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[HP] Wie man einen Job entflucht

Azrael
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Beitragvon Azrael » Mo 04 Sep, 2006 15:45

wie ne Posting-Paus? :(

Wehwalt
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Beitragvon Wehwalt » Mo 04 Sep, 2006 18:39

Oh, nicht völlig umstrukturieren! Das gäbe dann einen Versionenwust wie bei Bruckner-Symphonien.
Nein, es liest sich sehr hübsch, aber ein bißchen deckt sich des Denkarius' Eindruck mit meinem.
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Denkarius
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Beitragvon Denkarius » Di 05 Sep, 2006 11:44

Also nochmal, Zilla:
Im Vordergrund steht ein dickes Lob für Deine FF.

Deine Geschichte gefällt mir so wie sie ist sehr gut, nur Deine Ankündigung, dass es erst im Februar spannend werden soll habe ich kommentiert.

Lass dich durch unsere Kommentare nicht von Deinem (bislang doch sehr erfolgreich umgesetzten) Konzept abbringen.

Und "Posting-Pausen" haben wir bei den FFs eigentlich schon genug, oder ? :wink:
Amo vitam, amo generem,
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Beitragvon Zilla » Di 05 Sep, 2006 14:20

Von meinem Konzept habe ich mich bereits abbringen lassen, als ich die ursprüngliche Romanze mit den dramatischen und actionreichen Stücken aus dem "Haupthandlungsstrang" der Potter-Bücher versetzt habe.
Jetzt erscheinen mir leider diese ganzen Alltagsszenen, die früher die - nennen wir es in Ermangelung eines besseren Wortes mal Handlung - ausgemacht haben, total überflüssig.

Also: Die gute Nachricht ist, ich habe gestern ein paar Ideen gehabt, die mir ganz gut gefallen, aber die schlechte ist, dass ich weiter hinten Szenen habe, die ich nun gar nicht mehr toll finde.
Gebt mir mal noch ein paar Tage, dann geht's hoffentlich weiter.

Danke aber für eure aufmunternden Worte! Ich finde es sehr beruhigend, dass ihr jetzt nicht total enttäuscht seid, weil ich doch nicht so gut schreiben kann, wie es den Anschein hatte.

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Beitragvon Denkarius » Di 05 Sep, 2006 17:06

Zilla hat geschrieben:Jetzt erscheinen mir leider diese ganzen Alltagsszenen, die früher die - nennen wir es in Ermangelung eines besseren Wortes mal Handlung - ausgemacht haben, total überflüssig.


Überflüssig sind sie ganz sicher nicht, erfahren wir durch sie doch immer neue Seiten an den Charakteren. Außerdem waren ja auch sehr viele neue und interessante Sachen dabei, die Du sehr schön eingebaut hast.

Also mach Dir nicht zu viele Gedanken, lass Dich nicht drängeln und bleib Deiner Linie so gut es geht treu.
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Beitragvon Padfoot201182 » Di 05 Sep, 2006 18:02

Da muss ich Denkarius recht geben. Es ist deine FF und wir sind doch hier nicht beim ARD WUnschkonzert *lacht*
Wenn die FF deiner Vorstellung entspricht reicht das doch vollkommen, was anderes sagen ist da doch nur neben Sache.
Sicher teilst du deine FF mit den Usern, aber geht es nicht in erster Linie um das was du dir vorgestellt hast.

Wenn andere deine FF zu langwierig, nicht organisiert, langweile oder was auch immer finden, dann sollen diese sogenannten Kritiker es besser machen. So seh ich das, erst der, der selber etwas versucht oder sogar zustande gebracht hat sollte richtig hart kritisieren dürfen oder sagen das sie etwas anders machen würden.
Menschen mögen vergessen,
was du ihnen gesagt hast,
aber sie erinnern sich immer daran,
welches Gefühl du in ihnen ausgelöst hast.

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Beitragvon Siria » Di 05 Sep, 2006 20:20

Hey Zilla!
Ich habe es jetzt auch geschafft deine FF zu lesen. WOW! Anfangs konnte ich mir unter dem Titel nichts vorstellen und habe mich gefragt "was ist das für eine FF?". Naja das es eine ziemlich gute ist habe ich jetzt auch erkannt. ;-)
Du schreibst sehr flüssig. Es macht großen Spass deine Geschcihte zu lesen. Außerdem hast du ein großes Talent, Dinge zu beschreiben. Man kann richtig mit Annekatrin mitfühlen, -lachen und -leiden!
Was ich auch noch anmerken muss, du beschreibst Snape so wunderbar! er ist der gute alte Snape wie wir ihn von J.K.R kennen. Großartig!
Du hast einen weiteren treuen Leser gefunden!!!
Kann den nächsten teil kaum erwarten!

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Beitragvon Wehwalt » Mi 06 Sep, 2006 00:01

Padfoot201182 hat geschrieben:Wenn andere deine FF zu langwierig, nicht organisiert, langweile oder was auch immer finden, dann sollen diese sogenannten Kritiker es besser machen. So seh ich das, erst der, der selber etwas versucht oder sogar zustande gebracht hat sollte richtig hart kritisieren dürfen oder sagen das sie etwas anders machen würden.

Ei was denn für ein Eifer! Ich habe schon gesagt und sage es noch einmal, daß gerade diese FF mich verzagen läßt, je an etwas Eigenes in der Hinsicht auch nur zu denken. So anschauliche, witzige und stimmige Detailbeschreibungen kriegt man nicht so leicht hin. Trotzdem: Warum sollte man ein Körnchen Salz denn unerwähnt lassen? Dadurch wird doch so ein Feedback erst so richtig interessant. (Oder soll hier immer nur "Super WEITER!!!!!!" stehen, wie man es in so manchem Feedback-Thread antrifft? Völlige Kriterienlosigkeit entwertet doch auch jedes Lob, an dem ich hier, wie ich meine zurecht, nicht sparen konnte und wollte.)
Aber was ich auch immer je an leisesten Bedenken, die meine Begeisterung nicht mindern, behutsamst geäußert habe: Zilla, laß Dich auf keinen Fall irritieren. Es ist alles aus einem Guß und sollte so präsentiert werden, wie ursprünglich vorgesehen.
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Siria
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Beitragvon Siria » Mi 06 Sep, 2006 10:34

Hmmm Kritik gehört wohl dazu! Und ich denke Zilla ist dankbar wenn man sie auf etwas hinweißt, nur so kann man die stelle doch verbessern...
Bis jetzt hab ich aber noch keinen Fehler gefunden.
Was das Gesamtkonzept angeht, verlass dich da auf dich selbst es ist ja deine FF

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Beitragvon Zilla » Sa 09 Sep, 2006 21:56

So, nach 6 Tagen Posting-Pause gibt es einen neuen Teil. Wäre ja schon gestern gekommen, aber da kam ich nicht ins Forum.



„Herrlich! Das habe ich echt vermisst! Ich war lange schon auf keinem Konzert mehr.“ meinte sie erschöpft, aber glücklich, als sie sich nach der dritten Zugabe neben Tonks in einen Sessel fallen ließ. Ein verzaubertes Tischchen hielt vor ihr an und beugte sich herunter um ihr ein Glas Wasser anzubieten, das sich dabei fast über Annekatrins Rock ergossen hätte.
„Danke!“ sagte sie überflüssigerweise, als sie das Glas ergriff, dabei legte der Tisch sicher keinen so großen Wert auf Umgangsformen.
Tonks war nicht ganz so überwältigt von der Band wie Annekatrin, weil sie sie schon kannte. Sie erzählte: „Ich hab die letztes Jahr live in London gesehen. Mit ’ner riesen Lichtshow und Feuerwerk! Dr. Filibuster muss ein Vermögen an denen verdient haben!“
Annekatrin hörte Tonks noch eine Weile zu, wie diese sich über die eigenartige Vorgruppe namens „Morgans Erben“ ausließ, doch dann sah sie auf ihre Armbanduhr und meinte: „Sie sollten langsam mal die Preisverleihung machen. Es ist schon fast Mitternacht! Die Kinder müssen ins Bett – zumindest die jüngeren.“
In diesem Moment betrat Professor Flitwick den erhöhten Teil der Großen Halle und ließ mit einer Bewegung seines Zauberstabes den großen Topf zu sich rutschen, der für das Konzert an den Rand der improvisierten Bühne gerückt worden war.
Der winzige Mann sprach einen weiteren Zauber und das violette Licht aus dem Kessel erlosch. Ein einzelnes Stückchen Pergament schoss heraus und schwebte für einen Moment in der Luft, bis Flitwick hochhüpfte und ihn ergriff.
„Und den Preis für das beliebteste Kostüm des heutigen Abends gewinnt... Oh, herzlichen Glückwunsch, Miss Vane.“
Unter Jubel und Applaus kam Romilda Vane in ihrer wirklich phantastischen Verkleidung als Dryade zu Professor Flitwick und nahm ihren Preis – ein hochwertiges Spickoskop – entgegen. Sie sah nicht so aus, als hätte sie jemand anderen als Gewinner akzeptiert.
Danach standen die ersten Schüler bereits auf oder steuerten ihre Stühle auf den Ausgang zu und machten sich so langsam daran, das Fest zu verlassen. Doch in dem Chaos fiel Annekatrin eine kleine freie Stelle auf, von der sich alle fernzuhalten schienen. Ein dunkelhäutiger Siebtklässler geriet mit dem Rücken hinein, erschauerte und machte sofort einen Schritt nach vorn. Er drehte sich verwundert um, doch da war nichts.
Annekatrin beobachtete die Stelle noch ein paar Sekunden lang und es kam ihr vor, als würde sich dort ein heller Schemen abzeichnen. Ein zartes Leuchten, das man nur gegen einen dunklen Hintergrund erahnen konnte. Doch es hatte eindeutig eine menschliche Form.
„Wer ist denn das?“ fragte Annekatrin Tonks und machte mit dem Kinn eine Bewegung in Richtung des Leuchtens.
Die andere schaute sich um. „Wer?“
Annekatrin deutete mit der Hand darauf. „Na dieser Geist dort, oder was immer er darstellt.“
„Keine Ahnung, ich kann ja kaum was erkennen.“ Tonks erhob sich, zog ihren Zauberstab und ging auf die Erscheinung zu. Annekatrin folgte ihr.
Es war wirklich nur ein schwacher Schimmer in der Luft und aus der Nähe noch schlechter zu sehen, aber das Gesicht war ein kleines bisschen deutlicher.
„Oh nein!“ hauchte Tonks und wurde trotz ihrer grauen Mangalores-Haut blass. „Das ist Mr Ollivander!“ Sie drehte sich mit aufgerissenen Augen zu Annekatrin um. „Der Zauberstab-Macher aus der Winkelgasse!“
Mr Ollivander streckte jetzt den Arm aus und versuchte, wieder Tonks’ Aufmerksamkeit zu erregen. Seine Lippen bewegten sich.
„Was sagt er?“ fragte Annekatrin.
Tonks hielt ihr Ohr in die Nähe des durchscheinenden Gesichtes. Sie lauschte angestrengt, doch dann schüttelte sie den Kopf. „Hoffnungslos. Es ist einfach zu laut hier.“ Sie richtete ihren Zauberstab auf die umstehenden Schüler, von denen kaum einer die Erscheinung bemerkt hatten, und rief „Silencio!
Annekatrin tat es ihr nach und nach einigen Sekunden herrschte Stille in der Großen Halle. Es hatte sich ein Kreis um die beiden Frauen und die Erscheinung gebildet und die Schüler starrten die drei verstimmt und irritiert an, nachdem sie gemerkt hatten, dass kein Laut mehr ihre Lippen verließ.
„Entschuldigung! Wir machen’s gleich rückgängig.“ rief Annekatrin und versuchte, Mr Ollivander zu verstehen.
Harry Potter.“ sagte dieser, „Ich muss sofort mit ihm sprechen.
Auch wenn es jetzt still war, konnte man ihn kaum hören. Seine Stimme klang wie aus weiter Ferne.
„Der ist nicht hier.“ antwortete Annekatrin ihm, bevor sie sich konzentrierte und mittels Magie ihr Gehör verstärkte.
„Mr Ollivander – sind Sie... sind Sie tot?“ fragte Tonks ängstlich.
Ja, so ist es.“ lautete die Antwort, „Er, dessen Name nicht genannt werden darf, hatte keine Verwendung mehr für mich, nachdem ich ihm einen neuen Zauberstab angefertigt hatte. Ich kann nur hier sein, weil in dieser Nacht der Schleier zwischen dem Reich der Lebenden und dem der Toten besonders dünn ist. Und auch nur, weil sich in Hogwarts so viele Zauberstäbe befinden, die meine Liebe und meinen Geist in sich tragen, dass es fast so ist, als wäre ich selbst hier.
Also hören Sie mir zu: Der junge Mr Potter soll wissen, dass er und Er, dessen Name nicht genannt werden darf, von nun an in der Lage sind, einander zu vernichten. Das macht Harry Potter verletzbar und gibt ihm Macht zugleich.
Sagen Sie ihm das!
Ich bitte Sie! ...
Ollivanders Stimme verhallte.
Das bläulich-weiße Schimmern in der Luft war ebenfalls verschwunden.
Finite.“ sagte Tonks leise, während sie ihren Zauberstab geistesabwesend in Richtung der Schüler schwenkte. Sofort bracht Tumult aus.
„Was war denn hier los?“ übertönte eine strenge Stimme den Lärm. Professor McGonagall drängte sich zwischen den Schülern hindurch, gefolgt von Bill Weasley, und blickte Tonks und Annekatrin fragend an.
„Mr Ollivanders Geist war hier.“ erzählte Tonks.
„Ollivander?“ fragte McGonagall beunruhigt und forderte die beiden jungen Frauen dann auf: „Kommen Sie bitte mit in mein Büro.“

Wenige Minuten später hatten sie sich im Büro des Schulleiters versammelt. Snape und Hagrid, die sie auf dem Weg zum Ausgang getroffen hatten, waren ebenfalls anwesend.
„So, was genau ist denn nun passiert?“ fragte McGonagall.
„Eigentlich nicht viel.“ antwortete Annkatrin, „Mr Ollivanders Geist oder so etwas Ähnliches – vielleicht ‚unterweltsflüchtiger Teil des Selbst’ – trug uns auf, Harry Potter zu sagen, dass er Voldemort einen neuen Zauberstab gemacht hat und dass die beiden nun in der Lage sind, einander zu vernichten. Also Harry und Voldemort, nicht Ollivander und...“
„Ist es also so weit...“ sagte McGonagall und seufzte fast dabei. „Nun, das dachten wir uns schon. Albus – Professor Dumbledore – hat das vermutet, seit Ollivander verschwunden ist, und Severus hier hat uns bestätigt, dass es das ist, was Er, dessen Name nicht genannt werden darf, von Ollivander verlangt.“
„Hättest du ihn nicht befreien können?“ fragte Tonks Snape verstimmt. „Welche Informationen können so wichtig sein, dass du dafür ein Menschenleben opferst. Ach nein – wir sind ja schon bei zwei.“
Snape presste die Zähne zusammen und erhob sich ein Stück von seinem Stuhl. Er hatte die Fäuste geballt und schien kurz davor zu sein, auf Tonks loszugehen. Sein Gesicht war weiß vor Wut.
„Ollivander hat sich nicht gerade zwingen lassen.“ fuhr er sie an.
„Severus!“ sagte McGonagall beschwörend.
Snape sah sie an; dann beruhigte er sich langsam wieder und setzte sich widerwillig hin. Sein Atem ging schwer. „Ich war dabei, als sie ihn abholten. Er war ganz ruhig und schien es als Abschluss seines Lebenswerks zu betrachten, diesen Zauberstab anzufertigen.
Und wie Ollivander sagte: Jetzt können Potter und der Dunkle Lord einander vernichten. Es war also auch in Potters Interesse und damit in unserem. Deshalb habe ich nicht eingegriffen.“
Tonks biss sich auf die Lippe und sah nach unten. Sie war eindeutig immer noch wütend auf Snape, konnte sein Argument aber nicht entkräften.
Einen Moment lang war es still in McGonagalls Büro. Dann atmete die Direktorin tief durch und rückte ihre Brille zurecht, wobei ihr auffiel, dass sie immer noch ihre Vogelschnabel-Maske in die Stirn geschoben hatte. Sie nahm sie ab.
„Gut, ich werde Mr Potter und auch den Rest des Phönixordens darüber informieren. Das war dann alles.“ sagte sie müde und wollte sich erheben.
Eine Stimme unterbrach sie: „Warten Sie...“
Verwirrt sah Annekatrin sich um. Die Stimme kam nicht von einem der Ordensmitglieder.
„Haben Sie ... Hat Mr Ollivander auch etwas über meinen Enkel gesagt?“
Es war eins der Portraits an der Wand hinter ihr, das da sprach.
„N-Nein.“ antwortete Annekatrin zögernd. „Es sei denn, sie sind Großvater Potter oder Großvater Voldemort.“
„Nein, ich bin Großvater Fortescue. Mein Enkel Florean wurde ebenfalls entführt. Ich habe es gehört, wie sie ihn holten. Er war in der Küche und dann im Flur, doch mein Bild hängt im Wohnzimmer Ich habe ihn noch nicht einmal gesehen...“ Die Augen des dicklichen Zauberers waren vor Entsetzen geweitet, als er sich daran erinnerte, wie sein Enkel von den Todessern entführt worden war.
„Fortescue ist schon lange tot.“ sagte Snape leise und schüttelte den Kopf. Er wandte sich an Annekatrin: „Der Dunkle Lord hatte ihn damals entführen lassen als er plante, Dumbledore zu töten. Doch so wie es aussah, wusste Fortescue nicht das, was der Dunkle Lord sich erhofft hatte, und dann hat er die Mission einem damaligen Hogwarts-Schüler anvertraut –„
„Draco.“ murmelte Annekatrin unbewusst.
Snape schaute sie kurz mit einem Anflug von Verwunderung an, und schien sich dann zu ärgern, dass sie so viel wusste.
„– Ja. Er hat die Mission auch ohne Fortescues Hilfe erfüllt – fast erfüllt – deshalb gehe ich davon aus, dass der Dunkle Lord sich Fortescues inzwischen entledigt hat. Er hat ihn zumindest nie wieder erwähnt. Und da ich mich um etwas anderes kümmern musste, habe ich nicht weiter nachgeforscht.“
Der Zauberer auf dem Portrait gab ein leidvolles Stöhnen von sich. „Ich weiß noch nicht einmal, warum!“ sagte er mit weinerlicher Stimme, „Er hat doch nur Eiskrem verkauft. Und in seiner Freizeit Geschichtsbücher gelesen – was sollte er Ihr wisst schon wem nützen?“
„Geschichtsbücher...“ grübelte Bill, „Gab es irgendein Gebiet, auf dem er sich besonders gut auskannte?“
Der alte Fortescue lachte mit Liebe und Schwermut gleichermaßen in seinen Augen. „Aaahahahach, wenn Sie alte Geschichten und staubige Pergamente als Gebiet ansehen wollen... Ja. Mein Enkel war besessen von Al-Kahest ibn Hakim ibn na, was weiß ich. Er war ein Alchemist aus dem Orient. Es heißt, er habe eine Substanz erfunden, die so mächtig ist, dass ihr kein Stoff und keine Magie widerstehen kann. Also, wenn Sie mich fragen, ist das alles ausgemachter Blödsinn!“
Eine klingende Stille herrschte nach diesen Worten in McGonagalls Büro. Die Ordensmitglieder sahen einander mit offenem Mund an und wagten kaum zu atmen. Annekatrin fühlte, wie Angst und Ehrfurcht ihr einen Schauer durch den ganzen Körper jagten.
Fortescue bemerkte offenbar nichts davon.
„Dieser Al-Kahest war ja auch nicht gerade berühmt. Außerdem heißt es, er hätte den Verstand verloren und die Substanz versteckt, als er erkannte, was er geschaffen hatte, aber viel wahrscheinlicher ist, dass er immer schon ein bisschen ...“ Fortescue machte eine Geste in der Nähe seines Kopfes. „... gewesen ist.“
„Wir sollten versuchen, das herauszufinden, oder?“ gab Bill zu bedenken, „Wenn Fortescue tatsächlich diese Substanz gefunden oder hergestellt hat, sollten wir das wissen. Und vielleicht können wir ihn sogar befreien, falls er noch lebt.“
Snape stieß einen verächtlichen Ton aus.
Er sah Annekatrin an. „Das wäre doch was für Sie, nicht? Beim Dunklen Lord einbrechen... Sie könnten die Wände einschlagen und ihm seine mächtigste Waffe ‚einfach wegnehmen’.“
„Wenn ich wüsste, wo der Dunkle Lord wohnt...“ antwortete Annekatrin provozierend.
„Das kann ich Ihnen sagen: Im Haus der Riddles. Soll ich Sie hinführen?“
„Na los, gehen wir!“ schlug Annekatrin vor und machte Anstalten, aufzustehen.
Snape lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Das schaffen Sie nicht! Selbst Sie können nicht bei zwölf Dutzend Inferi einen Handhebel ansetzen oder einen Riesen mit einem Hüftwurf erledigen.“
‚Das ist wahr.’ dachte Annekatrin und stützte nachdenklich das Kinn in die Hand. ‚So stark bin ich nun auch wieder nicht.’
„Außerdem ist dieses Haus vielfach gegen Eindringlinge geschützt. Sie bräuchten das Dunkle Mal, um hinein zu gelangen. Oder müssten eine persönliche Einladung vom Dunklen Lord bekommen.“
„Können wir nicht nochmal einen Spion einschleusen? Oder habt ihr nicht noch einen in petto?“ fragte Annekatrin und sah die Ordensmitglieder an.
„Nun... So etwas Ähnliches.“ gab McGonagall zu. „Nicht bei Ihm selbst, aber bei seinen Verbündeten.“
„Nein, das ist doch viel zu gefährlich!“ widersprach Tonks. Panik klang in ihrer Stimme mit. Annekatrin drehte sich um. Die junge Hexe schüttelte den Kopf und ihre Augen waren weit aufgerissen. Sie schien wirklich große Angst zu haben. Hatte sie sich etwa bei den Todessern eingeschlichen? Durch ihre Wandlungsfähigkeit wäre das sicher kein Problem für sie gewesen. Aber dann hätte sie trotzdem das Dunkle Mal gebraucht...
„Tonks...“ sagte McGonagall sanft, „Jeder von uns hat sich dafür entschieden, im Notfall sein Leben zu geben. Willst du wirklich, dass er sich feige zurückzieht, wenn Er, dessen Name nicht genannt werden darf, vielleicht eine Waffe besitzt, die uns allen gefährlich werden könnte?“
Tonks’ Schultern sanken herab. „Nein.“ murmelte sie, aber ihre Augen sagten etwas anderes.
„Gut, dann ist das beschlossen.“ sagte McGonagall sanft, „Sie dürfen jetzt gehen. Und verlieren Sie nicht den Mut!“

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Beitragvon Wehwalt » Sa 09 Sep, 2006 22:32

Wieder ein wunderbarer Teil ... ich verstehe gar nicht, warum Du, Zilla, so voreilig eingeräumt hattest, daß das Halloween-Fest ein wenig außerhalb der Geschichte stehe - wo Du doch diese offensichtlich sehr bedeutsame Episode darin eingefügt hast. Jetzt wird es wirklich spannend. Und wiedermal die leisesten Andeutungen aus den bisherigen HP-Bänden (Ollivander, Fortescue) total logisch und einfallsreich verarbeitet! Und auch so nette Kleinigkeitem, wie daß Ollivander als Geist erscheinen kann, weil er mit Hogwarts durch so viele Zauberstäbe auf einem Haufen verbunden ist: Hat mir alles sehr gut gefallen.
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Zilla
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Beitragvon Zilla » So 10 Sep, 2006 00:31

Ähm - diese Episode habe ich ja erst jetzt eingefügt. -_-°
Das, worauf sie hinausläuft, ist allerdings schon lange Bestandteil der Geschichte.

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Beitragvon Wehwalt » So 10 Sep, 2006 00:45

Wow - ich dachte, alles sei schon fertig gewesen bis auf die letzten drei Kapitel oder so, als Du zu posten begonnen hast.
Tja, dann kann die liebe Padfoot jetzt aber nicht mehr schimpfen. Denn nun scheinen mir meine und Denkarius' leise angedeutete Bedenken eindeutig erfreuliche Früchte getragen zu haben. Findest nicht auch, Padfoot? *liebfrag*
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Azrael
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Beitragvon Azrael » So 10 Sep, 2006 14:44

Super, es geht weiter. Der Teil gefällt mir richtig gut, jetzt wird's spannend ^^

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Beitragvon Zilla » Mo 11 Sep, 2006 01:44

Stimmt, Wehwalt: Sie waren fertig. Jetzt sind sie's nicht mehr. :-)

Nein, Azrael, es wird leider nicht spannend.

Ach, habt nicht immer so hohe Erwartungen an mich! Dann kriege ich immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich an den Rest der FF denke...