Bloody Mary - Eine gruselige Legende
Das Badezimmer war dunkel und roch nach scharfem Reinigungsmittel. „Bloody Mary.“ Emily stand zitternd vor dem Spiegel und betrachte ihr bleiches Spiegelbild, was vom Kerzenschein erhellt wurde. Dämliche Mutproben waren immer ein ganz besonderes Ereignis wenn man bei Jennifer zu Gast war… Von draußen kicherten die Mädchen in ihren bunten Schlafanzügen. „Nun mach schon!“ erklang es von draußen. Emilys Blut pumpte schneller durch die Adern. „Bloody.. Mary…“ Zweimal schon. Beim dritten Mal kommt sie. Emilys Herz schlug schneller. Das war nur ein dummer Kinderstreich. Wenn sie es zum dritten Mal sagen würde, dann kommen sie alle reingestürmt. Doch sie wurde nicht ruhiger und draußen drängten die Mädchen weiter. „Bloody Mary!“ kreischte Emily und draußen wurde es still. Die Kerze flackerte. Emily starrte in den Spiegel und ihr Spiegelbild glotzte sie grinsend an. Sie schloss die Augen. Um ihren Hals legten sich frostige Klauenhände. Die Fingernägel waren lang und schwarz, Emily zittere und wimmerte, sie öffnete die Augen. Eine Greisin geiferte sie hinter ihrem Rücken an. Ihre Augen waren schwarze Löcher und sie tastete nach Emilys Gesicht, als sie die Augen erreichte, wollte Emily rennen, doch sie war steif gefroren. Die langen Nägel waren steinhart und die Augen so weich… Emily schrie, es war ihr letzter Schrei.
Wer kennt sie nicht, die Urbanen Legenden? (http://de.wikipedia.org/wiki/Moderne_Sage)
Manche von ihnen haben sich in Rituale verwandelt und diese wiederum in ein "Freizeitvergnügen" oder manchmal sogar in eine Mutprobe für Kinder und Jugendliche. Das wohl Bekannteste dieser Rituale ist zweifellos "Bloody Mary", eine klassische Urbane Legende aus den USA und wird häufig von Kindern auf Pyjamapartys gespielt. Das glückliche Opfer muss sich dabei allein mit einer Kerze in einen dunklen Raum begeben und vor dem dortigen Spiegel dreimal „Bloody Mary“ aufsagen. Nach dieser Zeremonie soll der rachsüchtige Geist der Bloody Mary hinter der Schulter des Opfers erscheinen. Das Heraufbeschwören des Wesens ist allerdings nicht ungefährlich! Man munkelt, dass sie den Opfern die Augen auskratzt, sie ihre Opfer tötet oder in den Wahnsinn treibt oder sie gar mit in den Spiegel nimmt.
Über den Ursprung dieser uralten Sage ist wenig bekannt und wer oder was die Bloody Mary überhaupt ist, mehr als vage. Sie könnte eine Hexe sein die in einem Hexenprozess grausam starb, aber auch eine Frau aus der Moderne, die in einem Autounfall starb. Auch ein Rachegeist der ihre Beschwörer bestraft, wenn sie Schuld auf sich geladen haben, wäre eine Erklärung für dieses Phänomen und ihren Hass gegenüber den Lebenden. Die Hintergründe der Geschichte werden meist ähnlich den Folgenden geschildert:
Mary wurde vor einhundert Jahren der Hexerei bezichtigt, wegen Durchführung schwarzer Künste zum Tode
verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Seltener spricht man von einer Kindermörderin, deren Drang zu Morden über ihr Ableben hinausgeht. Meist wird
dieser Variante ein lokaler Hintergrund verpasst.
In moderneren Variationen wurde sie in einen Autounfall verwickelt, bei dem ihr Gesicht schrecklich verstümmelt wurde,
so dass sie sich niemals mehr vor einen Spiegel begab, um ihr hässliches Antlitz zu erblicken.
Der Unfallverursacher wurde nach der Flucht vom Unfallort niemals identifiziert und zur Rechenschaft gezogen, worauf Mary bittere Rache schwor.
In einigen Abwandlungen soll Mary während des Unfalls schwanger gewesen sein und ihr Kind verloren haben.
Dies bezieht sich auf Formen des Rituals, bei dem man in den Spiegel „Bloody Mary. Ich habe dein Kind“ spricht.
Dass die Erscheinung „Mary“ heißt, könnte auf die englische Königin Maria I. aus dem Hause Tudor zurückzuführen sein.
Maria I. Tudor (* 18. Februar 1516; † 17. November 1558)
Die Monarchin aus dem Haus Tudor regierte England und Irland von 1553 bis 1558, einer Zeit großer
religiöser Spannungen. Die Tochter von Katharina von Aragón und König Heinrich VIII., der die englische Kirche
von der römisch-katholischen getrennt hatte, versuchte den Katholizismus erneut als Staatsreligion zu etablieren.
Dabei kam es zur Hinrichtung von fast dreihundert Protestanten. Die Nachwelt bezeichnete sie daher, je nach
religiösem Standpunkt, als „die Katholische“ oder „die Blutige“ (engl. „Bloody Mary“).
Während ihrer Herrschaft musste Maria mehrere Scheinschwangerschaften durchstehen,
die ihre ohnehin angeschlagene Gesundheit weiter schwächten. Die letzte Phantomschwangerschaft,
die sich letztendlich als Unterleibskrebs entpuppte, führte zu ihrem Tode.
Zeitlebens wollte Maria verhindern, dass ihre protestantische Halbschwester Elisabeth ihre Nachfolge antrat, um eine
katholische Thronfolge in England zu gewährleisten. Da Marias Ehe mit dem spanischen König Philipp II.
aber kinderlos blieb, bestieg ihre Schwester als Elisabeth I. den englischen Thron bis 1603.
Die beiden Schwestern wurden nebeneinander in Westminster Abbey begraben.
Die Übersetzung der lateinischen Inschrift auf ihren Grabsteinen lautet:
Partner beide in Thron und Grab,
hier ruhen wir die beiden Schwestern,
Elisabeth und Maria,
in der Hoffnung auf eine Auferstehung.
Es gibt unzählige Versionen dieses Beschwörungsrituals, und ebenso viele Geschichten, was denn bei der Durchführung passieren soll. Allen Varianten gemein ist, dass es sich wohl um eine Form der Spiegelmagie handelt. Eins oder mehrere Mädchen versammeln sich im Badezimmer vor dem Spiegel und beschwören "Bloody Mary", indem sie ihren Namen 3 mal aussprechen (in anderen Darstellungen 13 oder gar 40 mal, aber 3 mal wird allgemein favorisiert ). Während dem Ritual sollen lediglich Kerzen als Lichtquelle dienen. Daraufhin soll Bloody Mary mit vernarbtem Gesicht im Spiegel erscheinen. Manchmal soll sich der Spiegel auch rot verfärben, oder es sollen sogar schlimmere Dinge passieren.
Die amerikanische Autorin Jane Goldmann behauptet in ihrem Buch „Die wahren X-Akten“ über das Spiegelritual folgendes:
„Man muss wohl kaum betonen, dass niemand Bloody Mary je zu Gesicht bekommen hat“
Dies erscheint zumindest ergänzungsbedürftig, wenn man folgende zwei Berichte berücksichtigt.
Nach der Durchführung des Rituals, bei dem man im Spiegel seinen Alterungsprozess bewundern kann,
berichtete ein Junge seiner Schwester, dass es nicht funktioniert habe. Nach dem Aussprechen des dritten "Bloody Mary"
habe er sich nicht älter werden sehen. Lediglich seine Haut färbte sich schwarz
wie die eines Afroamerikaners, so beschrieb er.
Ein Jahr später wurde der Junge Opfer eines schweren Verkehrsunfalls, bei dem er und zwei weitere Insassen
des Wagens verbrannten.
Im zweiten Fall, in dem es um dasselbe Ritual geht, berichtete ein weiterer Junge vom fehlgeschlagenen Ergebnis.
Dieser beging später aus persönlichen Gründen Selbstmord. Was nichts mit dem Ritual zu tun haben dürfte,
aber Rückschlüsse darauf zulässt, warum er sich nicht altern sah.
(Anmerkung: Die beiden Quellen der Berichte sind GeisterNet.com bekannt und als absolut glaubwürdig eingestuft.)
Selbst wenn alles auch nur eine urbane Legende ist, birgt das Spiegelritual durchaus psychische Gefahren.
Den Nachforschungen Patty A. Wilson zufolge leiden viele danach an
hysterischen Anfällen oder der Angst vor dem Spiegel.
( Liebe Leute, steigert euch also deswegen bitte nicht rein. Es gibt keine Bloody Mary, und es sind höchstens eure Ängste, die ihr auf den Spiegel übertragt. )
Doch zurück zum Thema: Welche Varianten von "Bloody Mary" kennt Ihr?
Gab es unter euch schon Mutige, welche die Anrufung der "Bloody-Mary" schon einmal ausprobiert haben? Was ist wirklich passiert? Geschahen danach tatsächlich Dinge, die euch unheimlich waren? Lasst uns an euren Erlebnissen teilhaben...