Die Angst eines Kindes vs. Die Angst eines Erwachsenen

Damien
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Beitragvon Damien » Fr 01 Mai, 2009 20:07

Ich finde um die Angst eines Kindes gegen die Angst eines Erwachsenen aufzuwiegen sollte man als erstes wissen: Wovor haben die Kinder Angst und wovor haben die Erwachsenen Angst?.
Wenn man sich diese Fragen stellt wird man nach einiger Zeit herausfinden: Angst ist zwar nicht immer gleich, besitzt aber immer paralelen. Zum Beispiel ist die Angst vor Spinnen bei einem Erwachsenen meistens eine Traumatische oder Angstvolle Erinnerung aus der Kindheit.
Dies sollte uns Beweisen, dass Angst nicht in einem Bestimmten Stadium der Entwiklung beginnt oder aufhört.
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Cheesy
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Beitragvon Cheesy » Sa 02 Mai, 2009 19:14

Grundsätzlich stimme ich Alice bei der Spinnen-Theorie zu. Wie jemand auf die Idee kam, vor Spinnen Angst zu haben? Spinnen galten schon vor langer Zeit als Symbol für Unglück, wenn ich mich recht entsinne. Erst letztens hab ich ein Referat über die Novelle "Die schwarze Spinne" gehört - geschrieben 1842, wie mir Wikipedia berichtet -: Der Teufel verwandelt eine junge Frau, die ihr Versprechen nicht halten konnte, in eine Spinne, die alles um sich herum ermordert. (Ob das jetzt angemessene Schulliteratur ist...Wer weiß.)

Aber das ist so ein typisches Beispiel... Spinne assoziiert mit dem Teufel...

Auch wenn das nicht unbedingt was damit zu tun hat, so erklär ich mir auch den verbreiteten Hass auf Mathematik. Ein Kind wächst auf und bekommt zumeist von allen Seiten zu hören "Mathe ist schrecklich", "Mathe ist schwer", "Mathe ist unlogisch", "Mathe ist sche***". Negativ eingenommen beginnt das Kind seinen Schulwerdegang, beginnt Mathe zu hassen ohne es wirklich zu kennen, etc. Ich war in der Grund gut in Mathe, eine typische Einserschülerin, im Gymnasium hab ich angefangen es zu hassen, weil jeder mir gesagt hat, es ist schrecklich. Ich hasse es noch immer, auch wenn ich mittlerweile nicht mal mehr genau weiß, warum. Ich verstehe alles, bin lediglich inkompetent und bin ein Weltmeister darin, Arbeiten zu verhauen. :mrgreen:


George Weasley hat geschrieben:für das Kind grundsätzlich überwindbar (wenn ich im Bett liege und schon die Augen des Monsters sehe gibt es für mich eigentlich nur eine Möglichkeit: Ich schnappe mir die nächstbeste befehlsmäßige Waffe, mache mich auf zum Schrank, reiße die Tür auf und merke dass das Monster wohl schon weg ist. Danach gehe ich beruhigt schlafen mit dem Gedanken es diesem Vieh so richtig gezeigt zu haben.)[Dem aufmerksamen Leser wird aufgefallen sein, auch hier zeigt sich wieder, dass diese Ängste nicht logisch sind: Wenn das Monster so schnell verschwinden kann , kann es auch wiederkommen.


Das war grundsätzlich bei mir nicht so. Wenn man davon absieht, dass ich nie Angst vor Monstern hatte, sondern eher - aus irgendeinem Grund - vor Axtmördern (*hust*), hab ich alle paar Minuten das Licht anschalten müssen, nachgeschaut, Kastentür geöffnet - hat sich auch je keiner drin versteckt? -, Tür geöffnet, Mama fünf Mal in der Nacht aufgeweckt, und hab immer damit gerechnet, dass der Axtmörder auftaucht. Bei mir ging das nicht weg, bis meine Mama reinkam. *g* Mama war mein Schutzschild. *lach*
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Beitragvon megsit » Sa 02 Mai, 2009 19:33

und mama hätte den axtmörder besiegt^^

nun, wenn ich mal drüber nachdenke, ist ja schon ne weile her, aber ich bin auch ständig aufgestanden und hatte auch nach dem 5. mal noch angst, dass der mc donalds clown (jaah, vor dem hatte ich angst^^) in meinem schrank lauert
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Damien
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Beitragvon Damien » Sa 02 Mai, 2009 19:48

dass der mc donalds clown (jaah, vor dem hatte ich angst^^) in meinem schrank lauert

Das is doch nicht Schlimm vor dem McDoof-Clown angst zu haben!!!
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Beitragvon megsit » Sa 02 Mai, 2009 19:56

hattest du auch angst vor dem?
Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz

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Beitragvon kendra » Sa 02 Mai, 2009 21:33

Grünauge hat geschrieben:Es gibt übrigens auch ein Sprichwort: "Spinne am Morgen, bringt Kummer und Sorgen." (Wobei ich dieses Sprichwort auch schon in anderen Varianten gehört habe).


Sorry muss mal kurz OT


@Grünauge:
Wobei das Sprichwort inzw. verfälscht ist, eigentlich hieß es mal:
Spinnen (also mit dem Spinnrad) am Morgen bringt Kummer und Sorgen, Spinne am Abend erquicked und labend.

Das kam daher das Frauen die Morgens schon spinnen mussten, damit ihr tägl. Brot verdienen mussten, also nicht sehr gut gestellt waren, und oft Existenzängste hatten. Frauen die Abends sponnen dagegen, taten dieses zum Vergnügen od. höchstens um sich ein Zubrot zu verdienen.
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Beitragvon Cheesy » Sa 02 Mai, 2009 21:35

Stimmt, nicht Teufel, sondern Pest... Aber war die Pest nicht früher auch eine Bestrafung Gottes? Oder verwechsel ich da etwas? Der wirkliche Erreger der Pest wurde ja erst später erkannt, soweit ich mich erinnere...

Ja, stimmt schon, aber so sehr wollte ich auch nicht ins Detail gehen... Es genügt zu sagen, dass die Spinne quasi das Böse symbolisiert. Bei dem Referat hab ich nur halb zugehört, das war mir eins zu hart. Ich bin froh, (Thomas) Manns' "Tristan" als Thema zu haben, das ist wenigstens normal.

Also - ist Phobie nicht eher die "panische Angst" vor etwas? Ich, zum Beispiel, habe wirklich panische Angst vor Haien und weiß nicht warum. Spinnen mag ich nicht, aber so weit zu gehen, es eine "Phobie" zu nennen - nein!

Zum Thema "Spinne" noch: Man sagt ja auch "jemanden spinnefeind sein" und "pfui Spinne".

Nur, woher kommt eigentlich das Wort "spinnen"? Von "Mit dem Faden spinnen?" Oder von den Arthropoden "Spinnen"? ~.~

/Edit: Kendra - stimmt! Hab gerade meinen Redewendungen-Duden aufgemacht und der schreibt, was du eben gesagt hast.

Duden hat geschrieben:"Spinne am Morgen bringt Kummer und Sorgen": Wenn man am Morgen eine Spinne sieht, bringt das Unglück.

> Dieses Sprichwort bezog sich ursprünglich auf das Spinnen, das materielle Not anzeigte, wenn es morgens erforderlich war, abends hingegen ein geselliges Vergnügen bedeutete.
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Beitragvon Victor Krum » Sa 02 Mai, 2009 21:59

Hm, also ich würde bei Angst und Phobie einfach so unterscheiden, dass eine Angst etwas ganz normales ist, eben die Beschreibung von Angstgefühlen - und eine Phobie ist eine krankhaft gesteigerte Angst, die man auch selbst nicht mehr loswerden kann. Ich würde also nicht sagen, dass es verschiedene Sachen sind - sondern einfach die Angst sehr viel schwächer und normaler ist.

Was die Wörter rund ums "Spinnen" angeht: zuerst da war wohl das Verb spinnen. Danach wurde dann die Spinne benannt, weil sie eben auch ihr Netz spinnt. Ich habe jetzt leider kein aktuelles etymologisches Wörterbuch, deshalb ist die Aufklärung der Redewendungen nicht ganz so einfach, aber beim spinnen im Sinn von verrückt sein konnte ich im Grimmschen Wörterbuch schon den Ausdruck "grob spinnen" gefunden, was so viel bedeutet hat wie "stark übertreiben, eine Lügengeschichte erzählen". Ich denke, dass es von dort gekommen ist - also aus der Tätigkeit des Spinnens.
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Beitragvon Wehwalt » Sa 02 Mai, 2009 23:26

Zu Vic: Ich glaube, das Wort "spinnen" im Sinne von "verrückt sein" kommt daher, daß das eine sehr einfache Tätigkeit war, zu der man die armen Insassen eines Irrenhauses anhalten konnte.

Ich lese hier zwar mit, aber weiß eigentlich nicht recht, was ich sagen soll. Was ist denn nochmal das Thema? Doch eigentlich die Frage, ob die Ängste von Kindern und Erwachsenen sich irgendwie prinzipiell unterscheiden. Ich meine, wie schon vorher geschrieben: Nein. Sind wir soweit einig?

Mit den Begründungen der Spinnenphobie fischt Ihr im Trüben. So ein Werl wie Die Schwarze Spinne ist keineswegs eine Begründung, sondern gewissermaßen ein literaturgewordenes Symptom: Das Grauen, das diese Geeschichte auslöst, beruht auf der bereits vorhandenen weit verbreiteten Phobie. Es gibt noch weitaus ältere Geschichten der Art. Sogar die Sage vom Medusenhaupt speist sich aus derselben Quelle. Aber diese Sagen oder literarischen Phantasiegebilde haben doch solche Ängste keineswegs ausgelöst! Und noch viel weniger irgendwelche erlernten Traditionen - die können einem im besten Fall für eine unerklärbare psychische Disposition willkommene Rationalisierungen liefern.
Wenn ich sagen würde, ich fürchte mich unendlich vor dem Mann im Mond, dann fände ich wohl nicht viele, die diese Phobie mit einigem Verständnis betrachten oder gar teilen würden. Eine Spinnenphobie ist etwas allgemeiner und damit auch opportuner. Aber auf keinen Fall erlernt!
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Beitragvon Damien » So 03 Mai, 2009 12:55

@megsit: Ich hatte keine Angst vor dem, kann deine Angst aber verstehen^^
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