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Dark Age of Avalon - Spielethread

Amalthea Pan
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Beitragvon Amalthea Pan » Di 06 Nov, 2012 20:33

Charon musste sich ein husten unterdrücken, dass seine Lungen von sich geben wollten, als Basker ihm auf den Rücken klopfte. Trotz der beschwichtigenden Worte des Mannes, behielt er ihn argwöhnisch im Blick. Er konnte ihn noch nicht genug einschätzen, um ihm wirklich zu vertrauen. Lúthien schien es da anders zu gehen, doch sie hatte ihn ja auch schon vorher kennen gelernt.
Die Fragen, die Basker hatte, schwirrten jedoch auch durch Charons Kopf. Und als hätte man auf die Fragen gewartet, erschien nun auch Cumberland neben dem Kommandanten um diese zu beantworten. Wie die anderen trat Charon an den großen Tisch und nahm sich eine der Mappen, die ausgeteilt wurden. Kurz blätterte er darin herum, überflog einige unschöne Bilder und Abhandlungen. Dann wurde sein Blick jedoch zu einem, in den Raum projektiertem Bild, gezogen. Die Lichter waren gleichzeitig erloschen und die Farben des Fotos warfen den Raum in düsteres Licht. Charon verzog leicht den Mund, angewidert von dem was er sah. Eine mehr als übel zugerichtete Frau war darauf zu sehen.
Charon betrachtete das Bild, als Cumberland und dann auch Varnikov weiter sprachen, wandte er sich jedoch wieder den beiden Männern zu. Er fuhr sich mit dem Finger über die Lippen und lauschte aufmerksam. Natürlich hatte er von Werwölfen gehört, genauso wie von Vampiren und anderen „Ungeheuern“. Die Menschen, die in der Abgeschiedenheit gelebt hatten und die für Charons und Setebos Fähigkeiten bezahlt hatten, waren begabte Geschichtenerzähler. Auch wenn sie gerne zu Übertreibungen geneigt hatten.
Das große Bild, das noch immer in der Luft schwebte, bedurfte keinerlei Übertreibung.
Der Magier dachte an die vergangene Zeit zurück. Obwohl er sich sicher war, schon ein oder zwei Werwölfe in den abgeschiedenen Gebieten, mit den großen Waldflächen gesehen zu haben, hatte er nie einen töten müssen.
Hier in den eng besiedelten Stadtbezirken waren sie eine viel größere Gefahr. Doch hatte Charon immer geglaubt, dass sie einfach ausgerottet gewesen waren. Andererseits war er schließlich die letzten Jahre nicht in Godsborough gewesen. Er hatte keine Ahnung mehr, was sich verändert hatte.
Noch tief in den eigenen Gedanken versunken, und an das denkend was auf sie zukommen würde, folgte er der Gruppe aus dem Ordengebäude heraus. Eine der dampfbetriebenen Kutschen stand für sie bereit. Charon ließ die beiden Frauen zuerst einsteigen, dann stieg auch er in das Gefährt. Seine Neugierde machte sich trotz der bedrückten Stimmung breit. Er war schon so lange nicht mehr in einer dieser Kutschen gefahren. Es war einfach angenehm das Treiben auf den Straßen zu beobachten, und nicht mitten im Gedrängel zu stecken.
Die Umgebung, die an ihnen vorbeizog wurde trister. Charon starrte unablässig nach draußen, doch tief in seiner Magengegend machte sich eine leichte Aufgeregtheit breit. Nervös war er jedoch nicht. Obwohl er doch eher unfreiwillig in dieser Kutsche saß und in eine Geschichte verwickelt wurde, die ihn im Grunde nicht persönlich betraf, erwachte ein wenig sein Interesse.
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Flocke
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Beitragvon Flocke » So 11 Nov, 2012 12:47

Sie hat sich schon gedacht, dass in soll einer Gruppenkontolastion es bestimmt zu derartigen Auseinandersetzungen kommt. Was wohl Beskar mit seiner Rede bewirken wollte als er auf die Dame und den Magier zuging. Der Magier, sie beobachtete ihn ausgiebig und wird es auch die nächste zeit tun.
Als Cumberland anfing, wurde es augenblicklich still im Raum. Als Sarabi das Bild sah, war sie schockiert. Sie sah ihren Vater vor Augen. Wut und Rache stauten sich in ihr auf. Auch wenn ihr etwas mulmig bei dem Gedanken war mit all den fremden Leuten in eine Kutsche zu steigen, stieg sie entschlossen als erste hinein.
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Jagar
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Beitragvon Jagar » Mo 12 Nov, 2012 19:33

„Willkommen in God’s End. Der Name ist Programm, meine Damen und Herren!“
Viktor blickte durch die Fenster der Kutsche nach draußen und sah ein Viertel, das nur so vor Schmutz, Dunkelheit und Leid strotzte. Der Vampir hatte ja schon viel gesehen – grausige Massaker, blutige Schlachtfelder, dunkle Folterkammern. Doch so etwas wie God’s End war selbst ihm neu. Hier lebten die Menschen wie Vieh aufeinander gepfercht. Die Fäkalien bedeckten den Boden und die Ausdünstungen der Fabriken, die das Viertel umgaben, mussten den Sterblichen den Atem rauchen und ihre Lungen zerstören.
„Eine nette Gegend“, bemerkte Viktor sarkastisch, als er sich aus der Kutsche schwang. Mit einem lauten „Platsch“ steckten seine Stiefel schon in der ersten Ansammlung menschlicher Exkremente. „Ja, wirklich ein wunderbarer Ort.“ Viktor schüttelte seinen Fuß, um den Kot abzubekommen, während die anderen die Kutsche nun ebenfalls verließen.
Cumberland trat mit einem breiten Grinsen neben den Vampir, der noch immer mit seinen dreckigen Stiefeln beschäftigt war. „Passt auf wo Ihr hintretet, werter Kommandant“, entgegnete der Haushofmeister spitz, „Hier kann man überall in etwas reintreten.“ Dafür erntete er von Viktor einige finstere Blicke, die ihn aber nicht sonderlich zu beeindrucken schienen. Stattdessen ging Cumberland um die Dampfkutsche herum. Am Heck öffnete er die beiden Türen. Zum Vorschein kam ein ganzes Arsenal der modernsten Waffen, die das Königreich zu bieten hatten.
„Hier, Herr Kommandant.“ Cumberland drückte Viktor ein schwarzes Klappmesser in die eine und eine Trommelpistole in die andere Hand. „Das sind Eure Waffen. Hütet sie gut, sie könnten Euch bald einmal das Leben retten.“
Das Metall fühlte sich gut in Viktors Hand an. Mit einer flüssigen Bewegung ließ der Vampir das Messer ausklappen und schwang es ein, zwei Mal durch die Luft. Es war perfekt ausbalanciert und war leicht zu schwingen. So mochte er das. Auch die Pistole lag gut in der Hand. An diese Art Pistole musste er sich erst noch gewöhnen, es sollte aber kein Problem sein. „Verteilt den Rest der Waffen an die Gruppe, Cumberland.“ Der Haushofmeister nickte und wollte sich bereits an die Arbeit machen, als Viktor ihn noch einmal zurückhielt: „Aber passt bei diesem Basker auf. Der ist mir von allen Rekruten am wenigsten geheuer. Gebt Ihm keine zur große Waffe.“ Cumberland nickte, während sich Viktor nun eben besagtem Ex-Soldaten zuwandte: „Basker, Ihr werdet ein Team mit Miss Lúthien bilden. Ich traue Euch nicht genug, um Euch ohne Aufsicht mit einer Waffe durch die Gegend laufen zu lassen.“ Nun fiel der kalte Blick des Vampirs auf die Frau: „Ihr werdet Basker im Auge behalten. Sollte er irgendwelche Schwierigkeiten machen, werdet Ihr ihn aufhalten. Und wenn er durchdreht und flüchtet, werde ich Euch dafür verantwortlich machen. Verstanden?“

Santura
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Beitragvon Santura » Mo 12 Nov, 2012 20:55

God´s End wurde seinem Ruf gerecht, es sah genau so widerlich aus wie es roch. Nat band sich sein Bandana über Nase und Mund.
Als der Haushofmeister den hinteren Teil der Kutsche öffnete präsentierte sich ein Waffenarsenal mit dem man einen Krieg gegen Avalon selbst anzetteln könnte.
Der Haushofmeister streckte Nat einen Holster mit Revolver und einen Armeedolch entgegen. Veraltete und ungepflegte Modelle, jeder Taschendieb hatte bessere Waffen."Das sollte für den Anfang mehr als genug sein" sagte er zu Basker.
Zuerst nahm er den Dolch, er war flüchtig geschliffen und die Klinge hatte schon Rost angesetzt. Jonathan seufzte, er hatte schon mit schlimmerer Ausrüstung gekämpft und das Erfolgreich, aber er hatte sich mehr Glanz und Gloria verhofft.
Nat griff sich den Revolver und Munition."Für mehr hat die Schatzkammer der Königin nicht gereicht?"raunte er, lud das Trommelmagazin mit geübten Handgriffen und ließ es mit einer Handbewegung zuschnappen. Er zielte mit dem Revolver auf Luthien.
"Dann werden wir ja viel Spaß in diesem Drecksloch haben, soll ich dich tragen? Nicht das du deine hübsche Uniform schmutzig machst?" sagte Nat, mit einem grinsen im Mundwinkel. Er stecke den Revolver in das Holster.
Nat stieß den Haushofmeister grob beiseite und nahm eine Schachtel Zündhölzer aus dem Wagen. "Endlich" sagte er und zündte sich seine Zigarette an, lehnte sich an die Kutsche und wartete auf den Prostest von Luthien gegen diese Zusammenstellung.
"Seek strength ... the rest will follow"

Dark Lúthien
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Beitragvon Dark Lúthien » Di 13 Nov, 2012 13:27

Als sie in God’s End angekommen waren und aus der Kutsche stiegen, sah Luthien in den Gesichtern der anderen Ekel aufkommen. Sie selbst war an den Gestank und den Dreck auf den Straßen gewöhnt und stieg gleichgültig aus dem Gefährt. Natürlich waren die Viertel der Reichen und Vornehmen sauberer und mit weniger Kriminellen bespickt, aber konnte man es den armen Menschen in God's End verdenken, dass sie so leben mussten? Nimm den Reichen ihren Reichtum und sie verlieren automatisch ihre Schönheit und enden wie der "Abschaum" in God's End. Geplagt von Hunger, am Rande des Sterbens... dadurch wird jeder zum Dämon.

Luthien blickte sich um und erkannte, dass sie im nördlichen Teil von God's End sein mussten. Gerade hier pflasterten Bordelle, Spelunken und allerlei kuriose Läden die Straßen. Sie hörte aufmerksam zu, als die Waffen verteilt wurden und Basker einen Revolver und Dolch erhielt. Beides ziemlich alt. Neugierige Blicke aus fensterlosen Häusern lagen auf den Schultern der Neuankömmlinge hier. Luthien zählte stumm, wie viele Augenpaare auf ihnen lagen, welche Häuser bewohnt und unbewohnt waren, wie viele Kinder, Erwachsene und potientielle Kriminelle sich hinter den Mauern versteckt hielten. Das war eine ihrer Angewohnheiten, immer die Gegend im Auge behalten und alles beobachten! Gerade wenn Waffen im Spiel waren, konnte es hier in God's End schnell zu einem Massaker kommen.

Der Kommandant wandte sich mit einem kalten Blick an Luthien, augenblicklich wurde ihre Haltung steif.
„Ihr werdet Basker im Auge behalten. Sollte er irgendwelche Schwierigkeiten machen, werdet Ihr ihn aufhalten. Und wenn er durchdreht und flüchtet, werde ich Euch dafür verantwortlich machen. Verstanden?“

Der Kommandant sah ziemlich ernst drein. Zum ersten Mal musterte Luthien ihn genauer. Seine ganze Erscheinung schien, als ob er aus der falschen Zeit stammen würde. Sie hoffte inständig, dass er wusste was er tat.

“Jawohl, verstanden“, antwortete sie ihm typischen militärischen Tonfall. „Falls er flüchten sollte, wird er nicht weit kommen… “ sie wusste nicht ganz mit welchem Titel sie Varnikov ansprechen sollte und fügte einfach ein “Kommandant!” hinzu.

Gerade als sich Luthien fragte, weshalb sie unbedingt als Schoßhündchen für Basker eingeteilt war, zielte er mit dem alten Revolver auf sie. Luthien verdrehte die Augen und konnte nur den Kopf schütteln. Gerade durch solch kopfloses Verhalten manövrierte sich Basker doch selbst ins Aus. Da sie noch nie einem Befehl widersprochen hatte, würde sie auch dieses Mal keinen Einwand erheben.

"Dann werden wir ja viel Spaß in diesem Drecksloch haben, soll ich dich tragen? Nicht das du deine hübsche Uniform schmutzig machst?" sagte Basker, mit einem Grinsen im Mundwinkel.

„Ach mach dir keine Sorgen um meine Rüstung, die hält so ziemlich jeden Schund ab. Schlamm, Scheiße, egal ob von Mensch oder Tier“ – das wusste man in God’s End nie so genau „Kotze, Blut, aufdringliche Männer, eben allerlei Müll der hier so rumläuft, oh, ich meine natürlich, hier rumliegt.“ Sie flötete die letzten beiden Worte in einem leicht ironischen Ton. Sie wusste, dass er sie gerne provozierte. Sie musste eben einen Weg suchen damit umzugehen, sie hatte nämlich keine Lust auf den Papierkram – würde überhaupt welcher anfallen? – in dem sie erklären musste, wieso weshalb warum sie Basker erschossen hatte…

„Aber vielleicht später, wenn ich müde geworden bin, dich ständig retten zu müssen.“ Sie zwinkerte ihm zu. Sie wandte sich an Cumberland, der immer noch vor dem Waffenarsenal stand und sie fragend anblickte.

"Danke ich hab meine eigene Waffe." Luthien zog mit einer flinken Bewegung ihre Procyon aus dem Rückenhalfter, drehte die Waffe spielerisch und reichte Cumberland den Griff. Mit großem Interesse wurde sie inspiziert.

"Eine Procyon 700 VBS." fügte sie hinzu. Mit hochgezogenen Augenbrauen gab Cumberland ihr die Waffe zurück. Mit einer leichten Handbewegung ließ sie die Waffe im Rückenholster einfahren.
"Alle Modifikationen sind legal?", fragte er mit einem leichten Unterton.
"Natürlich, Herr. Alle Modifikationen sind mit der Einwilligung des Obersten der Stadtwache eingebaut worden." Sie blickte ihm fest in die Augen.
Ok na gut, nicht alle - aber es war nicht illegal, nur nicht so gern gesehen. Sie wusste worauf Cumberland anspielte, aber sie ging nicht näher drauf ein. Es war ihre Waffe und sie musste damit umgehen können. Also passte doch alles.

Als sich Cumberland abwandte und weiter Waffen verteilen wollte, atmete Luthien tief aus.

Was da wohl auf sie zukommen mochte?

Amalthea Pan
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Beitragvon Amalthea Pan » Di 13 Nov, 2012 19:01

Die dampfbetriebene Kutsche wurde langsamer. Es schien, als würden die Häuser, an denen sie vorbei fuhren sich immer mehr an das Gefährt drängen. Und es wurde deutlich dunkler im Innenraum. Dann hielt die Kutsche und Charon hatte das starke Bedürfnis, einfach sitzen zu bleiben. Ein wenig widerwillig schwang er sich durch die Tür, nur um mit einem widerlichen Platschen auf dem Boden aufzukommen. Seine Stiefel waren jedoch gut verarbeitet und dicht. Er konnte sie später ohne viel Aufwand säubern.
Das größte Problem war der unangenehme Geruch, der sich sofort in seine Kleidung und seine Atemwege fraß. Doch auch dagegen hatte er seine Methode. Derselbe Zauber, leise mit kaum merklicher Lippenbewegung, den er diesen Tag schon einmal benutzt hatte, säuberte die Atemluft um ihn. Dann sah sich der Magier um. Seine Gefährten verzogen mal mehr mal weniger das Gesicht. Er konnte es keinem verübeln. God`s End war wahrlich kein angenehmer Ort. In einigen Dörfern, die er bereist hatte, waren die Straßen auch mit Unrat übersäht und ihre Bewohner rochen zum Teil penetrant nach Fäkalien. Doch die bauliche Struktur, die wenigen Häuser, hatten es erträglicher gemacht. Hier drängten sich die Häuser aneinander, es gab kaum Freiraum.
Kurz überlegte Charon, ob er den anderen anbieten sollte, für sie ebenfalls die Luft zu reinigen. Doch er tat es nicht. Das Vertrauen in der Gruppe war doch noch ausbaufähig. Das schien auch Varnikov zu denken, der einige harsche Worte an Basker und Lúthien verteilte. Cumberland hatte angefangen das Waffenarsenal, das sich in der Kutsche befunden hatte zu öffnen. Neugierig lugte Charon zu den Waffen. Cumberland sah ihn fragend an, doch er winkte ab.
„Oh vielen Dank, aber ich habe alles dabei was ich brauche.“ Charon tätschelte breit lächelnd mit der rechten Hand den Schwertknauf über seiner Schulter und wackelte mit den Fingern der linken Hand. Die Runensteine hatte er schon zuvor in einer kleinen Tasche, an seinem Gürtel befestigt.
Eine Pistole, wie sie Lúthien in der Hand hielt, hätte er gerne einmal ausprobiert. Doch dies war nicht der richtige Moment dafür. Charon verließ sich auf die Waffen, die er immer besaß. Mit einem Ohr lauschte er dem Gespräch Baskers und Lúthiens und musste leicht grinsen.
Dann wandte er sich von Cumberland ab und betrachtete die Umgebung genauer. Kurz streifte sein Blick die andere Frau, die bis jetzt überwiegend schweigsam gewesen war. Irgendwie, fand er, dass sie besonders fehl am Platz wirkte. Nicht, dass er ihr Können bezweifelte, aber sie schien nicht in diese Umgebung zu passen.
Bevor sie sich jedoch von ihm angestarrt fühlte, richtete Charon seinen Blick jedoch weiter über die Häuser und einige der Bewohner, die sie argwöhnisch betrachteten. Fast ein wenig wie Früher, dachte er und konnte sich ein leises Grinsen nicht unterdrücken. Doch gleichzeitig malte er sich aus, wie der Werwolf durch die Straßen geschlichen war, er hatte sich ein gutes Jagdgebiet ausgesucht. Die Enge in manchen Gassen, in die Charon von ihrem Standpunkt aus hineinsehen konnte, bot kaum Platz zur Flucht. Obwohl ein normaler Mensch der Schnelligkeit eines Werwolfes so oder so unterlegen war.
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Jagar
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Beitragvon Jagar » Mi 21 Nov, 2012 19:27

Als endlich alle Waffen ausgeteilt waren, entzündete der Haushofmeister Cumberland eine Gaslaterne, schloss die Kutsche ab und setzte sich dann an die Spitze der Gruppe. „Wenn Ihr mir bitte alle folgen wollte. Wir begeben uns nun zum letzten Tatort. Die Leiche befindet sich bereits in der Gerichtsmedizin, doch der Ort des Verbrechens ist noch so unberührt wie zuvor.“
Während Cumberland mit der Lampe vorausging und fröhlich zu jedem zweiten Gebäude eine Anekdote zu erzählen hatte, zog sich Viktor vorsichtshalber die Kapuze seines Mantels über den Kopf. Seine Untergebenen hatten überraschenderweise recht gelassen auf die Tatsache reagiert, dass es sich bei dem Kommandanten des Ordens um einen Vampir handelte, doch von den einfachen Menschen und dem Gesindel in God’s End konnte Viktor dies nicht erwarten. Es war sehr wahrscheinlich, dass sein Kopf in einem Viertel wie diesem schnell auf einer Pike enden würde, sollten herauskommen, dass er eine Kreatur der Nacht war. Nicht, dass Viktor Angst hatte, so war es nicht. Er war nur vorsichtig. Lieber ein wenig geheimniskrämerisch, als ein gigantisches Blutbad veranstalten zu müssen, an dessen Ende möglicherweise sein eigener Tod wartete. Darauf konnte der Valachier gut und gerne verzichten.

„Und hier wurde vor 53 Jahren der jetzige Lordsiegelbewahrer, Lord Thomas Crowley geboren.“ Mit dem Finger deutete Cumberland auf ein verfallenes Haus, das selbst die Bezeichnung „Haus“ nicht wirklich verdient hatte. Der Haushofmeister war das genaue Gegenteil des Kommandanten: Cumberland war offen und freundlich, während Viktor verschlossen und gleichgültig war. Jedoch war sich der Vampir sicher, dass das Benehmen von Cumberland nur gespielt war. Es konnte ihm im Grund auch egal sein, Hauptsache sein Wachhund würde am Leben bleiben.

Viktor konnte sich das Gerede von Cumberland nicht länger anhören und da er nichts Besseres zu tun hatte, verlangsamte er seine Schritte, um neben Lúthien herzugehen. Sie kam ihm am professionellsten vor, deshalb wollte er das ein oder andere Wort mit ihr wechseln.
„Miss Lúthien“, begann der Vampir, den Blick nach vorne gerichtet, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. „Mir wurde kurz mitgeteilt, dass Ihr von der Stadtwache rekrutiert worden seid. Ihr habt also durchaus ein Auge für Verbrecher und ähnliche finstere Gestalten. Eine Fähigkeit, die durchaus von Vorteil ist, im Anbetracht unserer momentanen Aufgabe. Doch sie ist zu noch was gut…“ Viktor sah sich um, dass auch niemanden ihnen zuhörte. „Ihr könntet mir damit sagen, in wie weit wir Basker trauen können. Ich weiß, dass er aus dem Gefängnis geholt wurde, er ist also ein verurteilter Straftäter. Sagt mir, geht von ihm eine direkte Gefahr aus?“

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Beitragvon Dark Lúthien » Sa 24 Nov, 2012 11:46

Nachdem die Waffen verteilt waren und sich die Gruppe in Gang gesetzt hatte – Cumberland hatte sich zum offiziellen Sightseeing-Führer erkoren - teilten sich die Gruppenmitglieder etwas auf. Jeder schien mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt zu sein. Luthien konnte es ihnen nicht verübeln. Als sie damals das erste Mal Fuß in diese Gegen gesetzt hatte, war sie auch einem nachdenklichen Schweigen verfallen. Sie überließ die Führung Cumberland, gefolgt vom Kommandanten. Mit gebührendem Abstand folgte sie ihnen.

Luthien seufzte, sie schätzte zwar, dass Cumberland versuchte die Leute irgendwie bei Laune zu halten, aber Luthien kannte schon alles, was er erzählte. Ja, sie wusste, dass in dem Haus vorne rechts der Kolbeneruptor erfunden wurde – welch glorreiche Erfindung! Ja, sie wusste, dass in der Taverne – wenn man das Gebilde überhaupt so nennen konnte - ihre Majestät einst höchstpersönlich anwesend war. Ja, Luthien wusste so einiges… und woher? Sie bildete damals ein Team mit einem männlichen, ziemlich redsamen Stadtwachen-Anwärter. Männer behaupteten ja immer sie würden nicht so viel reden. Naja, sie realisierten halt einfach nur nicht, dass sie redeten und redeten und redeten.

Luthien begann auf Durchzug zu schalten, da es sie wahnsinnig machte, gehörte Informationen noch einmal zu hören. Gerade in dem Augenblick merkte Luthien, dass die Schritte des Kommandanten langsamer wurden. Sie ließ sofort ihren Blick umherschweifen, ob er wohl etwas Verdächtiges gesehen hatte. Doch da war nichts. Der Kommandant lief neben ihr her, automatisch spannte sich ihre Haltung an.

„Miss Lúthien“, begann er, den Blick nach vorne gerichtet, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. „Mir wurde kurz mitgeteilt, dass Ihr von der Stadtwache rekrutiert worden seid. Ihr habt also durchaus ein Auge für Verbrecher und ähnliche finstere Gestalten. Eine Fähigkeit, die durchaus von Vorteil ist, im Anbetracht unserer momentanen Aufgabe. Doch sie ist zu noch was gut…“ Der Kommandant sah sich um, dass auch niemanden ihnen zuhörte. „Ihr könntet mir damit sagen, in wie weit wir Basker trauen können. Ich weiß, dass er aus dem Gefängnis geholt wurde, er ist also ein verurteilter Straftäter. Sagt mir, geht von ihm eine direkte Gefahr aus?“

Na super, Luthien hatte gehofft, dass er ihr das sagen könnte.

„Nun, Kommandant, den Status eines Verurteilten hat er sicherlich inne. Aber man wird schon in den Kerker geworfen, wenn man die Robe Ihrer Majestät nicht schätzt. Die genauen Umstände der Verurteilung von Basker kenne ich nicht. Dennoch denke ich, dass er aus bestem Gewissen gehandelt hat. Leider wird das gerade im Militär nicht gerne gesehen. Verurteilt ist er, aber ein Straftäter wohl kaum.“

Erstaunt über ihre Worte, blickte Luthien den Kommandanten an. Ihre Worte überraschten sie selbst, da sie Basker eigentlich keinen Zentimeter über den Weg traute - aber stimmte das? Oder wollte sie es sich nur einreden? So war es zumindest leichter in Gut und Böse zu unterteilen, als die ganzen Graustufen miteinzubeziehen.

Ihre Wangen wurden plötzlich heiß, als sie über das Gesagte nachdachte. Hatte sie gerade in ihren Wortschwall - über den sie keine Sekunde nachgedacht hatte - unglimpflich Ihre Majestät erwähnt? Luthien tadelte sich und versuchte sich zu beruhigen.

"Inwieweit Gefahr von ihm ausgeht, kann ich ehrlich gesagt noch nicht beurteilen", gab sie offen zu.

Jagar
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Beitragvon Jagar » Sa 08 Dez, 2012 17:38

„Ich verstehe.“ Geduldig hatte Viktor Lúthiens Worten gelauscht. Die mögliche Majestätsbeleidigung hatte er geflissentlich übergangen, denn ihm lag nichts an der Monarchin von Avalon. Von ihm aus konnte Lúthien auch behaupten, die Königin hätte einen Bart.
Doch was die Frau sonst gesagt hatte, fand der Vampir äußerst interessant. Sie hielt Basker also für unschuldig. Viktor wusste zwar nicht, weshalb der Mann im Gefängnisse gesessen hatte, doch es musste wohl ein Kriegsverbrechen gewesen sein. Hatte er seine eigenen Männer getötet? So etwas hatte Viktor schon öfters gesehen. Krieg war Wahnsinn und die unterentwickelten Hirne der Sterblichen konnten diesen Wahnsinn nicht verarbeiten und ließen sich zu wahnsinnigen Taten hinreißen. Kommandanten, die ihre Untergebenen wegen kleinster Vergehen erschossen, völlig unlogische Angriffe, Selbstmorde. All das geschah in den Schützengräben des Krieges.
„Es ist schade, dass Ihr mir nicht sagen könnt, ob Basker als potentielle Gefahr einzustufen ist. Ich weiß gerne, mit wem ich es zu tun haben. Wissen ist Macht, das ist Euch sicher geläufig.“ Geschickt umrundete Viktor eine Pfütze und richtete dann seinen Blick auf Cumberland. Dieser schien noch immer voll und ganz in seine Geschichten vertieft zu sein. „Basker ist jemand, den ich nicht einschätzen kann, ebenso wenig wie Cumberland. Mir wirkt sein ganzes Benehmen zu aufgesetzt. Wenn ich könnte, hätte ich mich ihm schon längst angenommen. Doch wenn er stirbt, sterbe ich auch. Und das möchte ich unter allen Umständen vermeiden.“

„Hier sind wir!“ Die Stimme des Haushofmeisters schallte laut über das Pflaster und ließ die gesamte Gruppe innehalten. Viktor wich nun von Lúthiens Seite und trat zu Cumberland. „Hier ist der Ort, an dem das letzte Verbrechen des God’s End-Butchers stattgefunden hat. Die Leiche befindet sich bereits in der örtlichen Niederlassung der Stadtwache, doch sonst ist der Tatort noch so, wie er vorgefunden wurde. Bitte folgt mir nun.“
Gemessenen Schrittes trat Cumberland in eine enge Gasse. Sie war gerade einmal zwei Schritt breit. Die Häuser links und rechts neigten sich drohend nach innen, die Dächer berührten sich fast. Das Pflaster war alt und spröde, aufgebrochen von den harten Wintern Avalons. An solchen Orten drang nicht das kleinste bisschen Sonne, das wusste Viktor.
Cumberland führte sie eine ganze Weile durch die Gasse, die immer wieder Rechts- und Linksbiegungen machte. Dem Vampir kam es vor, als würde er in einem Labyrinth sein, denn andere Gassen kreuzten immer wieder ihre Route. Dank seiner Fähigkeiten wusste er allerdings immer genau, welcher Weg wieder nach draußen führte.

Endlich – es war eine halbe Stunde vergangen – verlangsamte Cumberland seine Schritte. „Da wären wir.“ Viktor trat vor ihn und begutachtete den Tatort. Die Leiche war weggeschafft worden, wie der Haushofmeister gesagt hatte, doch trotzdem bot sich ein Bild des Grauens. Das Pflaster und die Wände rechts und links waren mit Blut besudelt. Es sah aus, als hätte jemand ein halbes Schwein durch einen Fleischwolf gedreht.
„Es sieht schlimmer aus, als ich dachte“, stellte Viktor trocken fest, bevor er sich genauer umsah. Das Blut war mittlerweile schon getrocknet. Auf dem Boden fanden sich noch allerlei Fleischfetzen und Teile von Organen. Ein Schlachthof war Kindergeburtstag dagegen. „Der Werwolf hat sein Opfer regelrecht zerfleischt. Von der Leiche wird nicht mehr so viel übrig bleiben sein. Habe ich recht?“ Die Augen des Vampirs richteten sich auf Cumberland.
„In der Tat. Von der armen Frau ist weniger als ein blutiger Klumpen Fleisch übriggeblieben.“
„Wie ich vermutet hatte. Wir können davon ausgehen, dass es sich hier nicht um eine reine Fressattacke, sondern um ein Verbrechen handelt, bei dem Gefühle im Spiel waren. Wäre der Werwolf nur auf Fleisch aus gewesen, hätte er das Opfer nicht so bestialisch zugerichtet.“ Viktor schritt in der blutigen Gasse auf und ab. „Diese Tat fällt aus der Reihe. Die bisherigen Morde waren dem Bestien-Blut des Mörders geschuldet, da bin ich mir sicher. Doch hier kam die Vernunft oder besser, der Wahnsinn des Menschen ins Spiel. Wir müssen so viel möglich über das Opfer herausfindet. Cumberland, wie heißt die Frau und wo hat sie gelebt?“

Der Haushofmeister zog einen Block aus seiner Fracktasche und begann ihn zu studieren. „Mary Stuart, sie wohnte drei Straßen von hier.“
Viktor nickte. „Gut, wir sehen uns zuerst noch ein wenig am Tatort um und gehen dann in die Wohnung der Opfer.“

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Beitragvon Amalthea Pan » So 09 Dez, 2012 19:47

Charons Stiefel versanken immer mal wieder leicht in dem teils morastigen Boden, der sich in alle Richtungen erstreckte. Die heruntergekommenen Gebäude erhoben sich über der Gruppe, wie halb zerfallene, alte Körper. Cumberland hatte eine Gaslaterne angezündet, dessen Licht in der Bewegung leicht schaukelte. Die Schatten, die sich aus den engen Gassen ergossen, konnte das Licht jedoch nicht verscheuchen.
Der Magier ging ein paar Schritte hinter Cumberland, dessen Stimme an einigen engen Stellen von den Wänden widerhallte. Charon hörte nicht wirklich zu, was der Mann zu erzählen hatte, doch er bemühte sich, wenigstens so zu tun. Seine restlichen Sinne waren auf die Umgebung gerichtet, die ihn mit jedem Schritt weiter zu verschlucken schien. Er versuchte die Menschen, an denen sie vorbei gingen, nicht anzusehen, und doch gleichzeitig die Häuser und Gassen genau ins Auge zu fassen. So wie einige der Bewohner sie anstarrten, konnte Charon nicht anders, als sich über den recht lautstarken Cumberland zu wundern. Er wusste nicht, ob hinter dem Verhalten des Mannes Selbstsicherheit oder Leichtsinn steckte. Er vermutete letzteres, doch konnte er ihn einfach nicht wirklich einschätzen.
Da Charon es schaffte, Cumberlands Stimme erfolgreich zu verdrängen, lauschte er auf das Gespräch des Kommandanten mit Lúthien. Zumindest versuchte er es. Denn es war nicht so, dass er wirklich etwas verstand, doch er war einfach zu neugierig um nicht wenigstens zu versuchen einige Satzfezen mit zu bekommen. Eine schlechte Eigenschaft von ihm, doch wirklich bemühen, sie sich abzugewöhnen, tat er nicht. Natürlich verstand er sich immer darauf diskret zu sein. Erneut huschte sein Blick verstohlen über seine Gefährten, er bezweifelte, dass überhaupt einer von ihnen den Worten Cumberlands lauschte. Seine Kommentare waren einfach zu belanglos in der jetzigen Situation, fand er zumindest. Er fragte sich stattdessen eigentlich schon die ganze Zeit, ob sie irgendetwas Brauchbares an der Stelle finden würden, an der die Frau angegriffen wurde. Und noch im selben Moment fuhr ihm die Frage durch den Kopf, wann er den Werwolf wohl das erste Mal sehen würde. Er konnte nicht sagen, dass er Angst vor der Begegnung hatte. Wieder seine verdammte Neugier, die sich meldete. Eigentlich war ihm das schon viel zu viel an Interesse, dafür dass er sich eigentlich nicht freiwillig zu dieser Aufgabe gemeldet hatte.
Charons Gesicht hatte mittlerweile einen abwesenden Eindruck erreicht, er bemerkte es nicht. Mit diesem glasigen Blick ließ er sich von Cumberland durch die Gassen führen, die immer enger und düsterer wurden. Erst, als die Stimme des Kommandanten an sein Ohr drang, wachte er aus seinen Gedanken auf. Charon verzog das Gesicht, als sein Blick über der mit Blut und Fleischstückchen besudelten Umgebung glitt. Das passte sehr gut zu der Fotografie, die man ihnen gezeigt hatte. Der Magier ging leicht in die Knie um ein Fleischstück zu seinen Füßen besser betrachten zu können. Wirklich definieren konnte er es nicht. Dann wartete er, bis Varnikov ausgesprochen hatte, dann räusperte er sich und blickte zu dem Vampir.
„Ihr geht also davon aus, dass der Werwolf definitiv Kontrolle über sein Verhalten hat? Entschuldigt diese Frage, doch bis jetzt habe ich immer nur von der Unkontrollierbarkeit dieser...Nebenwirkung gehört.“
Charon hatte Fragend eine Augenbraue gehoben, seine Stimme war leise. Er wollte nicht zu laut sprechen. Im Gegensatz zu Cumberland, wollte er vermeiden, dass jedes Ohr im Umkreis, mit Ausnahme seiner Mitstreiter, mithören konnte.
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Santura
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Beitragvon Santura » So 09 Dez, 2012 21:25

Basker trottete gelangweilt hinter der der Gruppe her, der Weg, die Stimmung und die Umgebung erinnerten ihn an das Kriegsgefangenen Lager was einige Zeit seine Heimat war.
Der Kommandant fing an mit Luthien zu tuscheln, seine Ohren waren in der ewigen Stille des Knastes nicht die schlechtesten aber er konnte nur Wort fetzen raushören, aber es ging wohl um ihn. Natürlich ging es um ihn, er war der Gefangene, der böse. Was hatte er schon für Chancen, plötzlich kam ihm der Knast schon viel Menschlicher vor das hier. Es ging durch viele verwinkelte Gassen und Basker verlor langsam jeden sinn für Orientierung und Zeit. Plötzlich blieb die Gruppe stehen.

Cumberland präsentierte einen abartigen anblick, alles war voller Blut und Eingeweide. Das war also das Werk des Werwolfes, er hatte eine Frau zu Hackfleisch verarbeitet und in Stücke gerissen. Basker drängelte sich durch die Gruppe und ehe er sich versah stand er mitten in den Organen und Brocken die der Wolf über gelassen hatte. Er wich einen Schritt zur Seite und stieß gegen die Wand, drehte sich erneut und trat auf ein Stück Fleisch. Jonathan rutsche aus und glitt an der Wand hinab. Er sah nur noch Blut, an seinen Füßen, seinen Beinen, seinen Händen. Er hielt sich mit seinen blutigen Händen die Augen zu und fing an zu schreien und zu schluchzen.
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Dark Lúthien
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Beitragvon Dark Lúthien » Mi 12 Dez, 2012 19:38

Nach der Unterhaltung mit dem Kommandanten, hatte Luthien ein etwas mulmiges Gefühl. Zufrieden war der Kommandant wohl nicht mit ihrer Antwort, das sah definitiv anders aus. Aber wenn er gerne unvorhersehbare Dinge wusste, dann sollte er eben Rat bei einer Hellseherin suchen.

Luthien wusste wo sie sich befand und verlor auch den Überblick in den ganzen Seitengassen nicht, als es immer verwinkelter wurde. Es hatte zur ihrer Grundausbildung gehört, auch nur jeden kleinsten Trampelpfad in diesem Sumpf hier auswendig zu wissen. Nachdem sie endlich den Tatort erreicht hatten, prägte Luthien sich alles genauestens ein. Ihr bereiteten das Blut und die Gedärme keine Probleme. Zu ihrer Ausbildung hatte das assistieren in der Leichenhalle gehört, sie hatte es damals sogar recht spannend gefunden – das hatte ihr einiges Getuschel der anderen Rekruten eingebracht.

Es waren zwei größere Klumpen der Frau übrig, einer davon war der Torso, der andere undefinierbar. Drum herum lagen, Magen, Galle und Leber schwer beschädigt. Der Darm war nur teilweise vorhanden. Die Schnitte sahen sehr glatt und präzise aus. Zumindest hat das Opfer wohl nicht lange leiden müssen. Ihr fiel auf, dass der Kopf fehlte. Sie lies Charon seine Frage stellen und sagte dann selbst - mehr in den Raum hinein:

"Ihr Kopf fehlt."

Eigentlich wollte sie ihre Ansicht weiter ausführen, doch dazu kam sie gar nicht. Luthien spürte wie sie zur Seite geschoben wurde und sich Basker durchdrängelte. Dann geschah etwas sehr merkwürdiges. Basker stieß gegen eine Wand, wollte sich wieder fangen und rutschte aus. Luthien versuchte reflexartig ihn zu halten, konnte jedoch nicht helfen.. Basker saß schon im Blut. Seine Körperhaltung veränderte sich schlagartig, er fing plötzlich an zu schreien und zu schluchzen. Luthien kniete sich vor ihn hin und versuchte ihn zu beruhigen.

„Heeeey, hey, hey, hey…“, versuchte sie gegen seinen Schrei zu werfen. Er bedeckte seine Augen, also mussten gerade gewaltige Erinnerungen in einholen und jagen. Luthien legte sachte ihre Hände auf seine. Sie hoffte ihn etwas beruhigen zu können.
„Hey, ich bin’s Luthien“, begann sie in einem ruhigen und freundlichen Ton.
„Komm, sieh mich an.“ Sie wusste, dass sie seine Hände nicht gewaltsam lösen konnte, manche Menschen neigten dann nämlich dazu, aggressiv zu werden. Sie ging jetzt schon ein Risiko ein indem sie ihn berührte. Aber sie konnte nicht anders.
„Jonathan, sieh mich an“, sagte sie erneut und hoffte auf eine Reaktion.

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Beitragvon Santura » So 16 Dez, 2012 13:37

Jonathan schluchzte und zuckte 2-3 mal, dann murmelte er mit einer ängstlichen und fast kindlichen stimme : "Sie haben gesagt wenn wir hunger haben sollen wir... die... die ...toten..." er spürte eine Hand auf seiner liegen und sah auf. Luthien hatte sich zu ihm gekniet.

„Jonathan, sieh mich an“ sagte sie. Basker blickte auf. Sein Gesicht war durch das Blut verschmiert und die Angst in seinen Augen ist gewichen, sein Blick war starr an Luthien vorbei gerichtet.

"Basker ist jetzt nicht mehr hier" antwortete er, doch seine stimme war dunkel und grollend. "Der Bluthund hat den Schwanz eingezogen"
Er stand langsam und bedächtig auf, griff nach dem Fleischbrochen auf dem ausgerutscht war und biss ein Stück ab, den rest schmiss er achtlos in die Ecke. Er reichte Luthien die Hand und lächelte. "Basker hat dem Doktor nicht alles erzählt was ihm widerfahren ist"
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Beitragvon Amalthea Pan » Sa 29 Dez, 2012 00:15

Lúthiens Stimme erklang, und Charon drehte sich ihr mit leicht gehobenen Augenbrauen zu. Sie hatte Recht. Der Kopf der Frau fehlte. Er konnte nicht sagen, ob er froh darüber war, oder abgestoßen. Eigentlich war von ihr generell nicht mehr viel über, und er war nicht erpicht darauf, in das angsterfüllte Gesicht einer niedergemetzelten und enthaupteten Frau zu blicken. Doch ehe sein Blick unbewusst die Umgebung absuchen konnte, auf der Suche nach einer weiteren ekelhaften Entdeckung, wurde er auf Basker aufmerksam. Der Mann hatte sich an Lúthien vorbei geschoben und dann schienen mehrere Sachen gleichzeitig mit ihm zu passieren. Charon war stehen geblieben wo er war, er konnte nur zusehen, wie Basker in dem Blut ausrutschte und dann eine Art Anfall erlitt. Die eskalierende Situation hatte ihn nur kurz erschreckt, doch etwas hielt ihn davon ab, sich Basker zu nähern. Erst, als sich Lúthien schon zu ihm hinunter gebeugt hatte, trat er ein paar Schritte auf den am Boden kauernden und schluchzenden Mann zu. Er hielt weiterhin Abstand und beobachtet Baskers Gesichtsausdruck. Die Veränderung darin war plötzlich, und auch die Stimme seines Mitstreiters erklang völlig fremdartig.
Als Basker dann aufstand und in den Fleischbrocken, auf dem er ausgerutscht war, hinein biss, trat er hastig neben Lúthien. Eine Hand legte er sachte auf ihrem Arm. Charon war sich sicher, dass sich die Frau hätte selber verteidigen können. Er wusste jedoch nicht, ob er sie vielleicht sogar mit seinem Verhalten beleidigte. Aber in diesem Moment war ihm das egal. Alle seine inneren Alarmglocken begannen zu läuten. Der Anblick Baskers, wie er in den Fleischbrocken biss, stieß ihm übel auf und er hatte mühe einen neutralen Gesichtsausdruck zu wahren.
„Vorsicht jetzt.“ Flüsterte er warnend der Schwarzhaarigen zu, als ihr der Mann die blutverschmierte Hand entgegen hielt. Den Blick hatte er starr auf Basker gerichtet. Oder zumindest auf den Mann, der zuvor Basker gewesen war.
Charon atmete tief aus und entspannte seinen Körper. Kurz blickte er zu dem Kommandanten. Dann wandte er sich wieder dem Mann vor ihm zu zu.
„Wer sind sie, wenn nicht Jonathan Basker?“ Er lächelte nicht. Seine Stimme war leicht und nicht bedrohlich. Allerdings war ihr auch der freundliche Tonfall entwichen, der sonst so oft mitschwang. Charons Finger kribbelten auf die bekannte Art und Weise. Es schien, als hätte sich Baskers Geist geteilt. Die Persönlichkeit hatte sich geändert. Der Magier hatte von solchen Fällen gehört, und ein oder zweimal waren ihm und Setebos sogar solche verwirrten Seelen vorgeführt worden. Sie hatten die Menschen mit Magie heilen sollen, doch das war natürlich nicht so einfach machbar. Und selbst wenn Charon sich auf heilende Magie spezialisiert hätte, würde sie in einem Fall wie Baskers unnütz sein. Was genau dem Mann widerfahren war, wusste er nicht. Doch eigentlich lag dieser Verwirrtheit immer ein traumatisches Erlebnis zu Grunde. Langsam fragte er sich, wer auf die Schnapsidee gekommen war, Basker mit in das Team zu nehmen. Andererseits hatte wahrscheinlich niemand gewusst, dass der Mann mit einem kleinen Problem zu kämpfen hatte. Und es war auch nicht so, als würde Charon daran Anstoß nehmen. Er hatte nur gehofft die ganze Sache möglichst schnell hinter sich zu bringen. Doch wie es schien wurde ihm dieser Wunsch erst einmal verwehrt.
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Santura
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Beitragvon Santura » So 30 Dez, 2012 20:48

"Ich bin das was Jonathan am Leben gehalten hat" sagte er ruhig und seine Stimme wurde ruhiger. "Eine Seele allein kann solch Unheil nicht überstehen."

"Habt ihr den nicht gewusst wer er ist? Jemand mit seiner Geschichte wird doch nicht einfach aus der Haft entlassen, wenn der Orden einen Soldaten aus der Armee braucht, gibt es doch geeignetere Kandidaten oder nicht?"
er schaute wehleidig in die Augen von Luthien und Charon.
"Wenn ihr diese Last weiter mit euch rumschleppen wollt, dann müssen wir uns wohl miteinander anfreunden, den Nat wird seine Facette des abgehärteten Soldaten den er bisher gespielt hat nicht mehr erhalten können. Dann schleppt ihr einen geisteskranken mit euch rum."

Nun flüsterte er, das nur Luthien und Charon ihn verstehen konnten: "Erschießt ihn einfach, sagt den anderen er hätte versucht euch zu überwältigen, wir wissen alle das niemand Basker vermissen wird"
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