Stille Welt

Ich hatte erst heute morgen davon gehört. Es schien normal zu sein, das die betreffende Person zuletzt erfährt, was los ist. Aber in diesem Moment wollte ich es nicht wissen. Ich jedenfalls wollte nicht wissen, dass da draußen jemand war, der Unglaubliches tat. Für mich. Weil er mich liebte.
Das hatte ich nicht verdient.

Es zerrte an meinen Gefühlen, mein Bewusstein spielte mir Streiche. Der Tag strömte an mir vorbei, doch ich nahm es kaum war. Ich konnte nur an eines denken, aber selbst diese Gedanken konnte ich nicht mehr kontrollieren. Ich war abgeschnitten von allem und wusste nicht, was ich tun sollte. Diese komplette Verwirrtheit übermannte mich. Warum tat er das?
Ich wollte ihm nicht glauben, wollte nicht wahrhaben, dass all dies ein Liebesbeweis war, der nur mir galt. Ich wollte nicht damit leben, doch ich musste es.
Warum ich?

Jeder glaube es zu wissen, doch niemand kannte die Wahrheit. Selbst ich nicht. Doch diese Ungewissheit zerriss mich innerlich. Mein Gewissen machte mich verrückt und ließ nicht locker, bis ich eine Entscheidung traf.
Aber nun wollte ich es wissen. Ich wollte die Wahrheit kennen. Und ich war bereit, alles dafür zu tun.

Die Spur seiner Liebe war unübersehbar. Ihre blutigen Flecken durchzogen die Straßen der Stadt. Ich folge ihnen, bis ich vor ihm stand. Blutige Tränen rollten meine Wange hinunter, als ich ihn ansah. Er lächelte.
Ich war nun endlich bei ihm, für immer. Doch sein Glück war der Tod. Und ich wollte nicht zulassen, dass er die Welt beherrschte.

Der Tod ist nur der Anfang. Er ist ein Zeichen für unsere unsterbliche Verbundenheit.
Das sagte er mir, kurz bevor ein Schuss seine Welt für immer verstummen ließ.
Durch seine Taten schenke er mir sein Herz und sein Leben. Und das Leben anderer.


|Am Anfang etwas zweideutig... Naja, ein etwas kurzgeratener OS-Storygedanke, an dem dringend noch gefeilt werden muss.|

Hui, hey Andryna!

Schöne Kurzgeschichte; gefällt mir sehr gut!
Die kurzen Sätze passen sehr in die Thematik, bauen etwas Spannung auf und man möchte weiterlesen - ist dir also gelungen.
Auch der Titel gefällt mir.

Was mich anfangs etwas stört, ist, dass du dich öfter wiederholst, aber irgendwie muss sowas auch in solche Geschichten, um diese Verzweiflung deutlicher zu machen. Weiß nicht, ob ich dir das ankreiden kann.

Aber sonst gut geworden. Schön, schön.

Mir gefällt dein Stil, obwohl ich die Geschichte etwas verwirrend finde. Sie wird ja aus der Sicht der Frau erzählt, aber am Ende wird dann gesagt, dass sie nun endlich bei ihm ist. Liebt sie ihn denn auch? Das konnte ich nicht so ganz aus der Geschichte heraus lesen. Vor seinem Tod hat er (wie es sich anhört) auch noch andere erschossen, also eine Art Amok-Lauf beruhend auf der Liebe?^^
Na ja... Aber trotzdem eine gute Geschichte und schön erzählt

Hey ihr beiden
Danke fuer die Kommis, echt lieb von euch

@Ashlyn
Das mit den Wiederholungen... ja, konnt ich irgendwie nicht vermeiden, sonst waers noch kuerzer geworden ^^ Aber naja, ich habs mir in 10 Minuten aus den Fingern gezogen, ich bin zufrieden, dass ueberhaupt etwas rausgekommen ist

@Alice
Du hast es so ziemlich erfasst (mit Amoklauf & Co.).Ob sie ihn liebt, hab ich absichtlich offengelassen, ich wollte den Fokus eher auf diesen Liebesbeweis von ihm (und wie sie teilweise damit umgeht) legen. Und dass sie endlich bei ihm ist, sollte aus seiner Sicht gemeint sein, also dass sie nun unzertrennlich scheinen und nichts sie auseinander bringen kann (was er ja will).

Schwesterchen ich mag deinen schreibstil ...