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Dark Age of Avalon - Spielethread

Jagar
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Beitragvon Jagar » Mo 14 Jan, 2013 21:52

Schon als Jonathan schluchzend zu Boden ging, wanderte die Hand von Viktor an den Holster, in dem seine brandneue Special C 85 der Royal Arms Corp. steckte. Er spannte den Hahn dann, als sich Nat einen Bissen aus einem Brocken der verstümmelten Leiche genehmigte. Und als der Ex-Soldat dann mit ruhiger Stimme zu Charon und Lúthien sprach, zog der Vampir seine Waffe und hielt sie Basker an die Schläfe, die roten Augen voller Kälte auf den Mann gerichtet. Irgendwas war anders als zuvor, das konnte Viktor spüren. Und es gefiel ihm ganz und gar nicht. Er hatte ja bereits vermutet, dass Basker Ärger bedeuten könnte, aber so früh hatte er nicht damit gerechnet, zudem nicht in so einem Ausmaß. Viktor kam es so vor, als hätte Basker ein zweites Ich entwickelt, durch ein traumatisches Erlebnis während eines Krieges vielleicht. Er hatte schon Geschichten von Soldaten gehört, die gezwungen waren, die toten Körper ihrer gefallenen Kameraden zu verzehren, um ihr eigenes Leben zu bewahren. Für Sterbliche sicherlich eine schlimme Erfahrung, doch für einen Vampir wie Viktor kein wirkliches Trauma.
Was es auch war, das Basker befallen hat, es stellte eine Gefahr für die Mission dar. Und so eine Gefahr konnte und wollte Viktor nicht tolerieren. Ein kurzer Seitenblick auf Cumberland sagte dem Kommandanten, dass der Haushofmeister die Gefahr ebenso gerne beseitigt sähe wie der Vampir. Doch bevor Viktor den Abzug drücken würde, wollte er wissen, was mit Jonathan los war. Ihn interessiert das Trauma, das der Soldat erlebt hat.
„Wer seid Ihr?“, fragte er nun Baskers wahnsinniges Alter Ego. „Was ist Basker wiederfahren, dass etwas wie Ihr dabei herauskommen konntet? Erklärt Euch, dann dürft Ihr vielleicht noch ein wenig länger leben.“
Nun warf Viktor Lúthien und Charon einen warnenden Blick zu. „Tretet besser zurück. Der Mann ist unberechenbar. Außerdem wollt Ihr mit Sicherheit keine Gehirnmasse auf der Kleidung haben.“ Der Pistolenlauf bohrte sich nun noch etwas mehr in Baskers Schädel. „Los jetzt. Redet.“

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Beitragvon Santura » Di 15 Jan, 2013 20:49

Basker lächelte Viktor an und ignorierte die Waffe an seinem Kopf völlig. "Wer ich bin? Einen Namen trage ich nicht, ich mache mir nichts aus solch Eitelkeit" er schaute etwas desintressiert an Viktor vorbei und fuhr fort: "Ihr habt euch gewiss ausführlich mit den Profilen eurer Kameraden beschäftigt, Jonathans Vita ist euch also geläufig. Ich bin nicht in der Stimmung um eine Geschichte zu erzählen." Nun holte Nat tief Luft als würde ihn die Situation langweilen.
"Sagt mir, Vampir, wieso ist der Spross der Varnikovs nun Handlanger der Narren und Säufer des Königshauses? Ist eine Pistole und ein Messer nun das Zeichen eurer Macht? Man sagt sich das die Vampire die Menschen nur als Nahrung sehen, aber nun habt ihr euch unterworfen wie ein Straßenköter" Jonathan seufte und sah Viktor mit einem gequälten lächeln an. "Nun sagt mir nicht das ich euren Stolz verletzt habe, ihr könnt doch unmöglich Stolz auf euch in der Rolle der Hure des Königshauses sein."

"Erschieß mich, Viktor Varnikov, zeige uns wie Unberechenbar ich bin...und wie kontrolliert du bist. Zeig uns wie mutig ihr seid und schwört auf euren Stolz in dem ihr dieses Leben auslöscht."
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Beitragvon Dark Lúthien » So 27 Jan, 2013 18:08

Luthien stand erstarrt da. Es war alles um sie herum so schnell gegangen. Sie war froh als Charon an ihrer Seite war, doch als sich der Kommandant einmischte, schrillten alle Alarmglocken. Es schien sonst niemanden aufgefallen zu sein, dass eine seltsame Vibration von Jonathan ausging. Sobald diese andere Persönlichkeit, Luthien hatte sich durchgerungen sie nicht Dämon oder dergleichen zu nennen, an die Oberfläche kam, sandte sein Körper bizarre Stöße aus. Wie eine Hitzewelle waren die Ausläufer gegen Luthiens Körper geprallt, aber sonst keiner hatte das wohl wahrgenommen. Und immer noch spürte sie diese Vibrationen und wurde ziemlich unruhig. Sie hörte den Worten Baskers zu und als der Kommandant seine Waffe härter an Baskers Schläfe drückte, schob sich Luthien dazwischen und stand vor dem Lauf seiner Pistole.

Um Himmels Willen, was hab ich da getan, fragte sie sich und starrte den Kommandanten an, der wohl mehr als erbost dreinblickte. Seine Pistole sank kein Stück. Luthien schätzte, dass wenn er schießen würde, sie eben ein kleiner Kollateralschaden war. Was war sie auch so dumm, sich in den Weg zu stellen. Das hatte sie noch nie getan.

„Spüren Sie das“, fragte sie nur und lies dem Kommandanten und den anderen die Zeit zu erspüren was sie meinte.

„Spüren Sie die…. Hitze? Diese.. ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, diese Wellen? Als würde alles in uns plötzlich… hoch kochen.“ Sie blickte den Kommandanten starr an und versuchte ihm klar zu machen, dass gerade in dem Augenblick etwas mehr als seltsames geschah. Es war als würde sich der Raum mit einer aggressiven Aura füllen, die versuchte auf jeden überzugreifen.

„Irgendwas stimmt hier nicht und ich weiß nicht von wem es kommt, aber wir sollten uns alle nun mal beruhigen, bevor hier noch was Dummes passiert. Basker – oder wer immer das nun auch ist – würde sich nicht kampflos ergeben, das wissen Sie. Bitte…“

Dass Basker nicht mehr alle beisammen hatte, wusste Luthien schon von Anfang an. Aber dass er zwei Persönlichkeiten besaß, das war ihr natürlich neu und erschütterte sie zu tiefst. Es musste aber irgendetwas dieses Geschehen provoziert haben. Natürlich konnte der Anblick dieser Leiche mit all dem Blut etwas auslösen, doch Luthien spürte, dass da noch mehr war. Sie konnte nur beim besten Willen nicht erklären wie oder was. Sie nahm eben diese Wellen wahr und hörte ein leises aber stetiges Summen. Vielleicht war Basker dafür verantwortlich, aber ihn zu töten war auch keine Lösung.

Amalthea Pan
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Beitragvon Amalthea Pan » Di 12 Feb, 2013 00:16

Charon starrte weiterhin auf Basker hinab, dessen zweite Persönlichkeit recht redselig wurde. Er musste sich bemühen, nicht zu gucken als hätte er in eine vergammelte Frucht gebissen. Er wusste, dass wenn Basker nicht sein Teamgefährte wider Willen wäre, dann würde er sich für die Probleme des Mannes nicht wirklich interessieren. Vielleicht erschien das egoistisch. Doch mit der Zeit war es die beste Methode geworden, mit einigen Leuten klar zu kommen. Vorzugsweise mit denen, die ihn für seine Dienste bezahlten, ihn aber ansonsten wie ein Stück Dreck behandelten. Doch hier war die Situation anders, und Baskers Verhalten könnte sie alle in Schwierigkeiten bringen. Doch auf keinen Fall würde er zu der Maßnahme greifen, die Basker selber vorschlug. Varnikov hingegen schien da ganz anderer Meinung zu sein. Charon zog geräuschlos Luft ein, als der Vampir seine Waffe gegen den Kopf des sitzenden Mannes drückte. Dieser fing auch noch an, den Kommandanten zu provozieren. Die Situation wurde ja immer besser. Er würde doch nicht wirklich schießen? Als Lúthien dann vor den Lauf der Pistole trat, machte der Magier ebenfalls einen Schritt auf die drei zu. Er konnte nur hoffen, das der Vampir nun nicht auch noch auf die Frau schießen würde. Charon hob die linke Hand, ganz leicht nur. Es sollte nicht aggressiv wirken. Charons Fingerspitzen kribbelten, als er ein wenig Magie sammelte. Er würde versuchen, mit einem gezielten Windstoß den Lauf der Kugel zu verändern, wenn es nötig wäre. Falls ihm das gelingen würde. Wirklich überzeugt war er nicht davon. Dennoch sammelte Charon einen leichten Windhauch in seiner Hand. In den engen Gassen gab es jedoch kaum Windbewegung, die er verwenden konnte. Nur ein leichtes Lüftchen, das den Gestank mit sich trug. Natürlich konnte er seinen eigenen Wind erzeugen, doch das dauerte eben etwas länger. Während er nun einen Teil seiner Gedanken darauf verwendete, den Zauber wirken zu können, versuchte der andere Teil, zu ergründen, was Lúthien gesagt hatte. Charon runzelte die Stirn, den Blick jedoch nicht von Varnikovs Waffenhand, gleitend. Er versuchte zu erspüren, was die schwarzhaarige Frau meinte, konnte jedoch nichts dergleichen bemerken. Er spürte keine Hitze in sich. Vielleicht war er einfach zu konzentriert darauf, den Windhauch, der zwischen seinen Fingern entstand, mächtiger werden zu lassen. Er konnte das Unbehagen, bei Lúthiens Worten jedoch nicht völlig beiseite schieben. Doch die Situation würde bestimmt nicht besser werden, wenn Varnikov auf seine eigenen Leute schoss. Charons Blick wanderte zu dessen Gesicht. „Ich muss Miss Lúthien zustimmen, Kommandant. Und dieser Mann... ist schließlich nicht Basker.“ Sein Blick wurde eindringlich. Er wollte Varnikov keine Moralpredigt halten. Aber er wollte auch nicht, dass der Mann weiterhin auf Basker, und wenn auch nicht beabsichtigt, Lúthien ziehlte. „An diesem Ort ist schon eine widerliche Sauerei entstanden. Eine zweite will doch niemand.“ Seine Hand wanderte langsam ein Stück nach oben. Der Windhauch war stärker geworden, doch er war nicht zu sehen. Nur Charon fühlte den kühlen Wind, der um seine Finger streifte. So sah es aus, als hob er die Gand einfach zu einer beschwichtigenden Geste. Basker ignorierte er nun erstmal bewusst. Diese Persönlichkeit war anscheinend nur darauf aus, zu provozieren. Wie sie den richtigen Basker zurückbekommen konnten, wusste Charon noch nicht. Doch es würde sicherlich helfen, ihn von diesem Schlachtplatz weg zu führen. Das ganze Blut und die vereinzelten Fleischklumpen verhalfen nicht gerade zu einer entspannteren Situation.
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Jagar
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Beitragvon Jagar » Mo 24 Jun, 2013 23:16

Viktors kalter Blick wanderte von Basker, zu Charon, um dann auf Lúthien zu verharren. Sie hatte sich doch tatsächlich gegen ihren Kommandanten gestellt. Das hatte er nicht erwartet. Auf den Vampir wirkte sie wie eine pflichtbewusste Soldatin, die Befehlen befolgen konnte. Andererseits bewunderte Viktor auch ihren Mut. Nicht jeder Sterbliche würde es wagen, sich gegen einen jahrhundertealten Vampir zu stellen und das noch mit so einer Entschlossenheit.
Zudem hatte Lúthien recht: Auch Viktor konnte die Hitze spüren, die sich wellenartig in der Gasse ausbreitete. Und das war sehr ungewöhnlich, denn normalerweise empfand Viktor nur Kälte in seinem Herzen. Dieses ungewöhnliche Gefühl genügte, damit der Vampir die Pistole senkte, die sich zwischen ihm und Lúthien befand. „Ihr habt recht“, sagte er an die Gruppe gerichtet, „Hier stimmt etwas nicht. Etwas mit Bakser. Ihr beide.“ Viktor deutete auf Charon und Lúthien. „Ihr werdet unseren hochverehrten Mr. Basker im Auge behalten. Sollte er auch nur in einer Sekunde eine Gefahr darstellen, werde ich ihn töten.“
Viktor tat Basker mit einem kurzen letzten Blick ab, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder Cumberland zuwandte. „Ich denke, wir haben genug von dem Tatort gesehen. Ich würde jetzt gerne die Wohnung des Opfers besichtigen.“ Der Haushofmeister nickte kurz, nicht ohne ebenfalls noch einmal zu Basker zu blicken. „In Ordnung. Wenn die Herrschaften mir bitte folgen würde.“

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Beitragvon Santura » Di 25 Jun, 2013 20:54

Basker ordnete sich zwischen Luthien und Charon ein. "Ich sollte deine kleinste Sorge sein, Schoßhund. Ich bin noch an diesen Fleischhaufen von Basker angewiesen" Ein lächeln überflog sein Gesicht. Jonathans gesicht durchzogen nun feine schwarze Adern und eine Aura aus flüchtigen Schatten schien ihn zu umgeben.
"Und nun lasst uns diesen Zwist vergessen, wir haben eine Mission oder nicht? er reichte Viktor die Hand, die ebenfalls von schwarzen Adern durchzogen war. "Wenn wir uns bekriegen müssen dann nicht an den leinen die uns halten. Ihr könnt mich Ryla nennen"
"Seek strength ... the rest will follow"

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Beitragvon Dark Lúthien » Di 09 Jul, 2013 21:15

Nachdem der Kommandant die Waffe sinken ließ, schob sich Luthien gleich aus der Bahn. Sie sagte nichts mehr, sondern spannte ihre Körperhaltung ein stärker an, nickte dem Kommandanten mit einem eisernen Blick zu und hoffte, er würde verstehen, dass sie sich ihm nie wieder in den Weg stellen würde. Was war sie auch so dämlich gewesen? Natürlich musste der Kommandant dieses seltsame Etwas gespürt haben, wie konnte sie nur so naiv sein. Sie wusste außerdem, würde sie sich noch ein einziges Mal in den Weg stellen, würde sie mit einer Kugel im Schädel im Grab liegen, "komisches Gefühl" hin oder her. Worte diesbezüglich waren unnötig.

Luthien gab Charon mit einem Kopfnicken zu verstehen, dass sie sich nach hinten fallen lassen würde. Ihr war es deutlich lieber, wenn sie Basker von hinten im Griff behielt. Soweit man davon reden konnte, dass sie überhaupt irgendwas im Griff hatte. Aber als sich Basker ironisch höflich und ohne weiteres Zutun zwischen Luthien und Charon einreihte, löste sich ihre Anspannung etwas. Trotzdem hoffte sie, dass es nicht an ihr lag, Basker zu erschießen. Ihr wäre lieber, wenn der Kommandant höchst persönlich der Todesschütze wäre.

Luthien betrachtete Basker von hinten, der sich dem Kommandanten zugewandt hatte und sich in die Unterhaltung zwischen dem Kommandanten und Cumberland eingemischt hatte. Übel sah Basker ganz und gar nicht aus, dachte sie und ließ ihren Blick von oben nach unten gleiten. Ein irritierendes Gefühl stieg in ihr auf. Doch dieses Gefühl verflog sofort, als sie die schwarzen Fäden, die sich durch seine Adern zogen, sah. Seine Erscheinung wirkte unheimlich und ein Schauder glitt ihr über den Rücken. Nachdem Cumberland nun alle aufforderte ihm zu folgen, wartete Luthien, dass sich die kleine Karawane in Bewegung setzen würde.

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Beitragvon Jagar » Mi 10 Jul, 2013 12:55

Viktor blickte auf die Hand, die Basker ihm entgegen streckte. Sie war von feinen schwarzen Adern durchzogen, was nicht natürlich war. Auch die schattenhafte Aura, die den Mann, der sich nun Ryla nannte, war nichts, was der Vampir schon jemals gesehen hatte. Und er hatte in seinem langen Leben schon einige seltsame Dinge gesehen. Er würde Ryla nicht zu nahe kommen, geschweige denn ihm die Hand reichen. Das hatte nichts mit Angst zu tun, Viktor war einfach nur vorsichtig. Er war eine gefühlte Ewigkeit in einem königlichen Kerker versauert, da wollte er nicht schon am ersten Tag einem Wahnsinnigen zum Opfer fallen.

Viktor wandte seine Aufmerksamkeit erneut Luthien zu und ließ die Hand von Ryla da, wo sie war. Mit kalter Stimme sagte er zu der Frau: "Mut ist eine Eigenschaft, die ich bewundere, Miss Luthien. Ihr hattet den Mut, Euch mir entgegenzustellen. Aber vergesst nicht, dass Mut sehr schnell in Dummheit umschlagen kann.“ Er stieß ihr mit dem Finger vor die Brust. „Also behaltet Eure Gefühle das nächste Mal für Euch und handelt rational.“ Dann wandte Viktor sich von Luthien ab und erneut Cumberland zu. „Die Wohnung“, knurrte er.

Drei Straßen weiter lag die Wohnung der toten Mary Stuart. Sie befand sich in einem schmucklosen Reihenhaus, genauso heruntergekommen wie der Rest von God’s End. Das Viertel hatte seinen Namen wirklich verdient.
Die Haustür selbst war nicht versperrt, im Gegenteil, es schien so, als wäre sie gewaltsam aufgedrückt worden. Eine hölzerne Treppe führte nach oben. Vorsichtshalber zog Viktor seine Pistole und bedeutete den anderen, es ihm gleich zu tun. Dann, langsam und bedächtig, stieg die Gruppe nach oben.
Die Wohnung lag im obersten Stockwerk. Auch hier war die Eingangstür aufgebrochen worden. Seltsam, dachte Viktor. Irgendjemand musste diese Zerstörung doch mitbekommen haben. Doch im ganzen Haus regte sich keine Seele. Die Sache war faul, das war dem Vampir nur klar.

Mit der Waffe im Anschlag trat er in die stickige Wohnung, die nicht viel größer als seine Gefängniszelle war. Die Ausstattung war außergewöhnlich gewöhnlich, es gab ein Bett einen Kleiderschrank und einen Tisch. Viktor hätte nichts anderes in God’s End erwartet. Die Einraumwohnung war von oben bis unten auf den Kopf gestellt worden. Hierauf hatte der Einbrecher es also abgesehen. Viktor war nicht überrascht. Ihm war sofort klar gewesen, dass das kein Zufall sein konnte.
Kleider waren aus dem Schrank gerissen worden, Stühle umgeworfen und Papier auf dem Boden worden. Ungewöhnlich war jedoch ein abgedeckter Gegenstand, der auf dem Bett lag. Vorsichtig schob sich Viktor weiter in die Wohnung hinein, bis er an dem Bett angekommen war. Mit seiner freien Hand griff er das Tuch, die Waffe auf das Objekt gerichtet. Ein Ruck, dann war es abgedeckt.

Mary Stuarts Kopf starrte ihm entgegen, den Mund in schier endloser Agonie verzogen.
„Da ist also der Rest unserer Leiche geblieben“, stellte Viktor trocken fest, als er seine Pistole verstaute. „Der Mörder muss ihn nach seiner Tat hierher gebracht haben. Fraglich ist jedoch, ob er die Wohnung vor oder nach dem Mord aufgesucht hat. Es sieht nämlich so aus, als hätte er etwas gesucht. Vielleicht hat dieses Etwas seinen Wahnsinn entfacht.“
Der Vampir hob den abgetrennten Kopf hoch und begutachtete ihn von allen Seiten. Von unten erkannte er, dass etwas im Rachen steckte.
Mit gespitzten Fingern zog er einen Fetzen Papier hervor. „Ein Brief.“ Viktor begann ihn vorzulesen:

„Lieber Jack,

mir fallen diese Worte schwer, da ich weiß, wie sehr du mich liebst. Ich hab dich auch einst geliebt, doch das ist nun vorbei.
Du hast dich sehr verändert, leider zum Schlechteren. Darum werde ich dich verlassen und zu Gary ziehen. Bitte versuche nicht mich aufzuhalten und folge mir nicht. Es ist vorbei.

In ewiger Verbundenheit,
Mary.“


„Sieht so aus, als würde Gary der Nächste auf der Liste sein.“ Viktor nickte seinen Untergebenen zu. „Durchsucht die Wohnung. Wir müssen Hinweise darauf finden, wo dieser Gary wohnt.“

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Beitragvon Amalthea Pan » So 14 Jul, 2013 01:09

Die Anspannung viel von Charon, als sich die Situation, in der er sich mit seinen Teamgefährten befand ein wenig entspannte. Es war gut zu sehen, dass Varnikov seine Pistole nicht weiter auf Lúthien und Basker richtete. Und das dieser aufgehört hatte wie ein Irrer daher zu reden. Nun gut, etwas weniger irre zu reden, traf es wohl mehr. Und als sich der Mann zwischen ihn und Lúthien drängte, spiegelte sich leichter Argwohn in Charons Blick wider.
Zum ersten Mal viel ihm auf, wie viel größer Basker im Gegensatz zu ihm war. Außerdem waren die schwarz durchzogenen Adern, die unter dessen Haut hervorschimmerten kein gutes Zeichen. Charon lachte bei Varnikovs Worten in einem hässlich Tonfall auf. Er war aus der Provinz zurückgekehrt um nun Wachhund spielen zu müssen. Natürlich hätte er dem Kommandanten nicht widersprochen, das lag nicht in seiner Natur. Er hätte Basker oder besser gesagt Ryla sowieso nicht mehr aus den Augen gelassen. Dennoch erschien ihm die ganze „Mission“ auf der sie waren immer abstruser. Aber wenigstens konnte er sich so nicht über Langeweile beklagen.
Charons Schritte waren sogar wieder recht beschwingt, als sie durch weitere dreckige Gassen wanderten um zum Wohnhaus des Opfers zu gelangen. Das änderte sich jedoch recht schnell, als sie durch die offene Eingangstür vorschichtig eine dreckige Holztreppe hinaufstiegen. Charon hielt die Luft an, leichte Aufgregung beschlich ihn. Das ganze Haus hatte keine besonders gute Aura fand er und die Wohnung vor der sie dann standen machte es nicht besser. Ein bedrückendes Gefühl beschlich den Magier und er empfand schon beim hineinschauen leichte Platzangst, obwohl der Raum kaum Möbel zu bieten hatte, die Platz hätten schlucken können. Chaos beherrschte die kleine Wohnung. Jemand, oder Etwas, hatte ganze Arbeit geleistet sich durch die Eigentümer des Besitzers zu wühlen.
Mit weiten Augen sah Charon dann dem Vampir zu, wie er zu dem schäbigen Bett ging und einen Gegenstand, der von den Laken verdeckt war, hervor zu ziehen. Ein wenig hatte er es befürchtete, als er in die leblosen und Augen des Frauenkopfes blickte. Der Anblick würde ihn sicherlich noch ein wenig begleiten, dachte er und presste die Lippen aufeinander, nur zur Vorsicht. Wenigstens, so dachte er, konnte so die Leiche der Frau einigermaßen komplett beerdigt werden. Zumindest konnte man sich das besser einreden, wenn etwas so wichtiges wie der Kopf dabei war. Charon beneidete den Kommandanten nicht dafür, als dieser in den Mund der Frau griff.
Der Brief den der Vampir vorließ war kurz, konnte ihnen aber wenigstens weiterhelfen. Er las sich wie ein typischer Brief, auf den doch immer irgendwelcher Ärger folgte, fand er. Nur zögerlich betrat Charon dann vollständig den kleinen Raum, um dem Befehl nach, die Wohnung zu durchsuchen. Schnell wandte er den Blick von dem abgetrennten Kopf ab und begann in der erstbesten Schublade, in der noch ein paar lose Seiten lagen zu kramen. In der persönlichen Sachen einer Toten zu wühlen, störte den Magier nicht im Geringsten. Dennoch versäumte er es nicht, auch immer wieder verstohlene Blickte zu Ryla zu werfen.
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Santura
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Beitragvon Santura » Di 16 Jul, 2013 20:10

Still zog Ryle mit der Gruppe weiter ins Haus. Als Varnikov den Kopf von Mary Stuart fand verzog sie das Gesicht. "Das arme Ding" murmelte sie und trat neben Viktor.
"Eine Tat aus Eifersucht? Kommt mir ziemlich merkwürdig vor... " murmelte sie. Ryla schloss vorsichtig Marys Augen und flüstere still ein paar Worte, dann wand sie sich zu der Gruppe und sagte etwas lauter: " In diesen engen räumen kann uns ein Werwolf leicht überraschen und ausmanövrieren, nicht genug Platz für Schussfelder oder zum Ausweichen von Klauen und Zähnen." Sie schritt an das Fenster und warf einen Blick auf die Straße. "Wir sind nicht grade eine unauffällige Gruppe..denkt ihr wir werden schon verfolgt oder beobachtet? Basker hat auf verschiedenen Missionen öfters die Bettler und Straßenkinder benutzt um an Informationen zu kommen." Ryla schritt weiter durch den Raum und warf einen Blick auf die Zimmerdecke. "Ich kann mir nicht vorstellen das ein Werwolf nach seiner Tat den Kopf eines Opfers in dessen Wohnung bringt und mit solch persönlichen Dingen dekoriert...aber ich bin nur ein böses Monster" mit einem Augen zwingern wand sich Ryla um, zog den Mantel aus und warf ihn auf einen Tisch. "Wir sollten uns wenigstens schon mal einen Plan machen was wir tun wenn wir den kleinen Wolf finden..oder er uns"
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Dark Lúthien
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Beitragvon Dark Lúthien » So 28 Jul, 2013 21:42

"Mut ist eine Eigenschaft, die ich bewundere, Miss Luthien. Ihr hattet den Mut, Euch mir entgegenzustellen. Aber vergesst nicht, dass Mut sehr schnell in Dummheit umschlagen kann.“ Er stieß ihr mit dem Finger vor die Brust. „Also behaltet Eure Gefühle das nächste Mal für Euch und handelt rational.“

Luthien spürte den Finger auf ihrem Brustpanzer. Eigentlich wollte Luthien gegen die Worte protestieren, überlegte es sich jedoch nochmal. Der Kommandant war wohl schon zu lange einsam gewesen, um zu verstehen, dass nicht jedes weibliche Wesen nur emotional handeln würde. Es hatte schon seine rationalen Gründe gehabt, wieso sie eingeschritten war. Aber insgeheim tadelte sie sich auch dafür, dass sie die zwei nicht einfach hatte kämpfen lassen. Dann hätte sie zumindest nach Hause gehen können.

Das nächste Mal, seufzte sie innerlich.

Cumberland führte die Gruppe drei Straßen weiter. Luthien bildete die Nachhut, sie merkte sich jede Abzweigung, jedes Gesicht und jedes Gebäude in der Umgebung. Sie musterte die Fassaden, etwas wirkte fehl am Platz. Luthien konnte aber nicht ausmachen was es war. Die Haustür des Reihenhauses war halb aus den Angeln gebrochen. Da musste es jemand wohl eilig gehabt haben. Eine Frau mit Mary Stuarts Statur wäre niemals in der Lage gewesen, die Tür so aufzubrechen. Luthien musterte die Türscharnieren nun genauer und stellte fest, dass sie von innen nach außen aufgedrückt worden war. Es waren keine Kratzspuren von einem Brecheisen zu sehen. Sie fragte sich, wer so stark sein konnte, mit bloßen Händen so eine Tür zu verformen.

Der Kommandant zog seine Waffe. Als er der Gruppe riet, es ihm gleichzutun, zog Luthien jedoch nicht ihre Waffe, sondern manövrierte ihren linken Zeige- und Mittelfinger jeweils durch eine Öse der Godsborough Kletten und zog sie aus dem rechten Oberschenkelholster. Sie betrachtete die kleinen Wurfdolche, diese kleinen Biester waren auf so engem Raum besser geeignet, als ihr Gewehr. Luthien musterte den Griff der Haustüre von innen und stellte fest, dass an ihm etwas Blut klebte. Als die Gruppe die verdreckte Holztreppe hochstieg, sah Luthien eine leichte Abspreizung des Holzes auf einer der unteren Treppen und auch einen Blutfleck auf einer Eindellung des Geländers. Ansonsten gab es keine Anzeichen von Schleif oder Kratzspuren. Das Geländer sah leicht verbogen aus, wäre aber auch dem Alterszustand dieses Gebäudes zuzuschreiben.

Als die Gruppe oben angelegt war, prägte Luthien sich jeden Winkel, jede Tür und jeden Korridor ein. Nachdem der Kommandant das spärliche Zimmer betreten und daraufhin den Kopf der Frau gefunden hatte, blieb Luthien auf der Türschwelle stehen.

„Da ist also der Rest unserer Leiche geblieben“, stellte der Kommandant trocken fest, als er seine Pistole verstaute. „Der Mörder muss ihn nach seiner Tat hierher gebracht haben. Fraglich ist jedoch, ob er die Wohnung vor oder nach dem Mord aufgesucht hat. Es sieht nämlich so aus, als hätte er etwas gesucht. Vielleicht hat dieses Etwas seinen Wahnsinn entfacht.“

"Der Täter muss den Kopf später hier her gebracht haben", begann sie. Als sie merkte, dass die anderen ihr Aufmerksamkeit schenkten, fuhr sie fort. "Ich schätze Mary wurde in ihrer Wohnung überrascht. Es gab einen Kampf, das sieht man hier", sie deutete auf eine verbogene, massive Lampe, an der etwas Blut klebte. "Mary muss sich verteidigt haben, denn wenn man genau hinsieht ist nicht alles durchgewühlt worden, sondern spezielle Dinge sind aus Notwehr eingesetzt worden. Sie muss es geschafft haben, das Zimmer zu verlassen. Sie muss die Treppe runtergerannt sein, muss sich jedoch verletzt haben. Denn eine der unteren Stufen ist leicht beschädigt, passt zumindest auf ihre Statur und Gewicht. Vermutlich ist sie gegen das Geländer gefallen und hat sich entweder dabei verletzt oder hat durch eine ihrer Wunden das Geländer befleckt. Auf jedenfall muss sie die Haustür von außen blockiert haben, denn die Tür unten ist von innen aufgebrochen und nicht von außen. Vermutlich hat der Täter sie dann in der Straße zerfetzt und dort liegen lassen. Er kam in die Wohnung zurück und hat alles durchgewühlt. Vermutlich vor Zorn oder vielleicht auch nur um sein Opfer zu verhöhnen muss er zurück und den Kopf geholt haben. Es gibt auf dem ganzen Weg hier her keine Blutspuren zu der Wohnung. Von einem frisch abgetrennten Kopf hätten mindestens bis zum Reihenhaus eine schöne Spur sichtbar sein müssen. Aber da ist nichts. Wenn der Kopf jedoch erst eine Weile lag, dann ist das Blut geronnen. Fragt sich nur, wieso der Täter den Kopf wieder hier her brachte."

Sie spürte, dass jemand die Gruppe beobachtete. Einerseits waren da die kleinen neugierigen Kinderaugen, hinter der angelehnten Tür am Kopf des Flures. Aber da war noch mehr. Nur konnte Luthien nicht einschätzen wer von wo sie genau beobachtete. Sie ließ einen letzten Blick über den Korridor schweifen und trat dann ins Zimmer, als der Kommandant den Brief vorlas.

Nachdem der Kommandant alle aufforderte das ohnehin schon verwüstete Zimmer zu durchsuchen, musterte Luthien das Zimmer. Alles Mögliche war umgeschmissen, Schubladen herausgerissen und Sachen umgestürzt worden. Doch das einzige, das nicht berührt war, war das Bett. Vor dem Luthien nun stand. Mit einer Godsborough Klette pochte sie gegen den Mettalrahmen des Bettes und horchte genau hin. Ein hohes Summen ging durch das blutverschmierte Bett, doch das Surren endete in abrupt in einem dumpfen Ton. Luthien wiederholte den Vorgang und folgte dem Ton. Sie interessierte nicht die seltsamen Blicke der anderen. Irgendetwas war in dem Bett versteckt.

Hab ich dich!, dachte sie und hob die Matratze hoch, dabei warf sie die blutige Decke vor die Füße des Kommandanten. Das interessierte sie aber nicht weiter. Stattdessen suchte sie die Ränder der schäbigen, fleckigen Matratze ab und wurde fündig. Unter einer Naht der Matratze sah sie eine Öffnung, die nicht richtig vernäht war. Sie steckte ihren rechten Arm in die Matratze und fischte etwas Rechteckiges hervor. Als sie den Arm wieder herauszog, sah sie einen schwarzen Plastikbuchrücken.

Luthien ließ die Matratze einfach fallen und öffnete das kleine Büchlein. Es war gefüllt mit hunderten an Schriftstücken, Briefen, Gedichten, Bildern und einigem mehr. Mal waren die Briefe eingeklebt, dann war eine verschnörkelte Handschrift zu sehen, die kaum richtig schreiben konnte.

Luthien schritt zum Kommandanten. „Vielleicht hab ich hier was“, sagte sie und zeigte ihm das Buch.

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Beitragvon Santura » Do 15 Aug, 2013 21:22

"Das Tagebuch eines Werwolfs?" fragte Ryla neugierig. "Langsam entwickelt sich diese Mission zu einen ganz passablen Schauspiel, der verschmähte Werwolf, der schlechtgelaunte Blutsauger und die liebes hungrige Dame der Stadtwache" sie setze sich vor Luthien auf das Bett und schaute ihr in die Augen.
"Wurdest du für sowas ausgebildet? Bist du für solch Dinge zur Wache gegangen?" Ryla zog den rechten Ärmel von Baskers Arm hoch und zeigte ein Narbengebilde das an ein Fadenkreuz erinnert. "Jonathan hat immer gesagt das sie ihn retten, hat bis zu letzt immer wieder die Wunde geöffnet damit er sich erinnert. Hat geglaubt das er Kriegsgefangener war" Ryla lachte vergnügt "Die Wahrheit würde ihn das Herz brechen"

"Luthien d´Arc haben sie sich als Mitglied der Stadtwache über den gefangenen Jonathan Basker ausreichend informiert? Ein langjähriger Sträfling spaziert bewaffnet neben dir her... macht dich das nicht Wahnsinnig?"
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