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Robert Galbraith: The Ink Black Heart

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Robert Galbraith: The Ink Black Heart

Beitragvon Wehwalt » Fr 09 Sep, 2022 00:18

megsit hat geschrieben:Ich hab inzwischen das neue Buch und verschlinge es quasi in jeder freien Minute (von denen ich gerade viel zu wenige hab um schnell voran zu kommen -.-) bisher gefällts mir echt gut. Einen Thread dafür haben wir aber noch nicht, oder?

Wurde aber Zeit!

Ich bin auch mittendrin (also ca. S. 350 von 1012) und finde es auch wieder sehr gut. Ob es ganz an das letzte rankommt, kann ich noch nicht entscheiden. Ein bisschen schwierig zu lesen am Anfang mit den vielen Chat-Protokollen in 3 Spalten, aber ich komme da auch rein.
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megsit
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Beitragvon megsit » Di 20 Sep, 2022 12:38

ich hab in letzter zeit nicht so oft lesen können wie ich gern wollte, bin daher erst bei ca. 500 seiten. Die chats fand ich anfangs auch verwirrend. liest du sie immer spalte für spalte oder wirklich in der zeitlichen abfolge? ich finde beides manchmal schwierig.
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Beitragvon Wehwalt » Di 20 Sep, 2022 13:35

Ich bin inzwischen durch - gutes Buch, aber vielleicht reicht es nicht ganz an das vorige heran.
Die Chat-Protokolle finden parallel statt (auf verschidenen PrivateChatChanneln), deswegen habe ich sie auch versucht, parallel zu lesen. Aber vor allem empfehle ich, diese Chats wieder rückwirkend zu lesen. Am Anfang sind Vilepechora, Worm28 etc. ja nur bloße Namen ohne auch nur ein Geschlecht oder sonstige Eigenschaften, ganz anders als wenn Romanfiguren sonst irgendwie bei ihrem Auftreten beschrieben werden durch Kleidung, Erscheinung etc.
Irgendwann gewinnt man dann einen gewissen Eindruck von den Mods und ein vages Gefühl für Sympathie etc., und dann leuchten einem auch zurückliegende Chats plötzlich ein.

Ich habe ein bisschen ein Problem mit der "Perspektiv"-Konzeption. Normalerweise haben wir die Perspektive von Strike oder Robin (sogar ihre Gedanken, die sei einander nicht anvertrauen) - aber wir sind ihnen zumindest nicht voraus. Hier ist es tatsächlich was anderes: Wir lesen die Chats, die stattfinden, ohne dass sie Robin oder Strike oder der Polizei jemals zur Kenntnis gelangen können, also in gewissem Sinne ist der Leser ein Universalbeobachter - das klappt bei vielen Romanen, aber bei so einem Krimi finde ich es irgendwie "unfair" den Detektiven gegenüber. (Wobei wir schin so etwas Ähnliches bei Career of Evil hatten, wo wor auch immer wieder Einblick in die Gedanken des Täters hatten, ohne ihn zu kennen.)

Spoiler Ende des Buches
Spoiler
Am Ende des Buches kommt alles ein bisschen plötzlich: erst das Treffen mit Zoe/Ashcroft, dann mit Grant Ledwell, dann gleich der Showdown im Hause Upcott, alles innerhalb von wenigen Stunden, wo davor noch kaum was klar zu sein schien.
Wusste oder ahnte denn Strike, was es mit den Briefen in Edies Grab auf sich hatte? Aufgrund des einen winzigen Hinweises, dass Grant in einem vorigen Interview einmal Singular und Plural vertauscht hatte?
Wusste er, dass Gus der Täter war, nachdem er den Brief gesehen hatte - oder schon zuvor?
Welche Parspektive hatte denn Anomie=Gus am Ende noch? Also selbst wenn er seine ganze Familie und die Detektive ermordet hätte - er wäre ja dann selbst beim blindesten Polizisten nicht mehr davongekommen.
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Beitragvon megsit » Mo 17 Okt, 2022 01:05

ich bin inzwischen auch durch.

Spoiler
ich fand das ende auch deutlich zu plötzlich. der hinweis schien ein bisschen arg aus der luft gegriffen. außerdem ist es letzlich fast egal gewesen, ob sie den fall gelöst haben oder nicht. klar wurden dadurch im endeffekt noch 2 leute gerettet, aber anomie hat sich am ende auch ohne das mitwirken der beiden detektive offenbart. ein bisschen habe ich mich auch gefragt, warum gus ihnen überhaupt den tip in richtung rachel gegeben hat, das ist mir nicht ganz klar geworden. war das einfach aus einer laune heraus? letztlich wusste er in dem moment doch, dass es mehrere seiner potentiellen feinde zusammen bringen wird und seine enttarnung dadurch möglich oder zumindest wahrscheinlicher wird.
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Beitragvon Wehwalt » Mo 17 Okt, 2022 10:50

Spoiler
Das mit Rachel kommte ich mir auch nicht erklären.
Also insgesamt bleibt das Buch doch ein kleines bisschen hinter Troubled Blood zurück, sowohl was die Stringenz der Krimihandlung angeht als auch die Entwicklung des Verhältnisses zwischen Strike und Robin.
Mir hat Robins Treffen mit Inga gut gefallen - da wurde psychologisch schon einiges angedeutet oder geklärt. Aber danach ging es praktisch nicht mehr weiter. Eine Liebes- oder auch nur Sexbeziehung zwischen Robin und ihrem Officer brächte uns wieder an den Matt-Ausgangspunkt zurück. Aber es ist halt schwer, ein Paar über 5 Jahre zusammenarbeiten zu lassen, ohne dass es sich zu einer intimen Beziehung entwickelt noch dass ein tiefer Zwist entsteht. Aber dass Rowling da nicht weiterweiß, ist schade und macht ein Qualitätsdefizit aus.
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