Männer - bald ein Auslaufmodell?!

Mimmi

Beitragvon Mimmi » Mi 06 Feb, 2008 10:21

Um ehrlich zu sein, weiss ich gar nicht, ob Mann da überhaupt etwas machen kann, Falke.
Es ist nun mal so, das die meisten Frauen bei Dunkelheit schon sehr unruhig werden, wenn sie nur Schritte hinter sich hören (sie wissen da noch gar nicht, ob es eine Frau oder ein Mann ist). Merken sie dann (z.B. durch einen Huster der Person oder weil die Person nicht hinter ihr läuft, sondern ihr direkt entgegen kommt), das es ein Mann ist, macht sich Angst breit. Ich habe aber bei mir selber bemerkt, das ich das nur empfinde, wenn ich sehe, oder anhand des Husters das Gefühl habe, der Mann ist mir überlegen. Kommt mir da so ne halbe Portion entgegen, beobachte ich ihn zwar, aber ich bleibe ruihig.

Grünauge hat geschrieben:Und im Park ist es manchmal so einsam, da würde mich niemand hören.


Dazu muss ich sagen, das es manchmal total schnuppe ist, ob Leute in der Nähe sind, oder nicht.
Mit 16 war ich mit ner Freundin in ner Disco - wir kamen erst morgens so gegen 6 aus dem Gebäude und sind zur Bushaltestelle gegangen. Der Platz war sehr belebt. 3 Männer kamen auf uns zu (total besoffen) und fingen an uns zu begrabschen - keiner der Umstehenden hat darauf reagiert und das auch nicht, als wir laut um Hilfe gerufen haben.

Antike Runen
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Beitragvon Antike Runen » Mi 06 Feb, 2008 14:30

Ein Frauen- / Männerthema, und ich muß Nachtfalke zustimmen? Oh je, hoffentlich wird das nicht allzu peinlich...

Aber ich stimme zu, daß ein Teil der Ängste sicher auch Kopfsache ist (was ich vor ungezählten Posts in etwa meinte, als ich sagte, die Ängste seien nicht zwangsläufig rational).
Eine Bedrohung gerade vor sexuellen Übergriffen ist natürlich real, und sicher auch für Frauen um ein vielfaches größer als für Männer, aber daß gerade diese Angst so sehr festsitzt, und so sehr das Handeln bestimmt, statt zahlreicher anderer möglicher Ängste vor ähnlich realen Bedrohungen, das hat sicher auch mit dem Kopf zu tun. Und ich bin mir ziemlich sicher, daß diese Ängste auch geschürt werden – von Eltern, die ihren Töchtern später erlauben, allein auszugehen als ihren Söhnen, von Bekannten und Freundinnen, die sich untereinander von ihren schlechten Erfahrungen erzählen, und natürlich nicht zuletzt auch stark von den Medien, in denen, sei es ein Krimi, eine Soap oder eine Doku, Sexualdelikte besonders gern vorkommen und in allen Farben ausgemalt werden.
Es möge mich bitte, bitte keiner falsch verstehen: Die Bedrohung ist real, das weiß ich aus eigener Erfahrung wohl noch besser als manch andere hier. Und natürlich ist es richtig, wenn man sich vorsichtig verhält. Allerdings halte ich auch nichts von einer übertriebenen Ängstlichkeit, mit der man sich in erster Linie das Leben selbst schwer macht.
Oder um noch einmal auf die (auch in meinen Augen fragwürdigen, aber immerhin) Statistiken zu kommen: Gerade bei Sexualdelikten ist die Wahrscheinlichkeit deutlich größer, daß der Übergriff von seiten eins Bekannten kommt – jedenfalls deutlich wahrscheinlicher, als ein Angriff von einem unbekannten in einer dunklen Straße. Aber Angst hat Frau dennoch in der dunklen Gasse, und nicht auf der Feier zur goldenen Hochzeit.


EDIT: Ach, mehr Autounfälle als Fälle von sexueller Belästigung? Hm, da wäre ich mir nicht so sicher. Ist natürlich eine Frage der Definition, wo sexuelle Belästigung anfängt, aber wenn sie mit Busengrapschen und Hinterntätscheln anfängt, dann sind die Autounfällt meiner Einschätzung nach seltener.

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Beitragvon Antike Runen » Mi 06 Feb, 2008 15:28

Ah, sicher ist es schwerer, mit einer Erfahrung umzugehen, die seelisch verletzt hat, als mit ‚bloßen’ körperlichen Verletzungen. Und daß gerade sexuelle An- oder Übergriffe dies hervorrufen, also ein Trauma erzeugen können, das ist sicher absolut richtig.
(Der Vollständigkeit halber: Es gibt allerdings auch genügend andere Möglichkeiten, bei denen jemand derart gedemütigt oder erniedrigt wird, das ein Trauma daraus folgen kann, und das betrifft Jungen und Männer genauso wie Mädchen und Frauen; und gerade bei Jungen kommt die Möglichkeit der Vergewaltigung ebenfalls noch hinzu, und löst sicher nicht minder schwere Folgereaktionen aus).

Aber die großen Ängste, die diesbezüglich gerade bei und um Frauen vorhanden sind, halte ich für eine recht zweischneidige Sache. (Sicherheitshalber noch einmal: Mir ist absolut klar, daß die Bedrohung real ist, und die Folgen wirklich sehr hart sind.)
Ich glaube beispielsweise, daß die Angst vor der potentiellen Vergewaltigung einer Tochter größer ist als die Angst vor der potentiellen Vergewaltigung eines Sohnes. Beide Bedrohungen sind gleich real (wenn auch vielleicht nicht gleich wahrscheinlich), aber um die Tochter werden sich diesbezüglich große Sorgen gemacht, bei dem Sohn wird erst ein Gedanke daran verschwendet, wenn die Situation schon real ist. Warum ist das so? Kommt ein Junge damit besser klar als ein Mädchen? Ich bezweifle das. Ich glaube vielmehr, daß da immer noch ein wenig mitschwingt von dem alten ‚eine Frau, die einmal entjungfert ist, ist nichts mehr Wert’. Und daß viele von uns Frauen gerade deswegen so besonders große Angst vor dem Überfall eines Mannes haben.

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Beitragvon Antike Runen » Mi 06 Feb, 2008 15:52

Wenn du mich das fragst, Nachtfalke, dann ist meine Antwort ganz einfach: Behandle Frauen genauso wie du auch Männer behandeln würdest (von deiner jeweiligen Beziehung natürlich einmal abgesehen).


*nicht weiß, ob sie überhaupt angesprochen war, weil sie dieses mal wirklich nicht wüßte, wo sie unfair gewesen sein könnte*

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Beitragvon Krone » Mi 06 Feb, 2008 16:11

Nun mal zu dem ganzen Dilemma...
Meiner Meinung nach kann man dagegen als Mann nicht arg viel tun... Wenn ich durch irgendeine dunkle Gasse gehe, trete ich bestimmt nicht besonders extra stark auf um irgendwen einzuschüchtern oder andere Ziele jedweder Art zu verfolgen.
Versetz dich doch mal selber in die Situation, dass du läufst und irgendwer hinter dir poltert :arrow: Was tust du? Also ich drehe mich um und schaue wer das ist, anschließend laufe ich bewusst langsamer, sodass der oder diejenige vorbeigeht oder ich laufe normal weiter, wenn ich es als gefahrlos ansehe. Läuft der- oder diejenige, wenn ich mein Tempo verringere auch langsamer, so versuche ich die Person zu überwachen (Blicke zurück etc.), ist mir das zu blöde bleibe ich stehen und warte bis die Person vorbei ist, fertig.

Nun zu dem Fall von sexueller Belästigung... Ich wage mal die Behauptung Männern geht das genauso... Ich kenne auch Leute, denen Mädels zwischen die Beine gegriffen haben oder im vollen Zustand um den Hals fallen und bei der harmlosen Variante demjenigen "nur" einen Kuss auf die Wange verpassen. Klar kann man dies nicht mit dem vergleichen was Luna in ihrer, ich nenne es einmal Horrorvorstellung beschrieben hat. Aber dennoch ist das für einen Mann wohl genauso unangenehm wie für eine Frau... Nur und hier denke ich, dass Victor Krums Post von ein paar Seiten vorher zieht: Kein Mann sagt etwas dagegen, weil so etwas "lächerlich" ist oder nicht als ernsthafte Gefahr oder wie man das auch immer nennen mag in der Gesellschaft angesehen wird.
"...Und man siehet die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht!"