Für den Punkt "Vertrautheit", den du ansprichst, lässt sich ja noch ein Argument finden:
Es gibt etliche deutsche Autoren, die sich ein englisch klingendes Pseudonym zulegen, wenn sie ihre Fantasy-Bücher veröffentlichen. Argument: das verkauft sich einfach besser.
Es gibt also scheinbar - wenn wir davon ausgehen, dass die Autoren da nicht rein komplett abseits jeder Realität denken - tatsächlich das Phänomen, dass bestimmte Genres auch mit einer bestimmten Herkunft assoziiert werden.
Das ist ja auch gar keine so neue Sache: nur mal als Beispiel, in der mittelalterlichen Artusdichtung haben so Leute wie Wolfram oder Hartmann immer ordentlich französische Vokabeln eingebaut. Artus, Ritter, usw., das war damals alles für die Menschen "welsch", also es stand im Zusammenhang mit dem romanisch-keltischen Kulturkreis, und das musste dann für das Publikum scheinbar auch ordentlich so klingen.
Ich würde also auf jeden Fall sagen, dass es bestimmte Traditionen innerhalb von Sprachgemeinschaften gibt und wir beim Lesen dann auch bestimmte Erwartungen damit verknüpfen.