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Sergej Lukianenko - "Wächter" und anderes...

Mahogany
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Beitragvon Mahogany » Mo 07 Nov, 2011 19:22

Der zweite Teil zum Labyrinth der Spiegel, "Der falsche Spiegel", befindet sich endlich in meinem Regal. Thematisch scließt der Roman wohl an seinen Vorgänger an, da dieser aber eine in sich geschlossene Geschichte erzählt, ist die Ähnlichkeit wohl auf Figuren und Setting beschränkt, was in diesem Fall hoffen lässt, denn das "Labyrinth der Spiegel" war grandios!
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Beitragvon Mahogany » Mo 28 Nov, 2011 21:25

... und ich wurde nicht enttäuscht!
"Der falsche Spiegel" setzt zwei Jahre nach den Ereignissen aus dem "Labyrinth der Spiegel" ein, diesmal vermischen sich jedoch Leonids Abenteuer in der "Tiefe" mit der vermeintlichen Realität, denn der psychotische Ljonka hat Probleme, diese beiden Ebenen auseinander zu halten.
Ebenso rasant geschrieben wie der erste Teil spinnt Lukianenko hier spannend seine ganz eigene Version von der "Matrix" fort - mir hats gut gefallen, und ich bin gespannt, was dieser herausragende Schriftsteller als nächstes auftischt.
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Beitragvon Wehwalt » Mo 28 Nov, 2011 21:38

Wow ... der Autor scheint DIch ja wirklich gepackt zu haben, Elli. Vielleicht interessiert er mich auch mal eines Tages, obwohl ich zur Zeit eher den um ca 150 Jahre älteren Russen anhange ... Hach, immer wieder Dostojewski ...

Ja, ich habe den Film gesehen, zumindest einen davon. Und ich fand ihn ätzend, langweilig und unverständlich. Aber das spricht nach Inaugenscheinnahme dieses Threads ohnehin nicht gegen das Buch.
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Beitragvon Mahogany » Mo 28 Nov, 2011 21:51

Aber hallo! Ich bin ein Fan!

Also, der "Wächter der Nacht"-Film ist wirklich nicht gerade ein Beispiel für herausragendes russisches Kino. Die Handlung im Film entspricht etwa dem mittleren Drittel des Buches, und wenn man das gelesen hat, kann man die Logik-Löcher im Film stopfen. Die "Wächter"-Bücher sind um ein Vielfaches komplexer als die bisher in Deutschland erschienenen Filme, ich kann sie wirklich sehr empfehlen, vor allem, weil spätestens mit dem zweiten Band die klassische Teilung zwischen Gut und Böse aufgehoben wird.
Lukianenko schreibt auch in einem relativ breiten Spektrum zwischen Fantasy und Science Fiction, da ich beiden Genres sehr zugetan bin, liegt mir der Autor umso mehr!

Dostojewskij kommt zwar thematisch und zeitlich aus einer ganz anderen Ecke, zählt aber auch zu den von mir besonders verehrten russischen Autoren. Lieblingsroman hier ist "Der Idiot" - einfach grandios! Und wenn wir schon relativ weit vom Thema weg sind: Kennst du Viktor Pelevin? Ist ein zeitgenössischer russischer Autor, der in seinen Romanen nicht immer meinen Geschmack trifft, dessen Kurzgeschichten ich jedoch sehr schätze.
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Beitragvon Wehwalt » Mo 28 Nov, 2011 21:58

Nein, den kenne ich leider nicht. Um ehrlich zu sein, auch den Idioten kenne ich nicht. Ich bin gerade beim "Grünen Jungen" (aka "Jüngling"), und ich glaube, wenn ich da bei Seite 800 bin, fange ich gleich bei 1 nochmal an. Selten so Lust auf Wiederholung der Lektüre gehabt ...
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Beitragvon Dark Lúthien » Sa 25 Feb, 2012 16:25

Ich lese gerade Weltengänger. Finde es bis jetzt nicht schlecht, aber ich habe das Gefühl, dass nicht viel Aufwand in die Übersetzung gesteckt wurde. Hört sich teilweise sehr plump an :shock: Aber inhaltlich finde ich es sehr spannend, auch wenn ich noch nicht verstehe was nun eigentlich genau "passiert ist" bzw. weshalb jeder den Protagonisten vergisst. Aber ich hab eh erst hundert Seiten gelesen, also kann ja noch viel kommen ;)

Ich habe außerdem noch Wächter der Nacht und Wächter des Tages hier rumstehen, die kommen dann später auch noch dran ;)

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Beitragvon Lycidia » So 26 Feb, 2012 00:24

Weltengänger hab i au scho mal glesen - sollt i vlt no mal machen. Die Übersetzung, naja, dass is doch immer iwie so, iwo finden sich immer stellen, die recht lieblos wirken. Und man weiß nie, worans liegt - dem autor oder dem übersetzter. ;) Der Inhalt war scho interessant, au wenn i es teilweise absolut net nachvollziehn konnte, wie Lukianenko was aufgehlöst hat. Und i muss gestehen, zum zweiten Teil bin i nie gekommen, auch wenn er immer no im Regal steht.... :D
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Beitragvon Mahogany » So 26 Feb, 2012 13:58

Lycidia hat geschrieben:Weltengänger hab i au scho mal glesen - sollt i vlt no mal machen. Die Übersetzung, naja, dass is doch immer iwie so, iwo finden sich immer stellen, die recht lieblos wirken. Und man weiß nie, worans liegt - dem autor oder dem übersetzter. ;)

Weder noch, meistens liegt so etwas am Redakteur...
Es gibt allerdings in jeder Fremdsprachen Phrasen und syntaktische Konstruktionen, die sich nicht so ohne weiteres ins Deutsche übertragen lassen. Die klingen dann einfach "holprig", und man stolpert beim Lesen drüber. Ich könnte jetzt noch ein paar Dinge zu diesem Problem ausführen, möchte aber eigentlich beim Thema bleiben. ;)

Mich würde auch interessieren, wo ihr bei den Lukianenko-Romanen so etwas wie einen spezifisch russischen Erzählstil festmachen könnt - sofern ihr das könnt?
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Beitragvon Dark Lúthien » So 26 Feb, 2012 14:11

Da müsste man zuerst wissen was typisch für einen russischen Erzählstil ist?

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Beitragvon Mahogany » Do 01 Mär, 2012 17:39

Das habe ich ein wenig missverständlich ausgedrückt: Mir gehts nicht darum, hier irgendwas abzufragen und stilistische Eigenheiten am Text abklopfen zu lassen, sondern eher darum, ob es im Text etwas gibt - in der Erzählhaltung, im Schreibstil oder wo auch immer - das jemand, der sozusagen ohne größere "Vorbildung" in der Slawistik, als "typisch Russisch" bezeichnen würde? Also keine intellektuelle Frage, sondern eher eine nach dem Gefühl.
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Beitragvon Dark Lúthien » Di 06 Mär, 2012 10:53

Achso, ich dachte du wolltest halt auf etwas bestimmtes raus ;) Deshalb die Frage.

Also ich muss gestehen ich hab das Buch immer noch nicht fertig, zum einen weil ich kaum Zeit habe... zum anderen weil es mich irgendwie etwas anödet. Ich mag es nicht wenn bei jedem Kapitelanfang irgendein Gerede kommt und es zu dem Fortgang der Geschichte nichts beiträgt. Außerdem finde ich die Story etwas lahm... da hätte man locker einige hundert Seiten zusammenstreichen können... Aber nur meine Meinung :)

Generell fällt mir der Alkoholkonsum auf. Sowohl jetzt in Weltengänger als auch in der verborgenen Stadt. Da wird immer gerne Alkohol getrunken bzw. gereicht. Auch die Automarke Wolga kommt immer vor :lol:

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Beitragvon Mahogany » Sa 10 Mär, 2012 20:54

Ich bin jetzt auf einen "Wächter"-Spin-off gestoßen: Wladimir Wassiljews "Bewahrer des Chaos" (seltsamer Weise bei Piper 2010 erschienen; ich bin relativ spät dran mit diesem Buch).

Wassiljew ist Co-Autor von Lukianenkos "Wächter"-Reihe und stellt hier eine neue Tagwache vor: Die aus der schönen Stadt Kiew. Dort laufen die Dinge ein wenig anders als im großen, hektischen Moskau: Es passiert nicht viel, man liefert sich Scharmützel mit den Lichten, alles nicht weltbewegend, alles nicht dramatisch. Bis der allseits bekannte Sebulon auftaucht und den Chef der Kiewer Tagwache, einen erfahrenen und mächtigen Magier namens Laik, um einen Gefallen bittet: Er soll mit einer kleinen Crew nach St. Petersburg fahren und dort für Ordnung sorgen.
In Piter gab es nämlich in den 50er Jahren eine Art "Eruption" im Zwielicht, die viele Andere das Leben kostete und sie aus der Stadt vertrieb. Zwar siedelten sich Jahre später wieder Andere dort an, doch deren Zahl ist gering, die Tag- und Nachtwachen kaum besetzt und nicht erwähnenswert. Jetzt allerdings ist eine neue Generation an der Reihe: Die Stadt an der Newa wird heimgesucht von "Wilden", Andere, die ausgerechnet als Dunkle initiiert sind, sich aber nicht an die uralte Vereinbarung,das Gleichgewicht zwischen den Mächten zu wahren, halten. Und auf das Konto dieser Wilden gehen bereits einige Ritualmorde...

Mir wurde dieser hübsche kleine Roman erst kürzlich zum Geschenk gemacht, und mich freut es sehr, endlich mal wieder was aus dem "Wächter"-Universum zu lesen. Ich habe zwar gerade einmal die ersten 50 Seiten hinter mir, lege den Schmöker allerdings sehr ungern aus der Hand - alles deutet darauf hin, dass ich diesen Roman verschlingen werde...
Bewertung folgt, sobald ich ihn durch hab!
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Beitragvon Mahogany » Sa 21 Apr, 2012 18:38

Gerade habe ich "Drachenpfade" vor mir, einen Fantasy-Roman, den Lukianenko zusammen mit Nick Perumov geschrieben hat. Dabei ist wirklich was Schönes rausgekommen, wie ich finde:
Viktor wird eines Tages von einem jungen Mädchen in eine andere Welt gezogen, die wesentlich archaischer ist als die Unsrige und in der es auch Fabelwesen und Gestalten gibt, die aus Mythen entsprungen zu sein scheinen. Regiert wird diese Welt von den Clans der Vier Elemente, Zauberer, untereinander spinnefeind. "Die Angeborenen", wie sie genannt werden, bereiten eine Invasion auf die Welt vor, und Gerüchten zu Folge ist es ihnen gelungen, einen Drachen zu erschaffen. Theoretisch bieten sich nun drei Möglichkeiten: Alle Clans müssen mit vereinten Kräften gegen den Drachen vorgehen - was nicht geschehen wird, zu tief ist die Feindschaft. Oder man braucht einen eigenen Drachen - Fehlanzeige, Windmagier Ritor hat den letzten getötet. Hilft nur noch eines: Ein Drachentöter - Viktor.
Das alles ist aber nicht ganz so leicht, politische Intrigen und die Tatsache, dass Viktor zwar seltsame Flashbacks, ansonsten aber keine Ahnung hat, machen alles ziemlich kompliziert.

Mir gefällt auch dieser Roman ziemlich gut. Die Welt, in der Viktor landet, ist zwar auf den ersten Blick eine klassische High-Fantasy-Welt - aber eben auch nur auf den ersten Blick, danach entdeckt man zusammen mit dem nicht ganz so unerschrockenen Helden allerlei amüsant verwobene Details, die scheinbar nicht hineinpassen. Hab etwa die Hälfte durch und bin gespannt, wie es weitergeht - also entschuldigt mich, bitte!
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Beitragvon Mahogany » Do 27 Dez, 2012 10:51

Zur Zeit auf dem Nachttisch: Lukianenkos fünfter Wächter ("des Morgens"). Und er ist wirklich gelungen, meine ich - auch wenn es sich empfiehlt, vorher noch einmal die Reihe zu lesen. Notwendig ist es keineswegs, aber man entgeht Fragen wie "Wer ist eigentlich Arina?!".
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