Philosophische Tafelrunde Nr. 29 [Wert des Todes?]

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Beitragvon Wehwalt » Mi 25 Mär, 2009 11:55

Nö, den Schuh "Augen auf beim Eierkauf" mußt Du Dir hier gar nicht anziehen. Prinzipiell ist die Frage ja nicht am falschen Ort.

Aber ich habe nicht gesagt, daß man die Begriffe nicht "differenzieren" könne. Eine Interessenlage zugrundegelegt, stehen sie einander schon diametral gegenüber. Man kann sie nicht absolut festlegen: Das habe ich gesagt.
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Cimbi
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Beitragvon Cimbi » Mi 25 Mär, 2009 12:50

Es kommt drauf an wie man eingestellt ist. Ich definiere das Böse als eine Übermacht, die tagtäglich zu finden ist, überall....Böse ist nicht jemand, der jemand anderen umbringt, das ist ein Psychopath, kein Böser. Als Gut definiere ich die Dinge, die eben nicht ganz alltäglich sind und sich jederzeit ändern können...das "gute" Wetter u.s.w...es ist schwer das zu definieren.

Wenn man jemanden als böse bezeichnen würde, der sadistische Gedanken hat, macht das für mich keinen Sinn....Niemand kann gut und böse richtig definieren, das ist eine höhere Macht für sich---wer weiss, vielleicht ist es sogar umgekehrt? Das Böse ist gut, fdas gute Böse? Das kann niemand wissen...irgendjemand hat mal gesagt ( ich weiss nicht mehr wie er heisst und es ist nicht wortgenau übernommen glaube ich ):

Glaubt ein Mensch daran, nennt man es Wahnsinn-
glauben mehrere daran, nennt man es Religion!


So ähnlich geht es mir beim Gut und Böse definieren. Heute wird das als Böse definiert, was die meisten Leute davon denken...nicht was ein einzelner denkt...darum ist es schwer, es zu definieren, weil es keinen Sinn macht.
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Beitragvon megsit » Mi 25 Mär, 2009 15:14

meiner meinung nach, gibt es kein gut und böse, sondern nur verschiedene blickwinkel. eigentlich hält doch jeder das, was er gerade aus freiem willen heraus macht, für richtig. ein anderer kann es für falsch halten.
führt man z.b. ein attentat auf einen diktator aus, ist das aus der eigenen sicht etwas gutes. aus der sicht seiner anhänger, die ihn vielleicht lieben, weil er vielleicht auch durchaus seine "guten" seiten hatte (wieder gut und böse, aber ich hoffe ihr verstehts), ist man für die der böse. ob ich als attentäter der böse bin, oder der diktator, der meiner meinung nach weg musste, liegt im auge des betrachters. man wird hier nicht auf einen nenner kommen.
Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz

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Beitragvon Harrik » Mi 25 Mär, 2009 16:51

Gut und Böse. Nunja.

Es sind zwei seiten einerMünze, manchmal je nach Blickwinkel lassen sie sich überhaupt nich unterscheiden. Jeder trägt beides in sich. In Büchern wird in der regel von der Intentionsperspektive des Handelnden ausgegenagen um zu bestimmen ob jemand gut oder Böse ist, doch da das im Leben schwer möglich ist, ist es schwer jemanden als Gut oder böse zu bezeichen. Und überhaupt: Jeder trägt beides in sich, das "Böse Element" zu verleugnen wäre alles andere als eine gute tat. Es wäre der Betrug von sich selbst und anderen.

"Gut" ist auch häufig häuschlerich und ist in kombination mit arroganz und überheblichkeit böser als mansche tiefe bosheit. "Böse" kann auch charmant und nett sein.


Fazit: keiener ist nur schwarz oder weis, wäre ja auch langweilig oder?
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Beitragvon Wehwalt » Mi 25 Mär, 2009 23:34

Für manche. Für viele sogar. Für lohnabhängige Nichtbesitzer von Produktionsmitteln oder so. Will man aber die Menschen berauben und beherrschen, dann ist es schlecht, wenn sie auf so einer Basis miteinander auszukommen versuchen, und wesentlich besser, wenn sie neidisch, pogromgeil und antisemitisch sind.
Es geht nicht darum, daß wir uns nicht trauen, Gut und Böse zu definieren. Es ist ein Irrglaube, daß es absolute Definitionen geben kann. Mit absoluten Definitionen arbeitet die Religion.
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Beitragvon Harrik » Do 26 Mär, 2009 00:19

Ja ich denke da hat Wehwalt recht. Wichtig, ist das man seine eigenen Deffintionen findet. Und das du deine so stellst spricht sehr für dich Grünauge. Also wie wäre es mit folgendem ansatz: "Gut ist" der, dessen Deffinition einer Guten Tat, nicht in erster Linie eine tat beschriebt, die Ihm im speziellen hilft, sondern jenen die es wirklich brauchen. ?

Hm so überzeugt bin ich nocht nicht, aber nunja bis auf weiteres: Es gibt nichts gutes außer man tut es :D
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Beitragvon Cimbi » Do 26 Mär, 2009 12:52

Das mit Joseph Fritzl ist nicht böse, sondern psychopathisch...ich kann daran auch nichts gutes erkennen, allerdings auch nichts schlechtes...es ist einfach nur pychopahtisch und gestört und wer sagt das ein Psycho böse ist. ( Nur damit das klar ist, ich schaue diese Tat wegen dieser Ausage oben nicht als gut oder so an! )


Auf den Blickwinkel kommt es irgendwie nicht darauf an, finde ich. Wehwalt, das mit der Religion stimmt schon, das habe ich ja oben schon angedeutet. Die verdammte Kirche schreibt etwas in Bücher und so weiter vor und die Mehrheit der doofen Menschheit glaubt es ( damit möchte ich jetzt keine religiösen Personen hier im Forum angreifen, ich sage einfach was ich denke )

Wenn die Kirche sagt, das und das ist böse, das und das gut, stellen sich die meisten dahinter...Stellt sich da einer in den Weg wird er als Sadist, Kirchenschänder und weiss nicht was beleidigt...das allerletzte. Und da will noch jemand behaupten die Kirche habe Gutes im Sinn..Die wollen nur Macht und Reichtum, nichts anderes...(okay, vom Thema abgeschweift :P)
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Beitragvon Wehwalt » Do 26 Mär, 2009 14:56

Ihn entschuldigt doch niemand, schon gar nicht mit irgendeiner schlimmen Kindheit. Aber so schrecklich es ist, solche Parodisten wie der Fritzl bringen mich auch irgendwie immer ein bißchen zum Schmunzeln. Da hat einer halt nicht recht Maß halten können mit der gesellschaftlich durchaus akzeptierten und geförderten Mißhandlung von Kindern. Kinder schlagen - geht. Sie einsperren - geht zu weit! Sie sexuell einschüchtern und überwachen - geht. Zu schwängern - geht zu weit. Sie religiös indoktrinieren - unbedingt. Selber Gott sein - was traut sich dieser Mensch!
Jetzt glaube keiner, ich wollte auch nur das Geringste an seinen Taten rechfertigen oder billigen. Aber solche Exzesse kommen halt vor, als ein Extremum der Gausskurve, wenn eine - gelinde gesagt - hohe gesellschaftliche Duldung sexueller Bevormundung gegenüber besteht. Und so bösartig wie diese kann ein einzelner gar nicht sein.
Ich glaube auch, daß ein großer Teil der Empörung und Abscheu, die diesem Fritzl (und jedem x-beliebigen "Kinderschänder") gegenüber an den Tag gelegt wird, nicht eigentlich seinen Vergehen geschuldet ist, sondern dem Spiegel, den er der häßlichen Gesellschaft vorhält. Deswegene auch die seltsame Unsicherhet, wie mit ihm zu verfahren sei. Der Mordvorwurf gegen ihn scheint mir einigermaßen absurd und willkürlich.
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Beitragvon Fleur Clearwater » Do 26 Mär, 2009 17:02

Ich äußere mich jetzt erstmal allgemein und nicht zu Joseph Fritzl:

"Gut und Böse" lässt sich meiner Meinung nach schnell sagen, aber wie Schwarz und Weiß ist es für mich auch nicht. Gutes und Böses gehen oftmals fließend ineinander über, man könnte manchmal auch von verschiedenen Grautönen sprechen.

Was ist Gut und was ist Böse?
Ein Beispiel: Eskimos bringen ihre Eltern um, sobald sie zu Pflegefällen werden und sie somit nicht mehr für sich selber sorgen können, bzw. es bei den Lebensumständen schwer haben würden, da es nun mal keine Altenheime gibt. Die Kinder möchten nicht, dass ihre Eltern krank und schwach sterben und erreichen dies durch eine Gewalttat, für die man hier ins Gefängnis kommen würde. Sind die Eskimokinder jetzt böse, weil sie morden? Meiner Meinung nach nicht, da sie ihren Eltern ein schreckliches "vor sich hin siechen" erspart haben.

Was wir als Gut und als Böse erachten, hat also viel mit unserer Moral zu tun und mit den Werten, die wir vermittelt bekommen haben.
Natürlich gibt es auch als Moralität anerkannte Werte oder Dinge, die man tut, die in allen Kulturkreisen gleichermaßen als Gut/Böse erachtet werden. Vielleicht hat da ja auch jemand ein Beispiel für ;)
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Beitragvon Harrik » Do 26 Mär, 2009 17:10

Wehwalt hat geschrieben:Ich glaube auch, daß ein großer Teil der Empörung und Abscheu, die diesem Fritzl (und jedem x-beliebigen "Kinderschänder") gegenüber an den Tag gelegt wird, nicht eigentlich seinen Vergehen geschuldet ist, sondern dem Spiegel, den er der häßlichen Gesellschaft vorhält.


Ja das halte ich durachaus für plausiebel! Zwar gibt es wie gesagt an der tat nichts zu rechtfertigen, aber wenn man sich den Fall angugt: Alle leben glücklich und zufrieden in diesem Morast von gesellschaft in dem viel Kinder geschlagen und misshandelt werden. Nun kommt dieser eine Extremfall ans Tageslich, udn der wütende Mob will den Mann Lynchen um dann in aller ruhe selbst weiter misshandeln zu können. Das mag makaber klingen da es wohl kaum einer soweit treibt, wie er. Aber die misshandlung von Kindern ist in der Geselschaft ja noch immer gang udn gebe udn absolut etabliert.
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Beitragvon Serena » Mo 06 Apr, 2009 09:28

Also ich würde Kämpfe und Kriege verbieten! Ich finde Obama's Vision von einer Welt ohne Atomwaffen fantastisch!
Ausserdem sollte mehr für Familien getan werden und kleinen Unternehmen, die sich den Arsch aufreissen, Jahrelang hart arbeiten, nur um dann alles aufgeben zu müssen.
Kleine Firmen sollten mehr finanzielle Unterstützung vom Staat bekommen. Oder so wie jetzt in der "Krise" sollte der Staat mehr für Firmen zahlen, die wirklich auf Kurzarbeit angewiesen sind, weil sie ihre Mitarbeiter nicht entlassen wollen, aber sie auch nicht bezahlen können. (Nicht so wie Würth, kauft sich mal eben ne fette Luxusyacht! :evil: )
Ich selbst wäre da recht bescheiden. Ich würde als "Königin von Deutschland" eigentlich nur wollen, das es dem Volk gut geht.
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Garry
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Beitragvon Garry » Mi 08 Apr, 2009 02:55

Aufklärung würde ich fördern, in allen Bereichen.

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Beitragvon Harrik » Mi 08 Apr, 2009 23:15

Grünauge hat geschrieben:"....Das alles und noch viel meeeehr
würd ich machen, wenn ich König von Deutschland wär!"


... so lautet der Refrain eines bekannten Songs aus den 80er Jahren.

Stell Dir vor, Du wärst so ne Art Sonnenkönig,


Genau genommen war der Song von Rio reiser, eine mvorherigen Mitglied der Band Ton Steine Scherben, der vor alle mauch mit dem Song "Keine Macht für Niemand" bekannt wurde. Rio Reiser war zudem ein bekennender Anarchist!

Er prangert in dem Song vor allem an, wie prestigelastig die politik geworden ist. Eine Version des Songs mit erhellendem witzigen Epilog indet sich bei Dutube

Aber zurück zur Frage: Ich würde das Land deutschland für nicht existent erklären, mir die Krone abnehmen, weil sie umbequem sei, und mich hinsetzen und irgendeinen Song spielen, vielleicht sogar genau den :la:

Serena hat geschrieben: Ich finde Obama's Vision von einer Welt ohne Atomwaffen fantastisch!

Seine Vision beinhaltet aber auch die Todesstrafe!

Garry hat geschrieben:Aufklärung würde ich fördern, in allen Bereichen.

Friedrich der Zweite wie er leibt und lebt: Ohjee ein Aufklärer, der Monarchie überhaupt als Mittel zum Zweck in erwägung zieht ist schlimmer als ein verblendeter Royalist -,-
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Beitragvon Wehwalt » Mi 08 Apr, 2009 23:37

Das ist ungerecht. Friedrich II. war wirklich mal eine Herrschergestalt, die sich um die Menschheit verdient gemacht hat. Schon alleine die Tribus-impostiboribus-Theorie ...
Was soll man Deiner Ansicht nach denn machen, wenn man zufällig gleichzeitig ein intelligenter, nicht bösartiger Mensch ist und als Herrscher geboren? Umzingelt von anderen Herrschern, die in der Tat bösartig sind? Wenn man dann nur einen Song spielt, vergibt man unnötig Terrain an die Finsternis.
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Beitragvon Harrik » Do 09 Apr, 2009 00:00

Verdient gemacht? Sicher Intelligent war er unbestritten, und sein anti-machiavelli, den er in seiner jugend schrieb, ist sicher auch ehrenwert (er versuchte später ihn zu revidieren, und die verbreitung zu behindern). Aber die schlesichen Kriege nahc einer versuchten erpressung des Östereichichen Königshauses kann wohl kaum als "nicht böse" durchgehen.
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