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Tanz der wilden Pferde

Veny
Waldläufer
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Tanz der wilden Pferde

Beitragvon Veny » So 31 Mär, 2013 20:24

Tanz der wilden Pferde


Info:
Shy lebt mit ihrer Mutter zusammen in Wisconsin, in Milwaukee. Ihr Vater verstab bei einem Autounfall, als Shy noch auf Kindesbeinen stand und seither muss die Familie alleine für ihr Wohl sorgen. Er hinterliess ihnen weder viel Geld, noch ein anständiges Haus, doch ein Erbe wird für immer in Shy`s Blut fliessen: Sie ist eine Halbindianerin, den ihr Vater hatte zu einem kleinen Stamm in Oklahoma gehört. Als ein schrecklicher Unfall Shy`s Leben auf den Kopf stellt, beschliessen sie und ihre Mutter sich nach Oklahoma zu begeben um sich ihren Vorfahren zu stellen.


1. Kapitel | Teil 1: Eine neue Welt

Der Radio knisterte und der Song der gerade gespielt wurde verzog sich zu einem unerkennlichen Gerausche. Genervt schlug Shy mit der Hand auf den Radio und schüttelte ihn schliesslich leicht, doch der Empfang wurde nicht besser. Seufzend schaltete sie ihn schliesslich aus und begab sich wieder an die Arbeit. Ihre Mutter war noch nicht zu Hause und Shy hatte ihr versprochen sich um den Haushalt zu kümmern, um sie etwas zu entlasten. Shy`s Mutter arbeitete hart, seit ihr Vater vor acht Jahren verstorben war. Shy mochte sich kaum an ihn erinnern. Als der Unfall geschah war sie gerade mal sieben Jahre alt gewesen und hatte die Welt noch aus anderen Augen betrachtet. Sie hatte damals geglaubt, ihr Vater würde nur auf eine lange Reise gehen und irgendwann in ferner Zukunft zurückkehren. Mittlerweile sah ihr Realitätsbild anders aus und manchmal wünschte sie sich wieder ein Kind zu sein um der ernsten Denkweise der Erwachsenen zu entfliehen.

Mit ihrer dunkleren, eher beigen Hautfarbe fielen Shy und ihre Mutter in Wisconsin auf. In diesem Bundesstaat von Amerika gab es kaum mehr Inidaner, nur noch rund 1,1% lebten hier. Viele Amerikaner verabscheuten sie, weil sie angeblich den höheren Leuten Bauplätze wegnahmen und sich weigerten zivilisiert zu leben. Shy schnaubte wütend auf und tauchte einen dreckigen Teller in das warme Abwaschwasser im Spülbecken. Nur weil die Indianer ein einfacheres Leben bevorzugten, waren sie doch nicht gleich unzivilisiert. Sie stellte sich das Leben als Indianerin wunderbar vor. Shy wusste, sie würde es lieben auf einem Tipiplatz zu ruhen, inmitten der unendlichen Weiten der Natur. Sie fragte sich, wieso ihr Vater sie nie mitgenommen hatte, wenn er seine Verwandten besucht hatte.

Er war oftmals wochenlang weggewesen, immer öfters auch Monate. Shy hatte immer zu Hause bleiben müssen. Erstens weil ihr Vater sie nicht hatte mitnehmen wollen, zweitens weil ihre Mutter dagegen war, aus welchen Gründen auch immer. Da fiel Shy etwas ein. Sie zog einen kleinen Schemel zu der Spüle hinüber und kletterte vorsichtig darauf. Oberhalb der Spüle auf dem schmalen Holzregal, welches man nur schwer erreichte, befand sich eine Schachtel voller Fotos, die ihr Vater ihr immer gemacht und mitgebracht hatte. Shy streckte sich so gut es ging und bekam die Schachtel mit den Fingerspitzen zu fassen. Vorsichtig zog sie sie herunter und hielt sie schliesslich in den Händen. Vorsichtig wühlten sie durch die Fotos und betrachtete einige. Obwohl sie noch nie da gewesen war, durchflutete sie jedes Mal dieses starke Gefühl des Heimwehs, dem sie nie mächtig wurde. Seufzend fuhren ihre Finger über ein Foto der Ouachita Mountains. Wie gerne wäre sie einmal da, nur ein einziges Mal.
Sobald ich 18 bin, beschloss Shy. Dann würde ihre Mutter es ihr nicht mehr verbieten können. Bei dem Gedanken daran in drei Jahren ihre Heimat zu sehen und aus der verhassten Stadt wegzukommen, lief ein warmes Kribbeln über ihren Rücken und ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.

Umständlich versuchte sie die Schachtel wieder auf das Regal zu stellen und langte nach oben. Da sie eher klein und ein wenig pummelig war, war dies keinesfalls eine leichte Aufgabe und das Regal schien plötzlich in weite Ferne zu rücken. Shy begann zu schwanken und ehe sie sich versah, rutschte sie von dem kleinen Welt. Ein leiser Aufschrei entrang ihr und sie versuchte noch nach dem Regal zu greifen, erwischte es aber nicht. Mit einem lauten Poltern schlug die junge Frau auf dem Boden auf und riss dabei in ihrer Verzweiflung sich irgendwo festzuhalten einige Teller mit sich.

Ihre grünen Augen fingen fürchterlich an zu brennen und sie kniff sie zusammen, rieb mit den Händen unruhig mehrere Male darüber, doch der Schmerz liess im Gegensatz zu dem in ihren vier Buchstaben nicht nach. Shy tastete den Boden vor sich ab und bekam etwas zu fassen, was sich wie das Abwaschmittel anfühlte. Panik stieg in ihr auf. Alles war so schnell gegangen, dass sie gar nicht richtig hatte realisieren können, was geschah. Vorsichtig stand sie auf, schob dabei einige Scherben kaputter Teller zur Seite. Sie stützte sich an der Spüle ab und tastete nach dem Wasserhahn, liess kaltes Wasser laufen, mit dem sie sich immer wieder über das Gesicht und vorallem die Augen wusch. Doch das Brennen liess nicht nach und verstärkte sich fühlbar mit jeder Sekunde. Shy versuchte ihre Augen zu öffnen, was sich allerdings als unmöglich herausstellte.

Angst klammerte sich wie eine eiserne Faust um ihr Herz und keuchend tastete sich Shy zum Küchentisch vor, um sich auf einen Stuhl zu setzen, als sie hörte, wie die Wohnungstür geöffnet wurde und jemand eintrat.
"Mom?"



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Ja, ich weiss. Ich sollte noch dieses und jenes weiterschreiben >_< Aber die Idee hatte ich schon so lange und es ist für einmal ein vollkommen anderes Thema, welches sehr viel Recherche meinerseits benötigt. :D Eine neue Herausforderung also und ich freue mich auf sie haha :D
Toujour Pur

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