Moderator: Weltenrichter

Deutsch, Englisch, oder ganz was anderes?

Victor Krum
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Beitragvon Victor Krum » Do 02 Feb, 2012 23:59

Für den Punkt "Vertrautheit", den du ansprichst, lässt sich ja noch ein Argument finden:
Es gibt etliche deutsche Autoren, die sich ein englisch klingendes Pseudonym zulegen, wenn sie ihre Fantasy-Bücher veröffentlichen. Argument: das verkauft sich einfach besser.
Es gibt also scheinbar - wenn wir davon ausgehen, dass die Autoren da nicht rein komplett abseits jeder Realität denken - tatsächlich das Phänomen, dass bestimmte Genres auch mit einer bestimmten Herkunft assoziiert werden.
Das ist ja auch gar keine so neue Sache: nur mal als Beispiel, in der mittelalterlichen Artusdichtung haben so Leute wie Wolfram oder Hartmann immer ordentlich französische Vokabeln eingebaut. Artus, Ritter, usw., das war damals alles für die Menschen "welsch", also es stand im Zusammenhang mit dem romanisch-keltischen Kulturkreis, und das musste dann für das Publikum scheinbar auch ordentlich so klingen.
Ich würde also auf jeden Fall sagen, dass es bestimmte Traditionen innerhalb von Sprachgemeinschaften gibt und wir beim Lesen dann auch bestimmte Erwartungen damit verknüpfen.
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Harrik
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Beitragvon Harrik » Fr 03 Feb, 2012 01:01

Deiner Folgerung, dass die tendenz sich englische Pseudonyme zuzulegen darauf zurückzuführen sein muss, dass Fantasyromane mit englischen Ländern assoziiert werden, kann ich nicht ganz folgen. Wäre es nichtvielmehr auch eine Frage des englischsprachigen Marktes, der größer ist und eine Überlegung das sich dort Bücher mit einem weniger exotischen Autornamen ggf. besser verkaufen?
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Victor Krum
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Beitragvon Victor Krum » Fr 03 Feb, 2012 01:19

Dann müsste ja die Marketingstrategie direkt auch auf den englischsprachigen Markt abzielen, aber in der Regel tut sie das doch nicht. Die deutschsprachigen Fantasy-Autorin, die ins englische übersetzt werden, lassen sich fast an einer Hand abzählen - aber es gibt deutlich mehr Autorin, die in Deutschland unter einem englisch klingenden Pseudonym veröffentlichen.
(Würde dein Einwand nicht eigentlich im Umkehrschluss nahelegen, dass es eben auch in englischsprachigen Ländern eine Erwartungshaltung vorliegt, dass Fantasy-Literatur von Menschen mit amerikanischen/englischen Namen geschrieben werden muss?)
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Beitragvon Wehwalt » Fr 03 Feb, 2012 11:24

Ich bin ja kein Fantasy-Leser und erst recht nicht -Kenner ... aber wenn ich von einem Fantasy-Autor namens Hugo Schuster oder so hören würde, würde ich zunächst tatsächlich denken: Das wird so etwas bieder Imitiertes sein ... Also irgendwie glaube ich schon, daß die Chancen, mir ein Fantasybuch zu verkaufen, bei suggerierter angelsächsischer Herkunft höher wären ...
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Beitragvon Mahogany » Fr 03 Feb, 2012 16:17

Hm, sowas war eigentlich im SF-Bereich wesentlich verbreiteter, meiner Meinung nach. Das war in den 70ern und 80ern recht häufig, dass Autoren sich englische Namen zulegten (mir fällt nur gerade kein einziger ein).
Dank Autoren wie Wolfgang Hohlbein, der ja nun doch recht bekannt ist als Fantasy-Autor, ist an und für sich eine gewisse "Toleranz" gegenüber deutschen Namen verbreitet, nehme ich zumindest mal an. Daher würde ich bei meiner Argumentation bleiben.
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