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Draco Malfoy// ein missverstandener Charakter?

Ashlyn
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Beitragvon Ashlyn » Sa 23 Jul, 2011 11:09

:mrgreen:
Ja, ich denke auch, dass das alles eine reine Interpretationssache ist und wir da noch ewig drüber diskutieren könnten, ob er nun ein missverstandener Charakter ist oder eben nicht.
(Hast du denn 6 und 7 schon einmal gelesen? Sonst weiß ich ja nicht, ob ich dich spoiler oder so...)

AshlynSylwina hat geschrieben:Natürlich sind die Eltern mit dran Schuld, aber man darf ihnen auch nicht nur die Schuld in die Schuhe schieben. Draco ist immer noch ein eigener Mensch und irgendwann muss er halt auch eigenständig denken und handeln. Im Jugendalter könnte man schon davon ausgehen, dass jemand so weit ist genau das zu tun.

Da hast du vermutlich Recht und ich denke auch so. Allgemein finde ich, sollte jeder Mensch dazu imstande sein im Jugendalter seine eigene Meinung zu haben, selbst zu denken und zu handeln. Aber es gibt eben auch sehr charakterschwache Menschen, wie Draco z.B.
Ich finde man merkt schon, dass er in einem Zwiespalt steckt. Beispiele dafür wären im sechsten Band:
Spoiler
- als er Dumbledore töten sollte, aber nicht dazu imstande war
- der Heulkrampf in der Schultoilette bei der Maulenden Myrte

Im siebten gibt es davon ja noch mehr. Und ich denke, selbst die Eltern tun alles nur aus Angst, auf der anderen Seite aber auch aus Machtgier. Davon werden sie getrieben und sind letztendlich bei Voldemort gelanden... Ob man das nun gutheißen soll, ist natürlich fraglich, aber wenn man die Situation betrachtet und mit ins Gesamtbild nimmt, dann sieht man schon, dass Beeinflussung in Voldemorts Regime nichts Seltenes war. Hexen oder Zauberer wie Bellatrix Lestrange sind da natürlich ganz anders, wenn man die miteinander vergleicht.
Außerdem hat er in Howarts gesehen, dass der überwiegende Teil anders denkt als er und seine Eltern und spätestens da hätte er anders handeln können. Aber er ist ein Slytherin und deswegen kann ich verstehen, dass er ist wie er ist. Aber ich muss es ja nicht gutheißen.

Ja, wie gesagt, er hätte, aber es ist ja einfacher nirgendwo anzuecken und "anders" zu sein. Da steckt eine Menge Mut dahinter, wenn man sich gegen die Masse stellt und die hatte Draco wohl nicht. Vielleicht auch, weil er seine Eltern nicht enttäuschen wollte und sie sehr liebt und nicht verlieren will durch das Terrorregime von Voldemort.
Und das er hinterher anders ist ist kein Wunder. Voldemort ist tot, die Todesser größtenteils auch oder die die nicht tot sind gefangen genommen oder so und er hatte praktisch gar keine andere Möglichkeit als das zu tun was er tat.[...] Was sollte er also anderes tun? [...] Das heißt aber nicht automatisch, dass sie ihre Meinung ändern. Kann ja sein, dass das bei ihm so war, aber ich sag ja nur es muss nicht so sein. [...]

Da kann ich dir eigentlich nur zustimmen. Ich denke auch nicht, dass sie sich dann gegen ihn entschieden hätten. Dann wären sie Voldemort vermutlich weiter gefolgt, aber so kam es ja nicht. Ich denke einfach, dass sie erleichtert waren und dass sie keine Angst mehr haben mussten. Natürlich ist die Familie Malfoy charakterlich keine tolle Familie, finde ich auch nicht, aber ich finde, man muss sie aus mehreren Perspektiven betrachten.
Draco ist ein Slytherin. Und er hat die Eigenschaften von einem Slytherin. Zumindest größtenteils und auch die Ansichten. Das hat nicht nur mit seinen Eltern zu tun. Das liegt auch am guten Willen und anderen Einflüssen.

Japp, sehe ich auch so. Die Eigenschaften, die er hat, sind vermutlich von Natur aus einfach so. Dass er gerne andere schikaniert, sie bloßstellt ect. Aber im Bezug auf Voldemort denke ich, dass er einfach nur pure Angst hatte, ebenso wie seine Eltern.
Sirius war nicht immer perfekt, aber er hat sich von den Blacks so bald es ging angefreundet. Er ist ein Gryffindor geworden und mit Gryffindors befreundet gewesen. Er war nicht viel älter als Malfoy und hat sich trotzdem schon damals von seiner Familie losgelöst, weil er ihre Ansichten nicht teilte. Ich bin mir nicht ganz sicher, vermutlich war das vor Voldemort, aber dennoch hat er es getan. Möglich ist es. Und selbst wenn Voldemort damals schon an der Macht gewesen wäre wo ich mir nicht mehr so sicher bin. Könnte aber sein. (Bevor er Harry getroffen hat und ihn das 1. mal töten wollte war er ?13 Jahre? an der Macht und Sirius und James waren da ja auch noch nicht so alt glaub ich.) Sirius hätte es trotzdem getan. Und er hatte auch genug Einfluss von seinen Eltern bekommen. Das war ihm aber egal.

Ich finde es schwierig, Sirius als Gegenbeispiel zu nehmen. Warum? Weil Sirius charakterlich vollkommen anders war. Er war mutig, ehrlich, stark. Aber so war Malfoy nicht. Ich nehme sogar an, dass viele der Todesser einfach aus Angst und Machtgier gehandelt haben (der größte Teil der Todesser waren ja auch Slytherins, oder?).
Und ja, Voldemort war damals schon an der Macht.
Aber ich hatte nie den Eindruck, dass Malfoy sich wirklich losreißen wollte oder anderer Meinung war als seine Eltern. Er hat sogar noch angegeben, dass er was großes für Voldemort erledigen soll usw. Er hat eher so geredet wäre er ziemlich stolz darauf. Und ich glaub auch nicht, dass er das machte, weil es seine Eltern ihm so sagten oder weil sie es von ihm verlangten. Und deswegen ist meine Meinung, dass der Charakter nicht missverstanden ist. [...]

Hm, das kann man denken. Ich würde es aber anders sehen.
Schau dir das doch mal situationsbezogen an. Voldemort ist gerade neu auferstanden, schürt Angst und versammelt seine Anhänger um sich. Die Angst mischt sich unter die Leute, einige gehen zu ihm aus Angst, dass er ihren Familien etwas tun könnte, andere gehen eher aus Machtgier hin. Sein Vater ist ja schon in Buch 4 zu Voldemort zurückgekehrt und damals war Draco ja erst 14, fast 15(?) und noch zu jung. Mit 16 klingt das ja schon anders und ich denke, dass Draco, dass zuerst wirklich aus reiner Neugier und Machtgier gemacht hat, es vielleicht "cool" gefunden hat (seine Mutter wollte das ja auch nicht - Narzissa sucht am Anfang des 6 Buches ja Rat bei Snape; der Vater hatte vermutlich Angst, war aber irgendwie auch stolz und ... ein Stück weit erleichtert vielleicht, dass sein Sohn nichts "Dummes" macht, was die Familie in Gefahr bringen könnte). Aber ich denke, nach einiger Zeit merkt er schon irgendwie, dass das nichts Gutes ist, aber eben nicht den Mumm hat, zu sagen: "Ich hör jetzt hier auf, ich helfe den anderen und stellte mich gegen Voldemort".... Wenn seine Eltern mitgezogen wären und auch gegen Voldemort gekämpft hätten, vielleicht, aber auch nur vielleicht, aber ich glaube, die hatten selber zu viel Angst. Achte wirklich mal auf Szenen mit den Malfoys später in Buch 7.

Ja, letztendlich verstehe ich deine Meinung und respektiere sie.
Meine ist anders und ich denke, dass ich sie auch gut begründen konnte.

ich selbst finde, dass Draco einerseits ein dummer Mitläufer ist, auf der anderen Seite aber ein sehr interessanter, weil er in diesem Zwiespalt gefangen ist. Kann man ja irgendwie wie einen Teufelskreis sehen, wo die ganze Familie gefangen ist.
Deep into that darkness peering, long I stood there wondering, fearing | Doubting, dreaming dreams no mortal ever dared to dream before | But the silence was unbroken, and the darkness gave no token [...] | poe (the raven)

AshlynSylwina

Beitragvon AshlynSylwina » Sa 23 Jul, 2011 12:52

jep Ashlyn, ich kann deine Meinung zum letzten Puntk auch verstehen. Wie gesagt jeder hat eben seine andere Meinung.

Ich mochte Draco noch nie, hab aber trotzdem mal den Charakter so auseinander genommen, und wie gesagt. Jeder kann das anders interpretieren. Mich zieht er einfach nicht an. Er ist da und gehört zu der Geschichte und ist wichtig für die Geschichte, aber sein Charakter gefällt mir einfach gar nicht. Den Rest hab ich ja schon gesagt.

Malfoy ist für mich ein schwacher Charakter der sich irgendwie durchmogelt, weil er zum Teil die richtigen Beziehungen hat. Das sieht man ganz deutlich in Teil 6. Da legt er sehr viel Wert darauf, dass sein Vater beim Ministerium ist und so. Außerdem sagt er bei der Prüfung selbst es würde nicht darauf ankommen was man kann sondern wen man kennt. So ne Meinung kann ich nicht nachvollziehen. Er lernt schließlich für seine Zukunft und nicht für die anderer. Und wenn er sich nur durchmogelt kann er es zumindest ausbildungstechnisch nicht weitbringen. Ich glaube nicht, dass er dumm ist, aber manchmal gibt er sich so. Nicht umsonst sagt Harry ja auch er sei kein großer Denker. Es ist einfach auch seine ganze Denkweise, dass mich stört.

Aber du hast auch recht. Malfoy hat keinen Mut oder zuimindest keinen großen und das stärkt die Aussage für mich noch, dass sein Charakter eher schwach ist.

Hermiene-Engel
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Beitragvon Hermiene-Engel » Sa 29 Okt, 2011 21:06

ich muss zu ich mag draco :wink: ...weil ich find ..alle tun ihm nur als bösen darstellen ...aber im 7 teil seiht man das er angst hat und nicht so sein will...er wrüde ja da rein gestreckt.
nimm das leben so wie es ist !!!!

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Beitragvon DarkViolett » So 25 Dez, 2011 21:55

Naja, den Eingangspost kann ich zu 90% unterschreiben. An sich stimmt alles.

Aaber ich seh es trotzdem komplizierter. Mit diesem Reinblutgehabe und dieser Einstellung sind auch Dracos Eltern und Großeltern usw. schon aufgewachsen. Wem soll man denn da die Schuld geben? Dann sind die ja auch unschuldig und blos schlecht erzogen. Auch Sirius und Andromeda sind mit dieser Einstellung aufgewachsen. Andromeda war scheinbar auch noch in Slytherin.

Dann wieder was teilweise für Draco spricht. Er wurd ja immer verwöhnt, wurde geliebt und er bewundert seinen Vater. Draco war deshalb sicher leichter einzulullen als z.B Sirius.

Ich denke Draco ist da Regulus ähnlicher. Der ist ja auch stolzen Herzens Todesser geworden und hat verdammt schnell begriffen, dass das gar nicht so toll ist.