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Glückliche Durmstrang-Schüler?

snitchet
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Glückliche Durmstrang-Schüler?

Beitragvon snitchet » Di 01 Nov, 2011 15:37

Im Kapitel 14 "Beauxbatons und Durmstrang" (HP und der Feuerkelch) ist während des Willkommens-Festmahles zu lesen, dass die Durmstrang-Schüler um einiges glücklicher wirken als die Beauxbatons-Schüler.
Das hat mich von Anfang an gewundert, schon als ich es zum Ersten Mal gelesen habe.

Die Durmstrangschüler haben zottige, verfilzte Uniform-Mäntel, während ihr Direktor, Karkaroff, einen offensichtlich wertvollen, glänzenden Pelz trägt und sie damit schon rein optisch in den Schatten stellt.
Dann ist hier Victor Krum, der ganz offensichtlich und vor aller Augen bevorzugt wird. Das geht sogar bis hin zu persönlichen Beleidigungen gegen Krums Mitschüler.
Krums Schilderungen nach, dürfte es in der Drumstrangschule im Winter sehr kalt sein, weil Feuer nur zu magischen Zwecken brennt.
Einen großen Teil des Jahres kommen sie offensichtlich aus ihrem Schulgebäude gar nicht raus, weil alles eingeschneit ist.
Und wie wir am Ende des Bandes erfahren, ließ Karkaroff seine Schüler auf dem Schiff (und meiner Interpretation nach, rückschließend wahrscheinlich auch das ganze Schuljahr über) die Schwerarbeiten verrichten, während er nur faul herum lag.

Madame Maxime hingegen wirkt sehr besorgt um ihre Schüler, auf mich macht sie immer den Eindruck einer Riesenglucke, die ihre Kücken gern unter ihre Fittiche nimmt. Sie handelt zwar nicht immer uneigennützig, aber sie ist um das Wohl aller ihrer Schüler bedacht.

Warum also sollten gerade die Durmstrangs - noch dazu um einiges - glücklicher wirken als die Beauxbatons ??? :hm: :hm: :hm:

fragt sich
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Beitragvon Hilaria Felinely » Di 01 Nov, 2011 16:17

Ich hab die Stelle nicht genau im Kopf und auch mein Buch gerade nicht da - aber könnte es vielleicht einfach daran liegen, dass Hogwarts für die Durmstrang Schüler, die, wie du ja schreibst, eher einen rauen Umgangston gewöhnt sind, eine Verbesserung darstellt während es für Beauxbatons Schüler, die von Madame Maxime sehr gut behütet werden, so etwas wie eine "Verschlechterung" ist? Ich denke, die Schüler aus Durmstrang freuen sich mal über etwas Wärme wohingegen den Franzosen wohl vor allem das englische Essen und die allgemeine Atmosphäre eher nicht zusagt.
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Beitragvon snitchet » Di 01 Nov, 2011 16:45

Hilaria, ich hatte kaum mein Posting abgeschickt, als mir - nach Jahren!!! - die Eingebung kam, dass es vielleicht genauso sein könnte!
Da sieht man wieder, wie einseitig man etwas betrachten kann, wenn mans nicht zur Sprache bringt und darüber diskutiert :wink:

Ja klar, die Bauxbatons sind "Besseres" gewöhnt und sind nicht sehr glücklich darüber, in Hogwarts zu sein - während den Durmstrangs Hogwarts wahrscheinlich wie der pure Luxus erscheint!

Es ist zumindest eine plausible Erklärung, und dass Du sinngemäß genau das gepostet hast, bestärkt mich natürlich darin :D

Bleibt nur die Frage, wie Krums Mitschüler mit seiner Bevorzugung umgehen.
Aber wahrscheinlich ist er halt einfach in aller Augen der große Held. Andererseits wissen wir eigentlich nichts über die Reaktionen der anderen Schüler, JKR erwähnt da nie etwas in der Richtung.
Zuletzt geändert von snitchet am Do 08 Dez, 2011 09:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Victor Krum » Mi 02 Nov, 2011 21:04

Ich denke auch, dass die Dumstrang-Schüler einfach glücklich sind, endlich in einer gemütlichen Halle mit gutem Essen zu sein und das doch schon um einiges besser ist als zu Hause in Durmstrang.

Bei den anderen Schülern nehme ich an, dass denen von Anfang an klar war, dass Krum der Star ist und sie quasi nur Statisten. Karkaroff hat ja alles darauf angelegt und für sie ist so immerhin noch eine schöne Reise rausgekommen, bei der sie mal ein anderes Land sehen.
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Beitragvon Mahogany » Mo 07 Nov, 2011 20:34

Ich meine mich erinnern zu können, dass die glücklichen Durmstrang-Schüler "nur" deswegen glücklicher wirkten als die Baeuxbatons-Eleven, weil letzteren in ihren dünnen Seidencapes sehr kalt in Hogwarts war - kein Problem für Durmstrang, wie ihr auch schon festgestellt habt.

Inwiefern die Durmstrang-Leute tatsächlich "glücklich" waren, steht auf einem anderen Blatt (so weit ich mich erinnern kann, wirken sie lediglich im Vergleich glücklich), zumindest von Krum weiß man ja, dass er ihm in Hogwarts besser gefiel (was nicht allein an Hermione gelegen haben wird).
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Beitragvon Scouti » Mo 07 Nov, 2011 22:24

Ich liebe es solche Textstellen zu interpretieren, also verzeiht mir bitte wenn ich etwas zu sehr ausschweife.
Eure Gründe finde ich sehr plausibel und sie spielen wahrscheinlich den Hauptaspekt an dieser Stelle.
Meine Überlegung war allerdings eine andere. Die Durmstrangschüler, welche von ihrem Schulleiter alles andere als nett behandelt werden, kommen nach Hogwarts und werden gefeiert und bejubelt, gerade weil sie Viktor Krum in ihren Reihen haben. Dieser stielt zwar allen anderen die Schau, sorgt aber auch dafür, dass die Schüler endlich einmal die Aufmerksamkeit von vielen Zauberern genießen, welche sie auch noch zu bewundern scheinen.
Die Schülerinnen von Beauxbaton hingegen sind es gewöhnt, dass sie von den Menschen in ihrer Umgebung die volle Aufmerksamkeit bekommen, diese stielt ihnen nun Viktor Krum, zusammen mit seiner Schule. Das finden sie gar nicht angenehm und zeigen das auch!


Allerdings finde ich eure Überlegungen beim näheren Hinsehen um einiges plausibler! ;)
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Beitragvon Wehwalt » Di 08 Nov, 2011 00:11

Ich kann nicht sagen, daß sich mir die Frage je aufgeworfen hätte, und auch nicht, daß ich Hilarias plausible Antwort hätte geben können.
Allerdings - jetzt da ich diese kenne, kommt es mir vor, als sei mir diese irgendwie "schon immer" klargewesen. Vielleicht ist das eben einfach ein Zeichen auf die Erzählkunst Rowlings - daß ein atmosphärisches Detail, das gar keine großen Chancen hat, aus dem vorbewußten in den bewußten Zustand zu treten und in der Erinnerung zu haften, doch einfach die Stimmung des Lesers in der rechten Weise beeinflußt, daß der passende Gesamteindruck zurückbleibt.
Ein bißchen beruht der Effekt aber auch auf einem gewissen Aufgreifen antikommunistischer Stimmungsmache, die wir zum größten Teil auch durchlaufen haben, besonders die, die noch die Zeiten des Ostblocks miterlebt haben. Ganz vom Stereotyp einer "kommunistischen Kaderschule" konnte sich Durmstrang in meinem Empfinden nie losmachen; und ihre Begegnung mit dem "Freien Westen" wird zumindest ein bißchen in das Licht getaucht und mit ähnlichem Pressetrommelschlag begleitet wie heute noch Auslandsaufenthalte nordkoreanischer Sportler.
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Mahogany
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Beitragvon Mahogany » Di 08 Nov, 2011 18:44

Assoziationen an den kommunismus stellen sich bei näherer Betrachtung des Schulleiters ja ein, wie bereits andernorts zu lesen. Dass, spinnt man diesen Gedanken weiter, dieses System, dem Durmstragn in diesem Kontext zugewiesen wird, nicht immer jeden überall glücklich macht, sei vorausgesetzt; was umgekehrt aber auch bedeuten mag, dass es nicht jeden automatisch unglücklich macht.
Über das Glück einer Masse an Menschen zu urteilen ist schwierig in dieser Situation. Durmstrang bekommt jedoch auch abseits des werten Herrn Krum einiges an Aufmerksamkeit, man denke an Gellert Grindelwald und den Ruf einiger Ehemaliger dieses Institutes. Inwiefern man das nun positiv oder negativ einschätzt, ist eine Frage des Betrachters. Daher halte ich Scoutis Interpretation nur für bedingt plausibel.
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