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[HP] Wenn Träume fliegen lernen!->Ferdisch

FaLlEnAnGeL
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Beitragvon FaLlEnAnGeL » Do 08 Mär, 2007 17:42

Hi selber Partner!

Danke für dein Kommi, ja Rechtschreibfehler sind überall drin, darfst sie aber auch behalten *grins* schön wenn ich dies mit dem Ausdruck wieder wett machen konnte....

P.S.: Eule zurückgeschickt!!!!

Gruß, Angel :-)
Die menschliche Natur ist ein wunderbares, gottgegebenes Instrument.
Auf ihm können wir die herrlichsten und bewegensten Symphonien erklingen lassen oder die traurigsten und herzzerbrechendsten Tragödien.

FaLlEnAnGeL
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Beitragvon FaLlEnAnGeL » Do 22 Mär, 2007 11:11

Kapitel 5

Die nächsten Tage vergingen wie im Fluge. Severus hatte sich von der kleinen Meinungsverschiedenheit wie er es nannte, wieder erholt und konnte schon wieder mächtig Punkte abziehen und Strafarbeiten verteilen. Doch wusste er nicht, wie er weiterhin mit Hermine umgehen sollte, nachdem was passiert war. Sie waren immer noch beim `Sie` und Nachnamen, doch gingen sie irgendwie freundlicher miteinander um. Ab und zu konnte man sehen, wie Hermine ihn anlächelte, doch weiter war nichts.

"Was hast du eigentlich mit Severus neuerdings zu schaffen?" fragte Remus eines Abend, als sie beide durch die Korridore gingen und nach Rumtreibern Ausschau hielten.
"Ich hab nichts mit ihm zu schaffen, wie kommst du überhaupt darauf?" Hermine sah in ziemlich verwirrt an.
"Na nachdem Vorfall vor 4 Tagen, verhaltet ihr euch irgendwie komisch. Ihr streitet nicht mehr wegen jeder Kleinigkeit miteinander. Du hast sogar mal ein Lächeln für ihn übrig, wenn ihr euch unterhaltet, dann über Zaubertränken und so weiter. Und er ist auch nicht mehr ganz so bissig dir Gegenüber" kam es jetzt von Remus, der Hermine die ganze Zeit beobachtet hatte.

Hermine hatte ihm aufmerksam zugehört. So hatte sie das Ganze noch gar nicht gesehen. Klar ist ihr aufgefallen, das sie nun etwas `netter` zueinander waren, doch war der beißende Sarkasmus nicht verschwunden, bei keinem von beiden.
"Irgendwie hab ich das Gefühl, er will sich bei mir Revanchieren, weil ich ihm neulich geholfen habe. Er denkt, er steht in meiner Schuld, was völliger Quatsch ist" antwortete Hermine wahrheitsgemäß und blieb dann vor einem der großen Fenster stehen und sah auf die in der Dunkelheit liegenden Länderein hinaus.

"Weißt du Mine, ich will nur nicht das man dir weh tut" entgegnete nun Remus und blieb ebenfalls neben ihr stehen.
"Mach dir keine Sorgen um mich, ich komm klar und im Notfall kann ich mich alleine wehren" gab sie zurück und grinste die Fensterscheibe an.
"Du weißt wie ich das meine" sagte er und drehte sich nun zu ihr.
"Sicher weiß ich wie du das meinst, doch ich kann ganz gut auf mich alleine aufpassen. Mach dir nicht immer Sorgen" meinte sie nun beschwichtigend.

Remus nickte und sie gingen weiter, bis sie ihre Runde beendet hatten. Danach brachte Remus Hermine noch zu ihren Gemächern, davor verabschiedeten sie sich voneinander und jeder ging in sein Bett. Doch Hermine konnte noch nicht schlafen, das Gespräch spuckte ihr immer durch den Kopf. Sie stand wieder auf, ging ins Wohnzimmer und stellte sich vor eins der großen Fenster und blickte in den unendlichen Sternhimmel hinauf.

Hatte Remus vielleicht recht? Ist da etwas zwischen ihnen? Quatsch Hermine, das bildest du dir nur wieder ein. Wie kommst du überhaupt darauf, sagte sie immer wieder zu sich selbst. Doch konnte sie nicht bezweifeln, das sie sich in seiner Nähe wirklich wohl fühlte, so richtig wohl. So was hatte sie schon lange nicht mehr gespürt und es tat gut, zu wissen da ist jemand. Doch machte sie sich keine Hoffnungen. Er war so viel älter als sie und außerdem machte es ihr doch wahnsinnigen Spass sich mit ihm zu streiten.

Lange in dieser Nacht stand sie noch vor dem Fenster und grübelte, doch zu einem wirklichen Schluss kam sie nicht, wie den auch. Ihr Innerstes war so was von aufgewühlt, das sie erst in den frühen Morgenstunden etwas Schlaf fand und dann träumte sie auch noch von dunklen fast schwarzen Augen, die sie so komisch ansahen und in ihr einen wahren Wirbelsturm der Gefühle auslösten.


Zur selben Zeit saß ein Mann unten in den Kerkern vor dem prasselnden Kamin, mit einem Glas Rotwein und war ebenso am Grübeln. Immer wieder in den letzten Tagen schweiften seine Gedanken zu einer Frau. Und immer wenn er an sie dachte, spürte er etwas, was er seit sehr langer Zeit schon nicht mehr gespürt hatte. Es war so neu für ihn und irgendwie machte es ihm auch wahnsinnige Angst, doch das zuzugeben, dafür war er zu feige. Er konnte es sich beim besten Willen nicht erklären, warum ihm plötzlich so sehr etwas an ihr lag.

Ach Severus, nun hör endlich auf damit. Du wirst sowieso keine Antwort darauf finden. Sagte sein Gewissen und unbewusst nickte er sich selber zu, trank den letzten Rest Rotwein aus dem Glas, stellte es hin und ging dann zu Bett. Doch auch er konnte nicht wirklich Schlafen, immer wieder wenn er die Augen zu machte, sah er ihre Augen vor sich. Ihre warmen braunen Augen, die ihn musterten und keine Schlüsse darauf zeigten, was sie wirklich dachte.
Erst als die Sonne schon fast am aufgehen war, fand er endlich etwas Schlaf.


Das Wochenende verging, genauso wie die darauf folgende Woche. Hermine unterrichtete Verteidigung und da nun der Halloweenball anstehen würde, war es nicht einfach die Schüler zu motivieren noch etwas im Unterricht zu tun. Bei einigen Klassenstufen hatte sie noch kleinere Test` geschrieben um zu sehen, wie viel sie sich behalten hatten und sie war mit den Ergebnissen mehr als zufrieden. Doch die heutige vierte Klasse Hufflepuff und Ravenclaws war so was von aufgeregt, das sie sie schon 10 Minuten früher aus dem Unterricht entließ.

Also packte auch sie ihre Tasche, räumte noch den Raum auf, stellte ihren Stuhl an den Schreibtisch und machte sich auf den Weg ihre Sachen weg zu bringen.
Mit den Gedanken ganz woanders und nicht wirklich auf ihren Weg achtend stieg sie die Treppen rauf, bog um die eine, mal um die andere Ecke, nahm dort mal einen Geheimgang und stand dann schon vor ihrem Wandvorhand. Doch als sie dann aufsah, weil sie das Passwort sprechen wollte, merkte sie das schon Jemand auf sie wartete.

"Oh Professor Snape, was verschafft mir die Ehre?" fragte sie freundlich, doch distanziert.
"Ich würde gerne mit Ihren reden" erwiderte er auf die gleiche Art und Weise.
Hermine nickte nur, nannte leise das Passwort, der Wandvorhang rollte hoch und die Tür dahinter ging mit einem leisen Klick auf.
"Kommen Sie rein" meinte sie und ging vor.
Zügig schritt sie auf ihren Schreibtisch zu, schmiss ihre Tasche darauf und setzte sich dahinter.

"Setzen Sie sich doch" sagte Hermine freundlich und deutete auf einen der bequemen Stühle vor ihrem Schreibtisch.
Severus kam der Aufforderung nach, aber nicht bevor er das Gesicht noch einmal zu einer komischen Grimasse verzog. Er mochte es einfach nicht, wenn man ihm Befehle gab, damit wird er sich nie abfinden können.
"Also, was gibt`s?" fragte Hermine nochmals nach.
"Es geht um Mister Bexton" gab Severus von sich.

"Ich hab es mir beinahe gedacht" meinte sie und lehnte sich nun in ihrem Stuhl zurück.
"Für solch eine Lappalie haben Sie ihm 30 Punkte abgezogen" beschwerte er sich auch schon.
"Ach Lappalie nennen Sie dies, wenn ich meine Schüler üben lassen und er sich an einen anderen Schüler ranschleicht und ihn mit Flüchen belegt?" fragte Hermine eisig mit einer hochgezogenen Augenbraue.
"Pff, wenn er von dem Gryffindor provoziert wurde" gab er kalt zurück.

"Er wurde weder provoziert noch sonst irgendwas. Dieser junge Mann macht mir schon seit das Schuljahr angefangen hat, nur Ärger" brachte Hermine nun zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. Warum regt der sich eigentlich darüber so auf? Er soll zufrieden sein, das es nur 30 Punkte sind und Nachsitzen.
"Sie sollten erst einmal nachdenken bevor Sie irgendwem Punkte abziehen. 30 Punkte, das ist nun wirklich unverschämt" giftete er nun mit einer eiskalten Stimme, die jedem das Blut in den Adern gefrieren lassen könnte.

Hermine hingegen erwiderte nichts mehr darauf, da sie glaubte, sobald sie den Mund aufmachte, sie Dinge sagen würde, die ihr später vielleicht leid tun würden. Also zwang sie sich zu einem spöttischen Lächeln, was etwas ulkig aussah, da die pure Wut ihr ins Gesicht geschrieben stand. Snape hingegen, stand elegant auf, schritt mit wehender Robe zur Tür und ließ sie laut stark ins Schloss fallen.


Am nächsten Tag wurden die letzten Vorbereitungen für den Halloweenball getroffen. Viele Siebenklässler blieben im Schloss und gingen nicht schon wieder nach Hogsmeade. Sie wollten unbedingt noch den Rest der Dekoration übernehmen, was Hermine keinesfalls störte, so hatte sie noch etwas Zeit für sich, da sie diesmal nicht als Aufsicht eingeteilt wurde. Diesmal musste Remus und Minerva dran glauben, was Hermine sichtlich freute, da sie nun in ihrer Badewanne lag und versuchte sich zu entspannen.

Seit gestern ging sie Snape so weit es ging aus dem Weg. Der Mann hat doch nen Knall. Fragt der mich wirklich warum ich seinem Schützling Punkte abziehe. Wegen solcher Lappalie?! Der hat sie doch nicht mehr alle. Immer wieder kreisten ihre Gedanken um diesen Punkt und um so mehr sie drüber nachdachte, um so wütender wurde sie. Sie lag mit geschlossenen Augen da und schüttelte immer wieder den Kopf, bis sie schließlich gänzlich unters Wasser tauchte, in der Hoffnung ihre Gedanken ertränken zu können.

Nach weiteren 30 Minuten im Bad, war sie fertig mit allem drum und dran. Nun stand Hermine vor ihrem großen Spiegel im Schlafzimmer und begutachtete sich selber.
Sie trug ein enges weinrotes Kleid, was bis zu Hüfte mehr als nur eng war und auch keine Träger hatte, doch ab ihrer Hüfte, bauschte es sich auf und fiel in kleineren Wellen elegant über ihre langen Beine. An der rechten Seite, hatte es einen langen Schlitze, der bis zur Mitte ihres Oberschenkels reichte.

Ihre Haare hatte sie ausnahmsweise mal hochgesteckt und nur wenige Strähnen draußen gelassen, aber so das sie ihr locker ins Gesicht fielen. Etwas Make up hatte Hermine auch noch aufgetragen und um ihren Schwanengleichen Hals lag eine feingliedrig silberne Kette, die sie von ihren Eltern zum Schulabschluss auf Hogwarts geschenkt bekommen hatte.
Mit einem letzten kritischen Blick in den Spiegel, nickte sie sich selber zu und schritt zum Ausgang.

Als sie in der Halle ankam, war diese schon mit eifrig schwatzenden Schülern gefüllt, so das sie erstmal gar nicht weiter auffiel. Doch als Remus sie sah, fiel ihm doch tatsächlich die Kinnlade runter. Seine Augen waren so groß wie Tennisbälle als er sie erblickte. Hermine konnte nur Grinsen als sie die Reaktion von Remus sah. Und schon kam Albus auf sie zu und begrüßte sie herzlich.
"Du siehst bezaubernd aus, meine Liebe" sagte er und zwinkerte ihr zu.
"Danke, das kann ich nur zurück geben" meinte sie ehrlich.

In seinem mitternachtsblauen Umhang, der über und über mit Sonnen, Monden und Sternen übersät war, sah der alte Schulleiter wirklich sehr gut aus.
"Danke Hermine" schmunzelte Albus und gab ihr einen Handkuss.
Hermine vollführte einen Kicks und löste sich dann von ihm und schritt zu Remus rüber, der sich in der Zwischenzeit wieder etwas gefangen hatte.

"Du siehst einfach umwerfend aus, Mine" strahlte Remus und ergriff nun ebenfalls ihre Hand und hauchte einen zarten Kuss drauf.
"Danke, du ebenfalls" lächelte sie.
"Du hast wirklich keine Ahnung was für eine Wirkung du auf die männlichen Geschöpfe hast" bemerkte er und grinste schief.
"Kann sein" erwiderte sie lächelnd und unterhielte sich weiter mit ihm.

Severus hatte mittlerweile nun auch die große Halle betreten und hielt sich wie immer im Hintergrund. Wie er doch so was hasste. Immer wieder muss Albus so eine Tamtam machen und immer wieder muss er mich zwingen Anwesend zu sein, dachte er bissig und ließ seine Blicke über die Schüler gleiten und anschließend über die Lehrerschaft.
Doch was er dann sah, ließ ihn hart schlucken. Um Merlins Willen! Schrie er in Gedanken und beobachtete Hermine, wie sie da mit Remus stand und sich unterhielt.

Das gibt`s doch nicht, wie kann man nur so was....so was da anziehen. Er stand in einer ziemlich dunklen Ecke, so konnte ihn keiner sehen, wie er gebannt auf seine Kontrahentin starrte. Er musste sich selber eingestehen, das sie gut aussah, sogar verdammt gut aussah. Und wie sie dort mit Remus redete und kicherte, versetzte es ihm doch einen leichten Stich.
Na sind wir etwa doch Eifersüchtig, meldete sich sein Gewissen wieder. In Gedanken rollte er mit seinen Augen, wie er sie vermisst hatte. Niemals, sagte er sich selber.

Nun schritt Albus Dumbledore auf die große Tanzfläche und sofort wurde es Mucksmäuschenstill im Saal. Er blieb stehen und ließ seine Augen über die versammelte Schülerschar schweifen.
"Willkommen liebe Schüler auf unserem diesjährigen Halloweenball" begann er und breitete seine langen Arme aus.
"Mein persönlicher Dank geht an die Lehrkräfte die tatkräftig mitgeholfen haben die Halle herzurichten, aber auch an die diesjährigen Schulsprechen und die Siebenklässler" sprach er weiter.

"Doch weil ich weiß wie sehr ich euch nerve und ihr endlich Feiern wollt. Lasst das Fest beginnen" reif er laut aus und sofort fing eine Band an zu spielen, das Büfett erschien dort wo sonst der Lehrertisch stand. Einige Schüler gingen gleich zum Tanzen über, wieder einige anderen stürmten zum Büfett und der Rest setzte sich erstmal an die kleinen Tischen, die die Halle so zahlreich zierten. Remus forderte Hermine gleich zum Tanzen auf, was sie auch bejahte und schon wirbelten sie über die Tanzfläche und legten ein flottes Solo auf`s Parkett.

Was für ein Angeber, dachte Severus und erschrak im selben Moment als er dies dachte. Hatte er das wirklich gedacht? Fragte er sich und schüttelte wieder den Kopf. Severus reiß dich zusammen, sagte er sich im Stillen und schritt nun weiter durch die Halle um ja jeden im Augen zu behalten. Albus tanzte nun mit Minerva, Hagrid mit Sprout, die fröhlich quietschte, da Hagrid sie hochgehoben hatte, so das er mit ihr auf einer Augenhöhe war.
Und auch jeder andere amüsierte sich prächtig, nur einer nicht, dessen Augen immer wieder zu Remus und Hermine glitten.

Als der erste Tanz vorbei war, holte Remus für sich und Hermine erstmal was zu trinken. Sie selber stand etwas abseits von den Tanzenden und beobachtete mal hier und da ein Pärchen.
Sie ließ ihren Blicke schweifen, bis ihre warmen funkelnden Augen auf zwei fast schwarze Seen trafen, die sie beobachteten.
Hermine schluckte, seine stechenden Augen hatten sie genau im Blick. Er schien sie festzuhalten, doch selbst in der Entfernung konnte sie erkennen, das etwas in seinem Blick lag, was ihrem Herz einen kleinen Hüpfer verpasste.

Hermine wusste selber nicht warum, sie lächelte ihn von weitem her an, er wiederum verzog keine Miene, doch seine Augen. Sie hatten ein leichtes Funkeln angenommen, wie sie es bei ihm noch nie zu vor gesehen hatte.
"Hier" meinte Remus und drückte ihr Glas mit Bohle in die Hand.
"Danke" erwiderte sie und lächelte ihn an.
"Darf ich dich was fragen Mine" kam es nun leise von Remus.
"Hast du das nicht grad getan" grinste sie.

Sie deutete mit einer Handbewegung an, das er Fragen konnte, da sie grade das Glas an die Lippen gesetzt hatte.
"Mine, ich bin nicht blind, also was ist da nun mit dir und Severus. Ich meine erst sieht es so aus, als wenn ihr euch versteht und im nächsten Moment, geht ihr euch wieder aus dem Weg" raunte er leise, da grade einige Schüler in der Nähe standen.
"Es ist nichts Remus, ehrlich. Wir hatten nur eine kleine Meinungsverschiedenheit, das ist alles" gab sie daraufhin etwas steif zurück.

"Wenn du reden willst, dann kannst du jederzeit zu mir kommen" antwortete er nur darauf.
Hermine sah ihn fragend an, doch sie verstand was er damit sagen wollte und nickte nur Dankbar. Das nächste Lied klang aus und Albus schritt nun auf die beiden zu und verbeugte sich leicht vor Hermine.
"Dürfte ich um diesen Tanz bitten" kam es mit funkelnden Augen von ihm.
"Sehr gern" grinste Hermine, reichte Remus ihr Glas und ließ sich von Albus auf die Tanzfläche begleiten.

Als der erste Takt eines Walzers erklang, nahmen sie sofort die Tanzstellung ein und schon ging es los. Da Hermine kleiner war als der Direktor, musste sie ihren Kopf etwas in den Nacken legen.
"Wie gefällt dir das Fest, meine Liebe?" fragte er sie und schmunzelte.
"Es ist wunderbar, genauso wie ich es in Erinnerung hatte" sagte sie mit einem Lächeln.
Albus gab nur ein Glucksen von sich und drehte geschickt in die Richtung in der Severus stand und weiterhin ein wachsames Augen auf die Schüler hatte.

Plötzlich blieben sie nun stehen und Albus verzog gekonnt das Gesicht, als würde er Schmerzen haben.
"Severus, mein Junge, würdest du mich bitte ablösen und mit dieser reizenden Dame diesen Tanz beenden. Mein Rheuma macht mich heute wieder zuschaffen" sagte er mit gespielt schmerzverzerrtem Gesicht und griff sich in den Rücken um dies noch zu unterstreichen.
Severus zog scharf die Luft ein, mit so etwas in der Art hatte er doch irgendwie schon gerechnet.

"Oh nein Albus, das ist wirklich nicht schlimm" beschwichtigte ihn Hermine.
"Nein meine Liebe, Severus wird dies gerne tun" erwiderte er und seine warmen blauen Augen zwinkerten ihr fröhlich zu.
"Severus bitte" sagte er noch einmal zum Tränkemeister und verzog sich dann in die nächste dunkle Ecke.
Severus knirschte mit den Zähne und warf giftige Pfeile auf den Rücken seines Vorgesetzten.
Wie konnte er ihm das nur antun? Das würde Rache geben, schwor er sich und sah nun zu Hermine, die auch sichtlich nicht damit einverstanden war.

"Darf ich bitten" kam es nun leise gezischt von ihm.
Elegant hielt er ihr die Hand hin. Hermine hatte eh keine andere Wahl, also legte sie ihre Hand in seine und ließ sich von ihm auf die Tanzfläche führen.
Severus blieb stehen, legte seine rechte Hand auf ihr Schulterblatt und griff mit der linken ihre Rechte. Hermines linke Hand wanderte langsam zu seiner Schulter, die sie nun vorsichtig dort platzierte und ihm nächsten Takt ging es auch schon los.

Hermine war ehrlich gesagt verblüfft, das er so gut Tanzen konnte. Er führte sie gekonnt über die Tanzfläche und es fühlte sich eher so an, als wenn sie schweben würden und nicht Tanzen.
Doch ließ ihr der Gedanke nicht los, das Albus das erneut mit voller Absicht getan hatte und dies ließ sie leicht wütend werden.
"Das zahl ich ihm heim" flüsterte sie zu sich selbst.
"Bitte?" fragte Severus, der gehört hatte, das sie irgendwas gemurmelt hatte.
"Ach nichts, schon gut" antwortete sie und hob nun ihren Kopf um in seine Augen zu sehen.

Braun traf auf Schwarz und Schwarz traf auf Braun. Als Hermine ihn so intensiv in die Augen sah, wie sie es noch nie getan hatte, durchzuckte sie ein Gefühl der Geborgenheit. Und wieder einmal war sie froh nicht führen zu müssen, sonst wäre sie doch glatt aus dem Rhythmus gekommen. Doch Severus führte sie weiterhin so leicht und sicher über das Parkett.
Auch er sah ihr tief in die braunen Augen, das er drohte in ihnen zu versinken. Noch nie hatte er solch geheimnisvolle Augen gesehen wie diese. Beide bekamen nicht mit, dass das Lied schon längst geendet hatte und ein neues begann, sie tanzten einfach weiter.

Etwas weiter hinten im Saal stand jemand, der übers ganze Gesicht schmunzelte. Hermine hatte vollkommen recht damit, als sie dachte, das er dies mit Absicht tun würde.
"Altes Schlitzohr" vernahm er nun von der Seite und blickte sich um.
"Irgendwer muss es doch tun, oder? Sonst würden sie sich immer weiter bekriegen" gab er glucksend zurück.
Remus konnte nur Nicken, auch er hatte schon längst gemerkt das dort etwas im Busch war und er würde sich sehr darüber freuen, wenn beide über ihren Schatten springen würden.


Hermine und Severus tanzten immer noch und sahen sich weiterhin tief in die Augen. In seinen lag so fiel Schmerz und Trauer, doch auch etwas was sie nicht vermochte zu glauben. Doch langsam kam sie sich leicht dämlich vor, ihn einfach so anzustarren, sie musste etwas sagen, egal was.
"Ihre Augen sind gar nicht Schwarz" bemerkte sie dann und hätte sich am liebsten dafür die Hand vor die Stirn geknallt. Was besseres fiel dir wohl nicht ein, meckerte sie.
"Hab ich auch nie behauptet. Sie sind ziemlich dunkle Braun, mit einigen leichten schwarzen Sprengeln drin" gab er bereitwillig zu.

Seine Stimme war keineswegs höhnisch oder spöttisch, was Hermine ziemlich überraschte. Sie war weich wie Samt, was ihr einen angenehmen Schauer über den Rücken jagte und sie darauf hart Schlucken musste.
Severus konnte einfach nicht von ihren Augen ablassen, wie sie ihn so warm ansahen. Sie hatten so was faszinierendes an sich, das er gar nicht anders konnte.
"Was machen eigentlich Potter und Weasley?" fragte er plötzlich, doch wendete er seinen Blick nicht ab.

Hermine sah ihn etwas verblüfft an und zog fragend ihre Augenbraue hoch, doch als nichts weiteres kam, holte sie tief Luft um ihm zu antworten.
"Arbeiten nehme ich an" meinte sie.
"Aha" gab er zurück.
Irgendwie kam er sich nun doch ziemlich blöd vor und riss sich nun von ihr los, das Lied klang langsam aus und er löste sich von ihr.
"Es war mir eine Ehre" gab er zu, wobei seine Mundwinkeln verdächtig zuckten.

Hermine konnte nur Nicken und schenkte ihm ein warmes Lächeln, was in ihm wieder dieses warme Gefühl auslöste. Er musste hier weg und zwar schnell, dachte er, drehte sich um und ging. Hermine stand verdattert da und sah ihm hinterher.
Irgendwie kam sie sich nun Fehl am Platze vor, ihr Hände waren immer noch ganz warm von den Seinen. Immer noch hatte sie das Gefühl, das er sie hielt und mit ihr tanzte. Kurz schloss sie die Augen und ging zum Büfett um etwas zu essen und diese Gedanken los zu werden.


Der Abend neigte sich nun langsam dem Ende zu, die Band spielte ihr letztes Lied, die letzten tanzten dazu, die letzten Gespräche wurden gesprochen.
Hermine half noch etwas beim Aufräumen und suchte immer wieder mehr unbewusste nach einem schwarzem Haarschopf, doch sehen konnte sie keinen, was sie doch ziemlich enttäuschte. Als sie sich von den anderen verabschiedet hatte, ging sie, aber nicht zu ihren Gemächern, sondern Richtung Eingangstore, sie wollte noch frische Luft schnappen.

Langsam und mit den Armen um ihren Oberkörper geschlungen lief sie auf die Länderein hinaus und beobachtete die Baumwipfel des verbotenen Waldes, die sich leicht in der Brise bewegten, auch das Schliff am See schwang sanft im Takt hin und her.
Am Ufer blieb sie stehen und atmete tief durch, ihre Augen waren geschlossen und wieder war sie bei dem Tanz.

Sie hatte sich so wohl in seinen Armen gefühlt, so geborgen und gebraucht. Doch wusste sie, dass sie dies niemals erfüllt bekommen würde, nicht von ihm. Nicht von Severus Snape, Giftmischer aus Hogwarts, ehemaliger Todesser, Spion des Orden des Phönix und größte lebende Fledermaus überhaupt.
Sie brauchte sich keinerlei Hoffnungen machen, da war sie sich hundertprozentig sicher, doch als sie daran dachte, was sie in seinen Augen gesehen hatte, wurde ihr ganz warm.

Doch nicht nur das, sondern jemand legte ihr grade behutsam seinen Umhang um die Schultern, die schon leicht zitterten und sie das noch nicht einmal bemerkte.
Dieser Jemand stellte sich nun neben sie und sah nun auf den See hinaus.
"Danke Professor" erwiderte Hermine mit einem Lächeln.
"Severus" antwortete er darauf.
"Bitte" kam es von Hermine.
"Ich denke, nach der Aktion von neulich, ist es angebracht doch endlich zum vertrauteren Du überzugehen" gab er etwas spitz von sich.

"Aha, ich werde also gar nicht mehr gefragt" meinte sie mit einem leichten sarkastischen Unterton in der Stimme.
"Nein" gab er belustig zu und seine Mundwinkeln verzogen sich zu einem echten, warmen Lächeln, was sie je bei ihm gesehen hatte.
Hermine war plötzlich so hin und weg davon, das sie nicht anders konnte und ebenfalls lächelte, es stand ihm ohne Frage.
"Es steht dir" sagte sie auch daraufhin und biss sich auf die Lippen.

"Was?" fragte er pikiert und zog dabei in altbekannte Manier die Augenbrauen hoch.
"Dieses Lächeln, solltest du öfter tun" meinte sie schmunzelnd.
"Ach tut es das" erwiderte Severus, doch kein Spott, kein Hohn.
"Joh, lässt dich Jünger aussehen" grinste sie und drehte ihren Kopf nun Richtung See.
"Soll das heißen, das ich ALT bin" stieß er gespielt empört hervor.
"Das wiederum hast du gesagt" meinte sie trocken und sah ihn an.

Doch beide konnte sich hier nun nicht mehr das Grinsen verkneifen und Hermine musste erstaunt verstellen, das der Mann sogar Humor hatte.
"Was tust du hier eigentlich?" fragte Severus nun interessiert, seine Lehrerstimme hatte er für hier und jetzt grade beurlaubt.
"Fische Luft schnappen und Nachdenken" meinte sie Gedanken versunken.
Severus nickte und dreht sich nun auch wieder den Länderein zu und beobachtete sie Sterne am Himmel.

Hermine folgte seinem Blick und sah in das unendlich Universum hinauf. Sie liebte den nächtlichen Sternenhimmel und musste dabei anfangen zu Lächeln.
"Wunderschön" sagte sie leise und legte noch weiter ihren Kopf in den Nacken.
"Ja das ist er. Er ist so unberührt und frei" gab Severus genauso leise zurück.
Hermine dreht ihren Kopf etwas in seine Richtung und sah ihn fragend an, was er nur mit einer Grimasse quittierte, woraufhin sie zu lachen anfing und das Gleichgewicht verlor, da sie sich zu weit nach hinten lehnte.

Doch Severus schaltete sofort, überbrückte den letzten Abstand zwischen ihnen und fing sie gekonnt auf, noch bevor sie auf den Boden aufschlug.
Hermine wusste gar nicht wie ihr geschied, bis sie zwei starken warme Arme um ihren Körper spürte, die sie nun zu Severus ran zogen.
"Danke für`s auffangen" wisperte sie und sah hinauf.
Ihre Köpfe trennten nur noch wenigen Zentimeter und wieder drohten sie in die Augen des jeweils anderen zu versinken.

"Du hast wunderschöne Augen" drang Severus seidige Stimme in ihr Ohr.
Daraufhin schenkte sie ihm ein warmes Lächeln und erwiderte den warmen Blick.
"Danke, dieses Kompliment, wenn es den eins seins soll, kann ich nur zurück geben" schmunzelte Mine übers ganze Gesicht.
Severus zog auf der Aussage hin nur die Augenbraue hoch, was Mine nur weiter Grinsen ließ.
Wieder wurde es ruhig um sie herum. Hermines Hände lagen auf seiner Brust und spürten seinen gleichmäßigen Herzschlag, seine Hände umfingen ihre Taille.

Das der Wind um sie herum weiter auffrischte und an ihren Sachen zerrte bekamen sie nicht mehr mit. Hermine lockeren Strähnen wurde ihr ins Gesicht geweht, was Severus wieder Lächeln ließ. Er gab diesmal dem Drang nach und strich sie ihr sanft hinters Ohr, wobei Hermine die Augen schloss um dieses zarte Berührung in ihren Gedanken festzuhalten und einzufangen. Die Sterne strahlten vom Himmel hinab und spiegelte sich im See. Sie glitzerten wie tausende Diamanten gleichzeitig und warfen ihr Licht auf die beiden.

Eine Eule schrie im verbotenen Wald und eine weiter entferntere antwortete ihr. Im Schloss brannten nur noch vereinzelte Lichter und warfen ihr Licht auf die Länderein, doch all dies schienen die zwei nicht mehr mitzukriegen. Es gab nur noch sie beide. Die am See, umschlossen von Wärme und Geborgenheit. Es zählte nichts mehr, die Zeit und alle Gedanken waren nebensächlich geworden. Die ganze Welt bestand nur noch aus ihnen beiden, einen Mann und einer Frau die zusammenpassten, als wären sie von einem Meister der Bildhauerin geformt, zwei Hälfen eines Ganzen.

Langsam bewegten sich ihre Köpfe aufeinander zu. Ihre Lippen trennten nur noch wenigen Zentimeter und Hermine glaubte sie würde auf Wolken schweben, als sie aufeinander trafen.
Warme zarte Lippen trafen aufeinander und durch beide Körper fuhr ein Blitz vollgepackt mit Emotionen, die die beiden nicht kannten oder einfach vergessen hatten.
Sanft knabberte Severus an ihrer Lippe, was Hermine Lächeln ließ. Vorsichtig fuhr sie mit ihrer zarten Zunge über die Seine.

Severus seufzte im Inneren. Diese Frau vor ihm hatte ja keine Ahnung was sie aus ihm machte. Die Zungen der beiden spielten miteinander. Immer wieder stupsten sie sich an, streichelten zärtlich über die anderen oder umkreisten sich gegenseitig.
Hermine glaubte noch nie solch einen gefühlvollen und zärtlichen Kuss bekommen zu haben aber auch das musste irgendwann vorbei gehen. Da beide keine Luft mehr bekamen mussten sie sich zwangsläufig trennen.

Severus lächelte, er konnte gar nicht anders, sanft legte er seine Stirn auf ihre und schloss noch einmal seine Augen um wirklich sicher zu sein, das dies eben wirklich passiert ist. Hermine atmete tief ein und inhalierte seinen Duft, der ihre Sinne zu betören drohte.
Sie wusste nun das sie ihn mochte, so wie er war, mit seinen Ecken und Kanten, dies war ihr eben bei diesem Kuss klar geworden. Doch wusste sie nicht wie er dazu stand und sie hatte auch irgendwie Schiss danach zu fragen, also ließ sie es erstmal blieben.

Langsam lösten sie sich wieder voneinander und sahen sich an. Seinen Augen erzählten ihr plötzlich so fiel, das sie Schlucken musste und ihr Gesichtsausdruck sich veränderte. Das Lächeln verblasst, Emotionen lagen in diesem Blick, die ihr doch leicht Angst machten, da sie nicht mal wusste ob sie das wollte. Und Severus war sich dessen nicht einmal wirklich bewusst, er wunderte sich plötzlich nur über ihre Veränderung die sich so offen zeigte, das er Angst hatte etwas falsches gemacht zu haben.

"Ich denke ich sollte gehen" sagte Hermine zerstreut und sah nun zu boden, diesen Blick konnte sie jetzt nicht mehr ertragen.
"Was....hab....ich" Severus fand nicht die richtigen Worte.
"Nein, schon gut. Es liegt nicht an dir. Ich muss....es tut mir leid" schaffte sie noch zu sagen, dann drehte sie sich um und ging in die Dunkelheit davon.
Verflucht, giftete er in Gedanken und raufte sich die Haare. Wie konnte dies nur passieren? Wie konnte er sie so einfach küssen? Warum hatte er das getan?

"Weil es sich so richtig anfühlte, verdammt nochmal" fluchte er vor sich hin und wusste nicht was er machen sollte.
In ihm tobte ein Orkan der Gefühle, das er drohte zu zuplatzen. So was kannte er einfach nicht. Es ist schon so verdammt lange her, wo er in solch einer Situation gewesen war. Er hasste es die Kontrolle zu verlieren und die hatte er. Seine Maske war erheblich verrutsch aber ihre auch. Doch was sollte er nun tun? Wie sollte er sich ihr gegenüber verhalten? Er wollte nicht so tun als wenn dies nicht passiert wäre.

Denn er wollte es nicht vergessen. Ihm wurde mit einem mal klar, das er sie mochte, sehr sogar. Doch dies ihr sagen? Er würde sich zum Deppen machen. Nein das konnte er nicht. Doch was nun? Er wusste einfach nicht mehr weiter, langsam drehte er sich ebenfalls um und lief mit hängenden Schultern zurück zum Schloss.
Ja er mochte sie und da kann sein Gewissen nun sagen was es wollte, den dies ließ sich nicht mehr einfach ignorieren. Doch komischer Weise meldete sich sein Gewissen nicht, was hatte dies nun schon wieder zu bedeuten!?


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So das wars erstmal wieder von meiner Seite aus. Und ich hoffe euch hat es gefallen? Ich war mir hier wirklich nun nicht sicher. Beschwerden, Kritik, Lob und alles weitere zu mir bitte....kekse verteil.....

liebe Grüße, Angel :-)
Die menschliche Natur ist ein wunderbares, gottgegebenes Instrument.
Auf ihm können wir die herrlichsten und bewegensten Symphonien erklingen lassen oder die traurigsten und herzzerbrechendsten Tragödien.

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Beiträge: 4208
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Beitragvon FaLlEnAnGeL » Do 22 Mär, 2007 11:14

Kapitel 6

Noch Wochen nach diesem Kuss machte Hermine sich ständig Vorwürfe, warum hatte sie es auch zugelassen? Wieso war sie nicht schon vorher gegangen? Was zum Teufel nochmal hatte sie nun dazu geritten? Sie wusste einfach nicht mehr weiter. Mit Severus über diese Sache reden? Um Gottes Willen, stöhnte sie ihn Gedanken und ging die ganze Zeit am Ufer des Sees auf und ab. Schüttelte mal den Kopf, verzog ihr Gesicht oder raufte sich die Haare.

Wieso war sie so blöd gewesen? Gut Severus hatte nichts weiter dazu gesagt. Sie gingen sich beide aus dem Weg. Nein, Halt, STOPP! Brüllte ihr Gewissen. Du gehst ihm aus dem Weg, er hat schon etliche Male versucht mit dir zu reden. Und was machst du? Ich hatte noch was zu tun, tut mir leid, und schwupp weg bist du. Verdammt halt du dich daraus, meckerte sie leise in Gedanken. Was war nur mit ihr los? Wieso rannte sie vor ihm weg? Weil du Angst hast? Meinte ihr Gewissen altklug.

Pff, sicher nicht! Gab sie zurück. Wohl! Nein! Doch! Das stimmt doch gar nicht! Sagte sie nun giftig an ihr Gewissen gewandt und drehte grad auf dem Absatz um und schritt wieder links lang, um dort wieder umzudrehen und wieder nach rechts zu gehen.

„Oh verflucht ich hab doch Angst“ heulte sie schon fast und schlug die Hände vors Gesicht.

„Vor WENN oder WAS?“ fragte Remus halb belustig, halb besorgt.

Plötzlich schoss ihr Kopf in die Höhe und starrte in die braunen Augen ihres Gegenübers.

Wo kommt der denn so plötzlich her? Ähm, war ich so in Gedanken? Innerlich schüttelte sie den Kopf, hielt aber den Blick aufrecht und versuchte sich nichts anmerken zu lassen.

„Vor mir selbst“ sprudelte es leise aus ihr heraus.

Remus zog eine Augenbraue in die Höhe und ging noch einen Schritt auf sie zu.

„Wie meinst du das?“ fragte er.

„Wenn ich das wüsste“ gab sie zurück.

„Willst du reden?“ erklang abermals seine Stimme.

„Nein, nicht jetzt“ grübelte sie, „Aber vielleicht irgendwann!“

Remus nickte, musterte sie noch einen Moment und griff dann nach ihrer Hand um sie leicht zu drücken um ihr zu zeigen, das er immer für sie da sein würde.

Hermine nahm diese kleine Geste war und war auch mehr als glücklich darüber, sie erwiderte den Druck und sah nun auf die in der untergehenden Sonne liegenden Länderein.

Remus schüttelte sacht den Kopf. Wie kann man nur so stur sein? Läuft hier rum, wie ein aufgescheuchtes Huhn, rauft sich die Haare, verzerrt mal da und hier das Gesicht. Mine sehe es ein, du bist verliebt. Remus lächelte bei dem Gedanken. Oh ja, sie war verliebt, bis über beide Ohren. Aber, wie das nun mal so ist, wollte sie es selber nicht einsehen. Gut bei Severus Snape verstand er das alle Male, aber mal ehrlich. So schlecht ist ider/i nun auch wieder nicht.

Ich meine solch dunkles Erscheinungsbild soll doch durchaus attraktiv auf Frauen wirken. Huch! Hier riss er nun erschrocken die Augen auf. Hatte er das wirklich gedacht? Hatte er das wirklich über Severus, wenn- ihr – mich- dumm- anmacht- töte- ich –euch Snape gedacht? Oh Mann, eins war klar, er bräuchte unbedingt eine Freundin, sonst geht das nach hinten los.

Hier musste er selber laut los Lachen, was ihm einen fragenden Blick von Hermine einbrachte, er bloß abwinkte und andeutete zurück zum Schloss zugehen.

Beide wurden von einer Person beobachtet, die auf dem Astronomieturm stand und ebenfalls über die letzten Geschehnisse nachdachte. Mit dem Ellenbogen auf die Zinnen gestützt und die Beine etwas nach hinten gestellt, stand Severus auf dem Turm, ließ den Wind durch seinen Umhang fahren. Seine Haare wurden ihm ständig ins Gesicht geweht, die er versuchte daraufhin weg zu pusten, was aber nicht wirklich viel Erfolg hatte.

Was machte diese Frau bloß aus ihm? Er konnte nicht mehr Schlafen. Jedes Mal wenn er die Augen zumachte sah er ihr Gesicht, mit den geheimnisvollen warmen braunen Augen und dam leuchtenden Lächeln. Er konnte sich nicht mehr richtig auf seine Arbeit konzentrieren, weil sie in seinem Kopf rumspukte. Letztens war ein Kessel explodiert und er, er hatte hinter seinem Schreibtisch gesessen und gegrübelt. Erst als ein Schüler ihn auf das Schlammassel aufmerksam machte, kehrte er ins Hier und Jetzt zurück.

Wie weit sollte das noch gehen? Immer wenn er versuchte mit ihr zureden, fiel ihr plötzlich irgendetwas Wichtiges ein und sie war weg. Er konnte es ihr nicht mal verübeln. Wer wollte denn schon mit ihm zusammen sein oder ungezwungen Zeit verbringen? Gut bis auf Dumbledore, der wöchentlich ihm einen Besuch abstattete und Minerva natürlich. Ja selbst Lupin versuchte ständig ein Gespräch anzufangen. Gott verdammt, er würde noch verrückt werden, das war so sicher wie das Amen in der Kirche.

Wie sollte er das restliche Schuljahr überstehen? Er sah sie jeden Tag bei den Malzeiten und auf den Gängen, selbst in der Bibliothek waren sie sich über dem Weg gelaufen. Was war es nur was ihm so sehr an ihr faszinierte? Ihre Augen! Ihr Lächeln! Ja selbst wenn sie sich stritten und ihren Augen dann anfingen kampfeslustig zu funkeln mochte er es.

Doch warum war sie nach dem Kuss einfach so verschwunden? Es lag nicht an ihm, hatte sie gesagt. Doch was war es dann?

Herr Gott nochmal. Er bekam Kopfschmerzen vom Nachdenken. Er senkte den Kopf, schloss die Augen. Was sollte er machen? Irgendwie verletzte es ihm so sehr. Er spürte es ganz tief in sich drin. Es schmerzte. Und wie es das tat. Er hatte immer geglaubt so was nie mehr fühlen zu müssen. Nie wieder so was durchmachen zu müssen. Er hatte sich damals geschworen nie wieder etwas für Jemanden zu empfinden. Wie er den Wink mit dem Zaunpfahl doch hasste.

Ja es tat ihm weh. Und wie sollte er sich nun ihr gegenüber verhalten? Er fühlte sich so schwach. Etwas das er glaubte verloren zu haben. Nein er wollte dies nicht spüren, auf keinen Fall. Er würde es nicht zulassen, sie würde ihm nicht weh tun, niemals im Leben. So war er Severus Snape hieße. Er öffnete die Augen und sah wieder auf die Länderein, wo er nun Lupin erkennen konnte, der sich nun mit Hermine unterhielt. Und was er sah, versetzte ihm einen mächtigen Hieb in die Magengegend. Die halten Händchen!

Als Albus Dumbledore seinen Schützling auf dem Astronomieturm sah, wusste er ganz genau, warum dieser hier war. Er mag vielleicht alt sein, doch nicht blind. Immer wieder wenn er Hermine in seiner Gegenwart erwähnt hatte, hatten seine Augen einen Glanz angenommen, den er seit Jahren schon nicht mehr bei ihm gesehen hatte. Nie hatte er die Hoffnung für Severus aufgegeben. Leise lachte der Zauberer in sich hinein. Er liebte ihn wie einen Sohn und er wollte nur, das er glücklich ist.

Natürlich konnte Severus ihn nicht sehen. Auch der Schulleiter hatte seine Geheimnisse. Er kann sich Unsichtbar machen wenn er es nur wollte. Und oft lief er so durchs Schloss, so bekam man mehr mit, dachte er und gluckste leise. Ja oft beobachtete er die Schüler auf ihren nächtlichen Streifzügen durch Hogwarts, doch eingegriffen hatte er noch nie. Sie waren Jung, suchten das Abendteuer und wollten Spass haben. Warum nicht! Sie werden noch früh genug die reale Welt kennen lernen.

Oft schlich er ihnen auch nach um zu sehen was sie vorhatten. Viele gingen noch Abends bzw. Nachts in die Küche um noch was zu essen, andere trafen sich draußen auf den Länderein. Immer wieder schwelgte der Direktor in Erinnerung, bis er plötzlich ein Schnauben vernahm. Irritiert blickte er auf und sah nur noch einen Fetzen schwarzen Umhangs durch die Tür rauschen. Als er sich über die Brüstung beugte um zu sehen warum er so einen Abgang hingelegt hatte, wurde es ihm klar.

Oh Severus. Eifersucht ist kein guter Begleiter, dachte der alte Mann lächelnd und schritt auch wieder zur Tür hinunter in sein Büro. Wenn die Zwei nicht bald ihre Augen aufmachen, würde er was unternehmen müssen. Er wusste das Hermine und Remus nur gute Freunde waren, wie Bruder und Schwester. Doch Severus, ja Severus war verliebt und zwar in Jemanden, die es locker mit ihm aufnehmen konnte. Bei diesem Gedanken schmunzelte er, nahm sich ein Zitronenbrausebonbon und ließ sich auf seinen Schreibtischstuhl fallen.

Die letzten Blätter fielen von den Bäumen und es wurde immer kälter um Hogwarts herum. Das Schloss wurde nun schon kräftig geheizt, obwohl es erst Ende November war, doch war es hundekalt auf den Gängen und man sah immer mehr Schüler, die sich in den Pausen, wo sie von Klassenraum, zu Klassenraum tigerten, Handschuhe überzogen. Weihnachten würde bald vor der Tür stehen und Hermine wusste jetzt schon nicht mehr wo ihr der Kopf stand.

Zu allem Überfluss musste Severus auch noch für eine Woche weg, etwas wichtiges für Albus erledigen und sie dürfte auch noch zusätzlich den Zaubertrankunterricht übernehmen. Severus hatte laut stark protestiert, obwohl er wusste, das Hermine die Geeignete dafür war, schließlich hatte sie ihrem Meister gemacht. Doch hier ging es ums Prinzip! Niemals würde er der Frau, die in ihm solch Gefühle hervor gerufen hatte, seinen Unterricht übernehmen lassen, liebers würde er sich wünschen, der dunkle Lord sollte sofort zurückkehren und ihn für den Verrat bestrafen.

Aber nein warum den auch? Warum sollte ihm Jemand in dieser Situation helfen. Er redete mit Hermine so gut wie gar nicht. Nur das Nötigste, wenn es drauf ankam, wie in den Lehrerversammlungen oder bei den Mahlzeiten. Doch waren sie immer noch beim Vornamen, was ein kleiner Fortschritt war, doch davon wollte er jetzt nichts wissen und rückten diesen Gedanken wieder voll noch hinten in die letzte Ecke seines Gehirns, seines Verstandes. Und wenn er sein Gewissen irgendwann in die Finger kriegen würde, würde er es den Hals umdrehen. In den unpassendsten Momenten meldete es sich.

„Auf gar keinen Fall“ sagte er zu Albus.

Hermine nickte nur, sie hatte genug mit ihrem eigenen Unterricht zu tun. Es ging schließlich auf die Ferien zu, da mussten noch Arbeiten geschrieben und Aufsätze kontrolliert werden.

„Doch ich denke, es ist eine ausgezeichnete Idee“ grinste Albus frech und nahm ein Zitronenbrausebonbon.

„Das denke ich nicht“ meldeten sich nun beide zu Wort.

Erschrocken sahen sie sich an. Sahen sich für einen Moment in die Augen und wendeten verdattert den Blick wieder ab. Doch Hermine hatte dies nun etwas aus der Bahn geworfen. Seine Augen! Reicht das nicht, wenn ich sie ihm Schlaf immer vor mir sehe. Herr Gott nochmal, fluchte sie laut in Gedanken und versuchte sich wieder einzukriegen.

Severus hatte genauso zu schlucken wie Hermine. Er schloss kurz seine Augen und atmete tief durch, bevor er seine fast schwarzen Augen wieder auf den Direktor richtete.

„Ich werde ihr nicht meinen Unterricht überlassen, Albus“ zischte er nun durch zusammen gepressten Zähnen hindurch.

„Und warum nicht wenn ich fragen darf?“ schmunzelte der Schulleiter und legte die Ellenbogen auf den Tisch, verschränkte seine Finger und legte sein Kinn darauf ab.

„Nein du darfst nicht“ giftete Severus nun zurück.

Hermine saß ruhig da, hörte den beiden zu, doch ging ihr dieses verfluchte Bild nicht mehr aus dem Kopf.

„Sie ist die Beste für den Job“ antwortet Albus.

„Ach ja“ kam es kalt von Severus.

„Pff“ machte nun Hermine, die Severus Verhalten zum Kotzen fand.

„Was soll das eigentlich werden? Ich hab genug mit meinem Unterricht zu tun, ich kann gerne darauf verzichten“ mischte sich Hermine nun ein.

„Gut, dann wäre das geklärt“ raunzte Severus und war dabei aufzustehen.

„Nein ist es nicht“ sagte Albus nun bestimmend und deutete Severus an, sich wieder zu setzten.

Dieser ließ sich nun in seinen Stuhl zurück plumpsen und sah von Hermine zu Albus und wieder zurück, bevor er den Blick senkte und sich zwang ruhig zu bleiben.

„Severus du weißt es geht nicht anders und Hermine hat schließlich ihren Meister gemacht. Sie ist sehr wohl fähig eine Woche deinen Unterricht zu übernehmen. Hermine, du wirst das schon schaffen“ die letzten Worte sagte er an Hermine gerichtet.

„Das bezweifle ich auch gar nicht...“ Hermine wurde unwirsch von Severus unterbrochen.

„Einbildung ist auch einen Bildung und bei den meisten, die EINZIGSTE“ schnarrte Severus und sah ihr distanziert in die Augen.

„Bitte?“ brachte Hermine grade so raus.

„Ich glaub ich spinne. Sag mal, bist du irgendwo gegen gerannt? Hast du zuviel giftige Dämpfe eingeatmet? Oder bist du wirklich so PENETRANT? Wie kommst du eigentlich dazu mir so was an den Kopf zu werfen“ rief nun Hermine, sie war aufgesprungen.

Auch Severus hatte sich erhoben und stand kampfeslustig vor ihr. Da war wieder dieses Funkeln in ihren Augen, dachte er, schüttelte innerlich den Kopf und konzentrierte sich wieder auf das, was Hermine von sich gab.

„Wie leicht man dich doch reizen kann. Du hast immer noch nicht gelernt dein Temperament zu zügeln, was dich irgendwann mal ins Grab bringen wird!“ gab er höhnisch von sich.

„Bastard“ fauchte sie.

„Besserwisserin“ schnaufte er verächtlich.

„Du verdammter Scheißkerl“ brauste sie nun auf und ging einen drohenden Schritt auf ihn zu.

Severus sah von oben auf sie hinab und kräuselte dabei selbstgefällig seine Lippen. Oh verdammt ist es leicht sie aufzuregen, dachte er.

„Ruhe“ rief nun der Direktor dazwischen, der die ganze Zeit schmunzelnd hinter seinem Schreibtisch saß und einen Bonbon nach dem anderen futterte, doch langsam artete dies aus.

„Severus, Hermine wird deinen Unterricht für diese Woche übernehmen und Hermine du wirst dir die Aufzeichnungen von Severus geben lassen“ gab er nun bestimmt aber ruhig von sich.

Beide hatten sich nun zu ihm umgedreht. Anscheinend hatte sie vergessen, wo sie waren und hätte sicherlich noch ewig so weiter machen können, hätte Albus sie nicht zur Ruhe verdonnert, kann man fast sagen.

Beide schnaubte nur über diese Aussage, sahen sich zornfunkelnd an und waren grade dabei etwas zu erwidern, als Albus die Hände hob.

„Nichts aber“ sprach er und zog sich eine Pergamentrolle heran und studierte sie eingehend.

Beide wussten nun, dieses Gespräch ist beendet. Hermine rauschte an Severus vorbei, warf diesem noch einen wütenden Blick zu, dachte Aschloch, riss die Tür auf und verschwand. Severus tat das selbe, dachte ´Zicke und ging wutschnaubend in seine Kerker, suchte die Unterlagen raus, um sie Hermine zu geben und ließ sich dann erschöpft auf einen der Sessel vor dem Kamin sinken und vergrub sein Gesicht in den Händen.

Und nun hatte sie den Salat. Sie saß hinter dem Pult von Severus und wartete auf die Schüler. Fünftklässler, Gryffindor und Slytherin, na das konnte was werden. Merlin sei Dank, wäre Severus in drei Tagen wieder hier und sie könnte endlich aufatmen. Ihre Arbeiten stapelten sich auf ihren Schreibtisch und warteten darauf korrigiert zu werden. Jeden Abend ging sie nicht vor halb zwei ins Bett, doch was sollte sie machen. Sie würde es schaffen, keine Frage, sie war schließlich eine Gryffindor.

Und wie sie noch weiter brütete, kamen die ersten Schüler in den Klassenraum geschlichen. Natürlich freuten sie sich bei Professor Granger Unterricht zu haben, sie war fairer als Snape und auch viel lockerer. Selbst Hermine musste zugeben, das ihr das Unterrichten in Severus Kerkern sehr gefiel. Sie war schon von Anfang an fasziniert von dem Fach, sie hatte es geliebt und auch bis zum Schluss bei Severus ausgehalten.

Immer wieder hatte er sie aufgezogen, gedemütigt und verspottet, doch sie hatte es überlebt und war daran nur gewachsen. Auch wenn ihr die Bemerkungen sehr oft weh getan haben, sie hatte gelernt damit umzugehen. Und im Laufe der Jahre hatte sie selbst eine Mauer um sich gezogen, um nicht mehr von Menschen wie Severus Snape einer war, verletzt zu werden. Geholfen hatte es, doch war sie deswegen nicht Unverwundbar geworden, sondern nur Verschlossener bestimmten Personen gegenüber.

Als der letzte Schüler die Tür zum Klassenzimmer schloss, zuckte Hermine leicht zusammen. Die Schüler hatte sie noch nicht bemerkt, doch nun konnte es langsam losgehen. Sie stand auf, ging um das Pult und setzte sich lässig vorne wieder drauf. Erst gingen sie den letzten Unterrichtsstoff nochmal durch. Sie verteilte Punkte an beide Häuser und zog auch welche ab, wenn Schüler unaufmerksam waren. Zum Schluss brauten sie einen einfachen Stärkungstrank, den die Schüler zum Schluss verkorkten und dann abgaben.

„Bitte lest euch zur nächsten Stunde das Kapitel über den Stärkungstrank im Buch durch. Ich werde ein paar von euch Abfragen“ grinste sie über die entrüsteten Gesichter.

„Keine Angst, ich nehme ganz leichte Fragen“ setzte sie noch hinten dran und entließ die Klasse freudestrahlend.

Anschließend räumte sie noch etwas auf, nahm dann auch ihre Tasche und ging in ihre Gemächer bringen. Anschließend verschwand zu im Bad um sich frisch zu machen und zum Abendessen zu gehen.

Die restlichen drei Tage waren vergangen und an diesem Abend, als Severus zurück kam machte er sich gleich auf den Weg, zu Hermine Gemächern. Er wollte sich seine Unterlagen wieder zurück holen, es war Samstag und er war völlig fertig von der Reise, doch wollte er unbedingt wissen, ob sie wirklich mit seinem Unterricht klar gekommen war.

Sie wird die Schüler machen lassen haben und ich darf das alles wieder ausbügeln. Er schüttelte den Kopf. Wie kann Albus auch nur darauf kommen und sie für die Vertretung ansetzten?

Vor ihrem Wandvorhang blieb er stehen, der sich auch gleich nach oben rollte, als er erkannte wer dort stand. Severus atmete tief durch, irgendwie hatte er ein ganz ungutes Gefühl jetzt hier noch aufzutauchen, es war schließlich schon, er sah auf die Uhr, kurz vor Mittagnacht. Ob sie noch wach war? Fragte er sich und überlegte ob er wirklich noch klopfen sollte. Doch seine Hand hatte ein Eigenleben entwickelt und war bereits dabei zu klopfen. Als er die zwei dumpfen Schläge hörte schaute er erschrocken auf seine Hand und zog sie wieder weg.

Er starrte wütend auf seine Hand. Na wunderbar! Dachte er, immer musste so was ihm passieren. Entweder plagte ihm sein Gewissen und er machte sich Vorwürfe, weil er sie letztens so grob angefahren hatte. Selbst seine eigenen Körperteile schienen sich gegen ihn verschworen zu haben. Er schüttelte resigniert den Kopf und hoffte inständig das sie schon schlafen würde, doch auch dieses mal wurden seine Gebete nicht erhört. Leise schwang die Tür auf und eine völlig fertig aussehende Hermine stand im Türrahmen.

„Oh, Hallo Severus. Komm rein!” sagte sie schwach und putzte sich die Nase.

Severus zog fragend eine Augenbraue hoch und sah sie etwas verwirrt an, ging aber ihrer Aufforderung nach, trat ein und schloss hinter sich die Tür.

„Ich hab mir schon gedacht das du noch vorbei kommst um deine Unterlagen zu holen. Ich habe mir die Freiheit genommen und die Aufsätze schon kontrolliert, doch wenn du willst und mir nicht vertraust, kannst du gerne nochmal drüber lesen“ krächzte sie und drückte ihm nun die Mappe in die Hand.

Hermine ging zum Kamin rüber und setzte sich in einen der Sessel und wickelte sich wieder in einer dicken Decke ein. Severus sah ihr hinterher und bemerkte erst jetzt wie schlecht sie aussah. Ihre Augen waren gerötet, ebenfalls ihr Nase. Und sie war unheimlich blass und sie zitterte, obwohl sie vor dem brennenden Kamin saß. Er ging zu ihr und setzte sich ihr gegenüber. Hermine nahm eine Bewegung aus ihren Augenwinkeln war und sah auf. Direkt in die dunklen Augen von Severus. Ein Kribbeln startete in ihrem Bauch und verbreitete sich in ihrem ganzen Körper.

„Geht’s dir nicht gut?“ fragte Severus überflüssiger Weise nach einer Weile.

„Ach was“ meinte Hermine und winkte ab, „Nur eine kleine Erkältung“

„Warum bist du nicht zu Poppy gegangen?“

„Keine Zeit. Ich hatte noch viel zu tun und nicht die Zeit gefunden“ erklärte sie und massierte sich die Schläfen.

„Du siehst gar nicht gut aus“ entgegnete er besorgt und hätte sich am liebsten die Zunge abgebissen.

Auch Hermine war dieser besorgte Unterton nicht entgangen. Doch ging sie nicht darauf weiter ein, sie sah in seine Augen, das er grade dabei war sich innerlich zu verfluchen, wollte ihn nicht stören, doch dieses Kommentar was ihr grade auf der Zunge lag, sprudelte einfach so aus ihrem Mund.

„Danke das hört man doch immer wieder gerne“ sagte sie sarkastisch.

Severus rollte mit den Augen, entschied das es besser war zu gehen und stand auf. Einen letzten Blick auf Hermine werfen die auch aufgestanden war, wollte er sich jedoch abwenden, wenn ein dumpfer Schlag ihn nicht davon abgehalten hätte.

Hermine sah, das Severus gehen wollte und stand mit ihm ruckartig auf. Verdammter Mist, das war nicht gut, dachte sie noch, bevor die erlösende Dunkelheit von ihr besitzt ergriff und sie auf dem Boden aufschlug. Dummerweise fiel sie so blöd, das sie mit ihrem Kopf genau die Tischplatte des kleinen Tisches traf und nun eine kleine Platzwunde ihre Stirn zierte.

Severus drehte sich wieder um und zog scharf die Luft ein, als er Hermine bewusstlos auf dem Boden liegen sah. Schnell überbrückte er den Abstand zwischen ihnen und kniete sich nieder. Langsam drehte er sie um und sah sofort die Platzwunde, aus der es stark blutete, doch nicht weiter schlimm war.

Er fühlte ihre Stirn und erschrak als er feststellte, das sie hohes Fieber hatte. Wie lange war sie denn noch im Unterricht gewesen? Das muss wenigsten schon seit zwei Tagen so gehen, dachte er und streichelte sanft ihre Wange. Aufmerksam betrachtete er ihr makelloses Gesicht und konnte nicht anders als zu lächeln. Ein warmes ehrliches Lächeln schlich sich auf seinem Gesicht. Das Feuer warf Schatten auf ihre Haare und ließ es wie flüssige Bronze aussehen, als er ihr eine Strähne aus dem Gesicht strich, schloss er genüsslich seine Augen. Wie feinste Seide, dachte er.

Ähm Severus, was zum Teufel machst du da? Fragte sein Gewissen misstrauisch und holte ihn in die Gegenwart zurück.

„Gucken“ antwortete er leise und verzog danach wütend das Gesicht.

Kluge Antwort Severus, wirklich. Sind wir heute wieder ganz helle, was? Schimpfte er mit sich selber, hob Hermine sachte hoch und trug sie Richtung Tür.

Er musste sie in den Krankenflügel bringen, Poppy sollte sich ihre Platzwunde mal ansehen und dann würde sie einen Anti- Grippetrank bekommen.

„Hermine wach auf“ sagte er sanft zu ihr und schritt die dunklen Gänge entlang.

Er sah auf sie hinab, doch keine Regung war auf ihrem Gesicht zu erkennen, langsam machte er sich doch Sorgen. Hoffentlich hatte sie von ihrem Sturz keine Gehirnerschütterung.

„Mach deine Augen wieder auf Hermine, bitte“ flüsterte er und bog an dem Gang zum Krankenflügel ein, als er sah, das ihre Augen leicht flackerten und sie die Augen öffnete.

Hermine vernahm eine leise sanfte Stimme, die ihren Namen sagte. Sie erkannte die Stimme, doch sie jetzt auf die Schnelle zuordnen, klappte nicht so wirklich. Sie spürte zwei starke Arme, die sie trugen und sie fühlte sich unendlich geborgen in dieser Umarmung. Und wieder war dort die Stimme und nun wusste sie auch wem diese gehörte: Severus! Wie durch Watte hörte sie die Stimme, doch kämpfte sie darum ihn anzusehen und kam langsam wieder zu sich.

„Da bist du ja wieder“ sanft lächelte Severus.

Ein Stein so groß wie ein Felsbrocken fiel im vom Herzen, er hatte sich wirklich Sorgen um diese Frau in seinen Armen gemacht. Er hatte Angst das sie sein Herz hören konnte, wie schnell und vor allem laut es schlug. Doch dies schien ihn jetzt nicht mehr zu kümmern, als ihre Augen seine gefangen nahmen und er vor den großen Flügeltüren stehen blieb.

Hermine versank abermals in die unendlichen Tiefen seiner Augen und sah so viel Leid, Trauer und Schmerz. Doch auch etwas anderes machte sich in ihnen breit, was ihr ein leichtes Lächeln aufs Gesicht zauberte.

Beide starrten sich unentwegt in die Augen und kannte soviel beim jeweils anderen erkennen. Keine Kälte oder seine unendliche Bitterkeit lag in seinem Blick, sondern nur Aufrichtigkeit und Sorge über den Menschen in seinen Armen. Er merkte wie es schmerzte ihr neulich so entgegen getreten zu sein. Innerlich kämpfte er mit sich. Sollte er sich dafür entschuldigen? Ach was, dachte er, sie würde nur denke ich Spaße mit ihr. Er spürte wie sich ihr Brustkorb sanft hob und wieder senkte, doch lag über ihre Augen ein leichter Dunstschleier.

Hermine konnte nicht anders als in zu beobachten, ihn zu studieren. Jede Kleinigkeit seines Gesichtes einzufangen. Seine langen Wimpern unterstrichen seine dunklen geheimnisvollen Augen nur noch und seine Augenbrauen, dicht und geschwungen gaben seinem Gesicht einen markanten Schliff. Seine krumme Nase passte einfach dazu, eine anderen würde ihm nicht stehen und auch seine Lippen, immer zu einem schmalen Strich verzogen, waren nun voll und leicht geöffnet. Doch sie konnte nicht anders und sah wieder in seine Augen, die wie zwei Obsidiane schimmerten und von seiner ganzen Lebensgeschichte erzählten.

Beide vergasen alles um sich herum. Sahen sich nur an, sahen soviel und wussten nichts mehr zu sagen. Keiner konnte sich von dem Anblick des anderen losreißen und versuchte es deshalb auch nicht. Die Zeit schien nebensächlich geworden zu sein und Hermine ignorierte das Gefühl der drohenden Ohnmacht einfach. Sie wollte sehen, sehen was er dachte, was er fühlte. Sehen was für ein Mensch hinter dieser harten Schale schlummerte. Sehen ob sie recht hatte, mit dem was sie immer geglaubt hatte. Sehen ob auch dieser Mann Gefühle besaß und nur nach aussen kalt, verbittert und unnahbar war.

Severus unschlüssig was er in ihren Augen sah, wollte nicht der Jenige sein, der sie beide in die Realität zurück holte, zu sehr faszinierte ihn das was er sah, was er fühlte und dachte. Er hatte Gedacht niemals mehr so zu empfinden wie er es hier und jetzt tat. Er hatte diese gewaltigen Gefühle, die ihm die Luft zum Atmen nahmen einfach vergessen. Vergessen wie gut es sich anfühlte, vergessen wie es ist verstanden zu werden. Vergessen wie es ist, wenn man für einen Menschen mehr fühlt als nur Sympathie oder Freundschaft.

Hermine war nicht überrascht über das was sie nun zu erkennen glaubte, den in ihrem Inneren sah es genau so aus. Gefühle der unterschiedlichsten Sorte tobten in ihr und wirbelten ihre Gedanken neu auf. Keine Zeit etwas zu sagen, aus Angst ihre Worte würden ihr nicht mehr gehorchen. Aus Angst etwas Falsches zu sagen und diesen Augenblick des Verstandenwerdens vollends zu zerstören. Doch als sie glaubte das zu erkennen was sie grade sah, konnte sie nicht anders und lächelte ihn an.

„Du machst dir Sorgen um mich“ hauchte sie in die Dunkelheit, bevor sie wieder das Bewusstsein verlor und ihr Kopf an seiner Halsbeuge zur Ruhe kam.

Der Augenblick war vorbei und die harte Realität kam zurück. Eine bewusstlose Frau in den Armen eines Mannes, in dem ein wahrer Gefühlsorkan herrschte.

Doch was machte diese beiden Menschen nun so besonders? Sie waren anders als andere, sie verstanden sich auch ohne viel Worte. Brauchten sich nur in die Augen sehen und sahen was der andere dachte, fühlte und wusste.

Ganz langsam realisierte Severus die gehauchten Worte. Sah auf sie hinab und lächelte sanft.

Ja natürlich mache ich mir Sorgen um dich. Verdammt nochmal, warum denn nicht? Du hast mir beim letzten Mal geholfen als es mir nicht gut ging und jetzt bin ich dran. Denn ich hasse dich nicht, habe es nie getan und werde es auch nie tun. Denn dafür mag ich dich zu sehr Hermine, dachte er und riss nun völlig erschrocken die Augen auf. Hatte er dies wirklich gedacht? Er hatte es sich selbst eingestanden das er sie mag und das verblüffende daran war, es stimmte, weil sein Herz genau das zu ihm sagte!

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Was sagt ihr dieses Mal dazu? Gehts so, oder völliger Mist? Wie fandet ihr Hermines Reaktion?........Schreib es mir, ich freu mich drauf

Gruß, Angel :-)
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Auf ihm können wir die herrlichsten und bewegensten Symphonien erklingen lassen oder die traurigsten und herzzerbrechendsten Tragödien.

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Beitragvon Siria » Do 22 Mär, 2007 23:55

Hey! Angel! Ich finde die FF immer noch super! Ach, Snape *seufz*

SUPER SUPER SUPER!

Ich finde du bringst sehr viel spannung rein mit dem auf und ab der beiden :) Das macht richtig spass beim lesen. Ich finde es auch schön wie du die Entwicklung der beiden beschreibst ohne dabei zu vergessen das es immer noch Snape und Hermine sind.

Mach weiter so!

Ricky
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Beitragvon FaLlEnAnGeL » Sa 24 Mär, 2007 18:21

Hi Patnerin :-)

Thanks for your Time! Danke für deine Zeit und dein ehrliches Kommi. Deine Begeisterung ist ja wirklich...wow, doch viel ist nicht mehr zu lesen an der Geschichte. Wir sind fast am Ende angekommen.

Gruß und knuddel, Becki :-)
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Beitragvon Siria » Sa 24 Mär, 2007 19:23

Hmmm schade! Aber naja bald brauchst du deine Zeit ja auch für ein anderes Projekt *zwinker* hihi
Freue mich trotzdem wenns weiter geht :)

Knuddel zurück deine Kleine
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Beitragvon Lilith » So 25 Mär, 2007 17:59

Huhu Becki! :D

Echt klasse! Alles ist so traumhaft! *schnief*

Weiter, weiter, weiter! XD

LG,
deine Mandy
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Beitragvon FaLlEnAnGeL » Mo 26 Mär, 2007 09:32

Danke ihr zwei Hübschen!
Es wird bald weiter gehen, keine Angst, ist bei mir zu Hause und bei der Arbeit bloß etwas stressig, aber ich vergesse euch nicht, könnte ich gar nicht *lach*

@Siria...Du bist schon richtig hippelig, oder?
@Moony...Danke für dein Lob *geschmeicheltbin*

Gruß und Knuddel, Angel :-)
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Beitragvon Lilith » Mi 28 Mär, 2007 09:01

Hehe, dann ist jaah gut, wenn wir nicht vergessen werden! :D

Ach, ist doch kein Problem, ich liebe deine FanFiction! :) *größter Fan bin*

*knutsch und knuddal*

Deine Mandy
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Beitragvon FaLlEnAnGeL » Mi 28 Mär, 2007 10:37

Hi Mandy!

Alles Senkrecht soweit? Ich hoffe doch, den es kommt gleich ein kleines, nettes Chapi. ICh hoffe dir und dem Rest wird es gefallen, wünsche schon mal viel Spass und nein, solch ein super netter Leser und Kommischreiber, wird nicht vergessen, niemals *handzumschwurheb*!

Gruß, Angel ;-)
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Beitragvon FaLlEnAnGeL » Mi 28 Mär, 2007 10:46

So und nun gehts hier weiter, viel Spass!

Kapitel 7

Hermine war nun wieder vollkommen gesund. Poppy hatte ihr in der Nacht einen Grippetrank und einen Schlaftrank verabreicht. So konnte sie wieder neue Kraft schöpfen und war am nächsten Morgen wieder Fit. Doch Poppy ließ sie erst gegen Abend aus der Krankenstation und so hatte Hermine alle Zeit der Welt über sich und Severus nachzudenken. Es war neu für sie ihn beim Vornamen zu nennen, doch wenn sie ehrlich mit sich selbst war, hatte sie schon seit dem sie den Abschluss gemacht hatte auf diesen Tag hingefiebert.

Sie konnte sich zwar nur bruchstückhaft an den Vorfall erinnern, doch das was sie spürte als sie in seinem Armen lag, ließ sich kaum in Worte fassen. War es mehr als nur Sympathie für einen Menschen, der sie immer grausam behandelt hatte? War es sogar Freundschaft? Oder war es schon viel mehr? Sie musste es einfach nicht. Hermine grübelte und kam zu keinem Ergebnis. Severus hatte sich auch nicht blicken lassen um sie zu besuchen. War das ein schlechtes Zeichen? Oder traute er sich bloß nicht? Machte er sich auch soviel Gedanken?

Hermine drehte sich der Kopf bei so vielen Fragen auf einmal auf die sie einfach keine Antworten fand. Und dies war Neu für sie. Was soll ich denn bloß machen? Fragte sie sich selber und schritt in ihrem Wohnzimmer auf und ab. Sie mochte ihn, oh und wie sie ihn mochte. Doch was fühlte er für sie? Konnte er den überhaupt so was wie Gefühle spüren? Sicher, musste er das, sagte sie sich nun und schüttelte erschlagen den Kopf.
Doch war es schwer sich dies vorzustellen. Er ist ein Mann, der alles versuchte unter Kontrolle zu haben.

Er hat sich jahrelang selbst bestraft, für etwas, wofür er nicht wirklich die wahre Schuld trug. Er ist auch nur ein Mensch mit einem ziemlichen Hang zum Perfektionismus, doch auch er machte und macht heute noch Fehler. Das macht ihn menschlich und zeigt, das auch er fehlbar ist. Früher, zu Anfang ihrer Schulzeit hier in Hogwarts, hatte sie ihn gehasst, für die Dinge die er zu ihr sagte. Es hatte sie immer verletzt. Es kam nicht selten vor, das sie auf dem Mädchenklo hockte und heulte. Die Schmerzen die er ihr bereitet hatte, waren eine Qual gewesen. Doch irgendwann hatte sie gelernt solche Sachen nicht mehr an sich ranzulassen und ihn mit anderen Augen zu sehen.

Wie oft hatte er sie persönlich angegriffen? Sie vor der gesamten Klasse bloß gestellt? Sie eine Besserwisserin genannt? Sie versucht mit Blicken zu töten? Es hatte einige Zeit gedauert, das Hermine begriff, das sie ihren Mitschülern keine Hilfe war, immer die Fragen zu beantworten. Sie hatte praktisch das denken für alle übernommen und irgendwann war sie es auch leid. Seit dem Tage stand sie nicht mehr ganz so unter den gefährlichen Blicken von Severus. Doch auch er hatte irgendwann begriffen, das seine Kommentare, ob nun verletzend oder nicht, keine Wirkung mehr auf sie zeigten. Und das war ein kleiner Erfolg für sie gewesen.

Plötzlich blieb sie stehen, als sie merkte das sie drohte immer mehr in alte Erinnerungen zu versinken. Hermine spürte das sie Kopfschmerzen bekam und begann sich die Schlafen zu massieren um das Schlimmste zu vermeiden.
Immer wieder atmete sie tief durch um ihren Puls wieder zu regulieren, denn ohne das sie es gewollt hätte, hatte sie sich doch im Inneren aufgeregt.
Ich werde hier noch irre, brüllte sie im Stillen, schnappte sich ihren Umhang und ging zum Astronomieturm.

Langsam und völlig in Gedanken versunken lief sie die Gänge lang. Ihre Füße würden sie schon dahin tragen wo sie hin wollte, dachte sie und achtete nicht mehr auf ihren Weg. Es war mittlerweile Montagabend und sie wusste, sie würde diese Nacht keinen Schlaf mehr finden. Er hat mir geholfen! Schwirrte immer wieder durch ihren Kopf. Ja Hermine, doch erinnerst du dich, auch du hast ihm vor kurzem helfen müssen. Er wollte sich nur revanchieren. Nein das denke ich nicht. Diskutierte sie mindesten schon zum 10 mal mit ihrem Gewissen. Da war etwas gewesen. In seinen Augen konnte sie lesen, das auch er was für sie empfand.


Severus stand auf einen der höchsten Türme in Hogwarts und sah in die unendlichen Ferne hinaus. Doch auch hier fand er nicht die Antworten auf seine Fragen. Wie kann ihm bloß eine einzige Frau solch Kopfzerbrechen bereiten? Er schloss die Augen, senkte den Kopf und schüttelte ihn leicht. Das ist schlimmer als eine ganze Horde von Schülern wie Neville Longbottom zu unterrichten, sagte er im Stillen. Er bekam dieses Bild von Hermine einfach nicht mehr aus dem Kopf. Wie sie bewusstlos in seinen Armen lag. Er sich sorgte und merkte wie er immer wieder kurzzeitig die Luft anhielt wenn sie sich gegenüber standen.

Das ist doch nicht mehr normal, sagte er sich. Das kann nicht mehr normal sein! Gefühle die er glaubte nicht mehr zu besitzen, kamen in ihm hoch und brachten sein ganzes Leben von Heute auf Morgen völlig durcheinander. Besuchen war er sie nicht. Was hätte sie voll gesagt? Sie hätte ihn mit großer Wahrscheinlichkeit ausgelacht. Das würde Severus nicht übers Herz bringen. Nein niemals, ließ er sich noch einmal von einer Frau verletzen, diesen Schmerz den er damals empfand, würde er nicht mehr durchmachen wollen, er würde es nicht mehr überleben.

Konnte man den sagen, dass es mehr war wie Sympathie einem Menschen gegenüber den man damals immer unfair und von oben herab behandelt hatte? War es Freundschaft oder ging es weiter hinaus? Immer wieder stellte er sich diese und ähnlich Fragen, zu einer plausiblen Erklärung kommen, tat er nicht.
Mensch Severus, jetzt reiß dich doch mal zusammen, sagte sein Gewissen. Und Severus straffte die Schultern.

Doch seine Gedanken so schien es, hatten sich wohl gegen ihn verschworen. Er hob seinen Kopf, der immer noch leicht gesenkt war und sah nun in die Stille der Nacht hinaus. Es war so verdammt ruhig. In seinem Inneren tobte ein Wirbelsturm der übelsten Sorte. Wie weit war es nur schon mit ihm gekommen? Das er hier oben stand und sich den Kopf über eine Frau zerbrach, die Gefühle in ihm weckte, die er glaubte verlernt zu haben, die er glaubte vergessen zu haben. War es denn falsch für jemanden etwas zu empfinden den man früher gedemütigt hatte? War es richtig sich darüber Gedanken zu machen?

Doch ob er wollte oder nicht, bei den Gedanken an sie, begann sein Herz schneller zu schlagen, sein Puls erhöhte sich und ein leichtes Kribbeln machte sich in seinem Körper breit.
Die letzten Tage waren eine Qual für ihn gewesen. Immer hatte er sie gesehen, ob nun im Schlaf oder am Tag. Er wusste nicht was er machen sollte mit den Dinge die er tief in sich spürte. Es war etwas was schon immer da war, doch immer verdrängt wurde. Er musste nicht damit umzugehen. Und wollte er das denn überhaupt? Er war nur ein dummer, alter und verbitterter Mann.

Es gibt niemanden der schein kaltes, schwarzes Herz erwärmen kann. Obwohl viele bezweifeln das er überhaupt so was ähnliches wie eine Herz hatte. Doch er hatte es, er spürte es gerade, wie es hart gegen seinen Brustkorb schlug. So doll das es fast schmerzte.
"Was soll ich nur tun?" murmelte er und schlug die Hände vor sein müdes Gesicht.
Er traute sich schon gar nicht mehr die Augen zu schließen. Immer sah er sie, wie sie ihn ansah, mit ihren warmen Augen und dem lächelnden Gesicht.

Sollte er auf das hören was tief in ihm brodelte? Er wusste einem Gespräch würde er nicht ausweichen können, doch hatte er irgendwie Angst davor. Angst vor dem was sie sagte. Angst vor dem was er nicht hören wollte. Verdammt Severus, komm wieder zu dir! Sagte er zu sich selber. Er hatte es geschafft sich vom dunklen Lord abzuwenden und hatte ihn seit Jahren ausspioniert und da ließ er sich von einer Frau unterkriegen? Hah, das wäre doch gelacht, dachte er nun. Die Frau muss erst noch geboren werden, die ihn fertig macht. Sein alter Kämpfergeist war nun wieder erwacht, etwas was er lange vermisst hatte.

Wer war er überhaupt? Musste er sich so was gefallen lassen? Kaum war diese Frau an der Schule und schon spielten alle verrückt, inklusive er! Nein, soweit lassen wir es gar nicht erst kommen, dachte er sich und ballte seine Hand zur Faust. Liebe, was war das schon. Nichts als Schmerz, Tränen und Leid. Niemals würde er so was wieder zulassen, nein danke, sagte er sich und sein Gesicht nahm nun wieder undurchdringliche Züge an.
Seine Gefühle die er etwas ordnen konnte verbannte Severus nun wieder in einem kleinen Winkel in sich drin.

Und in dem Moment ging leise die Tür zum Turm auf und eine Frau mit einer dicken roten Robe und braunen lockigen Haaren trat hindurch. Als Severus sie sah blieb ihm doch glatt die Spucke weg. Er war kurz davor seinen `guten Vorsatz` über Bord zu schmeißen. Aber im letzten Moment besann er sich eines besseren, atmete tief durch und seine Augen verhärteten sich wieder. Nein niemals würde er sich darauf einlassen, davor hatte er einfach zu große Angst. Angst verletzt zu werden, so wie es schon einmal passierte!

"Oh, ich wollte nicht stören" sagte Hermine leise als sie merkte das sie nicht alleine war.
"Schon gut, ich wollte sowie so grade gehen" knurrte Severus kalt.
Hermine erschrak innerlich etwas. Dieser Tonfall war nun wirklich nicht gut, dachte sie.
Severus hatte sich nun zu ihr umgedreht und setzte sich in Bewegung, doch wurde er von einer kleinen sanftem Hand zurück gehalten.
"Ich wollte mich bei dir bedanken" kam es nun von Hermine.
Wenn sie es jetzt nicht tun würde, dann würde sie es niemals fertig bringen. Denn dann würde sie der Mut verlassen!

"Schon gut" sagte er knapp und wollte weiter, doch Hermine ließ sich so einfach nicht abspeisen, wodurch Severus nur genervt mit den Augen rollte.
"Warte, hör mir doch bitte erstmal zu bevor du gehst" begann sie und zog nun ihre Hand zurück, sie spürte seine Unsicherheit.
"Danke das du mich in den Krankenflügel gebracht hast und mich nicht einfach liegen gelassen hast. Du hättest dies nicht tun brauchen, doch du hast es trotzdem getan. Danke!" sagte sie aufrichtig und sah in seine Augen, die nun wieder so kalt und eisig wirkten.

Doch Hermine sah etwas hinter diesem schwarzem Vorhang, aber sie vermochte nicht zu glauben was sie dort sah.
"Ich denke nun sind wir quitt" erwiderte Severus nur brummig.
"Ja anscheinend schon" sagte Hermine.
Die leichte Enttäuschung in der Stimme verriet Hermine. Ja sie dachte, sie könnten sich einmal so lange sie sich kennen würden richtig unterhalten. Doch seine ganze Haltung zeigte ihr das er keineswegs interessiert war. Severus sah auf sie hinab, immer noch sah sie ihn an und er konnte in ihren braunen Augen die Enttäuschung lesen. Hatte er falsch gehandelt? Hätte er mit ihr reden sollen? Ach was Severus, das war gut so.

Doch sein inneres Gefühl sagte ihm das er nicht richtig gehandelt hatte. Doch jetzt noch irgendeine Konversation beginnen, ließen in doch wie einen absoluten Vollidioten dastehen. Da beschränkte er sich liebers auf eine stechenden Blick, der ihm die gewünschte Wirkung brachte. Hermine senkte den Blick und drehte sich nun von ihm weg, sie konnte es nicht mehr ertragen in seine endlosen Augen zu sehen. Auf irgendeine Art und Weise tat das weh, sehr sogar. Doch was sollte sie ihm noch sagen? Sie wusste es nicht. Mit geschlossenen Augen stand sie nun da und hoffte das er gehen würde.

"Gute Nacht, Hermine" hörte sie da auch schon seine Stimme.
An Intensität hatte sie nicht verloren, doch der beißende Sarkasmus war verschwunden. Konnte sie doch leichte Unsicherheit hören, sie vermochte es nicht zu sagen.
"Gute Nacht, Severus" erwiderte sie leise.
Und schon konnte sie hören wie die Tür ins Schloss fiel. Er hatte ihren Gute- Nacht- Gruß schon gar nicht mehr gehört. Ihr war elend zu mute. Ihr Kopf war gesenkt, ihre Augen geschlossen. Was war nur mit ihr passiert?

Hermine hatte sich mehr als nur verändern. Sie hatte eine Mauer um sich gebaut, durch den Krieg war es nicht anders möglich. Wahre Gefühle und Gedanken mussten geschützt werden und das tat sie heute noch. Aber warum eigentlich? Fragte sie sich immer wieder in letzter Zeit. Um dem Schmerz zu entfliehen! Sagte sie sich. Sie hatte soviel Grauen und Leid erfahren müssen, was hatte sie an Schmerzen am eigenem Leibe zu spüren bekommen. Doch war es richtig so zu handeln? War es richtig auf diese Weise Menschen zu verletzten? War es einfach nur richtig?

Ihr fehlten die Antworten. Diese Mauer war ein ständiger Begleiter geworden. Sie aufzubauen war hart und sie wieder abzulegen noch härter. Doch diese Haltung von ihm hatte ihr wieder einmal bewiesen, das man sich nur dahinter versteckt. Aber was sollte sie tun? Wieder so eine kleine Heulsuse werden? Irgendwie tat es weh, verdammt und wie es weh tat. Sie versuchte die aufsteigende Wärme zurück zu drängen, würde sie anfangen, könnte sie nicht mehr aufhören, das wusste sie.
Hermine ging langsam zurück, bis sie die Wand im Rücken spürte und ließ sich langsam in ihr hinab sinken.


Die nächsten Tage waren schrecklich für Hermine. Immer wieder sah sie IHN. Bei den Mahlzeiten, in der Bibliothek, auf den Gängen sogar auf den Länderein wenn sie Abends noch einen Spaziergang machte. Und immer wieder spürte sie einen leichten Stich wenn sie sah, mit welcher Kälte er ihr begegnete. Doch nach Außen hin, wirkte sie genauso wie er. Berechnet, sicher und kühl! Hermine war am verzweifeln, sie musste nicht mehr wie sie sich ihm gegenüber verhalten sollte. Zu ihm gehen und mit ihm reden konnte sie nicht, aus Angst wieder so abgewiesen zu werden wie an diesem Abend.

Mensch Mine, ihr seit erwachsene Menschen. Nun reiß dich mal zusammen, sagte ihr Gewissen. Ich kann nicht, erwiderte Hermine im Stillen und setzte sich auf einen großen breiten Stein am Ufer und sah nun auf den See hinaus.
Es war verdammt kalt an diesem Tag, doch Hermine machte es nichts aus. Die Temperaturen lagen knapp über dem Gefrierpunkt und man spürte, das der Winter nun mit großen Schritten ins Land einzog. Der See lag ruhig vor ihr und wurde zur Mitte immer dunkler. Wie Severus Seele, dachte sie und schüttelte daraufhin den Kopf.

Vom Schloss aus, wurde sie beobachtet. Derjenige seufzte laut und ging langsam auf sie zu. Er hatte gehört was zwischen Severus und Hermine vorgefallen war und da er beruflich in Hogwarts zu tun hatte, suchte er nach ihr. Harry wusste das wenn Hermine Ruhe brauchte und sie hier war, nur auf dem Astronomieturm oder am See wäre. Doch die Vögel hatten ihm den richtigen Weg gewiesen. Auch wenn die Vögel einen Namen trugen, wie Remus und Albus.
Harry schüttelte immer wieder den Kopf über soviel Sturheit. Er hatte längst bemerkt, das Hermine dem dunklen Zaubertranklehrer nicht abgeneigt war.

Schon als Schülerin hatte sie ihn immer verteidigt. Als sie dann im Orden waren hatte sie ihm sogar zweimal das Leben gerettet, einen Dank hatte sie nie von ihm erhalten. Harry Potter konnte die Spannung zwischen diesen beiden Menschen spüren wenn sie in einem Raum waren. Auch wenn Hermine sich sehr verändert hatte und sie kaum noch was an sich ran lässt. Der Krieg hat aus jedem einen anderen Menschen gemacht, dachte der Junge- der- den- Dunklen Lord- besiegte. Harry atmete noch einmal tief durch, bevor er die letzten Meter überbrückte und sich einfach neben sie setzte.

"Ich will alleine sein, Remus!" sagte Hermine ohne hinzusehen.
"Und was ist, wenn ich nicht Remus bin" meinte Harry leicht lächelnd.
Hermine drehte sich ungläubig in die Richtung, wo sie glaubte sie Stimme ihres besten Freundes gehört zu haben. Doch ihre Ohren hatten sie nicht betrogen. Er saß wirklich neben ihr und lächelte sie aus grünen Augen freudestrahlend an.
"Harry" rief sie freudig aus und schmiss sich in seine Arme.
"Hey immer langsam mit den jungen Pferden" gab Harry von sich, doch erwiderte er die stürmische Umarmung nur zu gerne.

"Harry was machst du hier?" fragte Hermine als sie sich wieder voneinander lösten.
"Hatte was abzugeben" meinte er schlicht und betrachtete sie genau.
"Was soll dieser prüfende Blick?" fragte nun Hermine misstrauisch und hob eine Augenbraue.
"Ich will doch nur sehen, ob es dir wirklich gut geht" sagte er nun und grinste breit.
"Als ob es mir nicht gut gehen würde" erwiderte sie nun lächelnd.
Harry grinste und stupste sie mit dem Ellebogen sachte in die Rippen. Das hatte er vermisst, ihr stundenlangen Gespräche.

"Und? Geht es dir gut?" fragte er nun und sein Gesicht wurde wieder ernst.
Hermine sah ihn an und wusste sofort auf was er anspielte. Sollte sie es ihm sagen. Hermine wusste wie Harry zu Severus stand. Nach dem Abschluss hatten die beiden eine stille Übereinkunft getroffen und gingen nun respektvoller miteinander um.
Nun wich Hermine seinen Blick aus und richtete ihre Augen wieder auf den See vor ihr.
"Wenn ich die zwei in die Hände kriege, können die was erleben" fauchte sie leise.

Harry verkniff sich ein Lachen. Er wusste das sie Albus und Remus meinte mit dieser Aussage.
"Keine Angst, sie haben es mir nicht verraten" sagte er nun.
"Ach?"
"Minchen, denkst du wirklich wir hätten das nicht mitbekommen. Also bitte, was denkst du von uns? Du, Ich und Ron waren immer die besten Freund. Sicher haben wir bemerkt das da was nicht stimmte.

Immer hast du ihn verteidigt oder in Schutz genommen. Das kam uns etwas komisch vor. Sicher du hast ihm keine hübschen Augen gemacht, doch spürte ich das mit dir irgendwas nicht in Ordnung war" schloss Harry nun.
Hermine sah ihn auf die Erklärung nun sprachlos an. War das wirklich so offensichtlich gewesen? Sie hatte Severus früher in Schutz genommen, weil es nicht richtig war, so über einen Lehrer zu sprechen.

"Ach Harry, was soll ich nur tun?" fragte Hermine nun und sah etwas gequält zu ihm.
"Mit ihm reden" sagte er.
"Wenn das so einfach wäre" meinte sie nun und ließ die Schultern hängen.
"Ach komm schon, du hast dich nie von ihm unterkriegen lassen, hast ihm immer die kalte Schulter gezeigt" fing Harry nun an.
"Mag ja alles sein, doch da waren noch keine Gefühle im Spiel. Ich meine....so wie jetzt....das soll jetzt nicht heißen das....." Hermine begann zu stottern.

"Lass mal, ich denke ich weiß wie du das meinst" winkte Harry grinsend ab.
Hermine schlug sich daraufhin die Hände vor die Augen und setzte die Ellenbogen auf die Knie. Warum muss alles immer so kompliziert sein? Fragte sie sich und atmete tief durch.
"Komm mal her" meinte Harry und zog sie so wie sie war in eine liebevolle Umarmung.
Hermine ließ es mit sich machen, will zu willenlos um sich zu wehren. Doch genoss sie die Umarmung von Harry sehr. Hermine war froh das er heute hier war, sie hatte ihren Freund sehr vermisst.

Beide sprachen kein Wort, genossen die stille Kommunikation zwischen ihnen. In ihrem 6. Schuljahr war ihre Freundschaft noch intensiver geworden. Mit Harry konnte sie schon immer besser sprechen als mit Ron. Obwohl es auch Dinge gab, die sie gerne liebers mit Ron besprach als mit Harry. Es ging damals sogar das Gerücht rum, sie wären ein Paar, weil sie viel Zeit miteinander verbrachten und ähnliches. Doch soweit war es nie gekommen. Sie liebten sich wie Geschwister und beide brauchten sich.

Der Wind frischte langsam auf und zerrte an ihren Umhängen. Hermine kuschelte sich noch näher an Harry heran. Dieser legte einen Wärmezauber über sie beide und so konnte sie weiterhin die Aussicht auf die Länderein genießen.
Hermine spürte Harry` Herzschlag an ihre Hand, die auf seiner Brust lag. Früher hatten sie stundenlang so dagesessen und nachgedacht, sich gegenseitig beigestanden und Trost gespendet.

"Weißt du" unterbrach Hermine nach einiger Zeit die Stille die um sie beide lag, "früher hab ich mir nicht viel aus Severus gemacht. Ich sah ihn immer als Zaubertranklehrer, der ein gefährliches Spiel spielte. Ich wollte ihn so gerne verstehen, hab ihn immer vor euch verteidigt wen ihr an ihm kein einziges gutes Haar gelassen habt. Doch als wir in den Orden kamen, nahm ich mir die Zeit ihn zu beobachten, ihn zu studieren. Was ich fand erschreckte mich sehr, doch nach einiger Zeit habe ich es verstehen gelernt.

Ich hab verstanden warum er immer so zu uns war. Er durfte keine Gefühle zu lassen, musste immer so tun als wenn er uns hasste, um vor Voldemort das Bild zu waren. Wenn ich ehrlich bin, musste ich ständig an ihn denken als der Krieg vorbei war. Und mein Mentor auf der Uni hat mich immer ein bisschen an ihn erinnert. Als ich dann her kam und wir gleich am ersten Abend aneinander geraten sind, hätte ich mich selbst Ohrfeigen können. Wie konnte ich nur über Jahre hinweg an solch einen Mann denken?

Einen Mann der sich für das hasst, was er tat. Der sich selbst für Dinge verurteilte für die er nichts konnte. Der immer wieder versuchte das Leben jedes einzelnen Schülers zu retten und sich immer wieder in Gefahr stützte. Doch dann begriff ich erst wieso er das tat. Er glaubte eine Schuld abzuarbeiten. Er glaubte dadurch die unzähligen Leben die er genommen hatte, wieder gut machen zu könnte. Er hat sich selbst dafür bestraft, das er in seiner Jugend einen großen Fehler begangen hatte.

Über die Jahre hinweg gab er sich die Schuld an alles, schottete sich von der Außenwelt ab und ließ niemanden mehr an sich heran. Seine Seele ist gebrochen, doch sein Stolz lässt ihn vergessen wie es ist zu leben. Ich will nicht bestreiten, das ich ihn tausendmal und mehr verflucht habe, wenn er mich im Unterricht bloßgestellt hatte, doch hat es mich härter gemacht. Ihm Krieg hat es uns geholfen zu überleben, unsere Gefühle zu verstecken. Wir sollten dafür Dankbar sein" flüstert sie nun leise und richtete sich wieder auf.

Harry nickte nur, ließ sich das Gesagte noch einmal durch den Kopf gehen und gab Hermine im Stille Recht. Ja er hatte sich auch oft den Kopf zerbrochen und sich mehr als einmal die Frage gestellt, warum Snape so war, wie er eben war.
Was dieser Mann schon alles erlebt hatte, konnte sich Harry kaum vorstellen. Er für seinen Teil hatte genug Schmerz und Leid sehen müssen und manchmal wurde er jetzt immer noch Nachts mach von den Schreien. Eine Gänsehaut zog sich bei dem Gedanken über seinen Körper die er gleich versuchte wieder abzuschütteln.

"Liebst du ihn?" fragte Harry nun leise und sah sie von der Seite her an.
"Ich weiß es nicht" beantwortete sie die Frage wahrheitsgetreu.
"Ich kann es dir nicht sagen, Harry. Ich weiß das da was ist. Doch ob man Liebe dazu sagen kann...." sie ließ den Schluss offen.
Auch hier nickte Harry wieder. Er verstand sie auch ohne viel Worte. Er griff nach ihrer Hand, zog sie hoch und gemeinsam gingen sie zurück zum Schloss.
"Ich werde mich noch schnell verabschieden gehen" meinte er, rannte los und ließ sie jetzt wieder stehen.

Hermine sah ihn verblüfft hinterher. Was sollte das denn? Sie schüttelte Lächeln den Kopf. Harry war schon manchmal komisch, dachte sie und wie sie so vor sich herschmunzelte, stand er auch schon wieder vor ihr.
"Ich muss wieder los" keuchte er nun und sah sie an.
"Bestell die anderen schöne Grüße" sagte sie lachend.
"Mach ich, Mine!" erwiderte er schnaufend.

"Schreib mal wieder" meinte sie nun und umarmte Harry fest.
"Ja das mach ich" sagte Harry und drückte sie fest an sich.
Als sie sich wieder voneinander lösten, sahen sich beide tief in die Augen. Harry legte nun seine Hand auf ihre Brust, genau da wo er ihr Herz spürte wie es kräftig schlug.
"Du weißt bereits was du empfindest. Hör auf den Herz, Mine und es wird dir die Lösung zeigen" lächelte er nochmal, drückte ihr einen Kuss auf die Wange und ging nun Richtung Hogsmeade davon.

Hermine sah ihm verdattert hinterher. Sie konnte immer noch seine warme Hand auf ihrer Brust spüren. Sanft strich sie mit ihren Fingern drüber und begann plötzlich zu lächeln. Harry hat schon irgendwie Recht, seit dem Kuss zum Halloweenball, spürte sie immer ein leichtes Kribbeln in der Magengegend, wenn sie Severus sah. Sie genoss ihre Gespräche, auch wenn sie sich nur stritten. Sie liebte es ihn zur Weißglut zu bringen. Sein Augen begannen dann immer so unheilverkündend zu funkeln und ihre Knie wurden weich. Doch wovor sie nun wirklich Angst hatte, war das Gespräch. Sie mussten irgendwann miteinander reden, soviel war klar.

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So und hier endet das Chap mal wieder! Ist etwas kürzer als die anderen, doch hoffe ich das es euch trotzdem gefallen hat. Gibt es Beschwerden oder Anmerkungen? Na dann her damit..... Zitronenbrausebonbons für alle....

Gruß, Angel :-)
Zuletzt geändert von FaLlEnAnGeL am Do 29 Mär, 2007 14:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Lilith » Mi 28 Mär, 2007 19:38

Huhu Becki! :D

...*sprachlos bin*...

Wow, das ist echt gut *schnief*

Man kann sich gut in die Lage der beiden hereinversetzen und mit Harry ist auch wieder neuer Pepp in die Geschichte gekommen!

*Zitronenbonbons nasch*
Hast duuh die selbst gemacht? Die sind echt lecker! :)
*schmatz*

Bitte ganz schnell weiter! *g*

HDL,
deine Mandy
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Beitragvon FaLlEnAnGeL » Fr 30 Mär, 2007 10:12

Hi Mandy!

Wow, das es dr so gefallen hat, hätte ich nun nicht gedacht. Doch deine Freude kann richtig anstecken.

Nein die Zitronenbrausebonbons hab ich nicht selber gemacht *rotwerd*, hab ich mir von Dumbldore gemopst *schäm*, aber er versteh das sicher!

Freu dich mal nicht zu früh, die Shat bloß noch zwei Chaps und die sind auch bald vaber hab ja noch eine andere Story zu laufen *werbungmach*!

Gruß und Knuddel, Angel :-)
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Beitragvon Lilith » Fr 30 Mär, 2007 10:15

Huhu Becki!

Nur noch zwei Kapitel? Nein, mehr! :mrgreen:
Na ja, hast jaah noch ein am Laufen, an dem man sich satt lesen kann :mrgreen:

Hehe, bin eben ein freudiges Mädel!

Aber das Kapitel war jaah auch echt gut! Hoffe, dass das nächste auch so wird, aber bei dir immer! ;)

HDGDL,
deine Mandy
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Beitragvon FaLlEnAnGeL » Sa 31 Mär, 2007 19:39

Hi Mandy!

Freudiges Mädel bist du, da hast du recht *lach*
Ja sind noch zwei Chaps von der Story, dann ist ja noch die andere am Laufen, von der es auch eine Fortsetzung gibt.

Und irgendwann post ich dann auch mal ne andere SS/HG Story. Keine Angst, ich hab noch einige im Ärmel!
Komm bloß selten zum schreiben, kaum Zeit, viel Arbeiten!

Gruß und Knuddel, Angel HDAGDL
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