Bildungsproteste

Harrik
Waldläufer
Welt des Lichts
Benutzeravatar
Alter: 35
Registriert: 10.08.2005
Beiträge: 16750
Wohnort: Across the Universe

Beitragvon Harrik » Do 23 Okt, 2008 12:54

Ah interesant: Das geld reicht also für ein Notbook pro Schüler, aber nicht für Schulbücher? :lol:

Verstet mich nicht falsch ich finde die umstellung auf Computerorientierten Unterricht richtig und wichtig, allerdings ist es doch gewissermaßen paradox, das für viele Dinge angeblich geld fehlt aber man genug Geld haben soll für jeden (!) Schüler ein Notebook anzuschaffen. Soll man das jezt im Rahmen der nicht vorhandenen Lehrmittelfreiheit auch noch selbst bezahlen? Na dann darf man der sozialen Gerechtigkeit ja nochmehr gutenacht sagen als ohnehinn schon.
... Fast 15 Jahre Lila Forum ...

Wehwalt
Held des Dunkels
Welt des Dunkels
Benutzeravatar
Geschlecht: Männlich
Alter: 60
Registriert: 24.08.2005
Beiträge: 17893
Wohnort: Freiburg

Beitragvon Wehwalt » Do 23 Okt, 2008 13:37

Außerdem glaube ich einfach nicht, daß man damit genauso gut lernt wie mit Bleistift und Papier. Ich finde, Computer gehören in keine Schule. Sporadische Notizen oder mathematische Konzeptberechnungen muß man doch erst einmal von Hand gemacht haben.
Ja ich weiß, das ist jetzt ein Nebenpunkt, von dem die Berechtigung des Harrikschen Schülerstreiks nicht abhängt.
Bild

Harrik
Waldläufer
Welt des Lichts
Benutzeravatar
Alter: 35
Registriert: 10.08.2005
Beiträge: 16750
Wohnort: Across the Universe

Beitragvon Harrik » Do 23 Okt, 2008 16:19

Hm stimmt schon irgendwo Wehwalt, allerdings denke ich schon das auch Computer in die schule sollten, gerade heute! Beides sollte möglich sein!
... Fast 15 Jahre Lila Forum ...

Lady Midnight
Held des Dunkels
Welt des Dunkels
Benutzeravatar
Geschlecht: Weiblich
Alter: 34
Registriert: 18.08.2005
Beiträge: 13643
Wohnort: Velaris

Beitragvon Lady Midnight » Do 23 Okt, 2008 17:12

Ich muss ehrlich sagen: Die Punkte auf der Liste von Harrik gefallen mir recht gut. Aber auch das was Tess am Anfang erwähnte ist richtig.

Es besteht einerseits zu wenig Förderung gegenüber den Schülern, andererseits sind heutzutags auch die Lehrer masslos überfordert.
Wieso? Ich finde, die Schüler sind nicht mehr so, wie sie einmal waren.

Früher mit 16 sah man doch wirklich noch wie ein Kind aus. Heutzutage ist man schon mit 16 einen Kopf grösser! Und man weiss mehr, man wird schneller erwachsen. Und wenn man früher nachhause ging, weil die Eltern streng waren, bleibt man heute bis um Mitternacht und länger auf Partys.

Eltern und Lehrer, beide verlieren an Autorität! Diese Autorität verschwindet aber nicht, sie geht über zu den Kids.
A) Entweder das Kind beherrscht mehr oder weniger seine Eltern d.h. es lässt sich nichts vorschreiben, nicht einschüchtern, geht und kommt wann es will oder B) die Eltern kümmern sich so sehr um das Kind, dass sie es sich auf der Nase rumtanzen lassen und freiwillig alles machen, was das Kind will.

Punkt: Ist es die Aufgabe der SCHULE und der LEHRER, das Kind zu erziehen? Ich finde: Nein.
Ist es die Aufgabe der Eltern, die Kinder zu erziehen: Auf jeden Fall!


Die Aufgabe der Schule und der Lehrer ist, dass Kind auszubilden, es zu fördern in seinen Fähigkeiten und Stärken, es startklar für seine Zukunft zu machen.
Das geht aber nicht, wenn das Kind die Schule nicht für notwendig erachtet und mitmacht und das liegt nunmal an den Eltern.
Somit ist es ein gemeinsames Ding, Schule und Eltern, Lehrer und Eltern müssen kooperieren, nur so klappts meiner Meinung nach wirklich.

Harrik hatte genannt, dass bei Klassen mit 30 Schülern zu wenig fürs Individuum geschaut werden kann. Da stimme ich zu.
Allerdings will das die Wirtschaft / Gesellschaft gar nicht. Sie wollen keine Individualität sondern Leistung. Genau dadrauf werden viele Schüler getrimmt. Sogar ICH, dabei bin ich erst vor kurzem aus der Schule raus, musste NIE so viele Hausaufgaben machen / wurde nie so streng behandelt / hatte nie so viele Dinge zu tun in der Schule wie mein Bruder es heutzutags machen muss!
Und es wird immer nur gefordert und gefordert und gefordert. Ist das normal frag ich mich? Schon bei Kindern, die eig. Spass am Lernen entdecken sollten, so auf Leistung zu trimmen?

Bildung ist meiner Meinung nach das überhaupt wichtigste in einem Land.
Hat man genug Bildung:

a) verdient das Land mehr
b) mehr Verdienst heisst sich mehr leisten können
c) weniger Armut, Krieg
d) weniger Krankheiten, mehr Gesundheit und Medizin!

Die Lebensqualität steigert sich je gebildeter ein Land bzw. die Menschen in einem Land sind.
Und die Kinder von heute sind nunmal die Gesellschaft von morgen. Also worin soll man Geld investieren, wenn nicht in die Kinder?

Für mich steht jedenfalls schon jetzt fest, dass mein potenzielles Kind auf keine staatliche Schule gehen wird genau aus den genannten Gründen aus diesem ganzen Thread.
"You do not fear... You do not falter. You do not yield."

megsit
Drachenwächter
Welt des Lichts
Benutzeravatar
Geschlecht: Männlich
Alter: 33
Registriert: 19.04.2008
Beiträge: 6495
Wohnort: Hessen

Beitragvon megsit » Do 23 Okt, 2008 17:44

@megsit: Ihr konntet euch das aussuchen? Wie soll denn sowas überhaupt funktionieren? Dass das in die Hose gegangen ist (wie du gesagt hast), kann ich mir lebhaft vorstellen...
Wenn aber alle daran teilnehmen, ist das wirklich gar nicht so schlecht...
Hattet ihr bei dem "halben" Versuch denn auch A, B und C Kurse?^^


wir hatten 2 Kurse, den Grundkurs und den erweiterungskurs. für einen dritten kurs war die anzahl der geeigneten schüler (die eben im jeweiligen fach etwas besser sind) zu gering. an meiner schule konnte man nach der 6. klasse nur real- oder hauptschule weitermachen. daher gelang den real- und hauptschülern der übergang sehr gut. diejenigen, die aber aufs gymnasium wollten, mussten die schule wechseln und kamen in klassen von leuten, die schon 2 jahre auf dem gymnasium waren. da die meisten schon nach der 4. klasse aufs gymnasium kamen, war die anzahl der späteren gymnasiasten in der förderstufe sehr gering. mit mir waren es 3. eine förderung war also nicht wirklich gut möglich. die konsequenz war, dass alle 3 die wir aufs gymnasium sind, irgendwann aufgrund des rückstandes, den wir vor uns hergeschoben haben, sitzen geblieben sind. das projekt ist also kläglich gescheitert, weil es eben nur an einigen schulen und nicht an allen durchgezogen wurde.
Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz

Harrik
Waldläufer
Welt des Lichts
Benutzeravatar
Alter: 35
Registriert: 10.08.2005
Beiträge: 16750
Wohnort: Across the Universe

Beitragvon Harrik » Do 23 Okt, 2008 21:04

ZU Amelias Beitrag:

Sicherlich verlieren die Elteren generationen scheinabr mehr und mehr autorität, man muss aber betrachten, dass bereits sokrates den effekt beschrieben hat! Demnach kann er so stark - über die Jahunderte gesehen - nicht sein. Ich denke vielmehr das es ein Geben und nehmen ist, und es auch wichtig ist, das die Jugend aufbegehrt, das bringt notwendige geselschaftliche veränderung, und davon gibt es im Moment noch viel weniger als Beispielsweise in den Siebziger Jahren! Auch halte ich nichts von zu Starker autorität à la schwartze pädagogik. Nichtsdesdo trotz ist es natürlich richtig das es da "problemkandidaten" gibt. Das kann ganz verschiedene Gründe haben: Hemingway beispielsweise hatte einen machotrieb der vermutlich daher rührt, das er als Kind mädchenkleider tragen musste. Da muss man ansetzen aber sehr individuell. Was du in meinen Augen richtig siest ist, dass viel Eltern sich nicht ausreichend um ihre Kinder kümmern. TV und PC sind kein erzieungsersatz. Auch steigt der Anspruch alleinerziehender Eltern Kinder und Famillie unter einen Hut zu bekommen. Im Grunde stimme ich dem auch in maßen zu, aber ich sehe nicht ein das man die Karriere vor das Kind stellen darf! Das hat jedoch nichts mit dem Geschlecht zu tun: alleinerziehende Väter haben da genau so eine Verantwortung wie erleinerziehende Mütter! Nur gibt es sie viel weniger. Vorschlagen würde ich hier: Eine aufhebung der Steuervergünstigung durch die Ehe nd eineumschichtungauf das elterntum im allgemeinen und bei alleinerziehenden im speziellen. (kleines beispiel: Meine mutter würde eine 10 mal so hohe vergünstigung bekommen, weil sie mich mitversorgt, wenn sie mit meinem Vater verheiratet wäre, obwohl wir (nocht [<- bezieht sich auf mich]) alle zusammenleben.)

Was die erziehung durch die Schule angeht: Nun es ist tatsächlich ein Historisches Problem: Aristoteles fordert die erziehende Demokratie, die man Heute absolut ablehnt, allerdings erziehen vor allem Grundschulen (die ja staatliche organisationen sind) natürlich doch in erheblichen maße mit! Man lern sehr viel im Bezug auf sozialverhalten etc. was einem Eltern so garnicht vermitteln können! Das gilt auch für Vorschule, Kidnergarten etc. und lässt sich agrnicht vermeiden!

Was du zu Leistung statt individueller Hilfe, und forderung statt förderung sagst ist in meinen Augen absolut richtig, und absolut bedenklich! Diese entwicklung, das sich wirtschafliche interessen in den Entwicklungsprozess von Kindern/Schülern einschalten ist nicht hinnzunehmen! Hier muss der soziale Par deutlich überwiegen! Das ist in meinen Augen sons eine verfehlung des Zweckes einer Gesselschaft als solcher, sie sollte symbiotisch nicht parasitär sein!
... Fast 15 Jahre Lila Forum ...

Virginia Corso
Feenhüter
Welt des Zwielichts
Benutzeravatar
Geschlecht: Weiblich
Alter: 32
Registriert: 22.07.2005
Beiträge: 3938

Beitragvon Virginia Corso » Do 23 Okt, 2008 21:58

Ich gehe jetzt seit ungefährt einem viertel Jahr in die Oberstufe eines Gymnasiums. Vorher war ich auf einer Realschule mit SEHR gutem Ruf.
Als erstes habe ich bemerkt, dass ich zu den wenigen Schülern gehören, die nicht einmal das Geld aufbringen können, um die geforderten Bücher bezahlen zu können.
Mein eigentlicher Eigenanteil betrug 62€ dazu kamen noch 2 Französischbücher, 1 Sozialwissenschaftsbuch, ein Geschichtsbuch und ein Englischbuch. Also noch einmal ca. 60€ und jetzt noch ein neuer Taschenrechner für noch einem 60€! Wenn ich mir die Sachen nicht hole, bin ich im Nachteil, hole ich sie, haben meine Eltern kaum noch Geld, um andere Sachen zu bezahlen. Der Eigenanteil ist einfach zu groß.
Natürlich viele in meiner Stufe haben das Geld dafür. (da ist einer zu seinem 18. Geburtstag mit allen seinen Freunden nach Frankfurt geflogen und hat da gefeiert), aber wenn ich die Sachen nicht bezahlen kann, dann kann ich nicht auf der Schule bleiben. Das kann meiner Meinung nach nicht richtig sein.
Es sollte doch eigentlich egal sein, wie viel meine Eltern verdienen, wenn es um meine Schullaufbahn geht.

Dann ist mir weiterhin aufgefallen, dass ich in vielen Bereichen Bildungslücken habe. Als Realschüler wird man nicht einmal im Minimum auf das Gymnasium vorbereitet. Mittlerweile lerne ich drei Stunden am Tag und habe bis dahin noch keine Hausaufgaben gemacht - nur gelernt, um überhaupt mitzukommen.

In den meisten Kursen sind wir nur fünfzehn oder achtzehn Leute. Eine angenehme Atmosphäre zum lernen, aber gerade in den Hauptfächern (Mathe, Englisch, Deutsch, Französisch/Latein) sind die Kurse doppelt sogar fast drei Mal so groß. Ein weiteres Manko, dass das Lernen erschwert.

Zum Lehrermangel und den inkompetenten Lehrern kann ich auch einiges sagen: Auf der Realschule gab es für fünfundzwanzig Klassen auch nur 25 Lehrer. Ergo, wenn einer Ausfällt, dann hatte man ein Problem.
Mein Klasenlehrer wurde in meinem letzten Schuljahr kurz vor den Abschlussprüfungen schwer krank (Probleme mit der Lunge). Wir bekamen einen Ersatzlehrer für den Informatikkurs (mein Differenzierungsfach). Das war mal ein Lehrer, dem man alles vorlegen konnte. Ich habe eine Arbeit geschrieben, von der ich wusste, dass mein Klassenlehrer mir dafür eine 5 verpasst hätte. Der Aushilfslehrer dagegen gab mir eine eins. Für mich war das okay, aber es hat doch nichts gebracht! Wo bleibt da die Logik?!

Was das Schulsystem angeht, so bin ich damit eigentlich zufrieden. Nur der Ruf der einzelen "Schulabstufungen" macht einige Probleme.
Nur, weil ich auf eine Hauptschule gehe, heißt das nicht, dass ich blöd bin. Es heißt nur, dass ich vielleicht Probleme mit dem lernen habe. Natürlich gibt es auch dort Ausnahmefälle in denen Schüler einfach nicht lernen wollen.
Kein 3 gliedriges Schulsystem bedeutet, dass es keine Realschulen mehr geben würde. So, wie es schon einmal im Gespräch war. Was passiert dann aber mit den Schülern, die für die bisherigen Realschulen geeignet waren?
Auf ein Gymnasium schicken, wo sie schlecht abschneiden? Oder auf eine Hauptschule, wo man sie dann für blöd hält? Beie Lösungen gefallen mir nicht wirklich.
Die Realschule ist ein Mittelweg, der nicht abgeschafft werden sollte.

Alles in Einem muss das Schulsystem im Ganzen verändert werden, damit jeder Schüler eine Chance hat, etwas aus sich zu machen, egal ob sozial schwächer bewandert oder nicht.
Provehito In Altum

Victor Krum
Weltenbauer
Welt des Lichts
Benutzeravatar
Geschlecht: Männlich
Alter: 37
Registriert: 25.09.2005
Beiträge: 28313
Wohnort: Köln

Beitragvon Victor Krum » Do 23 Okt, 2008 22:08

Dem, was Harrik zu der Sicht der Älteren auf die Jugend sagt, kann ich nur zustimmen - solange die Menschheit schreiben kann haben wir Aufzeichnungen, dass man das immer geglaubt hat, immer hat es gehießen die Jugend würde verrohen und wir wären nur noch kurz vom Zusammenbruch der Menschheit entfernt. Irgendwie gibt es uns heute noch ;)
(das gleiche gilt übrigens für Sprache - Jugendsprache wurde immer als Bedrohung empfunden, und Einflüsse anderer Sprachen als schlimm, dabei ist beides extrem wichtig für die Weiterentwicklung von Sprachen)

Allgemein denke ich bei der Bildung, dass der Staat hier viel zu wenig investiert. Wir haben einen Bildungsetat von ca. 10 Milliarden Euro, einen Wehretat von ca. 30 Milliarden Euro. Da stimmt etwas nicht.
Man muss die Lehrerausbildung deutlich verbessern (also auch die Unis stark fördern - wir haben in der Germanistik Hauptseminare, wo auch viele zukünftige Deutschlehrer sitzen, die mit 80 Leuten vollkommen überfüllt sind - wo nicht Wissensvermittlung im Vordergrund steht, sondern dass man irgendwie durchkommt - die Lehramtsstudenten bringen schon überhaupt nicht die Kenntnisse mit, die sie mitbringen sollten).
In den Schulen ist die Verringerung der Klassengröße auch meines Erachtens eine der wichtigsten Aufgaben - ich habe es selbst jahrelang erlebt, dass ich in manchen Fächern einfach schlecht war, weil die Lehrer mich einfach nicht individuell fördern könnten. Ich hatte Glück und habe es dann geschafft (es ging vor allem um Englisch), vor allem durch selbstständiges Lesen in der Freizeit auf den Stand zu kommen, auf dem ich sein sollte. Aber das schafft ganz bestimmt nicht jeder Schüler und so bleiben viele auf der Strecke. Jede Klassengröße über 15 Schülern ist schon zu groß - darüber verliert der Lehrer den Überblick und kann sich nicht anders helfen als einfach sein Programm durchzuziehen und wer nicht mitkommt bleibt auf der Strecke.

Natürlich liegt auch bei den Eltern Verantwortung - aber viele Eltern haben einfach keine Ahnung, wie sie ihre Kinder erziehen können, weil sie selbst nie eine sinnvolle Erziehung erlebt haben. Ein Großteil der Kinder aus solchen Familien wird nie einen höheren Schulabschluss bekommen, weil ihr Zuhause ihnen nicht genug auf den Weg gibt und die Schule dann auch überfordert ist, das noch nachzuholen.
In der Soziologie unterscheidet man zwischen primärer und sekundärer Sozialisation - erstere bedeutet, dass das Kind in den ersten Lebensjahren in der Familie sprechen und grundlegende Dinge wie z.B. vertrauen zu anderen Menschen erlernt. Letztere findet ab dem Kindergarten statt und umfasst den Aufbau von sozialen Kompetenzen.
Wenn die primäre Sozialisation nicht gut stattfindet, wird das Kind später ganz gewaltige Probleme bekommen, und da sind wirklich die Eltern gefragt.
Bei der sekundären Sozialisation ist vor allem die Schule gefragt - es ist also beides absolut notwendig für die Erziehung der Kinder.
Bild

Harrik
Waldläufer
Welt des Lichts
Benutzeravatar
Alter: 35
Registriert: 10.08.2005
Beiträge: 16750
Wohnort: Across the Universe

Beitragvon Harrik » Do 23 Okt, 2008 22:13

Die Schilderung ist sehr ineteresant !

Eines hast du aber glaube ich falsch verstanden: Die abschafung des 3-gliedrige nschulsystems soll nicht heißen, das man die Mitte, also die Realschule herausnimmt. Es soll ja kein 2-Gliedriges system entstehen. Im Gegenteil sollen quasi Gymnasium und Hauptschule abgeschaft werden, das alle Schulen gesamtschulen werden!

Was du über die lehrunterschiede bis zur 10ten Klasse in Realschle und Gymnasium berichtest ist auch beunruhigend und zeigt die unsinnigkeit des 3-gliedrigen systems: Die Realschulen sollen den Mittleren Schulabschluss vermitteln, und dann die möglichkeit bieten -wenn da leistungs und abitionstechnich alles stimmt - auf die Gymnasiale Oberstufe zu wechseln. Aber das wäre nur dann möglich, wenn Gynmasien und realschule nbis klasse 10 identisch wären. Wozu sollte es dann überhaupt realschulen geben? auch im Gymnasium kann man nach klasse 10 mit dem MSA gehen! Offenabr ist es nicht der fall ,was diesen "sprung von R nach G sehr schwer macht.

Ein interesanter Punkt den ich gerade erfahren habe: In gewissen Elternausschüssen zu Berlin soll im Moment ide Disskusion heiß geführt werden, weil eine Partei nur die Hauptschule udn eine andere alle 3 Schulglieder abschaffen will! Ich kann mich im namen der ent-elitärisierung nur lezterem anschließen!

Edit: ich habe Vics post erst im nachhinein gelesen, aber er ist in meinen Auge nabsolut schlüsssig, und deckt sich mit meinen Empfindungen. Besonders interesant finde ich die etatzahlen, hast du da evtl noch mehr? Ich suche schon die ganze zeit nach einer vollständigen Aufstellung des Bundes-und der länder- etat(e?)
... Fast 15 Jahre Lila Forum ...

Fleur Clearwater
Feenhüter
Weltenlos
Benutzeravatar
Geschlecht: Weiblich
Alter: 31
Registriert: 04.04.2008
Beiträge: 3330
Wohnort: Da, wo die Kühe noch glücklich sind und die Fleurs sich langweilen XD

Beitragvon Fleur Clearwater » Do 23 Okt, 2008 22:23

An meinem Gym ist es so, dass die Schüler der Realschule, die in die Oberstufe wechseln, in besondere Aufbauklassen kommen, die in der Woche geringfügig mehr Stunden haben, um aufzuholen.

Tatsächlich ist es doch so, dass die Realschule alles vermittelt und auf dem Gymnasium mehr in die Tiefe gegangen wird, oder? Auf dem Gym wird eigentlich davon ausgegangen, dass eine Aufgabe z.B. in der Mathearbeit etwas behandelt, was eben nicht genau im Unterricht durchgenommen wurde. Die Schüler sollen noch einmal um die Ecke denken und sich die Lösung herleiten. Von Freunden aus der Realschule habe ich soetwas nie gehört und meiner Meinung nach ist das einfach der kleine, aber feine Unterschied. Und ich denke auch, dass das eine Art der individuellen Förderung ist.
Die Schüler auf dem Gymnasium werden gefordert, den Schülern auf der Realschule wird es auch vermittelt, aber sie werden nicht überfordert.
Bild

Bild

Virginia Corso
Feenhüter
Welt des Zwielichts
Benutzeravatar
Geschlecht: Weiblich
Alter: 32
Registriert: 22.07.2005
Beiträge: 3938

Beitragvon Virginia Corso » Do 23 Okt, 2008 22:27

Natürlich liegt auch bei den Eltern Verantwortung - aber viele Eltern haben einfach keine Ahnung, wie sie ihre Kinder erziehen können, weil sie selbst nie eine sinnvolle Erziehung erlebt haben. Ein Großteil der Kinder aus solchen Familien wird nie einen höheren Schulabschluss bekommen, weil ihr Zuhause ihnen nicht genug auf den Weg gibt und die Schule dann auch überfordert ist, das noch nachzuholen.


Ich verstehe nicht ganz, was du mit er Erziehung der Kinder meinst. Meine Eltern z.B haben eine wunderbare Erziehung genossen, davon kann ich mich ja heute noch, Dank meinem Opa, überzeugen.
Keiner von beiden hat es weiter als zum Abschluss der Höheren Handelsschule geschafft. Ich gehe auf ein Gymnasium und meine jüngere Schwester auf eine Realschule. Natürlich können sie uns nicht mehr weiterhelfen, wenn wir Probleme in der Schule gibt, aber dafür gibt es Nachhilfegruppen, in denen man als Einzelperson sehr gut gefördert wird.
In einer solchen Gruppe bin ich auch, da ich große Schwächen in Mathe habe und nicht wegen dem einen Fach mein ABI versauen will...

@Harrik:

Ach so! Das mit dem 3-Gliedrigen Schulsystem hatte ich wirklich falsch verstanden. Aber es war nunmal schon einmal im Gespräch die Realschulen abzuschaffen.

Der Wechsel ist natürlich ein schwieriges Thema. Ich bin trotz Allem für Realschulen. Es hat mir z.B. geholfen, nicht von Anfang an auf ein Gymnasium zu gehen. Auf der Realschule konnte ich fehlendes Selbstvertrauen und einige andere Dinge, die mir fehlten aufbauen. Auf einem Gymnasium wäre ich untergegangen - da hätte ich zu dem Zeitpunkt nie eine Chance gehabt.
Und so geht es einigen Realschülern.

Edit: Was Fleur sagt stimmt. Wir haben in der Realschule nie solche Aufgaben bekommen - wofür ich eigentlich dankbar bin. Es kamen klare Aufgaben, der Großteil der Mathearbeiten bestand aus Textaufgaben. Da musste man sich zwar auch einiges herleiten, aber nicht so viel, wie in meiner ersten Matheklausur im Gymnasium.
Zuletzt geändert von Virginia Corso am Do 23 Okt, 2008 22:30, insgesamt 1-mal geändert.
Provehito In Altum

Harrik
Waldläufer
Welt des Lichts
Benutzeravatar
Alter: 35
Registriert: 10.08.2005
Beiträge: 16750
Wohnort: Across the Universe

Beitragvon Harrik » Do 23 Okt, 2008 22:29

@Fleur
Eine arbeit bestet zu 50% aus reprodution zu 40% aus anwendung und zu 10% aus traspiration, und das ist in allen shculzweigen so, soweit ich weis. Die 10% sidn das was du ansprichst, und technich gesehen ist auch ohne diese 10% noch eine eins (sprich 13 punkte) zu schaffen.

Und in der Praksis funktionrt das so einfach nicht fleur! Meine shcule arbeitet mit einer anderen zusammen dort habe ich jezt einen mathe LK und deren profilkurs hat trotz gleichem Lehrplan viele Dinge behandelt die wir nicht umbedingt hatten und andersherum ist es ähnlich. Heute war ich auc mit einem bekannten in einer Analysis vorlesung an der FU Berlin und das Niveau ist dort sehr ungleich, einige haben von Matrizen z.B. noch nie gehört!
... Fast 15 Jahre Lila Forum ...

Fleur Clearwater
Feenhüter
Weltenlos
Benutzeravatar
Geschlecht: Weiblich
Alter: 31
Registriert: 04.04.2008
Beiträge: 3330
Wohnort: Da, wo die Kühe noch glücklich sind und die Fleurs sich langweilen XD

Beitragvon Fleur Clearwater » Do 23 Okt, 2008 22:34

Gut, aber man kann auch nicht an jeder Schule 100% das gleiche machen, oder? Dafür sind Menschen einfach viel zu verschieden. Vielleicht sitzen in einem Kurs 12 Schüler, die ein bestimmtes Thema nicht verstehen, das 12 Schüler aus einem anderen, gleichwertigen Kurs sofort verstehen ;)

Wie gesagt, bei "Weiterdenkaufgaben" bin ich mir eigentlich ziemlich sicher, dass das nicht bei allen Schulzweigen so ist.
Bild

Bild

Victor Krum
Weltenbauer
Welt des Lichts
Benutzeravatar
Geschlecht: Männlich
Alter: 37
Registriert: 25.09.2005
Beiträge: 28313
Wohnort: Köln

Beitragvon Victor Krum » Do 23 Okt, 2008 22:44

@Virginia

Ich meine damit nicht die Bildung der Eltern - natürlich spielt die auch eine Rolle dabei, wie erfolgreich ein Kind in der Schule ist, aber viel wichtiger ist eben, dass Eltern wissen, wie sie Kinder großziehen - dass die Kinder eben nicht den ganzen Tag vor den Fernseher gesetzt werden, sondern dass man sich wirklich mit ihnen beschäftigt, Sachen mit ihnen unternimmt usw. Viele Menschen, die heute Eltern sind, haben so etwas selbst in ihrer Kindheit nicht erlebt und können es deshalb ihren eigenen Kindern kaum weitergeben. Mit der Schulbildung der Eltern hat das zuerst mal gar nichts zu tun - wenn es um Bildung geht sehe ich auch die Eltern gar nicht so sehr in der Pflicht, bei deutlich kleineren Klassen wäre es den Schulen möglich, das bei allen Schülern zu erledigen - so wie es derzeit ist müssen es aber oft die Eltern (oder Nachhilfelehrer) erledigen.

@Harrik
Wegen den Etats - ich habe vorhin einfach nach "Bildungsetat" bei Google gesucht und eine Meldung vom September dieses Jahres gefunden, den Wehretat hatte ich vor paar Monaten mal gesucht, weiß jetzt leider nicht mehr wo ;)
Aber über die Zahl von 30 Milliarden war ich sehr erstaunt.

Beim Thema Reproduktion usw (Transpiration ist übrigens = Schwitzen *g* - du hast das Wort Transfer gemeint ;)) fällt mir die Geschichte von Freunden ein, die nach dem Abi eine Berufsausbildung angefangen haben - und dort in der Berufsschule vom Niveau geshockt waren. In den Klassenarbeiten ist 0% Transfer und 70% Reproduktion, 30% Reorganisation.
Bild

megsit
Drachenwächter
Welt des Lichts
Benutzeravatar
Geschlecht: Männlich
Alter: 33
Registriert: 19.04.2008
Beiträge: 6495
Wohnort: Hessen

Beitragvon megsit » Do 23 Okt, 2008 22:47

wenn alle schulen das selbe machen würden harrik, wo wäre dann die individualität? laut deiner ausführung auf den vorherigen seiten muss doch jeder anders gefördert werden, da ist es doch eigentlich selbstverständlich, dass am ende nicht alle auf dem gleichen stand sind, oder?
Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz