Moderator: Weltenrichter

[HP] Küss mich, Potter! [16] (L/J)

Mausii
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Beitragvon Mausii » Sa 22 Dez, 2007 02:37

ich hab deine geschichte auch gerade gelesen
und ich kann nur sagen "wow"...
ich liebe diese geschichte einfach und ohne sie kann ich glaub ich nicht mehr normal leben o.O
da kann man sich einfach so gut reinversetzten und ach die ist einfach nur schöön :)
Ich liebe diese ff!!!!
ich hab sie gerade in einem stück durchgelesen und meine hände und beine sind dabei sogar eingeschlafen, so gefesselt war ich davon :D
hihi
und mach bitte ganz schnell weiter weil sons verreck ich hier...
ich könnte jetzt noch stundenlang schwärmen, aber ich hör mal langsam auf :P


also weiterrrrr :!: :!:
sons sterb ich :D
weiße bescheid...

Vanadis
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Beitragvon Vanadis » Do 27 Dez, 2007 03:22

ick hob jerade ditt janze ding durchgelesen, weil ich mich nicht davon loseisen konnte... sonst wäre ich jetzt nämlich schon im bett^^

nun ja: "MEHR! MEHR!" schrie der kleine hävelmann... und ich schreie mit ihm ;)
sehr ansprechend geschrieben und eine der wenigen ff's, in welchen mir die reaktionen und handlungen der charaktere stimmig erscheinen!
„Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“ Kurt Marti

Anna Valerious
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Beitragvon Anna Valerious » So 30 Dez, 2007 16:57

Wann gehts denn endlich weiter???
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sputa
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Beitragvon sputa » So 06 Jan, 2008 15:33

Hey Riley!

Sag mal, wie kannst du es nur verantworten, uns so lange zappeln zu lassen?
Deine FF hat mir bisher wirklich gut gefallen und ich fänds schade, wenn sie hier so einfach enden sollte...

Soll heißen:
Ich warte (und mit mir noch einige andere, wage ich zu behaupten) sehnsüchtig auf ein weiteres Kapitel.



Liebe Grüße,

Sputa
Mundus vult decipi, ergo decipiatur.
(Für alle, die kein Latein können: Die Welt will betrogen werden, also soll sie betrogen werden)

Mögen unsere Herzen sehen, was unseren Augen verschlossen bleibt.

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Beitragvon Mausii » Mi 16 Jan, 2008 17:27

manno eh
ich will das es weiter geht

das ist doch gemein
:P


mach bitte ganz schnell weiter
der letzte teil ist schon soooooooooooooooooooooooooooooo lange her.

Riley
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Beitragvon Riley » Mo 18 Feb, 2008 16:43

WEITER GEHT'S! Tut mir echt Leid, dass ich euch so lange im Stich gelassen habe, aber jetzt geht's tatsächlich endlich weiter. Sorrysorrysorry.

Ich beantworte jetzt erst einmal eure Reviews und ignoriere eure Kidnappüberlegungen ganz gekonnt! :D

Anna Valerious: Dankeschön. Hihi, ja, Remus der Neugierige... aber James hat ja gut dicht gehalten. ;) Das mit dem Unterricht geht natürlich auf jeden Fall weiter! Wenn auch nicht mehr lang...

Schizuoka: An was erinnert dich das? *verwirrt* Jedenfalls danke.

Queeny: Dankeee! Hachja, was ihr immer alles von mir wollt... und James ist mir selbst ein Mysterium. ;P

Liesl: Haha, hab ich mir doch gedacht, dass dir das mit Remus gefällt. Und das merkt man echt? Nun ja, wenn du das sagst... ich will dir ja nicht die Illusionen nehmen! *fiesbin* Jedenfalls danke!

Berit: Ohjee, du bist süchtig? Was hab ich da nur angerichtet... ich dank dir jedenfalls vielmals. :oops: Und Jon abzuservieren bleibt ganz Lily überlassen. *hihi* Und nochmal für dein "zweites" Review: Das hast du so lieb gesagt, dankeschön. Ich freu mich immer so, wenn mir jemand sagt, dass ich Gefühle einigermaßen gut rüberbringen kann.

Juls: Runterscrollen, bitte. ;)

Megan Black: Oh man, du machst mich total verlegen! :oops: Wow, ich dank dir, tut mir Leid, dass es mit dem neuen Kap so lange gedauert hat.

Ginny Weasley91: Danke, danke. ;) Freut mich wirklich, dass ich das mit den Gefühlen deiner Meinung nach hinbekommen hab...

***********************************************************

15. Von Lügen und Vorahnungen

Meine Worte waren aufrichtig, soviel war klar. Ohne Potters Beistand wäre ich vor Scham wahrscheinlich schon längst gestorben. Ich sah ihn an und wollte nach seiner Hand greifen, um ihm die Ernsthaftigkeit meiner Worte zu vermitteln. Ein kleines Lächeln umspielte meine Mundwinkel dabei, doch kurz bevor meine Fingerspitzen seine Hand berührten, zog er sie von mir weg.

„Keine Ursache“, murmelte er, winkte mit einer Hand ab und erhob sich von der Couch.
„Keine Ursache? Potter, du hast mir eben den Hals gerettet. Und das ist eigentlich nichts, was zwischen uns tagtäglich passiert, oder?“ Ich stemmte die Hände in die Hüften und taxierte ihn mit einem misstrauischen Blick. Ich wusste, dass ich es bei einem einfachen „Danke“ hätte belassen sollen, doch aus irgendeinem Grund konnte ich das, wollte ich das einfach nicht.
„Evans, lass doch einfach gut sein, in Ordnung? Ich hab dich vor deinem Sprung aus dem Fenster bewahrt, du hast dich bedankt und Ende.“ Für ihn war die Unterhaltung beendet, das wusste ich genau, doch nun war ich erst recht stutzig geworden.
„Woher wusstest du, dass ich aus dem Fenster springen wollte?“, fragte ich verwirrt.
Potter grinste. „Ich hab es an deinem Blick gesehen. Deine Blicke sagen so einiges, Evans.“, sagte er bedeutungsvoll und ich wusste, dass er auf Remus’ Worte anspielte.
Ich lief rot an. „Sei still, Potter!“, fauchte ich. So langsam glaubte ich wirklich, dass er es sich zum Hobby gemacht hatte, mich ständig in Verlegenheit zu bringen.

„Was hab ich denn schlimmes gesagt?“, fragte er scheinheilig und ließ sich wieder dicht neben mich auf die Couch fallen. Zu dicht und gleichzeitig immer noch viel zu weit weg.
„Ach, du weißt schon, was ich meine, Potter!“, sagte ich unwirsch und wandte verlegen meinen Blick von ihm ab, als er noch ein Stückchen näher rutschte.
„Nein, was denn?“, hakte er nach. Noch näher. Ich stöhnte auf. Mein Herz klopfte wie verrückt. Eigentlich sollte ich ja schon längst an das gewöhnt sein, was gleich kommen würde. Doch es war, als wäre jeder Kuss mit Potter mein erster. Jedes Mal das klopfende Herz. Jedes Mal der Schauer über dem Rücken. Jedes Mal das Gefühl der vollkommenen Berauschung.

„Potter, lass das.“ Meine Stimme war schwach und eigentlich wollte ich nicht, dass er aufhörte. Dafür hatte ich seinen letzten Kuss noch zu gut in Erinnerung. Ich sah sein Grinsen und erkannte sofort, dass auch er wusste, was ich eigentlich wollte. Er kannte mich einfach schon zu gut. Viel zu gut für so eine kurze Zeit.
„Lass was?“, flüsterte er und war jetzt so nahe, dass ich seinen warmen Atem auf meiner Haut spüren konnte. Seine Hand strich über meine Wange und ich errötete bei dieser zärtlichen Berührung augenblicklich. Potter lachte leise in mein Ohr.

Ich seufzte und ergab mich meinem Schicksal. Meine Augen schlossen sich wie automatisch und meine Lippen spitzten sich, als hätten sie ihr Leben lang nichts anderes getan.

Ungeduldig verharrte ich einige Sekunden in dieser Position, wartend auf das vertraute Gefühl von Potters Lippen auf meinen. Doch es traf nicht ein.
Verwirrt öffnete ich meine Augen wieder und blinzelte. Potter hatte sich weit von mir weggelehnt und die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Ein breites Grinsen zog sich über sein Gesicht. „Du bist viel zu leicht zu verführen, Evans. Versuch dich doch mal ein bisschen mehr zu beherrschen und mich nicht immer gleich anzuspringen.“

Wütend sprang ich auf und verschränkte die Arme vor der Brust. „Halt die Klappe, Potter oder du kommst sofort in den Genuss meiner mangelhaften Selbstbeherrschung!“, keifte ich.
„Verlockendes Angebot, wirklich.“ Er lächelte mich sanft an und betrachtete mich von oben bis unten. „Aber ich denke, ich verzichte.“ Potter zwinkerte mich an und erhob sich ebenfalls von der Couch.

Ich wollte ihn anmeckern, dass ich nicht einmal im Traum darauf kommen würde, das zu tun, was er sich vorstellte, doch noch ehe ich ihn verbal zu Kleinholz verarbeiten konnte, hatte er meine Hand genommen, mich dichter an seinen Körper gezogen. „Mir wäre vorhin beinahe das Herz stehen geblieben, als ich gesehen hab, was du vorhattest.“, murmelte er sanft und mein Herz legte ein Klopfen in Rekordgeschwindigkeit hin.
„Ich hätte doch nicht...“ Meine Stimme war nur noch ein Krächzen und wurde von meinem Gesicht gegen seine Brust fast gänzlich erstickt. Er hörte mich dennoch und lachte leise. „Mittlerweile traue ich dir alles zu, Lily Evans. Du verrücktes Mädchen.“ Dann beugte er sich zu mir und küsste mich auf die Stirn. Einfach so. Ich erstarrte; ich war viel zu geschockt von dieser Aktion, um irgendwie reagieren zu können. Doch Potter schien es genauso zu gehen. Er trat einen Schritt von mir zurück und musterte mich mit dem seltsamsten Gesichtsausdruck, den ich je bei ihm gesehen hatte. Er sah aus, als wäre er wütend auf sich selbst, als würde er denken, er wäre einen Schritt zu weit gegangen.

Doch das Seltsamste daran war, dass ich nicht wollte, dass er so dachte. Ich wollte es einfach nicht und das ängstigte mich.

Ich hörte, wie Potter seufzte und sah ihn an. Seine Augen waren geschlossen. Doch als hätte er meinen Blick gemerkt, flackerten sie wieder auf und er sah mich an. Sein Gesicht war wieder neutral. „Du solltest dich endlich mal anziehen“, meinte er leise und ich stellte peinlich berührt fest, dass ich immer noch meinen Bademantel trug. „Ich möchte nicht, dass dich noch irgendjemand so sieht.“

Das ging ihn überhaupt nichts an, das wusste ich. Wenn ich es gewollt hätte, hätte ich den ganzen Tag in meinem Bademantel herumlaufen können. Wenn ich es gewollt hätte, hätte ich sogar mein ganzes Leben im Bademantel herumlaufen können! Das warme Gefühl, das sich, aufgrund seiner Worte in mir ausbreitete, ignorierte ich vorsorglich.
Doch anstatt irgendetwas zu sagen, brachte ich nur ein schwaches Nicken zustande. Er lächelte mich noch einmal kurz an, bevor ich mich umdrehte, um so schnell wie möglich im Badezimmer zu verschwinden.
Dort angekommen knallte ich die Tür zu, lehnte mich dagegen und atmete schwer aus.
Potter hatte es schon wieder geschafft. Jedes Mal brachte er mich dazu, die Kontrolle über mich selbst zu verlieren. Ich mochte das nicht. Ich war wirklich gerne im Besitz meiner geistigen Fähigkeiten, doch in Potters Nähe – so schien es – setzte mein Gehirn kurzzeitig aus. Es war, als ob er mich verhext hätte. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Ich seufzte laut auf und begann damit, mich endlich anzuziehen.

Ich musste dringend eine Lösung für mein Problem finden. Das mit Potter und mir konnte nicht ewig so weiter gehen. Vielleicht war dieser Kuss von eben ein Zeichen gewesen. Ein Zeichen dafür, einen Schlussstrich zu ziehen, bevor wir beide viel weiter gehen würden, als uns lieb war. Potter brachte meine Welt ins Wanken: Es war nun an mir, sie wieder gerade zu rücken.

Ich sollte ihm sagen, dass wir aufhören mussten. Ich sollte ihm sagen, dass ich Jonathan liebte und dass wir uns nicht mehr sehen konnten. Ich sollte ihm danken, aber sagen, dass es jetzt vorbei war. Ich sollte ihm sagen, dass er mich nicht mehr küssen durfte. Nie wieder.

Leichter gesagt als getan.

Ich warf einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel und legte mein Haar zurecht. Ich bemerkte erst jetzt, dass ich zitterte.

Als ich die Badezimmertür wieder öffnete, sah ich wie Potter auf der Couch lag und die Augen fest geschlossen hatte. Schlief er etwa?
Ich beobachtete ihn für ein paar Augenblicke. Sein Haar sah wieder einmal windzerzaust aus, noch viel mehr als normalerweise, aber das lag wahrscheinlich daran, dass ich bis vor ein paar Minuten noch meine Hände darin vergraben hatte. Ein entspannter Ausdruck lag über seinem schönen Gesicht und seine Brust hob sich langsam und gleichmäßig. Er schlief also tatsächlich. Auf einmal durchfuhr mich das seltsame Bedürfnis mich neben ihn zu legen. Einfach neben ihn liegen, meinen Kopf auf seine Brust legen und am nächsten Morgen neben ihm aufwachen und als erstes in sein vertrautes Gesicht blicken.

Ich schauderte. Was hatten diese verworrenen Gedanken denn nun schon wieder in meinem Hirn zu suchen? Raus hier!

Ich wollte raus aus dem Gemeinschaftsraum stürmen, zu Jonathan rennen und ihn küssen, ihm sagen, dass ich ihn wirklich liebte und diesmal aus vollem Herzen. Doch ich konnte es nicht. Ich konnte mich einfach nicht von Potters Gesicht losreißen. Es war so, als müsste ich einfach bei ihm bleiben, weil er sich sonst in Luft auflösen würde. Es war wie als ob ich wüsste, dass er nicht mehr da sein würde, wenn ich jetzt ging. Als wäre der Schritt in Jonathans Richtung der Endgültige, der Entscheidende. Ein Schritt, der mich für immer von Potter trennen würde.

„Hast du mich jetzt lange genug angestarrt?“

Ich schreckte aus meinen Gedanken auf. Potter hatte die Augen immer noch geschlossen, doch jetzt zog sich ein breites Grinsen über sein Gesicht. Woher wusste er...?

„Ich hab dich nicht beobachtet, Potter“, sagte ich trotzig und verschränkte die Arme vor der Brust, wie ein kleines Mädchen, das keine Süßigkeiten bekam.
Potter lachte. Ich hasste mich im Augenblick selbst dafür, sein Lachen so wundervoll zu finden. Das war einfach nicht richtig. Doch es hatte eine ähnliche Wirkung auf mich, wie sein Geruch. Es beruhigte mich, ließ mich geborgen fühlen und machte mich einfach glücklich.

Stopp, stopp, stopp!

Irgendwas lief hier ganz eindeutig nicht richtig. Eine ferne Stimme in meinem Kopf flüsterte mir etwas zu, was ich anscheinend schon längst wieder aus meinen Gedanken verdrängt hatte:
Verlieb dich nicht in mich.
Oh, richtig. Das.

Potter hatte sich mittlerweile aufgerappelt und sah mich an. Er schien über etwas angestrengt nachzudenken. Ich fühlte mich unbehaglich unter seinem eindringlichen Blick und starrte auf den Fußboden.

„Nenn mich endlich James“, sagte er auf einmal und mein Kopf schnellte sofort wieder nach oben, um ihn verwirrt anzusehen.
„Wie bitte?“
„Du sollst mich endlich James nennen. Überall.“ Seine Stimme war entschlossen, aber er sah dennoch so aus, als würde er daran zweifeln, gerade die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
„Aber ich dachte du – du hast gesagt, dass ich –“
„Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, was ich gesagt habe. Aber ich hab meine Meinung eben geändert.“
Ich war äußerst verwirrt. Ich dachte, er wollte, dass alles wieder seinen gewohnten Gang ging, nachdem ich meine Nachhilfestunden bei ihm beendet hatte. Alles würde wieder so sein, wie es am Anfang war: Potter hasst Evans und Evans hasst Potter. Nicht mehr.
Denn das war doch genau das, was ich auch wollte... richtig?

Aber natürlich musste Mister Undurchschaubar mit so einer undurchschaubaren Aktion alles wieder so... ja, undurchschaubar machen!
Ich hatte im Moment keine Ahnung, was er dachte und was er fühlte. Aber um ehrlich zu sein, war ich mir selbst im Augenblick nicht bewusst, was ich denken und vor allem was ich fühlen sollte. Was wollte er nur damit erreichen? Wenn er wollte, dass die Hauselfen in meinem Bauch wieder anfingen Saltos um die Wette zu schlagen, dann hatte er das somit geschafft. Herzlichen Glückwunsch, James-ich-muss-immer-alles-komplizierter-machen-als-es-ist-Potter.

„Das ist... interessant.“ Eigentlich war es im Moment viel interessanter, dass ich tatsächlich meine Sprache wiedergefunden hatte, aber egal.
„Ja, nicht wahr?“
Er strahlte mich an und stand von der Couch auf. „Ich gehe jetzt Sirius suchen. Wir sehen uns später, schätze ich?“ Er wackelte bedeutungsvoll mit den Augenbrauen und ich stöhnte genervt auf, doch mein Herz klopfte trotz allem einen Takt schneller als üblich.
„Zwangsweise“, sagte ich und meine Stimme klang härter als ich es eigentlich wollte. Doch er grinste immer noch.
„Bis später dann, Lily.“ Er schenkte mir ein letztes Lächeln und bevor ich noch etwas erwidern konnte, war er auch schon verschwunden.

Lily. Er hatte mich Lily genannt. Hatte ich ihm das überhaupt erlaubt?
Ja, hatte ich. Und zwar als Pott – James mich das erste Mal küsste. James. James, James, James. Ich mochte den Klang seines Namens. Aber noch mehr mochte ich es, wenn er meinen aussprach...
Ich schüttelte den Kopf. Die Potterkrankheit hatte mal wieder mein Gehirn befallen und ließ meine Gedanken verrückt spielen. Ich musste unbedingt wieder einen klaren Kopf bekommen. Vielleicht sollte ich Hagrid auf den Ländereien besuchen. Oder meine Freundinnen suchen. Mir kam es so vor, als hätte ich sie schon seit einer halben Ewigkeit nicht mehr gesehen und das obwohl Weihnachten bereits im Anmarsch war.
Alles Pott – James’ Schuld. Es war, als ob die Zeit mit ihm ständig stehen blieb und gleichzeitig so rasend schnell vorbeiging, dass vierundzwanzig Stunden pro Tag manchmal einfach nicht genug waren.

Ich seufzte. Meine besten Freundinnen zu suchen hielt ich für eine gute Idee, schließlich war James (es war ja so ungewohnt James anstatt Potter zu denken!) auch gerade dabei, Sirius zu suchen, den ich auch schon viel zu lange nicht mehr gesehen hatte. Nicht mal im Unterricht. Entweder ich war zu sehr in Gedanken versunken, oder er hatte einfach geschwänzt. Wobei natürlich die zweite Möglichkeit wahrscheinlicher ist, denn mal ernsthaft: Wann bin ich, Lily Evans, denn schon jemals unkonzentriert gewesen?

Und ja, das war eine rhetorische Frage.

Ich lief also zielstrebig auf den Gryffindor Gemeinschaftsraum zu und es kam mir so vor, als würde ich gerade von einer langen Reise nach Hause zurückkehren. Ein Glück war ich Schulsprecherin und daher immer auf dem neuesten Stand, was das Passwort für unseren Gemeinschaftsraum betraf. Ich murmelte ein Felix Felicis, das Porträt schwang zur Seite und gab den Weg in den Gemeinschaftsraum frei. Ich kletterte durch und mir fiel sofort auf, dass der Raum gut gefüllt war. Natürlich. Die meisten machten auch jetzt noch Hausaufgaben oder nutzten die letzten Stunden vor dem zu Bett gehen aus, um –

„Lily?“

Ich wirbelte herum, nur um in die verdutzten Gesichter meiner drei Freundinnen auf der Couch zu blicken. Ich lächelte sie an, doch keine der dreien erwiderte es.

„Sagt mal, Mädels...“, begann Michelle und fing an, übertrieben zu zwinkern. „Sehe ich gerade eine Fatamorgana, hab ich Paranoia oder beehrt uns Madame Lily Evans wirklich gerade mit ihrer hohen Anwesenheit?“ Michelle hob spottend die Augenbrauen und Julie lachte. Ich fühlte mich sofort schuldig. Ich hatte mich in den letzten Stunden nicht sehr gut um meine Freundinnen gekümmert, um genau zu sein, hatte ich sie sogar weitestgehend ignoriert. Aber was konnte ich schon dafür? Meine Zeit wurde vollkommen von Potter, ich meine James in Beschlag genommen. Oh, und von Jonathan auch.

Ich hörte wie Emily Michelle ein „Halt die Klappe!“ zuzischte und fühlte mich ein klein wenig ermutigt. Wenigstens Emily war noch auf meiner Seite. Ich trat ein paar Schritte auf meine Freundinnen zu und sah sie beschämt an. „Tut mir wirklich Leid“, sagte ich reuevoll. „Ich wollte euch wirklich nicht links liegen lassen, aber ich hatte einfach keine –“
„Zeit?“, vervollständigte Emily mit einem kleinen Lächeln, aber einem abschätzenden Ton. „Wir wissen das, Lily. Wir wissen, dass du einen Freund hast, dass du Schulsprecherin bist und einfach viel zu tun hast. Aber weißt du, Lily, wir sind trotzdem auch noch da und wir vermissen dich. Bedeutet dir das denn gar nichts?“

Beschämt senkte ich den Blick. Emily in diesem verletzten Tonfall sprechen zu hören, war noch viel schlimmer, als die Spötteleien von Michelle ertragen zu müssen.
„Natürlich bedeutet mir das was! Es tut mir Leid. Wirklich.“ Ich blickte auf und sah Emily an. „Ihr drei wisst doch, wie wichtig ihr mir seid. Es war keine Absicht, das schwöre ich. Ich mach es auch wieder gut.“ Ich ließ mich zwischen Julie und Michelle auf die Couch fallen und ignorierte Julies genervtes Aufstöhnen gekonnt, als ich mich aus Versehen mit voller Wucht auf ihren Oberschenkel knallen ließ. „Bei aller Liebe, Lily, auch wenn ich dich vermisst habe, deinen fetten Hintern kannst du bei dir lassen.“ Michelle und Emily kicherten und ich grinste breit. So wie ich das sah, war alles wieder in Ordnung. Merlin sei Dank. Wenigstens ging etwas in meinem Leben mal glatt.

„So, wie läuft es denn zwischen dir und Jonathan?“, fragte Emily interessiert, als hätte sie meine Gedanken gelesen. „Naja, ich weiß nicht so Recht“, gab ich zu und knetete die Hände in meinem Schoß. „Wenn ich euch jetzt etwas sage, könnt ihr das dann für euch behalten?“

„Sehen wir etwa aus wie die größten Tratschtanten von Hogwarts? Naja, Michelle mal ausgenommen...“

„Hey!“

„Nein, ernsthaft, Lily. Was ist denn los?“ Emily lächelte mich ermutigend an und ich lächelte schwach zurück.

„Naja, es geht um Jonathan, er hat...“, ich versuchte meine Stimme so gut wie möglich zu senken, damit niemand im Gemeinschaftsraum etwas mitbekam, obwohl dieser sich gerade nach und nach zu leeren schien. Doch bevor ich weitersprechen konnte, fiel mir Michelle ins Wort.

„Was ist mit Twist? Hat er dir etwa was angetan?“ Sie klang beunruhigt und ich wunderte mich kurz. Michelle war normalerweise eine derjenigen, die alles eher auf die leichte Schulter nahm.

„Nein, er hat mir nichts angetan, Michelle. Wie kommst du überhaupt darauf?“ Ich runzelte die Stirn. „Es ist eher das Gegenteil. Er hat gesagt... er hat gesagt, dass er mich liebt.“
Die erwartete Reaktion traf sofort ein. Julie sog hörbar die Luft ein, Emily keuchte und Michelle sprang auf, als wäre sie vom Blitz getroffen worden.
„Hat der sie nicht mehr alle?“ Michelles Stimme war laut und hoch und ein paar Erstklässler sahen uns neugierig an. „Shhht!“, beschwichtigte ich Michelle mit hochrotem Kopf und zog sie wieder zurück auf die Couch.

„Kümmert euch um euren eigenen Kram!“, schnauzte Michelle die Erstklässler genervt an, die sofort eingeschüchtert waren und ihre Blicke von uns abwandten. Nun galt Michelles Aufmerksamkeit wieder mir.
„Mal im Ernst, Lily, das hat er wirklich gesagt?“
„Ja“, murmelte ich schwach. „Aber jetzt hab ich ein riesiges Problem.“
„Du weißt nicht, ob du ihn auch liebst“, kam es von Emily wie aus der Pistole geschossen. Ich sah sie kurz überrascht an und verzog dann gequält das Gesicht. „Schlimmer“, stöhnte ich. „Ich habs ihm bereits gesagt.“
„Hast du sie nicht mehr alle?“, zischte Michelle und sah mich mit einem verwirrten Gesichtsausdruck an. „Was weißt du denn schon über ihn, Lil? Wie kannst du denn schon sagen, dass du ihn liebst? Du weiß doch nicht einmal –“
„Ich weiß, dass es ein Fehler war, okay?“, fauchte ich genervt. „Das musst du mir nicht auch noch vorhalten.“ Ich verbarg das Gesicht in meinen Händen und stöhnte laut auf. Mein Leben war sowas von verkorkst.
„Wann hat er es dir denn gesagt, Lil?“, sprach mich Julie an und ich blickte auf.
„Gestern... auf den Ländereien. Deshalb war ich auch so durcheinander“, antwortete ich seufzend. „Erst hat er mir gesagt, dass er eifersüchtig auf Potter ist, weil ich angeblich soviel Zeit mit ihm verbringe und dann... hat er... es gesagt.“ Ich schüttelte den Kopf und versuchte diesen Augenblick so gut es ging aus meiner Erinnerung zu verdrängen. Ich hatte mir zwar die ganze Zeit über eingeredet, dass ich Jonathan auch lieben würde, sogar noch bis vor ein paar Minuten, aber tat ich es wirklich? Konnte ich überhaupt sagen, was Liebe war?
Nein. Sicherlich nicht.

Mir war, als würde mich die Tatsache, dass ich einfach noch nicht soweit war, ihm zu sagen, dass ich ihn liebte, so urplötzlich überrollen, dass es mich fast erdrückte. Es geschah einfach so. Durch ein einfaches Gespräch mit meinen Freunden. Alles kam noch einmal hoch und mir wurde klar, wie unsinnig diese komplette Situation, wie lächerlich das überhaupt alles war. Michelle hatte Recht: Was wusste ich denn schon von Jonathan?
Er war mir immer ein guter Freund gewesen. Er war witzig, zuvorkommend und intelligent. Und er war eifersüchtig. Furchtbar eifersüchtig. Aber was wusste ich schon über ihn und sein Leben? Über seine Familie, über seine alte Schule? Warum war er überhaupt nicht mehr auf seiner alten Schule? Das hatte ich ihn nie gefragt. Genau genommen hatte ich noch nie mit ihm über etwas geredet, was wirklich von Belang war, was mich interessierte. Die meiste Zeit, in der ich jetzt mit ihm zusammen war, war ich damit beschäftigt gewesen, vor ihm zu flüchten. Ich seufzte laut. Wo sollte das denn noch hinführen?

„Und was machst du jetzt?“, durchbrach Emily meine Gedanken. Ich sah sie an und zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht.“
„Ich finde, du solltest es ihm sagen“, mischte sich Michelle wieder ein und ihre Augen funkelten. „Sag ihm, dass du ihn nicht liebst.“
Ich rollte mit den Augen. War ja klar, dass meine Freundinnen wieder einmal so taten, als wäre das alles nur ein Zuckerschlecken. Wenn sie nur wüssten...
„Na klar.“, sagte ich sarkastisch. „Wie stellst du dir das denn vor? Weißt du nicht, wie sehr das seine Gefühle verletzen würde?“ Ich zog die Augenbrauen zusammen und sah sie ungläubig an. Das konnte doch wohl kaum ihr Ernst sein. Ich musste einen Ausweg finden, ja. Aber ich wollte dabei nicht sein Herz brechen. Denn was gab es Schlimmeres, als jemanden zu verletzen, den man mochte?
Michelle zuckte mit den Schultern und öffnete den Mund, um – und ich war mir ziemlich sicher – etwas Abfälliges zu sagen, als Emily sie mit einer Hand zum Schweigen brachte und mich dann eindringlich ansah. „Es ist aber besser, als ihm etwas vorzumachen, Lil.“, meinte sie mit ernster Stimme. „Wenn du ihm nicht sagst, was du wirklich fühlst, dann spielst du ihm doch nur etwas vor. Und findest du das besser, als ihm die Wahrheit zu sagen? Ja, es wird ihn verletzen. Aber so ist das einfach nicht fair von dir.“

Ich murrte nur etwas vor mich hin. Sie hatte Recht, das wusste ich. Manchmal nervte es mich, dass Emily immer auf alles im Leben eine Antwort zu haben schien, während ich dagegen von einem Fettnäpfchen ins Nächste zu tappen schien. Das war doch einfach nicht gerecht!
Natürlich war es nicht fair von mir, Jonathan meine wahren Gefühle für ihn zu verschweigen, aber andererseits... was war im Moment schon fair zu mir?
Mein Leben war ein einziges Chaos; ich musste einen Jungen küssen, den ich eigentlich zu hassen pflegte, nur um einen Jungen nicht zu enttäuschen, den ich nicht liebte. Klang wie ein schlechter Liebesfilm. Ohne Happy-End.

Frustriert ließ ich mich gegen die Sofalehne fallen und schloss die Augen. Ich atmete schwer aus. „Also ihr denkt, dass ich einfach zu ihm hin marschieren und es ihm sagen sollte?“, sagte ich verzweifelt und hielt die Augen immer noch geschlossen. „Hey Jonathan“, begann ich und imitierte dabei eine übertrieben süßliche Stimme. „Ich weiß, ich hab dir zwar gesagt, dass ich dich liebe, aber eigentlich tue ich das überhaupt nicht. Also dann, danke fürs Gespräch und bis die Tage.“
Ich schlug die Augen auf, nur um festzustellen, dass meine Freundinnen mich entsetzt ansahen. „Ja, ich weiß, dass das gestört klingt.“, sagte ich resignierend. „Aber das hab ich euch ja gleich gesagt... wenn ich ihm das so sage, bin ich ihn sofort los. Ich –“
„Lily!“, sagte Emily mit weit aufgerissenen Augen und schüttelte energisch den Kopf. „Was?“, fragte ich verwirrt und runzelte die Stirn. Auf einmal hörte ich ein Hüsteln hinter der Couch und mein Kopf schnellte herum. Ich erstarrte und mein Herz setzte einen Schlag aus.
Da stand Jonathan und starrte mit einer Mischung aus Fassungslosigkeit und Verbitterung an. Doch das Schlimmste war nicht die Enttäuschung auf seinem Gesicht zu lesen, sondern die Verletztheit, die sich in seinen Augen widerspiegelte. Die Erkenntnis, dass ich es war, die ihn gerade so verletzt hatte.

Ich schluckte.

Scheiße. Scheißescheißescheiße.

Ich sprang augenblicklich von der Couch und war an seiner Seite. Ich versuchte, seinen Arm zu berühren. „Jonathan, ich –“ Er hielt seine Hand hoch, um mich zum Schweigen zu bringen. „Fang gar nicht erst an, Lily. Denn ich weiß wirklich nicht, ob ich es hören will.“, sagte er scharf und mein schlechtes Gewissen begann mich beinahe zu erdrücken. „Lass es mich dir bitte erklären“, bettelte ich und er schüttelte erschöpft den Kopf. „Bitte“, flehte ich, als er mich traurig ansah. Konnte er denn nicht wenigstens wütend werden und mich anschreien? Das wäre noch um sovieles besser, als ihn mit dieser Traurigkeit im Gesicht ansehen zu müssen. Ich konnte es einfach nicht ertragen, wenn jemand meinetwegen unglücklich war.

„Bitte Jonathan“, sagte ich noch einmal leise und schließlich seufzte er. „Aber nicht hier.“, meinte er und ich sah mich um und bemerkte, dass uns die restlichen Schüler im Gemeinschaftsraum neugierig ansahen. Augenblicklich wurde ich rot und wandte meinen Blick wieder Jonathan zu. Ich nickte. „Ja...“, stimmte ich zu. „Lass uns einfach rausgehen oder –“
„Nein“, fiel mir plötzlich Michelle ins Wort und ich wandte mich überrascht ihr zu.
„Nein?“, wiederholte ich irritiert.
„Wir gehen raus und ihr könnt hierbleiben“, meinte sie und beobachtete Jonathan mit wachsamen Augen. „Es ist schon dunkel draußen, Lily.“
Ich sah sie immer noch verwirrt an – ich wusste nicht, warum das ein Problem darstellen sollte, schließlich war doch Jonathan bei mir. Doch es schien, als wäre genau das ihr Problem.
„Ihr da“, schnauzte sie die Zweit und Drittklässler an, die sich immer noch im Gemeinschaftsraum befanden. „Verschwindet hoch in eure Schlafsäle!“, kommandierte sie in einer Stimme, die selbst mir Angst machte. Auch die Kleinen schienen verschüchtert, doch einer hielt sich für ganz besonders mutig und meinte keck: „Du hast uns gar nichts zu befehlen. Du bist keine Lehrerin und auch keine Schulsprecherin und wir dürfen hier sein, so lange wir wollen!“
Michelle öffnete wütend den Mund, ganz offensichtlich um den armen Kerl zu Kleinholz zu verarbeiten, doch Emily kam ihr zuvor. „Aber Lily Evans hier ist Schulsprecherin, wie ihr wisst“, sagte sie sachlich und deutete mit einer kurzen Handbewegung auf mich. „Sie hat hier etwas Wichtiges zu besprechen und wenn ihr nicht wollt, dass Gryffindor wegen euch Punkte abgezogen bekommt, dann geht jetzt in eure Schlafsäle.“
Das zog. Die Schüler verzogen sich murrend nach oben und auch meine Freundinnen verließen mich. Emily schenkte mir noch ein halbherziges Lächeln bevor sie nach oben verschwand und dann war ich ganz auf mich alleine gestellt.

Ich knetete nervös meine Hände und stellte mich direkt vor Jonathan, der immer noch mit ausdrucksloser Miene mitten im Raum stand. „Also? Fass dich kurz.“, sagte er barsch und es verletzte mich kurz, dass er in so einem Ton mit mir sprach.
„Jonathan, du hast das alles ganz falsch verstanden...“, tastete ich mich behutsam vor.
„Ach?“, sagte er gelangweilt und dann spannte sich sein Gesicht plötzlich an. „Ich glaube nicht, dass es an „Jonathan, ich liebe dich nicht!“ so viel zu verstehen gibt.“
„Doch einiges“, erwiderte ich ärgerlich darüber, dass er mich nicht aussprechen ließ.
„Ich höre?“, meinte er und sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Er sah im Moment so hochmütig aus, dass ich ganz plötzlich den Drang verspürte, ihm seine arrogante Miene aus dem Gesicht zu schlagen. Ich schüttelte den Kopf und widerstand.

„Hör mir zu, du hast mich einfach überrumpelt, als du mir gesagt hast, dass du mich liebst. Und ich war einfach noch nicht bereit, dir das zu sagen. Wenn ich das sage, soll es etwas Besonderes sein, etwas, das ich wirklich fühle –“

„Bei mir war es etwas Besonderes und ich fühle das wirklich“, sagte er aufgebracht und ich seufzte auf. „Könntest du mich bitte aussprechen lassen?“, stöhnte ich genervt. „Es ist einfach so, Jon... wenn ich jemandem sage, dass ich ihn liebe, dann will ich mir sicher sein, dass es der Richtige ist.“

Sein Gesicht fiel. „Dann weiß ich ja jetzt, wie du über mich denkst“, sagte er und ich merkte, wie er versuchte, den Zorn in seiner Stimme zu unterdrücken. „Schon wieder hast du mich nicht ausreden lassen, Jonathan!“, meinte ich ärgerlich und rieb mir erschöpft über die Stirn.
„Ja, ich will, dass es der Richtige ist, aber wer sagt denn, dass du das nicht bist?“, sprudelte es aus mir heraus, bevor ich mir überhaupt im Klaren war, was ich da sagte. Verdammt. Wieso tat mein Mund in letzter Zeit eigentlich immer nur das, was er wollte? Wieso konnten mein Mund und mein Verstand nicht einmal gemeinsame Sache machen? Ich sollte ernsthaft überlegen, mich selbst mit einem Silencio Zauber zu belegen, wenn ich Gefahr lief, durch meine zu große Klappe wieder einmal in Schwierigkeiten zu geraten. So wie jetzt gerade.

Ich sah Jonathan unsicher an und bemerkte wie seine Augen leuchteten. „Meinst du das ernst?“, fragte er und seine schlechte Stimmung war wie verflogen. Er trat einen Schritt näher auf mich zu und ich musste mich beherrschen, um nicht instinktiv zurückzuweichen. Was war denn nur mit mir los? Das hier war mein Freund! „Eh... ja?“, krächzte ich also heiser und es war mehr eine Frage, als eine Aussage, doch das schien ihn nicht zu kümmern. Er kam auf mich zu und schloss mich in seine Arme. Ich schloss die ergeben die Augen und ließ mich an seine Brust ziehen. Wer weiß, vielleicht würde ich mit meinen Worten ja sogar Recht behalten? Doch im Moment kam es mir so vor, als wüsste ich überhaupt nichts. Ich wusste nicht, warum ich das hier tat, warum ich Jonathan Versprechungen machte, die ich später vielleicht nicht einhalten konnte. Ich wusste nicht, warum er mir in letzter Zeit so fremd vorkam. Plötzlich musste ich an James denken. James, der soviel für mich tat, obwohl er mich doch eigentlich hasste. Und in diesem Moment fragte ich mich, ob Jonathan, der von sich behauptete, mich zu lieben wohl genauso viel für mich tun würde? Ich schüttelte den Kopf. Natürlich würde er das.

„Lily“, flüsterte Jonathan auf einmal sanft in mein Ohr und holte mich aus meinem Gedankenwirrwarr. „Ich werde dir zeigen, dass ich der Eine für dich bin. Und dann wirst du mich genauso lieben, wie ich dich.“, sagte er und seine Stimme klang siegessicher. Ich sah ihn nicht an, mein Gesicht lag immer noch auf seiner Brust, doch ich konnte schwören, dass er gerade lächelte. „Ich werde dich in den nächsten Tagen keine einzige Sekunde aus den Augen lassen, das verspreche ich dir. Ich will, dass du um mich herum bist.“ Sein Griff um meine Taille verstärkte sich und ich hielt den Atem an. Die nächsten Tage unter der ständigen Kontrolle von Jonathan? Ich schluckte und erinnerte mich unwillkürlich an James, der mich später noch sehen wollte. Der sich darauf verließ, dass ich auftauchen würde. Ein Stich durchfuhr mich, als mir klar wurde, dass ich ihn heute nicht mehr sehen würde. Und auf einmal wusste ich, dass etwas dabei war zu passieren. Es schien unausweichlich und näherte sich mit unaufhörlicher Geschwindigkeit. Es fehlte nur noch der eine entscheidende Funke, der das Feuer zum Entfachen brachte. Doch das Beängstigende an der Sache war, dass ich nicht wusste, ob ich wollte, dass es passierte oder nicht. Ich seufzte verhalten. Meine Welt war nun mittlerweile nicht mehr nur noch am Wanken. Sie war bereits ein einziger Trümmerhaufen.
Look after my heart. I've left it with you, Edward Cullen.
***
James Potter rocks my world.

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Beitragvon Lily Granger » Mo 18 Feb, 2008 18:53

Also erstmal gut das du weiterschreibst...
Das Chap hat mir super gefallen
Lils hat sich bei ihren Freundinnen entschuldigt -gut
Jonathan denkt das lily sich noch in ihn verliebt- schlecht ich glaube in wirklichkeit ist sie schon längst in james verleibt und gesteht es sich blo ßnich ein kompliziert baer interessant^^
mach weite so
lg Lily
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~Sag mir dass du mich hasst,denn es ist besser wenn du mich hasst als wenn ich dir egal bin!!~

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Beitragvon Mausii » Mo 18 Feb, 2008 21:46

Woho!
Das war mal wieder ein super Chap :)
Ich liebe die geschichte ja sowieso
ich bin ihr einfach verfallen^^
Ich hatte schon Angst du würdest nie weiterschreiben...
Aber das war jetzt wirklich guuut.
und jetzt ist es wieder so spannend, wie immer eigentlich, aber ich hoffe du schreibst nächstes mal eher weiter :P
damit ich hier nich sterben muss!

lg,
mausii

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Beitragvon kleinermagier » Sa 01 Mär, 2008 12:05

wasn jetzt los? es geht tatsächlich weiter? natürlich musst ich schon wieder von vorne lesen, aber sei´s drum :twisted: :twisted:
aber naja..schön, dass du weiterschreibst :D
ich schau dann in nem halben jahr mal wieder rein :wink:
lg

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Beitragvon TNG*Monii » Mi 09 Apr, 2008 17:25

wow das ist wirklich klasse, die geschichte is toll, großes Lob an dich :)

ich hoffe das du noch weiter schreibst..
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Beitragvon Riley » Sa 26 Apr, 2008 16:13

Hallooo! Ja, es geht tatsächlich weiter. Ich hab das sechzehnte Kapitel für euch. ;) Aber erstmal komme ich zu euren Reviews.

Lily Granger: Ich freue mich, dass dir das Kapitel gefallen hat. Ja, Lily reitet sich immer mehr ins Schlamassel, nicht wahr? Aber anders wäre es ja langweilig! :))

Mausii: Du bist meiner Geschichte verfallen? Wie süß. Tut mir echt Leid, dass es immer so lange dauert, aber ich bin halt echt pingelig, was meine Kapitel betrifft. Also dankeschön für's Warten!

kleinermagier: Ja, du liest ganz richtig. Okay, schau in einem halben Jahr wieder rein, aber bis dahin wirst du was verpasst haben! ;)
:mrgreen:

Ansolein: Ich bin dir doch nicht böse! Müsste ja eher andersrum sein ...
Ich freue mich aber, dass dir das Kapitel gefallen hat! Tut mir Leid, dass ich die beiden deiner Meinung nach so quäle, aber das muss einfach sein, sorry. Und ja, dieser eine Satz... du hast Recht, das macht alles komplizierter, aber meiner Meinung nach auch interessanter. *gg*
Und: Hachja, hab doch ein wenig Mitleid mit Lily! Das arme Mädel ist vollständig verwirrt, glaub mir. Und was eingesehen hat sie sicherlich schon längst... nur was? Da musst du wohl noch ein klitzekleines bisschen warten. Die FF neigt sich ja sowieso dem Ende. Danke für dein Review!

TNG*Monii: Ui, das freut mich jetzt aber, dass dir meine FF so gut gefällt! Danke und ich hoffe, du bleibst dran!

*******************************************************

16. Vom Vermissen von Gefühlen und lachenden Dementoren

Die Tage zusammen mit Jonathan vergingen nur äußerst zäh. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Jonathan war immer genau dort, wo ich auch war. Er hatte nicht untertrieben, als er mir gesagt hatte, dass er mich in den nächsten Tagen keine Sekunde allein lassen würde. Mit Argusaugen überwachte er jeden meiner Schritte und hätte mich wahrscheinlich auch noch auf die Toilette begleitet, wenn ich ihn nicht davon gescheucht hätte. Mir kam es so vor, als würde mich Jonathan mittlerweile nicht mehr nur noch davon überzeugen wollen, dass er der Richtige für mich war, es kam mir eher wie eine Art besessener Zwang vor – als ob ich davonlaufen würde, wenn er mich nicht so schnell wie möglich von seiner Meinung überzeugen konnte. Doch im Moment war es wahrscheinlicher, dass ich davonlief, weil ich mich so von ihm unter Druck gesetzt fühlte. Einfach alles war nach und nach aus dem Ruder gelaufen. Ich wusste, dass jeder kleine Kuss, jede Berührung und jedes liebe Wort nicht aus Zuneigung zu mir geschahen, sondern im Prinzip nur auf das ein und dasselbe Ziel hinauslief. Und ich war mir nicht sicher, ob ich das so wollte. Ich wusste nicht, ob ich es wollte, dass mir jemand beweisen musste, dass er der Richtige für mich war. Ich wollte es selbst entscheiden. Ich wollte es selbst erkennen. Ich wollte es selbst fühlen.

Doch Jonathan nicht mehr zu verletzen war nun zur obersten Priorität für mich geworden und so spielte ich dieses Spiel einfach mit. Ich ertrug seine Zärtlichkeiten mit einem gespielten Lächeln. Ich konnte nicht anders. Es musste einfach sein, obwohl ich ganz genau wusste, dass hier etwas gründlich falsch lief. Nur leider war mir noch nicht ganz klar, mit wem hier eigentlich nicht mehr alles in Ordnung war. Mit mir. Oder mit Jonathan.

Gerade saß ich in unserem Gemeinschaftsraum zusammen mit meinen Freundinnen und – natürlich – Jonathan und brütete über den verflixt schweren Verwandlungshausaufgaben. Dieses Fach würde mich früher oder später noch in den Wahnsinn treiben, das wusste ich ganz genau – wenn Jonathan das nicht schon viel früher geschafft hatte.

Ich überkreuzte die Beine und biss mir auf die Lippe. Ich musste schon seit einer ganzen Weile zur Toilette, doch ich hatte es mir bis jetzt verkniffen, denn ich konnte bereits Jonathans missbilligenden und zugleich prüfenden Blick auf mir spüren, als ob ich mich sofort zu einer Schandtat aufmachen würde, wenn er mal gerade zwei Sekunden nicht hinsah.

In den letzten Tagen war er richtig überfürsorglich geworden. Manchmal hatte ich allerdings das Gefühl, dass er schon längst nicht mehr so war, weil er mich einfach liebte und um mich herum sein wollte, sondern es kam mir so vor, als würde er denken, dass ich sofort aufspringen und etwas Verbotenes tun würde, wenn er mich nur mal zu lange aus den Augen ließ. Unbewusst schüttelte ich den Kopf. Wie verrückt.

„Ich muss mal zur Toilette“, stöhnte ich jetzt. Ein paar Köpfe meiner Mitschüler drehten sich überrascht zu mir und ich versank in meinem Sessel. Das war wohl ein wenig lauter als beabsichtigt.

Ich sah, wie Jonathan erstaunt den Kopf hob und mich ansah. Nur für den Bruchteil einer Sekunde. Dann wandte er sich wieder seiner Arbeit zu. „Dann geh.“, sagte er und klang ziemlich uninteressiert. Verblüfft starrte ich ihn an. Kein prüfender Blick? Kein „Aber beeil dich, Lily.“?

Immer noch vollkommen entgeistert erhob ich mich von meinem Sessel und lief mit leichtfüßigen Schritten in Richtung Porträtloch. Ich konnte die Freiheit schon fast schmecken!

Oh, Freiheit! Oh, du süße, süße Freiheit! Lily Evans hat dich wieder!

„Ach, und Lily?“

Verdammt. Ich sagte ja fast.

Ich stoppte und drehte meinen Kopf zu Jonathan, der mich mit hochgezogenen Augenbrauen prüfend ansah. „Ja?“, fragte ich leise, obwohl ich genau wusste, was kommen würde.

„Beeil dich.“ Und dann hatte er den braunen Haarschopf wieder in seinen Hausaufgaben vergraben.

Ich seufzte und sah gerade noch, wie Michelle die Augen verdrehte, als ich auch schon mit schweren Schritten aus dem Gemeinschaftsraum gestampft war. Beeil dich. Pah. Wenn ich nicht so dringend zur Toilette gemusst hätte, wäre ich jetzt extra in einem Schneckentempo gelaufen, nur um ihn zu ärgern. Ha! Man, war ich böse.

Doch mal ernsthaft: was bildete Jonathan sich bloß ein? Dachte er denn wirklich, ich würde mir das gefallen lassen, wenn er ständig um mich herumtänzelte, als wäre ich noch ein Kleinkind und sein persönliches Eigentum?

Die Antwort war: Ja. Das tat ich. Und ich kam mir so dumm vor. So wahnsinnig dumm.

Ich wusste nicht, was geschehen war; wie die Beziehung zwischen mir und Jonathan zu so einem Fiasko werden konnte. Als wir nur Freunde waren, hatten wir uns noch so gut verstanden, doch seit dem Zeitpunkt, in dem wir zusammen kamen, war einfach alles aus dem Ruder gelaufen und mir war, als würde mir gerade etwas äußerst Entscheidendes entgehen.

Auf meinem Rückweg schlenderte ich eher gemächlich zu meinem Turm zurück. Ich hatte es wirklich nicht eilig, so schnell wieder zurück zum Turm zu gehen und für diese paar Minuten Ruhe und Frieden würde ich auch Jonathans unausweichliches Gemeckere in Kauf nehmen. Leise begann ich vor mich hinzusummen, als ich den eher schwach beleuchteten Korridor entlanglief.

Plötzlich hörte ich ein seltsames Geräusch. Eine Art Quietschen. Nur für den Bruchteil einer Sekunde. Ich wurde panisch und tastete nach meinem Zauberstab, der... Verflucht.

Ich hatte ihn im Gemeinschaftsraum liegen lassen. Das konnte ja wieder einmal nur mir passieren! Das hieß, ich war nun vollkommen auf meine Körperkraft angewiesen, wenn es hart auf hart kam. Ich nickte grimmig und ballte angriffsbereit meine Hände zu Fäusten.

Oh, ja! Diesen Jemand würde ich mit meiner unheimlichen, unkontrollierbaren Kraft zu Boden zwingen und – quietsch.

Ich kreischte laut auf, ruderte mit den Armen wie ein aufgescheuchtes Huhn und wollte gerade wie ein kleines Mädchen um mein Leben rennen, als sich plötzlich eine Hand über meinen Mund schob und ich in eine dunkle Kammer gezerrt wurde.

Mein Herz pochte mir bis zum Hals. Ich wurde gerade entführt, das war mir sofort klar. Entführt! Und ich konnte in der Dunkelheit nicht einmal erkennen, wer mich da mit sich geschleppt hatte. Vielleicht Todesser. Oder vielleicht einer dieser ekligen Dementoren, die das Zauberergefängnis Askaban bewachten. Vielleicht war er gekommen, um mich zu holen! Er wusste bestimmt ganz genau, was ich Jonathan angetan hatte und nun wollte er mich holen, damit ich mein Leben lang in einer muffigen Zelle vor mich hin modern konnte...

Mist, Mist, Mist. Ich wusste nicht, wie man einen Dementor bekämpfte und meine Schreie wurden immer noch durch die Hand auf meinem Mund erstickt und so tat ich das Erstbeste was mir in meiner Not einfiel - ich biss dem stinkigen Dementor in die Hand. Mein Angreifer schrie auf, ließ mich los und ich nutzte die Chance und schlug in der Dunkelheit wie wild um mich. Doch fast augenblicklich schlossen sich wieder zwei starke Arme um meinen Körper und hielten mich so fest, dass ich völlig unbeweglich war. „Weg von mir, Dementor!“, keuchte ich.

Ich hörte ein leises und angenehmes Lachen und schluckte kurz. Konnten Dementoren lachen? Ich wand mich in den Armen, voller Panik, dass ich es vielleicht mit einem verrückt gewordenen Dementor zu tun hatte, doch ich wurde in einem festen Klammergriff gehalten und so waren Bewegungen zwecklos.

„Lily, verdammt nochmal, beruhig dich.“, zischte mein Angreifer jetzt. Stopp mal. Diese Stimme kannte ich doch. „Ich bin es nur – James.“ Ha! Ich wusste doch, dass ich die Stimme kannte. Merlin sei Dank. Kein Dementor. Es war nur James. Moment mal... nur James?

„Was soll das, du Vollidiot?“, schimpfte ich wütend und versuchte ihn zu schlagen, was sich als etwas schwierig gestaltete, da er mich erstens, noch immer in seinem festen Griff hielt und ich zweitens, in dieser Finsternis kaum erkennen würde, wohin ich schlug. Bei meinem Glück würde ich noch die Wand treffen und mir die Hand brechen.

„Du hast mich zu Tode erschreckt! Und lass – mich – endlich – los!“ Ich versuchte mich aus seinem Griff herauszukämpfen, doch er reagierte wieder einmal viel zu schnell für mich und auf einmal hingen meine Beine in der Luft und ich spürte den kalten Felsen gegen meinen Rücken. Ich stöhnte. Irgendwie hatte ich das dumpfe Gefühl, als würde es ihm so langsam wirklich Spaß machen, mich in Situationen zu bringen, in denen er die vollkommene Kontrolle über mich hatte. So wie jetzt gerade mit seinem Körper gegen meinen. Das wirklich Beunruhigende daran war aber, dass mich das weniger störte, als es eigentlich sollte.

„Hör mir jetzt zu“, sagte er ungeduldig und obwohl ich ihn nicht sehen konnte, ahnte ich schon, wie nah er mir gerade war, als sein warmer Atem über mein Gesicht strich. Er hatte mich mit den Händen unter meinen Kniekehlen gefasst und sein Oberkörper presste meinen gegen die Steinwand. Eine Gänsehaut lief über meinen Körper. Gezwungenermaßen legte ich die Hände auf seine Schultern. Natürlich nur um mich besser halten zu können. Was denn sonst.

„Was willst du?“, fragte ich seufzend und wünschte mir, etwas mehr erkennen zu können, als die bloße Dunkelheit. „Ich dürfte eigentlich überhaupt nicht hier sein.“ Es stimmte. Ich durfte nicht hier sein. Das war nicht richtig. Hatte ich mir nicht selbst gesagt, dass ich Jonathan nun nicht mehr verletzen wollte? Und das hier würde ihn garantiert verletzen. Merlin, es würde ihn umbringen, wenn er über die gesamte Beziehungvon James und mir Bescheid wüsste. Auch wenn ich es nur für ihn tat.

„Und damit wären wir auch schon bei meinem Punkt“, zischte James ärgerlich und mit einem Zucken stellte ich fest, dass seine Lippen direkt an meinem Ohr lagen. „Warum darfst du nicht hier sein, Lily? Mal ganz abgesehen davon, dass du hier mit mir in einer dunklen Besenkammer bist, wo doch dein Freund im Gemeinschaftsraum sitzt.“ Er hielt kurz inne und ich hätte schwören können, dass er gerade bestimmt grinste, doch bevor ich etwas sagen konnte, sprach er auch schon weiter.

„Wo zum Teufel nochmal steckst du? Ich hab dich die letzten Tage über nicht gesehen und wenn, dann war er bei dir und du hast mich nicht einmal angesehen!“ Er war enttäuscht, das konnte ich ganz genau sagen, auch wenn ich ihn nicht ansehen konnte. Die seltsame Verzweiflung, die in seiner Stimme lag und die stumme Bitte, ihm doch bitte zu erklären, was hier vor sich ging, war unüberhörbar. Und mit einem Mal war ich froh, dass ich ihn nicht sehen konnte. Ich würde sein verletztes Gesicht nicht ertragen können. Auch wenn ich ein wenig... überrascht war, dass er so empfand.

„Weißt du, Lily, für gewöhnlich sagt man vorher ab, wenn man nicht zum Unterricht erscheint.“

„Ich... ich konnte nicht.“, murmelte ich leise.

„Was meinst du damit, du konntest nicht?“

„Ich meine... ich durfte nicht.“

„Du durftest nicht?“ Er klang jetzt höchst überrascht. Und skeptisch.

Ich nickte und merkte dann, dass er mich ja überhaupt nicht sehen konnte. „Ja“, flüsterte ich deshalb. „Ich hab – ich hab Jonathan etwas gesagt, das er nicht so gern hören mochte und jetzt hat er beschlossen soviel Zeit wie nur möglich mit mir zu verbringen, um mir das... das Gegenteil zu beweisen.“ Ich bewegte mich unruhig. Und mit einem Mal war es seltsam still. James sagte nichts; das Einzige, was ich hörte, waren seine gleichmäßigen Atemzüge direkt neben meinem Gesicht. Doch ich konnte es in seinem Hirn förmlich rattern hören. Ich hob eine Hand von seiner Schulter, um ihm durch sein Haar streichen, ich wusste auch nicht warum, aber ich verspürte auf einmal den Drang danach, doch da begann er plötzlich zu sprechen und meine Hand fiel schlaff zurück auf seine Schulter. „Er hat dich keine Sekunde aus den Augen gelassen“, stellte er fest und ich hörte die unterdrückte Wut in seiner Stimme. „So ein Bastard.“

Halbherzig schlug ich ihm gegen den Arm, doch er beachtete es nicht; noch immer hielt er mich den Händen unter meinen Kniekehlen fest und so langsam begannen meine Beine zu kribbeln.

„Er ahnt etwas“, meinte James ruhig und ich schnappte erschrocken nach Luft. Er ignorierte das. „Er ahnt, dass etwas nicht stimmt und jetzt behält er dich ständig im Auge, um es herauszufinden. Er spioniert dir hinterher.“ James’ Schlussfolgerung klang so beängstigend logisch, dass ich beinahe daran geglaubt hätte – wenn ich es selbst nicht viel besser gewusst hätte. „James, nein“, widersprach ich ihm energisch, bevor er sich in irgendwelchen haarsträubenden Theorien verlor. „Das ist es nicht. Er ahnt nichts.“

„Aber –“

„Das ist es nicht.“ Meine Stimme war eindringlich und ein bisschen genervt. Konnte er es nicht einfach auf sich beruhen lassen?

„Aber was ist es dann?“, fragte er ungläubig und meine Hand verkrampfte sich nervös in seiner Schulter. Ich wusste, dass er es merkte, aber er sagte nichts.

„Es ist... einfach so. Ist es so ungewöhnlich, dass Jonathan Zeit mit seiner Freundin verbringen möchte?“

James schnaubte. „Natürlich nicht.“ Seine Stimme triefte vor Sarkasmus und ich seufzte ungeduldig. Ich wusste ganz genau, dass James wissen wollte, was es mit Jonathans plötzlicher Überwachung auf sich hatte, doch ich konnte es ihm einfach nicht sagen. Schließlich ging es ihn auch überhaupt nichts an. Und außerdem –

„Lily?“ Ich erschrak, als ich hörte, wie brüchig seine Stimme auf einmal klang. Es hatte nichts mehr von seinem Sarkasmus, er klang jetzt fast... unsicher. Es machte mir Angst. So kannte ich James Potter nicht. „Ja?“, flüsterte ich dennoch.

„Sag mir das... nächste Mal bitte, wenn du mich ignorierst. Oder wenn du nicht mit mir sprechen darfst. Ich bin in den letzten Tagen beinahe verrückt geworden vor Sor –“ Er hielt inne und verstummte, als würde er denken, er hätte schon zuviel gesagt. Und das hatte er auch. Doch mein Herzschlag war so laut und so schnell, dass weitersprechen sowieso zwecklos gewesen wäre. Ich lachte ungläubig auf, um die peinliche Situation zu überspielen. „Hast du mich etwa vermisst, James Potter?“, fragte ich zweifelnd und war überrascht zu hören, wie ihm kurz der Atem stockte. Und dann sprach er ziemlich schnell.

„Nein, hab ich nicht, ich –“

„Oh Merlin!“ Ich schlug mir die Hand vor den Mund und musste ein Kichern unterdrücken. „Du hast mich vermisst!“

„Das ist Unsinn, ich –“

„Du hast dir Sorgen um mich gemacht!“

„Lily, lass das, ich habe nicht –“

„Du möchtest mich heiraten und viele kleine Kinder mit mir!“

„Ich – was?“

Ich kicherte in die Dunkelheit hinein, stoppte aber abrupt, als sich James’ Finger krampfhaft in meine Beine drückten. Überrascht zog ich die Augenbrauen nach oben.

„James“, sagte ich, tastete nach seinem Gesicht und legte meine Hand auf seine Wange. Sie war wahnsinnig warm und ich vermutete, dass ihm gerade das Blut in den Kopf geschossen war. „Reg dich ab. Das war nur ein Scherz.“

Er drehte das Gesicht von meiner Hand weg und schnaubte. „Das ist nicht komisch“, knurrte er und ich kicherte wieder. Und plötzlich, ohne wirklich darüber nachzudenken oder auf die vorwurfsvolle Stimme in meinem Kopf zu hören, die mich beschwor, mein Schicksal nicht unnötig herauszufordern, legte ich meinen Kopf auf James’ Schulter und sog den vertrauten Duft seiner Haut ein. Er ließ es geschehen und ich hörte, wie er schwer ausatmete. Ich dagegen schmiegte mein Gesicht gegen seinen Hals und mein Herz zog sich krampfhaft zusammen, weil ich genau wusste, dass das hier falsch war und trotzdem konnte ich nicht anders, als mich so nah wie möglich an ihn zu pressen. Ich lächelte. Und es war das erste Mal seit Tagen, dass es nicht vorgespielt war.

Vielleicht tat ich es aus dem Grund, weil ich insgeheim wusste, dass nicht James derjenige war, der mich vermisst hatte. Sondern ich ihn. Ein kleines bisschen.

Es war unheimlich. Ich hatte von meinen ganzen sieben Schuljahren nur in den letzten Tagen Zeit mit James Potter verbracht und doch kam es mir so vor, als würde ich ihn schon in - und auswendig kennen, so wohl fühlte ich mich in seiner Nähe und so furchtbar war seine Abwesenheit. Doch andererseits handelte er dann manchmal wieder so geheimnisvoll und unerklärlich, dass es mir so vorkam, als würde ich in Wahrheit nur ein ganz kleines Stück, den minimalsten Teil, der den Menschen James Potter ausmachte, wirklich kennen. Er war wie ein Buch, das nur hin und wieder geöffnet war und dessen Seiten man erst mit Geduld entziffern musste, ehe man sie verstand. Doch die meiste Zeit war es verschlossen und man konnte nur ahnen, was sich darin verbarg.

Ich seufzte. Es war unerträglich für mich, zu wissen, dass ich wohl nie verstehen würde, wie James Potter tatsächlich tickte.

Ich bewegte meinen Kopf etwas und auf einmal streiften meine Lippen James’ Hals und ich konnte praktisch fühlen, wie er erstarrte. Dann und ohne Vorwarnung bewegte er sich ganz hastig, ich hörte nur ein gemurmeltes „Lass dich jetzt runter“ und im nächsten Moment hatte er mich von seinem Griff befreit und ich wurde unsanft auf den Boden gesetzt. Pech für mich, dass meine Beine eingeschlafen waren und ich in einem ohrenbetäubenden Gepolter und mit voller Wucht auf den Boden knallte und dabei noch – in dem Versuch, mich irgendwo festzuhalten – einen Putzeimer mit mir genommen hatte, der mir jetzt mit einem lauten Knall auf den Kopf fiel.

„Au“, jammerte ich leise und hob eine zittrige Hand an meinen schmerzenden Kopf. Die Tränen schossen mir in die Augen. Ich hörte ein Rascheln und im nächsten Augenblick wurde die kleine Kammer von einem schwachen Licht erhellt und ich sah, wie James seinen leuchtenden Zauberstab direkt auf mich richtete und mich besorgt musterte.

„Verdammt, Lily“, fluchte er und kniete sich direkt vor mich. „Hast du das jetzt etwa extra gemacht?“

Wütend funkelte ich ihn an und blinzelte die aufkommenden Tränen weg. „Natürlich, ich lasse mich immer zum Spaß auf den Boden fallen, Potter!“, fauchte ich ärgerlich. „Trottel.“, setzte ich sauer hinterher. Ich versuchte, mich aufzurichten, doch das gestaltete sich als etwas schwierig. Ich fühlte mich, als hätte ein Hippogreif stundenlang auf meinem Kopf herumgepickt und als ich mich ganz langsam erhob, wurde mir ein wenig schwindlig. Also ließ ich es bleiben. Denn noch peinlicher, als in James’ Gegenwart auf den Hintern zu fallen, war ganz klar mich vor ihm übergeben zu müssen.

„Oh Merlin... Au. Ich hasse Putzeimer. Ich fühle mich, als wäre mein Kopf gespalten.“, beklagte ich mich stattdessen und sah wie James mich angrinste. Oh ja. Ich würde auch lachen, wenn ich sehen würde, wie jemandem von einem Putzeimer das Hirn zertrümmert wird.

„Komm schon, Lily, sei nicht so melodramatisch. Ich hab schon viel Schlimmeres erlebt, als einen Putzeimer auf den Kopf zu bekommen.“, sagte er und ich merkte ganz genau, dass er versuchte, ein Lachen zu unterdrücken. Ich funkelte ihn wütend an. Blöder, quidditchspielender Idiot. „Und schau mich an, ich lebe trotzdem noch.“

Ein Schnauben war meine Antwort. „Nur weil dein Schädel härter ist als andere, heißt das noch lange nicht, dass es mir genauso geht.“

Er grinste. „Bei deinem Dickkopf wäre ich mir da eigentlich nicht so sicher.“

Meine Augen verengten sich zu Schlitzen, doch ich beschloss, dass er es nicht wert war, sich aufzuregen und deshalb wollte ihn jetzt vollkommen ignorieren und mit meinem letzten bisschen Würde, das mir noch geblieben war, versuchte ich mich so arrogant wie möglich aufzurichten und ihn dann einfach hier zurückzulassen. Dann würde er schon sehen, was er davon hatte. Unglücklicherweise hatten sich meine Beine dazu entschieden nicht mit mir zu kooperieren und nach dem ersten Versuch aufzustehen, plumpste ich geradewegs unsanft zurück auf den Boden und stöhnte ärgerlich auf. James starrte mich noch immer mit einem amüsierten Gesichtsausdruck an und wenn ich die Kraft gehabt hätte, hätte ich ihm sein dämliches Grinsen aus dem Gesicht geschlagen.

„Bleib sitzen“, ordnete er jetzt auf einmal an. Na klar. Als ob ich auch eine andere Wahl gehabt hätte. Und gerade als ich ihm das sagen wollte, mit ein paar kleinen Beleidigungen als Accessoire hatte er mich mit einer Hand unter mein Kinn gefasst und die warmen Finger seiner anderen Hand strichen vorsichtig über die Stelle, an der mich der teuflische Putzeimer getroffen hatte. Und natürlich blieben mir meine Worte im Hals stecken. Verfluchter Potter und seine warmen, ablenkenden Finger. „Du wirst eine ganz schöne Beule bekommen“, meinte James, als er meinen Kopf untersuchte und mir sanft die Haare aus der Stirn strich. Wow. Für diese Erkenntnis hatte er wirklich einen Preis verdient. „Vielleicht hast du sogar eine Gehirnerschütterung.“

Er sah mich so intensiv und besorgt an, wie es in dem schwachen Zauberstablicht nur möglich war, dass ich errötete. Die sarkastische Bemerkung, die mir bis vor ein paar Sekunden noch auf der Zunge gelegen hatte, hatte sich aufnimmerwiedersehen von mir verabschiedet und alles, wozu mein Verstand und mein Mund in dieser Situation noch fähig waren, war: „Ähm... Ugh... Ah...“

Verdammt. Jetzt dachte er sicherlich, dass der Schlag auf den Kopf all meine Gehirnzellen zerstört hatte.

„Was ist? Hast du Schmerzen?“, fragte er alarmiert und ich nickte nur erleichtert. Das war die einfachste Erklärung und außerdem vertraute ich meinem Mund nicht mehr.

James seufzte und besah sich noch einmal meinen Kopf. „Ich würde dich ja zu Madam Pomfrey bringen, aber wir waren vor kurzem erst wegen meiner gebrochenen Nase bei ihr. Wenn du jetzt auch noch mit einer Beule antanzt, denkt sie wahrscheinlich noch, dass wir versuchen, uns gegenseitig umzubringen.“ Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht und ich hielt den Atem an, als seine warmen Finger wieder meine Stirn berührten. Mein Gesicht brannte und ich war mir sicher, dass er die Hitze spüren konnte, die von meinem Gesicht ausging. Nicht zu vergessen, dass ich wahrscheinlich gerade aussah wie eine Tomate mit Haaren.

„Deshalb können wir dich leider nur provisorisch behandeln.“, fuhr er leise fort. „Du hast Glück, dass Heiler Potter zur Stelle ist und dein hübsches Köpfchen wieder heile machen kann.“ Er sprach mit mir, als wäre ich ein Kleinkind und ich funkelte ihn ärgerlich an, während er nur grinste. Eingebildeter Idiot. Und dann, noch bevor mein Verstand schalten konnte, – nicht, dass er mich jemals aufgehalten hätte - hatte sich James zu mir vorgebeugt und küsste mich zärtlich auf die Stelle, an der mich der bescheuerte Eimer getroffen hatte. Mein Herzschlag beschleunigte sich, und auf einmal bekam ich das wieder zurück, was ich die letzten Tage über verloren geglaubt hatte. Mir wurde plötzlich klar, dass ich nicht James vermisst hatte. Sondern das warme Gefühl. Das Gefühl, das sich jetzt gerade in mir ausbreitete.

„Da“, sagte James, zog sich von meinem Gesicht zurück und wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich gesagt, dass er mich gerade liebevoll ansah. „Das hat meine Mum immer gemacht, wenn ich –“

James stoppte abrupt und sah mich entgeistert an; ich dagegen war immer noch in einer Art Trance und anscheinend hatten sich noch nicht genügend Gehirnzellen zurückgebildet, um das zu verhindern, was ich gerade vorhatte. Ich legte meine Hand in seinen Nacken und mein anderer Arm schlang sich um seine Hüfte. Natürlich. Ich hatte ja sowieso schon die Kontrolle über meinen Mund und meinen Verstand verloren, warum dann auch nicht noch über meine beiden Arme? Ich hatte ja schließlich noch andere Körperteile.

„James...“, flüsterte ich und beugte mich langsam zu ihm nach vorne. Die schwachen Lichtstrahlen seines Zauberstabes tanzten in seinen Augen und als würde er mich magnetisch anziehen, lehnte ich mich immer weiter zu ihm und sog wieder seinen vertrauten Duft ein. Wie unglaublich gut er roch. Nach Sommer. Und Regen.

„James...“, hauchte ich wieder und er starrte mich wie hypnotisiert an, machte aber keine Anstalten näher zu rücken. „Ja?“, hörte ich wie er zögernd und mit heiserer Stimme fragte. In seinen Augen lag die pure Unsicherheit.

„Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du wirklich schöne Augen hast?“

Ach. du. heiliger. Merlin.

Schöne Augen? Schöne Augen??

Ich konnte es nicht fassen. Wo kam denn das schon wieder her?

Etwas Besseres konnte mir ja nicht einfallen. Und dann musste ich diese Peinlichkeit auch noch – von allen Menschen auf der Welt – gerade zu James Potter sagen!

Wo war bitte das nächste Loch, in das ich mich verkriechen konnte, um darin zu sterben?

Die Worte waren einfach so aus meinem Mund gesprudelt, ehe ich sie aufhalten konnte. Ich hatte aus einem Impuls heraus gehandelt. Oh Merlin, was war denn nur mit mir los?

Ich schluckte.

Doch meine Worte waren nichts gegen James’ Reaktion. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, genau in der Sekunde, in der die Worte gesprochen waren, doch trotzdem überrumpelte mich sein Verhalten völlig.

Er blinzelte mich einen Augenblick lang verwirrt an, sein Gesicht wurde unsicher und für den Bruchteil einer Sekund hätte ich schwören können, dass er dabei war, mich anzulächeln, doch dann wurde seine Miene auf einmal hart. Kalt. Und ich erschrak beinahe. Er löste meine Hände von seinem Körper und schob mich von sich weg. Ein Stich durchfuhr mich. Vielleicht war es der Schmerz der Abweisung. Ich war mir nicht sicher. Aber es tat weh.

„Vielleicht solltest du doch zu Madam Pomfrey.“, sagte er mit ausdrucksloser Miene, rückte von mir weg und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du redest wirr.“ Seine Stimme war abweisend, doch ich konnte ganz genau hören, wie sie bebte.

Ich verstand es einfach nicht mehr. Ich verstand ihn nicht. Und es machte mich verrückt.

Ich wusste, dass ich Mist geredet hatte, aber sein Verhalten konnte ich mir trotzdem nicht erklären. Wieso wurde er von der einen Sekunde auf die andere nur wieder so wahnsinnig seltsam? Wieso tat er im ersten Augenblick noch so, als würde er sich um mich sorgen und im nächsten schien es fast schon wieder so, als würde er mich hassen?

Wieder einmal stellte ich mir die Frage, über die ich schon so oft nachgedacht hatte:

Wer war James Potter?
Look after my heart. I've left it with you, Edward Cullen.
***
James Potter rocks my world.

TNG*Monii
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Beitragvon TNG*Monii » Sa 26 Apr, 2008 21:20

es geht weiter *freu*

ich find die FF immer noch toll :) schnell weiter schreiben ;)
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Lion?Waschi? seid die Besten<3

Ginny100
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Beitragvon Ginny100 » Sa 03 Mai, 2008 21:35

Wohhooo ich kann wie immer sagen weiter!
Ich finde es toll das es weiter geht!

Jonathen ist ja richtig nervig.
Aber James ist sau süß wie er sich um lily sorgt.
Ich bin gespannt wies weiter geht

LG Ginny100
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kleinermagier
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Beitragvon kleinermagier » Sa 03 Mai, 2008 22:40

waaaas? nur 2 monate pause zwischen zwei kapiteln? :shock: ich bin zutiefst geschockt, da komm ich ja jetzt kaum noch hinterher :P

wieviele kapitel haste denn noch geplant?
freu mich auf jeden fall, dass es so schnell (..) weitergeht und bin ziemlich gespannt, wie du´s ausgehen lässt :)
lg

Mausii
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Beitragvon Mausii » Di 20 Mai, 2008 18:28

ui ein neuer teil :)
wieder einmal total toll geworden.
und der James ist i.wie total süß :D

hoffentlich gehts 'bald' weiter ;)

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