Bildungsproteste

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Beitragvon Harrik » Mi 29 Okt, 2008 14:31

Ja grünauge das wurde wie ich berits schon schrieb erstmalig 1949 gemacht und dann in den 80ern wiederholt (mit größerer Bandbreite) ich suche dir die Quelle gerene raus Julia ;-)

Nachtfalke wenn du dich in meinem Post ein wenig umschaust wirst du bestimmt eine Deffinition von Armut finden. Kleiner Tip: sie ist sogar eingerückt ;-) Aber nochmal weil du es bist:

Armut := (wirtschaftlich betrachtet) eine "Mangelversorgung mit materiellen Gütern und Dienstleistungen".
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Beitragvon Harrik » Mi 29 Okt, 2008 14:43

Nachtfalke du hast es immernochnicht verstanden: Bei dieser Demoinstration get es nicht darum, dass man die armut abschafft, das sit so seinfahc nicht. Es sollen aber Grundsteine dafür gelegt werden. Undzwar indem man allen gleiche Bildungschancen ermöglicht! die Zahlen sind: 80 mio Menschen mit dem Schulsabschluss den es dan gäbe, aber Euro ist die falsche einheit!
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Beitragvon Lady Midnight » Mi 29 Okt, 2008 15:31

Wir in der Kanzlei erstellen regelmässig Budgets, diese enthalten folgende Punkte.

Wohnkosten
Hypothekarzins
Gebäudeversicherung
Gebäude - Wasser Versicherung
Tankrevision / Wartung Heizung
Heizöl/Gas
Energie
Wasser, Klärgebühr und Meteorwasserkomponente
Weiteres, nämlich ....................................
Zwischentotal Wohnkosten

Kleiner Unterhalt und übliche Reparaturen wie z.B.
Elektriker
Schreiner
Rohr-Reinigungsdienst
Sanitär
Maler
Dachdecker
Weiteres
Zwischentotal Kleiner Unterhalt und übliche Reparaturen

Total Wohnkosten

Kommunikation
Tel., Natel, Fax, ISDN-Anschlüsse
Radio/TV-Gebühren
Total Kommunikation

Gesundheit
Krankenkasse
Selbstbehalt
Zahnarzt
Optiker
Therapie
Nicht pflichtige Medikamente
Total Gesundheit

Versicherungen
Hausrat und Haftpflichtversicherung
Reiseversicherung
Rechtschutz-Versicherung
Total Versicherungen


Mobilität (wenn Fahrzeug vorhanden, wenn nicht, dann Abogebühr für öV)
Versicherung
Strassenverkehrsamt
Werkstattrechnungen
TCS/ACS/VCS
Benzin
Total Mobilität

Haushalt
Getränke (Wasser, Orangensaft, Süssgetränke)
Lebensmittel
Drogerieartikel
Weitere Ausgaben für Diverses (Kleinanschaffungen)
Total Haushalt

Bekleidung
Kleidung/Schuhe
Sonstiges
Total Bekleidung

Freizeit / div. Interessen / Soziales
Sport
Geschenke
Bücher
Zeitungen / Zeitschriften
Kurse / Weiterbildung
Total Freizeit / div. Interessen / Soziales

Haustiere
Nahrung
Tierarzt
Total Haustiere

Ferien
Sportferien
Sommerferien
Jahreswechsel
Weiteres
Total Ferien

Lebenshaltungskosten Kind 1:
(p.m. Wohnkosten bei obhutsberechtigtem Elternteil berücksichtigt)
(*soweit nicht oben berücksichtigt)
Essen (*)
Kleider
Anteil Tel. (*)
Krankenkasse
Selbstbehalt / Zahnarzt / Optik (ohne ausserordentliche Kosten)
Unfallversicherung
Fahrkosten (Elternhaus - Schule)
Schulgeld
Schulmaterial
Auswärtige Verpflegung (Mensa während der Schulzeit)
Musikkurse
Sportkurse
Taschengeld
Anteil Ferien (*)
Zwischentotal Kind 1

Lebenshaltungskosten Kind 2:
(p.m. Wohnkosten bei obhutsberechtigtem Elternteil berücksichtigt)
(*soweit nicht oben berücksichtigt)
Essen (*)
Kleider
Anteil Tel. (*)
Krankenkasse
Selbstbehalt / Zahnarzt / Optik (ohne ausserordentliche Kosten)
Unfallversicherung
Fahrkosten (Elternhaus - Schule)
Schulgeld
Schulmaterial
Auswärtige Verpflegung (Mensa während der Schulzeit)
Musikkurse
Sportkurse
Taschengeld
Anteil Ferien (*)
Zwischentotal Kind 2

Total Lebenshaltungskosten Kinder

Zwischentotal (ohne Steuern)

Steuern
.....
Total Steuern

Lebenshaltungskosten insgesamt




Diese Liste hab ich grad enorm vereinfacht und die Hälfte rausgelöscht - und sie ist für den Mittelstand! Nicht für die Armen. Jetzt füll mal aus, wenn du monatlich gerade mal Fr. 4'300.-- verdienst und zwei Kinder hast............
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Beitragvon Lady Midnight » Mi 29 Okt, 2008 16:04

Weil alles teurer wurde.
Früher als ich ein kleines Kind war, gingen wir für 100 Franken einkaufen und das reichte für drei Säcke voller Lebensmittel.
Heute krieg ich gerade mal einen knappen Sack für 100 Franken!

Und die Löhne passen sich nicht automatatisch bzw. wenn überhaupt, dann nachwirkend, der Teuerung an.
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Beitragvon freak-wave » Mi 29 Okt, 2008 16:28

Grünauge hat geschrieben:Schön, dass wir nach diesem Ausflug über Nachtfalkes Verantwortung und Wichtigkeit wieder zum eigentlichen Thema zurückkehren dürfen.
Und da hätte ich noch eine Frage, Harrik. Du hast was von einem Versuch erzählt, dass da jemand ein und denselben Aufsatz von vielen verschiedenen Lehrern korrigieren ließ, und die Noten von 1 - 6 reichten. Ist das wirklich wahr? Weißt Du die Quelle noch? Von wem ging das aus? Das finde ich nämlich wirklich der Hammer. Darüber würde ich gerne mehr wissen.


Ich würde mich auch freuen, wieder etwas mehr auf das Thread-Thema zurückzukommen, da ich das sehr interessant finde :)
@Grünauge: ich kann auf jeden fall bestätigen, das es diesen Versuch gab. In meiner Schule steht ein Buch, das sich ausschließlich mit diesem Experiment beschäftigt, und da ist ganz genau aufgeschlüsselt, wie oft welche Note für diesen Aufsatz vergeben wurde... gibt sogar einen doch überraschenden zusammenhang mit der jahreszeit, in welcher der Aufsatz bewertet wurde... ich hab es nicht genau im Kopf, aber es war etwas wie "im herbst wird durchschnittlich schlechter bewertet" oder so... also sehr merkwürdige zusammenhänge. wenn die Schulferien zuende sind, kann ich versuchen mir das Buch mal auszuleihen, dann könnte ich ganz korrekt zitieren. Das ist aber frühestens nächste Woche der Fall. Zumindest kann ich aber bestätigen, das zwar der Großteil der Noten im Mittleren Bewertungsbereich lagen, also 2; 3; oder ähnliches, aber durchaus auch Einsen und Fünfen und Sechsen für ein und denselben Text vergeben wurden von unterschiedlichen LehrerInnen.... :)

Was das Thema Schulstreik allgemein angeht, freut es mich zu hören das immer mehr SchülerInnen sich dazu entschließen, sich in ihren Städten und an ihren Schulen für den Streik, für eine Demo und für Proteste gegen Ungerechtigkeiten und Unzulänglichkeiten im Großen und Kleinen im Bildungssystem zu engagieren!

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Beitragvon Lady Midnight » Mi 29 Okt, 2008 16:35

Das reicht trotzdem nirgendswo hin ^^ jeder Mensch weiss, dass kein Kind mit so wenig Geld auskommen kann ^^' "Kindergeld" ist zwar lieb und unterstützend, deckt aber keinesfalls die Kosten eines Kindes....
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Beitragvon Harrik » Mi 29 Okt, 2008 16:46

Dagegen hat auch sicher nie jemand etwas gesagt Padme. Es soll hie nicht die Leistung von eizelkämpfern die es trotz wiedrigen Bedingungen gescahfft haben geschmälert werden, sondern es sollen die Bedinungen so verbessert werden, das künftig meh Leute das besser schaffen, und das sie am Ende auch tatsächlich mehr gelernt haben, denn wie Pisa zeigt lernt man in deutschland nicht sonderlich gut!

Um mal auf diesen Beitrag zurück zu kommen:

freak-wave hat geschrieben:
Grünauge hat geschrieben:Schön, dass wir nach diesem Ausflug über Nachtfalkes Verantwortung und Wichtigkeit wieder zum eigentlichen Thema zurückkehren dürfen.
Und da hätte ich noch eine Frage, Harrik. Du hast was von einem Versuch erzählt, dass da jemand ein und denselben Aufsatz von vielen verschiedenen Lehrern korrigieren ließ, und die Noten von 1 - 6 reichten. Ist das wirklich wahr? Weißt Du die Quelle noch? Von wem ging das aus? Das finde ich nämlich wirklich der Hammer. Darüber würde ich gerne mehr wissen.


Ich würde mich auch freuen, wieder etwas mehr auf das Thread-Thema zurückzukommen, da ich das sehr interessant finde :)
@Grünauge: ich kann auf jeden fall bestätigen, das es diesen Versuch gab. In meiner Schule steht ein Buch, das sich ausschließlich mit diesem Experiment beschäftigt, und da ist ganz genau aufgeschlüsselt, wie oft welche Note für diesen Aufsatz vergeben wurde... gibt sogar einen doch überraschenden zusammenhang mit der jahreszeit, in welcher der Aufsatz bewertet wurde... ich hab es nicht genau im Kopf, aber es war etwas wie "im herbst wird durchschnittlich schlechter bewertet" oder so... also sehr merkwürdige zusammenhänge. wenn die Schulferien zuende sind, kann ich versuchen mir das Buch mal auszuleihen, dann könnte ich ganz korrekt zitieren. Das ist aber frühestens nächste Woche der Fall. Zumindest kann ich aber bestätigen, das zwar der Großteil der Noten im Mittleren Bewertungsbereich lagen, also 2; 3; oder ähnliches, aber durchaus auch Einsen und Fünfen und Sechsen für ein und denselben Text vergeben wurden von unterschiedlichen LehrerInnen.... :)

Was das Thema Schulstreik allgemein angeht, freut es mich zu hören das immer mehr SchülerInnen sich dazu entschließen, sich in ihren Städten und an ihren Schulen für den Streik, für eine Demo und für Proteste gegen Ungerechtigkeiten und Unzulänglichkeiten im Großen und Kleinen im Bildungssystem zu engagieren!


Solch ein Buch fände ich sehr interesant! Ich wusste das ursprünglich von meiner Psychologielehrerin, hatte aber inzwischen auch eine Internet-PDF diesbezüglich gefunden. Berichte doch umbedingt sobald dir das möglich ist wie das genau war, denn auf der seite wurden die expliziten werte nicht soo genau ausgewertet wie es in einem Buch möglich wäre.
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Beitragvon freak-wave » Mi 29 Okt, 2008 18:34

Grünauge hat geschrieben:Hallo freak-wave! Das ist ja echt interessant. Auja, versuch mal, ob Du das Buch bekommen kannst, oder ob Du den Titel/Autor dazu hast, dann kann man die Beiträge darin ja vielleicht auch ergoogeln.
Ist ja echt der Hammer.
Im Herbst wird strenger benotet? Naja, wahrscheinlich wird im Frühjahr alles Schwülstige eher toleriert...
Aber das beweist doch, wie unglaublich subjektiv Noten sind. Und darum gehören sie in meinen Augen abgeschafft. Himmel, es gäbe so viel, was man verbessern könnte, die Ideen oder die Beispiele aus anderen Ländern, wo es besser klappt, sind schon längst da, aber immer noch halten alle an diesem alten Krampf fest....


ich kanns auf jeden fall versuchen. und wenn ich das buch nicht ausleihen kann, dann vielleicht wenigstens ein paar seiten kopieren^^
das mit dem herbst war nur ein beispiel, ich bin nicht sicher wie genau der zusammenhang da war. vielleicht war es auch, das im sommer besser benotet wird im durchschnitt, oder ähnliches. aber ich erinnere mich auf jeden fall, das es einen auffälligen zusammenhang von jahreszeit und durchschnittlicher benotung gab.
ich ziehe jedenfalls dieselben schlüsse wie du, das notensystem ist keinesfalls objektiv, kann es garnicht sein.

Richtig, es gibt unglaublich vieles, das es zu verändern gäbe... und auch wenn einige wenige hier das glück haben, eine positiv hervorstechende schule besucht zu haben, dann ändert das nichts an der tatsache das es sehr vielen anderen nicht so gut geht. harrik hatte weiter oben mal ein diagramm von wikipedia kopiert, das sind offizielle daten, da kann keiner mehr sagen es gäbe keinen zusammenhang zwischen finanziellem background und schulbildung der kinder... das ist ein offizielles fazit der internationalen pisa studie, und in keinem vergleichbaren industriestaat so ausgeprägt wie in deutschland.

ich bin in jedem fall für den schülerstreik, ich finde es gut wenn jeder mensch sich das recht nimmt, seine meinung zu sagen und anzuprangern, was nicht richtig ist.
der schülerInnenstreik ist da super, denn er zeigt auch das auch schülerinnen und schüler schon mit vergleichsweise jungem alter verstanden haben was demokratie bedeutet. es kann sich nur etwas ändern, wenn jemand etwas dafür tut. und ich sehe, wieviele schülerInnen sich in ihrer freizeit, neben der schule, engagieren um den schülerstreik bundesweit auf die beine zu stellen :)

und wer sagt, schülerInnen dürften nicht streiken: ein "streikrecht" haben schülerInnen wirklich nicht, aber der schülerstreik ist eine angemeldete demonstration, alle teilnehmer machen von ihrem grundrecht auf freie meinungsäußerung und dem demonstrationsrecht gebrauch, das kann kein lehrer, keine lehrerin verbieten. und: das recht zu streiken haben auch die arbeiter und angestellten nicht geschenkt bekommen, sie haben es sich erkämpft! ;)

übrigens: in den internationalen kinderrechten steht geschrieben, kinder und jugendliche haben ein "recht auf spiel und freizeit". das sehe ich stark verletzt, wenn ich höre das jemand, um sich die bildung leisten zu können, die er/sie sich wünscht, selbst noch neben der schule arbeiten muss, um das geld aufzubringen, so wie es in beiträgen weiter oben schon beschrieben wurde.

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Beitragvon freak-wave » Mi 29 Okt, 2008 20:29

hey, pispers; sehr schön! danke für den link, den auszug kannte ich bisher noch garnicht :)

@ topic: natürlich sollte man auch nicht jeder studie, jeder statistik und jeder untersuchung ohne nachzufragen und zu hinterfragen glauben. aber jeder von uns war irgendwann einmal im leben oder ist sogar noch in der schule, und hat mit 99,9 prozentiger sicherheit schonmal am eigenen leibe erfahren, wie der durchschnittsunterricht in deutschland aussieht.
Ist aber wirklich interessant, ich höre Pispers gerade nebenbei, so wie ich das sehe spricht er genau die Forderungen der SchülerInnen-Streikbündnisse aus.
Stichwort: das geld muss in die schule!

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Beitragvon Banshee » Mi 29 Okt, 2008 21:24

Wenn ihr mich fragt ist das ganze System scheiße, vor allem, weil die Schüler nicht gefördert sondern eher da hin gedrängt werden, wo sie keine Veranlagung haben. Wenn zB ein Schüler gut in Deutsch und schlecht in Mathe ist wird sein Talent nicht gefördert, sondern er bekommt sinnlose Lernpläne und muss bei einem nutzlosen Stützkurs mitmachen, und beides bewirkt eher das Gegenteil, weil der Schülermit mehreren Mathematikthemen kämpfen muss. Dass ist nur eine der vielen Sachen, die mir auf den Strich gehen.
Ich würde liebend gerne mit protestieren, aber gerade da habe ich Praktikum! :( Aber wenigstens kann ich mich an der Diskussion an der Uni beteiligen.
Mitglied im Orden des Halbblut-Prinzen

WINNIE PUUH VERHERRLICHT DROGEN!!!
Müsst ihr nicht verstehn ;) .

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Beitragvon megsit » Mi 29 Okt, 2008 22:35

harrik hat vor ein paar seiten mal gesagt, dass nachtfalkes kinder aufgrund seines geldes später mal abitur machen werden und studieren. wer sagt denn, dass sie das auch schaffen? wenn ein schüler keine begabung dafür hat, kann man ihm mit den besten nachhilfelehrern nicht durchs abi bringen. und wenn man es doch schafft? dann soll er studieren. und dann einen job machen. soll er dann immernoch einen nachhilfelehrer beschäftigen, der ihm seinen job erklärt? ich habe schonmal ein paar seiten vorher gesagt, deine statistik wird verfälscht. sieh dir doch mal ein gymnasium an harrik. und sie dir die kinder an, deren eltern abi haben. die meisten von ihnen sind nur auf dem gymnasium, weil die eltern es unbedingt wollen und sie dazu drängen. ich kenne sehr viele leute, bei denen das so ist. erzähl mir nicht, es sei nur eine minderheit, es ist keine minderheit, es ist mindestens die hälfte. die hälfte der gymnasiasten, deren eltern abitur haben, sind fürs gymnasium ungeeignet. diese schüler bekommen später berufe, in denen sie mit realschülern konkurieren, weil sie nicht qualifizierter sind als diese. lässt man diese schüler also weg, ist deine statistik deutlich aussageschwächer. es ist eben nicht möglich ein kind nur mit geld durch abitur und studium zu bringen, wenn es nicht das notwendige potenzial mitbringt. genauso wenig ist es möglich, ein kind mit geld durch eine KFZ-mechatroniker lehre zu bringen. nicht jedem liegt das. du hast weiter vorne mal geschrieben, nur 25% machen abitur. wieviele sollen es denn deiner meinung nach sein? sollen wir etwa alle KFZ-mechatroniker, alle bäcker, alle metzger, alle arzthelferinnen, alle schreiner und verwaltungsfachangestellten zwingen, abitur zu machen, nur damit da eine zahl steht, die dir besser gefällt harrik? wenn 75% der menschen für die ausübung ihres berufes kein abitur brauchen, warum sollen sie sich dann damit quälen? warum hast du dich nicht vor einigen jahren entschieden maurer zu werden? du hättest das recht dazu gehabt. aber du siehst deine bestimmung in anderen aufgaben. warum solltest du also eine maurerlehre machen? es wären 3 verschwendete jahre. warum sollte der maurer abitur machen? er sieht seine bestimmung anders. es wären 3 verschwendete jahre.
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Beitragvon Wehwalt » Do 30 Okt, 2008 00:16

Also manchmal muß ich schon schmunzeln über unsere Apologeten der besten aller Welten, in die wir ja offenbar gekommen sind. Meine Güte, DAS soll jetzt toll sein, wenn man keinen Urlaub zu Ende genießen kann und bis spät in die Nacht arbeiten muß? Kann gut sein, daß Du Dein ordentliches Auskommen hast, Falke - aber den Preis finde ich gewaltig hoch, den Du (und ich übrigens auch) bezahlen mußt. Soll jeder nach seiner Art selig werden - aber ich finde es einigermaßen erbärmlich, sich nicht wenigstens als wünschenswert auszumalen, daß man mit durchschnittlich 5 Stunden Arbeit täglich gut leben kann. Im Rädchen rennen und dann auf die paar Kröten, die es abwirft, stolz sein? Hm ...
Natürlich finde ich es gut, wenn man sich seiner Haut mit Leistung, Durchsetzungsvermögen und Geschick erwehrt, daß man nicht von jeder Krankenversorgungskürzung und jeder Mehrwertsteuererhöhung (und ums klar zu sagen: jeder sonstigen Maßnahme zum Kapitalabzug aus den Vasallenländern zum Weltherrscher - Padme soll mal nicht so tun, als hätte der europäische Lebensstandard sich nicht ungefähr halbiert seit ihren Kindertagen) an den Rand gequetscht werden kann, und natürlich darf man auch stolz sein, wenn man das seinen Fähigkeiten verdanken kann und gut in seinem Bereich ist. Aber als Selbstzweck? Erstaunlich perspektivlos ...
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Beitragvon Victor Krum » Do 30 Okt, 2008 00:32

Es geht nicht darum, einfach die Anzahl der Abiturienten nach oben zu drücken. Es geht darum, dass jedes Kind, das das Potential hat, das Abitur erreichen soll - und außerdem, dass alle Schüler optimal gefördert werden.
Harriks Zahl von 25% Abiturienten ist übrigens nicht ganz richtig - ich habe vorhin beim statistischen Bundesamt nachgeschaut, das ist die Gesamtzahl der Personen mit Abitur oder Fachabi über 15 Jahren, also auch alle Erwachsenen. Die Zahl bei den 20- bis 30-jährigen ist 40% - und damit liegt Deutschland international nicht weit vorne. Das könnte a) bedeuten, dass die Deutschen dümmer sind oder b) dass nicht alle richtig gefördert werden (und das, obwohl reiche Eltern, die ihre Kinder irgendwie durchs Abitur bringen, auch hier die Statistik nach oben verfälschen). Und auf Dauer ist das nicht gut für den Wohlstand der Gesellschaft - wir merken es, dass wir zwar einen Überschuss an Arbeitnehmern im Bereich von gering qualifizierten Berufen haben (die zum Großteil die Arbeitslosen ausmachen), aber einen Mangel an Fachkräften haben. Und das schwächt die Wirtschaft.

Du sagst, es wären 3 verschwendete Jahre, wenn die ganzen Menschen, die so Berufe wie KFZ-Mechatroniker, Bäcker, Metzger usw. erlernen, vorher Abitur machen würden. Aber ich sage: einige, wenn nicht sogar viele von diesen KFZ-Mechatronikern, Bäckern, Metzgern usw. hätten das Potenzial, auch einen höher qualifizierten Beruf auszuüben. Manchen wird nach vielleicht 5-10 Jahren klar, dass sie sich eine größere berufliche Herausforderung wünschen würden. Du hast das Beispiel deiner Schwester genannt, die Arzthelferin beim Kinderarzt wird - was, wenn sie irgendwann mehrere Weiterbildungen gemacht hat und merkt, dass immer noch Potenzial da ist und sie mit ihrer Erfahrung eine Stelle bei einer Krankenkasse, für die man aber BWL studiert haben muss, interessant fände? Ich fände es sinnvoll, wenn solche Menschen dann problemlos ein Studium anfangen könnten - aber wenn sie kein Abitur gemacht haben, wird das sehr viel schwerer.
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freak-wave
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Beitragvon freak-wave » Do 30 Okt, 2008 00:56

sie hörten: wehwalts weise worte...
ebenso schließe ich mich victor an, auch ein schöner beitrag =)

@megsit: du hast ja nicht gänzlich unrecht mit dem was du sagst. aber das wiederspricht ja nicht unbedingt dem, was weiter oben im thread gefordert wurde, nämlich eine individuelle förderung der interessen jedes einzelnen.
du pochst in deinen letzten beiträgen so sehr auf die frage, wieviele schülerInnen jetzt von wo auf das gymnasium gehen oder auch nicht.
doch das ist garnicht der punkt! es hat nie jemand gefordert, alle auf das gymnasium zu schicken, unabhängig von ihren interessen. das beispiel gymnasium soll nur zeigen, das "elite" (zu einem gewissen grade, ausnahmen gibts natürlich immer) vererblich ist. das die kinder von eltern mit viel geld statistisch bessere chancen haben das abitur zu machen, als kinder von eltern mit geringem einkommen. und das statistisch diejenigen die abi haben und vielleicht noch studiert haben ein höheres einkommen haben als diejenigen die einen real- oder hauptschulabschluss haben, wirst du auch nicht leugnen.
dieses soll also, grob gesagt, zeigen, das jemand mit reichen eltern eher einen finanziell besseren job bekommt, als jemand mit "armen" eltern. und das ist, meiner meinung nach, nicht gerecht und sollte geändert werden. darum die schulstreik-forderung nach lehrmittelfreiheit und einer schule für alle.
das heißt keineswegs, "alle schülerInnen auf das gymnasium, egal ob sie das schaffen oder nicht", wie du hier immer wieder darstellen willst, vielmehr ist das ziel, alle schülerInnen auf einer gemeinschaftsschule gemeinsam lernen zu lassen. gemeinsam und interessengerichtet voneinander lernen ist das ziel, nicht die auslese nach dem motto "gut genug für abi / zu schlecht für abi" oder ähnliches. eine schule, in der sich jeder gemäß seinen neigungen und fähigkeiten bilden kann.
mit unterteilung in gymnasium, realschule und hauptschule gibt es einfach das problem, das hauptschüler generell schlechtere chancen auf ausbildungsplätze haben als realschüler oder gymnasiasten. das wird hier in der diskussion anscheinend oft vergessen, ich höre (lese) immer nur von realschule/gymnasium.
alle sollten dieselbe chance auf eine gute bildung haben, und um dieses und genannte weitere ziele zu erreichen, werden am 12. november bundesweit in mehr als 20 Städten 100.000 SchülerInnen, StudentInnen und Auszubildende auf die Straßen gehen...
und: die Forderungen der SchülerInnen - Streiks werden von LehrerInnen-Gewerkschaften und Elternvertretungen unterstützt. SchülerInnen stehen also auch diesbezüglich nicht alleine da!
Zuletzt geändert von freak-wave am Do 30 Okt, 2008 01:39, insgesamt 1-mal geändert.

Wehwalt
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Beitragvon Wehwalt » Do 30 Okt, 2008 01:14

Und was soll der Spott nun an dieser Stelle, freak-wave? Als ob ich der einzige wäre, der nicht über Schulstreiks spräche hier im Thread. Extra so viel nachgelesen ...
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