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[HP] Der richtige Weg ( Update 28.08.) Abgeschlossen

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Beitragvon Krone » Do 17 Aug, 2006 23:10

Sehr schön, da freu ich mich jetzt schon drauf :)
Bis jetzt gut gelungen, vor allem die Sache mit dem Todesser der Sirius besucht klingt total interessant... Vielleicht Bellatrix, die es kaum erwarten kann ihn in die Finger zu bekommen und sich mittels Vielsafttrank in Snape verwandelt hat? Nun ja, ich warte gespannt ab, wie es weitergeht...
"...Und man siehet die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht!"

Padfoot201182
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Beitragvon Padfoot201182 » Fr 18 Aug, 2006 21:10

Und wieder hat Denkarius durch zwei Kapitel gebissen, damit ihr es nicht ganz so schlimm zu lesen habt.
Zuletzt geändert von Padfoot201182 am Di 22 Aug, 2006 03:30, insgesamt 1-mal geändert.
Menschen mögen vergessen,
was du ihnen gesagt hast,
aber sie erinnern sich immer daran,
welches Gefühl du in ihnen ausgelöst hast.

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Beitragvon Krone » Sa 19 Aug, 2006 09:44

Ja, ich bin auch gespannt, wie Sirius aus Voldemorts Klauen rauskommt, alleine, durch Snape oder durch Peter oder doch jemand ganz anderes?¿?
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Beitragvon Padfoot201182 » Sa 19 Aug, 2006 21:28

Ich hab vorhin mal einen kleinen Plan aufgestellt und selber schockiert festgestellt das es nur noch sieben Kapitel sind bis zum Ende. die ich schreiben muss :shock: Ich kann es selber kaum glauben.

Danke wieder für die Kommis. Was Nayri angeht, so ist sie ganz spontan gekommen ... ich bin noch recht unschlüssig was mit ihr passiert. Na mal schauen.
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Beitragvon Denkarius » Mo 21 Aug, 2006 11:07

Bin von den neuen Kapiteln auch sehr begeistert und muss überrascht feststellen, dass es wohl jetzt an mir liegt, wann es weitergeht.

Ich verspreche, mich zu beeilen. Habe schon ein bisschen weitergelesen und kann Euch versprechen, da kommt was auf Euch zu...

Prima Geschichte, die immer spannender wird und nun so richtig an Fahrt aufnimmt.

Unvorstellbar, dass das in sieben Kapiteln schon zu Ende sein soll...

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Beitragvon Padfoot201182 » Mo 21 Aug, 2006 21:33

*knuddelt Denkarius* Was würde ich nur ohne dich als Beta machen?! So und da du dich ja so angestrengt hast, bekommen die anderen vier neue Kapitel zum lesen. Viel Spaß :wink: Zumindest hoffe ich, das ich euch nicht erschlage.

Ab jetzt findet ihr die FF in dem anderen Thread :wink:
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Beitragvon Padfoot201182 » Di 22 Aug, 2006 03:18

So ich blick nun auch schon nicht mehr durch und damit es für euch einfacher wird, werde ich einen Thread aufmachen in der ich die Geschichte Poste und in dem anderen könnt ihr weiter euer Feedback schreiben.


PROLOG

GODRIC HOLLOW

„Was?“
„Beruhige dich James und lass Albus zu Ende reden.“
„Es gibt nichts weiter zu sagen: Sirius ist verschwunden Lily. Und das nur, weil...“
„Weil er es so wollte.“ Albus Dumbledore saß ruhig in einem Chintz Sessel, den er heraufbeschworen hatte. Seine Fingerspitzen lehnten aneinander, wobei seine Zeigefinger den Mund berührten. Während seines ganzen Berichts über Sirius’ Verschwinden, hatte er die Augen geschlossen. Er hatte den Bericht selber erst vor wenigen Stunden erhalten und war darüber genauso entsetzt und verstört wie Lily und James. Alle Anwesenden hatten gewusst, welches Risiko Sirius eingegangen war, als er der Geheimniswahrer von den Potters geworden ist. Und nichts und niemand hätte ihn davon abhalten können.
Nun war der schlimmste Fall eingetreten, den es geben konnte. Sirius Black, der beste Freund von James Potter und Pate Harry Potters, war nun seit mehr als einer Woche verschwunden.
Hartnäckig hatten sich Gerüchte gehalten, dass Sirius untergetaucht war um die Todesser um Voldemort zu verwirren und ihre Suche nach den Potters außerhalb Englands zu verlegen, doch sein wichtigster Spion im Kampf gegen Voldemort, hatte ihm, Dumbledore, die Wahrheit erzählt. Voldemort hatte Sirius in seiner Gewalt. Er hätte die beiden nun damit trösten können, dass Sirius nicht nachgegeben hat, denn sonst würden Lily und James ihm nun nicht mehr gegenüber sitzen. Doch, so wusste er, war das kein großer Trost.
Langsam öffnete Dumbledore die Augen und sah zu den beiden hinüber. James hatte sich auf einen Hocker gesetzt, den Kopf in den Händen vergraben, Lily hockte vor ihm und versuchte ihn zu beruhigen.
„James, du musst jetzt einen klaren Kopf behalten. Es nützt weder dem Orden noch Sirius, wenn du jetzt unüberlegt handelst.“
Mit einem traurigem lächeln tauchte James Gesicht wieder auf. „Als würde ich unüberlegt handeln... das hättest du lieber Sirius sagen sollen, bevor er sich auf so einen Wahnsinn eingelassen hat.
Aber ich weiß du hast Recht. Also, Albus, was hast du vor zu unternehmen?“
Nichts, war die Antwort, doch das konnte er James nicht sagen. Nicht in diesem Augenblick.
„Um der Wahrheit genüge zu tun, ich weiß es noch nicht James. Es wäre nicht klug nun eine groß angelegte Suche zu starten, wo wir jede Aufmerksamkeit unterbinden wollen. Doch was viel wichtiger ist James, dass egal was nun geschieht, du dich an das erinnerst, was wichtig ist. Deine Familie. Es wäre Sirius gegenüber undankbar, würdest du nun alle Vorsichtsmaßnahmen vergessen und versuchen ihn zu finden.“
Er sah die Wut in James Augen... nein... keine Wut... Enttäuschung. Und das traf Dumbledore mehr, als es Wut gekonnt hätte.
„Aber du könntest Snape...“ wollte Lily vorsichtig fragen. Doch wurde sie von James unterbrochen.
„Snape?“ James Stimme klang schrill, bei dem Namen. „Was soll er ausrichten. Er würde keinen Handschlag für Sirius tun...“
„Er war es, der mir von Sirius’ Verschwinden berichtete James. Er hat mir alles erzählt, was ich euch berichtet habe. Auch wenn ihr euch nie gut verstanden habt, darfst du seine Rolle nicht vergessen die er bekleidet, denn er ist ein großes Risiko eingegangen, als er zu mir kam. Ohne ihn hätten wir nie gewusst, dass Voldemort hinter euch her ist.“
„Ohne ihn würde Voldemort sich keinen Pfifferling um uns scheren.“ James stand auf und verschwand hinter der Türe, die zu Harrys Zimmer führte.
„Du darfst es ihm nicht übel nehmen, Albus. Er ist James bester Freund... wenn Sirius was zustößt, würde er sich das nie verzeihen.“
Dumbledore war aufgestanden und ging, begleitet von Lily, zur Tür.
„Ich werde wieder mit euch Kontakt aufnehmen.“ Er sah Lily tief in die Augen und in diesem Moment wusste sie, dass Sirius verloren war.

IRGENWO IN ENGLAND

„Und du bist dir sicher, dass du mir nicht verraten willst, wo sich die drei befinden?“ Voldemort stand aufgerichtet vor Sirius. Sein schwarzer Mantel hüllte die hagere Gestalt ein, die mit einer Stimme wie aus Honig auf den vor sich knienden einredete.
„Du würdest es dir um so vieles einfacher machen, Black. All der Schmerz, die Pein, die Demütigung, all das wäre ausgelöscht innerhalb eines Lidschlages. Und alles ist so einfach, nur ein Wort, nur ein Satz würde dich erlösen.“
„Leck mich am Ar... ARGGGHHHHHH“ Unglaubliche Schmerzen schossen durch Sirius, als der Fluch eines der Todesser ihn traf. Sie alle hatten sich um ihn versammelt. Eine Prozedur die er gewöhnt war... doch seit wie vielen Tagen? Wie lange war er nun schon ein Gefangener? Wie lange schon saß er hier in der Dunkelheit? Seit wann teilte er das schimmlige Brot mit den Ratten? Er wusste es nicht... er wusste nichts mehr wirklich. Alles war zu einem Traum für ihn geworden, ein Alptraum aus dem es kein Erwachen gab.
Wenn diese Schmerzen nur aufhören würden, würde alles besser werden. Doch so schnell gaben die Todesser nicht auf. Sie wechselten sich ab, jeder hatte das vergnügen ihn mit einem Fluch zu bearbeiten.
Doch dann hörten die Schmerzen auf. Kalter Schweiß rann ihm in Strömen, den Rücken hinunter. Seine langen schwarzen Haare klebten an seinem Gesicht. Er war zu schwach sie sich aus den Augen zu wischen, nur um zu sehen ob es wieder seine Cousine Bellatrix war, die ihn fast in den Tod trieb.
„So, das soll ich also wirklich tun Black?“ Ein verhaltenes Lachen ging durch die Todesser. „Ich denke, das überlasse ich anderen. Vielleicht deinem kleinen Freund Remus Lupin.
Hat er immer noch seine Probleme beim Mondschein? Wäre es nicht schön, wenn du ihm dann nicht wieder beistehen könntest, wie in alten Schulzeiten?“
„Lass... Remus... aus dem Spiel.“ Nur stockend kamen die Worte über Sirius aufgeplatzten Lippen. Sein Körper war mitgenommen von den Torturen, sein Geist wollte aufgeben, doch sein Herz ließ ihn standhaft bleiben. Sein Herz und der Gedanke an Harry.
„An das kleine Potter Baby denkt der große kühne Black? Wie rührend.“ Voldemorts Stimme troff Verachtung, doch auch unglaublicher Hass schwoll in den Worten mit. Liebe war etwas das er nicht verstand und auch nie verstehen würde. Und das war es, was Sirius dazu bewegte zu schweigen und den Fidelius-Zauber aufrecht zu erhalten: Die Liebe zu seiner wirklichen Familie und der Gedanke sie wieder zu sehen.
„Ich werde dich brechen Black und wenn ich dir die Haut von deinem Körper schälen muss, ich werde herausfinden was ich zu wissen wünsche.“ Das rascheln vieler Umhänge verriet Sirius das Voldemort genug für heute hatte. Und so ließen sie ihn wieder zurück in der Dunkelheit, mit dem Wissen, dass Voldemort beim nächsten Mal sein Versprechen von heute erfüllen würde.

KAPITEL 1

Als Lily wieder ins Wohnzimmer kam, stand James mit Harry auf dem Arm vor dem Kamin. Erst als sie fast neben ihm stand, bemerkte sie, dass er seinen Umhang trug.
„Das kann nicht dein Ernst sein?“ Fordernd und wütend streckte Lily die Arme nach Harry aus.
„Was Lily? Hast du allen ernstes erwartet ich warte darauf, dass Dumbledore was tut? Ich habe den größten Respekt vor ihm, doch dieses eine mal muss ich gegen seine Order handeln.“ Er hatte nicht auf Lilys Bewegung reagiert und so presste er Harry immer noch an sich. „Außerdem denke ich nicht, dass er was zu unternehmen gedenkt. Sirius ist ein tapferer Kämpfer, der für die gute Sache drauf geht. Mehr ist er nicht für ihn.“
Traurig sah James in die Flammen. Er konnte den Abend nicht vergessen als Sirius ihr Geheimniswahrer wurde. Selbst Dumbledore hatte sich angeboten und auch Peter sowie Remus wären diesen Freundschaftsdienst eingegangen. Doch Sirius vertraute er am meisten und so hatte Dumbledore den Fidelius-Zauber gesprochen, das tiefe Band des Stillschweigens, welches Harry, Lily und ihn schützen sollte. Dass die Gefahr so schnell nach ihnen griff, fasste er immer noch nicht.
„Wie kannst du so was sagen James? Albus steht jedem von uns nahe. Er hat dich zur Ruhe gemahnt, damit deinem Sohn nichts geschieht.“
Verärgert lief Lily durch das Zimmer und blickte dabei immer wieder zu ihrem Mann und ihrem Sohn.
Er war der Grund warum Sirius dieses Risiko aufgegeben hatte. Würde James nun unüberlegt handeln, wäre sein Opfer völlig umsonst.
„Ich weiß was du denkst Lily. Und du hast auch Recht. Aber er ist mein Bruder und du weißt das er das Selbe für mich tun würde.“
„Aber er hat keinen Sohn der ohne ihn aufwachsen sollte.“ Schleuderte sie ihm entgegen. „Versteh doch James, ich mache mir genauso große Sorgen um Sirius wie du ... doch es geht hier um Harry und um sonst nichts. Wenn er nicht wäre, würde ich mit dir gehen. Ich würde sterben um ihn da raus zu holen.“
Harry fing an zu knatschen, da James ihn zu feste an sich drückte.
„Gib ihn her.“ Lily hatte sich einigermaßen beruhigt und nahm nun
Harry. „Wenn es das ist was du möchtest, fein. Dann geh. Aber glaube mir James, das wäre nicht das was Sirius von dir verlangen würde.“
Doch er hörte ihr schon nicht mehr zu. Er griff zu dem kleinen Topf der auf dem Kamin stand und nahm eine Prise des Pulvers, das sich darin befand und warf es in den Kamin. Die vorher rot und gelben Flammen wurden smaragdgrün.
„Remus Lupin“ rief James in das Feuer, worauf hin sich ein Strudel in dem Feuer bildete. Es dauerte eine Zeit bis es sich wieder beruhigte, doch dann zeigte es einen erschöpft wirkenden Mann in einem Stuhl, der ein Buch las. Sein Gesicht sah eingefallen und mitgenommen aus und seine hellbraunen Haare zeigten trotz seines noch jungen Alters erste graue Strähnen.
„Remus.“
Remus Lupin zuckte leicht zusammen als er die Stimme hörte. Doch schon im nächsten Augenblick hatte er sich gefasst und hockte sich vor das Feuer um in gleicher Augenhöhe wie James zu sein.
„James, wie geht es euch? Es freut mich, dass du dich mal wieder meldest.“
„Das ist kein Freundschaftsbesuch. Remus wir müssen Peter erreichen, es ist was passiert.“
„Mit Harry ist doch alles in Ordnung oder?“ fragte Remus besorgt, doch James schüttelte nur ungeduldig den Kopf.
„Harry geht es gut, Lily kümmert sich gerade um ihn. Nein, es geht um Sirius. Remus, er ist verschwunden.“
Entsetzt sah Remus zu James, dann ohne noch ein Wort zu sagen stand er auf und machte James Platz, so dass er das Zauberfeuer verwenden konnte.
„Ich will nur mit den beiden reden. Vertrau mir Lily, ich werde heute noch nichts unternehmen.“ Er war wieder zu den beiden getreten und versuchte nun seine Frau zu beruhigen. Seine Hand streckte sich nach ihrem roten Haar aus, doch sie wand sich ab. Stille Tränen rannen ihr über das Gesicht, es waren Tränen der Verzweiflung. Sie könnte alles verlieren und dass James es wusste und dennoch so handelte, machte sie hilflos und wütend. Am liebsten hätte sie geschrieen, ihn beschimpft, Sachen nach ihm geworfen. Doch sie tat es nicht. Mit dem Rücken zu James stand sie dort mit Harry im Arm und hoffte er würde bleiben. Dann hörte sie das rascheln seines Umhanges und mit einem leisen Plopp war er in den Flammen verschwunden.

Natürlich hatte James vergessen seine Brille abzunehmen, bevor er in das Feuer gestiegen war und so musste er sie zuerst reparieren, bevor er seine Umgebung wahrnehmen konnte. Verärgert zog er seinen Zauberstab unter seinem Umhang hervor und richtete ihn auf die Bruchstücke. „Reparo“. Doch nichts geschah. Er wiederholte die Worte, doch noch immer geschah nichts. Immer wütender und aggressiver wiederholte er die Zauberworte „Reparo, Reparo, REPARO “.
Eine kräftige Hand legte sich von hinten auf James Schulter. „Komm her, lass mich das machen.“
Fast willenlos ließ er sich zu einer alten zerschlissenen Couch führen, auf die er sich fallen ließ. Verzweifelt vergrub er sein Gesicht in den Händen. Das konnte nicht wirklich sein, es war einfach ein Missverständnis schoss es ihm immer wieder durch den Kopf. Gleich würde Sirius Gesicht irgendwo auftauchen und ihn auslachen, dass er es nicht geschafft hatte seine Brille zu richten.
„Hier.“ Die gleiche Hand die ihn vor wenigen Sekunden auf die Couch zugeschoben hatte, reichte ihm nun die Brille.
Es waren nicht die feingliedrigen Finger wie Remus sie hatten. Diese Hand war kräftig und man sah ihr an, dass sie zum Arbeiten gedacht waren.
„Peter.“ Peter Pettigrew, der vierte in der Runde der Marauders sah ihn mit aufgeweckten Augen an. Sein blondes Haar, das genauso wie Remus in den Jahren in Mitleidenschaft gezogen worden war, hatte er abrasiert und seine braungebrannte Glatze spiegelte das Licht der Kerzen wider, die Remus im Raum aufgestellt hatte.
Sein massiger Körper hatte sich vor ihm hingekniet und sah ihn nun besorgt an. Seit ihrer Schulzeit hatte Peter sich verändert. Er war nicht mehr der unsichere Junge, der andere anhimmelte. Nun war er jemand der angehimmelt wurde. Sein Körper war kräftiger als damals und auch sein Verhalten hatte sich völlig verändert. Das einzige was an ihm gleich geblieben war, waren seine Augen die James immer noch an die Ratte erinnerte in die er sich zu verwandeln pflegt, doch waren sie nun von vielen Lachfalten und einer gesunden Hautfarbe eingerahmt. Seine schmalen Lippen waren zu einem aufmunternden Lächeln verzogen.
„Remus besorgt uns gerade was zu trinken. Er ist der Ansicht, das können wir nun gebrauchen.“
Kaum hatte Peter den Satz beendet, erschien Remus mit einer Flasche Feuerwhisky und drei Gläsern. Er drückte jedem ein volles Glas in die Hand und setzte sich erst als er sein Glas ausgetrunken hatte.
„Kaum hattest du mir gesagt, was geschehen war, habe ich Peter benachrichtigt.
James, bist du dir ganz sicher?“
„Dumbledore selber hat es Lily und mir erzählt. Es ist noch keine Stunde her.“
Peter griff nach der Flasche und schenkte jedem von ihnen noch mal nach. Niemand wagte darauf als erster etwas zu sagen, noch groß irgendwelchen Spekulationen nach zu gehen.
Es war ein unangenehmes Schweigen, das sich zwischen den Freunden ausbreitete, das von Remus als erstes gebrochen wurde.
„Und woher weiß es Dumbledore? Ich meine, schließlich gibt es noch die Möglichkeit das die Informationen nicht zutreffen.“
James trank den zweiten Whiskey und schüttelte dabei den Kopf. „Glaub mir, die Information ist zuverlässig. Oder denkst du das Snape sich das so einfach aus den Fingern saugt.“
„Na, dass diese Nachricht von ihm stammt hätten wir uns denken können.“ Meinte Peter sarkastisch. „Und was hat Dumbledore nun vor zu unternehmen?“
Ein verächtliches Schnaufen entrang sich James Kehle. „Was denkst du wohl? Nichts.“
„Hat er das so gesagt? Hat Dumbledore wirklich zu dir gesagt, er wird nichts unternehmen?“ Remus hatte sein Glas weit von sich weggestellt, genauso wie Peter, denn beiden war nun klar, dass sie einen klaren Kopf behalten mussten. James dagegen, griff erneut zu der Flasche.
„Er meinte, es wäre unangebracht nun eine Suche zu starten und so die Aufmerksamkeit auf den Orden zu ziehen.“ Seine Stimme klang bereits schleppend und so packte Peter die Flasche vom Tisch.
„Du meinst sicherlich Aufmerksamkeit auf dich und Lily. Denn würde der Orden eine Suche vorbereiten, würdest du dich daran beteiligen wollen und es wäre unklug, das zu tun.
Das weißt du doch James?“
„Spreche nicht mit mir als wäre ich ein kleines Kind Remus. Ich weiß was ich tue.“ Nach der Flasche tastend, beugte James sich unter den Tisch, doch packte Peter, der direkt neben ihm saß, am Arm.
„Ich denke, das reicht nun James.
Und höre auf Remus. Es ist viel zu gefährlich.“
„Als hätte ich nicht schon gefährlichere Dinge erlebt. Oder warst du nicht dabei als wir Monat für Monat mit einem Werwolf in der Heulenden Hütte rum gestreunert sind?“
Remus war bei diesen Worten zusammen gezuckt. Es verletzte ihn, dass James dies zur Sprache brachte. „Dazu habe ich nie einen von euch aufgefordert.“
„Und ich erinnere euch nur daran, dass Sirius ebenfalls schon große Strapazen auf sich genommen hat, für seine Freunde.“ James hatte nicht bemerkt, dass er bereits auf seinen Füßen stand.
„Keiner hat es vergessen, James. Denk nicht wir wollen ihm nicht helfen oder er bedeutet uns weniger als dir. Allerdings sollten wir mit bedacht an die Sache gehen.“ Remus war auf dem Sessel bis an die Kante gerückt und sah nun zu seinem Freund hoch.
„Denn bedenke eines James, solltest du zuviel Aufmerksamkeit erregen, und das wirst du mit diesem Verhalten, ist es für die Todesser nicht mehr nötig Sirius am Leben zu lassen. Denn dann brauchen sie sich nur noch an dich zu halten. Wenn das der Fall ist, wirst du nicht nur Sirius verlieren, sondern auch deine Familie.“
Enttäuscht sah James von Peter zu Remus. „Du redest schon so wie Dumbledore. Also hast du nicht vor mir zu helfen? Fein, dann werde ich es eben alleine schaffen.“
„Du dummer Mann. Denkst du auch nur eine Sekunde an Harry?“ Peters Stimme hallte durch den Raum. Doch anscheinend hatte Peter erreicht was er wollte, denn James sah erstaunt zu ihm und setzte sich dann wieder hin.
„Na bitte. Kann man jetzt wieder vernünftig mit dir reden? Denn schließlich haben wir nicht gesagt, dass wir nichts tun wollen. Wir haben nur gesagt, dass du dich zurückhalten sollst. Und das wäre deiner Frau und dem Kleinen nur fair.“
„Das Gescheiteste was wir nun tun könnten ist entweder Dumbledore oder Snape nach weiteren Informationen fragen.“ Remus ging über den Vorfall einfach hinweg. Er wusste, dass es wenig nützen würde, es mit James zu ausdiskutieren.
„Weder der eine noch der andere, wird ausgerechnet uns etwas sagen.“ Erschöpft lehnte James seinen Kopf zurück und ließ seinen Blick über die Zimmerdecke streifen. Außerdem musste er so den anderen nicht ins Gesicht sehen.
„Wahrscheinlich hast du Recht. Nun dann bleibt uns nur noch eine andere Möglichkeit. Wir müssen warten, bis Dumbledore eine Versammlung des Ordens einberuft.“
Bei diesen Worten Remus wollte James auffahren doch ein Blick von Peter reichte um ihn zum Verstummen zu bringen. „Nimm nicht die Position von Sirius ein, es hat mir schon immer gereicht wenn einer von uns mit dem Kopf durch die Wand wollte. Also besinn dich auf deine Rolle Krone und werd vernünftig.“
„Gerade du solltest...“
„James denk nicht ich weiß nicht was ich Tatze zu verdanken habe. Ohne ihn wäre ich wahrscheinlich immer noch dieser kleine plumpe Junge der euch anhimmeln würde. Könntest du nun aufhören Remus und mich anzufahren?“
„Entschuldigt, aber das alles ist so unwirklich. Und wenn ich ehrlich bin, gebe ich mir die Schuld daran.“
„Und du denkst es wird besser wenn du in dein Verderben rennst? Dein Verstand muss schon beim ersten Whiskey verschollen sein.“ Remus sah auf die Uhr. „Wir haben schon zwei. Ich denke heute werden wir eh nichts mehr erreichen können. Peter bringst du...“
James sah abwesend auf den Boden und so bemerkte er nicht die besorgten Blicke seiner Freunde. „Sicher Remus. Und du wirst...“
„Genau das werde ich tun Peter.“
Peter stand auf und sah zu James hinab. „Ich würde gerne kurz mit zu dir kommen. Mal kurz mit Lily reden, sehen wie es Harry geht. Denn ich gehe mal davon aus, das sie auf dich warten wird.“
Verzweifelt fuhr sich James durch die dichten schwarzen Haare. „Wahrscheinlich hast du Recht. Danke Moony für den Whiskey.“
„Kein Problem. Also schlaf eine Runde und ich werde morgenfrüh bei euch vorbei kommen.“
Peter hatte bereits Flohpulver in den Kamin geworfen und wartete nur noch auf James. Als er, wenig sicher auf den Beinen, zu ihm stieß verschwanden sie gemeinsam in den Flammen.
Remus wartete, dass das Grün wieder in Rot umschlug um nur kurz darauf erneut Pulver ins Feuer zu werfen. „Dumbledores Büro.“

KAPITEL 2

Doch Dumbledore war nicht in seinem Büro. Nach dem er Lily und James verlassen hatte, machte der Schulleiter sich auf den Weg zu Sirius’ Haus. Grimmauldplatz zwölf lag ruhig neben den anderen Häusern. Nichts dort drin ließ vermuten, dass der Besitzer nicht mehr dort war. Alle Fenster im Haus waren dunkel und auch als Dumbledore den Flur betrat rührte sich nichts.
Doch dann hörte er ein leise platschendes Geräusch, gepaart mit Gemurmel. „Die Herrin wäre so stolz auf Kreacher, alles wieder rein in dem ehrenwerten Haus.“
„Guten Abend Kreacher.“ Dumbledore kannte den alten Hauselfen aus Erzählungen, doch da er bis heute noch nie bei Sirius zu besuch war hatte er ihn noch nie kennen gelernt.
„Der alte Mann spricht zu Kreacher. Er ist kein Black, was will er dann nur hier.“
„Nun Kreacher, ich suche Sirius. Weißt du wo er ist?“ Dumbledore war auf den Elfen zu getreten und mit einem wink seines Zauberstabes leuchteten die Lampen im Flur auf.
Durch die Lichter geblendet riss Kreacher seine Hände vor die Augen. „Angst will er Kreacher machen, doch das kann er nicht. Denn er kann nicht befehlen, denn er ist kein Black.“
„Da hast du Recht Kreacher, ich bin kein Black. Aber als der Hauself der Blacks solltest du doch wissen wo Sirius ist. Schließlich ist er ein Black.“
„Ein Blutsverräter ist er, dieser hinterhältige Sohn. Eine Schande für die Mutter und das ganze vornehme Haus der Blacks.“
Während er dem Elfen zuhörte ließ er seinen Blick durch die Räume schweifen. Nichts ließ auf einen Überfall schließen, da alles an seinem Platz zu standen schien. Doch eine Woche sollte selbst einem solch alten Hauselfen wie Kreacher es war, genug Zeit geben um alles aufzuräumen.
Ohne weiter auf den Elfen einzugehen oder zu versuchen einen Hinweis aus ihm herauszubekommen, machte Dumbledore einen Rundgang durch die Räume.
In der Küche stand kein Geschirr und auch auf dem Tisch stand nichts was auf die Anwesenheit eines Zauberers oder Hexe hätte hindeuten können. Erst als er das Wohnzimmer betrat, fand er Spuren das was geschehen war. Neben dem Sessel lag der Tagesprophet von vor einer Woche auf dem Boden, auf dem Tisch daneben stand ein Teller mit Essen, das langsam anfing zu schimmeln.
„Der alte Mann schnüffelt. Was will er? Will er das ehrenwerte Haus bestehlen.“
„Kreacher, wer hat Sirius hier herausgeholt?“
„Der Alte spricht Kreacher an. Will wissen das die letzten ehrenwerten der Blacks hier war.“
„So, so Bellatrix und Rudolphus. Ich hätte es wissen müssen.“ murmelte Dumbledore. Erstaunt beobachtete er, wie die der Elf die Hände vor den Mund presste.
„Er benutzt die reinen Namen als wäre er mit ihnen befreundet.“
Ein Geräusch ließ Dumbledore aufmerken. Jemand verschaffte sich Zugang zu dem und zwar auf dem gleichen Weg wie er selber. Es war zu spät nun noch die Lichter zu löschen, also sprach er rasch einen Desillusionierungszauber und stellte sich hinter dem Sessel. Die Schritte kamen näher und Dumbledore versuchte seine Atemzüge so leise wie möglich zu halten.
Der Einzige, der ihn nun noch verraten könnte wäre Kreacher, doch er bezweifelte das irgendjemand auf den Elfen hören würde, was er für einen großen Fehler hielt.
Die Schritte kamen näher und er bemerkte, dass sie denselben Weg nahmen wie er. Der Neuankömmling schien in der Küche genauso wenig zu finden wie er und so kamen die Schritte näher. Den Zauberstab bereit wartete Dumbledore auf das Eintreten des Fremden. Kreacher indes lief unruhig in dem Raum umher, immer noch murmelnd.
Die Gestalt die in das Zimmer kam, war ganz in schwarz gekleidet. Schwarze Haare fielen in das fahle Gesicht und tiefe schwarze Augen blickten suchend durch das Zimmer. Severus Snape, der Zaubertranklehrer Hogwarts, bewegte sich suchend durch die Räume. Und erst als Snape an Dumbledore vorbei war, hob Dumbledore den Zauber auf.
„Ich denke du wirst genauso wenig Erfolg haben wie ich Severus.“
Den Zauberstab gezückt drehte Snape sich um und sah erstaunt zu Dumbledore. „Professor.“
„Ja, Severus. Aber wenn ich ehrlich bin, bin ich überrascht dich hier zu sehen.“
„Seit dem ich erfahren hatte was geschehen war, hatte ich noch keine Zeit mich um weitere Hinweise zu kümmern.“ Snape steckte den Zauberstab nicht weg, doch das wunderte den Schulleiter wenig, denn er wusste, dass jeder Zeit jemand zu ihn stoßen konnte, der nicht willkommen war.
„Es scheint alles sehr schnell vonstatten gegangen zu sein. Es sieht nicht danach aus als hätte Sirius Zeit gehabt sich zu wehren.“
„Ich konnte auch noch nichts in Erfahrung bringen. Aber denken sie Professor, ist dies der geeignete Ort um darüber zu reden?“ Snapes dunkler Blick fiel auf Kreacher, der in der Näher der beiden stand.
„Wahrscheinlich hast du Recht. Aber ich denke, wir sollten erst darüber reden wenn alle anderen Mitglieder des Ordens ebenfalls anwesend sind. Ich werde eine Mitteilung rumgehen lassen.
Und du wirst wieder deinen Platz einnehmen.“
Snape nickte nur kurz und apparierte auf der Stelle.
Einen kurzen Augenblick dachte Dumbledore daran, das Gedächtnis der Elfe zu verändern, doch dann besann er sich eines besseren und tat es Snape gleich.
Fast im selben Augenblick erschien er schon wieder in Hogsmead. Es war schon zu spät, als das irgendjemand von ihm Notiz hätte nehmen können.
Mit den Gedanken bei Sirius und Harry mache er sich auf den Weg nach Hogwarts.
Sicher machte es Sinn, dass man ihn entführt hatte, aber es war auch nicht sicher, dass Sirius der Geheimniswahrer war. Es gab neben ihm noch drei weitere die in Frage gekommen waren, darunter auch er selber. Doch das es einen Verräter unter ihnen gab, konnte und wollte er nicht glauben. Das nun viele mit dem Finger auf Severus Snape zeigen würden, war verständlich. Doch es gab für Dumbledore keinen Zweifel, dass Snape nichts damit zu tun hatte.
Es dauerte nicht lange, bis er in seinem Büro war. Die schlafenden Schulleiter in ihren Bilderrahmen nahmen ihn nur am Rande war, der einzige der noch ganz wach war, war Phineas Nigellus, ein Verwandter von Sirius.
Obwohl er immer wieder erwähnte wie wenig ihn diese Seite seiner Familie interessierte, schien ihn das nun doch zu sorgen.
„Wie ich sehe Phineas sind Sie immer noch wach. Leider kann ich Ihnen nichts neues berichten.“
„Das interessiert mich auch nicht sonderlich, ich wollte nur wach bleiben um Ihnen eine Nachricht zu überbringen. Der junge Lupin hat sie versucht zu erreichen. Er scheint es schon zu wissen.“
„Das überrascht mich eigentlich nicht. Schließlich habe ich nichts anderes von James erwartet. Doch ich kann nur hoffen das Peter und Remus beruhigend auf ihn einwirken.“
„Sie vergessen wohl, Dumbledore, wer in seiner Schulzeit immer hier saß.“
Ein Lächeln huschte über das besorgte Gesicht. „Nein, wie könnte ich.“ Und doch machte er sich Sorgen über James verhalten.
Zuletzt geändert von Padfoot201182 am Mo 28 Aug, 2006 19:45, insgesamt 4-mal geändert.
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Beitragvon Padfoot201182 » Di 22 Aug, 2006 03:19

KAPITEL 3
Lucius Malfoy hatte sich mit einigen Plänen in sein Arbeitszimmer zurückgezogen. Seitdem Black in ihrer Hand war, nahmen die Pläne des Dunklen Lords konkretere Formen an. Würde ihm nun auch nur ein Fehler unterlaufen, wäre sein Leben und wahrscheinlich auch das von Narcissa und seinem Sohn verwirkt. Doch er war sich sicher, dass dies nicht geschehen würde. Zu perfekt war alles. Ihr Spion hatte ihnen mitgeteilt, dass der Orden sich nun höchst wahrscheinlich auf die Suche nach ihm machen würde, das bedeutete, sie wären an anderer Stelle ungeschützt.
Lucius heftete seinen Blick auf den Grundriss, der sich vor ihm ausbreitete. Seine grauen Augen nahmen jedes einzelne Detail in sich auf, er musste vorbereitet sein, denn schließlich konnte Black seinen Widerstand jeder Zeit aufgeben und dann hieß es handeln.
Eine Hand strich über seine Schulter und holte ihn aus seinen Gedanken. Ihre Finger fuhren durch seine Haare, behielten eine Strähne davon in ihren Händen.
„Du bist sehr mutig.“
„Und du sehr unvorsichtig. Ich hätte gedacht, jemand wie du hätte einen Apparierschutz gesprochen.“
Die platinblonden Haare glitten durch feine Finger, doch Lucius machte sich nicht die Mühe ihr zu sagen, dass er diese Geste hasste. Sie wusste es nur zu genüge.
„Was willst du Bella?“
„Wann krieg ich Sirius?“
Erschöpft über diese Diskussion lehnte Lucius sich zurück. Er hatte dieses Gespräch schon einmal geführt und bei einem weiteren Mal war der Dunkle Lord ebenfalls anwesend. Doch sie war besessen von ihrem Cousin und nur von ihm. Die unbändige Freude ihn leiden zu sehen, wenn ein weiterer Fluch ihn aus ihrem Zauberstab traf, ließ ihn immer wieder erschauern.
„Dann, wenn wir wissen wo die Potters sind. Manchmal frage ich mich wirklich, was an diesen einfachen Anweisungen nicht zu verstehen ist.“
„Bitte, lass mich zu ihm Lucius. Nur für eine Stunde und glaub mir, er wird reden.“
Langsam und mit einer Spur Ungeduld schüttelte er den Kopf. Nichts auf dieser Welt hätte ihn veranlasst ihren Wünschen nachzukommen.
Wütend fegte sie die Pläne vom Tisch. „Behandle mich nicht so herablassend Malfoy.“
Zorn traten in ihre dunklen Augen, das Haar fiel ihr wirr in das schmale bleiche Gesicht. Ihre sonst so beherrschte Art hatte Bellatrix abgelegt und es belustigte Lucius zu sehen, wie sie versuchte ihn einzuschüchtern. Doch dies war ein Spiel, das auch Lucius beherrschte. Mit einem Ruck hatte er sich aufgerichtet und presste sie gegen die Wand, mit den Armen stützte er sich ab, wodurch sie wenig Chancen hatte sich zu befreien.
„Hör mir gut zu, denn ich sage es nur einmal. Mich interessieren deine Streitigkeiten mit deiner Familie nicht, und das Gleiche gilt für den Dunklen Lord. Also besinn dich auf deine Aufgaben, denn ansonsten...“
Angrifflustig streckte sie ihm das Kinn entgegen und unter den Zorn in ihren Augen mischte sich Belustigung. „Was sonst Lucius? Willst du mir wehtun?“ fragte sie ihn mit einer Babystimme.
Doch ihr Gegenüber war es nun der die Oberhand hatte und das war ihr klar, als sie in seine eiskalten Augen sah. „Ich bestimmt nicht.“
Im gleichen Augenblick öffnete sich die Tür und Narcissa erschien.
„Nanu, ich hab dich gar nicht kommen sehen Bella.“ Nichts war an diesem Anblick merkwürdig für Narcissa. Im Gegenteil, wie oft hatten sich schon ihr Mann und ihre Schwester sich gestritten. Und vor allem in den letzten Tagen war es nicht selten vorgekommen.
„Das konntest du auch nicht. Sie ist appariert.“ Lucius trat von Bella weg und sah zu Narcissa, die ihren Blick auf ihre Schwester heftete. Bellatrix sah entsetzt auf Lucius Rücken. Sie hatte die Drohung erkannt, die hinter seinen Worten lag und er wusste, dass er sie nicht ausgesprochen hätte, wenn er nicht das Recht dazu gehabt hätte. Und das bedeutete, sie befand sich auf einem schmalen Grad.
„Ist alles in Ordnung Bella?“ Narcissa war zu ihrer Schwester getreten und sah sie besorgt an.
Auch sie wusste, dass Lucius ein gefährlicher Mann war, und das was er gerade zu Bella gesagt hatte, hatte sie zu Tode erschrocken.
„Ihr geht es gut, Cissy. Ich habe ihr nur gesagt wo ihre Prioritäten liegen sollten.
Wolltest du etwas Bestimmtes?“ Lucius war ungeduldig, all das hier lenkte ihn zu sehr von seinen eigenen Verpflichtungen ab und so wollte er so schnell wie möglich alle loswerden und sich wichtigeren Dingen widmen.
„Severus ist hier. Er möchte dich sprechen.“
Das war etwas, das ihm genau im richtigen Augenblick erwischte.
„Dann lass ihn reinkommen, ich bin gespannt was er dem lieben Lucius zu berichten hat.“
„Ich denke, du bist nicht in der Position Anweisungen zu geben. Also kriech in dein Loch zurück, aus dem du gekommen bist und warte auf weitere Befehle.“
Snape stand bereits vor der Türe und hatte dem Gespräch gelauscht. „Von mir aus kann sie bleiben. Ich habe keine Geheimnisse.“
Und ohne auf eine Einladung zu warten betrat er das Arbeitszimmer. Die bereits anwesenden standen um den schweren Mahagonischreibtisch und wandten nun ihre Aufmerksamkeit dem Mann in der Türe. Sein Umhang hüllte seine schmale Gestalt ein und gab ihm das aussehen einer riesigen Fledermaus, die ihre Flügel um sich gelegt hatte. Sein bleiches Gesicht stach deutlich von seiner dunklen Kleidung und den schwarzen Haaren ab.
Lucius erinnerte er an Bellatrix, die ebenfalls mit ihren dunklen Haaren und der hellen Haut aussah, wie eine Kreatur der Nacht, der man am besten nicht zu Nahe kommt. Welch ein Kontrast bot dagegen er und Narcissa mit ihren hellen Haaren, und für einen kurzen Augenblick hatte die Situation schon was Groteskes an sich. Erst das verächtliche Schnauben Bellatrix’ riss ihn von diesem Anblick weg.
„Also Severus, was gibt es zu berichten?“
Lucius setzte sich wieder auf seinen Stuhl, wobei er Bellatrix ein Zeichen gab, sich hinter ihm zu entfernen. Es gab nur wenige denen er vertraute und sie gehörte definitiv nicht zu dieser Kategorie. Ein verächtliches Lächeln stahl sich auf Bellas Gesicht, als sie sich neben ihrer Schwester stellte. Für sie hatte diese Geste etwas von Schwäche, doch sagte sie nichts mehr, denn schließlich wollte sie wissen was Snape zu berichten hatte.
„Dumbledore und die anderen wollen sich treffen um zu beraten, wie sie weiter vorzugehen haben. Allerdings hat er nur wenig Hoffnung ihn zu finden, da er ihn bereits für tot glaubt.“
Lucius hörte Snape zu und reimte sich selber zusammen, was das bedeutete. „Und was denkst du?“
Snape und er waren die treusten Anhänger des Dunklen Lords und so, auch wenn er nicht viel von seiner Doppelrolle hielt, die Snape spielte, hatte er eine große Meinung von ihm.
„Wir sollten dem Orden irgendein Zeichen zukomme lassen, das er noch lebt.“ antwortete Snape.
Lucius nickte doch er kam nicht dazu zu antworten.
„Wie wäre es mit einem Finger?“ warf Bella in den Raum.
„Ich denke, du hast gehört was es zu hören gab. Geh jetzt.“ War das Einzige was Lucius sagte. Bella wollte widersprechen, doch unauffällig schüttelte Narcissa ihren Kopf und Bella musste ihrer Schwester Recht geben. Sie hatte die Situation bereits zu genüge ausgereizt und sie wusste, dass Lucius auch eine andere Schiene fahren konnte.
„Dann bring ich dich zur Türe. Ich werde dann direkt ins Bett gehen. Gute Nacht Severus.“
Snape erwiderte Narcissas Worte nur mit einem Kopfnicken, wobei er es vermied sie anzusehen.
Sachte, da Bella es hasste angefasst zu werden, nahm Cissy sie an dem Arm. Sie sprachen erst mit einander als sie sicher sein konnten, nicht gehört zu werden.
„Du bist wahnsinnig Bella, wenn du glaubst noch lange mit diesem Verhalten durchzukommen. Ich habe gehört wie Lucius mit dem Dunklen Lord über dich gesprochen hat. Auch er ist mittlerweile sehr verärgert.“
„Das weiß ich, doch soll ich dir was sagen Cissy: Mir ist es egal. Nur für diesen Augenblick habe ich gelebt um Sirius so leiden zu sehen. Solange ich seinen Tod noch miterlebe, ist mir alles andere gleichgültig.“ Ein wahnsinniger Ausdruck funkelte in Bellatrix Augen, etwas das Narcissa noch nie bei ihrer Schwester gesehen hatte.
„Sei vorsichtig mit dem was du sagst. Es könnte dir sonst als Verrat vorgeworfen werden.“ Doch Bellatrix schien sie nicht zu hören, wie in Trance lief sie neben Narcissa zu der Tür. Es besorgte sie zu sehen, wie sorglos sie geworden war, etwas das sie nicht von ihr kannte.
„Bitte Bella, bleib zu Hause und warte darauf, dass sich jemand mit dir in Verbindung setzt.“ Doch sie reagierte immer noch nicht, sie drehte sich nicht einmal zu ihrer Schwester um sich zu verabschieden, bevor sie in die dunkle Nacht verschwand.

„Sie bewegt sich auf dünnem Eis.“ murmelte Lucius seinem eigenen Spiegelbild zu. Er hatte sich an das Fenster gestellt und Bellatrix beobachtet wie sie apparierte. Snape hingegen stand immer noch an derselben Stelle und hatte seinerseits die Augen auf Lucius gerichtet.
„Aber ich denke sie hat Recht. Irgendwas müssen wir ihnen zu spielen, damit sie nach ihm suchen.“
„Das ist eine Sache, die wir dem Dunklen Lord überlassen sollten. Wenn er es für richtig hält, werden wir gegebene Maßnahmen einleiten.“ Lucius wollte vorsichtig sein und nichts übereilen. Nur weil Dumbledore dachte, Black wäre schon tot, heißt es nicht er würde ihn nicht suchen. Er war ein sentimentaler Trottel und würde seine tapferen Krieger nicht dem Feind überlassen, ob tot oder lebendig.
„Bis dahin sage ich dasselbe, was ich bereits zu Bellatrix sagte, wir müssen auf neue Anweisungen warten. Solange Black noch nicht gesprochen hat, können wir den Plan nicht weiter verfolgen.“
Snape nickte und ohne ein Wort des Abschieds verließ er das Zimmer. Er kannte sich mittlerweile in dem Haus gut genug aus, um sich nicht von einem Hauselfen zur Tür bringen zu lassen. Und so eilte er mit wehendem Umhang die Treppe runter. Auf dem Weg zur Tür kam er an einem Zimmer vorbei, das nur noch durch die Glut eines Feuers beleuchtet wurde. Der rote Schein der bereits verkohlten Holzscheite, schien auf eine Gestalt in einem Sessel, die nah an dem Kamin saß. Die Schultern der Person bebten und die Hände waren in einer verzweifelten Geste vor das Gesicht geschlagen. Snape war sich sicher, dass er kein Geräusch von sich gegeben hatte, dennoch sahen ihn plötzlich Narcissas Augen an. Tränen liefen ihr über das Gesicht und dennoch lag ein ungewöhnlicher Stolz in ihren Augen.
Snape war überrascht sie in einer solchen Situation zu erleben, doch fühlte er sich gleichzeitig wie ein Voyeur, der sie in einem intimen Augenblick erwischt hatte. Ohne sich zu entschuldigen setzte er seinen Weg zur Tür vor und verschwand genauso wie Bella in der Nacht.
Erschöpft kam Snape in Spinner’s End an und ließ sich in seiner Kleidung auf sein Bett fallen. Zwar war dies ein Tag wie jeder andere, doch wünschte er sich hin und wieder es würde anders werden. Er war sich immer der Gefahr bewusst in die er sich begab, doch Angst hatte er noch nie dabei empfunden. Es war anstrengend und für ihn könnte irgendwann der Tag kommen, an dem dies alles vorbei war und doch hat er sich für den richtigen Weg und nicht den einfachen entschieden.
Er schloss die Augen nur um sie kurz darauf wieder aufzureißen. Bis jetzt hatte ihn der Schlaf ein wenig Erholung bereitet, doch nun wenn er seine Lider schloss, sah er zwei Augen die so stolz und dennoch so voller Trauer waren, dass es ihm Angst bereitete in sie hineinzusehen.

Kapitel 4
Lily war noch wach als Peter zusammen mit James aus dem Feuer stieg. Sie hatte, nachdem er weg und auch Harry versorgt war, eine Dusch genommen. Dabei hatte sie gehofft, dass sich ihre Anspannung danach etwas legen würde, doch als sie sich angezogen und sich wieder in das Wohnzimmer gesetzt hatte und James immer noch nicht wieder gekommen war, wurde ihr klar, dass sich dieser Zustand noch eine ganze Weile hinziehen würde. Dies war ein Alptraum, den sie alle durchzustehen hatten und aus dem es kein Aufwachen gab.
Mit ihren Gedanken bei Sirius, Harry und James hatte sie nicht bemerkt wie schnell die Zeit verging und so war sie überrascht, als sie die beiden in dem Feuer sah.
James war mittlerweile wieder so klar, das Peter ihn nicht mehr stützen musste und so ging er ohne Lily anzusehen oder etwas zu sagen nach ob in ihr Schlafzimmer.
„Hallo Lily.“ Peter sah besorgt zu ihr hinüber. Den Tränen nahe sah sie James nach, es dauerte bis sie sich ihrem Freund zuwandte.
„Und was habt ihr nun vor?“ Ihre Stimme war aggressiv und fordernd. Sie wollte wissen was die Marauders nun ausgeheckt hatten um einen der ihren zu befreien. Dabei war sie sich zu hundert Prozent sicher keine Antwort von ihm zu erhalten.
„Um ehrlich zu sein, wollen wir, das heißt Remus und ich erst einmal mit Dumbledore sprechen.“ Verwundert sah Lily in die Knopfaugen Peters. Mit vielem hätte sie gerechnet, damit allerdings nicht.
„ Und James?“
„Wenn es nach ihm gegangen wäre, wären wir nun mit wehenden Fahnen ins Feld gezogen. Doch Remus hat ihn beruhigt. Er wird im Übrigen morgen früh vorbeikommen und ein Auge auf James haben.
Wir halten es für das Beste wenn immer einer um ihn ist, deswegen habe ich ihn auch nach Haus gebracht. Wir können nicht von dir verlangen, dass du dich um zwei Kinder kümmerst.“
Ein Lächeln huschte über Lilys bleiches Gesicht und es freute Peter, dass er sie wenigstens für eine Sekunde ablenken konnte.
„Vielleicht täusch ich mich, aber ich habe das Gefühl, dass James etwas Unüberlegtes tun wird.“
Peter trat auf Lily zu und nahm sie in den Arm. „Dafür sind wir ja dann da, damit wir auch noch seinen Arsch retten können.“
Erleichtert nun doch Verbündete zu haben, erwiderte sie die Umarmung.
In ihrer gemeinsamen Schulzeit hatten diese vier geschworen immer für einander da zu sein und dieses Versprechen hatte bis zu diesem Tag nie einer gebrochen. Lily hatten sie dabei meist außen vor gelassen, schließlich war sie kein Marauder. Doch in diesem Moment schien es so als wäre sie eine von ihnen und ihr Kampf um das Leben ihres Sohnes und auch um das von Sirius schien nun nicht mehr ganz so aussichtslos.
„Ich danke dir Peter, dass du ihn nach Hause gebracht hast.“
„Gern geschehen. Und Remus wird sich dann morgen um ihn kümmern. Jetzt gerade versucht er Dumbledore zu erreichen und mit ihm zu sprechen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es morgen eine Versammlung des Ordens geben wird. James wird dann schon sehen, dass alles unter Kontrolle ist.“ Er entließ Lily aus seiner Umarmung und sah aufmunternd zu ihr hinunter.
„Ich werd dann auch mal nach Hause gehen. Es wird von nun an viel zu tun sein.“ Lily warf etwas Pulver in das Kamin und machte Platz für Peter, der sich mit einem Augenzwinkern von ihr verabschiedete.
Müde schleppte sie sich nach oben und legte sich neben James, der mit dem Rücken zu ihr lag. Sie konnte an seiner Atmung erkennen, dass er noch nicht schlief, doch sie akzeptierte seinen Wunsch nicht zu sprechen.
Nachdem sie die Lampen gelöscht hatte, legte sie sich hin und fiel sofort in einen Traumlosen Schlaf.
Als sie am nächsten Morgen wach wurde, blickte sie auf die leere Seite des Bettes, auf der James gelegen hatte. Es dauerte erst einige Sekunden bis sie begriff, was das bedeutete. Sie hörte nicht das Geräusch des Wassers im angrenzenden Bad, nichts das darauf schließen lassen könnte, dass er sich hier irgendwo befand.
Hektisch befreite sie sich von ihrer Decke und suchte das obere Geschoss nach Spuren ihres Mannes ab, doch weder im Gästezimmer noch in der Bibliothek konnte sie ihn finden.
Mit einem T-Shirt und Shorts bekleidet hetzte sie die Treppe hinunter und eilte ins Wohnzimmer, doch auch hier war James nicht. Als sie in das Kinderzimmer kam, erwartete sie eine weitere Überraschung. Harry war ebenfalls verschwunden.
Nun nicht mehr nur hektisch sondern auch panisch eilte sie weiter und ging letztendlich in den letzten Raum des Hauses.
Als sie die Küchentüre aufriss sah sie ein erstaunter Remus an, der Harry auf dem Schoss hatte und ihn mit Brei fütterte. James stand mit dem Rücken zu den beiden und beobachtete wie der Kaffee kochte.
„Tu mir das nie wieder an James.“ schrie sie ihn an. Erschrocken fuhr James herum, doch schon im gleichen Moment wusste er was er ihr angetan hatte. Dabei waren seine Absichten liebevoller Natur.
Sie hatte am gestrigen Tag soviel mit ihm durchgemacht, dass er sie einfach etwas länger schlafen lassen wollte. Doch es muss es ein Schock gewesen zu sein ihn nirgendwo zu finden und selbst Harry war nicht in seinem Bettchen.
„Es tut mir leid.“
Immer noch wackelig auf den Beinen ging Lily rüber zu Remus und nahm im Harry vom Schoss. Er war ein wahrer Engel, der kaum weinte und auch nun trotz der angespannten Stimmung keinen Mucks von sich gab.
„Es ist schon okay. Ich hätte einfach rufen sollen.“
Sie setzte sich auf einen Stuhl und hielt Harry fest an sich. Dabei beschmierte er ihr T-Shirt mit Brei, den Remus nicht mehr abwischen konnte.
„Gibt es etwas Neues?“ Ihr Frage galt nicht James sondern Remus. Er verstand ihr Verhalten ihm gegenüber, denn schließlich war sein Verhalten gestern rücksichtslos und egoistisch gewesen und so nahm er es ihr auch nicht übel, dass sie ihn aus dem Gespräch ausschloss.
„Nein. Leider noch nicht. Ich habe gestern versucht Albus zu erreichen, allerdings war er nicht in seinem Büro und Phineas wollte mir nicht sagen wo er war. Allerdings denke ich, wird er wohl im Grimmauldplatz gewesen sein.“
James, der gerade die Tassen auf den Tisch stellte, verschüttet etwas von dem Kaffee.
„Und was hat er dort gemacht?“ nervös ließ sich James Remus gegenüber auf einem Stuhl nieder.
„Das kann ich dir leider nicht sagen James, da es nur eine Annahme von mir ist. Vielleicht war er auch woanders. Allerdings murmelte Phineas etwas davon ich solle warten und er würde sehen was sich machen lasse. Dann verschwand er aus seinem Bild. Es gibt nicht viele Plätze wo ein Bild des Guten hängt.“
Um seine zittrigen Finger abzulenken, umschloss James seine Tasse. Er hasste es so nutzlos zu sein. Und das war er schon seit geraumer Zeit. Dumbledore hatte ihn und Lily aus vielen Angelegenheiten herausgehalten die sich um den Orden drehten, um sie zu schützen. Doch machte ihn das wahnsinnig, auch wenn er wusste, dass es nur zu ihrem Besten war.
Remus sah von Lily zu James und wieder zurück. Beide wirkten mehr als angespannt und er wusste, dass das Knistern in der Luft sich irgendwann entladen würde. Und er hoffte er wäre dann weit weg.
Er mochte es nicht seine beiden Freunde streiten zu sehen, doch er verstand den Konflikt in dem sich James befand. Seine guten Ratschläge des gestrigen Abends waren leicht gesagt, doch wie würde er handeln wenn er an James’ Stelle wäre?
In diesem Moment erschien eine Flamme über dem Tisch, die eine einzelne rote Feder ausstieß, die dann langsam auf den Tisch schwebte.
„Ich werde mich umziehen, Remus kannst du Harrys Tasche holen?“
Lilly setzte Harry auf James Schoss und machte sich dann auf ins Schlafzimmer. Sie musste sich beeilen, denn die Versammlung des Ordens des Phoenix würde bald beginnen.[color=#][/color]
Menschen mögen vergessen,
was du ihnen gesagt hast,
aber sie erinnern sich immer daran,
welches Gefühl du in ihnen ausgelöst hast.

Padfoot201182
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Beitragvon Padfoot201182 » Di 22 Aug, 2006 03:23

Kapitel 5

Die Versammlung fand in der Großen Halle von Hogwarts statt. Momentan einer der besten Orte, da gerade Ferien waren.
Als James, Lily, Harry und Remus in Hogsmead ankamen, wartete bereits Peter auf sie. Ein wissendes und auch triumphierendes Lächeln hatte sich auf seinem gutmütigen Gesicht breit gemacht.
„Was ist los?“ fragte Remus. Doch Peter schüttelte den Kopf.
„Wartet einfach ab.“ Durch diese Worte neugierig geworden, beschleunigten die Freunde ihren Schritt und kamen schon bald in Hogwarts an. Nirgendwo war eine Menschenseele zu sehen und doch war etwas anders als sie das Schloss betraten. Ein Summen wie in einem Bienenstock drang aus der Großen Halle und während sich James, Lily und Remus fragend anschauten öffnete Peter die Tür.
Der Anblick der sich den dreien bot, verschlug ihnen den Atem.
„Es sind alle da. Alle Lily. Siehst du das? Ich dachte aber...“, stammelte James.
Unzählige Gesichter wandten sich den Neuankömmlingen zu. Die einen winkten ihn zu, andere klopften Remus und James im Vorbeigehen auf die Schulter.
„Ich war gerade schon mal hier und ich war einfach erstaunt. Albus muss alle Mitglieder aufgerufen haben.“
Und so schien es wirklich zu sein. Frank und Alice Longbottem, Mad-Eye Moody, Minerva McGonagall, Professor Flitwick, Hagrid, Kingsley Shacklebolt, Arthur und Molly Weasley, Mundungus Fletcher, Emmeline Vance, Edgar Bones, Elphias Doge, Dädalus Diggel, Andromeda und Ted Tonks und sogar Aberforth Dumbledore war gekommen. Tränen der Freude standen in ihren Augen und als James seinen Blick zu dem Kopf der Tafel richtete, entschuldigte er sich in Gedanken bei Dumbledore, der seine Augen nicht von ihm gerichtet hatte, doch etwas irritierte James an seinen Blick. Etwas, das er sich nicht erklären konnte.
Während sie näher traten stand Dumbledore auf, was ein eindeutiges Zeichen dafür war, dass die Versammlung begann.
Die vier Freunde nahmen neben Dumbledore Platz und warteten gespannt auf den Beginn. Doch James ließ seinen Blick suchend über die vielen Mitglieder des Ordens streifen. Ein Gesicht fehlte und er hoffte dafür eine Antwort zu erhalten.
„Meine Freunde, wie ihr sicher bereits erahnt oder in Erfahrung gebracht habt handelt es sich bei dieser Versammlung nicht um den regulären Ablauf. Es ist eine Situation eingetreten, die wir erwartet und befürchtet haben.
Sirius Black, einer der unseren, ist in die Hände Voldemorts gefallen.“
Ein Raunen ging durch die Menge, denn nun war es offiziell. Dumbledore gab ihnen einige Sekunden um sich wieder zu beruhigen, bevor er weiter sprach.
„Dies ist wirklich ein dunkler Moment, da wir wissen was sie damit bezwecken und zu erreichen versuchen.
Und ich weiß auch, was nun vielen von euch durch den Kopf geht. Jedoch muss ich euch daran erinnern, was unsere Aufgabe ist. Sirius war uns immer ein treuer Freund und er hinterlässt eine große Lücke, jedoch ist dem Orden und seiner Bestimmung nicht geholfen, wenn wir uns nun in Gefahr begeben.“
Das kann nicht sein ernst sein James Augen verdunkelten sich und sahen Dumbledore an. Wut und Enttäuschung machten ihn hilflos und aus den Augenwinkeln sah er, dass auch Remus und Peter, ja sogar Lily entsetzt über diese Worte waren.
„Es ist auch in Sirius’ Interesse, wenn jeder von euch seinen Aufgaben nach geht und deswegen ermahne ich jeden von euch besonnen und verantwortungsvoll zu handeln.“
Ohne noch ein Wort abzuwarten, sprang James auf und verließ die Große Halle. Diese Worte, als ob Sirius bereits tot wäre, hatten ihn blind gemacht. Am ganzen Leib zitternd, hatte er sich in der Eingangshalle an eine Wand gelehnt. Kleine Punkte tanzen ihm vor den Augen und so nahm er die Gestalt die ihm entgegen kam erst war, als sie fast an ihm vorbei war.
„Das muss deine größte Stunde sein, Schnieflus.“
Snape verharrte bei diesen Worten. Diesen Namen hatte er zuletzt in seiner Schulzeit gehört und damals hatte er sich geschworen, sollte ihn jemals wieder so jemand nennen, würde er demjenigen die Zunge aus dem Leib reißen.
„Heute lass ich es bei dir als geistige Umnachtung durch gehen Potter, aber ich wäre vorsichtig an deiner Stelle.“
„Was? Jetzt ist doch die Gelegenheit mich zu erledigen. Oder will das Voldemort selber übernehmen? Was für eine Ehre.
Snape, der mit dem Rücken zu James gestanden hatte, drehte sich bei der Erwähnung Voldemorts um.
„Du hast richtig gehört. Ich nenne ihn beim Namen, da du zum Orden gehörst, dürfte es für dich doch kein Problem sein, oder?“ James hatte endlich ein Ventil für seine Wut auf Dumbledore gefunden und Snape ahnte das. Das einzige Ziel mit diesen Worten war es Snape aus der Reserve zu locken und sich mit ihm zu duellieren. Snape war es nicht entgangen, das James bereits seinen Zauberstab gezogen hatte und sich so zu ihm drehte, dass er nicht zuviel Angriffsfläche bot.
„Wie erbärmlich Potter. Aber du warst schon immer ein arroganter und überheblicher Zauberer gewesen. Wenn du wirklich denkst ich würde mich herablassen mit dir zu kämpfen...“
Das kehlige Lachen von James unterbrach ihn. „Du zu mir herablassen? Das ist doch nicht dein Ernst.“
Verächtlich ließ er seinen Blick über die dunkle Gestalt wandern, die ihm gegenüber stand. Und Snape bemerkte diesen Blick, der ihm noch aus ihrer Schulzeit nur zu bekannt war. Und es ärgerte ihn zu bemerken, dass er das Selbe auslöste wie damals. Hass. Hass auf Potter und seine perfekten kleine Freunde, die für ihn nur beschämende Worte übrig hatten. Wie hatte er sie immer wieder beobachtet wenn Black und Potter sich in Pose stellten, wenn die Mädchen an ihnen vorbei gingen. Und sie hatten sich kaum verändert. Potter, wie er nun vor ihm stand, war immer noch der gleiche überhebliche Dreckskerl, wie er damals einer war. Und auch die gleichen Gesten, seine Hand die durch die dicken Haare fuhren um sie noch unordentlicher zu machen, als sie eh schon waren, machten Snape wahnsinnig.
Wie unter Hypnose hatte er seinen Zauberstab auf James gerichtet, der die gleiche Position eingenommen hatte.
„Du wirst verlieren Potter, denn dieses Mal ist keiner deiner Freunde da um dir den Rücken zu decken.“
„Für das hier brauch ich weder Peter noch Remus noch Sirius.“
Fast gleichzeitig schossen die Flüche aus den Stäben und auch wenn beide gut zielten, traf nur Snapes Fluch sein Ziel.
Mehrmals drehte er sich um seine eigene Achse, bevor er mit lautem Scheppern gegen die gegenüberliegende Mauer krachte und eine Rüstung umwarf.
Angelockt durch den Krach steckte der fast kopflose Nick seinen Kopf durch die Wand um zu sehen woher der Lärm kam und sobald er sah, was vor sich ging schwebte er durch die gegenüberliegende Wand in die Große Halle. Allerdings war es nicht nötig Dumbledore zu berichten was geschehen war, denn durch den Lärm angelockt, öffneten sich die Flügel und Dumbledore gefolgt von anderen Mitglieder des Ordens kamen mit gezückten Zauberstäben nach draußen.
James war leicht benommen und tastete mit seiner Hand vorsichtig seinen Kopf ab. Das warme Blut klebte an seinen Fingern und im ersten Moment schien er nicht zu wissen, was das zu bedeuten hatte. Snape indes hatte seinen Zauberstab bereits wieder weggesteckt und sah zu seinem Rivalen, wobei sich seine Lippen leicht kräuselten.
„Was ist hier vorgefallen?“ Dumbledore, der es sich eigentlich denken konnte, erwartete von seinem Zaubertranklehrer eine Erklärung.
„Anscheinend ist Potter gestürzt“, antwortete er, ohne seine dunklen Augen von James zu lassen
Verärgert ging Dumbledore auf James zu und fasste ihn an den Arm um ihn hoch zu helfen. Doch James war wieder so weit auf dem Damm um zu erkennen wer ihm aufhelfen wollte und riss sich von ihm los.
„Ich kann alleine aufstehen.“ Seine Stimme klang immer noch aggressiv und Professor McGonagall, die direkt neben Dumbledore stand öffnete den Mund um James zu Recht zuweisen, doch Dumbledore schüttelte kaum merklich den Kopf.
„Wenn dem so ist James, dann würde ich dich bitten in mein Büro zu kommen.“
Recht wackelig auf den Beinen kam James hoch, dabei vermied er es seine Freunde anzusehen. Mit gesenktem Haupt und pochendem Schmerz am Hinterkopf lief er Dumbeldore hinter her, der mit raschem Schritt zu dem Wasserspeier eilte. Ohne ein Wort Dumbledores bewegte er sich und gab die Treppe frei, die zu seinem Büro führte.
In dem Büro wurde Dumbledore von einigen der vorherigen Schulleiter empfangen, die ihn bestürmten, was denn in der Eingangshalle geschehen war. Die Stimmen verstummten, als sie James sahen der hinter Dumbledore das Büro betrat.
„Bitte, setzt dich.“
Ohne auf eine Antwort zu warten, nahm er hinter seinem Schreibtisch Platz und sah zu Fawkes, der auf der Stange direkt neben seinem Stuhl stand.
Es dauerte etwas bis James klar wurde, das Dumbledore nicht eher anfangen würde zu sprechen, bis er sich hingesetzt hatte, also kam er dem Wunsch des Schulleiters nach.
Wie ein Schüler, der seine Strafe erwartete saß James nun auf dem Stuhl und hatte seine Augen auf die Knie gerichtet. Wie hatte er sich nur so gehen lassen können? Dass Snape keine Schuld traf, war ihm klar auch wenn ihm diese Tatsache nicht wirklich gefiel. Er zuckte zusammen, als er merkte wie Fawkes sich auf seiner Stuhllehne niederließ und seinen Kopf über die Stelle hielt, die blutete.
„Also, James, das ist nun deine Gelegenheit mir das zu sagen, was dir auf dem Herzen liegt.“
Krampfhaft hielt James den Kopf gesenkt und richtete nur seine Augen auf Dumbledore. Ein müder Ausdruck hatte sich auf sein Gesicht gelegt, der nichts mit dem Verschwinden Sirius’ zu tun hatte. Nein. Einzig und alleine James Verhalten ermüdete ihn. Denn es war das Verhalten, das eigentlich Sirius zustand und das ausgerechnet er seinen Platz einnahm, enttäuschte ihn.
„Ich weiß was dir durch den Kopf geht James. Und ich an deiner Stelle würde ganz genauso reagieren. Dennoch muss ich sagen, dass ich enttäuscht bin. Bis zum heutigen Tage dachte ich immer, du würdest mich und meine Absichten kennen.“
Er brüllte nicht, noch nicht mal eine Spur Wut begleitete seine Worte und das machte sie schlimmer. Und dennoch fühlte sich James bis zu einem gewissen Grad im Recht. Und das sagte er ihm auch.
„Sirius hat schon unglaubliche Gefahren gegenübergestanden und das einzige das ich höre ist, dass er eine große Lücke hinterlässt. Doch Albus, er ist noch nicht Tod, das weiß ich und du auch. Und dennoch willst du nichts unternehmen.
„Das habe ich nie gesagt James.“
James Kopf ruckte hoch und er sah seinen Gegenüber überrascht an. „Das hast du nie gesagt? Was hast du denn dann gerade gesagt? Gerade eben in der Großen Halle?“ Die Worte sprudelten nun aus ihm heraus. Seine Wut auf die Worte Dumbledores ließen ihn all seinen Respekt vergessen.
„Du hörst nicht zu. Und das war nicht immer dein Problem. Es gab Zeiten, da hast du einem sogar in solchen Krisensituationen zugehört.
Wenn ich meine Worte von gerade noch mal wiederholen darf? Ich sagte, dass es in Sirius’ Interesse sei, wenn jeder von euch seinen Aufgaben nachgehe.“
Verständnislos saß James auf dem Stuhl und blickte zu ihm herüber. Fawkes war währenddessen wieder auf seine Stange geflogen, James hatte noch nicht einmal bemerkt das der Phoenix seine Wunde geheilt hatte.
„Solltest du immer noch nicht wissen, was ich mit diesen Worten gemeint habe, dann werde ich es dir gerne sagen.
Ich möchte, dass jeder von euch das tut, wozu er im Orden ist. Und nichts anderes. Überlasst Sirius mir, glaub mir ich werde ihn finden. Doch dürfen wir kein Risiko eingehen und das ist der Grund warum ich diese Versammlung einberufen habe. Es würde niemanden nützen, wenn jedes Mitglied auf der Suche nach ihm nur auf halbe Kraft fahren würde.
Das würde zu viele offene Lücken in unserem Netz hinterlassen. Und wenn ich ehrlich bin, denke ich dass die Todesser und Voldemort so etwas geplant haben.
Deswegen appelliere ich erneut an dich, geh mit Lily und kümmere dich mit ihr um Harry. Das ist das Einzige was dich nun zu interessieren hat. Und solange du mir versprichst dich daran zu halten, werde ich dir regelmäßig Bericht erstatten.“
James hatte nun mit vielem gerechnet, aber dass ausgerechnet Dumbledore sich auf die Suche machen wollte, überraschte ihn vollkommen. All die Wut und das Gefühl ungerecht behandelt zu werden, waren verschwunden und machten dem Wunsch Platz sich zu entschuldigen. Und dennoch hatte James seine Zweifel. Nicht nur, dass Albus Dumbeldore der Schulleiter von Hogwarts und der Kopf des Ordens war, nein, James hielt ihn auch für den größten Zauberer aller Zeiten. Dennoch konnte er es sich nur schwerlich vorstellen, dass er sich alleine gegen Todesser und vielleicht auch Voldemort stellen sollte.
Denn genau das war es, was James befürchtete. Das Sirius nicht von irgendwelchen Anhängern Voldemorts gefangen gehalten wurde, sondern von dem Dunklen Lord selber.
Er wusste jedoch nur zu gut, dass nun jeder weitere Einwand ihn nur von Informationen fernhalten würde, die ihm noch nützlich sein könnten.
„Und du wirst mich wirklich auf dem Laufenden halten?“
Dumbledore nickte und James wusste, er war entlassen. James hörte nicht mehr die Worte von Phineas, der Dumbledore den Rat gab, ihn beobachten zu lassen.
Mit gesenktem Kopf machte er sich auf den Weg zur Eingangshalle, wo Remus und Peter versuchten Harry zu beruhigen, der das erste Mal seit Tagen quengelte. Lily stand bei Professor McGonagall und sprach leise auf sie ein. Die anderen Mitglieder, einschließlich Snape waren verschwunden.
„Da kommt der Held des Tages.“ Peter hatte sich dieses Kommentar einfach nicht verkneifen können, James war auch zu müde um ihn zu Recht zuweisen.
Kaum hatte Harry seinen Vater gesehen, hörte er auf zu quengeln und streckte die kleinen Arme nach ihm aus.
„Also wirklich James. Bist du nicht zu alt um dich zu duellieren.“ Professor McGonagall war nun mit Lily zu ihm getreten und besah sich die Beule, die trotz der heilenden Phoenixtränen deutlich zu sehen war.
Er vermied es in ihre Richtung zu sehen und so nahm er Harry auf den Arm und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
„Ich sagte es bereits zu Lily, Albus weiß was er tut. Und deswegen bitte ich dich ebenfalls, vertrau auf ihn.“
James nickte, doch als sein Blick an Remus und Peter vorbei ging sprach eine andere Sprache.

Kapitel 6
Als Lucius am nächsten Morgen wach wurde, war Narcissa nicht da. Es dauerte einige Sekunde bis er begriff, dass sie nie da gewesen war. Seit Draco auf der Welt war, hatte sie sich ein Zimmer direkt neben dem Kinderzimmer eingerichtet, um so wie sie sagte, immer in seiner Nähe zu sein. Doch Lucius wusste, was dies bedeutete. Allerdings stritt er sich nicht mit ihr darüber, da er wusste, dass dies nichts ändern würde.
Er wollte gerade aufstehen, als ein heißer Schmerz durch seinen rechten Unterarm schoss. Das dunkle Mal hatte sich tief schwarz gefärbt. Der Dunkle Lord wünschte ihn zu sehen. Lucius beeilte sich mit seiner Morgentoilette und zog sich rasch um. Er fand noch nicht einmal die Zeit, Narcissa eine Nachricht zu hinterlassen. Allerdings bezweifelte er stark, dass sie seine Abwesenheit überhaupt bemerken würde.
Er schloss die Augen und als er sie das nächste Mal öffnete, stand er in einem kleinen Wald, durch dessen Unterholz er auf eine alte Hütte blicken konnte, die anscheinend durch die Natur unzugänglich gemacht wurde.
Allerdings waren die Pflanzen, die diese Hütte vor neugierigen Besuchern fernhielt eine geschickte Vorsichtsmaßnahme Voldemorts und sie machten nur demjenigen Platz, der das Recht dazu hatte. Ungeladene Gäste würden ihren Weg nie wieder zurück finden.
Bei seinem ersten Schritt in die Richtung des Hauses wichen die Pflanzen und Sträucher zur Seite um einen kleinen Kiesweg frei zu legen. Während er langsam und auch vorsichtig zu der verfallenen Hütte ging, dachte er über das Vorhaben des Dunklen Lords nach. Die Sache mit Black musste voran gehen, ansonsten wären die Planungen der letzten Monate nutzlos.
Für alle war es erstaunlich wie tapfer sich Black hielt und dabei hatten einige der Todesser Flüche gesprochen, die noch nicht mal er beherrschte oder gar kannte. Im Grunde war es bewundernswert und gleichzeitig eine Schande, ein solches Talent wie ihn beim Orden zu wissen.
Als Lucius die vordere Veranda des Hauses betrat, öffnete sich die Türe, etwas woran er bereits gewohnt war. Erst nachdem sie sich hinter ihm schloss, wurde der Raum erhellt. Bei seinem ersten Besuch hier, war Lucius überrascht gewesen, über den Anblick den sich ihm bot.
Was von draußen den Anschein einer Hütte bot, in der sich mit Mühe und Not zwei Leute drin aufhalten konnten, war von innen eine Villa. Der Fußboden bestand aus dunkelgrünem Marmor, die Wände schienen fast schwarz, doch durch die Größe des Raumes schien es einen nicht zu erdrücken. Direkt gegenüber der Türe befand sich eine Treppe, die sich ab dem oberen Geschoss in Zwei teilte und als Galerie um die gesamte Größe der Eingangshalle herumlief. Von dieser Galerie erschlossen sich die anderen Zimmer des Hauses, doch sein Ziel lag versteckt hinter der Treppe, die von zwei weißen Couchen flankiert war.
Lucius überraschte es nur gering, das auf einer Bellatrix saß.
„Lucius.“
„Bellatrix.“ Sie nickten sich nur kurz zu und dennoch konnte er in ihren Augen eindeutig Angst erkennen. Doch es interessierte ihn nicht, er hatte sie gestern Abend gewarnt und sie würde es selber zu verschulden haben, sollte er irgendwann genug von ihren Eskapaden haben.
Die schwere Türe aus Kirschholz, die hinter der Treppe lag, schwang auf um Lucius Einlass zu geben. Schon im Eintreten bemerkte er Rudolphus Lestrange, der auf einem Stuhl vor dem Dunklen Lord saß. Auch dies überraschte ihn nicht.
Ebenfalls mit dunklen Haaren und noch dunkleren Augen hatte Rudolphus gewisse Ähnlichkeiten mit Black. Ob das etwas war, das Belltarix bewusst war, bezweifelte er jedoch.
„Bellatrix hast du sicher schon gesehen, oder Malfoy?“
Voldemort saß hinter einem großen Schreibtisch. Die Fingerspitzen an aneinander gelegt, schien er das schwarze Pendant zu Dumbledore zu sein. Lucius hatte sich nicht gut genug unter Kontrolle um zu verhindern, dass der dunkle Lord dies in seinen Gedanken las. Doch sagte er nichts. Stattdessen setzte er sich gerade hin und verschränkte die Arme vor der Brust. Seine Augen, die mittlerweile die gleiche Form wie seine Schlange Nagini angenommen hatten, blitzen rot aus seinem eingefallenen, blassen Gesicht.
„Ja das habe ich.“
„Ich sprach gerade mit Rudolphus darüber, ihr eine andere Aufgabe zu erteilen. Ihr Cousin bringt sie aus der Fassung. Oder was sagst du dazu, Malfoy?“
Lucius war sich nicht sicher, worauf dieses Gespräch auslaufen sollte, doch versuchte er so gut es eben ging seine Gedanken für sich zu behalten.
„Ganz wie ihr befehlt.“
„Und du wirst dich auch auf etwas Neues konzentrieren.
Ich denke, wir werden den Widerstand dieses verräterischen Hundes bald gebrochen haben. Dafür möchte ich vorbereitet sein.
Malfoy, du wirst zu Greyback gehen und ihm ein Angebot machen.“
So gut es ging versuchte Lucius seine Gedanken unter Kontrolle zu halten, doch befürchtete er, dass es ihm nicht lange gelingen würde.
Fenrir Greyback war einer der gefährlichsten Werwölfe, die diese Erde je gesehen hatte und nur Merlin alleine wusste, wie alt er wirklich war. Seine Methoden waren bestialisch, selbst für die Verhältnisse, die unter den Todessern herrschten. Er war bekannt dafür sich kurz vor dem Vollmond in die Nähe von Häusern aufzuhalten, in dem sich kleine Kinder befanden.
„Du wirst damit doch kein Problem haben, oder?“
Er wusste nicht, ob er seine Stimme weites genug unter Kontrolle gehabt hätte, also schüttelte er nur den Kopf.
„Gut. Du wirst morgen abreisen, ich habe ihn bereits über deinen Besuch informiert. Rudolphus, du und Bella ihr wisst was ihr zu tun habt.“
Rudolphus nickte, stand auf und wartete an der Tür auf Lucius. Immer noch geschockt setzte er sich langsam in Bewegung und folgte ihm hinaus.
Bellatrix war in der Zeit durch die Halle gewandert und nun, da sie die beiden hörte, wandte sie sich erwartungsvoll an Rudolphus.
Nur aus den Augenwinkeln nahm Lucius wahr, das Rudolphus seinen Kopf schüttelte.
Das schien nicht das zu sein, was Bellatrix erwartet hatte. „Wie kann er es wagen.“
„Sei ruhig Bella. Er kann dich hören.“ Rudolphus Stimme war tief und schneidend.
„Das ist mir egal. Ich weiß wo ich stehe und ich habe mir nichts zu Schulden kommen lassen.“
„An deiner Stelle Rudolphus würde ich auf deine Frau acht geben, sie scheint wahnsinnig zu werden, wenn sie meint sich gegen den Dunklen Lord stellen zu wollen.“
Bella griff nach ihrem Zauberstab doch hielt Rudolphus sie fest. „Es reicht Bellatrix.“
Doch schien sie ihn nicht zu hören, wie eine Katze wand sie sich unter dem Griff ihres Mannes, wobei sie Lucius gefährlich musterte.
„Glaub mir Malfoy, irgendwann werde ich dich kriegen.“
Lucius war bereits auf dem Weg zur Tür.
„Auf diesen Tag bin ich sehr gespannt.“ Antwortete er ihr über die Schulter und verschwand kurz darauf hinter der Türe.

Mit klopfendem Herzen kam Lucius zu Hause an. Ohne seinen Mantel abzulegen ging er den Weg ins Kinderzimmer, hob den schlafenden Draco aus seinem Bett und presste ihn an seine Brust.
Solche Gesten waren eigentlich untypisch für ihn und doch schien es ihm gerade jetzt das natürlichste der Welt. Er war erleichtert seinen Sohn unversehrt wieder zu sehen und er hoffte, ja betete, dass dies auch so bleiben würde.
Sein Herz pochte immer noch wie wild und seine Knie schienen ihm den dienst zu versagen. Erschöpft ließ er sich mit seinem Sohn in einem Sessel fallen.
Das, was Voldemort von ihm verlangte war einfach unfassbar. Die Gefahr in die er damit seine Familie brachte und auch was für eine Bestie er damit wieder nach England holen würde, ließ ihn erschauern.
„Du bist schon wieder zurück?“ Narcissa stand in der Türe und beäugte misstrauisch das Bild das sich ihr bot.
„Ich möchte, dass du mit Draco für einige Wochen weg fährst.“
Vorsichtig und unsicher trat sie auf ihren Mann zu. Er war schon immer etwas blass, doch nun war all seine Farbe aus dem Gesicht verschwunden. Was ist nur geschehen?
Als hätte er ihr Gedanken gelesen, sah er zu ihr auf und es erschreckte sie Angst dort zu finden.
„Bitte, tu mir den Gefallen Cissy. Es ist besser für euch beide.“
„Aber willst du mir nicht sagen, warum?“
Doch Lucius schüttelte nur den Kopf. „Du musst dir keine Sorgen machen, solange du nicht hier bist. Sobald alles in Ordnung ist schicke ich euch eine Eule.“
Langsam stand er auf und legte Draco in Narcissas Arme. „Sicher Lucius, ganz wie du sagst. Ich muss nur vorher einige Sachen regeln.“
„Es reicht wenn ihr für morgen bereit seid.“
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren verließ er das Zimmer.

Kapitel 7
Zusammen erreichten die Freunde wieder Godrics Hollow. Lily brachte zuerst Harry in sein Bett, da er schon unterwegs eingeschlafen war.
Peter, Remus und James saßen zusammen im Wohnzimmer, über ihnen lag eine dunkle Wolke und es war nur eine Frage der Zeit bis es anfing zu donnern.
Lily betrat das Zimmer und blickte sie reihum an.
„Lily, ich würde gerne mit den beiden alleine reden.“
Ihre grünen Augen verdunkelten sich gefährlich, doch bevor James es schaffte ein Wort der Erklärung abzugeben ging sie die Treppe hinauf und knallte die Tür des Arbeitszimmers ins Schloss.
Remus stand auf und ging mit den Händen in den Taschen zum Fenster. Sein Blick war in weite Ferne gerichtet und dennoch fiel es ihm schwer die Ruhe zu bewahren.
„Verdammt Krone war das wirklich nötig?“ schoss es plötzlich aus Remus.
„Was meinst du?“ schon alleine das James nicht wusste was Remus meinte, machte ihn um so wütender.
„Das mit Snape und nun schließt du auch noch Lily aus. Auch für sie ist die Situation schon schwer genug.“
Remus hatte sich mit dem Rücken an die Fensterbank gelehnt, die Hände gruben sich immer tiefer in seine verschlissenen Taschen, aus Angst James einen Fluch an den Hals zu hexen.
„Kannst du dir vorstellen Moony sie erfährt von unserem Geheimnis. Dann reicht sie direkt die Scheidung ein und Snape...“
„Es war unüberlegt von dir.“ mischte sich nun auch Peter ein. „Ich habe es bereits gestern gesagt Krone, fühl dich nicht dazu verpflichtet Tatzes Platz einzunehmen, den wird er früher oder später selber wieder übernehmen.“
„Wollen wir nun was unternehmen oder habt ihr noch mehr an meinem Verhalten zu bemängeln?“
„Red nicht so als wäre Sirius uns gleichgültig, das ist nämlich verdammter Hippogreifdung.“ Peters Wangen färbten sich vor Wut dunkelrot. Nicht nur Remus fiel es immer schwerer sich zu beherrschen. James, der sonst immer besonnene, schien den Verstand zu verlieren. Sein ganzes Handeln war plötzlich so impulsiv, wie sie es bis dahin nur von Sirius kannten und dass er sich nun so verhielt, vor allem dass er gegenüber Lily so rücksichtslos war, verärgerte sie über alle maßen.
„Also was ist nun so wichtig, das deine Frau nicht erfahren darf?“ Remus hatte sich wenigstens soweit beruhigt, das er sich nun wieder auf das wesentliche konzentrieren konnte. Zwar hieß er es nicht gut, das James gegen Dumbledores Order handelte, doch würde sich dies leichter kontrollieren lassen, wenn Peter und er ein Auge auf ihn hätten.
„Vielleicht ist es ziemlich weit hergeholt, aber es könnte klappen.“
Nun von Ungeduld gepackt, lief Remus hinter dem Sofa hin und her. „Und würde der werte Herr auch mal sagen was?“
James stand auf und ging hinüber zum Kamin. Ein Knopfdruck auf den Sims öffnete eine kleine Lade, in der ein kleines Päckchen lag. Vorsichtig nahm er es heraus und legte es auf den Tisch. Verwundert sahen Peter und Remus auf das vergilbte Papier. Keiner von ihnen traute sich es anzufassen, James war der erste und zum Vorschein kam ein Spiegel.
„Ich weiß, dass Sirius die andere Hälfte immer noch hatte. Und wenn wir Glück haben...“
James traute sich nicht zu Ende zu sprechen, zu groß war die Angst, dass es doch nicht funktionierte.
Peter und Remus hatten den Atem angehalten, denn sie beide wussten was James dort in den Händen hielt. Es war ein Zweiwegspiegel, der nur von den beiden benutzt werden konnte und den jeweils anderen zeigte um sich zu verständigen.
„Und du denkst das er... Aber James, hätte er es dir dann nicht gesagt?“ Peter wusste, dass es nicht das war was James hören wollte, doch einer musste es sagen.
„Wir können es wenigstens versuchen.“ Remus nickte James kurz zu, der sich den Spiegel in Augenhöhe hielt. „Sirius.“ Doch nichts geschah, der Spiegel zeigt immer noch James Gesicht.
„Sirius Black.“ Versuchte James es erneut, doch wieder nichts geschah.
James wollte es erneut versuchen, doch Remus legte ihm eine Hand auf seinen Arm. „Er hat ihn wahrscheinlich im Grimmauldplatz.“
James nickte und ließ entmutigt den Kopf hängen. Dies war eine Chance gewesen, eine weitere gab es nicht wirklich.
„Moony, Krone ich hab’s.“
Im ersten Moment reagierte keiner der beiden angesprochenen. James war zu müde und Remus glaubte nicht wirklich an eine Idee.
„Also soll ich oder nicht?!“ Sicherlich war nicht immer der hellste, das wusste Peter, doch auch er hatte manchmal seine Glanzmomente und dieser schien einer zu sein.
„Die Marauders Map.“ warf er in den Raum ohne auf eine Antwort der anderen zu warten.
Doch Remus schüttelte nur den Kopf. „Du weißt das Filch sie hat Peter.“
„Glaubst du.“ sagte Peter in einem Ton, der die beiden aufhorchen ließ.
„Und wer hat sie dann?“ James Stimme klang ungeduldig
„Sirius. Bei dem letzten Besuch in Hogwarts, als Dumbledore ihn sprechen wollte, hat er sie mitgehen lassen.“
Remus und James wechselten erstaunte Blicke. „Das würde bedeuten sie ist im Grimmauldplatz.“
Peter nickte.
„Doch was sollen wir mit ihr Peter. Schließlich zeigt die Karte nur Hogwarts und bezweifle das Sirius dort ist.“
„Das ist mir schon klar, aber vllt können wir eine gleiche Karte für England machen.“
„Falls er in England ist.“ warf James ein. „Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sie ihn mittlerweile weggebracht haben.“
„Nein James eben nicht. Snape sagte zu Dumbledore, dass Voldemort Sirius hat, da wir aber wissen das Voldemort hier in England ist...“
Doch weiter ließ James Remus nicht kommen. „Schon mal ans Apparieren gedacht, Flohpulver, Besen. Voldemort muss sich nicht zwangsläufig immer hier in England aufhalten.“
„Zumindest ist es ein Versuch wert.“ Remus stand auf und sah zu James hinunter, der immer noch den Spiegel in den Händen hielt.
„Ich dachte wir wären die Marauders, James, dass wir zusammen halten und nicht gegeneinander arbeiten. Willst du es nun versuchen, mit den einfachen Mitteln die uns zu Verfügung stehen oder nicht?“
Wie eine Statue saß James in dem Sessel. Es waren so kleine Schritte die sie unternahmen, dass sie ihm schon nutzlos vorkamen. Und nun das mit der Marauders Map schien ihm gleichfalls sinnlos. Der Zauber den sie damals gesprochen hatten, war schon schwierig und heute würde er ihnen sicher leichter fallen, doch für ganz England einen solchen Lokalisationszauber zu sprechen würde die Magie eines der größten Zauberer brauchen, den es gab. Und ihm fiel dazu nur einer ein. Auch wenn sich vieles in ihm sträubte stand er auf und verließ zusammen mit Remus und Peter das Haus.

Lily beobachtete die drei vom Fenster aus. Sie hatte geweint. Nicht nur aus Angst um Sirius sondern auch wegen James. So kannte sie ihren Mann nicht und so wollte sie ihn auch nicht kennen. Doch es schien unvermeidlich, dass er sie ausschloss. Wie hasste sie die bedauernden Blicke von Remus oder auch Peter, so als würden sie sagen wollen: Du gehörst nun mal nicht dazu.
Doch wozu, das wusste sie nicht. Immer wieder hörte sie, wie sie sich alle mit Spitznamen anredeten und von den Marauders sprach. Was dahinter steckte blieb ihr jedoch verborgen. Und das hasste sie, machte sie zu einer Aussätzigen, als wäre sie nicht würdig zu wissen was es damit auf sich hatte. Dass sie helfen wollte und auch ihre Gedanken nur über Sirius kreisten, daran dachte keiner von den anderen.
Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch ging Lily runter zu Harry. Der saß nun brabbelnd in seinem Bett und streckte erwartungsvoll die kleinen Ärmchen nach ihr aus.
Tränen schossen ihr in die Augen, denen sie freien lauf ließ. Erst als sie Harry auf dem Arm hatte, beruhigte sie sich wieder ein wenig.
„Was kann ich nur tun Harry?“ Doch sie bekam keine Antwort sondern einen Kuss auf die Wange.

Kapitel 8

Erschöpft lag Sirius auf dem Rücken. Er hatte kurz schlafen können, doch sobald er versuchte sich zu bewegen wachte er vor Schmerzen auf. Mittlerweile waren sie schon auf Muggelmethoden übergegangen um ihn zum Reden zu bringen. Doch selbst das war nicht möglich und so hatten sie ihn erneut hier liegen lassen. Ohne Wasser, ohne Nahrung. Seine Lippen waren aufgesprungen und schmerzten. Selbst wenn er versuchte einem der Todesser etwas entgegen zu schleudern verweigerten seine Stimmbänder ihm den Dienst.
Obwohl sein Wille so stark war, schien es für ihn immer unmöglicher sich aufrecht zu halten. Und dabei wollte er es auch gar nicht mehr. Er wollte endlich Frieden finden, Ruhe haben von all dem was um ihn herum geschah. Und selbst wenn er jemals wieder hier herauskommen würde, gäbe es keinen Frieden für ihn. Nicht im Bezug auf seine Gefangennahme. Das war etwas womit er leben konnte. Nein es waren andere Dinge, die ihn dort draußen quälten.
Was Voldemort sagen würde, wenn er wüsste, dass Sirius sich praktisch nach dem Tod sehnte. Ob er ihn dann am Leben lassen würde?
Schwerfällig versuchte er seine Haare aus dem Gesicht zu streichen, doch selbst dazu reichten seine Kräfte nicht mehr.
Schritte holten ihn aus seinen traurigen Gedanken. Es schien so als würden weitere Stunden der Folter auf ihn zukommen, doch als die Schritte sich näherten, schien es nur eine Person zu sein.
Es war noch nie vorgekommen, dass nur ein einziger Todesser bei ihm war. Doch dann war er sich sicher wer es sein konnte. Bellatrix. All der Hass den sie für ihn empfand schien sie zu prädestinieren um ihn zum Reden zu bringen.
Die Tür öffnete sich und die Gestalt kam langsam, ja fast schon zögernd auf ihn zu. Sirius blieb nichts anderes übrig als einfach nur liegen zu bleiben.
Ein leichter Geruch stieg ihm in die Nase, die ihn an Zaubertrankzutaten erinnerte, aber es hatte eher den Anschein als würde man versuchen mit diesem Geruch einen anderen zu übertünchen. Wieder sog Sirius den Geruch tief sein. Ja, da war noch etwas anderes, etwas das er nicht einordnen konnte.
In dem Moment packte eine kräftige Hand nach seinem Arm und setzte ihn aufrecht hin. Zwar war er sich nicht sicher, aber da sich der Geruch verstärkte und der Untergrund an dem er anlehnte weich war, meinte er an der Person anzulehnen.
Während er mit der einen festgehalten wurde, presste man ihm eine Flasche an die Lippen.
Wasser. Im ersten Augenblick wollte Sirius einfach verweigern, doch dann schrie jede Pore seines Körpers nach dem Nass. Er dachte nicht daran welche Gefahr von diesem rettenden Nass ausging. Schon fast gierig schluckte er das Wasser hinunter und obwohl es rein war, schmerzten seine aufgeplatzten Lippen.
„Nicht so schnell, sonst erbrichst du dich.“
Schrecken fuhr ihm durch die Glieder. Diese Stimme. Eine Stimme die er kannte, die ihm so bekannt und doch so verhasst war. Doch warum?
Durch das Wasser etwas gestärkt schlug er die Hand weg, die ihm die Flasche an die Lippen hielt. Es kostete ihn all seine Kraft um sich von der Hand zu lösen, die ihn fest hielt, doch er wollte nur weg. Weg von dem Menschen dem er dies hier verdankte.
„Sei kein Narr Black und trink.“
Sirius hatte sich soweit es geht von der Gestalt entfernt, die in der Mitte der Zelle kniete. Der schwarze Umhang um die dürren Schultern und das fahle Gesicht waren ihm ein Graus und dennoch konnte Sirius nicht von Snape wegsehen.
„Verschwinde.“
„Wenn du lebend hier raus willst Black musst du trinken.“
„Wer sagt dir, dass ich das will?“
Erstaunt hob Snape eine Augenbraue. „Red nicht so einen Dreck. Du musst es schaffen und das weißt du.“
„Als würde es dich interessieren ob ich krepier oder leb.“ Sirius Stimme war ein Krächzen, was von Satz zu Satz schwerer zu verstehen war und dennoch erkannten beide was wirklich hinter den Sätzen stand.
Sirius hatte auf Hass in den Augen Snapes gehofft, etwas, das sein inneres Feuer vielleicht angekurbelt hätte, doch statt dessen war da etwas anderes. Etwas was viel schlimmer war. Und zwar Mitleid. Die Scham, die Sirius empfand spiegelte sich in seinen Worten wieder.
Er hätte es überlebt wenn Snape gekommen wäre um sich lustig zu machen, wahrscheinlich hätte Sirius es genossen. Doch auf das war er nicht vorbereitet.
„Ich lass sie dir hier. Ein Desillusionierungszauber vermeidet es, dass andere sie sehen. Ein weiterer Zauber sorgt dafür, dass immer Wasser in ihr ist.“
Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren verschwand Snape hinter der Tür und mit jedem Schritt, den er sich entfernte, desto tiefer versank Sirius wieder in seine düsteren Gedanken.
Menschen mögen vergessen,
was du ihnen gesagt hast,
aber sie erinnern sich immer daran,
welches Gefühl du in ihnen ausgelöst hast.

Padfoot201182
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Beitragvon Padfoot201182 » Di 22 Aug, 2006 03:26

Kapitel 9

„Hier ist nichts Peter.“ Remus und James hatten zusammen mit Peter in jedem Raum von Sirius Haus nach der Karte gesucht.
„Sie muss hier irgendwo sein. Sirius hat sie mir gezeigt, das war kurz bevor er verschwunden war. Er war noch ganz stolz, das er sie zusammen mit Peeves Filch aus dem Büro geklaut hat.“ Verzweifelt drehte Peter die Kissen auf der Couch um und sah in das Futter.
„Alles machen sie durcheinander, diese Blutsverräter. Sogar der Wolf ist da und fasst alles an.“ Kreacher, der die ganze Zeit hinter den dreien her lief um wieder Ordnung zu schaffen, griff sich verzweifelt an die Ohren und zog sie sich unters Kinn.
„Was würde nur die Herrin sagen.“
„Dass du dir die Finger bügeln sollst, falls du dasselbe wie wir anfassen.“ zischte Peter entnervt.
„Hat es mit Kreacher gesprochen?“
„Ich geb dir gleich Es.“ Peter wollte gerade auf Kreacher zu gehen, als Remus sich vor ihm hinstellte und sich zu dem Hauselfen niederkniete.
„Sag mal Kreacher, Sirius hatte immer ein Pergament bei sich, wo nichts drauf war. Hast du das weggeworfen?“
„Ah der Wolfmann redet zu Kreacher, will Kreacher fressen.“ Wie von einer Tarantel gestochen schoss Kreacher mit den Ohren unter dem Kinn aus dem Zimmer und stolperte die Treppe nach oben.
„Das war wirklich gut Remus, man muss dich loben.“ Peter fiel es schwer ein Lächeln zu verkneifen und selbst James lachte.
„Schön wenn ihr das witzig findet, aber die Frage war ernst gemeint. Die Möglichkeit besteht das Kreacher die Karte weggeworfen hat.“
„Oder noch schlimmer.“ James hatte sich auf den Sessel gesetzt, in dem auch Sirius saß, als er entführt wurde. Doch wusste James es nicht, er ahnte es nur.
Remus und Peter drehten sich zu James um, der sich ein Kissen vor den Bauch gedrückt hielt und starr auf einen Fleck starrte.
„Was meinst du?“ beide merkten das etwas nicht stimmte und so hockte Remus sich vor James hin.
„Habt ihr noch nie dran gedacht, dass Sirius die Karte mit hat?“
Doch Peter schüttelte den Kopf. „Selbst wenn Krone, Voldemort weiß nicht wie man sie benutzt.“
Doch Remus verstand und er begriff auch, dass ihre Erfindung nun zu einer Gefahr geworden war.
„Er weiß es nicht, aber Sirius. Wenn Sirius durch das Veritaserum oder den Cruciatus-Fluch nicht verraten will wo Lily und James sich aufhalten, so kann er doch herausfinden wie sie funktioniert.“
James führte den Gedanken weiter. „Und das würde bedeuten Hogwarts ist in Gefahr.“
Nun ließ sich auch Peter auf einen der Sessel fallen. „Was haben wir nur getan?“
„Wir konnten es nicht wissen. Schließlich war die Karte nicht dafür konzipiert.“ James stand auf und ging hinüber zum Kamin. „Uns bleibt nur noch eine Möglichkeit. Vielleicht kann ich dadurch alles wieder gut machen.“
Er wusste wo Sirius das Flohpulver aufbewahrte und so warf er es in den Kamin und rief „Dumbledores Büro“. Im gleichen Augenblick erschien der Schreibtisch des Schuleiters und im nächsten Augenblick sahen die drei Freunde auch den Besitzer.
„Nanu James, Peter, Remus ... wie ich sehe seit ihr im Grimmauldplatz. Nun ich denke, ihr werdet genauso wenig gefunden haben wie ich.“
„Albus wir müssen mit dir reden, gibt es vielleicht einen Weg sofort zu dir zu kommen?“
Dumbledore erkannte sofort das etwas nicht stimmte. „Ich werde den Apparierschutz für mein Büro aufheben.“ Damit erlosch das Feuer und so warteten die drei mit gesenkten Köpfen auf ein Zeichen.
Es vergingen gerade fünf Minuten bevor eine Phoenixfeder zwischen ihnen auftauchte. Im gleichen Augenblick waren sie aus dem Grimmauldplatz verschwunden.
Dumbledore hatte es sich hinter seinem Schreibtisch bequem gemacht und ließ seinen Blick über die drei Neuankömmlinge schweifen.
„Setzt euch.“
Sofort erschienen hinter ihnen drei Chintzsessel auf die sie sich unbehaglich nieder ließen. Sie wussten das der Schritt den sie nun wagten erhebliche Konsequenzen mit sich ziehen würde, doch das war der Preis den sie damals gewillt waren zu bezahlen.
„Nun, wie ich sehe scheint die Angelegenheit von recht ungemütlicher Natur zu sein. Es hat nicht zufällig was mit dem Duell von heute morgen zu tun, oder?“
Dumbledores Augen ruhten auf James der, genau wie die anderen, seine Hände auf die Knie gelegt und die Augen Starr auf den Boden gerichtet hatte.
Es erinnerte ihn an eine Situation in der sie sich zu ihrer Schulzeit befanden. Sirius hatte eine Mäusebombe gebaut, die bei jeder Explosion Mäuse ausspuckte. Sie vier hatten sie in dem Mädchenschlafsaal deponiert, wobei Sirius das Genie war, der das geschafft hatte.
„Nein, es geht nicht um heute morgen. Es geht um etwas das schon viele Jahre zurück liegt und uns nun gewaltige Probleme schaffen könnte.“
Unsicher sah James zu Peter. Was hätte er nicht dafür gegeben Sirius an seiner Seite zu wissen, er hätte dies alles mit einem Lächeln hinter sich gebracht.
„So? Nun da bin ich doch mal gespannt, was das sein könnte.“ Ein amüsiertes Funkeln trat in die Augen Dumbledores, das die drei Freunde jedoch nicht bemerkten.
„Zuerst einmal musst du wissen das Remus nichts damit zu tun hat, nun ja zumindest für den ersten Teil. Es war eine Überraschung für ihn.“ James kam ins Stocken. Er könnte Dumbledores enttäuschten Blick nicht ertragen wenn er es ihm sagen würde. Umso erleichterter war er als Peter weiter sprach.
„Es war unsere Idee, die von James, Sirius und mir, damit er seine Zeit besser überstehen konnte.“
„Wenn ihr darauf hinauswollt, dass ihr nicht registrierte Animagi seid, nun dann muss ich euch enttäuschen. Über diesen Umstand bin ich seit damals im Bilde.“
Die Reaktionen der dreien schwankte zwischen Erleichterung, Angst und auch ein wenig Enttäuschung. Sie hatten gedacht, dass niemand außer ihnen ihr Geheimnis kannte, doch schließlich war der Zauberer vor ihnen nicht irgendjemand, den man hinters Licht führen konnte.
„Thihihi, habt ihr wirklich geglaubt solange Jahre unter meiner Nase damit durch zu kommen und ich bemerke nicht, das ihr genau in den Mondphasen ziemlich lädiert aussaht oder dann verschlafen habt?“ Mit einem amüsierten Funkeln in den Augen ließ Dumbledore seinen Blick über die drei schweifen, doch als er bemerkte, dass keiner darauf mit Erleichterung reagierte, ahnte er das da noch mehr war.
„Warum hast du nie was gesagt?“ James schien verwirrt, schließlich verstießen Sirius, Peter und er gegen das Gesetz.
„Um ehrlich zu sein, fand ich es doch sehr erstaunlich wie ihr das gelernt habt und das aus Gründen die euch zwar in Gefahr bringen konnten, aber dennoch mit einem klugen und hilfreichen Hintergedanken. Ich wollte euch nie die Möglichkeiten nehmen eurem Freund zu helfen.
Doch um ehrlich zu sein, hätte ich gedacht, dass ihr dies mit dem Abgang der Schule nachholen würdet.“
Kein Vorwurf kam über Dumbledores Lippen und so machte James sich bereit den nächsten Teil zu beichten.
„Da ist noch etwas Albus. Als wir damals mit Remus durch die Ländereien gezogen sind, mussten wir uns ja was einfallen lassen um auch aus dem Schloss und wieder zurück zu gelangen. Dabei haben wir einige Geheimgänge entdeckt und diese dann aufgezeichnet.“
„Also eine Karte?“ fragte Dumbledore. Er hatte die Augen geschlossen und hörte gespannt auf die Erzählung von James, doch Remus war der, der fortfuhr.
„Ja, aber nicht irgendeine Karte. Schließlich mussten die drei sicher sein nicht erwischt zu werden. Wir haben einen Lokalisationszauber über die Karte gesprochen. Sie hat uns also gezeigt, wer wann wo ist.“
Erstaunt sah Dumbledore die drei an. „Also ich muss schon sagen, eine beachtliche Leistung vor allem für euer damaliges Alter. Und sie hat auch funktioniert?“
Peter nickte. „Sehr gut sogar. Es war fortgeschrittene Magie und ich denke, das der Grossteil der Arbeit bei den anderen lag, aber ja sie hat funktioniert.“
„Also das find ich ja interessant. Und wo ist diese Karte nun?“
„Das ist es Albus, Remus, Peter und ich waren deswegen im Grimauldplatz. Filch hatte sie uns zwar damals abgeluchst, aber da sie, nun ja, getarnt war, sah es für ihn aus wie ein einfaches Stück Pergament.“
„Vor einigen Wochen dann“ fuhr Peter wider fort „erzählte Sirius mir, dass er bei einem Besuch in Hogwarts zusammen mit Peeves die Karte wieder beschafft hatte. Er zeigte sie mir, doch nun als wir nach ihr gesucht hatten, war sie nicht da.“
Keiner der Anwesenden musste weiter sprechen, jeder von ihnen war sich bewusst was dies bedeuten konnte.
„War sie noch anders gesichert?“ Dumbledore hatte sich mit dem Armen auf den Schreibtisch gestützt und sah hinüber zu Fawkes, der einige seiner Federn verlor.
„Mit einem Zauber, aber...“ das Nicken des Schulleiters unterbrach James.
„Durch ein Veritaserum ist er in der Lage das Geheimnis Preis zu geben. Nun dann bin ich froh, dass ihr es mir erzählt habt, wenn auch etwas spät.“
Langsam stand er auf und ging herum zu dem Kamin. Peter, Remus und James erhoben sich, doch Dumbeldore wies sie an, sich wieder hin zu setzten.
„Wartet, noch gibt es Möglichkeiten herauszufinden ob die Karte überhaupt in seinem Besitz war, als er gefangen genommen wurde.“
Er sprach kurz in den Kamin und setzte sich dann wieder hinter den Schreibtisch.
„Ich hoffe doch mal James, dass du nun siehst was ich mit meinen Worten von heute morgen meinte. Es ist nun wichtig das jeder von uns einen klaren Kopf behält und wir uns nicht selber angreifen.“
James nickte. Dabei kam er sich wie der letzte Idiot vor. Wie hatte er nur so egoistisch und unüberlegt handeln können.
Er stützte sich mit den Unterarmen auf seine Knie ab und atmete kurz durch. „Du hast Recht Albus, ich denke ich habe für viele die Situation noch unmöglicher gemacht als sie sowie so schon ist.“
Zwar wusste James das er sich nicht bei Dumbledore zu entschuldigen brauchte, da dieser wusste was mit ihm war, doch hätte er nichts zu sagen falsch gefunden.
In diesem Augenblick schwang die Türe auf und Snape betrat das Büro.
„Professor.“ Seine dunklen Augen nahmen die drei Freunde nur am Rand wahr.
„Severus, ich würde gerne wissen was Sirius bei sich hatte als Bellatrix und Rudolphus ihn geholt haben?“
„Was?“ Remus sah erstaunt zu Snape. „Diese beiden waren es?“
Snape nickte nur kurz in seine Richtung, bevor er dem Schulleiter antwortet.
„Das kann ich ihnen leider nicht sagen, da ich noch nicht die Möglichkeit hatte weder mit Black noch mit einem der Lestranges zu sprechen.“
Er lügt. war James erste Reaktion. Er konnte es sich einfach schlecht vorstellen, dass Snape sich diese Gelegenheit durch die Finger gleiten lassen würde.
„Aber Professor, ich habe gerade eine andere, durch aus wichtige, Nachricht erhalten.“
„Zwar ist es ärgerlich Severus, aber daran kann man wohl nichts ändern. Nun gut, dann werde ich mich auf alle Fälle noch mal mit euch in Verbindung setzten.“
Peter, Remus und James waren im Begriff zu gehen, als Snape Einwand er hob. „Ich denke, es wäre angebracht wenn Lupin bleiben würde.“
„Dann sollen alle bleiben. Peter und James werden sowieso erfahren, was hier gesprochen wird.“
Skeptisch hob Snape eine Augenbraue doch, doch wartete er geduldig und ohne ein weiteres Wort, das sie sich wieder setzten.
„Lucius Malfoy wird sich morgen mit Fenrir Greyback treffen um mit ihm zu verhandeln.“
Remus zuckte unwillkürlich zusammen. Er wusste wer Greyback war und er wusste auch, was das zu bedeuten hatte. Seine Gedanken überschlugen sich und so bemerkte er die besorgten Blicke der anderen nicht.
„Bist du dir sicher Severus?“
Snape nickte kurz. „Es besteht nicht der geringste Zweifel.“
„Nun, wir mussten mit so einer Aktion von Voldemort rechnen, doch das dies nun so schnell geschehen würde.
Gut, zumindest wissen wir über einen seiner nächsten Schritte Bescheid.“
Stille senkte sich über den Raum und nur die Atemzüge der einzelnen waren zu hören. Man konnte jedem einzelnen absehen, welchen Gedanken sie nachgingen.
„Ich werde zu ihnen gehen.“ Unterbrach Remus die Stille.
„Nein.“ keuchte James. „Nicht du auch noch.“
„Das ist sehr mutig von dir Remus. Und ich bin froh, dass ich dich nicht bitten muss. Dennoch hoffe ich, dass du dir bewusst bist welche Gefahren du damit eingehst? Es wird schwer für dich werden, in die Gemeinschaft aufgenommen zu werden.“
Langsam nickte Remus. Seine Haut sah noch blasser aus und seine Augen hatten sich verdunkelt. Es war ein gewagter Schritt und er wusste das. Doch es war seine Chance, denn zu einem gewissen Teil tat er es auch aus egoistischen Gründen. Sein Fluch verfolgte ihn schon seit seinem fünften Lebensjahr und dennoch wusste er nicht, wem er ihn zu verdanken hatte. Vielleicht würde er nun erfahren wer ihn zu einem Werwolf gemacht hatte.
„Da wäre noch etwas Professor.“ Snape hatte seinen Blick gesenkt und er schien in weiter Ferne zu sein, als er sprach.
„Es soll ein Anschlag auf einen aus dem Phoenixorden geben.“
Resigniert schloss Dumbledore die Augen. „Wer?“
„Auch darüber habe ich keine Informationen.“
„Wie kannst du Informationen bekommen und nicht wissen, ob sie zutreffen?“ Peter sah Snape aufmerksam an, wobei ihm das erstaunte Gesicht des Zaubertranklehrers auffiel. Er hatte noch nicht oft seine Worte an Snape gerichtet, wahrscheinlich ließ ihn das als unberechtigt für Fragen erscheinen.
„Die Information ist zutreffend, nur nicht vollständig. Aber ich denke, wir sollten eine Warnung an alle herausgeben. Das ist das einzige was wir tun können.“
Dumbledore strich sich langsam und bedächtig über seinen langen weißen Bart. „Severus hat Recht. Um die Warnung werde ich mich kümmern. Remus, wenn du noch kurz bleiben würdest.
James, Peter, zu euch werde ich Kontakt aufnehmen und Severus, dich bitte ich weiterhin, mich über jeden noch so kleinen Hinweis zu informieren.
Ach und James, ich denke du solltest vielleicht über ein Gespräch mit deiner Frau nachdenken.“
Während Remus sitzen blieb, verließen die anderen das Büro.
„Ich wollte mich für heute morgen entschuldigen Severus.“ Peter sah erstaunt zu James. Mit vielem hatte er nun gerechnet, doch das er sich ausgerechnet bei Snape entschuldigte, ließ ihn darauf schließen, das der Schlag auf dem Hinterkopf heftiger war als gedacht.
Was beide allerdings weniger erstaunte, war der gleichgültige Blick Snapes der, ohne ein Wort zu keinem der beiden, an ihnen vorbei ging.
„Mit seinem Umhang sieht er immer noch aus wie eine überdimensionale Feldermaus.“
„Vielleicht Peter, aber er ist der einzige der zusammen mit Dumbeldore Sirius retten kann.“

Kapitel 10

Anfangs hatte Sirius sich über seine Schwäche geärgert und dass er nun die Hilfe von Snape annahm, wurmte ihn mehr als alles andere. Erneut nahm er einen Schluck aus der Flasche. Mittlerweile war er sich sicher, dass Snape einen Aufpäppeltrank drunter gemischt hatte, denn er fühlte sich frisch und ausgeruht. Seine Verletzungen waren ganz gut verheilt und auch sein Geist hatte sich erholt. In diesem Moment schien der Gedanke fast lächerlich, dass er jemals ans Aufgeben gedacht hatte. Und dennoch wusste er, dass sobald der Trank aufhörte zu wirken, sich eine dunkle Wolke über ihn ziehen würde, die er schon seit langem mit sich herumtrug. So bewusst ihm das auch in diesem Augenblick war, so optimistisch beurteilte er die Sache. Verdammter Snape, fluchte er in Gedanken, jedoch mit einem Lächeln auf den Lippen.
„Wenigstens ein Grund um hier herauszukommen, um ihm gehörig in den Hintern zu treten.“
Er wollte die Flasche gerade noch mal ansetzten, als leise Schreie an sein Ohr drangen. Es verwunderte ihn, da er in den letzten Tagen niemanden gehört hatte. Weder Todesser noch andere Gefangene.
Und wieder ein Schrei, immer noch leise doch nun deutlicher. Der Schrei einer Frau.
Gequält schloss Sirius die Augen. Oft genug hatte Dumbledore ihm und den anderen erzählt wozu die Todesser fähig waren und er selber kannte die Methoden nun zu genüge. Er wollte sich gar nicht vorstellen was gerade dort draußen geschah.
Ein erneuter Schrei. Dieses mal von einem Mann.
Sirius atmete tief durch, sein Herz raste. Er selber konnte es ertragen gepeinigt zu werden, doch hilflos zu hören wie andere Menschen gefoltert wurden, ließ ihn schlecht werden.
„Nein, bitte nicht. Lasst sie gehen.“ Verzweifelt presste Sirius die Hände gegen seine Ohren. Das flehen des Mannes klang nun nahe an sein Ohr, fast als wäre er dabei. Doch das konnte nicht sein, kein Geräusch das sich dort draußen was regte und dennoch waren die Stimme klar und deutlich.
Hörst du das Black? Hörst du die Schreie, das Flehen? Voldemorts Stimme kam direkt aus seinen Kopf. Leglimentik.
Und bist du nun immer noch so tapfer nun wo du es hörst? Wieder ein Schrei. „Nicht mein Baby!!!!“
Alles in Sirius krampfte sich zusammen. Konnte es wirklich sein? Hatten sie sie wirklich gefunden? Er konnte es sich einfach nicht vorstellen, niemand wusste etwas darüber, er war der einzige der sie verraten konnte und doch...
Ist es nicht wie Musik die einem Kraft gibt? Nun frage ich dich Black, willst du, das es aufhört? Willst du wieder mit deinen Freunden zusammen sein?
„Verschwinde aus meinem Kopf.“ Sirius Stimme war ein Flüstern.
„Bitte lasst die beiden gehen.“
Sag es mir Black, sag mir was ich wissen will und alles hört auf. Keine Schmerzen, keine Trauer, ein unendliches Nichts voll Freiheit. Ist der Tod nicht Freiheit Black? Frei von allen Pflichten, Sorgen und Verantwortungen?

„Verschwinde aus meinem Kopf!“ Seine Stimme wurde fester. Dies konnte eine Falle sein, auch darauf hat Dumbledore sie vorbereitet. Voldemort konnte sich nicht nur Eintritt in die Gedanken des anderen machen, sondern auch Dinge hinein projizieren.
„Hört auf. Diese Schmerzen. ... ARRRHHH.“ Der Mann schrie um sein Leben und eine stumme Träne rann über Sirius’ Gesicht. James. Lily. Harry.
„Mein Baby.“
Ich frage dich noch mal Black? Sag was ich wissen will. Erzähl es mir und alles ist vorbei. Für dich, für sie, für alle. Dies ist ein Kampf, den ihr nicht gewinnen könnt. Wehr dich nicht.
Verzweifelt schüttelte Sirius den Kopf. Er wollte, dass die Stimmen und die Schreie aus seinem Kopf verschwanden. Dass die Stimmen die er hörte seine Familie sein konnte, ließ ihn nahezu Wahnsinnig werden. Sollte all das umsonst gewesen sein?
Ihr werdet verlieren, doch du kannst es allen einfacher machen. Du kannst sie erlösen.
„VERSCHWINDE AUS MEINEM KOPF!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“ Mit all seiner Kraft schrie er gegen die Worte an, die Voldemort in seinen Kopf hinterlassen hat.
In Strömen rannen die Tränen über sein Gesicht. Dies konnte nicht die Wahrheit sein.
Ein kaltes Lachen war das einzige was Sirius noch hörte.

Kapitel 11

„Das ist es jetzt.“
Peter war mit James zusammen zurück nach Godrics Hollow gegangen um seinem Freund beizustehen. Denn nun war die Stunde der Wahrheit, James wollte Lily alles erzählen. Ruhig hatte sie sich alles angehört und war erst zum Schluss aufgestanden und lief nun, die Hände in die Hüfte gestemmt vor ihnen auf und ab.
„Das ist das große Geheimnis.“
James nickte.
„Also damit ich auch nichts verpasst habe, Sirius, Peter und du habt zusammen beschlossen Animagi zu werden, um Remus, der ein Werwolf ist, einmal im Monat beizustehen. Du bist ein Hirsch, Peter eine Ratte und Sirius ein großer Hund. Und damit es klappt habt ihr eine Karte erfunden, die Hogwarts zeigt und die nun höchstwahrscheinlich in Voldemorts Händen ist.
Sonst noch was?“
James schüttelte den Kopf, während Peter versuchte so unschuldig wie nur möglich zu wirken, was gar nicht so einfach war. Durch die Glatze, das wettergegerbte Gesicht und die breiten Schultern wirkte er nicht wirklich wie ein Unschuldslamm.
„Wenn das alles ist...“ energisch kam sie auf James zu und Peter war sich fast sicher, dies würde die erste Ohrfeige ihres Lebens werden. Doch Lily ging vor ihm in die Hocke und fasste sein Gesicht in ihren Händen, „dann bist du der größte Trottel der mir je begegnet ist. Wie könntest du auch nur eine Sekunde denken, ich würde das alles nicht verstehen und würde euch verraten.“
„Es ging nie ums das Verraten, nur hatten wir Angst du würdest dich uns anschließen wollen. Remus hat sich die meiste Zeit vorbildlich verhalten, doch James hat schon mal richtig was abbekommen und von Sirius möchte ich erst gar nicht anfangen. Wir haben uns nur Sorgen gemacht was er dir hätte antun können.“
Lily stand auf und gab Peter einen Kuss auf seine Glatze. „Mein lieber Peter, ich hab einige fiese Attacken von Snape und James überstanden und ich bin der festen Überzeugung ihr hättet mich beschützt.“
„Also bist du uns nicht böse?“ James wechselte einen überraschten Blick mit Peter.
„Nein, wenn ich ehrlich bin, bin ich ein wenig enttäuscht darüber, dass ihr es mir nicht schon eher erzählt habt. Das wichtigste in diesem Augenblick für mich ist nur, dass ich meinen James wieder hab.“
„Ehm, ich war doch nie weg.“ Neben James fing Peter an zu kichern.
„Physisch nicht, aber dein Verstand hatte sich verzogen. Nun ja, die Phase scheint überstanden, zumindest hoffe ich das.“ Peter knuffte James in die Seite.
„Und was hat Albus nun vor?“ Lily hatte sich in den Sessel gesetzt und streckte die Hand nach James aus, der sie sofort ergriff.
„Er will sich der Sache selbst annehmen, auch wenn ich nicht überzeugt bin, ob dies weniger Aufmerksamkeit erregt. Im Augenblick redet er mit Remus. Malfoy soll Greyback rekrutieren.“
Erschrocken sog Lily Luft durch die Zähne. „Er hat doch nicht vor Remus zu den Werwölfen zu schicken?“
„Wenn Albus ihn nicht gefragt hätte, wäre er da nach einiger Zeit selber auf die Idee gekommen. Wir hätten bei ihm bleiben sollen, James.“
Wieder schüttelte James den Kopf. „Wenn Moony sich etwas in den Kopf gesetzt hat, macht er es auch. Außerdem sieht er wahrscheinlich auch darin eine Chance Sirius auf die Spur zu kommen.“
„Ich könnte das meinige dazu beitragen.“ Peter vermied es James oder Lily anzusehen.
„Wenn du schon so anfängst, na dann mal raus mit der Sprache, Wurmschwanz.“ James fühlte den Druck, den Lilys zarte Hand auf seine ausübte. Es war eine Warnung und er wusste was sie bedeutete.
„Es bestünde zwar die Gefahr entdeckt zu werden, aber ich hab es einfacher als ein Hirsch. Wenn Snape sich das nächste mal auf den Weg zu Voldemort macht, werde ich einfach mitgehen.“
James Kinn sackte ab.
„Bei Merlins Bart, wie kommst du auf so eine Idee?“
„Das fragst du noch James?! Remus ist genug Gefahren ausgesetzt, Dumbledore hat mit dem Orden schon viel zuviel zu tun und du hast endlich deinen Platz an Lilys Seite wieder eingenommen. Aber irgendwer muss was machen.
Ich glaube Snape nicht, das er nicht weiß wo Sirius sich aufhält. Im Gegenteil, bin ich der festen Überzeugung das er ihn sogar schon gesehen hat.“
„Dennoch ist es eine Schnapsidee Peter. James und Albus haben Recht. Sicher sollten wir was wegen Sirius unternehmen, doch sollten wir nicht einfach auf das vertrauen, was man uns rät? Albus hat uns noch nie enttäuscht und ja auch ich war geschockt bei seinen Worten von heute morgen. Und doch glaub ich an ihn.“
Immer wieder fuhr James mit seinem Daumen über Lilys Handrücken. Er bewunderte die Stärke die sie gerade zeigte und er fühlte sich schäbig als er daran dachte wie er sich verhalten hatte.
„Soll das heißen ich soll es lassen?“ Peter vermied es Lily anzusehen, denn er wollte die Antwort von James selber hören. Er hatte nicht erwartet, dass sie beide in Jubelstürme ausbrechen würden, doch ein wenig Unterstützung von James hätte ihn in seinem Vorhaben bestärkt, allerdings konnte er ebenso gut verstehen, das er nichts sagte.
„Wir sollten noch mal mit Remus reden, wenn er wieder da ist.“ Antwortet James nach einiger Zeit. Peter nickte und ließ sich gegen die Lehne der Couch fallen.
Menschen mögen vergessen,
was du ihnen gesagt hast,
aber sie erinnern sich immer daran,
welches Gefühl du in ihnen ausgelöst hast.

Padfoot201182
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Beitragvon Padfoot201182 » Di 22 Aug, 2006 03:29

Kapitel 12

Das dunkle Mal brannte immer noch an Snapes Arm. Als er die Nachricht gehört hatte, lief ihm ein eisiger Schauer über den Rücken. Keiner hatte ihm gesagt, wer das Ziel des Anschlages gewesen war und nun wo er es wusste, schien es für ihn wie ein Traum. Er kannte sie nicht gut, doch dass es Menschen waren mit denen er noch vor einigen Tagen gesprochen hatte, traf ihn doch mehr als er sich jemals hätte vorstellen können.
Hastig eilte er durch die Korridore von Hogwarts, nur mit dem Ziel vor Augen, so schnell wie möglich zu Dumbledore zu gelangen. Ihm war klar, dass sie nichts mehr tun konnten, doch er musste ihm Bescheid geben.
Hastig sprach er das Passwort für den Wasserspeier und eilte die Treppe, die sich kurz darauf offenbarte, hinauf. Ohne anzuklopfen stürmte er in den Raum.
„Professor Dumbledore. Wir wissen nun, wer die Opfer des Anschlages sind.“
Dumbledore hatte an einem Schrank gestanden und stellte sein Denkarium weg. Seit dem Gespräch mit Remus Lupin am Vortag schien sein Kopf zu platzen und bei dem Anblick von Snape, ahnte er, dass sich dieser Zustand nicht würde abschalten lassen.
„Können wir noch etwas tun, Severus?“
„Ich fürchte nicht.“

Remus war nach dem Gespräch mit Dumbledore nach Hause gegangen. Die Eulen, die ihm seine Freunde geschickt hatten ignorierte er, ebenso ließ er die Fragen über das Feuer unbeantwortet. Er war sich sicher dass sie alles versuchen würden, ihn umzustimmen, obwohl ihnen klar sein müßte, dass es notwendig war.
Und wenn Remus ehrlich zu sich sein würde, wäre er froh wenn es ihnen gelänge.
Wenn er sich beschreiben müsste, würden ihm sicherlich viele Eigenschaften einfallen, doch der Mutigste war er noch nie. Bei den Mutproben in der Schule war er neben Peter immer derjenige gewesen, der sich am wenigsten getraut hat. Er war damals noch nicht einmal im Stande einzugreifen, wenn Sirius und James über die Strenge geschlagen haben, wenn sie es denn mal wieder übertrieben. Und nun wagte er einen Schritt, dessen er sich selbst nicht sicher war.
Erneut pochte eine Eule an sein Fenster und erneut lag er in seinem Bett und sah ihr zu, wie sie wieder zurück flog. Dies war ihre einzige Chance näher an Voldemort heran zu kommen. Eine Möglichkeit herauszufinden, wo Sirius war.

„Er hat die Eule wieder zurück geschickt.“ Lily legte den Brief auf den Küchentisch. „Denkst du, er wird wenigstens Peter antworten?“
James schüttelte den Kopf. „Das würde er nicht tun. Wenn, dann würde er allen antworten.“
„Aber vielleicht will er uns einfach nur schonen. Er weiß, dass wir in den letzten Tagen selber zu kämpfen hatten.“
Wieder schüttelte James den Kopf. „Glaub mir, Lily. Er hat seine Gründe uns nicht zu antworten, auch wenn wir sie nicht verstehen.“
James machte sich große Sorgen um seinen Freund. Die Briefe, die Lily und er geschrieben haben, waren unverfänglich, gruben nicht tiefer in seine Angelegenheit. Und dennoch erhielten sie eine Eule nach der anderen wieder zurück.
„Wir sollten Dumbledore fragen.“ Lily stand am Küchenfenster und sah hinaus in den Garten.
„Er wird uns nichts sagen. Wir werden schon alles erfahren, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist.“
Ein Lächeln schlich sich auf Lilys Gesicht. „Soll das eine Anspielung sein?“
Sie hatte nicht gehört, wie ihr Mann aufgestanden war, deshalb zuckte sie erschrocken zusammen, als er seine Arme um sie schlang. „Wer weiß?!“
Erleichtert lehnte sie sich an seine Brust. Was hatte sie diese Momente in den letzten Tagen vermisst und nun, wo wieder alles in seinen Bahnen lief, war sie sich sicher, das auch die Sache mit Sirius erfreulich zu Ende gehen würde.
„Nanu. Hast du noch eine Eule an Remus geschickt?“ James sah hinaus in den Himmel, wo eine große Eule sich ihren Weg zu ihrem Haus bahnte.
„Nein. Nur die beiden die wir zusammen geschrieben haben.“
Beunruhigt öffnete Lily das Fenster und ließ die Eule hinein, die den Brief auf den Tisch fallen ließ und sich sofort wieder auf ihren Weg machte.
Als würde es sich um eine Stinkbombe handeln, sahen Lily und James auf den Umschlag. Ein rotes Siegel verschloss ihn, mit einem Symbol, dass ihnen beiden nur zu bekannt war.
„Ein Brief von Albus.“
Beunruhigt nahm James den Brief in die Hand und öffnete ihn. „Soll ich ihn laut lesen?“
Doch Lily schüttelte nur den Kopf. Kurz darauf bereute sie die Entscheidung. Nach den ersten Sätzen wich alle Farbe aus James Gesicht und es gelang ihm nur knapp auf einen Stuhl zu sinken.
„Wir müssen ins St. Mungo’s.“
„Sirius?“
„Frank und Alice.“

Lucius war nicht wohl in seiner Haut als er den Wald betrat. Er spürte Augen auf sich, hin und wieder schien ein Schatten über den Weg zu huschen.
„Du kommst spät, Malfoy.“ Eine Stimme, einem Knurren gleich, ertönte aus dem Unterholz.
„Und du riechst nach Angst.“
„Ich rieche nach drei Stunden durch einen Wald kriechen, ohne einen genauen Anhaltspunkt, wo man dich findet.“ Und nach Angst. Doch war das etwas, das Lucius nie zugeben würde.
„Oh, den gibt es auch nicht. Wenn es mir Spaß gemacht hätte, würdest du nun weiter durch das Holz kriechen und wir würden dir dabei zu sehen.“
Endlich trat die Gestalt zu der Stimme auf die Lichtung. Graues Haar, graue Haut und gelbe Zähne. Augen die Lucius einen Schauer über den Rücken jagten.
„Nun, hat Voldemort erkannt, dass es ohne unsere Hilfe nicht geht?“
Nur zu gut erinnerte sich Lucius an das Gespräch, das die näheren Instruktionen beinhaltete und Voldemorts Sicht war klar. Es würde ohne die Werwölfe gehen, doch würde sich so alles noch mehr ziehen.
„Sonst wäre ich nicht hier.“
„Das scheint mir eine kluge Entscheidung deines Anführers zu sein.
Doch wieso sollte ich euch helfen wollen?“
Angeekelt sah Lucius sich um. „Nennt ihr das ein Leben? Versteckt im Wald, in der Hoffnung dass sich ein alter Wanderer so weit verläuft damit ihr euch um die Knochen prügeln könnt?“
Aus dem Unterholz traten weitere Gestalten und Lucius musste sich zusammenreißen, nicht einfach zu disapparieren. Greybacks Anblick ließ ihn schon zusammenzucken, doch die Wesen, die da aus dem Wald traten, ließen ihn schlucken. Einer der Wölfe, schien nur noch einen halben Arm zu haben, der Rest hing wie unnütz an seiner Schulter hinunter. Der andere hatte nur noch eine Gesichtshälfte, die andere war von dicken Narben überwuchert, die eiterten und entzündet waren.
„Und wer sagt euch dahergelaufenem Pack, dass uns dieses Leben nicht gefällt?“ Wie ein Wolf seine Beute umkreist, tigerte Greyback um Lucius. Es behagte ihm gar nicht, dennoch wusste er, dass es nichts gab, was er dagegen hätte machen können.
„Deine Geschichte. Wie lange hattest du kein frisches Fleisch mehr?“
Bei diesen Worten wanderten seine Gedanken zu seinem Sohn und ein ungutes Gefühl machte sich in ihm breit. Er würde dieses Monster zurück in die Zaubererwelt bringen, in eine Welt in der auch sein Sohn lebte und er konnte nur hoffen, dass Greyback weit genug von ihm weg blieb.
„Es scheint als hätte jemand seine Hausaufgaben gemacht.“ Geräusche die einem Lachen ähnelten drangen aus verschiedenen Ecken an sein Ohr.
„Und was noch?“
„Einen festen Platz in der Zauberergemeinde, sobald der dunkle Lord seinen eingenommen hat.“
Immer noch lief Greyback um Lucius herum. „Klingt nach einem fairem Angebot.“
Dass Greyback das Wort fair kannte, überraschte Lucius. Er konnte sich nicht vorstellen, dass es besonders fair war, ein kleines Kind anzugreifen um es in ein Monster zu verwandeln.
„Sag deinem Herrn, wir werden ihm im Kampf beistehen.“
Auf mehr hatte Lucius nicht gewartet. Ohne ein weiteres Wort drehte sich Lucius um und apparierte aus dem Wald. Er fühlte sich schäbig und dreckig, doch war dies ein Zustand, den er nicht mit Wasser und Seife bereinigen konnte. Es war ein Gefühl, das von innen heraus kam. „Worauf habe ich mich nur eingelassen?“
Lucius ließ sich auf das Bett fallen und schloss die Augen.

Kapitel 13

Lily und James saßen im Gang, zusammen mit Dumbledore und Professor McGonagall. Die Nachricht, dass es sich um Frank und Alice Longbottom gehandelt hatte, die von den Todessern angegriffen worden waren, hatte sich schnell herumgesprochen und so füllte sich der Raum immer mehr mit Leuten, die ihre Hilfe anboten.
Andromeda und Ted Tonks kümmerten sich in einer Ecke um Harry und Neville, sowie um ihre Tochter Nymphadora, die die beiden Kleinkinder mit ihrem Können als Metamorphmagier beeindruckte.
Die Gruppe war unruhig. Noch nie war es vorgekommen, dass gezielt gegen einzelne Mitglieder vorgegangen wurde und die Ausschreitungen die bis dato stattgefunden hatten, schienen nur ein Vorbote dessen zu sein, was nun geschehen würde.
„Augusta.“ Augusta Longbottem, die Mutter von Frank, kam aus dem Krankenzimmer. Ihre Augen waren gerötet vom Weinen, dennoch stand sie aufrecht und sah jeden Einzelnen an. Dieses Mal zauberte der Anblick ihres Hutes, der mit einem ausgestopften Geier verziert war, kein Lächeln auf die Gesichter der Anwesenden.
„Wie geht es ihnen?“ Professor McGonagall war auf Augusta zu gegangen und sah sie besorgt an.
„Man kann nichts mehr tun. Sie müssen mit mehreren Zauberern mit dem Cruciatus-Fluch gearbeitet haben. Es sieht so aus, als würden sie nie wieder sie selbst werden.“
Mit Tränen in den Augen sah sie zu Neville, den Andromeda auf dem Arm hielt.
„Können wir dir irgendwie helfen?“ James wusste das dies eine dumme Frage war. Keiner konnte ihr helfen und das wussten sie alle.
„Es gibt da etwas. Sorgt dafür, dass Neville ohne Du-weißt-schon-wen aufwachsen kann. Es müssen nicht noch mehr Kinder ohne Eltern aufwachsen.“
Lily schluchzte. Ohne auf die anderen zu achten, bahnte sie sich einen Weg durch die Menschen und nahm ihren Sohn auf den Arm. Der Gedanke ihren Sohn zu verlieren, ihn vielleicht nie aufwachsen zu sehen, schnürte ihr die Kehle zu.
„Darf ich zu den beiden, Augusta?“ Sie war nicht mehr in der Lage zu antworten, also nickte sie Dumbledore nur kurz zu, worauf dieser hinter der Türe verschwand.
„Geht es dir gut, Lily?“ Andromeda war neben Lily getreten und sah sie besorgt an.
„Würde es dir bei diesen Umständen gut gehen?“ Lilys Worte waren härter als geplant. „Entschuldige.“
„Das macht nichts, ich weiß wie es dir geht. Meine Frage war unpassend.“
Nun trat James zu den beiden Frauen. „Wir sollten nach Hause gehen. Hier können wir eh nichts tun. Nicht dass wir zu Hause mehr ausrichten können, aber...“
„Ich weiß was du meinst. Danke Andromeda, dass du auf Harry aufgepasst hast.“
„Keine Ursache. Nymphadora ist ganz vernarrt in den Kleinen.“
Lily lächelte das Mädchen an und strubbelte durch ihre, nun orangenen Haare.
„Sollten wir euch irgendwie helfen können...“
Doch James schüttelte den Kopf. „Ich denke, von nun an wird jeder von uns genug zu tun haben.“

Kapitel 14

Er stand immer noch unter Schock. Die Schreie wollten nicht aus seinem Kopf heraus und die Stille um ihn herum machte das ganze nur noch schlimmer.
Was es am unerträglichsten machte, war seine Unsicherheit. Was war, wenn es wirklich James und Lily war, die er dort in seinem Kopf schreien hörte?
Sein Leben wäre verwirkt, doch gleichzeitig freute er sich. Wenn das alles ein Ende hatte, würde er seinen Frieden finden können. Und wer wusste es schon, ob es nicht doch ein Widersehen mit seinen Freunden geben würde?
Zu tief in seinen Gedanken versunken, bemerkte er nicht die Gestalt die sich in seine Zelle geschlichen hatte und nun vor ihm stand.
Überrascht fuhr Sirius zusammen und war sofort auf den Beinen.
„Was willst du schon wieder hier?“
„Wie ich sehe, hast du den Trank genommen. Du scheinst doch nicht auf den Kopf gefallen zu sein.“ Snape sah sich in der Zelle um. „Wo hast du sie?“
„Ich frag dich noch mal Snape, was willst du hier?“
„Die Flasche Black. Es wird Zeit das ich die Dosis des Aufpäppeltranks verstärke.“
„Einen Dreck wirst du tun, nicht eher bis du mir sagst, was das alles zu bedeuten hat.“
Snapes Lippen kräuselten sich zu einem süffisantes lächeln. „Denkst du wirklich du bist in der Lage irgendwelche Forderungen zu stellen Sirius?“
Erstaunt sah Sirius zu dem hageren Mann. Noch nie in ihrem Leben hatte Severus Snape ihn Sirius genannt. Noch nicht mal in ihrer Schulzeit und nun tat er es ohne mit der Wimper zu zucken.
Im gleichen Augenblick nahm er wieder diesen Geruch wahr. Ein Hauch von Zaubertrankzutaten und noch etwas. Er konnte es nicht bestimmen und doch war es ihm vertraut.
„Also, ich frage noch mal: Wo ist die Flasche?“
Dieses mal ohne Wiederrede reichte Sirius sie ihm. Er beobachtete Snape genau, seine Mimik, die Gestik wie er die Kräuter in die Flasche füllte. Alles schien zu stimmen und doch war Sirius sich nicht sicher.
Der Zauberspruch den Snape sprach, brachte die Flasche kurz zum glühen, bevor sie wieder verschwand. Ohne ihn anzusehen, reichte er die Flasche zurück und wandte sich zu gehen.
„Wer bist du?“
Mit dem Rücken zu Sirius blieb Snape stehen. „Die Flüche scheinen dir mehr zu gesetzt zu haben, als ich dachte Black.“
„Snape hat mich in seinem ganzen leben noch nicht einmal mit meinem Vornamen angesprochen.“
„Oh und das will mich nun als einen anderen ausweisen? Da solltest du dir schon was besseres einfallen lassen.“
Doch Snape setzte seinen Weg nicht fort und Sirius schien es fast so als würde er etwas abwägen.
„Nun gut, sagen wir mal für einen Augenblick ich wäre nicht Snape. Wer wäre ich dann, deiner Ansicht nach? Wer sollte sonst das Interesse haben dich hier heraus zu holen außer Dumbledore?“
„Meine Freunde.“
„Freunde, Black, was sind schon Freunde? Es kommt auf die Familie an, auf das Blut.“
„Sprach das Schlammblut zum Reinblut.“ Sirius war sich so sicher das es nicht Snape war, das auch sein Mut deutlich gestiegen war. Nie hätte er Snape ein Schlammblut genannt, da er wusste wie sensibel er darauf reagierte. Dazu kam noch das Snape einen Zauberstab hatte. Sirius nicht.
„Das mag sein Black, aber zumindest weiß ich dadurch was Familie bedeutet. Und das wird nie ein Freund für jemanden tun. Noch nicht mal dein geschätzter Potter.“
Es machte Sirius wütend, wie Snape über James sprach und er wusste das es die pure Eifersucht auf die Freundschaft der Marauders war. Doch dann rief er sich selbst zur Ordnung. Das war nicht Snape der dort vor ihm stand.
„Was weißt du schon davon was wir für einander tun würden. Selbst wenn du Snape wärst, du würdest es nicht verstehen.“
Snape atmete einmal tief durch. „Ich vergeude nur meine Zeit mit dir Sirius. Nehm die Hand, die man dir hinhält ohne zu Fragen und sieh zu das du hier raus kommst. Sobald du den Trank getrunken hast müsstest du vollständig bei Kräften sein. Wie du hier herauskommst überlasse ich dir.“
„Und wie ohne Zauberstab?“ Sirius folgte Snape zur Türe, die sich aber rasch vor seiner Nase schloss.
„Das wirst du schon wissen.“ Snape oder wer immer dieser jemand war wurde rasch von der Dunkelheit verschlungen, er konnte ihn nicht mehr ausmachen.
Doch hatte er wieder diesen Duft hinterlassen. Gierig sog Sirius ihn ein. Er erkannte ihn, doch sobald er den Gedanken greifen wollte woher er ihn kannte, entglitt er ihm wieder. Immer wieder atmete der den Duft tief ein, selbst als er für einen normalen Menschen nicht mehr bemerkbar war. Doch das war sein Talent, ein Teil von ihm, den er schon seit Jahren in sich trug. Und genau in diesem Augenblick wusste er wie er zu entkommen hatte. Es war ihm so klar, als wäre der Plan schon ewig in seinem Kopf gewesen. Das bellende lachen das sich seiner Kehle entrang hallte durch das Verlies und raus in das schwarz in dem Snape verschwunden war.

Kapitel 15

Lucius war erst sehr vor wenigen Stunden nach Hause gekommen. Malfoy Manor hatte im dunkeln gelegen und nun wo er wieder da war, schien nur im Badezimmer Licht. Seit er wieder zurück war, stand er unter der Dusche. Er versuchte den Dreck der Reise von sich abzuwaschen, doch er fühlte sich dreckig.
Immer wieder schoss ihm der Gedanke durch den Kopf, was er getan hatte. Sicher war er dem Dunklem Lord treu ergeben, selbst wenn er einige seiner Befehle nur aus Angst gefolgt war. Greyback aufzusuchen, gehört mit dazu.
Was hab ich nur meinem Kind angetan?
Erschöpft fuhr er sich mit der Hand über sein Gesicht. Er war müde, so unendlich müde, doch er musste erst noch den Bericht für den Dunklen Lord schreiben und abschicken.
Obwohl ihm jegliche Energie fehlte, zog er sich sorgfältig an, seine nassen Haare band er mit einer schwarzen Schleife nach hinten.
Das `plopp’, mit dem eine der Hauselfen erschien, erschreckte ihn fast zu Tode.
„WAS?“
„Sir, das Abendessen, Sir. Sir, es ist fertig Sir. Sr, wohin sollen wir es bringen Sir?“
Sein Herz hatte einen Sprung gemacht, den er immer noch spürte, nachdem er Dobby aufgetragen hatte, das Essen ins Arbeitszimmer zu bringen.
Er hatte die Türe noch nicht ganz geöffnet, als er bereits merkte das etwas nicht stimmte.
„Ich habe es dir schon einmal gesagt und ich hasse es mich zu wiederholen. Also, Bellatrix, was willst du?“
Bellatrix saß auf Lucius Stuhl. Die schwarzen Haare hingen ihr wirr in das helle, eingefallene Gesicht, ihre langen Beine hatte sie über die Unterlagen auf den Tisch gelegt. Ihre schwarzen Augen sahen Lucius herausfordernd an.
„Wieso darf Snape zu Sirius?“
In Lucius Kopf begann es leise zu klopfen. Er wollte Ruhe und Zeit zum nachdenken und sich nicht mit der geisteskranken Schwester seiner Frau rum schlagen.
„Snape hat keinen Schimmer wo Black ist. Der Dunkle Lord hält es zu gefährlich ihn zu ihm zu bringen. Er kennt Dumbledores stärken besser als jeder andere.“
„Nenn mich nicht eine Lügnerin, Malfoy. Das würde dir nicht gut bekommen.“
„Wieder Drohungen Bellatrix? Langsam langweilst du mich. Und nebenbei bemerkt, habe ich dich nicht eine Lügnerin genannt. Ich sagt nur, das Snape nicht weiß wo sich Black aufhält.“
„Aber ich habe ihn gesehen. Ich habe gesehen, wie er dort raus gekommen ist.“
Überrascht sah Lucius Bellatrix an. Er brauchte weder Leglimentik noch Veritaserum um zu sehen, das sie die Wahrheit sprach.
„Wann war das?“
„Als ich vor zwei Stunden gekommen bin.“
„Und wieso hast du solange gewartet?“ Er wusste die Antwort schon und er biss sich schon auf die Zunge das er diese Frage überhaupt gestellt hatte.
„Sirius.“
Kurz und bündig. „Und auch diese Frage hab ich schon mal beantwortet: Nein.“
„Das war keine Frage Malfoy.“ Bellatrix war mittlerweile von dem Sessel aufgestanden und kam nun um den Schreibtisch herum, vor dem Lucius stehen geblieben war.
„Sondern was? Nenn mir einen Grund Bellatrix, wieso ich dich zu ihm lassen sollte? Was ist so besonderes an deinem Cousin, dass du ihn unbedingt quälen musst?“
Doch bekam er keine Antwort. Er schritt auf sie zu und versucht ihr in diese dunklen Perlenaugen zu sehen. Sie erinnerten ihn an Snapes Augen. Genauso undurchdringlich. Allerdings war in Severus Augen weniger Wahnsinn.
„Hasst du ihn so sehr?“ Er stand nun direkt vor ihr, er konnte ihren Atem auf seinem Hals spüren, als sie erbost ihren Kopf auf ihn richtete.
„Nein. Kein Hass. Es ist etwas anderes. So ist es doch?!“
Bellatrix versucht sich an ihm vorbei zudrängen doch hielt Lucius sie an ihren Handgelenken fest.
„Auch das haben wir bereist einmal durch gehabt Bellatrix, doch ich wiederhole mich erneut. Jegliche Gefühle, mögen es schwesterliche, mütterliche oder anders artige sein, SIND FÜR DIESES UNTERNEHMEN HINDERLICH.“ Die letzten Wörter hatte Lucius ihr entgegen gebrüllt mit all seiner Wut, die er in den letzten Tagen auf gestaut hatte. Verwundert und auch eine Spur ängstlich sah Bellatrix Lucius an. So kannte sie ihn nicht, noch nie hatte der beherrschte Lucius Malfoy geschrieen.
Eine Strähne hatte sich aus seinem Zopf gelöst und hing ihm in der selben wirren weise im Gesicht wie Bellatrix.
„Lass mich los.“ Fast schon zögerlich kam der Satz Bellatrix über die Lippen, doch Lucius kam der Aufforderung nach und kaum hatten seine Hände ihre Handgelenke los gelassen, apparierte sie.

Kapitel 16

Fünf Briefe hatte Remus geschrieben. Er hatte sie schreiben müssen. Zwei der Briefe würden James und Peter erhalten, sobald er seine Reise angetreten hatte. Die anderen drei sollten an James, Peter und Sirius gehen, wenn er nicht mehr wieder kam. Zuerst hatte er es in Betracht gezogen, sich schon in den ersten Briefen zu verabschieden, doch er hatte es nicht übers Herz gebracht, es wäre zu endgültig gewesen.
Und nun wollte er sich von dem vierten Marauder verabschieden. Er hätte auch einen Brief an Sirius schreiben können, doch schien ihm das nicht angebracht.
Den Kragen hoch geschlagen, machte sich Remus auf den Weg zum Grimauldplatz 12. Lange hatte er nachgedacht, wie er sich von Sirius verabschieden könnte. Dies war eine der ersten Ideen gewesen.
Als er das Haus betrat konnte er Kreacher hören, der sofort Reißaus genommen hatte, nachdem er erkannte, wer der Besucher war.
Er störte sich nicht an den alten Hauself, warum auch. Schließlich wusste er, warum er gekommen war. Zielstrebig lief Remus ins Wohnzimmer. Den Umhang legte er über den Sessel, in dem Sirius immer gesessen hatte, und stellte sich in die Mitte des Zimmers.
Egal wo er hinsah, sah er Sirius. Wie sie alle zusammen Weihnachten feierten, die Taufe von Harry, Harrys letzter Geburtstag. Dieser Tag war auch der letzte, an dem Remus ihn gesehen hatte, es war schon Monate her das sie sich gegenübergestanden und nicht nur durch Eulen kommunizierten hatten.
Über ihm krachte etwas zu Boden. Kreacher ließ wahrscheinlich gerade seiner Wut freien Lauf, wodurch er Remus wieder in die Gegenwart holte. Unsicher ging er zu einem der Schränke, in der Sirius seinen privaten Kram aufbewahrte. Wäre er hier gewesen, wäre es Remus nur halb so schwer gefallen, doch ohne ihn ...
Zu seinem Glück musste er nicht weiter suchen, sondern wurde bereits im ersten Schrank fündig. Tief unter verschiedenen Papieren und Zeitungen fand er einen Karton auf der in Sirius sauberer Handschrift „Marauders Hogwarts“ stand.
Mit dem Karton in der Hand setzte Remus sich auf den Boden. Es war Jahre her, das er diese Bilder gesehen hatte doch kaum hatte er den Deckel abgenommen, durchströmten ihn die Erinnerung.
Sirius hatte die Stapel nach Jahren zusammen gebunden und Remus musste anhand dieser Ordentlichkeit schmunzeln.
Die Bilder der ersten Jahre zeigten vier junge, sich noch unbekannte Jungs, die anhand der Abenteuer die ihnen noch entgegen standen, unschuldig wirkten. Richtig interessant wurde es ab dem dritten Jahr. Das Jahr, das sich für alle geändert hatte, als sie raus fanden das Remus ein Werwolf war. Oh, welche Ängste hatte er durchlitten, dass sie sich von ihm abwenden würden. Doch schon bald wurden alle klar, das es ihrer Verbindung nicht geschadet hatte, sondern das sie eher gefestigt wurde.
Eines der Bilder zeigte Peter und Sirius die Schneebälle nach James warfen, der versuchte Lily zu beeindrucken. Remus erinnerte sich gut daran wie James Sirius gejagt hatte, als er ihn am Hinterkopf getroffen hatte. Das was darauf folgte hatte Sirius jedem vor einigen Weihnachten geschenkt. Es zeigt die vier Rumtreiber kurz vor ihrem letzten Schuljahr. James, Peter und Remus hielten Sirius auf den Händen, was sich als schwieriger erwies als es aussah. Als sie es damals von ihm bekamen, hatten sie den ganzen Abend nichts anderes zu tun, als zu versuchen Sirius von dem Bild zu schupsen.
Bild für Bild ging Remus durch. Mal lachte er, mal kämpfte er mit den Tränen, doch nie vergaß er für jedes dieser Bilder dankbar zu sein.
Letztendlich war nur noch ein Stapel übrig. Das letzte Schuljahr. Die meisten Fotos waren nach den UTZ entstanden und zeigte sie bei den Vorbereitungen für den Schulball. Alle waren sie nervös gewesen ob sie bestanden hatten oder nicht und doch war ihnen der Spaß nie verloren gegangen. Zum Schluss hin konnten sich Sirius, Remus und Peter sogar damit abfinden, das James gegen die Abmachung, das der Abschlussball nur ihnen gehört, gebrochen und Lily eingeladen hatte.
Remus liebte das Foto in der großen Halle, wie sie dort standen, in ihren Festtagsumhängen und Lily mit ihrem grünen Kleid zu den roten Haaren. Eigentlich hätte es das letzte Foto sein sollen, doch das war es nicht. Hinter diesem Bild befand sich ein Umschlag auf dem etwas geschrieben stand. Mittlerweile war der Umschlag sehr abgenutzt, doch konnte Remus der Versuchung nicht widerstehen hineinzusehen.
Vorsichtig holte er einen zwei Blätter Pergament heraus. Das eine war ein Brief, den er langsam las, doch so wie er am Ende angekommen war wieder und wieder durchging. Fünfmal ging er Satz für Satz durch, solange bis er ihn fast auswendig kannte. Erst nach dem er sicher war, alles verstanden zu haben, nahm er das andere Pergament und faltete es auseinander.
Es war kein Brief, sondern eine Zeichnung.
Tränen rannen Remus über die Wangen, stumme Tränen, dennoch Tränen der Freude. Er überlegte lange, was er mit dem Brief machen sollte. Dann steckte er beides wieder in den Umschlag und verstaute ihn in seinen Umhang. Sollte jemals etwas mit Sirius geschehen, so sollte das nicht in ihre Hände fallen.
Menschen mögen vergessen,
was du ihnen gesagt hast,
aber sie erinnern sich immer daran,
welches Gefühl du in ihnen ausgelöst hast.

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Beitragvon Padfoot201182 » Di 22 Aug, 2006 03:31

Kapitel 17

Er hatte niemanden erwartet und dennoch zögerte er keine Sekunde, die Tür zu öffnen. Snape lebte alleine in Spinner’s End und der einzige der hin und wieder vor seiner Tür erschien war Lucius Malfoy.
Doch dieses Mal war es jemand, mit dem Snape in tausend Leben nicht gerechnet hätte.
„Du?“
„Darf ich rein kommen?“
Ohne noch weiter zu fragen trat Snape zur Seite und ließ seinen Gast herein kommen.
„Darf ich mich setzten?“
Immer noch überrascht nickte Snape kurz, allerdings machte er keine Anstalten es seinem Gast gleich zu tun.
„Störe ich? Ich kann auch noch mal wieder kommen? Es war eine dumme Idee ohne Vorwarnung einfach vorbei zu kommen, entschuldige.“
„Nun bist du einmal hier.“ Er fühlte sich in seinem eigenen Haus nicht wohl und das machte ihn gereizt.
„Albus wird aus der Haut fahren, wenn er erfährt dass ich hier war. Deswegen würde ich dich um Verschwiegenheit bitten.“
Mittlerweile hatte es sich Snape gegenüber seines Gastes in einem Sessel bequem gemacht und nickte ihm zu. „Und was soll Professor Dumbledore nicht erfahren?“
„Sicherlich wirst du es als dumm von mir empfinden, so etwas von dir zu verlangen, aber es geht hier um Sirius.“
Snapes Schnaufen unterbrach seinen Gegenüber. „Ich verstehe, dass dir so etwas fern ist, aber dennoch möchte ich nicht tatenlos zusehen wie Sirius etwas geschieht. Und deswegen bitte ich dich, mich das nächste Mal mitzunehmen, wenn eine Versammlung der Todesser stattfindet.“
„Und wie soll das geschehen? Vor allen Dingen, wieso sollte ich mich auf so ein Risiko einlassen? Damit würden wir nicht nur die Rettung von Black in Gefahr bringen, sondern auch meinen Auftrag den ich für den Orden zu leisten habe.“
„Was hat uns denn dein Auftrag bisher gebracht? Damit möchte ich nicht sagen, dass du nichts geleistet hast, nur konnten wir weder Frank und Alice beschützen, noch wissen wir, wo sie Sirius festhalten.
Sei doch ehrlich zu dir selbst, wie sollen wir weiter kommen?“
Ein Ziepen machte sich in Snapes Brust breit. Dieselbe Frage hatte er sich seit dem Überfall auf die Longbottoms oft gestellt und immer wieder redete er sich selber ein, dass seine Arbeit nicht umsonst war. Doch belog er sich nicht selber damit?
Dass der Dunkle Lord ihm nicht das Versteck von Black nannte, hatte nichts mit mangelndem Vertrauen zu tun, sondern mit dem Wissen, zu welchen Fähigkeiten Dumbledore neigte. Und was Frank und Alice anging, so war er nicht schnell genug gewesen.
„Wie soll also dein grandioser Plan aussehen?“
Stille herrschte in Spinner’s End als Snape dem Schauspiel zusah, das sich ihm bot.
„Es könnte klappen. Aber dir muss klar sein, dass ich dich rein- aber nicht wieder rausbringen kann. Wir haben keine Möglichkeit, miteinanderzu kommunizieren.“
„Das ist mir bewusst. Ich verlange auch nur von dir, dass du mich mitnimmst und sonst nichts.“
„Ich werde dir Bescheid geben, sobald das nächste Treffen stattfindet. Du musst dann augenblicklich hierher apparieren.“
Snape stand auf, ein Zeichen für seinen Gast, zu gehen.

Nachdem er die Türe hinter Peter Pettigrew geschlossen hatte, überkamen Snape Zweifel. Dass er sich in eine Ratte verwandeln konnte, war neu für ihn und vielleicht würde es auch klappen. Doch was, wenn nicht?
Er setzte sich wieder in seinen Sessel und nahm ein Glas Elfenwein zu sich. Immer wieder schoss ihm eine Frage durch den Kopf. Wieso half er ihm? Black bedeutete ihm nichts, wenn er sterben würde, so wäre es halt ein Opfer das gebracht werden musste.
Doch dann beantwortete er die Frage für sich selbst. Er hatte etwas gut zu machen. Ohne ihn hätte der Dunkle Lord nie von der Prophezeiung und den Potters erfahren, ohne ihn wären Frank und Alice Longbottom nicht in St. Mungos ohne Aussicht auf Heilung.
Dennoch fragte er sich Was bedeutet es mir
Erneut klopfte es an der Türe von Spinner’s End. Dieses Mal weit weniger geduldig öffnete Snape die Tür.
„Ich wusste gar nicht, dass du neuerdings Schulfreunde hier empfängst.“
„Lucius, schon wieder zurück?“
Wieder krampfte es sich in Lucius zusammen. Er wollte nicht schon wieder darüber nachdenken, was er getan hatte.
„Wie du siehst. Also?“
„Du meinst Pettigrew? Er hat mir eine Nachricht von Dumbledore überbracht. Etwas vollkommen Belangloses. Wahrscheinlich denkt er, er müsse diesen kleinen Trottel beschäftigen.“
Die Lüge kam ihm leicht über die Lippen und durch Lucius Reaktion stellte er zufrieden fest, dasd er sie glaubte.
„Und was ist mit dir? Was verschafft mir die Ehre deines Besuches.“
„Bellatrix.“
„Bei Merlins Bart, wann wird der Dunkle Lord einsehen, das sie uns nur hinderlich ist.“ Snape hatte Lucius und sich ein Glas des Elfenweines eingeschenkt und reichte ihm nun das Glas.
„Nun, im Grunde geht es nicht direkt um sie, sondern um etwas das sie gesagt hat.
Sie ist der festen Überzeugung, dich bei Black gesehen zu haben.“
Erstaunt sah Snape Lucius an.
„Nun, dann ist sie wahnsinniger als ich gedacht habe. Wie ihr alle sicher wisst, hat es der Dunkle Lord verboten mir irgendwas über den Aufenthaltsort von Black zu sagen.“
„Das weiß ich Severus, aber sie hat nicht gelogen.“
„Also nennst du mich einen Lügner.“
Ungehalten stellte Lucius sein Glas ab. „Ich nenne keinen einen Lügner, weder dich noch Bellatrix. Es bedeutet, dass hier irgendwas nicht stimmt und wir herausfinden müssen was.“
„Denkst du da an was Bestimmtes?“
„Vielsafttrank.“
„Gut möglich, doch dann muss es jemand aus unseren Reihen sein.“
„Und wie kommst du darauf? Es könnte auch jemand von Dumbledores Leuten...“
„Nein, nein Lucius. Denk doch mal nach. Ich weiß nicht wo Black ist, woher sollten es dann Dumbledores Schergen wissen. Es muss jemand von den Todessern sein.“
Snape hatte recht und beide wurden sich der Auswirkungen des Gesagten schnell bewusst.
„Ein Spion?“ Es war eine einfache Frage die Lucius stellte, die Snape allerdings im Innern belustigte.
„Schwer vorzustellen, besonders da Dumbledore es mir mit Sicherheit sagen würde.
Wie dem auch sei, wir sollten das vorerst für uns behalten, bis wir wissen, was es zu bedeuten hat.“

Kapitel 18

Mittlerweile waren zwei Wochen seit Sirius Verschwinden vergangen. Und Remus war gerade seit zwei Tagen weg. Nun saß Dumbledore an seinem Schreibtisch und starrte auf die Briefe, die Remus in seiner Obhut hinterlassen hatte. Er hatte ihn gebeten, sie seinen Freunden zu überreichen. Zwei lagen noch auf seinem Tisch, drei weitere hatte er in die Schublade des Schreibtisches gelegt, in der Hoffnung, sie nie hervor holen zu müssen.
Als er sich von ihm verabschiedet hatte, hatten sie beide ein langes Gespräch geführt. Fast schien es Dumbledore so, als wäre es für Remus die letzte Möglichkeit gewesen über Dinge zu sprechen, die ihm schon seit Langem auf dem Herzen lag. Und so hatte er den jungen Mann reden lassen ohne ihn zu unterbrechen. Er hatte bedauert, dass Remus sich weigerte mit seinen Freunden zu reden, doch genauso gut verstand er ihn. Auch wenn er wusste, dass Remus und auch er selber die einzig richtige Entscheidung getroffen hatten, so hieß es nicht dass es eine einfache gewesen war.
Ein Klopfen an der Tür riss ihn aus seinen Gedanken.
„Ja, bitte.“
James zusammen mit Lily und Peter betraten das Büro. Er hatte ihnen eine Nachricht zukommen lassen, dass er sie sehen wollte und es versetzte ihm einen Stich zu sehen, wie mitgenommen alle aussahen.
„Oh, es freut mich, dass ihr kommen konntet. Bitte setzt euch.“ Harry war nicht bei den drei Freunden und Dumbledore nahm an, dass sich entweder Professor McGonagall oder Madam Pomfrey dem Kleinen angenommen hatte.
„Gibt es schon etwas Neues, was Sirius angeht?“
Es war nicht das erste Mal, dass James diese Frage stellte und es war auch nicht das erste Mal, dass Dumbledore sie verneinen musste, doch wurde ihm das von Mal zu Mal schwerer. Sein Wunsch, den Freunden endlich etwas Positives zu berichten wurde immer großer.
„Ich befürchte nicht. Deswegen habe ich euch auch nicht kommen lassen und ich weiß auch, dass die letzten Tage und Wochen für euch alle schwer waren, doch kann ich euch nur dazu raten, durchzuhalten. Alles wird seinen Weg finden.“
Keiner brauchte etwas zu sagen, doch standen ihre Gedanken so klar in ihren Augen, dass es Dumbledore schwer fiel, weiter zu sprechen. „Der eigentliche Grund, euch hierher zu bitten, war der Wunsch von Remus.
Diese beiden Briefe hat er mir gegeben, um sie euch zu überreichen.“
Vorsichtig, als wären sie aus Glas, nahm er die schweren Umschläge hoch und überreichte sie den Freunden.
„Nein.“ Ungläubig betrachtete James die Schrift auf dem Umschlag. „Das sind Abschiedsbriefe, oder?“
Tief atmete Dumbledore durch. Es waren keine Abschiedsbriefe, die lagen in der Schublade. „Es sind keine Abschiedsbriefe, diese Briefe sollen euch seine Entscheidung nur erklären.
In deinem Brief, James, sind auch einige Zeilen für Lily.“
Die Augen auf seine Gegenüber gerichtet, ließ sich Dumbledore wieder in seinen Sessel zurück sinken. „Es ist euch überlassen ob ihr sie hier lest oder ob ihr sie mitnehmen wollt.“
Doch diese Worten waren unnötig gewesen, Peter hatte seinen Brief schon aufgerissen und las Wort für Wort. James hingegen schien mit sich zu ringen, entschied sich dann allerdings, es Peter gleich zu tun.
Lily hatte sich zu ihrem Mann hinüber gebeugt und las den Brief mit, hin und wieder huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. Die Tränen, die dabei flossen, schienen Tränen der Freude und Dumbledore verstand, was sie ausdrückten.
„Hat er ... hat Remus noch etwas gesagt?“ Sorgfältig hatte Peter den Brief wieder in den Umschlag gesteckt und sah auf das Pergament.
„Ihr sollt euch keine Sorgen machen. Und ich gebe ihm Recht. Er ist ein kräftiger Mann, der weiss, worauf er sich eingelassen hat.“
„Genauso wie Sirius.“ James hatte einen Arm um Lily gelegt und drückte sie an sich. „Albus, bitte, hol ihn zurück.“
„Selbst wenn ich könnte, James, würde ich es nicht tun. Es war seine Entscheidung und ich respektiere sie.“ Dumbledore hatte seinen Blick auf Fawkes geheftet, der immer mehr Federn verlor. Es schien nur eine Frage der Zeit bis er sich erneuern würde. Wieso kann es nicht bei allem so sein?
Die gedrückte Stimmung die herrschte, schien nur über Peter und James zu schweben. Lily hingegen schien erleichtert und ihr Lächeln, das immer noch auf ihren Lippen lag, bestätigte Dumbledore.
„Wir sollten gehen.“ Lily hatte sich erhoben und reichte James eine Hand.
„Aber Lily...“
„Es ist das Richtige.“ Trotz der nassen Wimpern glänzten ihre Augen vor Freude. Ohne zu widersprechen stand James auf. Er verstand nicht was mit seiner Frau los war, doch fragte er nicht. Er vertraute ihr und er wollte es nicht in Frage stellen.
„Kommst du, Peter?“ Abwesend sah er hoch.
„Oh, ja. Sicher.“ Langsam stand Peter auf. Seine Gedanken waren immer noch bei den Worten, die Remus an ihn gerichtet hatte und daran, was er mit Snape geplant hatte.
„Vielen Dank, Albus.“ Dumbledore nickte den Dreien zu und atmete tief ein, als sich die Tür hinter ihnen schloss.

„Wir hätten versuchen sollen, Remus da wieder rauszuholen.“ James hatte die Hände in die Taschen gesteckt und schlurfte mit gesenktem Kopf hinter Peter und Lily her.
„James, du benimmst dich wie ein kleines Kind.“ Während sie den Gang zu Professor McGonagalls Büro entlanggingen, steckte Lily sich ihre Haare zu einem Pferdeschwanz hoch.
„Lily hat Recht, James. Ich finde es auch alles andere als freudig, zu sehen wie einer nach dem anderen verschwindet, wie die zehn kleinen Negerlein...“
„Zehn kleine Negerlein?“ fragend sah James zu Peter.
„Eine Muggelgeschichte.“ Lily ließ sich zu James zurück fallen und harkte sich bei ihm unter.
„Aber es ist nunmal das, wozu sich jeder Einzelne entschieden hat. Es muss schwer für dich sein, dass du dich nicht so in den Orden einbringen kannst wie du möchtest. Doch das was du machst ist tausendmal wichtiger.“
„Ich weiss, Peter. Aber ich will euch nicht alle verlieren.“
„Chrm.“ Aus den Augenwinkeln warf Lily ihrem Mann einen scharfen Blick zu.
„Du weisst, wie ich das meine, Lily. Niemand kann dich und Harry ersetzen, aber wieso trifft es die, die nichts mit der Sache zu tun haben?
Nur, weil Sirius uns beschützen will, ist er verschwunden. Und Remus, er macht das, um mehr über die Aktionen der Werwölfe herauszufinden.“
„Und um Sirius zu retten.“ Ergänzte Lily James.
„Was hatte eigentlich dieser Satz zu bedeuten?“
Keck stupste Lily ihrem Mann auf die Nase. „Du musst nicht immer alles wissen.“
„Ah, da seit ihr ja. Ich wollte euch gerade suchen kommen.“ Minerva McGonagall kam aus ihrem Büro und hielt Harry auf dem Arm.
„Danke Minerva, dass du auf ihn aufgepasst hast. Ich hoffe, er hat keinen Ärger gemacht.“
„Oh nein, ganz und gar nicht, Lily. Er war wirklich ein kleiner Engel.“ Professor McGonagalls Spitzhut war etwas verrutscht und so schob sie ihn wieder in Position, als Lily ihr Harry abnahm.
„Professor, können wir?“ Hinter ihr war Snape aus dem Büro getreten, dabei vermied er es, einen der anderen auch nur anzusehen, geschweige denn das Gesicht in ihre Richtung zu drehen.
„Sofort, Severus.
Augusta bedankt sich recht herzlich für die Geschenke für Neville und sie würde sich freuen, wenn sie euch mal besuchen könnte. Ihr sollt ihr nur eine Eule schicken.“
Zuversichtlich, wie sie es eigentlich gar nicht war, drückte Professor McGonagall Lilys Arm.
„Das werden wir, Minerva.“
Snape war bereits einige Schritte vorgegangen und wartete nun ungeduldig auf die Lehrerin, die sich davon allerdings nicht aus der Ruhe bringen ließ. Erst, als sie sich von Jedem verabschiedet hatte, gesellte sie sich zu dem Zaubertranklehrer.

Dumbledore wartete, nachdem die drei Freunde gegangen waren, auf Snape und Professor McGonagall. Am frühen Morgen hatte er eine Nachricht von Snape erhalten, in der er weitere Neuigkeiten ankündigte. Und das beunruhigte Dumbledore. In den letzten Monaten hatte es kaum Bewegung unter den Todessern gegeben, dass es sich nun so häufte, deutete darauf hin, dass bald etwas geschehen würde. Etwas, worauf niemand vorbereitet sein konnte.
Ein erneutes Klopfen an der Tür kündigte die neuen Besucher an.
„Setzt euch. Severus.“
Ohne noch weitere Worte zu verlieren, begann Snape mit seinem Bericht.
„Allem Anschein nach gibt es einen Spion unter den Todessern. Wie ich erfahren habe, gibt es Gerüchte darüber, dass jemand regelmäßig Sirius Black besucht.“
„Aber wer könnte das sein?“ Professor McGonagall saß mit angespanntem Gesichtsausdruck in ihrem Stuhl, ihre Lippen zu einer dünnen Linie gezogen.
„Ich.“
„Wie bitte, Severus? Ich denke, weder Minerva noch ich können dir folgen.“
„Man hat mich gesehen wie ich das Versteck verlassen habe, allerdings kann ich mit hoher Sicherheit sagen, dass ich es nicht wirklich war, da ich weder den Ort kenne, an dem Black festgehalten wird, noch diesen Ort ohne Absprache mit Ihnen aufsuchen würde.“
„Das würde bedeuten, jemand weiss, das Severus doch für den Orden arbeitet.“
Snape schüttelte bei diesen Worten den Kopf, wobei seine Haare sein Gesicht fast vollständig verdeckten.
„Das kann ich mir nicht vorstellen.“ Doch das war eine Lüge. Es gab jemanden, der zumindest ahnte, wer Snape wirklich war. Schon als Lucius Malfoy ihm von den Vorkommnissen berichtet hatte, schoss ihm der Gedanken durch den Kopf.
„Selbst wenn es jemanden unter den Todesser geben mag, der weiss was Severus vorhat, so können wir dennoch im Augenblick davon ausgehen, das diese Person auf derselben Seite steht. Zumindest im Augenblick. Deswegen würde ich es einfach bei dem bewenden lassen und abwarten. Das Einzige, was wir tun können.“
„Aber Albus, denkst du, es wäre klug, es einfach dabei zu belassen? Wäre es nicht doch hilfreich zu wissen, wer es ist?“
„Oh Minerva, ich bezweifle, dass Severus es einfach dabei bewenden lässt. Jedoch sehe ich für den Orden keine Notwenigkeit herauszufinden, wer dahinter steckt. So wenig Aufmerksamkeit darauf gelenkt wird um so besser.“
Mit diesen Worten entließ Dumbledore die beiden Lehrer und hoffte, Recht zu behalten.

Kapitel 19

Nur noch eine Stunden bis Sonnenuntergang. Nur noch wenige Stunden, bis der Mond am Himmel erscheinen würde.
Remus hatte den Wolfsbanntrank zu sich genommen, den Snape vor seiner Abreise für ihn gebraut hatte. Allerdings wusste er nicht wie regelmäßig er ihn in den nächsten Tagen zu sich nehmen konnte. Doch das war im Augenblick auch nicht das Wichtigste. Erst musste er diese Nacht überhaupt überleben, um weiter planen zu können.
Zielstrebig lief er den Weg lang, den Snape ihm genannt hatte. Er wusste von Malfoy, wo sich die Wölfe im Augenblick aufhielten. Es gab mittlerweile mehrere Rudel in England, doch interessierte Remus nur eines.
Es wurde immer dunkler und während die Sonne langsam sank, spürte er sein anderes ich in sich langsam erwachen. Nur ein kleines knurren, doch war er sich ihm sehr bewusst.
Doch nicht nur das ging ihm immer wieder durch den Kopf, sondern auch, dass er von Werwölfen umgeben war, die nur auf den Mond warteten um anzugreifen. Das Initiierungsritual. Das Ritual um die Unwürdigen auszusortieren.
Bei diesem Gedanken pochte sein Herz schneller. Er wollte nicht kämpfen, doch würde ihm nichts anderes übrig bleiben.
Der Blätterwald würde immer dichter und er ahnte, dass er seinem Ziel immer näher kam. Zweige rissen an seinem dünnen Hemd und der Hose, denn seinen Umhang und alles andere hatte er zurückgelassen. Das war das Gesetz der Werwölfe.
Selbst von dem Brief, den er in Sirius Haus gefunden hatte, musste er sich trennen und das schmerzte ihn von allem am meisten.
Und dann drang es an sein Ohr, der erste Ruf.
Der Mond würde ihn jeden Moment in einen von ihnen verwandeln, dabei hatte er nicht gemerkt wie es immer später geworden war.
Ein Keuchen drang über seine Lippen. Es begann. Vor Schmerzen gepeinigt ließ er sich auf alle viere hinab, seine Brust schien bersten zu wollen. Sein Herz zog sich zusammen und mit jedem Schlag den es tat, wurden die Schmerzen unerträglicher. Remus merkte wie sich sein Körper veränderte, seine Knochen brachen und wieder heilten. Die blasse Haut wurde von Fell überzogen, die Nägel wurden zu scharfen Krallen und brachen aus seinen Fingerspitzen. Neben alledem nahm er nur am Rande wahr, wie seine Kleider rissen um dem Tier Platz zu schaffen.
Genauso schnell wie es begonnen hatte, war es vorbei. Doch er war immer noch Remus. Durch den Wolfsbanntrank waren seine Sinne immer noch die eines Menschen, allerdings gepaart mit denen des Wolfes. Und das war sein Glück.
Kaum war die Verwandlung vorbei, preschten aus dem Unterholz drei andere Werwölfe. Einer hielt direkt auf Remus zu, doch kaum hatte er zum Sprung angesetzt, wurde er von einem anderen abgedrängt. Ein Jaulen begleitete den Sturz des ersten Werwolfes.
Der andere setzte auf Remus zu, der so gut es ging , sich auf den Zusammenprall vorbereitete. Er spürte wie sich die Zähne seines Angreifers in seinen Hals reinbohren wollten, doch war Remus zu schnell. In dem Moment, als sein Gegenüber zubeißen wollte, richtete er sich auf und biss ihm in die Kehle. Allerdings nicht um ihn zu töten. Er drückte etwas fester zu und ließ ihn dann los. Benommen machte sich der Werwolf davon. Doch schon kam der Nächste. Remus hatte ihn nicht richtig sehen können, da er im Gegensatz zu den anderen beiden schwarz wie die Nacht war.
Der Schwarze hatte sich von hinten an Remus herangeschlichen und nur darauf gewartet, dass er sein Opfer gehen lassen würde. Kaum war dieser aus seinem Blickfeld, griff er an, allerdings warnte Remus’ Werwolf ihn rechtzeitig. Schnell warf er sich auf den Rücken und beförderte ihn mit einem Fußtritt über ihn hinweg. Damit hatte der Schwarze nicht gerechnet, doch war er bei Weitem stärker als die anderen. Gekonnt federte er den Sturz ab und kam augenblicklich wieder auf die Pfoten. Wieder setzte er auf Remus zu, der ebenfalls Anlauf nahm. Beide sprangen fast gleichzeitig ab und trafen sich in der Luft. Dabei traf der Schwarze Remus mit dem Kopf auf die Nase. Benommen fiel dieser zu Boden und obwohl er doppelt sah richtete er sich wieder auf. Würde er liegen bleiben, wäre das sein Todesurteil.
Vorsichtig kam der Schwarze näher und wie in einem Tanz umkreisten sich die beiden. Dabei nahm Remus wahr, das noch weitere Wölfe im Unterholz dem Treiben zusahen. “Wieso greifen sie nicht an? Das hier ist nicht Greyback, also wieso halten sie Abstand?“
Sein Gegenüber schien zu merken, dass Remus abgelenkt war, denn er griff erneut an. Gerade noch rechtzeitig stieg Remus auf seine Hinterpfoten, doch dadurch traf der Schwarze ihn vor die Brust. Durch die Wucht wurde er gegen einen Baum geschleudert und für einen kurzen Moment wurde ihm schwarz vor Augen. Fast schon rechnete er damit, dass es das gewesen war. Er schüttelte den Kopf um wieder richtig zu sehen. Direkt vor ihm stand der Schwarze, die Lefzen hoch gezogen.
Remus konnte nicht fassen, das es schon so schnell zu Ende sein sollte. Immer wieder schoss ihm dieser Gedanke durch den Kopf. So durfte es nicht enden. Entschlossen versuchte er sich wieder aufzurichten, doch die Schmerzen im Rücken waren zu stark und so blieb ihm nur ein fester Blick in die Augen seines Gegners.
Fast schon rechnete er mit dem Schlimmsten, als ein tiefes dunkles heulen die Stille durchbrach.
Der schwarze Werwolf vor ihm zuckte zusammen und sah hinter sich.
Dort stand ein grauer Werwolf, die Zähne gebleckt, Sabber troff aus seiner Schnauze. Schwarze Perlaugen stierten auf das Geschehen.
Verängstigt duckte sich der Schwarze und trat zur Seite um dem Grauen Platz zu machen. Remus brauchte niemanden zu fragen um wen es sich bei diesem Wolf handelte.
Die großen Pranken des Wolfes wirbelten bei jedem Schritt Staub auf und erst als er fast direkt vor Remus stand, blieb er stehen. Er hob die Schnauze in Luft, schnüffelte und richtete dann seinen Blick auf Remus.
Ohne etwas zu tun, drehte er sich wieder um und verließ den Platz, gefolgt von dem Schwarzen.
Zumindest die erste Nacht hatte er überlebt.
Menschen mögen vergessen,
was du ihnen gesagt hast,
aber sie erinnern sich immer daran,
welches Gefühl du in ihnen ausgelöst hast.

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Beitragvon Padfoot201182 » Di 22 Aug, 2006 03:33

Kapitel 20
Er saß in seiner Zelle und dachte über die Ereignisse der letzten Tagen (waren es nicht sogar schon Wochen?) nach, als er Schritte hörte. Es war zu spät, um seinen Plan in die Tat umzusetzen und so beschloss er Theater zu spielen. Zwar hatte er keine Ahnung wie er aussah, dennoch hoffte er, niemandem würde auffallen, dass er sich mittlerweile wieder erholt hatte.
Gerade noch rechtzeitig hatte sich Sirius in eine Ecke gelegt und betete, einen wenigstens einigermaßen geschwächten Eindruck zu hinterlassen.
Kaum wurde die Tür geöffnet, traf ihn ein Fluch.
„Lass das Bellatrix. Noch brauchen wir ihn. Und zwar lebend.“ Der Schmerz hörte auf, doch bewegte Sirius sich nicht.
„Crabbe. Macnair.“ Grob packten sie Sirius und hoben ihn hoch.
„Sag es, Black.“
Die beiden hielten ihn aufrecht, so dass Sirius Voldemort gegenüber stand, doch den Kopf gesenkt hielt.
„Sieh mich an, wenn ich mit dir rede.“ Täuschte sich Sirius oder wurde Voldemort ungeduldig?
„Vielleicht ist er am Ende.“ Er erkannte die tiefe Stimme von Rudolphus, dann konnte er sicher sein, das auch Regulus hier war.
„Nicht nur vielleicht, er ist es.
Und Black, träumst du nicht schon von der Erlösung? Von dem Moment wo dies alles vorbei ist? Es kostet dich nichts. Sag mir nur wie dieses Ding hier funktioniert!“
Wie dieses Ding hier funktioniert? Sirius verstand nicht, doch dann öffnete er für einen Augenblick die Augen. Er konnte nicht fassen, was er sah. In den kalten weißen Fingern Voldemorts befand sich die Marauder’s Map. Es ging ihm nicht mehr um Harry, James und Lily. Es ging ihm um Hogwarts.
„Ich weiß, dass es eine Karte ist, so dumm bin ich nicht, Black. Also sag mir: Wie funktioniert sie?“
„Lasst mich.“
„Schweig, Bellatrix. Du hast schon genug angerichtet.“ Vorsichtig riskierte Sirius einen Blick in die Richtung seiner Cousine. Rudolphus hatte seine Frau am Arm gepackt und zog sie weiter nach hinten.
„Bring sie raus, Rudolphus.“ Selbst bei diesen Worten hatte Voldemort seine Augen auf Sirius geheftet.
Er konnte hören, wie Bellatrix sich dagegen zur Wehr setzte, als Rudolphus sie nach draußen zerrte.
„Du nimmst großen Einfluss auf deine Cousine, weißt du das? Sie scheint geradezu besessen von dir zu sein.
Woran liegt es, Black? Vielleicht an deiner Courage oder einfach an deiner Dummheit zu glauben, du könntest mich noch lange zum Narren halten?!“
Immer noch bewegungslos hing Sirius zwischen den beiden Todessern.
„Sollen wir es versuchen, Herr?“ Regulus Stimme. Sirius erkannte sie sofort und auch wenn es eigentlich zu lange her war, schmerzte es ihn. Sie waren Brüder und dennoch auf zwei verschiedenen Seiten. Dass er nun hier war und seinen Leiden zusah, machte ihn traurig.
„Vielleicht sollten wir das, Regulus. Hol es.“
Er wusste nicht, worüber sie sprachen, doch ahnte er etwas.
„Deine ganze Familie ist gegen dich, Black. Was muss das für ein Gefühl sein, frage ich mich.“
Angewidert hob Sirius den Kopf. „Das ist nicht meine Familie. Und sie wird es auch nie sein.“
„Ich wusste doch, dass du noch unter den Lebenden weilst.“
Erneut schwang die Türe des Kerkers auf und Regulus kam zurück. Er schien nicht damit gerechnet zu haben, dass Sirius bei Bewusstsein war. Für einen Augenblick schien es, als sei er verunsichert. Sein Blick huschte immer wieder über seinen Bruder und zurück zu Voldemort.
„Hast du es?“
„Ja.“
„Ja, was?“
„Ja, Herr.“ Regulus wandte sich von Sirius ab und überrichte Voldemort einen kleinen Flakon.
„Haltet ihn fest.“ Macnair und Crabbe verstärkten ihren Griff, während Goyle sich hinter ihn stellte und seinen Kopf nach hinten riss.
„Sei vorsichtig, Goyle. Schließlich muss er noch reden können.
Nun Black, den Fideliuszauber kann es nicht brechen, aber es wird mir helfen zu erfahren, was ich zu wissen wünsche.“
Verzweifelt wandte sich Sirius unter dem Griff, doch er hatte keine Chance. Die klaren Tropfen berührten seine Lippen und drangen in seinen Mund.
Er wusste, was das bedeutete und er sah den Triumph in Voldemorts Augen.
„Wollen wir es noch einmal versuchen, Black? Ich bin mir sicher, dass du mir meine Frage beantworten wirst: Wie funktioniert die Karte?“

Crabbe und Macnair ließen ihn los. Er konnte nicht fassen, was er gerade getan hatte. Verzweifelt über seine eigenen Worte schlug er die Hand vor den Mund.
„Tat es sehr weh, Black? Deine richtige Familie zu verraten?“
Sein Blick schwamm in den Tränen mit denen er kämpfte. Das Lachen Voldemorts ließ ihn wie ein Peitschenknall zusammenzucken. Er hatte es nicht sagen wollen, doch er konnte nicht anders. Selbst sein Wille konnte nicht gegen Veritaserum gewinnen.
Er hörte wie Voldemort aus dem Verlies ging gefolgt von seinen Anhängern, doch war er noch nicht alleine.
Es überraschte ihn nur ein wenig, als er hoch sah und in das Gesicht seines Bruders sah. Sie ähnelten sich sehr, obwohl sie einige Jahre auseinander lagen. Regulus trug seine Haare mittlerweile kurzer als Sirius es bevorzugte und seine Hautfarbe war etwas fahler. Seine Augen zeigten Sirius, was er alles gesehen hatte und ängstigten ihn.
„Du hättest die Familie nie verraten dürfen, Sirius.“
„Ich kann zumindest nachts noch ruhig schlafen, kannst du das auch von dir behaupten?“
Die Türe fiel zu und der einzige Gedanke, den Sirius von nun an hatte war, die anderen zu warnen.

Kapitel 21

Die Schmerzen weckten ihn. Sein Rücken fühlte sich an, als wäre jeder einzelne Wirbel gebrochen. An seine Beine und Arme wollte er gar nicht denken.
Remus lag auf dem Rücken, sein Blick auf den Himmel gerichtet. Er hatte es geschafft, zwar mit mehr Glück als Können, doch hatte er es tatsächlich geschafft.
Langsam kam auch seine Erinnerung zurück. Der Kampf mit dem schwarzen Werwolf und der graue, der so plötzlich aufgetaucht war und alles beendete.
Doch wieso hatte Greyback ihn verschont? Er war im Prinzip unwürdig, er hatte verloren.
Eine kleine Stimme in ihm schob das allerdings zur Seite und erinnerte ihn daran, das er überlebt hatte und nur das wichtig war.
Die Sonne war nicht richtig aufgegangen, doch der Himmel begann, sich bereits rot zu färben. Er war dort eingeschlafen, wo der Kampf gestern geendet hatte und wenn es nicht so wichtig gewesen wäre, wäre er hier einfach liegen geblieben, bis der Schmerz nachlassen würde. Doch das war etwas, was er sich jetzt nicht erlauben konnte.
Wie gut konnte er sich Sirius vorstellen, der sich nun über ihn lustig machen würde: Was ist, Moony? Wirst du alt oder was war das gestern für eine Vorstellung?
Fast war er versucht sich umzusehen, denn so deutlich vernahm er Sirius Stimme und ein Lächeln huschte über sein Gesicht.
Zu seiner eigenen Schande hätte er ihm Recht geben müssen. Er war alt geworden. In ihren Hogwarts-Tagen hatten sie wildere Kämpfe durchgemacht, vor allem, da es zu dieser Zeit noch keinen Wolfsbanntrank mit dieser Wirkung gab.
Mühsam richtete sich Remus auf und sah sich um. Überall sah er die Spuren der letzten Nacht. Dem Baum, gegen den der Schwarze ihn geschleudert hatte, fehlten an einigen Stellen Rinde, der Boden war aufgewühlt. Vor Schmerzen presste er die Lippen zusammen, als er sich auf die Beine stellte. Er war sich sicher, ob nichts gebrochen war, doch wusste er aus langer und auch leidiger Erfahrung, dass Prellungen tausendfach schmerzhafter sein konnten.
Seine Kleidung hing in Fetzen an seinem Körper und er mochte den Gedanken nicht, nun eine Weile so leben zu müssen, doch es war unvermeidlich.
Ein Rascheln hinter ihm ließ ihn herumfahren, was seine Schmerzen im Rücken nur verschlimmerte.
„Komm mit.“ Ein großer kräftiger Mann stand dort. Sein Körper und sein Haar schwarz wie die Nacht und Remus war sich sehr sicher, das das der Werwolf war, gegen den er gekämpft hatte.
Man konnte dem Mann den Werwolf in ihm selbst in menschlicher Gestalt nicht absprechen. Beim Sprechen blitzten scharfe Eckzähne auf, sein Körper war stark behaart und zeigten viele Narben von den Kämpfen, die er gefochten hatte.
„Komm.“ Die Stimme schien eher ein Knurren und Remus bezweifelte, dass er ihm wohlgesonnen war, doch folgte er dem Mann ins Unterholz.
Ob er langsamer ging, weil es ihm das Unterholz so schwierig machte oder weil er Rücksicht auf Remus nahm, wusste er nicht. Doch war er ihm dankbar.
So schnell er konnte, humpelte Remus dem Riesen hinterher und wäre beinahe in ihn reingerannt, als dieser plötzlich stehen geblieben war.
„Da lang.“ Der Mann trat einen Schritt zur Seite und drückte einige Äste und Zweige zur Seite, damit Remus weiter auf einen kleinen Platz gehen konnte. Es war keine Lichtung, wie am Vortag. Das hier wurde künstlich geschaffen. In alle Richtungen gingen kleine Wege ab, die man nur an den Trampelpfaden erkannte.
„Also hast du doch noch nach Hause gefunden!“
Remus zuckte bei diesen Worten zusammen. Es war keine menschliche Stimme die sprach, eher ein schnarrendes Bellen. Sein Blick wanderte nach rechts, wo Greyback auf einem umgestürzten Baum saß. Seine Haare waren mattgrau und sein Backenbart war verklebt von Blut, genauso wie seine langen gelben Fingernägel. Alles in Remus verzog sich vor Abscheu.
„Das habe ich.“ Es war eine Lüge. Es war eine Lüge. Dieses Mantra wiederholte Remus in Gedanken immer und immer wieder, wie einen Zauberspruch. Dies hier war nicht seine Welt, er war keiner von ihnen.
„Der Kampf gestern Abend. Ich habe ihn gesehen. Wenn ich ehrlich bin, hast du mich enttäuscht. Dennoch will ich dir eine Chance geben.“
Greyback war groß und schlaksig, es wirkte fast so, als wüsste er nicht wohin mit seinen Gliedmaßen. Doch als er sich bewegte, erkannte man sich Beweglichkeit, die sich unter dem Umhang der Todesser verbarg. Es überraschte Remus, das er dieses Zeichen der Zusammengehörigkeit trug.
„Wieso?“
„Wieso nicht? Schließlich weiß ich, von welcher Seite du kommst. Du könntest nützlich sein.
Doch sag mir erst, wieso du hierher gekommen bist?“
Remus konnte es nicht wissen, doch genauso wie Greyback ihn nun umkreiste, hatte er einige Tage zuvor auch Lucius Malfoy umkreist, an einem anderen Ort.
„Die Blicke und Worte der anderen haben mich hierhin getrieben.“
„Keiner hat dich verstanden oder? Niemand wollte etwas mit einem Werwolf zu tun haben, so sehr er sich auch anstrengt.
Wie Naiv sie alle sind zu glauben, dass wir uns das gefallen lassen würden.
Nun denn, ich hoffe du wirst uns treue Dienste leisten. Voldemort hat noch einiges vor und dein Wissen wird uns sicher weiterhelfen.“
Ungläubig stand Remus da und sah zu dem Werwolf. „Das war es?“
„Nun was hast du erwartet, Lupin?“ Ein unangenehmes Lachen erklang. „Eine Befragung? Eine Mutprobe?
Nein, entweder du kämpfst mit uns oder nicht. Es war deine Entscheidung hier hin zu kommen. Wenn es eine Falle ist, hat Voldemort einen Mitstreiter weniger. Denke nur nicht, wir könnten dich nicht früh genug durchschauen, wenn dem so wäre!
Nayri, kümmere dich um den Wolf.“
Eine dunkelhaarige Frau trat aus dem Unterholz. „Gegen dich habe ich gestern gekämpft, oder?“
Verständnislos starrte Remus die Frau an, die vor ihm stand. Sie war keine Schönheit, nicht allein durch ihre Narben, sondern auch wegen ihrem gedrungenen Körperbau. Ihre Schritte waren unbeholfen und hatten nichts von der Energie, die sie als Wolf hatte. Ihre Haare waren verfilzt und starrten vor Dreck, genau wie ihre Haut. Was er allerdings gestern in der Nacht nicht sehen konnte war, dass ihr linkes Auge milchig blass war und ltiefer in der Augenhöhle lag als das andere. Es war blind.
„Was starrst du mich an? Schon lange nicht mehr so eine Schönheit gesehen, oder?“ Ihre Worte waren ganz ernst gemeint und klangen selbstbewusst, nicht unbedingt das, was Remus erwartet hatte.
„Gegen dich habe ich gekämpft?“
Nayri nickte. „Einen ganz schönen Bums hast du drauf. Siehst dabei so schwächlich aus. Hast ja nichts auf den Knochen.“
Erst in diesem Augenblick wurde Remus wieder bewusst, dass nur Fetzen an seinem Leib hingen. Er widerstand dem Drang, seine Arme um sich zu schlingen.
„Na dann, komm mal mit.“
Unsicher, ob er ihr wirklich folgen sollte, drehte er sich zu Greyback um. Doch der war verschwunden.
„Wo ist...?“
„Fenrir? Denkst du etwa, er hat den ganzen Tag Zeit, sich mit solchen Gestalten wie dir abzugeben? Und nun komm, du musst die anderen kennenlernen bevor es bald los geht.“
Mit klopfendem Herzen ging er in die Richtung, die Nayri ihm gezeigt hatte. Seine Gedanken waren auf das einzige gerichtet, das ihn noch aufrecht halten konnte. Halte durch Doch galten diese Worte nicht ihm.

Kapitel 22

Peter stand in seiner Küche und wischte die Schränke aus. Er hatte sich vom Ministerium frei geben lassen, denn er hatte Snapes Worte nicht vergessen. Jeden Tag, jede Sekunde konnte er ein Zeichen von ihm bekommen und dann musste er bereit sein.
Auf Muggelweise zu putzen war das einzige was ihn ablenken konnte. Das und Feuerwhiskey.
Er stieg von dem Stuhl, auf dem er stand um an die oberen Regalböden zu kommen und nahm das Glas von der Anrichte. Und wieder erinnerte er sich an das Gespräch das er mit James hatte, nachdem sie die Briefe von Remus bekommen hatten. Peter hatte keine Ahnung wie er darauf gekommen war, doch schnitt James seinen Plan an. Snape würde James nicht erzählt haben, wenn dann wäre der Lehrer für Zaubertränke zu Dumbledore gegangen und dennoch fragte sich Peter, wie er auf das Thema gekommen war.
Hatte er sich verraten? Und wenn ja, wodurch?
Das Glas war schon wieder leer und er schenkte sich noch einmal nach. Erneut ging er in Gedanken seinen Plan durch. Vor einigen Tagen war er sogar zu Ollivander gegangen um ihn nach einen Zauberspruch zu fragen, wie man seinen Zauberstab verkleinert. Zwar war er sich ziemlich sicher, einen normalen Schrumpfungszauber benutze zu können, doch er wollte auf Nummer sicher gehen. Er hatte auch nach einer sicheren Art gesucht ihn bei sich zu tragen, wenn er als Ratte durch die Gegend laufen würde und auch da konnte ihm Ollivander helfen.
Und nun trug er seinen verkleinerten Zauberstab an einer Kette um den Hals.
Seine Finger suchten den Anhänger und erleichtert stellte er fest, dass er noch da war. In den letzten paar Tagen hatte er oft die Verwandlung mit der Kette um den Hals geübt und erleichtert festgestellt, dass die Kette sich wirklich dem Träger anpasste, genauso wie Ollivander es gesagt hatte.
Entschlossen stellte er die Flasche Whiskey wieder zurück in den Schrank und kippte den Inhalt seines Glases in den Abguss. Nur nicht die Nerven verlieren, Wurmschwanz.
Popp Ein Schreck fuhr durch Peters Glieder. Langsam drehte er sich um und sah eine kleine Hauselfe mitten in seiner Küche stehen. Sie trug ein Handtuch mit dem Zeichen von Hogwarts.
„Sir, das soll ich ihnen bringen, Sir.“ Die nackten Füße des Hauselfen verursachten patschende Geräusche auf dem Fliesenboden, als er auf Peter zu ging und ihm dabei eine Rolle Pergament entgegen streckte.
„Danke.“ Peter nahm die Rolle und kaum hatte der Hauself das Papier losgelassen, verschwand sie wieder.

Heute Abend acht Uhr. Bereite dich vor.
Snape


Fast hatte er damit gerechnet, doch er hatte gedacht alles würde hektischer zu gehen. Snape würde erscheinen und ihm sagen, das es jetzt sofort los gehen würde und nicht, dass er noch Zeit haben würde, es sich doch noch anders zu überlegen.
„Nein, Peter Pettigrew, das wirst du nicht tun. Das sind deine Freunde und die wirst du nicht im Stich lassen.“
Langsam ging Peter rüber in sein Wohnzimmer und ließ sich schwerfällig in einem Sessel nieder. Mit seinen rauen Händen fuhr er sich über die Glatze. Er wurde mit Drachen ja sogar mit Harpyien fertig und nun dachte er ans kneifen.
Nein das würde er nicht tun.
Kerzengrade richtete er sich auf und sah auf die Uhr. Es war zehn nach sechs, also noch genug Zeit um alles vorzubereiten.
Sein erster Weg führte ihn in sein Schlafzimmer. Er hatte sich schwarze Sachen zurecht gelegt und seinen Umhang soweit präpariert, dass er den einen oder anderen Zaubertrank mitnehmen konnte.
Nachdem er sich umgezogen hatte, ging er in sein Arbeitszimmer und öffnete einen kleinen Schrank an der Wand in dem er seine Kräuter und Tränke aufbewahrte.
Bestimmt griff er nach zwei Flaschen, eine gefüllt mit Stinksaft die andere gefüllt mit Glück. Vor Jahren hatte Peter eine Flasche mit Felix Felicis geschenkt bekommen und wenn er Glück gebrauchen konnte dann war es heute.
Erneut sah er auf die Uhr. Sieben. Sollte er das gleiche tun wie Remus? Seinen Freunden Briefe hinterlassen? Doch dann dachte er an den Augenblick, als er seinen erhalten hatte. Die Angst was dort drin stehen könnte und zu wissen, dass es ein Abschied sein könnte. Er wollte das Lily und James nicht ein zweites Mal antun und so fasste er einen Entschluss: Er würde wiederkommen.

Die letzte Stunde verbrachte er mit Lesen. Er wusste nichts mit sich anzufangen. Erst lief er durch seine Wohnung, dann versuchte er sich Zauber vor Augen zu führen, die ihm nützlich sein könnten. Doch das alles steigerte seine Nervosität nur noch mehr. Dann erinnerte er sich an einen Rat, den Remus ihm mal gegeben hatte: Lies ein Buch, das dir sehr gut gefällt, glaub mir, es lenkt dich von all deinen Sorgen ab.
Peter hatte es für unmöglich gehalten, dass das möglich sein sollte, doch Remus hatte, wie so oft in seinem Leben, Recht behalten.
Dann war es soweit. Es kostet nur ein paar Sekunden um den Apparierschutz für seine Wohnung aufzuheben. Snape erschien fast augenblicklich mitten im Zimmer.
„Bist du dir immer noch sicher, Pettigrew?“ Peter hasste den sarkastischen Unterton in Snapes Stimme, doch er war entschlossen und nichts und niemand könnte ihn mehr davon abhalten.
„Ich habe eine weitere Tasche nah am Saum meines Umhangs einnähen lassen. Von dort müsste es dir möglich sein alleine auf den Boden zu kommen.
Und zur Orientierung, es geht nach Malfoy Manor.“
Ein kurzes Nicken, dann verwandelte er sich in eine Ratte. Vorsichtig nahm Snape Peter in die Hand und steckte ihn in die Tasche. Peter hoffte nur, das sie keine Probleme beim Apparieren haben würden.

Kapitel 23 -> 21.08.2006

Alles waren sie versammelt. Und alle warteten sie auf einen Mann. Snape verstand nicht, wieso sie sich in Malfoy Manor zusammengefunden hatten, doch sollte es ihm gleich sein. Pettigrew wollte nur zu einer Versammlung der Todesser, er wusste, dass Snape nichts über Blacks Aufenthaltsort wusste. Also hatte er damit rechnen müssen, an einen Ort zu gelangen, der ihm nicht nützen würde.
Doch das war sein Problem. Was Snape interessierte war, was der Dunkle Lord ihnen mitzuteilen hatte. In einer der Ecken stand Lucius und Bellatrix, beide diskutieren heftig. Rudolphus saß in einem Sessel und sah sich zusammen mit Regulus die Auseinandersetzung an. Die anderen Todesser mieden diese Ecke, doch Snape interessierten Lucius und Bellatrix nicht. Es wunderte ihn, Regulus hier zu sehen. Gerüchte waren im Umlauf, dass er sich von den Todessern und dem Dunklen Lord abwenden wollte, doch nun sah er ihn hier.
„Ah, wie ich sehe sind wir nun vollzählig.“ Lucius nahm Snapes erscheinen als dankbare Ablenkung an und drehte sich von Bellatrix weg.
„Dreh mir nicht den Rücken zu, Malfoy, das könnte dir eines Tages noch leid tun.“ Ganz nah hatte sich Bellatrix zu Lucius gebeugt, doch verstanden alle um sie herum die Drohung die hinter diesen Worten lag.
Bellatrix wartete nicht darauf, ob Lucius noch etwas sagte, mit ausgreifendem Schritt marschierte sie auf die andere Seite des Raumes zu. Gelangweilt blickte sich Rudolphus um, bevor er ihr folgte.
„Sie sollte Acht geben, wen sie bedroht. Dass Rudolphus es überhaupt so lange mit ihr ausgehalten hat.“ Lucius graue Augen funkelten hinter ihr her.
„Sie stammt von den Blacks ab, kein unbedingter Garant für gehorsam.“
„Ah, und du denkst, Snape, dass du das beurteilen kannst?“ Regulus war zwischen Lucius und Snape getreten.
„Verschiebt eure kleine Unterhaltung auf später.“ Lucius legte seine Hand auf Regulus Schulter und zog ihn von Snape weg. Der Dunkle Lord hatte den Raum betreten, der langsam seinen Weg zum Kopf des Raumes zog.
Snape spürte Bewegung in seinem Mantel, Peter hatte sich aus der Tasche befreit.

Peter war Snape dankbar, das die Tasche nicht zu hoch über den Boden lag. So hatte er sich ganz einfach über den Rand purzeln lassen können, dazu kam noch, dass Teppich in dem Raum lag. Dunkler Teppich. Was besser konnte ihm gar nicht passieren.
Die Unterhaltung zwischen Bellatrix und Malfoy war auch sehr aufschlussreich gewesen. Zumindest deutete es darauf hin, dass selbst bei den Todessern nicht alle geschlossen zueinander standen. Doch das sollte ihn jetzt nicht interessieren, er musste in die nähe von Voldemort. Bei Merlin, es wäre nun so einfach ihn unschädlich zu machen und auch wenn die Versuchung groß war, so musste er sich auf den Grund seiner Anwesenheit konzentrieren.
Geschickt schlängelte er sich durch den Raum bis zum Kamin, wo Voldemort stand. Peter war noch nie der Mutigste der vier Freunde gewesen, doch dieser Augenblick kostete ihn Jahre. Die Stille, die herrschte und die Macht, die Voldemort ausstrahlte ließen Peter für einige Sekunden innehalten. Erinnerungen stiegen in Peter hoch aus seiner eigenen Hogwarts-Zeit. Wie einige der Anwesenden reinblütige Schüler umschwärmt hatten um sie auf Voldemorts Seite zu ziehen, hatten sie auch Peter versucht, um den Finger zu wickeln, und es wäre ihnen beinahe gelungen. Wenn Sirius nicht gewesen wäre.
Er war der Erste gewesen dem aufgefallen war, dass Peter sich von der Gruppe distanziert hatte. Peter erinnerte sich an das Gespräch auf dem Astronomieturm zwischen ihnen, in dem Sirius sich bei ihm entschuldigt hatte, wie er und die anderen ihn immer behandelt hatten. Es gab Zeiten, in denen Sirius und auch James sehr herablassend zu ihm waren. Sicher war Peter nicht der schlaueste Schüler gewesen und auch verstand er nicht immer alles auf Anhieb, was um ihn herum vorging, doch das hatte ihn für den Spott seiner Freunde empfänglich gemacht.
Von diesem Tag an, war alles anders. Die anderen zeigten mehr Geduld mit ihm und ließen ihn wieder an allem teilhaben, anstatt ihn durch ihre Witze über ihn auszuschließen. Er musste es schaffen ihn hier rauszuholen, er musste es einfach.
Wieder huschte er von Ecke zu Ecke in der Hoffnung nicht gesehen zu werden, denn eine Ratte im Anwesen der Malfoys schien ihm eher unwahrscheinlich.

„Meine treuen Freunde. Der Triumph ist nun nah. Lange hat Black geschwiegen und nichts konnte ihn davon überzeugen. Doch nun haben wir es geschafft.
Wir haben ihn gebrochen und einen größeren Sieg davon getragen, als einige zu hoffen gewagt haben.
Deswegen genießt den Augenblick und bereitet euch vor, denn bald ist es an uns zu zeigen, wozu wir in der Lage sind.“
Snape hatte bei den Worten Voldemorts die Luft angehalten. Konnte es wirklich sein? Hatte Black wirklich den Aufenthaltsort der Potters bekannt gegeben?
Wenn dem so war, dann war er nun unnütz für den Dunklen Lord und Pettigrew würde dieses Wagnis für nichts auf sich nehmen.
„Es hat wahrlich lange gedauert, bis Black gesprochen hat, auch wenn wir nachhelfen mussten.“
Lucius hatte aus dem Nichts ein Tablett mit Getränken heraufbeschworen und nahm sich ein Glas mit Wein.
„Wann wird der Dunkle Lord zuschlagen?“ Snape hatte sich ebenfalls ein Glas genommen. Doch wusste er, dass er sofort Dumbledore benachrichtigen musste. Sie mussten sofort handeln.
„Oh, das hängt ganz davon ab, wann er den Zeitpunkt für gekommen sieht. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass er noch lange warten wird.“
Regulus stand abwesend neben den beiden und hing seinen eigenen Gedanken nach. „Wenn es denn die Wahrheit war, die er gesagt hatte. Ich kenne meinen Bruder. Er würde alles tun, um diese Schwachköpfe zu beschützen.“
„Du weißt genauso gut wie ich Regulus, das Black nicht gelogen haben kann. Es sei denn...“
Lucius ließ den Satz unvollendet und das ärgerte Snape. Er musste herausfinden, was es damit auf sich hatte, doch konnte er schlecht Regulus fragen. Sie waren sich schon von Anfang an nicht grün gewesen.
„Nun wenn dem so ist, werde ich mich wohl wieder zurückziehen. Ihr werdet mich entschuldigen.“
„Oder anders gesagt, du wirst nun Bericht erstatten.“
Snapes Lippen kräuselten sich bei diesem Satz zu einem herablassenden Lächeln. „Das meinte ich vorhin, Black. Andere anschwärzen, um von sich abzulenken. Wie erbärmlich.“
Malfoy lächelte bei diesem kleinen Schlagabtausch, da er Snape kannte. Er war nie lange bei den Treffen der Todesser gewesen und er vertraute ihm. Regulus war ein Jungspund, weswegen er ihn schlicht und ergreifend ignorierte. Sollten sie beide ruhig ihre Grenzen abstecken, schließlich hatte er genug sorgen mit Bellatrix.
Snape nickte ihm kurz zu und verließ darauf den Raum, dabei kam ihm ein Gedanke. Was wäre, wenn Regulus sich als er ausgegeben hatte? Sirius war sein Bruder, die Möglichkeit lag nahe und da er nun auch wieder zurück war. Er würde diese Gedanken mit Dumbledore durchgehen müssen.

Peter hatte im ersten Augenblick seinen Ohren nicht trauen wollen. Sirius sollte sie wirklich verraten haben? Das war unmöglich, eher wäre er gestorben. So stark der Gedanke auch war, schob er ihn dennoch zur Seite. Er musste sich auf Voldemort konzentrieren.
Dieser stand immer noch vor dem Kamin und unterhielt sich mit Lucius Malfoy, der, nachdem Snape gegangen war, zu ihm getreten war.
Doch sie blieben nicht lange alleine. Bellatrix Lestrange bahnte sich ihren Weg durch die Todesser zu Voldemort.
„Und da ist sie auch schon, Lucius.
Ich denke, ich habe dich nun lang genug warten lassen, Bellatrix. Nun, da wir wissen, was wir wissen wollten, gehört er dir.“
Peter wusste, um wen es ging. Bellatrix war besessen von Sirius, das wussten alle und hatten es oft genug in Hogwarts selbst erleben dürfen. Und noch etwas wusste Peter, dies war seine Chance.
Bellatrix Augen funkelten vor Freude und Aufregung, als Voldemort ihr einen Schlüssel gab. Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren, wandte sie sich wieder um und steuerte die Tür an.
Peter folgte ihr am Rand und er war froh, das es zu dunkel im Raum war, als dass man ihn hätte sehen können.
Doch zu seiner großen Überraschung setzte sie ihren Weg nicht nach draußen fort, sondern ging tiefer in das Anwesen hinein.
Ihr Weg führte die beiden in einen Gang, der nur von einzelnen Kerzen beleuchtet wurde und nur durch diese spärliche Beleuchtung waren die Bilder an den Wänden zu bemerken. Peter konnte sie aus seiner Position heraus nicht erkennen und das war auch gut so, denn das bedeutete gleichermaßen, dass die Personen in den Bildern ihn auch nicht sehen konnten.
Es verwirrte ihn zu tiefst, das Bellatrix das Haus nicht verließ, denn das konnte nur heißen, das Sirius hier irgendwo war.
Wieder bog Bellatrix ab und als Peter ihr um die Ecke gefolgt war, stand sie vor einer Treppe, die in die nächste Etage führen sollte. Doch ging sie nicht hoch sondern machte sich an einem der Geländer zu schaffen.
Das Knacken, das Peter darauf hörte ließ ihn auf einen versteckten Mechanismus schließen.
Die Stufen der Treppe klappten nach oben und gaben den Weg zu Treppen frei, die nach unten führten. Als er sich wieder nur am Rande dem Eingang zu Sirius Verlies näherte, schlug ihm der Geruch von Modder entgegen und er hörte vertraute Kratzgeräusche.
Bellatrix nahm eine der Fackeln, die direkt am Anfang des Ganges angebracht waren, und zündete sie an. Peter musste sich nun beeilen, denn die Stufen begannen sich bereits wieder zu senken und so schloss sich der Ausgang hinter ihm.
Der Weg nun war grob aus dem Stein gehauen und führte eine ganze Weile einfach geradeaus. Doch dann blieb Bellatrix stehen und sprach leise einen Zauber.
Nacheinander zündeten sich von alleine Fackeln an, die am Rande einer Wendeltreppe angebracht waren. Peter schlich sich zum Rand der Treppe und sah hinunter. Er konnte nicht erkennen, wie viele Windungen nach unten gingen, doch konnte er schon nach einer Zeit keine Fackeln mehr erkennen, die den Weg erhellen sollten.
Die hallenden Schritte von Bellatrix holten ihn aus seinen Gedanken und er musste sich anstrengen um mit ihr mitzuhalten. Peter hatte all sein Zeitgefühl verloren. Er hatte weder eine Ahnung wie lange sie schon hier waren, noch wie weit sie der Weg schon nach unten geführt hatte.
Irgendwann auf dem Weg begegneten ihnen Ratten. Zwar hatte Peter bereits am Eingang die Geräusche der Krallen auf den Felsboden gehört, doch konnte er sich schlecht vorstellen, dass, wenn es nur einen Ausgang gab, sich hier unten Ratten aufhalten würden.
Seine Zuversicht wuchs daher, das es noch einen Ausgang geben musste.
Stufe um Stufe, Windung um Windung ging es tiefer unter die Erde und Peter bekam immer mehr das Gefühl, dass es sich hier um ein riesengroßes Grab handelte. Wasser rann die Wände runter und teilweise hatte sich schon an manchen Stellen Moos gebildet. Spinnen und anderes Kleingetier liefen vor Bellatrix Schritten weg und versteckten sich in schattigen Ecken.
Die Treppe schien schon fast kein Ende mehr zu nehmen, als sie es doch endlich erreichten. Er vermied es nach oben zu sehen und so konzentrierte er sich auf Bellatrix. Sie schien den Weg blind finden zu können. Von dem runden Platz, an dem sich angekommen waren, gingen fünf Gänge ab, ein wahres Labyrinth. Ohne zu überlegen nahm sie den ersten rechts von ihr.
Er brauchte sich nicht die Mühe zu machen und sich den Weg merken, da es von hier an nur noch geradeaus ging.
An ihrem Gang konnte Peter ihre Vorfreude erkennen und es ekelte ihn an, wie sehr man sich darauf freuen konnte jemanden zu quälen.
Schon bald erschien eine schwere Holztür in der Wand und er war sich sicher, dass sie ihr Ziel erreicht hatten. Nun war es soweit, sie musste nur noch die Tür öffnen und dann würde Peter Sirius befreien können.
Vorsichtig steckte Bellatrix die Fackel, die sie den Weg über getragen hatte, neben die Tür und das Licht, das dabei auf ihr Gesicht schien, zeigte ein Lächeln, das einfach nur Wahnsinn ausstrahlte.
Wie in einem Ritual nahm sie vorsichtig den Schlüssel, den sie von Voldemort erhalten hatte, aus ihrer Tasche und steckte ihn in das Schloss. „Endlich.“ Zweimal drehte sie den Schlüssel um und gerade als sie die Tür öffnen wollte, prallte sie mit einer solchen Wucht gegen sie, dass sie gegen die gegenüberliegende Wand geschleudert wurde. Der schwarze Hund der aus dem Verlies kam, sah sie nur kurz an und hetzte dann in die entgegengesetzte Richtung als die, aus der Peter und Bellatrix gekommen waren.
Peter konnte kaum glauben, was geschah. Ohne darüber nachzudenken hetzte er dem Hund hinter her, doch nahm er am Rande wahr, dass Bellatrix nicht ohnmächtig war, wie er erst angenommen hatte. Benommen zwar, richtete sie sich auf, hetzte dann aber den Weg wieder zurück den sie gerade gekommen waren.
Für einen kurzen Augenblick dachte Peter daran sich wieder zurückzuverwandeln, doch erst musste er aus Bellatrix Sichtfeld.
Seine kleinen Lungen schienen bersten zu wollen, während er den stampfenden Geräuschen von Sirius’ Pfoten folgte. Überrascht stellte er fest, dass einige Ratten ihm zu folgen schienen. Nein sie folgten ihm nicht, sie zeigten ihm einen Weg.

Kapitel 24

Es war der Augenblick gewesen, auf den Sirius gewartet hatte. Sobald sie ihn alleine gelassen hatten, hatte er so viel von Snapes Trank genommen, wie er nur konnte und verwandelte sich anschließend in den großen schwarzen Hund, der er immer zum Vollmond war.
War es nur ein Irrglauben, oder war nicht sogar jetzt Vollmond?
Bestimmt schob Sirius den Gedanken zur Seite und wartete. Wie ein Raubtier im Käfig tigerte er durch sein Verlies und wartete. Irgendwann würde wieder jemand kommen, jemand der ihn erledigen musste.
Fast schon rechnete er mit Bellatrix, aber auch an Regulus dachte er für einige Sekunden.
Wie lange er wartete wusste er nicht mehr - zu sehr beschäftigte ihn der Gedanke an die Freiheit. Dann, endlich, hörte er das Geräusch was er sich so sehr gewünscht hatte. Einmal. Zweimal.
Mit all seiner Kraft, Wut, Angst, Liebe und dem Wunsch zu überleben sprang Sirius gegen die Türe. Er sah sich nicht um sondern rannte, folgte dem Duft den er immer dann wahrnahm, wenn für kurze Zeit die Tür geöffnet worden war.
Fast nebensächlich nahm er war, wie Bellatrix auf die Beine kam.
So schnell ihn seine Pfoten trugen rannte er, er kannte den Weg nicht, er folgte einfach seinem Instinkt.
Immer weiter geradeaus führte der Weg, doch dann bog er nach links ab. Sirius schaffte es nicht mehr, richtig abzubremsen und schleuderte mit der Hüfte gegen die Wand. Hastig rappelte er sich auf und setzte seine Flucht in die neue Richtung fort. Täuschte er sich oder sah er dort etwas scheinen?
Er spürte einen Luftzug durch sein Fell gleiten und er war sich sicher, das war der Weg hinaus.
Immer näher kam er dem Lichtschein und schon bald erkannte er, dass es sich hier um ein Abflussgitter handelte. Es war von außen ganz mit Efeu bewachsen, so dass nur einzelne Strahlen des Mondes in den Gang drangen.
Unruhig lief Sirius von rechts nach links. Wie sollte er das Gitter aufbekommen?
Dann nahm er die Ratten wahr. Erst eine, dann mehrere. Sie liefen durch einen kleinen Durchgang nach draußen. Innerlich schmunzelte Sirius. Wie oft hatten sie sich schon über Peter lustig gemacht, der sich eine Ratte als Animagusgestalt ausgewählt hatte.
Sollte es wirklich daran nun scheitern?
Entschlossen lief Sirius einige Schritte zurück, nahm Anlauf und warf sich mit voller Wucht gegen das Gitter. Immer und immer wieder wiederholte er das.

Als Peter endlich Sirius eingeholt hatte, warf er sich erneut gegen das Abflussgitter. Mittlerweile troff Blut aus der Schnauze des Hundes und er machte einen sehr benommenen Eindruck.
Er brauchte nicht eine Sekunde zu überlegen, was er zu tun hatte. Peter verwandelte sich wieder in einen Menschen, nahm seinen Zauberstab vom Hals und richtete ihn auf das Gitter.
„Geh zur Seite, Sirius.“
Benommen sah Sirius in Peters Richtung und ging zur Seite.
Bombarda.“ Das Gitter flog aus der Verankerung und gab ihnen den Weg nach draußen frei. Peter verwandelte sich wieder in die Ratte und rannte raus und wartete auf Sirius.
Immer noch angeschlagen sah Sirius die Ratte an und Peter hatte für einen Augenblick das Gefühl, als würde der große schwarze Hund grinsen.

„Da ist er. Holt ihn mir, er gehört mir.“ Bellatrix und einige andere der Todesser waren bereits auf dem Grundstück und hatten Sirius im Schein des Vollmondes sofort ausgemacht.
Ein langes Fiepen von Peter war das Zeichen für die beiden, loszulaufen. Keiner von ihnen kannte sich gut genug auf dem Grundstück der Malfoys aus, um zu wissen wo sie sich befanden, doch Peter roch Wasser.
Er konnte sich wage daran erinnern, dass Malfoy Manor von drei Seiten mit einem Wassergraben umgeben war. Das würde bedeuten, sie müssten einmal um das Haus, um den Weg nach draußen zu finden.
Doch das war einfacher gesagt als getan. Immer wieder schossen Zauber und Flüche neben sie in den Boden und wühlten die Erde auf. Es war für sie nicht möglich, einen geraden Weg einzuschlagen.
Sirius bellte einmal kurz. Peter hatte keine Ahnung was Sirius vor hatte, doch anstatt sich dem Wassergeruch abzuwenden, wie er es sich vorgestellt hatte, rannte Sirius geradewegs darauf zu.
Obwohl er es nicht für richtig hielt, folgte Peter seinem Freund. Für ihn war die Gefahr des Wassergrabens zu gross. Weder wussten sie, was sich im Wasser befand, noch wie tief der Graben war. Als sie dem Wasser näher kamen, sahen sie, dass der Graben von Bäumen und Sträuchern eingegrenzt war.
Ein sicheres Versteck für Peter, noch dazu, weil niemand wusste, dass er überhaupt hier war. Doch was war mit Sirius?
Mit der letzten Kraft brach Sirius durch das Unterholz, Peter folgte ihm, jedoch nicht ohne noch einmal über die Schulter zu sehen. Bellatrix und die anderen waren kurz hinter ihnen, fast schon zu nah. Die Flüche kamen in immer kürzeren Abständen und auch immer zielsicherer.
„Holt ihn mir.“ Bellatrix Stimme war ein Kreischen, das Peter eine innere Gänsehaut verpasste.
Er sah wieder zu Sirius, der am Rand des Grabens entlang lief. Peter schloss zu ihm auf und sah hinunter. Ihm würde es keine Probleme bereiten, einen sicheren Weg hinunter zu finden, Sirius hingegen hätte keinen Halt.
Dann blieb Sirius stehen und sah auf die andere Seite des Grabens. Der Abstand war nicht weit, für einen Hund von Sirius Größe kein Hindernis, doch war er nicht mehr bei Kräften, er würde es nicht schaffen.
Doch Peter konnte ihn nicht mehr aufhalten, Sirius ignorierte sein warnendes Fiepen und setzte zum Sprung an.

Im gleichen Augenblick entdeckten ihn drei Todesser. Peter konnte nur sinnlos dastehen und zusehen, wie drei Flüche aus den Spitzen ihrer Zauberstäbe schossen und den großen schwarzen Hund im Rücken trafen. Das Jaulen, das aus Sirius Kehle rang war schmerzerfüllt und durch die Wucht der Zauber wurde er aus seiner Bahn geschleudert. Es schienen Minuten zu vergehen bis er das Platschen von Sirius Körper im Wasser wahrnahm.
Im ersten Augenblick spielte er mit dem Gedanken sich einen Weg nach unten zu bahnen, doch selbst wenn Sirius noch leben würde, er hätte ihn nicht finden können ohne Aufmerksamkeit zu erregen.
Verzweifelt lief Peter am Rand der Grabens entlang.
„Was habt ihr getan? Ihr Schwachköpfe!“ Bellatrix achtete nicht auf die Äste die ihr ins Gesicht schlugen oder die Sträucher die ihren Umhang festhielten.
„Er ist gesprungen Bellatrix, was sollten wir sonst tun. Verdammt, wer konnte auch wissen, das er ein verdammter Animagus ist.“ Es war Rudolphus Stimme.
„Ach halt den Mund. Er sollte endlich mir gehören und ihr habt es versaut.“
„Wag es nicht noch einmal, so mit mir zu reden. Du bist besessen von diesem Bastard und langsam macht es mir Sorgen.
Hasst du ihn so sehr oder hat Lucius recht?“ Peter blieb hinter einem Baum in Deckung und belauschte das Gespräch zwischen dem Ehepaar.
„Mach dich nicht lächerlich Rudolphus.“ Doch erkannte Peter einen Wechsel in ihrer Stimme. Es war nicht mehr der selbstsichere Ausdruck dahinter wie zuvor.
Vorsichtig lugte er um die Ecke und sah wie Rudolphus sie am Arm festhielt und zu sich zog.
„Sieh mich an. Ich hab gesagt, du sollst mich ansehen!“ Widerwillig gehorchte Bellatrix den Anweisungen und sah herausfordernd zu ihrem Mann hoch. Seine dunklen Augen starrten sie an, ihre Gesichter waren so nahe, das sich ihre Nasen fast berührten.
„Ich wusste die ganze Zeit über, dass Lucius mit seinem Verdacht im Bezug auf euch beide Recht hatte. Denkst du wirklich ich wäre so dumm und hätte von alledem nichts mitbekommen? Nur eines sage ich dir, Bellatrix. Lange werde ich mir deine Eskapaden nicht mehr gefallen lassen.“
„Habt ihr ihn.“ Lucius Malfoy hatte zu den beiden aufgeschlossen.
„Drei Flüche haben ihn getroffen, ich denke kaum, das wir uns noch Gedanken machen sollten. Euer Graben hat wahrscheinlich den Rest für uns erledigt.“ Rudolphus war von Bellatrix weggetreten und sah den Graben hinunter.
„Und wenn nicht der Sturz dann die Grindelohs. Sie werden sich sicher seiner annehmen.“ Malfoy hatte sich neben ihn hingestellt, doch war sein Blick auf Rudolphus Gesicht gerichtet. „Wir sollten dem Dunklen Lord berichten, was geschehen ist.“
Peter konnte nur erahnen, dass Malfoy in Belltarix’ Richtung deutete. Das konnte nichts Gutes für sie verheißen.
Ein weiterer Todesser gesellte sich zu der Gruppe, doch konnte Peter ihn nicht erkennen. Anscheinend war er nur gekommen um die drei anderen zu holen. Zwar hielt er es für unwahrscheinlich, dass jemand ihn bemerken würde, dennoch wartete er bis sie aus dem Buschwerk wieder auf die Wiese getreten waren.
Als er sah, in welche Richtung sie gingen, folgte er ihnen am Rand des Grabens. Er hoffte zumindest, dass sie ihn in die richtige Richtung führen würden. Sicherlich war Peter der Gedanke gekommen zu disapparieren, doch wusste er nicht, ob ein Apparierschutz über dem Anwesen lag. Zu oft hatte er im Ministerium gesehen, was passieren konnte, wenn man trotzdem apparieren wollte.
Dabei versuchte er, so wenig wie möglich an das zu denken, was gerade geschehen war. Sirius war draußen, in Freiheit und doch hatte er ihn nicht wirklich befreien können.
Immer weiter rannte er den vier dunklen Gestalten nach, bis er zu einer Abzweigung kam und erleichtert feststellte, dass das Tor zum Anwesen nicht weit von hier war. Bis dahin musste er es schaffen, er musste zu Dumbledore.

Kapitel 25

Der schwarze Umhang bauschte sich um die dunkle Gestalt, die durch die Flure von Hogwarts eilte. Die Schritte hallten von den Wänden und das Echo eilte ihm voraus. Schon von weitem rief Snape das Passwort für den Wasserspeier.
„Zuckerfederkiel.“
Noch während die Treppe sich nach oben schraubte, nahm Snape die ersten Stufen und wartete ungeduldig bis sie oben angekommen waren. Ohne anzuklopfen stürmte Snape in Dumbledores Büro.
Der Schulleiter stand an einem der Schränke und stellte ein silbernes Instrument wieder hinein, das Ähnlichkeiten mit einem Pendel hatte. Allerdings schien der Kopf des Pendels eine Art Eigenleben zu führen.
„Severus.“ Überraschung machte sich auf dem Gesicht des Schulleiters breit. Er hatte zwar mit Snape gerechnet, jedoch nicht so schnell. Als er in das Gesicht seines Zaubertranklehrers sah, wusste er das was vorgefallen sein musste.
„Professor, der Dunkle Lord weiß wo sich die Potters aufhalten.“
„Ich würde nun gerne fragen ob du dir sicher bist, Severus, aber ich sehe es in deinem Gesicht.“
Dumbledore ging zum Kamin und warf etwas von dem grünen Pulver, das er in einem kleinen Stiefel aufbewahrte, ins Feuer.
„Minerva, ich denke Sie sollten kurz in mein Büro kommen.“
Während er zurück zu seinem Platz hinter den Schreibtisch ging, wirbelten das grüne Feuer im Kamin auf und Professor McGonagall entstieg den Flammen.
„Wurde wieder jemand angegriffen, Albus?“
„Dieses mal ist es bei weitem schlimmer. Severus berichtete mir gerade, das Voldemort weiß wo sich Lily und James aufhalten.“
Bei diesen Worten hörte Professor McGonagall augenblicklich auf, ihren Umhang vom Staub zu befreien.
„Das ist unmöglich, Albus, das würde bedeuten dass Sirius...“
„Anscheinend ist es doch möglich. Der Dunkle Lord selber hat es bekannt gemacht.“
Ungläubig blickte sie vom Schulleiter zu Snape. „Aber wie kann das nur möglich sein, der Fideliuszauber, James war sich doch so sicher.“
„Zwar kann ich ihre Zweifel verstehen, Professor McGonagall, allerdings denke ich, wir sollten diese Diskussion auf später verschieben und jemanden zu den Potters schicken um sie zu warnen.“
„Das werde ich tun. Derweilen würde ich Sie bitten, Minerva, die anderen Mitglieder des Ordens zu benachrichtigen. Wir sollten vorsichtig sein.“
„Aber wird man nicht sofort auf Professor Snape schließen, wenn wir Lily und James nun warnen.“
„Meine Position in dieser Sache spielt augenblicklich keine große Rolle. Aber vielleicht sollte ich noch etwas erwähnen.
Peter Pettigrew befindet sich wahrscheinlich immer noch auf Malfoy Manor. Ich hatte ihn mit zu diesem Treffen mitgenommen, er hatte es sich in den Kopf gesetzt, Black zu befreien.“
Entsetzt schlug Professor McGonagall die Hand vor den Mund.
„So etwas habe ich fast kommen sehen. Sei es wie es sei, ich denke Peter ist in der Lage, sich und vielleicht sogar Sirius aus dieser Lage selber zu befreien.“
„Aber Albus, wir können ihn doch nicht einfach zwischen den Todessern...“
„Glauben Sie mir, Minerva. Wenn ich ihnen versichere, dass niemand von den Todessern bemerkt haben wird, dass jemand sich in ihre Reihen reingeschmuggelt hat.
Und wenn sie beide mich nun entschuldigen wollen, ich werde nun Lily und James einen Besuch abstatten müssen.“
„Und ich werde mich nach Spinner’s End begeben. Ich sollte dort sein, falls sich etwas ereignet.“
Professor McGonagall sah den beiden Männern hinterher und begab sich dann hinter Dumbledores Schreibtisch zu der Stange, auf der Fawkes saß.
„Wir brauchen mal wieder deine Hilfe.“ Vorsichtig strich sie dem Phoenix über die Brust, der ein Trillern von sich gab.

„Wie stehen seine Chancen wieder raus zu kommen, Severus?“ Dumbledore und Snape verließen gemeinsam das Schloss und machten sich auf den Weg nach Hogsmeade, da erst ab dort wieder appariert werden konnte.
„Das kann ich ihnen nicht sagen, Professor. Jedoch denke ich, dass wenn nicht Black, wenigstens Pettigrew wieder rausfinden wird.
Professor, ich...“
„Ja, das weiß ich Severus, aber dennoch dachte ich, Sie wären besonnener.
Doch wie immer es kommen wird, so können wir sagen, dass wir wirklich alles versucht haben.“
Dumbledore zog seinen Zauberstab dessen Spitze sich augenblicklich erhellte und ihnen den Weg beschien.
„Sehen Sie auch da vorne ein weiteres Licht?!“ Snape hatte es in dem Augenblick gesehen, in dem das Licht aufleuchtete.
„Warten Sie Severus, vielleicht sehen wir es wieder, wenn ich dieses hier lösche.“
Keine fünfhundert Meter von ihnen war ein Licht und beide beschleunigten ihre Schritte in die Richtung, jedoch nicht ohne ihre Zauberstäbe fest in der Hand zu halten.
„Ist da wer?“ Snape rief in die Dunkelheit.
„Snape, bist du das.“
„Das ist Pettigrew.“
Sofort erhellten zwei weitere Lichter die Nacht und schon von weitem erkannten sie Peter. Sein Gesicht war von Kratzern und Schrammen übersät und er hinkte.
„Ist alles in Ordnung, Peter?“ Dumbledore stützte den kräftigen Mann.
„Ja, es ist alles in Ordnung. Ich hab nur eine Riesendummheit gemacht.“
„Du hättest es mir sagen sollen, Peter. Aber darüber reden wir, wenn ich wieder da bin. Was ist aber mit Sirius?“
Peter war völlig außer Atem in Hogsmeade angekommen und war so schnell er konnte hoch nach Hogwarts gelaufen. Er wusste, dass diese Frage kommen musste, und dennoch fiel es ihm schwer darüber nachzudenken, deswegen drehte Peter den Kopf weg.
„Severus, würdest du bitte Peter hoch in mein Büro bringen?“
„Nein, es ist schon gut, ich finde den Weg alleine.“
Snape wollte etwas erwidern, doch Peter schüttelte den Kopf. „Tut was ihr tun müsst, ich werde so lange warten.“
Ohne ein weiteres Wort gingen die drei Männer ihrer Wege.
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Menschen mögen vergessen,
was du ihnen gesagt hast,
aber sie erinnern sich immer daran,
welches Gefühl du in ihnen ausgelöst hast.

Padfoot201182
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Beitragvon Padfoot201182 » Di 22 Aug, 2006 03:36

Kapitel 26 22.08.2006

„James wirble Harry nicht so durch die Gegend, er hat gerade erst gegessen.“
„Aber er lacht doch, Lily. So schlimm kann es doch nicht sein.“
„Beschwer dich dann aber nicht bei mir, wenn er sich übergibt.“
Lily stand in der Küche und spülte das Geschirr auf Muggelweise. James belächelte sie oft deswegen, dass eine Hexe ihre Zeit damit verschwendete. Doch so war Lily aufgewachsen. Zusammen mit Petunia hatte sie immer den Abwasch gemacht, sie hatte gespült und ihre Schwester abgetrocknet. Doch das war in einer Zeit, wo sie sich noch vertragen hatten.
Ein Klingeln an der Tür unterbrach ihre Gedanken. „Ich geh schon.“
Lily und James hatten jede erdenkliche Vorsichtsmassnahme ergriffen, um ungebetenen Besuch zu umgehen und auch wenn sie zu Vorsicht gemahnt wurden, wollte Lily so normal wie nur möglich leben. Immer ging sie mit klopfendem Herzen zur Tür, genauso wie jetzt. Und immer hatte sie ihren Zauberstab in der Hand.
„Albus.“ Lily war überrascht, Dumbledore vor ihrer Tür zu sehen. Und dann erinnerte sie sich wieder an das letzte Mal als er sie besucht hatte.
„Wer ist da?“ James kam mit Harry auf dem Arm zur Tür und genauso wie Lily sah er Dumbledore besorgt an.
„Darf ich rein kommen?“ Beide traten zur Seite und ließen den hageren Mann ein.
„Was ist dieses Mal geschehen?“
„Ich würde gerne sagen, James, dass du zu Unrecht besorgt bist. Doch muss ich euch bitten, einige Sachen zu packen und mit mir nach Hogwarts zu kommen.“
„Aber warum, Albus?“ fragte Lily. Doch James wartete nicht auf Dumbledores Antwort und ging in Harrys Zimmer.
„Voldemort weiß, wo ihr euch aufhaltet und ich denke, es ist sicherer für euch, wenn ihr für einige Zeit nach Hogwarts kommt.“
James trat wieder aus dem Zimmer. „Aber was ist mit der Marauder’s Map, wenn Voldemort sie wirklich hat...“
„Daran habe ich auch bereits gedacht, doch seine Prioritäten werden eindeutig bei euch liegen. Denkt an die Prophezeihung und das, was sie besagt. Nebenbei bezweifle ich, dass er weiß, was es mit dem Pergament auf sich hat.“
Eher zweifelnd als richtig überzeugt ging James wieder zurück in Harrys Zimmer, um kurze Zeit später mit einer kleinen Tasche zurück zu kommen und über die Treppe in die obere Etage zu verschwinden.
„Hat Severus das berichtet? Und wenn ja, was weiß er von Sirius?“
Unruhig ging Lily mit Harry auf dem Arm im Zimmer auf und ab, während Dumbledore in einem Sessel saß und aus dem Fenster blickte.
„Darüber sollten wir reden, wenn wir in Hogwarts sind.“
„Warum befürchte ich bei diesen Worten nur das Schlimmste?“ Wie um Halt zu finden, klammerte sich Lily fester an Harry. Doch bevor sie noch weitere Fragen stellen konnte, kam James mit einer weiteren kleinen Tasche von oben.
„Wie ich sehe können wir nun aufbrechen.
Vielleicht ist es einfacher, mit Flohpulver zurück zu reisen.“
James nickte und warf eine Hand voll grünes Pulver in die Flammen und nannte ihr Ziel Hogwarts.
„Die Dame zuerst.“ Lily stieg zusammen mit Harry in die Flammen und verschwand nach einigen Augenblicken. James folgte ihr und kurz darauf Dumbledore.
Professor McGonagall hatte sie schon erwartet und auch Peter saß in dem Büro des Schulleiters, eine Decke um seine Schultern und eine heiße Tasse Kaffe zwischen den Händen.
„Peter! Was tust du hier?“
James hatte die Taschen in eine Ecke des Zimmers gestellt und sah seinen Freund forschend an.
„Albus, was ist geschehen? Ich verstehe gerade nichts mehr.“
Dumbledore hatte neben dem Kamin gestanden und zwei Sessel für die Neuankömmlinge heraufbeschworen und erst als sie sich gesetzt hatten, nahm er seinen Platz hinter dem Schreibtisch ein.
„Auch mir ist noch nicht alles ganz klar und ich hoffe Peter hier kann einiges Licht ins Dunkel bringen. Wenn du dich also in der Lage fühlst, uns zu berichten was vorgefallen ist.“
Alle Augen waren auf Peter gerichtet und er schien unter den Blicken zu schrumpfen. Unwohl und befangen mied er es den anderen ins Gesicht zu sehen, als er anfing zu erzählen. Niemand unterbrach ihn, noch nicht einmal Dumbledore.
Als er geendet hatte, herrschte Stille. Jeder musste über die Dinge nach denken, die er gerade gehört hatte.
„Willst du damit sagen, dass Sirius es nicht geschafft hat?“ Verzweifelt griff James nach Lilys Hand.
„Er ist in den Graben gestürzt. Allerdings habe ich, als ich das Gelände verlassen habe, Spuren gesehen die darauf hindeuten, dass etwas die Böschung hoch oder runter gelaufen ist. Ob es Sirius war, der sich aus dem Graben befreit hatte oder ein Todesser der nach Sirius gesucht hat, kann ich nicht sagen.“
„Ich denke, er lebt noch.“ Lilys Stimme klang fest und schien keine Widersprüche zuzulassen.
„Wie kommst du darauf, Lily?“ Beiläufig stellte Dumbledore seine Frage, doch war sie das keineswegs.
„Keine Ahnung, es ist ein Gefühl und ich vertraue immer auf mein Gefühl. Und wenn ich Recht habe, dann weiß ich auch, wohin ihn sein Weg führt.“
„Lily, weißt du, was du da gerade sagst? Nur zu gerne würde ich deinen Worten vertrauen und auch ich möchte, dass Sirius noch lebt, aber du hast es doch selber von Peter gehört.“ Bei Lilys Worten war James aufgesprungen und lief unruhig im Zimmer auf und ab. „Ihr seid doch alle wahnsinnig. Erst Sirius, dann Remus und nun du, Peter. Was denkt ihr euch dabei?“
„Als ob du etwas anderes gemacht hättest, wenn Harry nicht wäre.“ entgegnete Peter aufgebracht.
„Der Zeitpunkt ist unangebracht zu streiten. Es ist heute einiges geschehen worauf wir unser Augenmerk richten sollten.
Severus hat mir berichtet, dass Voldemort weiß, wo ihr euch aufhaltet. Das ist der Grund, wieso ihr hier seid. Auch deine Einwände, James, habe ich bedacht und dir meinen Standpunkt dargelegt. Selbst wenn er herausfinden sollte, wie die Karte funktioniert, haben wir hier einen besseren Stand, um euch zu verteidigen.
Und dazu brauche ich eure Hilfe, James und Peter. Ihr müsst euch hinsetzten und über die Geheimgänge nach denken, die ins Schloss führen und sie mir aufschreiben.
Lily, dich würde ich gerne um einen Gefallen bitten.“
Als Dumbledore ihren Namen nannte, setzte Lily sich und rückte auf ihrem Sessel aufmerksam nach vorne.
„Doch zuvor denke ich, sollte Minerva James und Peter in ihr Büro bringen. Dort werdet ihr genug Ruhe haben, um euch zu unterhalten und der Aufgabe nachzukommen, die ich euch aufgetragen habe.“
Ein Blick über die Halbmondgläser seiner Brille genügte, um James sofort zum Verstummen zu bringen, obwohl der etwas erwidern wollte.
Professor McGonagall öffnete die Tür und wartete auf die beiden Männer. Widerwillig und auch ungehalten schnappte James sich die beiden Taschen, während Peter Harry nahm.
Als sich die Tür hinter den beiden schloss stand Dumbledore auf und schritt zu seinem Erkerfenster und sah hinunter auf das Hogwartsgelände.
„Ich glaube ebenfalls, dass Sirius noch da draußen ist und deswegen würde ich dich nun bitten ein Risiko aufzunehmen, das ich dir nur ungern aufbürde.“
„Würdest du mich nicht darum bitte Albus, würde ich es auch so tun.“
„In der Beziehung schlägst du sehr nach deinem Mann und seinen Freunden.
Aber dennoch möchte ich, dass es für dich so sicher wie nur möglich ist und deswegen bestehe ich darauf, dass Hagrid mit dir geht.“
Lily nickte und nahm ihren Umhang von dem Sessel, auf dem sie gesessen hatte.
„Mit dem Fahrenden Ritter wird es wohl am einfachsten gehen, was denkst du?“
„Oh, kein Zweifel. Sag Ernie, dass ihr in meinem Auftrag unterwegs seid und er wird euch ohne Umschweife dorthin bringen, wo du ihn vermutest.“
Ein Pochen an der Bürotür unterbrach ihr Gespräch.
„Komm herein, Hagrid.“
Die große Gestalt von Hagrid, dem Wildhüter von Hogwarts, füllte den Raum und ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen, als er Lily sah.
„Na, wenn das keine schöne Überraschung ist.“
„Hagrid, du und Lily werdet nun etwas erledigen. Sie wird dich über alles aufklären was heute geschehen ist. Sind die anderen Mitglieder bereits eingetroffen?“
„Ja, Professor. Alle in der Großen Halle.“
„Nun, dann werde ich dich nun in Hagrids Obhut geben und wünsche euch viel Glück.“

Kapitel 27

Schmerzen. Unglaubliche Schmerzen und der Wunsch nach Ruhe. Das war es, was Sirius immer weiter vorwärts trieb. Die Flüche die ihn getroffen hatten, waren stark und hatten ihn beinahe das Leben gekostet. Doch hatte er es geschafft.
Und nun war er auf dem Weg zu jemandem, der ihm helfen würde. Doch wer dieser jemand war, wusste er nicht. Er hatte das Bild vor Augen, doch kannte er den Namen nicht.
Er wusste auch nicht, wer er war. Zwar bewegte er sich auf vier Pfoten, doch war er sich nicht sicher, ob es auch anders gehen würde.
Wirre Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Bilder von einem kleinen Kind auf dem Arm einer rothaarigen Frau. Daneben ein Mann mit schwarzen Haaren, ein weiterer mit einer Glatze.
Und auch das Bild eines groß gewachsenen Mann mit weißem langen Bart und einer Brille mit Halbmondgläsern. Von jedem ging etwas Vertrautes und Bekanntes aus. Doch konnte er nicht zuordnen, wieso.
Warum war er nass und wieso konnte er seine rechte Vorderpfote kaum bewegen. Er blutete und das Blut hinterließ eine Spur den ganzen Weg die Straße entlang.
War jemand hinter ihm her? Und wenn ja: Wieso? Wer würde einen Hund töten wollen? Dennoch beschlich ihn das Gefühl der Angst, dass ihm jemand folgte.
Das Bild einer dunkelhaarigen Frau mit schmalen Gesichtszügen trat ihm vor Augen. Auch sie war ihm nicht unbekannt, etwas verband sie miteinander doch hatte sie ihm nicht auch wehgetan?
Immer weiter lief er die Straße entlang, wie lange er schon lief, das wusste er nicht. Die Sonne begann bereits aufzugehen und erhellte die Straße vor ihm und weit hinten erkannte er die Umrisse einer Stadt. Die Stadt die sein unbekanntes Ziel war und die er dennoch kannte.
Erneut schoss ein Schmerz durch seinen Körper, er wollte sich ausruhen, nur kurz, doch er gestand das seinem geschundenen Körper nicht zu. Unaufhaltsam trieb er sich an, weiter zu laufen. Hin und wieder schaffte er es auch, für kurze Strecken zu rennen.
Er musste sein Ziel erreichen, er musste es einfach.

„Und du bist dir sicher, dass wir dorthin müssen?“ Hagrid hatte sich in einen der Sessel gequetscht, mit denen der Fahrende Ritter ausgestattet war. Lily hatte es sich in der Nähe eines Fensters bequem gemacht, allerdings fiel es ihr schwer, sich zu entspannen. Zu viel war in der letzten Nacht geschehen, was sie noch nicht verarbeiten konnte. Was wäre, wenn sie ihr Gefühl täuschte und Sirius nicht dort war, wo sie vermutete.
„Lily, ist alles in Ordnung?“
„Oh, entschuldige Hagrid, ich war gerade mit meinen Gedanken woanders.
Nun, ich hoffe wir werden ihn dort finden. Wenn nicht, dann weiß ich es auch nicht...dann hatte Peter vielleicht doch Recht.“
„Na, nu mal mal’ nicht den Teufel an die Wand. Schließlich ist schon so manches mal was Ungewöhnliches passiert. Und ich denk, Professor Dumbledore hätte dich nich losgeschickt, wenn er es nich für möglich halten würde.“
„Du hast Recht, wir sollten es erst abwarten. Oh, da sind wir schon.“
Der Doppeldeckerbus hielt in einer Straße von London und kaum waren Lily und Hagrid ausgestiegen, verschwand das lila Gefährt mit einem Knall.
„Okay, dann geh mal vor und ich folge dir.“
Die Sonne war im Begriff aufzugehen und Lily wusste, dass Sirius möglicherweise schwer verletzt war und es dann wahrscheinlich noch zu früh für eine Suche war. Doch sie musste ihn vor den anderen finden und wenn sie dafür in die Nähe von Malfoy Manor musste.
„Aber wieso denkst du eigentlich, dass er hier is?“ Hagrid, der um einige Köpfe größer war als Lily schaute über einige Mauern und Hecken in die Vorgärten der Häuser. Es war ein gepflegter Stadtteil von London, in dem sie ihre Suche begannen und Lily hoffte, Hagrid würde nicht zu viel Aufsehen erregen.
„Es ist nur so eine Idee. Aber eine nahe liegende.“ Dass das keine richtige Antwort auf seine Frage war, wusste Lily. Doch sie konnte Hagrid keine Antwort geben, das war etwas was sie nicht wollte und auch nicht für richtig hielt.

Sein Ziel war erreicht. Endlich. Schwer atmend hatte sich Sirius gegenüber einer blauen Tür niedergelassen, zwischen zwei Hecken.
Er hatte bereits an der Tür gekratzt und auch gebellt, bis einer der Nachbarn einen Topf nach ihm geworfen hatte. Wäre er da gewesen, hätte er ihm die Tür aufgemacht. Das wusste er.
Also musste er warten, er würde auf ihn warten. Egal wie lange es dauern würde.

Mittlerweile war Leben auf die Straße gekehrt. Der Milchmann fuhr seine Runde und auch einigen Joggern begegneten Lily und Hagrid.
Nun war es unumgänglich, dass sie Aufmerksamkeit erregten. Hagrid überragte die Meisten um mehr als zwei Köpfe und nicht nur die Größe zog Blicke auf die beiden, sondern auch ihre Kleidung. Und dabei war Lilys Umhang nicht so auffällig wie Hagrids. Sie war froh, dass Dumbledore ihn mitgeschickt hatte, doch nun hoffte sie, seine Anwesenheit würde keine Umstände machen.
„Vielleicht sollten wir nochmal in die Straße gehen. Wir haben mit der Suche direkt dort angefangen, mittlerweile sind drei Stunden vorbei.“
Hagrid betrachtete interessiert eine Parkuhr, nickte allerdings bei Lilys Worten.
„Das ist eine gute Idee.
Ts, ich frag mich immer wieder, wie Muggel es schaffen, mit so einem Kram fertig zu werden.“
„Wenn du willst, erklär ich es dir später, aber lass uns lieber gehen.“
Einige Menschen waren bei dem Anblick Hagrids stehen geblieben und beobachteten ihn misstrauisch, als er sich einem Briefkasten zuwendete.
„Da sind mir Eulen lieber.“
Lily verlor die Geduld und zog den Hünen nun am Ärmel die Straße entlang. „Wir sollten uns beeilen.“
Sie waren nicht weit von der Straße entfernt, von der Hagrid gesprochen hatte und so standen sie wieder am Anfang ihrer Suche.
Immer wieder wechselte Lily die Straßenseite um in jede Ecke sehen zu können, dann näherten sie sich dem Haus, das Lilys Anlaufstelle gewesen war.
„Hagrid, sieh mal dort, auf der anderen Seite.“
„Aber das ist doch nur ein Hund, Lily.“
Doch Lily lächelte triumphierend. „Und nach einem Hund haben wir gesucht.“
Langsam schritt sie auf den schwarzen Hund zu, der sich bei dem Anblick von Lily und Hagrid aufgerichtet hatte.
„Sirius, ich bin es Lily. Ich weiß, dass du ein Animagus bist.“
„Nein. Is’ das denn zu glauben, ein echter Animagus.“
„Sei ruhig, Hagrid. Irgendwas stimmt nicht.“
Knurrend und mit gesträubtem Fell stand der Hund vor Lily. Seine rechte Vorderpfote hatte er angewinkelt und eines seiner Augen schien zugeschwollen.
„Hey, erkennst du mich nicht mehr? Ich bin es, Lily. James Frau.“
Vorsichtig streckte Lily ihre Hand dem Hund entgegen, doch wurde der Hund dadurch nur noch aggressiver.
„Lily, pass auf. Woher willst du wissen, dass es der richtige Hund ist? Das könnte doch auch ein Streuner sein.“
„Hagrid, sei bitte ruhig.“
Hagrid holte erschrocken Luft, als Lily sich in die Hocke sinken ließ und der Hund wütend nach ihr schnappte.
„Wag es dich, Sirius und beiß mich, dann bekommst du nie wieder eine Einladung zum Weihnachtsessen.“
Ein Bellen war die einzige Antwort.
„Er erkennt mich nicht. Da wird uns nur noch eine Möglichkeit bleiben.“
„Und die wäre?“ Lily warf Hagrid einen auffordernden Blick zu und nickte in Sirius Richtung.
„Du musst ihn dir schnappen.“
„Oh, sicher. ’Türlich.“
Ohne weiter darüber nachzudenken ging Hagrid auf den Hund zu und packte ihn. Es interessierte den großen Mann nicht, dass er einige Bissspuren abbekam.
„Und nun?“
Doch Lily war bereits an den Bordstein getreten und streckte ihre Zauberstabhand aus. Ein Knall und der Fahrende Ritter hielt genau vor ihr.
„’Nen Hund?! Der muss aber extra berechnet werden.“ Der Schaffner stand, mit einem Zettel in der Hand in der Tür des Busses und sah skeptisch auf Hagrid, der den wild strampelnden Hund in den Armen hielt.
„Red keinen Unsinn, Reginald. Das sind Leute von Dumbledore.“ Erklang die Stimme von Ernie Prang von der Fahrerkabine.
„Okay, dann: Willkommen im Fahrenden Ritter, dem Nottransport für gestrandete Hexen und Zauberer. Strecken Sie einfach die Zauberstabhand aus, steigen Sie ein und wir fahren Sie, wohin Sie wollen. Mein Name ist Reginald Route und ich bin für heute Abend ihr Schaffner.“
„Das hast du uns vorhin schon einmal erzählt.“ Mit diesen Worten trat Hagrid an dem verdutzten Schaffner vorbei. „Lily, das Geld ist in einer meiner Taschen.“
Es dauerte einige Zeit, bis Lily in den Taschen und Beuteln die zweiundzwanzig Sickel gefunden und sie dem Schaffner in die Hand gedrückt hatte.
„Wohin soll es gehen?“
„Nach Hogwarts.“

Kapitel 28

Mühsam kämpfte Hagrid sich mit Lily seinen Weg hoch zum Schloss. Sirius kämpfte immer noch in seinen Armen und schnappte und biss wild um sich.
„Hör jetzt verdammt nochmal auf. Wir versuchen, dir verdammt nochmal zu helfen.“ Selbst Hagrid zuckte zusammen, als Lily plötzlich anhielt, sich zu den beiden umdrehte und den Hund in seinen Armen anblaffte. Doch verfehlte es seine Wirkung nicht, der Hund war ruhig.
„Na er hat nunmal Angst. Das is nur natürlich.“
„Für ein Tier ja, aber nicht für einen Menschen.
Ich denke, ein Gedächtniszauber wird ihn getroffen haben. Wollen wir hoffen, dass Albus Rat weiß.“
Mit wehendem Umhang betrat Lily die Eingangshalle. Im gleichen Augenblick öffnete sich die Tür der Großen Halle und Mitglieder des Orden des Phoenix strömten heraus. Einer der ersten, den sie sahen war Mad-Eye Moody.
„Ist der für dich, Evans oder ist Hagrid doch mal wieder bei klarem Verstand?“
„Lass doch mal die Geschichte mit den Werwolfjungen unter dem Bett, Mad-Eye.“ Ted Tonks trat hinter Mad-Eye und klopfte ihm auf die Schulter.
„Ist er das?“ Dumbledore war einer der nächsten und trat auf Hagrid und Lily zu.
Auch Peter und James erschienen und als sie den Hund in Hagrids Armen sahen erhellte sich ihr Gesicht vor Freude.
„Wieso ist er noch...“
Mit einem leichten Kopfschütteln unterbrach Dumbledore James. „Nicht hier. Wir sollten hoch zu Poppy.“
Lily bemerkte, dass die restlichen Mitglieder sich jedoch nicht aus dem Schloss bewegten, sondern sich in verschiedene Gänge verteilten.
Doch bevor sie fragen konnte, setzte sich ihre kleine Gruppe in Bewegung und machte sich auf in den Krankenflügel. Auf dem Weg dorthin gesellte sich auch Madam Pomfrey zu ihnen.
„Was ist das denn für ein Menschenauflauf?“
„Das erklär ich dir gleich, Poppy. Hagrid. Bring Sirius bitte in das Krankenzimmer. Peter, James und Lily: Ihr wartet bitte hier.“
Dieses Mal protestierte keiner von ihnen und sie blickten ängstlich auf die Tür, die sich hinter Dumbledore schloss.
„Was wurde bei der Versammlung besprochen?“ Lily wusste, dass sich James und Peters Gedanken nur um Sirius drehten und so schnitt sie ein einfaches Thema an.
„Es ging um die Geheimgänge. Einige wird Albus unzugänglich machen, die anderen werden bewacht. Deswegen bleiben auch einige vom Orden hier.“ Im Gegensatz zu Peter und Lily lehnte James an der Wand und starrte wie hypnotisiert auf die Tür, die zum Krankenflügel führte, die Arme vor der Brust verschränkt. Und auch wenn seine Stimme fest geklungen hatte, wusste sie, wie es in James aussah.
„Und was ist mir dir, Peter? Hast du schon geschlafen?“ Erschöpft schüttelte er sein kahles Haupt.
„An Schlaf ist für mich nicht zu denken, Lily. Vor allem nicht, wenn ich nun sehe, dass Sirius doch noch lebt.“
„Da fällt mir ein: Woher wusstest du eigentlich, wo er war?“ Genau das Thema wollte Lily vermeiden und nun hatte Peter das Gespräch doch in dieses Richtung gelenkt. Es wurde ihr unwohl bei dem Blick ihres Mannes.
„Selbst ich als sein bester Freund wäre überfragt gewesen und du sagst ganz bestimmt, dass er noch lebt und weißt, wo er sich aufhält?“
Lily stand auf, ging zu ihrem Mann und nahm liebevoll sein Gesicht in ihre Hände. „Ist das denn nun so wichtig? Bist du nicht einfach froh, dass er wieder zurück ist?“
Für einige Sekunden ließ James ihre Hände auf sein Gesicht, bis er sie mit seinen eigenen ergriff. Seine Augen hinter der Brille folgten der Bewegung und für einen Augenblick konnte er nicht sagen, welche Hand seine und welche Lilys war.
„Du hast Recht und auch jetzt werde ich dir einfach wieder vertrauen.“
Erstaunt sahen sie zur Tür, als sie sich öffnete. Alle drei rechneten mit dem Schlimmsten, doch schien Dumbledore erfreut und beruhigt.
„Nun, es ist wahrscheinlich wie du gedacht hast, Lily. Ein Gedächtniszauber, doch hat er ihn nicht mit seiner vollen Wirkung getroffen. Entweder, weil er ein Hund war oder weil er sich bewegte. Im Augenblick erinnert er sich an nichts , noch nicht einmal an sich selbst.
Was seine Verletzungen angeht, so werden sie heilen, auch wenn es seine Zeit brauchen wird. Poppy tut ihr Bestes, doch haben ihn die letzten Tage und Wochen doch arg mitgenommen.“
„Können wir zu ihm?“ Peter war die Antwort bereits klar, dennoch stellte er die Frage.
„Ich würde vorschlagen, ihr ruht euch nun alle aus. Es war eine anstrengende Nacht. Sirius würde keinen von euch erkennen und auch er braucht seine Ruhe.“
Aufmunternd lächelte Dumbledore die drei der Reihe nach an, bevor er sich wieder auf den Weg in sein Büro begab. Es hatte ihn erschreckt, wie Sirius zugerichtet war, teils war seine Haut verschorft und vernarbt, der Rest waren offene Wunden. Ob sein Auge wieder richtig heilen würde, dessen war sich Dumbledore ebenfalls nicht gewiss.
Doch wichtiger als alles andere war, dass Sirius sich erinnerte. Sobald er sagen konnte, was er Voldemort verraten hatte, konnte Dumbledore weiter planen. Im Augenblick hatte er das getan, was er für richtig hielt und was seines Erachtens das Wirkungsvollste war. Von nun an konnten sie alle nur noch warten.
Zuletzt geändert von Padfoot201182 am Di 22 Aug, 2006 22:06, insgesamt 2-mal geändert.
Menschen mögen vergessen,
was du ihnen gesagt hast,
aber sie erinnern sich immer daran,
welches Gefühl du in ihnen ausgelöst hast.

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Beitragvon Illuminata » Di 22 Aug, 2006 11:09

Seeeeeeeeeehr spannend, Miss Padfoot ;-)
Echt mal.. bin schon ganz hibbelig, weil ich wissen will wie's weitergeht!
Aber jetzt sind's nur noch drei Kapitel, richtig?
Hoffentlich schafft es Sirius... :-(
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