
Illusion
Eine Sommerloch-Geschichte
Eine Sommerloch-Geschichte
„Ihr seid echt verrückt“, brachte Felizitas lachend hervor, „mitten in der Stadt!“
„Eigentlich war es ja am Stadtrand und nicht mitten in der Stadt“, antwortete Anna mit einem halb unterdrückten Grinsen.
„Aber warum musste es ausgerechnet Sienna sein und nicht Lupina? Die Wölfin wäre doch viel unauffälliger gewesen.“
„Immer nur als Wölfin herumlaufen wäre auf Dauer langweilig. Sienna ist einfach so anders als Lupina. Diese Kraft, die geschmeidigen Bewegungen...“
„Und dann habt ihr euch auch noch erwischen lassen!“, warf Felizitas ein.
„Also mich hat keiner gesehen“, erwiderte Ben mit einem schelmischen Lächeln.
Anna funkelte ihren Partner gespielt böse an. „Du bist ja auch schnell genug im nächsten Gebüsch verschwunden. Du hättest mich ruhig eher warnen können.“
„Löwen haben doch genau wie Tiger ein sehr gutes Gehör?“, konterte Ben lachend.
„Ich war abgelenkt. Von einem Tiger, der unbedingt ein Wildschwein ärgern musste.“
„Apropros Wildschwein“, meinte Felizitas, die sich noch immer nur schwer das Lachen verkneifen konnte, „das war eine gute Idee, es so aussehen zu lassen, als wären es nur Wildschweine gewesen, die da herumliefen und keine Löwin.“
„Das war Bens Idee,“ erklärte Anna mit einem Schmunzeln.
„Ich finde es immer noch verrückt. Eine Löwin und ein Tiger in Berlin. Wenn sie Midir auch noch gesehen hätten wäre es sicher nicht mehr so leicht zu vertuschen gewesen. Was die allein schon auf die Beine gestellt haben, um eine Löwin zu finden... einen Tiger hättet ihr wohl kaum als Wildschwein ausgeben können.“
„Ach, die Menschen werden es doch eh wieder als typische Sommerloch-Geschichte abhaken. Ob nun Löwe oder Tiger...“