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Das Ende oder doch nur ein neuer Anfang?

Lycidia
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Das Ende oder doch nur ein neuer Anfang?

Beitragvon Lycidia » Sa 20 Jun, 2009 13:56

Es begann an einem Sonntag. Ich erinner mich noch genau daran. Sie stand gegenüber unseres Hauses und starrte die hässlichen grünen Vorhänge die meine Mutter so liebt vor dem Wohnzimmerfenster an. Oder zumindest wirkte es so, als würde sie die Vorhänge anstarren, was nicht weiter verwunderlich ist, ich mein so etwas abscheuliches muss man doch anstarren, sieht man ja nicht alle Tage. Ich dachte mir also nichts weiter dabei, doch als ich 3 Stunden später nochmals aus dem Fenster sah, stand sie noch immer da, sie hatte sich keinen Millimeter von der Stelle bewegt und ihr kastanienfarbenes Haar wehte ihr um den Kopf. Langsam dämmerte es und ich fragte mich ob sie den ganzen Tag dort unten gestanden und gewartet hatte. Aber worauf? Darauf, dass sie jemand abholte, dass jemand sie bemerken würde? Ich wusste es nicht, aber ich wusste dass ich kein Auge zutun würde bevor ich nicht wusste was dort unten vor sich ging oder was so besonderst an unserer Hausfasade war, dass man sie den ganzen Tag anstarren kann.
Also schnappte ich mir meinen Mantel, denn für Oktober war es doch schon empfindlich kühl und in der Nacht gab es sogar schon Bodenfrost. Ich erreichte also das seltsame Mädchen. Sie schien jünger zu sein als ich. Maximal 13. Und ihre Augen waren von einem durchdringenden Grau.
"Wie heißt du und was machst du hier", fragte ich das Kind und wollte es plötzlich so schnell wie möglich wieder loswerden. Diese Augen hatten irgendetwas hypnotisierendes und ich fühlte mich ungfähr so sicher wie die Maus die die Katze entdeckt hat.
Die kleine lächelte mich an, doch ihre Augen blieben genauso kalt und abschätzig zu mir herauf (ich war mindestens einen Kopf größer als sie): "Nun bist du also doch gekommen, wenn deine Eltern wüssten was du genau in diesem Moment ausgelöst hast, würden sie bereuen, dass sie dir nicht von anfang die Wahrheit gesagt haben. Sie werden doch gewusst haben, dass sie das nicht immer vor dir Verheimlichen können. Mein Name ist Alexia und ich bin hier um dir zu sagen, dass es begonnen hat. Obwohl es eigentlich nur begonnen hat, weil ich hergekommen bin und du dein Haus verlassen hast. Ironie des Schicksals" meinte sie, noch immer mit diesem Lächeln auf den Lippen.
Dann wandte sie sich um und ging. "Warte, was hat begonnen?", rief ich ihr nach, noch viel verwirrter als vorher.
Sie drehte sich noch einmal kurz zu und flüsterte, gerade so laut dass ich es gerade noch hören konnte "Das Ende, mein Ende, dein Ende, vielleicht aber auch nur ein neuer Anfang. Aber ersteinmal das Ende." Dann verschluckte sie die Dämmerung.
Hastig rannte ich zurück ins Haus, nur weg von diesem Irrsinn. Hatte sich da jemand mit mir einen üblen Scherz erlaubt? Ich hoffte es, aber es war doch sehr unwahrscheinlich, dass man solch einen Aufwand betrieb um mich zu erschrecken. Was hatte diese Alexia noch über meine Eltern gesagt? Irgendetwas mit Wahrheit.
Sofort lief ich zu meiner Mutter, die gerade zu Bett gegangen war. Mein Vater saß noch vor dem Fernseher.
Aufgebracht schilderte ich ihr was mir soeben passiert war und fragte sie ob sie sich das ganze erklären könnte.
Meine Mutter sah aus, als hätte sie soeben ein Gespenst gesehen, was im nachhinein vielleicht sogar möglich ist. Dann als sie sich wieder gefasst hatte began sie zu erzählen, was mir zwar ein paar Fragen beantwortete, jedoch noch mehr aufwarf.
"Weißt du mein Schatz, wir, also dein Vater und ich, sind nicht unbedingt so, wie du uns kennst. Bis vor deiner Geburt lebten wir woanderst, es war ein wunderschöner Ort ohne Gewalt und Hass und meine Familie sorgte dafür, dass sich daran auch nichts änderte. Doch dein Großvater beging einen ungeheuerlichen Verrat, er ging, um sein eigenes Leben zu verlängern zu einem machlüsternen Wesen, dass uns bis dahinn nur aus Sagen bekannt war. Lorién hieß es und war grausamer und furchtbarer als alles was du dir vorstellen kannst. Ich weiß dass hört sich an wie ein Märchen doch so ist es nun mal. Es gibt eben viel mehr Dinge, als die normalen Menschen so allgemein glauben. Also, den Opa schloss einen Packt mit dem uralten Monster: Meinem Vater ein langes Leben, ihm usere Welt. So betrachtet ein ungleichter Deal, doch mein Vater war ein Mensch, dem nichts wichteiger war als er selbst. Und somit began der Untergang unserer Dynastie. Zuerst schnappte sich Lorién meine Mutter und sperrte sie ein. Sie starb vor etlichen Jahren in Gefangenschaft. Nun waren die Beschützer unserer Welt, einer Paralelwelt zu dieser , ohne Anführer. Es war eine Zeit der Machtkämpfe und Kriege unter der Bevölkerung. Plötzlich wollten alle unsere weitt verteilten Verwandten, die bisher friedlich gelebt hatten, den Platz meiner Mutter einnehmen. Und diese Streitereien nutzte Lorién, der immer mehr Macht und Stärke gewann, zu seinen Gunsten. Er schloss einen Packt mit einer dieser Gruppen, verhalf ihr zum Sieg und tötete sie danach alle. Nun gab es niemanden mehr der sich ihm in den Weg hätte stellen können. Bis auf deinen Vater und mich, die rechtmäßige Erbin. Also suchte das Monster uns, ich war damals mit dir Schwanger und konnte nicht kämpfen und allein hätte dein Vater erst recht keine Chance gehabt. So flohen wir in diese Welt, doch Lorién hat nie aufgehört, nach uns zu suchen, er fürchtet noch immer dass wir eines Tages zurück kommen und einen Aufstand anzetteln könnten. Und nun hat er dich, den einzigen verwundbaren Punkt unserer Familie gefunden. Dieses Mädchen arbeitet vielleicht nicht für Lorién aber durch sie weiß er jetzt wo wir sind, beziehungsweis du bist.
Wenn du ihm in die Hände fällst hat er entgültig gewonnen, denn keiner von uns würde jemals etwas tun, was dir schaden könnte.
Es bleibt uns also nur noch der Angriff solange er dich noch nicht hat."
Ich konnte nicht glauben was man mir hier gerade offenbart hatte, aber wieso sollte meine Mutter mich anlügen. "Was geschah mit deinem Vater und was werden wir nun tun?", fragte ich sie.
"Nun ja, mein Vater lebt sein langes Leben, allerdings in einem Kerker unter Loriéns Burg. Und wir werden gar nichts tun. Du wirst hier bleiben, während dein Vater und ich nach Hause zurück kehren und den von Lorién seit Jahren so befürchteten Aufstand beginnen. Du wirst in Zwischenzeit das Haus nicht verlassen, haben wir uns da verstanden, junge Dame", antwortete meine Mutter und ging ins Wohnzimmer, wohl um meinen Vater zu sagen, dass ihre gerusamen Tage vorerst vorbei waren.
Am nächsten Tag, in aller Frühe brachen sie dann auf. Ich blieb allein zurück in einem leeren Haus mit zu vielen abwegigen Gedanken.
In der dritten Nacht nach dem Abschied meiner Eltern hörte ich in der Küche ein Geräusch, ich dachte dass meine Eltern vielleicht bereits wieder zurück waren und ging in die Küche. Ich sah einen großen Schatten, eine auf mich zufliegende Bratpfanne und danach erinnere ich mich nicht mehr an viel.
Nur daran dass ich aufwachte und mich im Freien befand. Neben mir stand das wohl hässlichste Wesen, dass ich je gesehen hatte. Ich wiederstand dem dringenden Bedürftniss wegzulaufen, denn das Geschöpf hatte ein gefährlich ausehendes Waffenarsenal dabei mit dem ich nicht unbedingt bekanntschaft schließen wollte. Ich richtete mich also auf und fragt das Ding wo ich denn eigentlich war. Doch anstatt mir eine Antwort zu geben, wandte es sich ab und rief zu einem in der Nähe stehenden Mann: "Hey, Lorién sie ist aufgewacht, soll ich ihr noch mal eine mit der Pfanne überziehen oder wollt ihr erst mit ihr reden?" "Ich will erst mit ihr reden"antwortete der große Mann, den meine Mutter als Monster beschrieben hatte. Was er bestimmt auch war, zumindest vom Charakter her.
Mit großen Schritten kam er zu mir herüber, packte mich an den Schultern und drehte mich unsanft um. Wir standen auf einem Felsen, unter uns erstreckte sich eine weite Ebene die übersäht war mit Kriegern und Leichen. "Siehst du nun was du angerichtet hast!", zischte er mir zu,"deine Eltern haben tatsächlich eine Armee zu stande bekommen, aber diese Bauerntölpel haben doch keine Chance, sie werden aller sterben, diese Narren, deine Eltern und letztenendes auch du."
Mir schwindelte bei diesen Worten und alle Gedanken waren aus meinem Gedächtniss getilgt ich wollte nur dass es aufhörte, dieser ganze Wahnsinn.
Nun liege ich in einem Zelt, nach der kurzen Unterredung mit Lorién hat man mich gefesselt und in dieses Zelt geworften. Drausen tobt noch immer die Schlacht. Ich weiß weder ob meine Eltern noch leben, noch wie es ansonsten auschaut.
Wird es ein gutes Ende nehmen, oder nicht, ich habe keine Ahnung und ich will es auch gar nicht wissen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es kein gutes Ende nimmt ist mir dafür einfach zu groß...
Zuletzt geändert von Lycidia am Sa 20 Jun, 2009 19:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Lycidia » Sa 20 Jun, 2009 14:09

ALso bisher hab ich immer nur für die Schule so aufsätze usw. geschrieben.
Ich hoffe es gefällt ein paar von euch. Nun ja, ich bin immer für Verbesserungsvorschläge offen...
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Beitragvon Alice Winchester » Di 23 Jun, 2009 21:11

Also ich find die klasse^^
Wann gibts die fortsetzung? *grins*
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Beitragvon Lycidia » Mi 24 Jun, 2009 14:16

Danke, freut mich wenn´s jemandem gefällt.
Ähhm, sobald ich weiß wie es weitergehen soll, hab mir bisher da eigentlich noch keine so großen gedanken gemacht.
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Beitragvon Albus Dambledore » Fr 26 Jun, 2009 02:03

also mir hat das uach sehr gefallen^^ mach weiter so

Lycidia
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Beitragvon Lycidia » Fr 26 Jun, 2009 14:48

... Als ich aufwachte sah ich Sonnenlicht durch die dünne Zeltplane fallen, draußen zwitscherten Vögel wie ich sie noch nie gehört hatte aber ansonsten war es sehr ruhig. Es war seltsam. Eigentlich hätte ich doch Schlachtläm hören müssen, aber um mich herum herrschte fast vollkommene Stille. War der Kampf vorbei? Lebten meine Eltern noch? Legten die Krieger eine Pause ein, bervor der Sturm erneut losbrechen würde? "Hey, ist da jemand? Kann mich jemand hören, was ist da draußen los?", rief ich und prompt ertönte von draußen eine Art Grunzen, dann murmelte eine verschlafene Stimme: "Heloi, die Gefangene ist wach und macht total viel Lärm kannst du sie nicht irgendwie ruhigstellen? Ich mag schlafen!" "Ja, und ich soll für dich die Drecksarbeit erledigen", erwiderete jemand oder etwas, von dem ich annahm, dass es Heloi war. "Außerdem ist unser Befehl klar: Keine Verletzungen an der Geisel und ich glaube es dürfte auffallen wenn sie da plötzlich total zermatscht im Zelt liegt, denkst du nicht. Nein, natürlich denkst du nicht. Egal, ich werde Lorién holen. Er wird schon wissen was zu tun ist." Langsam entfernten sich Schritte von mir und ich lag da und lauschte. Nach, so schien es mir, einer halben Ewigkeit hörte ich von draußen wieder Geräusch, dann wurde die Zeltplane beiseite geschoben und eine Gestalt trat ein.
Ich versuchte einen besseren Blick auf meine Gegenüber zu werfen, allerdings stellte sich dieses Vorhaben als unmöglich heraus, da ich noch immer gefesselt war.
Dann trat er in mein Blickfeld: Lorién, von seinen Untertanen gefürchtet, von meinen Eltern gehasst und von seinen Anhängern geliebt. Mir erschien er eigentlich nicht so besondert. Wir waren uns zwar bereits einmal begegnet, allerding war ich damals nicht in der Stimmung gewesen, ihn näher zu begutachten. Dies holte ich nun nach. Lorién war größer wie ich, minderstens 1,83 meter, hatte grün-blaue kalte Augen und relativ kurze dunkelbraune Haare und war bisher das einzige menschenähnliche Wesen, dass mir in dieser Welt begegnet war. Trotz seiner kühlen, abweisenden Art erschien er mir nicht wie das Monster als das meine Mutter ihn beschrieben hatte. Allerdings kannte ich ihn ja gar nicht und so nett konnte er nicht sein, immerhin hatte er eine Welt versklavt.
"Ah, man hat also genug geruht. Wenn man nun auch den Namen der werten Dame erfahren dürfte?", spottete mein "Gastgeber", was mich in anbetracht der Umstände eigentlich verwunderte. Dennoch antwortete ich ihm auf die selbe überaus zuvorkommende und freundliche Art. "Ja, mein Name ist Liliza und ich möchte ihre Gastfreundschaft wirklich nicht länger als unbedingt nötig strapazieren."
Ob dieser Antwort lies er ein Schnauben hören. "Liliza also. Nun, genug der Förmlichkeiten, du wirst sicherlich wissen wollen, was mit deinen Eltern passiert ist." erwiderte Lorién und beobachtete mich aufmerksam. "Ja klar mag ich das wissen. Was ist passiert? Wo sind meine Eltern", rief ich aufgergt.
"Die Schlacht ist vorbei, die Armee deiner Eltern wurde vollkommen aufgerieben. Fast alle sind tot oder in Gefangenschaft. Ein paar jedoch, darunter deine Eltern befinden sich auf der Flucht. Wir werden noch heute aufbrechen und sie zur Strecke bringen. Sie werden nicht ewig davon laufen können. Ich weiß du hast noch viele Fragen unter anderem warum du noch am Leben bist, obwohl du keinen besonderen Nutzten mehr für mich erbringst. Immerhin habe ich gehofft, deine Eltern würden zu Vernunft kommen, wenn du meine Gefangene bist, aber da habe ich mich wohl getäuscht. Um es auf den Punkt zu bringen: Ich biete dir eins an, du bleibst am Leben und begleitest mich auf der Jagd nach den übrigen Verrätern und ich erklär dir alles oder du wirst hier auf der Stelle sterben", antwortete Lorien kalt.
Was blieb mir anderes übrig, ich wollte wissen was hier los war und ein besonderst großen Verlangen zu sterben hatte ich auch noch nie besessen, also ging ich auf sein Angebot ein. Zufrieden verließ Lorien das Zelt und schickte eins der Wesen, die auf seiner Seite gekämpft hatten zu mir herein um sicher zu gehen, dass ich nicht fliehen würde.
Kurz darauf war das Lager verschwunden und ich saß auf einem Pferd an der Spitze des Heeres. Neben mir ritt mein Geiselnehmer und ein paar Generäle. Ich konnte einfach nicht glauben, dass ich mich auf der Jagd nach meinen Eltern befand. Und dann begann Lorién zu erzählen.

so,des war jetzt mal der zweite Teil, wenn es euch interessiert, wie es weitergeht stell ich den nächsten Teil demnächst rein. Ich hoffe euch gefällt die Gesamtgeschichte.
Zuletzt geändert von Lycidia am So 28 Jun, 2009 19:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Rabastan
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Beitragvon Rabastan » Sa 27 Jun, 2009 22:19

hopp hopp...ich warte schon
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Lycidia
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Beitragvon Lycidia » So 28 Jun, 2009 10:57

"Ich weiß nicht, was meine Eltern dir über mich erzählt haben, bestimmt das ich ein furchtbares, grausames Monster bin und das stimmt auch größtenteils aber da du die nächste Zeit hier verbringen wirst, wäre es das Beste wenn du von solch ernstirnigen Denkweisen absiehst und vergisst was du bisher über mich und meine Leute gehört hast. Aber ich schweife ab, ich habe dir antworten auf deine Fragen zugesichert. Also wäre es sinvoll wenn du die Geschichte von Anfang an erfährst." begann Lorién, sein Blick schweifte über die große Ebene die wir gerade überquerten. "Ja, also..?", half ich weiter als er verstummte, ich war zwar äußerst verunsichert und mit der Situation vielleicht auch leicht überfordert, ich konnte mir einfach keine Meinung über dieses Wesen bilden, aber ich wollte trotzdem wissen was Lorién mir so wichtiges zu erzählen hatte.
"Verzeih, ich bin gerade mit den Gedanken wo anders gewesen. Wie du vielleicht weißt, spielt sich deine Familie bereit seit Jahrhunderten als Beschützer dieser Welt auf. Aber das war nicht immer so. Früher herrschte mein Geschlecht über dieses Land. Ja, vielleicht hart und grausam, aber nie hat es jemand gewagt sich uns zu wiedersetzen. Und dann kam deine liebe Urahnin, Seperenza hieß sie meines wissens nach, und wollte plötzlich alles änder. Ein freies Volk, sagte sie, von ihrer Familie auf alle Zeit behütet. Aber was war das eigentlich anderes als bei uns? Nur das sie das Volk glauben lassen wollte, es wäre frei. Wir waren wenigstens ehrlich.
Lediglich ein paar Leute erkannten, dass hinter diesem "mutigen" Vorhaben genauso eine machtgier stand, wie die gegen die das ganze eigentlich gerichtet war. Doch ein großteil des Pöbels schloss sich Seperenza und damit der ganzen Familie Lacos an. In einer letzten Schlacht, genau 30 km westlich von hier, verloren diejenigen die erkannt hatten, dass meine Familie gar nicht so anderst war und meine Verwandten gegen den wütenden Mob, den deine Familie aus einem einst netten, friedvollen Volk gemacht hatte. Und wir verloren.
Wir wurden verdammt, alle Leute, die nicht vollständig mit dem Regime deiner Urahnen einverstanden waren wurden entweder getötet oder zu uns in eine dunkle Höhle am Rande der Welt verbannt und mussten von da an mit den Verfluchten, mit uns zusammen hausen. Alle starben dort, klar, dies alles Spielte sich vor 138 Jahren ab. Nur wir, die Verfluchten überlebten, denn das war der Fluch: Für immer verbannt und ausgestoßen, nicht fähig, etwas zu unternehmen um uns aus dieser misslichlichen Lage zu befreien. Dies hat deine Familie getan, Liliza!"
Ich muss zugeben, ich war entsetzt, sollte diese Geschichte wirklich der Wahrheit entsprechen? "Wieso sollte ich dir das glauben und wieso solltest du mir das erzählen. Ich glaube dir nicht. Meine Eltern würden niemals so eine Herrschaft billigen. Und wie seid ihr dann überhaupt dem Fluch entkommen, kannst du mir das erklären?", fragte ich mit aller Selbstsicherheit, die ich noch aufbringen konnte und versuchte halbwegs Selbstsicher zu wirken, während ich versuchte nicht vom Pferd zu fallen, ich hätte meine Reitstunden damals wirklich ernster nehmen sollen.
"Wieso du mir das glauben solltest? Weil ich keinen Grund habe dich anzulügen. Wenn du frei wärst, stünden die Dinge anderst, aber Fakt ist, dass du nun mal in meiner Gewalt bist um es so auszudrücken. Und ich erzähle dir das nur aus einem Grund, du bist die rechtmäßige Erbin, dieses auf Lügen und Verrat aufgebauten Systems, sollte deinen Eltern hier etwas geschehen, nicht das ich dies unbedingt will, aber es wird wohl kaum zu vermeiden sein. Deine Eltern würden mir niemals glauben, also nach dem Ableben deiner Eltern, wärst du die Herrscherin und wenn ich hier etwas ändern mag, ist es sinnvoll eine über die wahren vorgänge aufgeklärte "Königin" hier zu haben, die obendrein noch meine Gefangene ist. Perfekt."
Auch wenn es mir wiederstrebte, er hatte Recht, auch wenn ich wirklich gut behandelt wurde, ich war eine Gefangene und würde es wahrscheinlich auch bleiben, da die Möchlichkeit zu fliehen durch die ganzen Krieger um mich herum ziemlich beeinträchtigt war.
"Aber", fuhr Lorién fort. "Um auf deine letzte Frage einzugehen, mit der Zeit erkannten mehr Leute, dass ich für sie doch besser gewesen war und nicht alle waren so blöd sich gleich einsperren zu lassen. Einer kleinen Gruppe gelang es, mich und meine ebenfalls verfluchten Vertrauten von damals zu befreien und so kam ich zurück und holte mir mein rechtmäßiges Eigentum zurück. Das war vor zirka 17 Jahren. Deine Eltern flohen damals, wohl um dich in Sicherheit zu bringen. Doch nachdem du mit diesem seltsamen Kind, dieser Alexia geredet hattest und wusstest was deine Eltern für die Wahrheit halten, hatte ich einen Grund mehr dich in meine Gewalt zu bekommen. Denn die Möglichkeit, dass du hier irgedwann aufkreuzen würdest, war nun nicht mehr ausgeschaltet. Deine Eltern wussten dies und kehrten zurück um mich vorher zu vernichten. Was ja nun nicht wirklich geklappt hat, denn es ist nun mal so, dass ich am Leben bin und deine Eltern auf der Flucht."
Als Lorién geendet hatte brach gerade die Dämerung herein und man beschloß hier, an einem großen Fluss das heutige Lager aufzubauen. Wir befanden uns am Rande einer gewaltigen Bergkette und wenn ich genau hin sah erkannte ich etwa auf halben Weg den Berg direkt vor uns hinauf Lagerfeuer in der Finsternis. Auch die anderen hatten sie gesehen. "Schau, da oben Rasten deine Eltern, so nah und doch so fern. Wenn sie wüssten wie nah du doch bist. Aber so ist es nunmal, immer wenn man seinem Ziel nah kommt, entdeckt man ein neues Hinderniss im Weg, die das Erreichen vorerst und möglich macht. In deinem Fall sind wir das Hinderniss.", nuschelte ein relativ kleines Wesen, ich hatte mitlerweile mit Schrecken erkannt, dass diese Wesen einmal Menschen gewesen waren, diejenigen, die damals mit Lorién verbannt worden waren.
Dann wurden ich wieder gefesselt und in ein Zelt gebracht. Wirklich schön zu wissen, was man mir hier zutraute. Als ob ich ungesehen aus einem gut bewachten Lager wie diesem ausbrechen könnte. Allein die Vorstellung war lächelich, aber was solls.
Wenn ich nur wissen würde, wie es meinen Eltern ging. Stimmte es, was mir Lorién erzählt hatte, wussten meine Eltern davon? Was sollte ich machen, wenn sie das ganze nicht überlebten? Ich konnte wohl kaum regieren, selbst wenn ich frei gewesen währe.
Außerdem machte sich in mir das unangenehme Wissen breit, dass ich an Loriéns stelle wohl nicht anders gehandelt hätte. Gott, jetzt began ich mich nicht etwa schon meinem Entführer zu verstehen. Er war ein Monster, oder? Wie war das nochmal, Stockholm Syndrom: Ein Opfer beginnt eine emotionale Verbindung zu seinem Entführer aufzubauen? Das konnte wohl kaum sein, Lorién sah einfach relativ gut aus, und ich war ein pubertierendes Mädchen, dass erklärte wohl den ganzen Schwachsinn in meinem Kopf. Außerdem durfte ich nicht vergessen, dass er über 138 Jahre alt war und mir nicht im geringsten Sympatisch.
Über diesen Gedanken nickte ich dann endlich ein.


So, was glaubt ihr wie es weitergeht? :wink: Wenn ich die ganzen Gedankengänge zu schnell mach und auch ansonsten was überstürze, einfach bescheid sagen
Zuletzt geändert von Lycidia am So 28 Jun, 2009 19:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Ashlyn » So 28 Jun, 2009 16:47

Ich finde die Idee der Geschichte wirklich gut. Aber ich muss einmal fragen: Wann spielt die Geschichte? In der Neuzeit?

Ansonsten sind mir viele Rechtschreib - und Kommata Fehler aufgefallen und Lorién hast du mehrmals falsch geschrieben (Lori´en).
Dein Schreibstil gefällt mir auch soweit. Nur eines habe ich persönlich zu bemängeln und zwar diese zwei Fragen in einem Satz, hast du mehrmals gemacht:

"Wie heißt du und was machst du hier",


Und das mag ich nicht so. Außerdem hast du in dem Satz ein "?" vergessen.
Und du hast wäre oft mit "h" geschrieben.

Aber die Gesamtidee ist wirklich super. Mir gefällt das, obwohl ich diesen Zeitsprung etwas verwirrend fand, als Liliza in der Küche mit der Bratpfanne "zusammengeschlagen" wurde und dann irgendwo eine Schlacht tobt.

Sonst mag ich die Geschichte.
Vielleicht wendet sich Liliza ja gegen ihre Eltern und hilft Lorién dabei ihre Eltern zu finden.

Ich bin auf jeden Fall schon gespannt wie es weitergeht. ;)
Deep into that darkness peering, long I stood there wondering, fearing | Doubting, dreaming dreams no mortal ever dared to dream before | But the silence was unbroken, and the darkness gave no token [...] | poe (the raven)

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Beitragvon Lycidia » So 28 Jun, 2009 19:05

Jah, Rechtschreibfehler mach ich normalerweis net so oft, aber wenn ich z.B. auch nen Aufsatz schreib bin ich mit dem Kopf halt schon drei Sätze weiter und kontrolliere meine Schreibweise net so genau. Und einen Teil hab ich an einem anderen Computer geschrieben und hab da net so genau gechekt wie man das ´ da auf Lorién gescheit draufsetzt.
Sorry für die Zeitsprünge und so. Werd in Zukunft mehr darauf achten. :D
Aber danke für die antwort, freut mich wenn es jemanden gefällt

In welcher Zeit die Geschichte spielt? Also eigentlich Neuzeit, aber in der anderen Welt is die Zeit halt net genau so wie hier, da haben sie so ne Mischung aus Mittelalter und Neuzeit.
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Beitragvon Lycidia » Di 30 Jun, 2009 16:18

Der folgende Tag begann genauso wie der vergangene. Ich fragte mich langsam, ob sich daran erst etwas ändern würde, wenn Lorién zu der Ansicht gekommen war, dass er mich nicht mehr braucht. Wofür auch immer.
So kam es, dass ich schon bald wieder neben Lorién ritt und mich fragte wieso ich eigentlich hier war. Was wollte er noch?
"Was glaubst du Liliza, warum haben deine Eltern diese Welt nicht bereits wieder verlassen? Hier erwartet sie nur noch Gefangenschaft oder der Tod. Sie können doch nicht wirklich glauben, dass sie noch eine Chance haben, diesen Machtkampf zu gewinnen. Eigentlich hatten sie nie eine Chance." unterbrach Lorién meine Gedankengänge. Ich war erst einmal überrascht, dass meine Eltern einfach so zwischen den Welten hin und her springen konnten. Allerdings, wie hätten sie sonst herkommen sollen? Bevor ich auf seine Frage eingehen konnte, entschied sich Lorién wohl dafür mir erst einmal zu erklären, was es mit dem Weltenübergang auf sich hatte. Anscheinend konnte ich meine Überraschung nicht gut verbergen. "Also, eigentlich kann man von jedem beliebigen Platz die Welten wechseln, wenn man die Gabe dazu hat und weiß wohin man möchte. So wechseln können deine Eltern, du, ich und noch 1, 2 meiner Soldaten. Allerdings funktioniert dies komischerweise nur, wenn man frei ist. Du kannst also diese Welt nicht ohne mein Einverständnis verlassen." Enttäuscht war ich, zugegeben, schon ein bisschen. Das wäre so ein guter Fluchtplan gewesen (Plopp und weg)! Ich überging seinen Einwurf kommentarlos und antwortete auf seine eigentliche Frage. "Ich weiß nicht, vielleicht wollen sie ihre Anhänger nicht schon wieder im Stich lassen. Allerdings halte ich dies für eher unwahrscheinlich. Vielleicht wollen sie mir helfen, aber sie können sich ja nicht sicher sein, ob ich überhaupt noch hier bin. Am wahrscheinlichsten erscheint da, dass sie vielleicht schon gar nicht mehr hier sind." antwortete ich absolut wahrheitsgetreu und wurde mir erst im nachhinein darüber bewusst, dass ich mit meinem Feind vielleicht nicht ganz so ehrlich sein sollte.
"Ja Liliza, gut überlegt. Aber ich spüre es, wenn jemand diese Welt verlässt und innerhalb der letzten 2 Tage gab es keine Sprünge. Deine Eltern sind noch hier. Im Übrigen, wie hast du dich entschieden? Wem glaubst du? Mir oder deinen Eltern." nach dieser entscheidenden Frage fixierte er mich mit seinen Katzenaugen. Wie kann jemand mit dunklen Haaren so blaue Augen haben? Okay, er war nicht 100 % menschlich, da kenn ich mich nicht so genau aus. "Ähhm, ja. Also ich würde mich vorher gern noch mit meinen Eltern unterhalten ob deine Sicht der Geschehnisse damals korrekt ist. Wäre es möglich, dass ich mich mit ihnen, sollten wir sie finden noch einmal mit ihnen sprechen kann bevor du mit ihnen sprichst und von mir eine Entscheidung verlangst?" fragte ich zögerlich und wollte diese Entscheidung so weit wie möglich hinauszögern. Glaubte Lorién tatsächlich ich würde meine Eltern verraten und glaubte ich wirklich noch immer daran, dass ich sie unter keinen Umständen verraten könnte?
"Ich werde sehen, was sich machen lässt, aber versprechen kann ich nichts." antwortete mir Lorién ausweichend. "Liliza, weißt du überhaupt in welcher Gefahr du schwebst? Vom Ausgang der Jagd auf deine Eltern hängt dein Leben ab. Sollten deine Eltern sich wehren, wäre ich ohne zu zögern bereit dich dafür bezahlen zu lassen. Wir befinden uns im Krieg, du solltest wirklich mehr Angst haben." wechselte er kopfschüttelnd das Thema. Natürlich wusste ich, was für mich auf dem Spiel stand aber was sollte ich an meinem Zustand ändern?
"Ja, natürlich bin ich mir dessen bewusst. Aber was bleibt mir anderes übrig. Wenn ich versuche zu fliehen, werde ich sterben und selbst wenn mir die Flucht gelingt habe ich nur die Wahl zwischen in die mir unbekannte Wildnis zu flüchten und dort zu sterben oder meine Eltern zu suchen und dich zu ihnen zu führen. Also, du siehst ich habe eigentlich keine Wahl außer hier zu bleiben und zu hoffen, dass nichts passiert. Natürlich würde ich mich wohler fühlen ohne die ganzen Aussichten zu sterben, aber daran lässt sich anscheinend nichts ändern." antwortete ich traurig. Auch in der vergangenen Nacht hatte ich mir darüber bereits lange Gedanken gemacht. Darüber was aus mir werden würde, was passiert wenn wir auf meine Eltern treffen würden. Für wenn sollte ich mich entscheiden, ich wusste es nicht. Eigentlich lies ich mich nur treiben und versuchte den Stromschnellen auszuweichen, immer in der Gefahr den Wasserfall zu erreichen.
"Gut durchdacht. Allerdings für dich nicht sehr hilfreich. Ich wünschte, deine Aussichten zu überleben stünden besser, man kann sich wirklich gut mit dir unterhalten und ich könnte noch eine Art "Pausenfüller" gebrauchen auf meinen Feldzügen. Meine Krieger unterhalten sich am liebsten darüber, wem sie schon alles den Kopf abgehackt haben und das ist auf Dauer gesehen äußerst ermüdend. Aber daran lässt sich nun mal nichts ändern, ich werde auf keinen Fall den Plan ändern nur weil ich dich für intelligent halte." meinte Lorién ernsthaft betrübt. Aber es war nur verständlich, dass er den Sieg nicht riskieren durfte, nur weil seine Gefangene eigentlich ein guter Pausenclown wäre.
"Was wird passieren, wenn wir auf meine Eltern treffen?" wagte ich die für mich wichtigste Frage.
"Nun ja, wir werden natürlich versuchen eine Kapitulation zu bewirken. Wir wollen kein unnötiges Blutbad anrichten. Wer weiß wie lange ich meine Truppe dann noch unter Kontrolle habe. Sollte es allerdings zu einem Kampf kommen, werde ich keine Rücksicht auf Verluste nehmen, dass sollte dir allerdings bewusst sein." bekam ich die äußerst sachliche Antwort.
"Sehr beruhigend." murmelte ich. In diesem Moment erschien ein Reiter. Er gehörte wohl zu dem Erkundungsteam, dass Lorién stets voraus schickte. "Herr, wir haben die restlichen Verräter entdeckt. Anscheinend sind sie dazu bereit bis zum letzten Tropfen zu kämpfen." rief er bereit aus einigen Metern Entfernung. Ich blickte erschrocken von dem Reiter zu Lorién und zurück. Wie würde er sich entscheiden? Alles niedermachen oder doch für die etwas humanere Methode. Ich sollte mir immer vor Augen halten, dass er kein menschliches Wesen war und dazu noch ein eiskalter Kriegsherr. Umso erstaunter war ich und anscheinend auch der Soldat als Lorién verkündete, man sollte nicht zu brutal vorgehen. Das Hauptheer würde den Kampfplatz in wenigen Minuten erreichen und ich sah wie eine plötzliche Unruhe die Meute ergriff. Es würde selbst ihrem Herrn schwer fallen, ein Gemetzel zu verhindern. Lorién wandte sich mir zu. "Du wolltest mit deinen Eltern reden und du wirst mit deinen Eltern reden. Sollten sie allerdings nicht aufgeben, kann ich nichts über den Zustand in dem sie dann sein werden nichts sagen. Wir werden uns, sollte es wirklich einen großen Kampf geben nicht zu genau beaufsichtigen können, allerdings schwöre ich dir wenn du versuchst zu fliehen, wirst du sterben. Dann kann und will ich nicht mehr für deine Sicherheit sorgen und meine Diener werden dich zerfetzten. Sei dir dessen bei jeder deiner Taten bewusst!" Ich würde also selbst jetzt keine Möglichkeit zur Flucht haben. Toll.
Allerdings kam es nicht wirklich zu so einer Eskalation wie von Lorién befürchtet. Bereits wenige Minuten, nachdem wir eingetroffen waren hatte sich ein Teil der Aufständischen ergeben. Über den doch etlichenToten gebeugt standen die Wesen Loriéns, denen ich von Anfang an am wenigsten vertraut hatte. Waren das Vampire oder irgendetwas Ähnliches? Auf jeden Fall tranken sie das Blut der Toten und ich fühlte wie mir die Galle hochstieg. Schnell wandte ich den Kopf ab.
Dann war alles vorüber und auch das Heer Loriéns schien aus seinem kurzem Blutrausch zu erwachen. Ich stand verloren irgendwo mitten im ehemaligen Lager meiner Eltern, dass nun eindeutig mehr einem Trümmerfeld ähnelte. "Liliza, komm her. Du wolltest doch mit deinen Eltern reden, also rede mit ihnen bevor mir mit diesem sturem Pack der Kragen platzt!" hörte ich Loriéns Stimme rufen. Er stand etwa 5 Meter entfernt vor einem der größten Zelte. Sein Gewand war schmutzig und teilweise zerrissen. Ich war mir nicht sicher, doch glaubte ich Blutflecken in seinem Gesicht zu sehen. Zögernd ging ich zu ihm und betrat das Zelt. Nun endlich würde ich meine Eltern wieder sehen. Ich hatte keine Ahnung, in welchem Zustand sie sein würden. Die beiden standen mit den Rücken zugekehrt am anderen Ende des Zeltes, was mir leicht seltsam erschien. Was war hier passiert?
"Die beiden wollen kein Wort reden. Sie behaupten sogar, sie hätten keine Tochter! Wenn du sie nicht zum reden bringst, werd ich das auf die unfreundlichere Weise erledigen. Es liegt an dir." sagte Lorién zu mir. Also ging ich zu den Personen, die beiden drehten sich zu mir um, auf ihren Gesichtern lag ein Grinsen. "Das sind nicht meine Eltern!" rief ich entsetzt.


SO JETZT WEISS ICH ERSTMAL SELBST NICHT WIE ES WEITERGEHT :wink:
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Beitragvon Ashlyn » Do 02 Jul, 2009 00:26

Das Kapitel ist wirklich super geschrieben!
Das beste Kapitel auf jeden Fall. Und der "Cut" zum Schluss ist dir auch wirklich gut gelungen.
Da will man einfach weiterlesen. ^.^

Also -
ich bin gepsannt.
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Beitragvon Lycidia » Do 02 Jul, 2009 19:20

... Das sind nicht meine Eltern! Hallte meine Stimme in meinem Kopf nach. Erst langsam begriff ich die Bedeutung meiner in entsetzen gesprochener Worte. Ich sah in die nun grinsenden Gesichter der Fremden und wusste nicht was ich nun tun sollte. Sollte ich Trauer empfinden, weil die Letzte Spur meiner Eltern sich nun im Sand verlor? Oder sollte ich mich freuen, dass sie entkommen waren? Die Welt begann sich vor meinen Augen zu drehen, ich sah Lorién verwundert zwischen mir und den anderen hin und her blicken. Dann stürzte ich aus dem Zelt. Ich wollte einfach nur noch weg, laufen und nie mehr aufhören. Langsam bröckelte die mühsam Aufrechtgehaltene Fassade der Selbstbeherrschung, die ich in den letzten Jahren aufgebaut und seit dem ich hier war noch verstärkt hatte. Ich begann zu zittern und war kurz davor in Tränen auszubrechen. Alles was ich geglaubt hatte schien sich in Luft aufzulösen. Meine Eltern waren nicht in der Nähe, ich hatte keine Ahnung wo sie waren. Ich war ganz allein auf mich gestellt. So einsam hatte ich mich schon ewig nicht mehr gefühlt.
Als ich das Ende des Lagers erreicht hatte blieb ich plötzlich stehen. Es war, als würde mich jemand warnen: Noch ein Schritt weiter und die Jagd auf dich wird eröffnet. Dir wird hier niemand etwas tun, aber nur solange du im Lager bleibst. Mir wurde bewusst, dass ich nur noch am Leben war, weil Lorién seinen Wesen verboten hatte mich zu zerfetzen. Doch wenn ich nun fliehen würde, würde er diesen Schutz natürlich brechen. Also blieb ich stehen, ich hätte eigentlich eh nicht weglaufen wollen. Wohin hätte ich schon gekonnt?
Ich spürte, wie Lorién hinter mir zum stehen kam. Ich blieb noch einen Augenblick stehen um mich zu beruhigen, dann drehte ich mich um. Zornig fixierte er mich: "Was sollte das bitte? War das gerade so was wie ein Fluchtversuch. Sei froh, dass du das Lager noch nicht verlassen hast!" fuhr er mich wütend an. Verlegen senkte ich den Kopf "Ja klar, ich wollte ja gar nicht abhauen. Wie bereits einmal erwähnt, wohin sollte ich. Aber versteh doch, ich musste aus diesem Zelt raus. Weg von diesen Leuten." murmelte ich.
"Ich versteh dich ja" antwortete er bereits ruhiger. "Ich war auch überrascht davon, dass wir deine Eltern hier nicht angetroffen haben. Lil, du solltest dich langsam an den Gedanken gewöhnen, dass deine vielleicht Eltern tot sind." Lil? Normalerweise hätte ich ihn zusammengestaucht. Ich hasste Spitznamen. Niemand, nicht einmal meine Eltern dufte mich Lil oder Lilchen oder so nennen. Aber in anbetracht der Umstände bemerkte ich dies erst gar nicht. Meine Eltern, tot? Nein, daran wollte ich gar nicht erst denken!
Bevor ich antworten konnte fuhr Lorién fort. "Ich verspreche dir, wir werden unser Bestes tun, deine Eltern zu finden. Auch aus Eigennutz versteht sich." Spöttisch lachte ich auf. "Ich will meine Eltern natürlich finden, allerdings weiß ich nicht unbedingt ob ich will, dass du sie findest!" antwortete ich lakonisch.
Seufzend wandte sich Lorién ab. "Wenn du in dieser Hinsicht nicht mit mir zusammenarbeiten möchtest, interessiert es dich bestimmt auch nicht, was die Gefangen zu sagen haben." meinte er gerissen. Damit hatte er mich natürlich am Haken. Diese Leute konnten mir vielleicht sagen, was mit meinen Eltern war! Um nichts in der Welt hätte ich mir diese Chance entgehen lassen. Außerdem, wie er bereits oft erwähnt hatte, ich konnte nichts tun. Auch wenn ich hier gut behandelt wurde, ich gehörte mir nicht. War eine Gefangene. Ich sollte mich freuen, dass ich überhaupt die Möglichkeit hatte, etwas zu erfahren.
"Natürlich, tut mir leid. Ich bin momentan etwas durch den Wind." erwiderte ich mechanisch. Ich würde schwören, dass Lorién diese Situation unheimlich komisch fand. Immerhin hatte ich es bisher stets vermieden, ihm dankbar sein zu müssen oder gar zugeben zu müssen, dass es mir gar nicht so schlecht ging. Und nun passierte mir beides gleichzeitig.
Also wandten wir uns wieder der Mitte des Lagers zu und betraten das Zelt, indem die neuen Gefangenen mittlerweile gefesselt worden waren. Mit einer Geste befahl man mir, mich zu setzen und so lies ich mich in einer Ecke nieder. Lorién wandte sich den Gefesselten zu.
"Wer seid ihr" war seine erste Frage. Die Frau lächelte nur spöttisch, aber ihr Partner, der Lorién entweder besser kannte oder generell vorsichtiger war, was als Monster verschiene Geiselnehmer betraf antwortete "Mein Name ist Serin und das ist meine Gefährtin Seperenza."
"Gefährtin, dass ich nicht lache" schnaubte die Frau, die wohl Seperenza war "du dackelst mir doch die Ganze Zeit nach."
"Wisst ihr normalerweise läuft das so: Ich stell die Fragen und ihr antwortet, klar?" fuhr Lorién laut dazwischen.
Seperenza? Irgendwo in meinem Kopf erschien eine gigantische Glühlampe. Fehlte nur noch der Lichtschalter.
Ich wandte meine Konzentration wieder dem Verhör zu.
"Was hattet ihr vor?" fuhr Lorién fort. Als er wieder keine Antwort erhielt wandte er sich mir zu. "Wie du siehst wird das hier noch etwas dauern. Außerdem bin ich nicht sicher, ob du wissen willst, wie wir hier im Zweifelsfall Informationen bekommen." meinte er und lächelte mich an. Seine Augen blitzten gefährlich und mir wurde aufs neue bewusst, dass ich nicht wusste welcher Spezies mein Geiselnehmer angehörte. Und es vielleicht auch gar nicht wissen wollte. "Jah, da bin ich mir auch nicht sicher. " nuschelte ich. Lauter antwortete ich "Darf ich in mein Zelt gehen? Es ist heute viel passiert und ich brauche ein bisschen Ruhe."
Er verzog das Gesicht. Genau die Antwort auf die er gehofft hatte. "Ja, ich werde jemanden rufen, der dich zu deinem Platz begleitet. Du wirst sicher verstehen, dass ich nach deinem heutigen Fastfluchtversuch wieder etwas vorsichtiger sein werde." Damit betrachtete ich mich als entlassen und lies mich von einem der Soldaten "abführen". Im Zelt hörte ich Lorién sagen "Nun zu uns dreien. Wie euch vielleicht bewusst ist, habe ich den Ruf nicht unbedingt nett zu sein..." Damit verklangen seine Worte. Ich hoffte inständig, er würde die beiden am Leben lassen. Nicht unbedingt, weil mir die Beiden so sympathisch waren. Ich wünschte ihnen sogar den Tod. Allerdings würde es mir schwer fallen, mich an den Gedanken zu gewöhnen, dass Lorién wirklich Spaß daran fand andere Leute zu quälen.
Wieder schwiffen meine Gedanken ab. "Seperenza, Seperenza, woher kenne ich diesen Namen nur" murmelte ich vor mich hin. Kurz bevor wir mein Zelt erreichten fiel es mir ein. Ich musste unbedingt Lorién bescheid sagen. Obwohl, so dringend war es nun auch wieder nicht. Dachte ich gähnend. Sollte er doch erst mal seinen Spaß mit den beiden haben. Habe ich bereits erwähnt, dass die beiden mir nicht unbedingt sympathisch waren...
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Beitragvon Ashlyn » Do 02 Jul, 2009 23:39

Auch ein schönes Kapitel. Besonders gut hat mir auch die Wiedererwähnung von Seperenza gefallen. Da musste ich auch erstmal nachdenken, wer das wohl ist. Und deine Rechtschreibung ist auch besser geworden. Liest du dir das jetzt nochmal durch?
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Beitragvon Rabastan » Fr 03 Jul, 2009 17:49

sehr schön...ich glaub, wenn du die geschichte fertig schreibst und sie in 3 oder 4 jahren nochmal überarbeitest haben wir einen top fantasy roman^^
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