sich nie sehr um die Erziehung von Alice gekümmert, dass hatte sie Lucan überlassen. Alice sollte ihren eigenen Weg gehen, ihre Stärken und Schwächen selbst herausfinden. Ihre Grenzen selbst erforschen.
Demnach verwirrte es sie durchaus, dass ihr Sohn plötzlich auf ihre Hilfe angewiesen war.
„Ehm.. Ja klar, wenn du das möchtest, kann ich das tun. Aber tut Cynna das nicht?“, wollte sie wissen, Lucan seufzte.
„Mum, Cynna... Sie ist anders als du denkst, ich kann ihr zwar vertrauen, aber wenn sie wütend wird... sagen wir... es ist kein schöner Anblick. Sie würde vor Zorn Alice vergessen und die Auroren finden sie dann und das will ich nicht, okay?!“
Seine Mutter zuckte mit den Schultern, sie verstand ihn nicht, wie auch, sie wusste nichts von ihrem fehlenden Gewissen und der verdammt sadistischen Art.
Also willigte sie ein, sich um Alices Schutz zu kümmern und folgte Lucan mit den Augen, als dieser in sein Zimmer ging, unwissend, welch grauenvolle Wendung das alles nehmen würde………

Die Woche verging schneller, als irgendeiner erwartet hatte, Montag brachte Lucan Alice noch einfache Zauber bei, Dienstag verprügelte Alice bereits eine 6. Klässlerin, Mittwoch traf ihr Bruder sich noch einmal mit den Todessern, um alles zu besprechen, Donnerstag weihte er seine Schwester ein und wieß sie an, der Clique Bescheid zu sagen, dass sie Montagmorgen zum Park kommen sollte.
Freitag versuchte er ihr Crucio beizubringen und ging die Theorie für den Imperius-Fluch mir ihr durch, Samstag war der junge Todesser so unruhig, dass er sich den ganzen Tag im Zimmer einschloss und Sonntag traf er sich mit Cynna, um um Alices Schutz zu reden.
Als der große Tag kam, standen alle Winchesters früh auf, Serafina bekam von Lucan einen verschlossenen Brief mit der Anweisung, ihn nach dem Kampf Alice zu geben, egal, was geschehen würde, Sarapen Winchester fragte noch einmal, ob das wirklich sein musste, wurde aber nur wütend angefaucht.
Um 7 Uhr morgens kam dann Cynna und wieß Lucan an, seine Schwester zu desillosionieren. Serafina tat das Gleiche mit sich selbst.
Alles verging fiel zu schnell, im einen Moment besprachen sie noch alles, im nächsten waren sie schon im Park, Lucan stand vor Alice und strich ihr über das Haar, innerlich flehend, dass es nicht das letzte Mal war.
„Alice, vergiss bitte nie, dass ich dich Liebe, okay? Versprich mir das!“, verlangte er, Tränen brannten in seinen Augen, sein Gefühl wurde immer schlechter, je näher der Kampf kam. Alice sah ihn ungläubig an.
„Aber Luce... Das hört sich an... Als würdest du nicht mehr wiederkommen! Aber ich brauch dich doch! Nein, ich werde es nicht vergessen... Bitte, geh nicht, du musst das nicht...“, flüsterte sie, doch Lucan schüttelte den Kopf, als Cynna sagte, es wäre so weit. Er desillosionierte seine Schwester und drehte sich dann wortlos an. Alice spürte ein paar Tränen. Tränen, die nie jemand sehen konnte.

Sie sah, wie die Todesser kamen und einer der Todesser auf die Clique zuschritt. An der Stimme erkannte sie Lucan.
„Was macht ihr denn hier? So... Allein?“, fragte er spöttisch, von seinem Gefühlsausbruch war nichts mehr zu hören. Eve lächelte die Gestalt an.
„Immerhin müssen WIR und nicht verstecken, wie ihr es scheinbar müsst.“, spottete sie, als ihr Bruder auch schon den Zauberstab zog, zum selben Moment rief ein anderer Todesser: „Verdammt nochmal! Die Auroren! Woher-“
Er verstummte und fiel zu Boden, Lucan wirbelte herum, durch die Schlitze der Todessermaske sah man den Hass in seinen Augen.
Und im nächsten Moment zog Eve einen Zauberstab, sie hantierte flink mit ihm und Alice musste mehrmals hinsehen. Eve war eine Hexe?!
„Tja, kleiner Todesser, ich habe die Auroren informiert, für wie blöd hallst du mich, als dass ich die Aufforderung, die so offensichtlich von einem Todesser stammte, so leicht hinnehme?“
Darauf sah Alice nur noch Lichtblitze, hörte Schreie und sah, wie Menschen tot zu Boden fielen, die Clique war bereits tot, doch die Auroren waren eindeutig in der Überzahl, das sah selbst Alice.
„Rückzug, verdammt! Rückzug!“, rief eine Todesserstimme immer wieder, Lucan hielt ihnen den Rücken frei. In der nächsten Sekunde wollte Alice schon fast zu ihm rennen, sie wollte ihn warnen, dass die Auroren auch noch von hinten kamen, doch es war bereits zu spät, als Lucan einen Todesfluch abschoss, erwischten ihn 8 Schockzauber und mehrere Lähmflüche.
Er hatte nur noch Zeit zu schreien, dann brach er am Boden zusammen.

Im selben Moment fiel auch der Desillosionierungszauber von Alice ab und ihre Mutter packte sie am Unterarm und apparierte sofort. Kaum, dass sie Zuhause waren, brach Alice weinend zusammen. Serafina, die selber wieder sichtbar wurde, setzte sich erst einmal und vergrub den Kopf in den Händen.
Sarapen, der gerade aus der Küche kam und von seiner Frau erfuhr, was geschehen war, eilte zu seiner Tochter, die jedoch nur verzweifelt schrie.
„Alice, bitte! Mach keine Dummheiten!“, flüsterte er, doch Alice stieß ihn weg und rannte die Treppen rauf.
„Ich will euch nicht sehen, ich will garnicht sehen! Ich will nicht mehr!“, kreischte sie und schlug die Tür so feste zu, dass die Scheibe neben ihr zerbrach. Es war ihr egal.
Alice ließ sich auf ihr Bett fallen und weinte hemmungslos.
„Lucan... Bitte sei nicht tot... Bitte lass das nur ein Albtraum sein! Ich will nicht, dass du tot bist! Das darf nicht sein! Ich habe dich doch geliebt! Wie kannst du einfach gehen?!“, weinte sie.
Er hatte ihr doch versprochen, sie nie alleine zu lassen, ihr bei allem zu helfen. Warum war er jetzt gegangen?

„Alice?“, kam es von der Tür, Alice rührte sich nicht.
„LASS MICH IN RUHE!“, schrie sie nur, doch ihre Mutter setzte sich neben ihr auf das Bett.
Alice wandte den Blick von ihr ab, denn sie wollte sie nicht sehen und wollte nicht mit ihr reden.
Sie wollte weder ihr Mitleid, noch etwas wie Zuspruch haben.
Am liebsten wäre es der jungen Winchester gewesen, wenn sie nur noch sterben konnte...
Sie legte etwas auf ihr Kopfkissen und verließ den Raum wieder, meinte aber noch, das, was sie gegeben hatte, wäre von Lucan.
Alice schwieg, noch nie hatte sie solche Schmerzen verspürt. Erst einige Minuten später sah sie auf das Kopfkissen.
Es war ein Brief, Alice öffnete ihn, sie hatte Mühe, ihn zu lesen, weil ihre Augen noch voller Tränen waren, die ihre Sicht verschwimmen ließen.

Alice...
Wenn du das hier liest, bin ich vermutlich
nicht mehr....

Ich weiß, ich hätte es dir vorher sagen sollen,
aber ich habe gehofft, dass es nie so kommen
würde. Ich habe geahnt, dass die Auroren
nicht alleine kommen würden, ja, dass sogar
viele kommen würden. Und ich wusste, dass ich
nicht freiwillig nach Askaban gehen würde, lieber
würde ich sterben, als zu den Dementoren zu kommen.
Ich habe geahnt, dass es zu viele gewesen waren, meine letzten
Worte an dich waren also die Abschiedsworte, die letzte Berührung
von dir, sie war eine Erinnerung für mich, ich wollte nicht
gehen, ohne mich vorher zu verabschieden, Alice.

Du weißt, wie sehr ich dich geliebt habe, aber das, was
ich dir immer gezeigt habe, war nicht einmal die Hälfte von dem,
was ich für dich empfunden habe, meine Süße.
Es tut mir leid, dass ich dir nicht Bescheid gesagt habe...
Dass ich einfach gegangen bin und die Auroren unbedingt
angreifen musste, aber diese Handlung entstand aus einem
Gefühlschaos in mir. Als die dich angriffen... Ich war
so zornig, dass ich nicht wusste, was ich mir
einhandle... Und bei den Todessern ist es nicht so,
dass du deine Entscheidungen einfach wieder
rückgängig machen kannst, hast du sie getroffen,
stehen sie, für immer.

Dieser Brief ist eine Entschuldigung von mir,
Alice, ich wünsche mir nichts sehnlicher, als
das du mir verzeihst...
Dass du mir verzeihst, dass ich mein Versprechen
nicht halten konnte, dass ich nicht immer für dich
da sein kann.
Die letzte Woche habe ich dir alles beigebracht,
was du wissen musst, ich hoffe, du weißt, dass ich
in deinem Herzen immer für dich da bin.
Wenn du an dir zweifelst, hör also auf dein Herz, ich
werde da sein und dir helfen, das schwöre ich dir!
Und wenn es so weit ist, hoffe ich, dass du die richtige
Entscheidung triffst, dass du weißt, welcher Weg der
Richtige ist. Glaub mir, wenn ich dir sage, dass dir
viele auf deinem Weg helfen werden.

Zweifel nie an dir, Alice, denn du bist das beste,
das wertvollste, was es für mich je gegeben hat.
Du bist so ein schlaues und starkes Mädchen, mein
letzter Wunsch ist einfach nur, dass du mich
stolz machst. Dass du deinem Bruder alle Ehre machst,
dass du die verdammt nochmal mächtigste Winchester
wirst, die es je gegeben hat!
Ich hoffe, du vergisst mich niemals...
Wenn es soweit ist, bin ich da, versprochen...
In Liebe,
Lucan...



Alice legte den Brief beiseite. Sie konnte nicht mehr, sie weinte nur noch, ihr Herz schien zu zerspringen. Sie wollte den Schmerz nicht mehr spüren, aber sie wusste, das gehörte zum Leben dazu.
Das Mädchen hoffte, dass es die Stärke besitzen würde, nicht mehr länger zu trauern und wusste gleichzeitig, dass das etwas war, war ihr schwer fallen würde, weil ihr Bruder alles für sie gewesen war.
Und zu diesem Moment schwor sich die junge Winchester, dass sie ihn glücklich machen würde, sie würde ihren eigenen Weg gehen, gewiss, sie würde sich selbst entscheiden, aber sie würde alles tun, damit ihr Bruder stolz auf sie sein würde...
Zuletzt geändert von Alice Winchester am Sa 21 Aug, 2010 20:53, insgesamt 1-mal geändert.
Babysitter für jene, die die Regeln nicht achten - Mächtiger Schutz für Freunde, Wahnsinn und Verderben für Feinde

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Beitragvon ~Alice~ » Sa 21 Aug, 2010 14:31

Ich muss sagen, dass ich wirklich nicht gerne FF's lese, aber den Inhalt ja für die CN kennen muss und dann auch anfange zu lesen.
Die Geschichte finde ich einfach nur toll und sie ließ sich auch super lesen (schön flüssig ;) ) und die Story an sich hat mir guuut gefallen.
Das Ende ist zwar echt traurig, aber ich bin gespannt, ob und wie es weiter gehen wird^^
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Alice Winchester
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Beitragvon Alice Winchester » Mi 25 Aug, 2010 11:45

So, ich setze dann noch mal zwei neue Kapitel rein, hoffe, sie gefallen euch.
Das zweite von denen, die ich gleich reinstelle, gefällt mir nicht so, aber ist wichtig für die Handlung, kommt ja leider öfters vor...
Okay, würde mich über Kommis und Kritik weiterhin freuen ;)
Lg
Alice




Die Reise nach Hogwarts...


Die nächsten Wochen waren die wohl trostlosesten Wochen in der Zeit einer Winchester, ihr Vater war fast immer am heulen, ihre Mutter versuchte nun, Lucans Rolle zu übernehmen und für Alice da zu sein.
Alice weigerte sich jedoch, auf sie zu hören und verbrachte ihre Zeit lieber in ihrem Zimmer, wo sie versuchte, den Cruciatus-Fluch zu erlernen, Lucan hatte ihn ihr zwar gezeigt, aber Alice hatte ihn nie hinbekommen. Bis auf ein paar Funken geschah auch dieses mal nichts...

Erst in der letzten Woche vor den Ferien geschah etwas, wo Alice knapp dem Tod entrinnen konnte.
Sie lag gerade in ihrem Bett, versunken in eines ihrer Schulbücher, als es klopfte und ihre Mutter eintrat.
„Alice. Du hast Besuch, geh nach unten.“, sagte sie, Alice sah nicht einmal hoch.
„Sag dem Besuch, er soll sich verziehen.“, meinte sie angekotzt.
Serafina Winchester blieb jedoch in der Tür stehen und versuchte es mit einer aufgesetzt strengen Art.
„Alice, du gehst jetzt gefälligst nach unten und begrüßt deinen Besuch!“, befahl sie, wieder wurde sie von ihrer Tochter ignoriert.
„ALICE!“, schrie sie nun, endlich hob das Mädchen den Kopf.
„Nein.“, widersprach sie ihr trotzig und wandte sich wieder an ihr Buch, ihre Mutter setzte an, doch als sie merkte, dass Alice weiter so tat, als wäre sie Luft, zog ihre Mutter den Zauberstab.
„Noch EIN Wort, Alice, ich schwöre dir, ich jage dir den Crucio auf dem Hals!“
Scheinbar interessiert hob die junge Winchester den Blick.
„Du kannst doch garkeinen Crucio, Mum. Und ich habe keinen Bock auf Besuch, jetzt HAU AB!“

Serafinas Mund klappte vor Verblüffung auf, doch sie verzog sich und ließ Alice in ihrem Zimmer. Als dir Tür jedoch nach 3 weiteren Minuten ohne Forderung auf sprang, hob Alice verärgert den Kopf, doch die Worte blieben ihr im Hals stecken, als nicht Serafina, sondern Cynna in der Tür stand.
„Cynna! Was tust du hier?“, fragte sie, wobei Lucans ehemalige Freundin Erinnerungen hochrief, die wiederrum den Schmerz auslösten. Cynnas Miene war unergründlich, als sie auf Alice zuschritt, die sofort wusste, was los war und aufsprang, bevor sie rückwärts an die Wand zurückwich.
„Was ich hier tue wirst du wohl wissen, Alice. Ich bringe dich um.“, meinte Cynna, ohne jegliche Art von Gefühlen. Alice wusste, wenn Cynna jemanden töten wollte, dann tat sie es auch, doch sie wusste ebenso, dass Alice die Schwester von Cynnas Schatz war und für sie andere Rechte galten. Wenn sie ihren Vorteil ausspielte, könnte sie also überleben.
„Cynna, hast du noch alle Kerne im Kürbis? Wieso willst du mich umbringen, ich hab dir nichts getan!“, motzte Alice sie an, die Todesserin lachte kalt.
„DU bist daran Schuld, dass dein Bruder die Auroren locken wollte, DESHALB bringe ich dich um, Alice, weil DU es nicht Wert bist zu leben, wenn du ebenfalls Schuld an seinem Tod hast!“
'Ein Punkt für mich, wollte sie mich sofort töten, wäre ich schon tot.', schoss es Alice durch den Kopf.
„Ehm, ich bin nicht Schuld an seinem Tod. Eigentlich seid IHR es sogar, Cynna.“, meinte sie trotzig, worauf Cynna aussah, als würde sie gleich einen Tobsuchtsanfall bekommen.
„WIR?! Wer hat dir den Scheiß denn eingeredet?!“, zeterte sie, Alice würgte sie einfach ab und knallte ihr den Brief vor die Nase.
„Les, du verdammtes Kind! IHR seid Schuld, nicht ich, Cynna!“
Während Lucans ehemalige Freundin den Brief las, weiteten sich ihre Augen vor Schreck. Alice sah sie die ganze Zeit ruhig an, ihre Augenbrauen hatten sich gehoben und als sich Cynna endlich an sie wandte, spiegelten sich Tränen in ihren Augen.
„Es war seine Idee. Wir... wir hätten garnichts vorgehabt--- ich meine--- Natürlich kann er es nicht rückgängig machen, aber... Er hätte sich doch... Ich...“, sie brach ab, Alice sah sie neugierig an, Cynna weinte?! Das konnte doch nicht wahr sein, dass die Frau ohne Gewissen so losheulte! Etwas hilflos lief das Mädchen zu ihr und versuchte, die nun hemmungslos schluchzende Cynna zu beruhigen. Das war so überhaupt nicht ihre Vorstellung gewesen, sie wollte lediglich ihr Leben retten und stattdessen brachte sie sie zum heulen.
„Cynna... Ist gut jetzt, okay? Hör auf zu flennen!“, meinte Alice, ihre eigenen Tränen unterdrückend.
Cynna seufzte und ging zur Tür.
„Alice. Danke. Ich meine… Tut mir leid, dass ich dich umlegen wollte. Ich sollte mich wohl besser um meinen Auftrag kümmern... Also diesen Tölpel von Auror umbringen, du weißt... Naja... man sieht sich, ne...“, murmelte sie und war schneller verschwunden, als das Alice noch etwas hätte erwidern können.
Ein Lächeln trat trotzdem auf ihr Gesicht, als Cynna den Raum verlassen hatte und Alice bemerkte, dass sie die Erste war, die es je überlebt hatte, auf ihrer Abschussliste zu stehen, und das, ohne sie umzubringen.

Von Tag zu Tag wurde das Mädchen aufgeregter, nur einmal spürte sie einen weiteren Stich in ihrem Herz, da Cynna bei ihrem Auftrag, einen Auroren umzulegen, starb, der Auror jedoch auch. Das passte zu der Todesserin, wenn sie draufging, dann nahm sie auch jemanden mit! Wie sie gehört hatte, hat.te Cynna den Auror zu sich eingeladen und dieser hatte die Finte gerochen und seine Kumpels mitgenommen, diese hatten ihr Haus scheinbar gänzlich zerlegt
Alice war nur kurz niedergeschlagen, sie war viel zu nervös, um groß an Cynna zu denken und wenn sie an Luce dachte, kamen ihr zwar teilweise die Tränen, aber auch der Wunsch, ihn stolz zu machen, in ihr hoch.
So kam es also, dass Alice Winchester am Abreisetag von ihrer Mutter und eine ihrer Freundinnen zum Bahnhof gebracht wurde, Alice rannte bereits vor und war im Zug, noch bevor sie ihren Eltern die Verabschiedung zurufen konnte. Stattdessen winkte sie ihnen durch die Zugtür und wollte gerade ein Abteil suchen, als ein schwarzhaariges Mädchen mit leichten Locken sie fast umlief.
„Pass doch auf!“, schnauzte das Mädchen Alice an, Alice stellt ihr jetzt auch noch das Bein, sodass sie längs auf die Schnauze flog.
„Pass doch selbst auf, dumme Pute!“, schleuderte Alice ihr entgegen, das Mädchen drehte sich um, zu Alices Verblüffung lächelte sie.
„Ich dachte, du wärst so nen Mistkind, was sofort jammert. Na schön, bist du scheinbar nicht. Aber das, was du getan hast war trotzdem Scheiße. Wie auch immer. Ich bin Nathalie. Nathalie Le- chrmchrm- Tearcroft. Und du?“
Alice blickte sie verdutzt an, half ihr aber auf die Beine und musterte sie kurz.
„Alice Winchester. Und du hast dir deinen Nachnamen ausgedacht.“, meinte sie schlicht, worauf das Mädchen lachte, irgendetwas fand sie wohl extrem komisch.
„Schön aufmerksam, Alice. Ja, ich habe gelogen. Er lautet nicht Tearcroft, glaub mir, wenn du es wüsstest, würdest du zu Dumbledore rennen.“, antwortete sie, Alice fand die Art, in der sie den Namen des Schulleiters aussprach, irgendwie eigenartig.
„Würde ich nicht. Überlegen.... Le--- Les-- NEIN!“, Alice sah sie mit großen, ungläubigen Augen an, Nathalie lachte wieder, diesmal lauter und kälter.
„Du weißt es? Wie kommts? Und die Antwort lautete: DOCH. Aber eine Sache: Solltest du auch nur dran DENKEN, etwas zu sagen, schwöre ich dir, dass ich dir die Haut bei lebendigen Leibe abreiße!“
Jetzt war es an Alice, zu lachen, das Mädchen runzelte die Stirn, sie dachte scheinbar nach.
„Dein Nachname.. Ich kenne ihn... Ein To- eine Person hieß so. Lucan. Lucan Winchester, ja genau... Er hat mich mal eingewei--- besucht.“
Alice grinste und zog Nathalie in eine Ecke des Zuges.
„Lucan ist... nein, er war, mein Bruder. Und ein Todesser. Ich bin ja nicht blöd! Und er hat dich eingeweiht, in Todessersachen? Mich auch. Du musst schauspielern lernen.“, gab sie knapp zurück, die Schwarzhaarige hob belustigt die Brauen.
„Na schön. Du bist schlau, wahrhaftig... Lucan war dein Bruder? Er ist tot, oder?“, wollte sie wissen, was Alice einen Stich versetzte, ihre Stimme bebte kurz, doch sie fing sich wieder, als sie bestätigte.Nathalie lächelte kühl, packte Alice am Arm und zog sie zu einer Gruppe von Jungs.
„Wo ist Draco?“, fragte sie verwirrt, der eine hob die Brauen, die Andere musterte Alice abschätzig.
„Wer ist das?“, fragte sie von oben herab, Nathalie seufzte und wandte sich an Alice.
„Alice, kommst du hier kurz klar? Ich suche eben Draco. Vermutlich ist er mit Reeze irgendwo zugange.“, erklärte sie und verschwand, bevor die Winchester antworten konnte.Wieder fragte das Mädchen, welches wohl etwas Älter als Alice war, wer sie denn war und was sie mir Nathalie tat.
„Ich bin Alice und wenn du ein Problem damit hast, dass ich mit Nathalie abhänge, sag es ihr selber. Mich interessiert es nämlich nicht. Wer bist du?“, stellte sie sich eisig vor, ein paar der Typen lachten.
„Pansy Parkinson, Reinblütig und in Slytherin.“
„Und eine Schleimerin mit großem Mundwerk.“, fügte Alice hinzu, Pansys Mund klappte auf, die Jungs lachten erneut und einer sah Alice interessiert an.
„Du bist cool. Reinblütig, oder? Wie heißt du mit Nachnamen? Ich bin Blaise Zabini!“
Alice musterte ihn, aber anders, als zuvor Pansy, eher so, als würde sie abchecken, was er so für ein Typ war. Er sah zumindest sehr gut aus. Und er war älter als sie. Alice grinste.
„Ja, Reinblütig. Nachname: Winchester. Du bist vermutlich ein Slytherin, nicht? Und wohl auch Reinblütig, sonst hätte Nathalie dich wohl schon zerfetzt.“, stichelte sie, Blaise winkte lächelnd ab.
„Achwas, die kennt mich. Aber sie kann Pansy auch nicht leiden, vermutlich, weil die an Draco Malfoy wie eine Klette hängt.“
Alice lästerte munter mit, sie verstand sofort, was abging, Pansy jedoch schien immer wütender zu werden, was aber verständlich war, wie sie fand.
„Leute, ich stehe hier!“, beschwerte sie sich, Alice lachte, Blaise nutzte die Gelegenheit, sie zu berühren und ihr die Lachtränen wegzuwischen.
„Hab dich garnicht bemerkt, Pansy.“, meinte sie und nutzte ebenfalls die Chance, Blaise zu berühren, als sie jemand von hinten packte und in eine andere Ecke zog. Es war Nathalie.
„Draco finde ich nicht. Du machst dich an Blaise ran. Gute Wahl.“, stellte sie fest. Das war keine Frage, nein, das wusste Alice, es war eine Feststellung. Und Alice konnte es nicht einmal abstreiten, als Zabini sich von der Gruppe löste und zu den Beiden kam.
Es legte sich sogar ein Lächeln auf ihre Lippen, Blaise hob die Brauen.
„Wohin geht ihr beide denn? Und? Wo ist jetzt Draco?“, wollte er wissen, Nathalie drehte sich vor Lachen weg, Alice kam nicht umhin, sein flirty-Grinsen zu erwidern.
„Ich glaube, ihr beide solltest alleine in ein Abteil gehen.“, prophezeite die Schwarzhaarige und stieß Alice zur Bestätigung in das nächstbeste, leere Abteil. Zabini lachte schallend und folgte Alice einfach.
Diese hatte sich bereits gesetzt und ihr Blick ruhte auf ihm.
„Verdammt nochmal, wir waren wohl zu offensichtlich, nicht?“, meinte Blaise verlegen, Alice kicherte und zuckte mit den Schultern.
„Stört es dich?“, fragte sie, er verneinte und sah sie eine längere Zeit einfach nur an, irgendwie wusste er gerade nicht so recht, was er tun sollte. Gott, er war doch sonst nicht so zurückhaltend!
„Vermutlich denkst sich Nathalie bereits alles mögliche über uns aus...“, sagte er lahm, in die Augen des Mädchens trat ein unheilvolles Funkeln.
„Wer weiß, was sich davon alles bewahrheitet, hm?“
Zabini setzte sich neben ihr, ihn wunderte es immernoch, dass er sie total anziehend fand, wo sie doch ein Jahr jünger war. Aber sie sah gut aus, hatte Humor und eine gewisse Neigung dazu, Pansy Parkinson auf die Palme zu bringen, was ihn ziemlich freute. Außerdem strahlte sie Reife aus und war in einer gewissen Weise geheimnisvoll. Das alles reizte ihn so sehr, dass er sie sofort anflirten musste, als er sie gesehen hatte.
„Unrecht hast du nicht.“
Er wusste nicht, was er sagen sollte. Sollte er sie einfach küssen?
Nein, das wäre übertrieben, dachte er, aber was sollte er denn sonst machen.
Die gleichen Gedanken schossen Alice durch den Kopf, nur konnte sie sie verbergen und das sehr gut.
Wenn sie ihn küsste.... würde er ihr eine Abfuhr verpassen? Alice war immerhin jünger als er, vielleicht dachte Blaise, sie wäre unerfahren und traute sich deshalb nicht. Oder er traute sich nicht, weil er sie zu anziehend fand.
'Aber ich kenne ihn doch erst seit heute... Andererseits... Seit wann achte ich darauf, wie lange ich jemanden kenne?', fragte sie sich, bevor sie sich ans Herz fasste und ihn berührte, sowohl für die junge Winchester als auch für Zabini war es, als würde ein Blitz durch ihren Körper schießen, beide bekamen eine Gänsehaut. Jetzt machte Zabini den Schritt, er wollte nicht warten, bis er sie länger kannte, er wollte sie jetzt und hier küssen!
Es war nicht das erste mal für Alice, dass sie jemanden küsste, aber es war das intensivste. Die Erstklässlerin hatte genug Erfahrung mit älteren Jungs gehabt, um nicht als Küss-Niete abgestempelt zu werden, doch Blaises Erfahrung schien das noch um einiges zu übertreffen.
Die Gedärme der Winchester schienen Purzelbäume zu schlagen und als die Beiden endlich auseinander stoben, hatten beide keine Ahnung, was sie jetzt sagen sollten.
Doch Worte erübrigten sich, als die Tür aufging und ein anderer Junge das Abteil betrat, er schien sehr schüchtern zu sein und als er ahnte, was er gestört hatte, lief er feuerrot an.
„I-I-Ich... Sorry... Ehm... Kann ich... setzen??“, stammelte er, Blaises Augen verengten sich zu kleinen Schlitzen, Alice drückte seine Hand, damit er sich beruhigte, aber auch ihr Gesichtsausdruck verriet, dass sie dem Typen am liebsten umbringen würde.
„Schnauze! Und hau ab!“, schnauzte Zabini ihn an, was ihn noch schüchterner zu machen schien, er warf Alice einen beschämten Blick zu, aber auch einen hilfesuchenden. So schnell, wie der Junge rausgehen wollte, verfing sich seine Tasche an einem abstehendem Metallteil am Boden und er flog der Länge nach hin. Ein anderes Mädchen eilte zu ihm und half ihn auf, sie hatte sehr langes, dickes schwarzes Haar und gelbe Augen. Außerdem schien der Junge für sie so leicht wie eine Feder zu sein, da sie ihn seelenruhig neben sich absetzte, seine Tasche befreite und Zabini dann gereizt ansah.
„Halt du doch deine Klappe, wenn ihr rummachen wollt, dann tut das woanders! Mike kann ruhig hier rein, wenn er das gerne möchte! Und ich möchte das auf jedenfall.“, knurrte sie, packte den Jungen und stieß ihn auf einen der Sitze, sie selbst setzte sich seelenruhig daneben.
Ihre Augen musterten Alice abschätzig, die Augen von dem Jungen huschten unruhig hin- und her und Alice sah ihn sich kurz genauer an.
Er hatte blondes, wuscheliges Haar und dunkelblaue Augen, die wie ein sternenbesetzter Nachthimmel wirkten.
„Wie auch immer! Ich will ja keine Vorurteile abgeben! Ich bin Phoebe. Und das neben mir ist Mike Liverforst. Und wer seit ihr?“
Alice starrte wie gebannt in ihre gelben Augen und als sie sich davon löste, schienen sie in ihr Hirn gebrannt zu sein.
„Alice.“, gab sie knapp zurück, immernoch etwas gereizt wegen der geschehenen Situation!
Blaise jedoch erhob sich und zog Alice mit hoch, er funkelte Phoebe zornig an und öffnete die Abteiltür.
„Ich bin Blaise Zabini und werde deinen Vorschlag annehmen und woanders mit ihr rummachen!“, zischte er, Alice lachte leise und Phoebe erhob sich elegant.
„Jetzt hör mir mal gut zu, mein Lieber, du solltest dich lieber nicht mit mir anlegen, das hätte unschöne Folgen für dich, angesichts der Tatsache, was ich bin und von wem ich unterrichtet werde! Also würde ich dir raten, dass du deinen eingebildeten Arsch wieder auf diesen Sitz bewegst und schön deine Klappe hällst, ist das klar?!“
Jetzt war es an Blaise, laut loszulachen, er winkte jemanden hinter sich und Alice erblickte Nathalie, die Phoebe abschätzig ansah.
„Hab ich dir nicht gerade schon gesagt, dass du abhauen sollst, Phoebe Pettington!“, schnauzte sie sie an, Phoebe knurrte zornig.
„Leute, haltet doch einfach mal alle eure Fresse, okay? Danke.“, motzte Alice, packte die Abteiltür entschieden und schlug sie zu, dann nahm sie Blaise an der Hand, nickte Nathalie leicht zu und verschwand dann mit ihm in ein anderes Abteil. Blaise sah sie schon fast bewundernd an, Alice ihn fragend.
„Sag mal, bist du immer so bestimmend?“, wollte er wissen, sie lächelte.
„Meistens. Ich sag halt, was mich ankotzt.“, antwortete sie ihm, er küsste sie als Antwort.
„Sag mal, sorry wegen der Frage, aber... ehm... wir sind jetzt zusammen ne? Gibt es auch etwas, was du total unter aller Sau findest?“, fragte er.
Blaise fand Alice einfach faszinierend, so jung und doch so erwachsen. Er wollte sie am liebsten den ganzen Tag ausfragen, sie küssen oder sie auch einfach nur ansehen.

Alice antwortete, als der Zug anfuhr und langsam schneller wurde.
„Ja klar, wenn du willst, sehr gerne. Ja, das gibt es, also eigentlich sind es meistens Eigenschaften von Personen, die mich tierisch aufregen, zum Beispiel solche komischen Leute, die vor alles Angst haben, kein Risiko eingehen, zu brav sind, immer tun, was man will. Manchmal aber auch welche, die einfach nur lügen, ohne jeden Sinn, also sich quasi ihr Leben erlügen. Weißt du, es gibt Sachen, da muss man lügen, find ich, zum Beispiel, wenn deine Eltern Todesser sind und du nicht ständig beobachtet werden willst, dann sagt man einfach, sie wären es nicht.“
Zabini lachte und strich ihr über den Arm, ja, dieses Mädchen war wirklich interessant und wurde es von Minute zu Minute mehr.
„Und was würdest du niemals machen?“, fragte er neugierig. Alice dachte kurz nach.
„Da gibt es nicht viel, mir fällt gerade auch nur eins ein. Ich würde echt alles machen, nur eines nicht: mir mein Leben zusammenlügen und mich selbst verstecken, aus Angst, dass andere wissen, wer ich bin.
Wenn ich etwas mache, dann mache ich es mit Leib und Seele und dann stehe ich auch dazu.
Aber lügen ist in mancher Hinsicht ein absolutes No-go für mich. Ich lüge manchmal, klar, aber ich habe meine Gründe, ich nutze manche Leute schamlos aus, ich stehe auch dazu, was nicht heißt, dass ich es jedem sage. Wenn man mich direkt darauf ansprechen würde, ob ich jemanden ausnutze, würde ich niemals sagen → Ey, bekloppt, ich nutz dich nicht aus ←, wenn es doch stimmt.
Wenn die Person nicht eine Frage stellt, wo ich keinen Ausweg sehe, würde ich es auch zugeben. Aber normalerweise verdrehe ich die Wahrheit gerne. Meine Antwort wäre zum Beispiel: →' Manchmal kotzt du mich echt an, aber normalerweise find ich dich ganz ok' ←
Das wäre keine Lüge, nur die Wahrheit etwas ausgeschmückt. Aber einen Kackfrech ins Gesicht lügen? Nein, das ist unter meinem Niveau.“, erklärte Alice, die Augen ihres Freundes funkelten erregt.
„Das klingt, als hättest du mit Todessern zutun gehabt? Dieses >mit Leib und Seele etwas sein< zum Beispiel.“
Alice lachte, Blaise schien nicht auf den Kopf gefallen zu sein.
„Voll das Interview hier. Ja, ich hatte mit ihnen zutun. Und darauf habe ich auch angespielt. Ganz ehrlich, es kotzt mich total an, wenn man nicht dazu steht, was man ist. Also wenn ich einer wäre und nicht den eindeutigen Befehl hätte, nichts zu sagen, würde ich dazu stehen, wenn man mich genau fragt, aber auch hier gilt das Gesetz: >wer ungenau fragt, muss mit einer verdrehten Wahrheit rechnen<... Aber jetzt zu dir, ich habe ja wohl genug erzählt. Und du sagst keinem was, klar? Okay. Etwas wirkungslos jetzt, hätte ich vorher sagen sollen. Hm. Egal.“
Wieder lachten die Beiden und Blaise begann, etwas von sich zu erzählen.
Alice hörte ihm aufmerksam zu, sie war nicht gerade sauer auf sich, weil sie so offen über sich gesprochen hatte, Blaise hatte gefragt und dann gab das Mädchen auch eine eindeutige Antwort und da er so genau nach den Todessern gefragt hatte, hatte sich Alice auch an ihr eigenes Gesetz gehalten und ihm die korrekte Antwort gegeben. Sie hatte ja nichts zu verheimlichen. So lange sie keine verbotenen Sachen trieb, konnte sie offen über soetwas sprechen, aber wie lange das noch anhielt wusste Alice nicht.
Und wenn sie sich selbst auftrug, etwas zu verheimlichen, würde sie das auch tun, das Gleiche galt auch für Personen, die sich ihren Respekt erarbeiteten und es ihr dann sagten.
Alice konnte schweigen wie ein Grab, wenn sie es wollte, sie könnte lügen und schauspielern wie eine Weltmeisterin, wenn sie Lust darauf hatte, und das alles, ohne jemals dafür geübt zu haben.
Während Zabini ihr von sich erzählte, verstrichen die Stunden wie im Flug und bald fuhr der Zug in Hogwarts ein und Alice musste sich von Zabini trennen, der die Kutschen nehmen konnte....



_________________________________________________________________________________________


Der sprechende Hut



Alice sah hinauf zum Schloss und bemerkte garnicht, dass Nathalie, Phoebe, Mike und ein rothaariges Mädchen auf sie zukamen.
„Groß, nicht?“, fragte Nathalie, Alice zuckte vor Schreck zusammen und sah sie kurz an, bevor ihre Augen zu Phoebe, Mike und dem Mädchen wanderten.
„Was tun die hier?“, fragte Alice sie, die schwarzhaarige Nathalie lachte.
„Phoebe hat Mike geschnappt und die Perle mit den roten Haaren ist ihnen gefolgt, Alice. Wie heißt du?!“, fuhr sie die Rothaarige plötzlich an, diese schob die Unterlippe schmollend nach vorne und sagte garnichts. Alice legte den Kopf schief und tippte sich ans Kinn.
„Weasley.“, meinte sie tonlos, Nathalie hob die Brauen und nickte.
„Auf die Idee bin ich auch schon gekommen, Alice, ich meinte ihren Vornamen!“, frauchte sie, während die fünf in ein Boot stiegen.
„Nein, ich meine, dann reden wir sie halt mir Weasley an, wenn sie keinen Namen besitzt.“, gab Alice zurück, worauf die Reinblüterin kicherte.
„Welches Haus wollt ihr?“, fragte sie die anderen interessiert und mit glitzernden Augen.
„Gryffindor.“, kam es von Phoebe.
„Gryffindor.“, meinte Mike.
„Gryffindor!“, sagte Weasley mit gereiztem Unterton.
„Slytherin.“, antwortete Alice schlicht, worauf Nathalies Lächeln irgendwie aussah, als würde sie gleich jemanden umbringen.
„Bei Salazar, Alice, wir sind umgeben von Weicheiern! Miss Namenslos will auch nach Gryffindor, ich meine, schön und gut, Mr Ich-kann-nur-stottern auch, naja, Hufflepuff passt für den und für Miss Ich-spring-euch-allen-an-die-Kehle passt leider Slytherin am besten -auch wenn ich nicht begeistert darüber bin. Aber ich will auch nach Slytherin, Alice, wir schützen uns gegenseitig vor den Angriffen der Schla- Merkwürdigen...“
Alice bemerkte den Versprecher und lächelte in sich hinein, während Phoebe wieder Gift versprühte.
„Was geht es dich denn an, wohin wir wollen, du komische Slytherin! Und Mike kann sehr wohl reden, ohne stottern, wenn man ihn vernünftig anredet! Und eure Miss Namenslos heißt Ginny!“

Alice verdrehte die Augen und sah wieder zum Schloss, die Zickereien der anderen ignorierend.
Erst Phoebes Wutschrei brachte sie dazu, etwas zu sagen.
„Jetzt halt doch einfach mal dein Maul, Phoebe Pettington, jaah? Du nervst! Deine Meinung interessiert keinen hier, der von irgendwelcher Bedeutung ist, klar?!“, schnappte sie, Phoebe funkelte sie an, zu ihrer Überraschung meldete sich Mike zu Wort.
„Doch. Und interessiert es.“
Alice schnaubte.
„Ich habe von Leuten geredet, die von Bedeutung sind, Mike!“, zischte sie, was ihn wieder rot anlaufen ließ. Phoebe seufzte und setzte sich wieder.
„Hast du immer so ne große Fresse, Mädel?“, wollte sie wissen, Alice nickte.
„Pass auf, dass sie dir nicht zum Verhängnis wird!“, meinte Phoebe, Alice zeigte ihr als Antwort den Mittelfinger und stieg aus dem Boot, welches am Anlegesteg gehalten hatte.
Sie folgten der großen Gestalt eines Mannes und betraten das Schloss, augenblicklich klappten allen, außer Nathalie, die völlig unbeeindruckt wirkte, der Mund auf. Nathalie klappte Alices Kinnlade demonstrativ nach oben.
„Heilige Scheiße ist das groß hier! Lucan hat mir ja davon erzählt, aber... Gott!“, wunderte sich Alice, Nathalie lachte und schob sie vorwärts in die Große Halle.
Sofort huschten Alices Blicke zu den Häusertischen. Ganz Links war der Gryffindor Tisch, die Schüler sahen gebannt zu ihnen und Alice suchte kurz Harry Potter, fand ihn aber nicht. Direkt neben dem Tisch war der der Ravenclaws, auch hiervon sahen die meisten zu ihnen und deuteten mit dem Finger auf verschiedene Leute und tuschelten, was das Zeug hielt, genauso wie die Huffelpuffs neben ihnen. Die Slytherins jedoch reden teilweise miteinander, nur einige -darunter Blaise Zabini- sahen zu ihnen hoch und warteten gespannt auf die Vorlesungen.
„Nervös?“, fragte Nathalie sie, Alice überlegte kurz.
„Ein wenig.“
„Glaub mir, du kommst nach Slytherin.“

Eine ziemlich streng aussehende Frau rief die Namen der einzelnen Schüler auf, welche dann nach vorne traten und sich den Hut aufsetzten.
Sie erwartete, bei „L“ den Namen von Nathalie zu hören, obwohl sie ihn schon kannte, aber dann fiel ihr ein, dass er erst bei „T“ kam, da sie ihn ja umgeändert hatte, um nicht sofort eine ganze Horde Auroren auf dem Hals zu haben.
Somit kam Mike als erstes von denen nach vorne, die sie kannte. Verlegen setzte er sich den Hut auf, der einen Moment überlegte und dann laut verkündete. Dass Mike nach Gryffindor kam.
„Einen sind wir los.“, sagte Nathalie lächelnd, Alice nickte.

Der nächste, den sie kannte, war Phoebe, auch hier überlegte der Hut ein wenig, bevor er meinte, dass Phoebe nach Slytherin kommen musste, Phoebe wirkte etwas enttäuscht, ging aber zu dem Tisch, der nun laut applaudierte.
„Ich habe mir so gewünscht, unrecht zu behalten. Naja. Was soll man machen?“
Alice hörte Nathalie garnicht mehr richtig zu und war froh, als diese nach vorne musste und sich selbstbewusst den Hut aufsetzte.
Er hatte ihren Kopf nicht einmal berührt da verkündete er schon laut, dass Nathalie nach Slytherin kam. Ein Feixen trat auf ihr Gesicht und sie setzte den Hut ab, bevor sie zu den Tischen eilte.
Als dann Ginny nach vorne musste, wurde Alice langsam nervös. Wie durch ein kaputtes Radio vernahm sie, dass Ginny nach Gryffindor kam. Nach Ginny kamen noch 3 weitere, bevor Alice aufgerufen wurde.
Wie in Zeitlupe schritt das Mädchen nach vorne, setzte sich auf dem Stuhl und drückte sich den Hut auf dem Kopf.

*Ahh, die junge Winchester, ich habe dich erwartet, seit dein Bruder hier saß... Also gut, schauen wir mal...
Sehr viel Mut, Intelligenz, Arroganz und List... Du liebst es, mit den Gefühlen von anderen zu spielen, Alice. Aber du bist ehrlich... Interessante Mischung, wirklich. Ehrlich, direkt, aber genauso listig und tückisch...
Ohja und hier sind einige Sachen, die man nicht erfahren sollte...
Eine sehr schwierige Entscheidung, Alice... Sehr schwierig...
Aber einen Versuch ist es wert... Vielleicht bewahrt es dich so davor... ja...
Ich mache es so...
GRYFFINDOR!!!!*

Alice blinzelte verwirrt. Gryffindor?! Das konnte doch nicht wahr sein!
'Ey du komischer Hut! Wieso Gryffindor?! Ich will nach Slytherin!', protestierte Alice in Gedanken und der Hut lachte leise in ihren Kopf.

*Es ist ein Versuch, kleine Winchester, ein Versuch, dich vor etwas zu schützen...*

Dann verstummte der Hut, Alice erhob sich, warf ihn auf dem Stuhl und ging ziemlich schnell zum Gryffindor Tisch.
Warum war sie nach Gryffindor gekommen? Vor was wollte sie der Hut denn nur schützen?!
„Hätte nicht gedacht, dass du nach hier kommst.“, meinte Mike leise zu ihr, Alice war zu deprimiert, um ihn zu beschimpfen.
„Ich auch nicht.“, meinte sie tonlos.

Beim Essen bekam sie kaum etwas runter und danach wurde sie gleich von 3 Leuten aufgehalten. Phoebe, Blaise und Nathalie liefen allesamt zu ihr.
„Sollen wir tauschen?!“, fragte Phoebe belustigt, Alice versuchte zu Lächeln, doch es klappte nicht.
„Du in Gryffindor... Bei Salazar, hat der Hut gepennt oder was?“, wollte Blaise verwundert wissen, nur Nathalie schien außer sich vor Zorn.
„Soviel zu deinen Ansichten, Winchester! Glaube ja nicht, dass der Hut dich nicht durchschaut hat! Er weiß genau, was für eine Verräterin du bist! Irgendwann werde ich dich büßen lassen!“, zeterte sie, Blaise hielt sie davon ab, sich auf Alice zu stürzen.
„Sie kann da doch garnichts für! Was hat der Hut gesagt?“, fragte er sie, Alice seufzte und sah Nathalie hinterher, als diese mit erhobenem Haupt wegschritt.
„Er sagte, er wolle etwas versuchen.“
„Was denn versuchen?“, fragte Blaise verdattert. Alice zuckte mit den Schultern.
„Das hat er nicht gesagt.“, antwortete sie traurig, Zabini nahm sie kurz in die Arme.
„Der Hut hat nen Schaden, Alice, soviel ist klar! Du bist eine Slytherin. Mach dir um Nathalie keine Gedanken, die fängt sich schon wieder....“, munterte er sie auf.
„Ich mach mir eher um mich Gedanken, Blaise...“, gab Alice zu und löste sich von ihm, um diesem komischen Vertrauensschüler namens Percy nach oben zu folgen. Dieser brabbelte sie die ganze Zeit zu.
„Dir wird hier alles gefallen, lass den Kopf nicht hängen, wenn es nicht dein Wunschhaus war, Mädchen! Wie heißt du noch gleich?“
„Alice.“, sagte sie leise und zwei andere rothaarige Jungen, die genau gleich aussahen, tauschten neben ihr auf.

„Nanana, wer ist denn hier so traurig!? Hier geht voll die Party ab, Alice, willst du kommen? Aber... sie ist Nachts, naja, wenn du dich an Regeln hällst, wirst du wohl nicht kommen!“, sprach der eine.
Alice hob den Kopf und fasste einen Entschluss: Wenn schon Gryffindor, dann wollte sie auch Spaß haben und das Beste daraus machen.
„ Regeln? Kenn ich nicht. Wann? Holt ihr mich ab, ich verlauf mich sonst.“
Die beiden Typen, die sich als Fred und George vorstellten, lachten.
„Gut so, ohne Risiko läuft hier garnichts!“, meinte der eine, Alice meinte, er wäre Fred, aber sie war sich nicht sehr sicher, da die Beiden sich zu ähnlich waren.
„Ja, genau! Wir holen dich ab, ist kein Problem, Alice.“, frohlockte der eine, streckte Percy die Zunge raus, packte Alice und zog sie die Treppen hoch, zu einem Portrait.
Mit einem Passwort öffnete es sich und die drei traten ein.
Ein paar Mädchen kamen auf Alice zu und lächelten freundlich.
„Hey! Willst du mit uns in einem Schlafsaal?“, fragte die eine freundlich und Alice bejahte.
Als sie spät abends oben im Schlafsaal waren (Alice sah immer auf die Uhr, damit sie nicht zu spät nach unten kam für die Party), unterhielten sich die Mädchen, als würden sie sich alle schon total lange kennen.
„Alice, weißt du, was mir aufgefallen ist?! Du ziehst Jungs magisch an! Ich meine, Blaise?! Verdammt, der geilste Slytherin der Geschichte und er macht mit dir rum! Wie machst du das bloß!?“, fragte die eine, worauf Alice lachen musste.

Das Mädchen blickte sie total neidisch an und die junge Winchester fühlte sich, als wäre sie auf eine Bühne und alle würden sie bewundern, denn kaum, dass ihre Zimmerkollegin damit begonnen hatte, sie bewundernd anzustarren, taten es ihr die Anderen nach und kurz darauf war es der ganze Schlafsaal, der sie ansah.
Ihr Lachen wurde zu einem leichten Lächeln, als sie sich wieder eingekriegt hatte und die Vorstellung von der Bühne aus ihrem Kopf verdrängt hatte.
„Ich bin einfach Ich selbst!“, antwortete sie und verließ den Raum, um sich für die Party herzurichten....
Babysitter für jene, die die Regeln nicht achten - Mächtiger Schutz für Freunde, Wahnsinn und Verderben für Feinde

Alice Winchester
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Beitragvon Alice Winchester » Sa 11 Sep, 2010 19:25

Schade, dass keine Kommis mehr kamen, wie soll ich denn sonst wissen, was ich noch ändern soll? =(
Naja, setze trotzdem die nächsten Kapitel rein.
Freue mich über Kritik, Anregung und Kommis =)
Lg Alice



Die Party


'Das ist doch zum verzweifeln!', schoss es Alice durch den Kopf, als sie ihren gesamten Schrank durchsuchte. Sie hatte kein Kleid!
'Wieso habe ich kein Kleid?! WO ist das verdammte Kleid!?', dachte sie gereizt und drehte sich zu Mara, einer ihrer Zimmerkollegen.
„Mara! Hast du ein Kleid?“, fragte sie gereizt, immer wieder einen Blick auf die Uhr werfend, wo die Zeit immer näher rückte.
Mara verdrehte die Augen, griff in ihren Schrank und zog ein Kleid heraus, es war lang und gepunktet, Alice seufzte und winkte ab.
„Auf diesen Look stehe ich nicht! Ich meine ein sexy Kleid!“, versuchte Alice ihr zu erklären, die Schülerin zuckte nur mit den Schultern und meinte, so eines besitze sie nicht.

Gerade, als die Winchester verzweifelt einen Tobsuchtsanfall kriegen wollte, sprang die Tür auf und eine 3. Klässlerin, dessen Namen Alice nicht wusste, trat in den Schlafsaal. Sie sah sich kurz um, bevor sie Alice ansah und lächelnd auf sie zuging.
„Du bist Alice? Blaise hat mir gesagt, ich solle dir das hier bringen. Er weiß von der Party und kommt auch.“, sagte das Mädchen, worauf Alice einen Freudensprung machte und ihr das Kleid aus der Hand nahm, ohne es vorher zu begutachten.
„DANKE!“, schrie sie glücklich, stürzte ins Bad, zog es sich an und stutzte.
Alice liebte Kleider, gewiss, sie liebte sie in allen Größen, Formen und Längen, aber dieses Kleid verwirrte selbst sie. Hatte Zabini denn vergessen, dass Alice Winchester eine Erstklässlerin war?!

Das Kleid war smaragdgrün, eigentlich eine Farbe, die Alice total mochte, aber der Schnitt des Kleides war etwas aufreizend. Es war rückenfrei bis zu der Taille, ging gerade einmal bis zu den Oberschenkeln, kürzer als jede Hotpan und die Träger des Kleides gingen um den Hals, jedoch waren sie vorne so angebracht, dass der Stoff von Kleid erst knapp über ihren Brüsten begann.
Etwas skeptisch besah sich Alice das Kleid erneut, es war hübsch, ja sogar traumhaft, aber sie war sich nicht sicher, ob eine Erstklässlerin damit auftauchen konnte. Sie beschloss, sich erst einmal die Schuhe anzusehen, doch das machte die Situation auch nicht viel besser!
Es waren High Heels! Sie konnte zwar in ihnen laufen, da Alice diese Schuhe liebte, aber auf eine Party gehen?! Mit dem Kleid und den Schuhen?!
Da konnte sie sich ja gleich ein paar Strapse kaufen und nur im BH antanzen!
Alice zögerte, sie wusste nicht, was sie tun sollte und setzte sich ersteinmal auf einen Hocker. Vorsichtig holte sie den Schmuck aus dem Paket, welches ihre Eltern ihr nachgeschickt hatten, als „Einschulgeschenk“ und begutachtete ihn. Der Schmuck war zweifelsohne ein Traum!
Es war ein Collier, aus Jetglas, eng anliegend und schwarz. Außerdem glitzerte es in allen Farben, die es wohl gab. Es war sehr ausgefallen, wie Alice fand, ließ sich aber sicherlich zu allem kombinieren. Einzelne Perlenstränge lagen auf ihrer Haut und sie wollte nicht wissen, wie teuer dieses Teil wohl gewesen war.
„Meine Güte, wo hat Mum das Geld her?“, schoss es ihr durch den Kopf und sie warf wieder einen Blick auf Blaises Kleid. Es stand ihr perfekt. Zögerlich nahm sie noch einen Ring aus Zabinis Paket und die Armbänder aus dem ihrer Eltern.

Irgendwie kam es Alice vor, als hätten ihre Eltern von dieser Party gewusst, warum sonst hätten sie ihr so viel Schmuck schenken sollen? Noch dazu so teuren?
Doch mit dem Brief, der dabei gewesen war, würde sie sich später befassen.
Ihr Mund stand offen, als ihr Blick auf den Armreif fiel. Sie kannte ihn. Es war der, den ihr Bruder mal gekauft hatte und Alice gesagt hatte, er würde ihn Cynna schenken, das war erst vor wenigen Wochen gewesen und Alice wusste jetzt, wie dumm sie gewesen war! Cynna hatte Schmuck gehasst!
Der Armreif war Silber und bestand aus zwei Schlangen, die sich um einen Smaragd wanden. Es sah aus, als würden sie ihn festhalten, da ihre Köpfe links und rechts von dem Smaragd waren.
Alice legte sich das Armband um und lächelte, als sie es ansah, es stand ihr perfekt. Der Ring war von Blaise, das wusste sie. Er war ebenfalls Silber und mit einem Smaragd, Blaise hatte die Slytherinfarben wohl bewusst ausgewählt und als Alice sich so im Spiegel betrachtete, seufzte sie und meinte zu sich selbst, dass sie, wenn sie schon als Slytherin in Gryffindor war, auch so auftreten konnte, wie es eine Slytherin tat. Außerdem war ihr Motto ja, nicht auf andere zu hören, was wiederrum hieß, dass Alice anziehen konnte, was sie wollte, wenn es ihr gefiel. Und sie stand auf solche Kleider und auf solche Schuhe.
Ein Lächeln trat auf ihr Gesicht, als sie nun auch noch die Schuhe anzog und sich dann wieder musterte. Die High Heels machten sie bestimmt 12 cm größer! Und Alice war von Natur aus nicht klein.

Vom Aussehen wirkte sie jetzt wie eine 15-jährige Slytherin. Alice wollte nicht dran denken, dass sie weder eine der Schlangen, noch 15 Jahre alt war. Lächelnd schminkte sie sich also noch und kippte sich einen Trank von ihrer Mum in die Haare, den sie mitgenommen hatte.
Da ihre Mum eine gute Zaubertrankbrauerin war, hatte sie diesen Trank für die Haare gebraut. Ein paar Tropfen davon und Alices Haar fiel in leichten Wellen über ihre Schultern.
Schließlich trat sie aus dem Bad und lachte, als ihre Zimmerkollegen sie mit offenen Mund anstarrten.
„Alice, wie alt bist du?!“, fragte Mara verdutzt, das Mädchen grinste.
„11. Aber es sieht gut aus?“, wollte sie wissen, auch, wenn die Meinung der anderen sie nicht so groß interessierte.
„Es sieht umwerfend aus, Alice. Kein Wunder, dass die Jungs dich schon am ersten Tag anstarren, als wärst du ein Wunder! Und in diesen Schuhen kannst du laufen?!“

Sie zwinkerte und nickte, bevor sie den Brief ihrer Eltern auf ihr Bett schmiss und mit zügigen Schritten den Raum verließ, um auf Fred und George zu warten, die sie auch schon bald abholten.
„Fred, ich habe was an den Augen!“, meinte George verdattert und musterte Alice von oben bis unten. Doch auch Fred wirkte, als könnte er nicht richtig glauben, was er da sah.
„Ich auch! George! Das ist doch nicht die Neue!“
Alice lachte nur und meinte, wenn sie die Münder nicht bald zuklappten, würden ihnen Fliegen in den Mund fliegen und sie würden außerdem zu spät kommen.

Während sie den Beiden folgte, fielen ihr wieder die Worte ein, die Lucan einmal erwähnt hatte.
„Alice, Slytherins sind meist oberflächlich, zumindest auf den ersten Blick. Du musst ihnen etwas bieten, damit sie dich beachten. Um ihr ansehen zu kriegen, brauchst du eine große Klappe und Mut, besitzt du das nicht, bist du unten durch!“
Ein Lächeln trat auf ihr Gesicht, als sie die Worte ihres Bruders so deutlich hörte, als würde er neben ihr stehen.
„Da ist dein Freund!“, kam es von einem der Zwillinge und Alice kehrte schlagartig in die Realität zurück, als sie auf Zabini zukam. Dieser Lächelte und zog sie in eine Umarmung, seine Augen glitzerten vor Erregung. Was für eine Erregung das war, wollte Alice lieber nicht wissen!
„Du siehst darin besser aus, als gedacht, Alice...“, gurrte er, Alice lächelte und sie liefen zu der Party, sie kannte den Raum nicht, wo sie hineingingen, aber er war riesig!
Aber wieso sollte sie ihn auch kennen, immerhin war sie das erste Mal hier!
Sie erkannte viele Gryffindors von der Halle, da sie sie dort gesehen hatte, aber auch ein paar Slytherins waren dabei, allerdings meist unter sich, statt mit den Löwen zusammen. Huffelpuffs und Ravenclaws sah sie fast keine.
Zabini zog sie zu der Gruppe von Slytherins und sah aus, als würde er jeden, der Alice auch nur falsch ansah -was bei den Blicken der Jungen auf ihr Aussehen bezogen fast unmöglich war, nicht zu tun- bei lebendigem Leibe die Haut abziehen.
Nathalie, die Slytherin aus dem Zug, rümpfte die Nase, packte einen blondhaarigen Jungen und riss ihn weg von der Gruppe.
„Gott, die stellt sich an.“, meinte Blaise genervt und warf den Beiden einen Blick zu, die sich nun angeregt zusammen mit einem braunhaarigen Typen unterhielten.
„Mach dir nichts aus denen, selbst als Oberslytherin würdest du bei denen nicht ankommen, wenn du im falschen Haus bist, Mädchen.“, sagte eine andere und Alice bemerkte, dass sich auch Pansy Parkinson zu der Gruppe gesellte, wobei sie Alice einen vernichtenden Blick zuwarf.
„Wer sind die denn?“, wollte Alice wissen und erwiderte Pansys Blick kalt.
„Ach, das neben Nathalie ist Draco Malfoy, er ist ganz cool, wenn du ihn kennst und mit ihm klarkommst -und ins Slytherin bist-, er kann dir das Leben aber auch echt zur Hölle machen! Und daneben ist Reeze LaBone, er ist Drays bester Freund und klebt ihm seit der 1. Klasse am Arsch, wie festgezaubert! Lege dich mit keinem von denen an, Pansy ist ok, wenn man weiß, wie man mit ihr umzugehen hat... Aber so richtigen Stress mit Draco, Reeze und Nathalie? Da rate ich dir: Wechsel die Schule, am besten das Land, besonders bei dieser Nathalie. Ich kenne sie schon von vor der Schule, glaub mir, wenn du wüsstest, was die schon alles gemacht hast, würdest du dir in die Hosen scheißen!“

Alice lachte und wandte sich dem Mädchen zu, welches ihr die Insider Informationen gegeben hatte.
„Ich weiß, was Nathalie schon alles gemacht hat. Und ehrlich: Es interessiert mich nicht. Draco Malfoy, hm? Hab ich schon von gehört. Diesen Reeze kenne ich nicht. An deiner Stelle würde ich die aber nicht hören lassen, was ihr gesagt habt, könnte übel enden, nicht?“
Die Gruppe lachte und als nach einigen Minuten Pansy neben ihr auftauchte, stutzte Alice doch ein wenig.
„Ich dachte, du hasst mich wie die Pest?“, fragte Alice verwundert, Pansy winkte ab.
„Später, der Freund von meinem Draco will dich Kennenlernen!“, sagte Pansy mit einer aufgesetzt fröhlichen Mädchenstimme, die ihr auf die Nerven ging.
„Du meinst Reeze? Sag ihm, er soll seinen Arsch hier selbst hin bewegen, bin doch nicht sein Laufbursche!“, gab Alice zurück, wobei sie Gelächter von den Slytherins vernahm.

Pansy schob schmollend ihre Unterlippe nach vorne und sah Nathalie an, als könnte sie etwas an Alices Entscheidung ändern. Tatsächlich kam diese sogar, sogar ziemlich genervt.
„Hör zu, Winchester, entweder, du tust, was man dir sagt oder du lässt es bleiben und wünscht dir nach einigen Monaten, dass du nie geboren wärst.“, meinte sie schlicht, Alice hob die Brauen, sie spürte, dass die Gruppe der Schlangen sie neugierig ansah.
„Ich entscheide mich für „Oder“. Das heißt: Ich tu' nicht, was ihr sagt und sorge dafür, dass ihr, jedes Mal wenn ihr mich angreift, etwas so peinliches erlebt, dass ihr bald keinem mehr in die Augen blicken könnt. Und jetzt hau ab!“
Wenn Alice eines über Slytherins wusste, war es, dass sie sich nicht unterkriegen lassen durfte, dass hatte Luce ihr oft genug gesagt.
'Alice, Slytherins können deine besten Freunde sein, wenn du ihnen von Anfang an zeigst, dass sie dir trauen können, du aber auch nicht auf jeden hörst. Dann nutzen sie dich aus... Wenn du ihnen das gezeigt hast, werden sie immer zu dir halten, aber das zu schaffen, ist schwer...', erinnerte sie sich und wieder lächelte sie, das verstärkte sich auch noch, als sie Nathalies zornigen Gesichtsausdruck bemerkte.
„Lustig, Winchester, verdammt lustig. Nie so gelacht. Ha-Ha.... Und jetzt komm gefälligst!“, schnauzte sie, Alice verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie stur an.
„Nein.“
„Du verdammtes Miststück kommst sofort hier her! Bei Salazar, wie kannst du nur so dumm sein, dich mir zu widersetzen!?“
„Ganz einfach, Mädchen, ich hasse es, mich herumkommandieren zu lassen! Du solltest schön deine Klappe halten, jaah? Verzieh dich einfach oder noch besser: Versuch es mal mit einem „Bitte!“, glaub mir, das bewirkt Wunder!“, schnauzte Alice zurück. Ein paar Schüler glucksten, Nathalie jedoch zog den Zauberstab, Alice tat das Gleiche, egal, wie dumm es auch gewesen sein musste, ihn zu ziehen. Sie wusste, wer ihre Mutter war und dementsprechend auch, was Nathalie schon alles getan hatte, aber sie würde nicht kampflos aufgeben, das schwor sie sich. Während sich beide in die Augen sahen, abwartend, wer jetzt zuerst zuschlagen würde, schienen alle Leute von der Party die Luft angehalten zu haben, so still war es.
„Ich würde dich nicht mir mir anlegen, Winchester! Vor all diesen Leuten werde ich natürlich nicht wie eine... Furie... auf dich losgehen, aber sei die bewusst, dass ich es nachholen werde!“, drohte sie, Alice lächelte, gut, sie wollte spielen, konnte sie haben.
„Und sei du dir bewusst, dass ich, wenn du es wagen solltest, mich anzugreifen, dafür sorgen werde, das jeder die Wahrheit erfährt, klar?“

Alice sagte nicht direkt, was denn genau für eine Wahrheit, aber das wollte sie auch nicht, Nathalies Blick zeigte etwas, was ihr den Respekt aller Slytherins einbrachte: Angst. Angst und Respekt.
Die Gefühle flackerten nur Sekunden auf, bevor das Mädchen schnaubte, sich umdrehte und den Raum verließ, als hätte sie noch etwas ganz wichtiges zutun.
Alice steckte ihren Zauberstab in den Umhang und drehte sich wieder zu der Gruppe, bei der sie zuvor gewesen war. Adrenalin pochte in ihren Adern und ließ alles merkwürdig rauschen, doch die verwunderten Blicke spürte sie dennoch.
„Meine Güte, Alice, du bist tot!“, meinte ein Mädchen schockiert, Alice schüttelte lahm den Kopf.
„Sie weiß, dass ich Ernst mache. Wenn ich der Schule die Wahrheit sage oder dafür sorge, dass die Auroren es erfahren, wird sie keine ruhige Minute mehr haben. Das weiß sie und deshalb greift sie mich nicht an...“, erklärte sie, was das Mädchen zum Lachen brachte.
„Du weißt, wie du bekommst, was du willst, kann das sein?“
Alice lächelte nur in sich hinein, gewiss, die Schülerin wusste genau, wie sie bekam, was sie wollte.
„Das ist in deinem Alter recht beachtlich, Süße.“, meinte Blaise, Alice hob die Brauen und zwinkerte dann.
„Möchtest du tanzen, Blaise?“, fragte Alice und nickte zu der Tanzfläche, sie liebte es, zu tanzen und sie beherrschte es ausgesprochen gut. Ja, es war beinahe so, als würde die junge Winchester alles beherrschen. Doch das war schon fast verständlich, wenn man in ihrer Familie aufwuchs.

Alice hatte mit 3 Jahren Tanzunterricht bekommen, mit 5 Jahren hatte Luce sie dann weiter im Tanzen gelehrt.
Doch Alice konnte ja nicht nur tanzen, all die Fähigkeiten, die sie hatte -unter anderem auch eine Art Kampfsport, die Lucan ihr beigebracht hatte-, beherrschte sie perfekt. Ihr Bruder war immer für sie da gewesen. Ihre Eltern hatten ihm jegliche Erziehung überlassen und lediglich ihre Mutter sprang manchmal ein, wenn es um die Lehre des Zaubertrankbrauens ging.
Sie musste schon fast Lachen, als Blaise ihr peinlich berührt sagte, dass er nicht tanzen konnte und dann knallrot anlief, als Alice meinte, sie könne es ihm ja beibringen.
„Ach, ich mag das nicht, sorry...“, stammelte ihr Freund, was sie wieder lachen ließ.
„Och komm schon, Blaise, ich meiiiine----“, Alice sah ihn mit großen, unschuldigen Augen an. „Ich kann mir auch nen anderen suchen, es gibt bestimmt genug! Aber ich kann für nichts garantieren!“
Sie nutzte es gnadenlos aus, dass Zabini eifersüchtig war. Das hatte sie erst an diesem Morgen erfahren, als er Mike so angeschnauzt hatte.
Sie fand es unglaublich, dass sie ihn erst so kurz kannte, es kam ihr vor, als würde sie ihn bereits Jahre kennen.
„Alice! Nein, das will ich nicht!“, schnauzte Blaise und packte sie am Arm, Alice schlug seinen weg, ein funkeln trat in ihre Augen.
„Dann tanz mit mir, ansonsten: Adios! Und bis später!“
Blaise knirschte missbilligt mit den Zähnen, seufzte dann aber und ging zur Tanzfläche, um mit ihr zu tanzen…
Die Party ging bis tief in die Nacht und als sie wieder in ihre Schlafräume ging -Alice folgte den Gryffindors nach oben- , wusste sie, dass ihre Zeit in Hogwarts unbeschreiblich toll werden würde...

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Der erste Schultag


Alice war am nächsten Morgen einfach nur gerädert.
Sie war noch bis spät in die Nacht aufgeblieben und jetzt bereute sie es.
Zur ersten Stunde kam sie eine halbe Stunde zu spät (Professor Flittwick fand das alles andere als berauschend) und zu der Zweiten erschien sie garnicht, da sie sich zu müde fühlte. Von mehreren hatte sie bereits gehört, dass Professor Binns meist sowieso nicht merkte, wenn jemand fehlte und das war eine gute Ausrede, um einfach nicht aufzutauchen.

Die dritte Stunde schleppte sich Alice totmüde zu den Kerkern, wo Nathalie es auch nicht lassen konnte, sie noch zu provozieren.
„Tja, kleine Baby's sind es halt nicht gewöhnt, lange aufzubleiben. Armes kleines Kind!“, spottete sie und ihre Augen blitzte, während Alice sie ansah und genervt auf ihre Augenringe deutete.
„Das sagt die Richtige. Wahrscheinlich hast du die Nacht so viel gesoffen, dass du nen Kater hast und gleich in den Kessel fällst. Biste wenigstens zu etwas Nütze.“, schoss sie zurück, aber es wäre wesentlich eindrucksvoller gewesen, wenn Alice nicht eine Sekunde später gegähnt hätte.
Nathalie zuckte mit den Schultern und trat einen Schritt auf sie zu.
„Im Gegenteil zu DIR habe ich bereits Alkohol getrunken. Du mit Sicherheit noch nicht einmal Feuerwhiskey und kippst nach einem Glas weg!“
Einige Slytherins lachten, aber Alice winkte ab.
„Mehr als du allemale, Mädchen.“
Alice fand sich daraufhin in einer Zwickmühle wieder, sie hatte zwar schon viel Alk getrunken, auch Feuerwhiskey, aber hemmungslos besaufen wollte sie sich nicht, würde sie Nathalies Wette allerdings ablehnen, wäre sie bei den Slytherins ein Feigling.
Also willigte sie ein.
„Du liegst zuerst am Boden, freu dich drauf!“, stichelte Alice und nahm sich schon fest vor, den nächsten Tag im Bett zu verbringen, sollte sie nicht einen Trank besitzen, der sie auf die Stelle wieder nüchtern machte, aber die junge Winchester glaubte nicht, dass ihre Mutter ihr so einen mitgegeben hätte und Mme Pompfrey erklären, warum sie stockbesoffen gewesen war, wollte sie auch nicht.

Lange genug darüber nachdenken, war ihr allerdings unmöglich, da die Kerkertür aufsprang und der Zaubertranklehrer sie in die Klasse holte.
Alice setzte sich an einen Tisch in die Mitte, neben ein Mädchen namens Ally Germanotta.
Und das Mädchen merkte sofort, dass sie Snape nicht leiden konnte, ja ihn sogar hasste.
Als Nathalie einige Fragen nicht beantworten konnte, schlug sie vor, diese doch Alice zu stellen und dies tat er dann auch mit einem heimtückischen Grinsen auf dem Gesicht.
„Keine Ahnung, Sir!“, zischte Alice nun schon zum sechsten mal, bevor er sie in Ruhe ließ.
Den Zaubertrank bekam sie auch nicht so richtig hin, dafür gefiel ihr aber die nächste Stunde -Verwandlung- ausgesprochen gut.

Sie ging mit einigen Gryffindors, die wohl noch nicht so recht wussten, was sie jetzt von Alice halten sollten, in Richtung des Klassenzimmers und unterhielt sich mit ihnen, während ein paar Meter hinter ihr Phoebe lief und jedes einzelne Wort mitbekam.
„Was glaubst du, bringt die olle McGonnagoll uns bei?“, fragte ein Mädchen namens Jane und Alice zuckte die Schultern.
„Keine Ahnung, aber hoffentlich etwas spannendes. Noch so 'ne Stunde wie Zaubertränke und ich geh' sterben!“,
verkündete sie, Jane hob die Brauen.
„Da hätte dir Binns aber noch besser gefallen, Alice. Sag mal, willst du echt mit dieser Slytherin saufen? Was bringt dir das, außer einen Kater?“, wollte sie wissen, worauf sie sich ein wenig versteifte und die Gryffindor etwas gereizt ansah.
„Ich nehme Herausforderungen an, um mich nicht zu blamieren. Würde ich kuschen, hätten sie den Beweis, dass ich ein Feigling bin, Außerdem liebe ich Machtkämpfe. Und gewinnen werde ich sowieso.“
„Ja, außerdem bekommst du einen richtigen Kater, viel Spaß damit.“, spottete Jane, bevor sie noch etwas hinzufügte: „Wo willst du den Wettbewerb eigentlich machen? Hier in Hogwarts gibt es nicht so viel Alk.“
Jetzt musste Alice wirklich überlegen. Darüber hatte sie noch garnicht nachgedacht!
„Gute Frage. Vermutlich Hogsmead, mein Bruder hat mal gesagt, dort würde es 'nen Pub geben, wo man alles kriegt.“
Die Gryffindors gaben ein amüsiertes Schnauben von sich.
„Du meinst den Eberkopf, richtig? Ja, der Tyo gibt einem alles, aber wie willst du nach Hogsmead kommen?“
Alice zuckte mit den Schultern und blickte zu der Tür zum Klassenzimmer, die auch sogleich aufsprang. Alice suchte nach der Person, die die Tür geöfffnet hatte, fand aber keine und trat ein.

Sie suchte sich einen Platz ganz vorne aus und sah interessiert die schwarz-getiegerte Katze an, die auf dem Lehrerpult saß und die Schüler so aufmerksam beobachtete, dass Alice den Verdacht hegte, dass das wohl eine verzauberte Katze sein musste, denn so still und so aufmerksam saß keine normale Katze!
Ihre Vermutung bestätigte sich auch sofort, als die Katze vom Pult sprang und innerhalb von Sekunden zu Minerva McGonnagoll wurde.
„Geil...“, dachte Alice nur und bemerkte mehrere bewundernde Blicke auf der Lehrerin. Sie sah zu ihrer Sitznachbarin -Jane- und bemerkte, dass diese offenbar ganz hin- und weg war.
„Jane? Lebst du noch?“, flüsterte Alice besorgt und Jane nickte schwach.
„Ja.. Gott, das will ich auch...“, hauchte sie und strich sich das rote Haar aus dem Gesicht. Die junge Winchester lächelte und zuckte zusammen, als McGonnagoll innerhalb von Sekunden wieder vorne am Pult stand und die beiden Mädchen musterte, als hätten sie ihren ganzen Unterricht gestört. Bei ihrem Gesichtsausdruck, der Alice an eine alte Frau, die gerade in eine Zitrone gebissen hatte, erinnerte, musste sie unwillkürlich Grinsen.

„Wo sich die Damen doch so offensichtlich darüber amüsieren und scheinbar bereits den gesamten Stoff der Verwandlung auswendig kennen und es nicht für nötig halten, meinen Unterricht aufmerksam zu befolgen, könnte mir eine von euch doch sicher die Frage beantworten, wie sich das, was ich soeben vorgeführt habe, nennt!?“
Einige hinter ihnen kicherten, Jane lief rot an, doch Alice kannte die Antwort, immerhin war ihr Bruder nicht verblödet gewesen und hatte ihr alles erklärt, da Alice sich schon immer für die Verwandlungen interessierte.
„Sie sind ein Animagus.“, antwortete sie schlicht, was Nathalie -die einige Plätze schräg hinter ihr saß, dazu brachte, verblüffte den Mund zu öffnen.
Jane starrte Alice an, als hätte diese irgendwas im Gesicht kleben.
Nur Minerva McGonnagolls Gesichtsausdruck blieb, wie er die ganze Zeit gewesen war.
„Sehr gut, Miss Winchester... 10 Punkte für Gryffindor.“, lobte sie und Alice vermutete, dass sie wohl immer so streng war, aber offensichtlich relativ fair war.

Die Lehrerin erklärte noch ein wenig zu den Verwandlungen, bevor sie Zahnstocher hervorholte und jedem Schüler einen gab, mit der Anweisung, diesen in eine Nadel zu verwandeln.
Alice begutachtete den Zahnstocher kurz, bevor sie ihn -wie zuvor von der Lehrerin vorgeführt- antippte und den Zauber murmelte.
Ein paar Funken kamen aus ihrem Zauberstab und der Zahnstocher leuchtete leicht und wurde zu einem metallenen Gegenstand. Soweit Alice sehen konnte, war sie die Einzige, bei der auf Anhieb etwas passiert hatte, Nathalies Nadel war wie ein Speer auf eine Schülerin losgegangen, Janes fing Feuer und Phoebes drehte sich nur einmal schwach im Kreis.
Alice sah sich einmal ihre Nadel an, bevor sie sie wieder antippte und den Zauber sprach, diesem gab der metallene Zahnstocher eine Art rauschen von sich, wurde aber spitz und sah genau aus, wie eine Nadel.
Alice hob sie etwas an und sah sie interessiert an.
„Wie machst du das?!“, flüsterte Jane entgeistert, Alice zuckte mit den Schultern.
„Keine Ahnung. Ich zauber einfach.“, gestand sie, bevor die Lehrerin schon vor ihr stand und ihr -da sie die Erste war, der dieser Zauber gelungen war- 5 Punkte gab.
Anschließend sollte Alice die Nadel wieder zurückverwandeln.
Dies gelang ihr zwar auch nach fünf Versuchen, allerdings fiel es ihr deutlich schwerer. Zuerst wurde ihre Nadel nur stumpf, dann veränderte sich die Struktur und beim vierten Versuch sah sie aus wie Holz, doch als Alice sie anhob, bemerkte sie, dass der Zahnstocher deutlich schwerer war, als er sein sollte. Also brauchte sie noch einen Versuch, um es richtig hinzubekommen.

Sie hatte nicht einmal bemerkt, wie die Zeit vergangen war, irgendwann schellte es und Alice packte ihre Sachen ein, wurde aber noch von Nathalie aufgehalten, als sie mit Jane und einigen Gryffindors den Raum verlassen wollte.
„Heute Abend, 19 Uhr, an der einäugigen Hexe, ich erwarte dich, Alice!“, knurrte sie, bevor sie mit erhobenem Haupt an ihr vorbei schritt.
„Jaja, ich hab' dich auch lieb.“, gab Alice von sich und Jane lachte.

Sie gelangten nun in die Große Halle und gingen danach zum See, wo sie bis 19 Uhr mit den Gryffindors rumhing, bevor sie sich auf dem Weg zu der einäugigen Hexe machte.

Nathalie stand bereits da und hatte die Arme vor der Brust verschränkt.
Alice fand, dass sie so aussah, wie McGonnagoll und grinste deshalb nur spöttisch.
„Da bist du ja, ich dachte schon, du kommst nicht.“, knurrte sie, Alice winkte ab und folgte ihr in den Buckel der Hexe, den Nathalie mit einem Zauber öffnete.
„Du bist alles andere als eine normale Gryffindor, Alice Winchester.“, gab sie von sich, Alice zuckte nur genervt mit den Schultern.
„Wenn du meinst, ich wäre eine Verräterin, ist es ja wohl deine Sache. Ich habe den Schwachsinn ja nie behauptet. Keine Ahnung, was der Hut für eine Krankheit hatte, mich nach Gryffindor zu schicken!“, fauchte Alice.

So kam es, dass sie den ganzen Weg zum Pub mehr stritten, als das sie ein vernünftiges Gespräch führen und langsam setzte auch Alices Gehirn ein, was ihr mehr als deutlich sagt, dass das eine sehr dumme Idee gewesen war, sich auf ein Saufen mit Nathalie einzulassen.
„Immer ich... Wieso konnte ich nicht zur Abwechslung mal meine Klappe halten? Wieso konnte ich nicht einfach sagen, dass ich keine Ahnung habe, was der Hut für Probleme hatte? Warum musste ich diese Herausforderung überhaupt annehmen. Sicher, ich will mich beweisen, ich weiß, dass ich nach Slytherin gehöre, aber warum will ich es ausgerechnet der beweisen, die die Tochter einer Todesserin ist?! Ich kann sie sowieso nicht leiden... Gott, ich bin so dumm....“, schoss es ihr durch den Kopf, doch jetzt würde sie keinen Rückzieher machen.

Nathalie trat nach ihr in den Pub und mietete sich für den Abend ein Zimmer, bevor sie den Wirt anwies, den Feuerwhiskey hochbringen zu lassen.
„Eine ganz dumme Idee... Saufen... Gott, ich hätte alles machen können, duellieren, 'ne Schlägerei beginnen und was mache ich? Ich lasse mich auf ein Wettkampf im Alkohol trinken ein... Wie so 'n Straßenpenner...“, bedauerte sie sich selbst, zeigte aber nichts davon in ihrem Gesichtsausdruck.
„Du wirst verlieren.“, stellte Nathalie ernüchternd fest.
„Davon träumst du Nachts. Du wirst elendich am Alk ersticken!“, schoss Alice zurück und wünschte sich gleichzeitig, sie hätte nicht eine solch' großeKlappe, denn als der Feuerwhiskey kam, wäre sie am liebsten flüchten gegangen.
„Dumm... Naiv... Undamenhaft... Ich bin BESCHEUERT!“, dachte sie entgeistert, als sie das erste Glas kippte. Es brannte in ihrer Kehle. Alice trank schon fast extra so langsam, sie wollte nicht kuschen, aber sie hoffte, dass Nathalie so zuerst besoffen war, da dieses -zugegebenermaßen asoziale- Mädchen die Gläser schluckte, als wäre es Limo.
Als sie aufsah, waren ihre Augen bereits ganz glasig und sie sah aus, als würde sie nicht einmal mehr stehen können.
„Das ist echt dumm.“, bedauerte sich Alice, doch auch ihr Verhalten veränderte sich langsam, da ihr Gehirn durch den Alkohol langsam aber sicher ziemlich vernebelt wurde.
„Ich... bin escht... 'n schlimms.... Kind...“, dachte sie und lallte selbst im Kopf.
Nathalie unterdessen fiel von Stuhl und blieb reglos am Boden liegen. Die junge Winchester stellte ihr Glas sofort ab und stand auf, allerdings gaben ihre Beine sofort nach und sie fiel der Länge nach zu Boden.
„Dumm...“, lallte sie nur und versuchte, aufzustehen.

Und plötzlich -trotz dem Nebel in ihrem Kopf- erinnerte sie sich, dass ihre Mutter ihr wirklich einen Trank mitgegeben hatte, der jegliches Gift aus ihrem Körper holte und Alice hatte ihn sich eingepackt.
Mit fahrigen Händen zog sie die Phiole heraus, entkorkte sie und schluckte den Trank so schnell sie konnte.
Es tat weh, und zwar nicht gerade wenig. Scheinbar hatte ihre Mutter gedacht, wenn Alice sich selbst Gift einführte, dann sollte es auch wehtun, ihn wieder aus ihr herauszuholen!
Alice schloss vor Schmerz die Augen und eine unheimliche Müdigkeit überkam sie, doch sie kämpfte dagegen an und erhob sich, als die Schmerzen aufhörten.

„Das war wirklich das Dümmste, was ich je getan habe... Wenn Lucan mich jetzt sehen würde, der würde mir zur Strafe zig Cruciatus-Flüche an den Hals werfen... Zur Hölle, ich war so dämlich! Das mach ich nicht nochmal... Im Leben nicht!“, dachte sie verbittert und stürmte aus dem Zimmer und zurück zum Schloss und in ihren Schlafsaal.

Nur, weil sie neugierig war und nicht, weil sie unbedingt den Unterricht besuchen wollte, stand sie am nächsten Morgen pünktlich auf und suchte die Große Halle nach Nathalie ab.
Sie fand sie mit dem Kopf auf dem Slytherintisch.
Sie sah schrecklich aus. Nathalie war leichenblass, wieß einen ungesunden grünstich auf, ihre Augen waren gerötet und hatten solche dicken Augenringe, wie Alice sie noch nie gesehen hatte.
„Du hast viel langsamer getrunken!“, beschwerte sie sich, Alice wunderte sich, dass sie überhaupt noch reden konnte.
„Glaubst du etwa, ich will so aussehen wie du?! Mädchen, ich dachte, du hörst irgendwann mal auf!“, spottete Alice, worauf Nathalie wütend guckte und sich offenbar auf sie stürzen wollte, doch als sie aufsprang, schnellten ihre Hände zu ihrem Kopf, sie fiel der Länge nach hin und schloss erschöpft die Augen.
„Kopfschmerzen?“, meinte Alice grinsend.
„Das du keine hast, wundert mich, du konntest auch nicht mehr stehen!“, zischte die Schwarzhaarige und rieb sich die Schläfen.
„Ich habe meine Methoden. Na komm, ich bring dich zum Krankenflügel.“, schlug sie vor, half ihr auf und bugsierte sie aus der Halle.
Sie konnte sie nicht leiden, aber Alice fand, dass sie es ihr schuldig war, allein schon, weil sie daran Schuld war, dass Alice die Erkenntnis getroffen hatte, wie dumm sie doch war.

Kaum, dass sie im Krankenflügel waren, kam die Heilerin bereits angewuselt und sah entsetzt zu Nathalie.
„Bei Merlins Bart! Was ist denn mit Ihnen passiert?“, fragte sie verdutzt, doch die Gefragte brach am Boden zusammen und stöhnte nur, sie könnte einen Schmerztrank gebrauchen.
Alice konnte sich nicht davon abhalten, leise zu lachen, da Nathalie aussah wie ein abgestochener Pudel oder irgendwas zu Tode gequältes.
Nathalies Blick verriet, dass sie ihr am Liebsten an die Kehle gesprungen wäre.
„Ich würde sagen, die Nacht war ein wenig zu lang, Madam Pompfrey.“, antwortete Alice schlicht, zwinkerte Nathalie zu und verschwand zu ihrer Doppelstunde Verwandlung....

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Das Leben einer Winchester




Alice kam gerade noch pünktlich und hastete mit einem: „Tut mir leid, dass ich so spät bin!“, auf ihrem Platz. Die Verwandlungslehrerin sah sie etwas verärgert an, sagte aber nichts weiter.
Wieder versank Alice in ein Gespräch mit Jane, die sich darüber wunderte, dass Alice keinen Kater hatte und langsam war Alice echt genervt.
Immerhin war es ja ihre Sache, was sie getan hatte, um keinen zu bekommen, aber wenn die Slytherins überall verbreitet hatten, dass Alice und Nathalie ein Wettsaufen veranstalteten, hatte sie wohl keine Wahl, als allen, die sie darauf ansprachen, zu sagen, dass sie sich aus ihren Angelegenheiten halten sollten.
„Hör mal, ich habe meine Methoden, ja? Und auf diesen Unsinn von wegen saufen habe ich eh keinen Bock gehabt, ich hab Nathalie übers Ohr gehauen, kapiert? Und jetzt halt verdammt nochmal deine Klappe!“, fauchte sie und versuchte, weiterhin dem Unterricht ihrer Lehrerin zu folgen, da es mit der Einzige war, den Alice interessant fand.
Die Lehrerin wollte, dass Alice der Klasse nun vormachte, wie man das Streichholz verwandelte, damit die Klasse es einmal sah, Alice hatte daraufhin nur die Brauen gehoben und die Aufgabe mit Bravour gemeistert.

Die Aufgabe, die Minerva McGonnagoll ihnen nun stellte, war etwas schwerer, trotzdem sie immernoch mit dem Zahnstocher arbeiteten.
Die Klasse hatte die Aufgabe, den Zahnstocher in einen Stift zu verwandeln.
Es gelang Alice, aber sie hatte einige Schwierigkeiten mit diesem Zauber.

Die nächste Stunde war eine, wo Alice am liebsten sterben gegangen wäre.
Sie hatte erwartet, dass Verteidigung gegen die dunklen Künste ein cooles Fach sein würde, doch scheinbar hatte sie sich da geirrt.
Als Lockhart in die Klasse trat und so tat, als wäre er der schönste im ganzen Land, brach Alice in einen Kicheranfall aus und konnte sich die ersten 5 Minuten kaum beruhigen, da er immer lächerlicher wurde.
Sogar Nathalie lachte, sie saß hinter ihr, schien aber nicht vorzuhaben, sie zu nerven, sondern sie lachte, bis ihr die Tränen in die Augen schossen.
„Charmanteste Lächeln, bei Salazar!“, presste sie noch hervor und Alice kicherte leise.
Jane neben schnaubte empört.
Sie schien Lockhart jedes einzelne Wort zu glauben.
„Sag nichts gegen ihn! Er ist -“, sie versank in ein verlegenes Schweigen.
Alice lachte noch mehr und Jane stieß sie vom Stuhl, sie griff noch rechtzeitig nach dem Mädchen und riss es mit herunter.
„Also wirklich, Kinder!“, empörte sich Lockhart, Alice konnte vor Lachen kaum stehen und als Nathalie dann noch ironisch meinte, dass Jane Lockhart ja einen Heiratsantrag machen konnte, konnte sie nicht mehr.

Dann begann Lockhart mit dem Unterricht und nun war sich Alice ganz sicher: Er hatte nicht die leiseste Ahnung von den Dunklen Künsten.
Grinsend hob sie ihre Hand und Lockhart nahm sie mit einem Lächeln dran, bei dem sie sich erneut ein Lachen verkneifen musste.
„Professor, ich wollte mal fragen, wie Sie die Todesfee besiegt haben?“, fragte sie, nur um zu testen, wie er sich damit auskannte.
Lockhart runzelte die Stirn. Offensichtlich dachte er nach, aber Alice konnte das nicht so genau sagen.
„Ja, das war wirklich eine heikle Sache! Natürlich habe ich sie nicht nur angelächelt, sondern meinen Zauberstab gezogen und sie damit bezwungen -Ja, die Stadt ist mir heute noch dankbar dafür!“
Alice hob die Brauen.
„Welchen Zauber haben Sie denn benutzt, Sir?“, borrte sie und Lockhart schien unruhig zu werden. Alice grinste.
„Zu viele, um sie alle aufzuzählen.“, stammelte er, Jane schien Herzen in den Augen zu haben, Nathalie lachte schon wieder und Alice grinste in sich rein.
„Lügner.“, murmelte sie.
„Wie bitte?“, fragte Lockhart höflich, der offenbar kein Wort verstanden hatte, Alice lächelte scheinheilig.
„Nichts, Sir, ich habe nichts gesagt.“, antwortete sie und hörte Nathalies Stimme in ihrem Ohr.
„Ich kann dich zwar nicht leiden, aber das war echt eine glorreiche Aktion, um zu beweisen, dass er ein absoluter Heuchler ist.“, flüsterte sie, Alice drehte sich zu ihr um und zuckte mit den Schultern.
„Das hab' ich mir gleich gedacht. Charmanteste Lächeln. Pah. Der Typ, der ihm den Preis verliehen hat, muss ja Kürbisse auf den Augen gehabt haben!“, spottete sie, die Schwarzhaarige nickte kurz und sah wieder nach vorne.

Die Stunde zog sich wie Kaugummi in die Länge und die letzten fünf Minuten verbrachte Alice halb schlafend und es schien, als würde Lockhart nie aufhören zu reden und zu Lächeln, immerzu klebte dieses Lächeln auf seinem Gesicht und der jungen Winchester wurde langsam echt langweilig.
Als es dann doch an der Zeit war, das Klassenzimmer zu verlassen, war Alice als Erstes draußen, Nathalie folgte in einigen Abstand und Alice wartete geduldig auf Jane, die nun den ganzen restlichen Schultag nichts besseres zutun hatte, als ihr von diesem Lehrer vorzuschwärmen.

Auch die darauf folgenden Wochen wurden eindeutig eher noch schlechter.
Alice begann, einen richtigen Hass auf die Hogwartsschule zu entwickeln und erschien öfters nicht zum Unterricht, teilweise prügelte sie auch Leute in den Krankenflügel.
Langsam war sie der Meinung, sie müsste alles tun, um von der Schule zu fliegen, damit sie nach Durmstrang kommen könnte.

Auch mit Zabini lief es nicht mehr sehr prickelnd.
Nach einem Monat verloren beide die Gefühle füreinander und gingen sich aus dem Weg.
Das einzige, was Alice an dieser Schule ganz toll fand, war Verwandlung, ein Fach, für das sie eine große Begabung hatte. Beinahe alle Zauber gelangen ihr auf Anhieb und Verwandlung war das einzige Fach, wo sie Hauspunkte sammelte, wie andere Schokofroschkarten.
Auch Zauberkünste fand sie ganz interessant, auch, wenn sie dort nicht ganz so spitze war, wie bei Professor McGonnagoll.

Gegen Zaubertränke begann sie langsam, einen Groll zu hegen.
Sie hasste Snape und -dementsprechend- Zaubertränke.
Alice ahnte, dass ihre Tränke nur so mies wurden, weil sie in Gedanken ständig damit beschäftigt war, sich möglichst große Folterungen für Snape auszudenken, wodurch sie ihre Tränke dermaßen vernachlässigte, dass sie des öfteren einfach explodierten.
Die Punkte, die sie in diesem Fach verlor, holte sie so eben in Verwandlung wieder rein.
Etwas, was Alice noch ganz cool fand, war der Flugunterricht.
Sie liebte es, mit dem Besen durch die Luft zu fliegen, wurde aber als Jägerin leider nicht angenommen, was eher daran lag, dass die anderen Älter und stärker waren und Alice leider noch nicht so gut im fliegen war, wie die Fünftklässler.
Aber sie schwor sich, es im nächsten Jahr wieder zu versuchen.

Nach ca. 3 Monaten auf der Schule lernte sie Jake Diamond kennen, einen 3. Klässler.
Er ging in Slytherin und Alice verliebte sich Hals über Kopf in den -äußerst attraktiven- Jungen, leider nutzte dieser das schamlos aus und verarschte sie nach Strich und Faden.
Doch er hatte die Rechnung ohne Alice gemacht. Die junge Winchester -die sich öfters in der Verbotenen Abteilung rumtrieb- fluchte ihn so gründlich durch, dass Jake nicht nur in den Krankenflügel musste, sondern auch in das St. Mungo.
McGonnagoll fand das leider garnicht so berauschend. Alice musste sich eine ganze Stunde einen Vortrag über ihr Fehlverhalten anhören und es schien, als würde ihre Hauslehrerin nie aufhören, sie zu belehren.
Und anschließend bekam Alice noch Nachsitzen und so viele Strafarbeiten aufgebrummt, dass sie sich fragte, ob sie bis Ende des Schuljahres noch damit fertig werden würde.

Jede Woche musste sie nun also zu ihrer Hauslehrerin und die verschiedensten Sachen machen, Alice hätte nie gedacht, dass einer einzigen Lehrerin so viel einfiel.
Doch auch McGonnagolls Einfälle ließen mit der Zeit nach, aber statt das Alice kein Nachsitzen mehr hatte, leitete sie sie an Snape weiter, der wiederrum solch glorreichen Ideen hatte, dass Alice -wenn sie Abends in den Turm zurückkam- Schwielen an den Händen hatte und kaum eine Feder für ihre Hausaufgaben halten konnte.
Allerdings schien Snape eine weitaus größere Fantasie zu haben, was er Alice geben konnte, damit sie etwas zu tun hatte.
Die ersten Male war es noch so, dass Alice irgendwas ordnen musste, ohne den Zauberstab zu benutzen, während Snape immer wieder hämische Kommentare über das schöne Wetter -und was man dabei alles tun könnte- machte.
Das reizte Alice dann immernoch am meisten.
Später wurden die Stunden Nachsitzen allerdings zu einer wahren Folter.
Snape schien mit Filch geredet zu haben und dieser hatte ihm scheinbar die Erlaubnis gegeben, Alice im Pokalzimmer die Pokale putzen zu lassen -mit Muggelscheuermilch.
Einen anderen Tag musste sie per Hand den ganzen Krankenflügel wischen, was bei Snape hieß: Boden, Betten, Fenster, Anrichten und alles, was man so putzen konnte. An diesem Tag war Alice echt kurz davor, den Lappen nach ihm zu werfen, hielt sich allerdings zurück, weil sie wenig Lust darauf hatte, noch mehr Nachsitzen zu bekommen.
Alice dachte bereits, dass ihm irgendwann die Ideen ausgehen würden, doch es schien nicht so. Denn eine Woche später konnte sie seinen gesamten Vorratsschrank ausräumen, auswischen, die Vorräte und Tränke ordnen und dann wieder einräumen.
Am nächsten Tag „durfte“ sie dann auf kleinen Kärtchen schreiben, was es denn alles für Tränke und Zutaten waren.
So langsam begann Alice sich wie ein Sklave zu fühlen und versuchte McGonnagoll darum zu bitten, das Nachsitzen aufzuheben, aber sie hätte genauso gut versuchen können, einem Flubberwurm das Fliegen beizubringen.

Alice war froh, als sie irgendwann das ganze Programm mit dem Nachsitzen hinter sich hatte und wieder ihr normales Leben leben konnte, allerdings brach sie die Regeln nun deutlich vorsichtiger und wurde deutlich weniger erwischt.

Lockhart wurde in all der Zeit nur noch aufdringlicher.
Er erzählte ständig von irgendwelchen Abenteuern, die er erlebt hatte und es schien, als hätte er alles auswendig gelernt.
Außerdem schien ihm sein Aussehen wichtiger zu sein, als alles andere.
Meistens war Verteidigung gegen die dunklen Künste das Fach, wo sie sich die ganze Stunde über mit Nathalie stritt.
Nathalie war immernoch der Meinung, dass Alice eine Verräterin und eine Schlammblüterfreundin wäre und die junge Winchester war inzwischen so genervt von ihr, dass sie teilweise beide in den Krankenflügel mussten, weil sie sich duelliert hatten.

Weder McGonnagoll noch Severus Snape hatten jedoch die Möglichkeit, die Wahrheit herauszufinden, weil Alice ihre Unschuld beteuerte und eine ausführliche Erklärung von Nathalies angeblichen Fehlverhalten lieferte und auch Nathalie felsenfest der Meinung war, Alice hätte den Streit angezettelt.
Meistens lief es dann darauf hinaus, dass beide Nachsitzen bekamen.
Und das war wiederrum ein Grund für beide, sich erneut zu streiten. Sowohl Gryffindor als auch Slytherin hatten den Verdacht, dass die Beiden sich einen regelrechten Machtkampf lieferten.
Sprach einer Alice oder Nathalie darauf an, waren beide plötzlich derselben Meinung und meinten schlicht, dass sie sich abgrundtief hassen würden und dem anderen Respekt lehren wollten.


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Kommis? Werungen? :)
Babysitter für jene, die die Regeln nicht achten - Mächtiger Schutz für Freunde, Wahnsinn und Verderben für Feinde