Den Thread muß es doch geben, oder?
Wobei ich gar nicht viel dazu sagen kann. Außer: Besser kann man das Buch nicht verfilmen.
Was im Buch noch drinsteckt, aber in einer Verfilmung einfach nichts verloren hat, das sind die Empfindungsschilderungen. Katniss' Situation, wenn sie Liebe zu einem Mann spielen muß, aber eigentlich von zweien ein Bekenntnis verlangt, während sie es in sexuell-emotionaler Hinsicht vorzöge, in Ruhe gelassen und vor allem zu keiner Eintscheidung gedrängt zu werden, wird im Film nicht nachempfunden. Das ist schade, weil diese ganzen Passagen dieses Gefühlszwiespalts keineswegs nur ein Zusatz und ein Zugeständnis an ein Romantikbedürfnis des Publikums sind, sondern eine bedeutsame und sehr nachvollziehbare Schilderung des Jugenderlebens in einem Gewaltstaat wie diesem Panem - ja, es ist schade, aber ich sehe auch keinen Weg, wie das in einer Verfilmung dargestellt werden sollte.
Und man kann echt nicht alles haben. Twill und Bonnie wären schön gewesen; die Wiederkehr des ehemaligen Friedenswächters im Distrikt als Avox-Sklave wäre schön gewesen: Aber man muß beim Entwerfen eines Drehbuchs wirklich irgendwann mal sagen: So, hier ist Schluß, der Film kann nicht ewig dauern.
Im übrigen finde ich manche Sachen sogar besser gelöst als in der Vorlage selbst. Durch das Verlassen der strengen Erzählperspektive aus Katniss' Sicht und die Szenen zwischen Snow und Heavensbee werden die politischen Interessensvorgänge klarer.
Also nochmal: Besser kann eine Verfilmung nicht sein. Wer den Film nicht mag, wird schwerlich Geschmack am Buch finden.