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[HP] 2. FF - Snapes Tochter in Hogwarts

Sirius
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[HP] 2. FF - Snapes Tochter in Hogwarts

Beitragvon Sirius » Fr 16 Dez, 2005 19:20

Anmerkung von Hermione: Diese FF stammt NICHT von Sirius


Vater werden ist nicht schwer... Sarah Snape in Hogwarts

Anmerkung: Alle Personen bis auf Sarah Snape gehörten JK Rowling. Ich habe sie mir nur geliehen und ich verdiene mit dieser Story kein Geld. Sarah Snape ist eine erfundene Person – jegliche Ähnlichkeit mit realen Personen sind Zufall Winken

Inhalt: Severus Snapes bezaubernde Tochter Sarah wird zum Anfang ihres fünften Schuljahres nach Hogwarts wechseln. Doch es lauern Gefahren, jedenfalls im Auge ihres liebevollen und recht kontrollsüchtigen Vaters, welcher leider immer wieder feststellen muss, dass ihm seine pupertierende Tochter langsam über den Kopf wächst: Jungs, Gryffindors und die Malfoys.

Zudem soll sich Severus noch mit Voldemords Aufträgen herumschlagen, was sein Leben nicht leichter macht.

Im Übrigen ist zu sagen, dass Sarah und Draco bereits sechzehn Jahre alt sind, weil *räusper* nun ja, die reinblütigen Zauberfamilien schicken ihre Kinder erst mit zwölf statt mit elf auf die Schule, weil das in diesen Kreisen so üblich ist... und außerdem wäre die Story mit fünfzehnjährigen irgendwie schräg...


Wer bereits HP und den Halbblutprinzen gelesen hat, darf einige Dinge einfach aus dem Gedächtnis verdrängen. Dinge, welche wir wir über Severus Snape erfahren haben zählen in dieser Story nicht.

Viel Spaß!

*


1. Durmstrang vs. Hogwarts

Es war ein warmer Sommermorgen Ende August und die Sonne lachte durch die großen Fenster in die holzgetäfelte Küche der Villa Snape, an deren Frühstückstisch der Hausherr und seine Tochter saßen.

Eine kleine Küchenuhr schlug 9:30 Uhr und war neben dem Kratzen eines Löffels, welcher im schwindelerregenden Tempo in einer Tasse Kaffee herumgerührt wurde, das einzige vernehmbare Geräusch.


Sarah Snape, das Mädchen am Küchentisch und aktueller Besitzer des bedauernswerten Löffels, stricht sich eine rabenschwarze Strähne ihrer langen Haare aus dem Gesicht und starrte auf die Titelseite des Tagespropheten am anderen Ende des dunklen Holztisches, hinter welcher das Gesicht ihres Vaters steckte.

„Du trinkst deinen Kaffee schwarz.“ stellte dieser nüchtern hinter seiner Zeitung fest.

Sarah hörte auf zu rühren.

Sie wusste, sie musste vorsichtig sein, da sie ihn in den letzten Tagen etwas überreizt hatte.

Also griff sie nach dem Messer, das neben ihrem Teller lag, und begann ihr Brötchen zu malträtieren.

Sie zersägen es mehr, als dass sie es aufschnitt, und kratzte monoton mit der Schneide über das Porzellan, sodass ein nervenzerreißendes Quietschen ertönte.

Mit ihren großen, schwarzen Augen blickte sie weiter in Richtung ihres Vaters und wartete auf eine Reaktion.

„Willst du mir vielleicht irgendetwas sagen?“ seufzte Severus Snape hinter dem Tagespropheten.

„Nun, jetzt, wo du es ansprichst.“ säuselte Sarah gelasser als sie war. „Tatsächlich wollte ich dich fragen, ob du deine Meinung nicht vielleicht geändert hast.“

„Weshalb sollte ich?“

„Weil es ist nicht gerade einfach ist, im fünften Jahr die Schule zu wechseln. Ich muss dieses Jahr meine ZAG ablegen, dass wird schwer genug. Was, wenn ich nun Probleme habe, mich in den neuen Lehrplan einzufinden? Was, wenn ich meine ZAG dann nicht schaffe?“ Sie stellte vorsichtshalber das Sägen ein.

Tatsächlich sah ihr Vater endlich hinter seiner Zeitung hervor.

Amüsiert hob er eine Augenbraue. „So, heute ist es also der neue Lehrplan? Wie interessant. Wo gestern noch die Anreise mit dem Zug, vorgestern die vielen schweren Lehrbücher und am Tag davor die Schuluniform Mittelpunkt deiner Argumentation gegen einen Schulwechsel waren.“

„Alles wichtige Einzelheiten.“ verteidigte sich Sarah sachlich.

„Natürlich.“ stellte Severus ironisch fest. „Trotzdem haben sie alle nichts das geringste mit meinem Entschluss zu tun.“

„Nein, mit deinem Entschluss hat der neue Direktor zu tun. Was für ein unheimlich wichtiges Thema. Muhahaha.“ giftete Sarah. „Ich wurde nicht in einem Fach von unserem alten Direktor unterrichtet und das wird sich dieses Jahr und unter einem neuen Direktor höchst wahrscheinlich nicht ändern.“ Sie reckte herausfordernd ihr Kinn.

„Ich habe dir meine Sicht der Dinge in den letzten Wochen mehr als einmal erklärt, Sarah.“ raunzte Severus nun sichtlich ungeduldig.
„Dann habe ich da was nicht richtig verstanden, Daddy.“ zickte Sarah.

Severus seufzte tief. „Nun, wenn du möchtest und weil ich ein geduldiger Mensch bin, werde dir meine Gründe noch ein mal erläutern und vielleicht solltest du mitschreiben, denn das ist das letzte mal, dass ich mich auf diese Diskussion einlasse.“

Mit ruhiger Stimme fuhr er fort. „Michael Pall, der zum neuen Schulleiter von Durmstrang nach Karkaroffs Flucht vor dem Dunklen Lord vor wenigen Wochen ernannt wurde, ist ein Idiot. Ich kenne ihn aus meiner Schulzeit. Er war schon damals den Dunklen Künsten abgeneigt. Er war eine absolute Niete in Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Nicht fähig einen Fluch zu erkennen, selbst wenn man ihm vorher schriftlich darüber in Kenntnis setzen würde.“

„Viele Leute sind Idioten. Sie dir Dumbledore an, du arbeitest seit fünfzehn Jahren für ihn und der Gute hat bis heute nicht erkannt, dass du ihn für den Dunklen Lord ausspionierst.“

Severus rieb sich entnervt mit Daumen und Zeigefinger den Nasenrücken. „Sprich nicht über Dinge, die du nicht verstehst, Sarah.“ murmelte er.

Schmollend schob Sarah die Unterlippe vor. Klar, ihr Vater durfte bei den großen Jungs mitspielen, aber sie verstand natürlich überhaupt nichts darüber. Sie war die Tochter eines Todessers, und das seit sechzehn Jahren, verdammt noch mal!

Severus fuhr fort. „Darum kann man davon ausgehen, dass Durmstrang den Schwerpunkt von den Dunklen Küsten nehmen wird und desshalb macht es keinen großen Sinn mehr, dich weiter dort hin zu schicken. Zudem bist du nach vier Jahren in Durmstrang in den Grundlagen der Dunklen Künsten sehr gut ausgebildet. In Hogwarts...“

Sarah verdrehte ihre Augen, als der Name der Schule viel, zu welcher sie nun nach Meinung ihres Vaters wechseln sollte.

„In Hogwarts“ wiederholte Severus „kann ich dich zusätzlichen neben deinem allgemeinen Stundenplan persönlich darin weiterbilden – und das weit besser als Professor Witherspoon, welcher das Fach ab diesem Jahr in Durmstrang unterrichten soll. Außerdem möchte ich dich, nach dem der Dunkle Lord wieder zu seiner vollen Stärke zurückgekehrt ist, in meiner Nähe haben. Ich kann wesentlich schneller auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren, wenn du in Hogwarts bist satt in Durmstrang.“

Aha, nächste Angriffsmöglichkeit, dachte Sarah.
Sie lehnte sich vor, kreutze die Arme auf dem Tisch und trommelte mit den lange, schlanken Finger ihrer Hände auf das Holz.

„Du bist einer seiner ranghöchsten Todesser. Wenn der Dunkle Lord einen Angriff auf Durmstrang planen würde, würdest du es früh genug erfahren und hättest Zeit mich von dort wegzuholen. Der Dunkle Lord weiß, dass Kinder seiner Todesser auf dieser Schule unterrichtet werden. Mit Sicherheit würde er die Schule nicht angreifen, bevor ihr nicht eure Kinder in Sicherheit gebracht habt.“

Empfindlich langsam faltete Severus nun seine Zeitung zusammen und unterbrach den Blickkontakt zu Sarah dabei nicht eine Sekunde.
Er legte die gefaltete Zeitung vor sich auf den Tisch, lehnte sich ebenfalls vor, wobei ihm seine kinnlangen, schwarzen Haare ins Gesicht vielen.
Er kreuzte die Arme über der Zeitung und trommelte nun seinerseits mit seinen langen Fingern, denen seiner Tochter so ähnlich, auf die Tischplatte.

„Sag mir Sarah, bist du so stur weil du nicht von Durmstrang weg möchtest, oder weil du nicht in Hogwarts unterrichtet werden möchtest?“ hakte Severus nach und durchbohrte Sarah nun förmlich mit seinen dunklen Augen.

„Lass dass.“ Sie drehte hastig den Kopf weg.

Ein amüsiertes Grinsen erschien auf Severus´ schmalen Lippen. „Du bist immer noch lausig in Okklumentik. Noch ein Grund, dich nach Hogwarts zu holen. Neben den Zusatzstunden in den Dunklen Küsten werde ich ebenfalls Zeit haben dich in Okklumentik und Legilimentik zu unterrichten. Die wenigen Stunden die wir während der Sommerferien dafür Zeit haben scheinen dich nicht weiter zubringen.“

„Meine ganzen Freunde sind in Durmstrang, ich werde in Hogwarts niemanden kennen.“ wechselte Sarah die Taktik.

„In Hogwarts sind die Schüler in Häuser eingeteilt, mit eigenen Gemeinschaftsräumen. Es wird dir leicht fallen dort Freunde zu finden.“

Auf Sarahs skeptischen Blick fuhr er fort. „Lucius Malfoys Sohn ist auch in Hogwarts, in meinen Haus, Slytherin. Ihr werdet euch mit Sicherheit anfreunden.“

Sarah schnaufte wütend. Tolle Aussichten. Duzende guter Freunde und Bekannte aufzugeben um Lucius Malfoys Sohn kennen zulernen. Davon träumte sie ja schon seit Jahren.

„Werde ich auch in dein Haus kommen? Nach Slytherin?“ prüfte sie die zukünftigen Rahmenbedigungen vorsichtig.

Bei jedem anderen Vater wäre es sicher von Vorteil gewesen, wenn dieser der Hauslehrer der eigenen Tochter wäre.
Sarah beschlich jedoch das ungute Gefühl, dass das „Umgehen“ von Schulregeln oder das Nichtbestehen von Tests ihr bei ihrem Vater weit schwerwiegendere Strafarbeiten als gewöhnlich einbringen konnte.

„Nun,“ erklärte Severus. „Ich habe mit Dumbledore, gesprochen und ihn gebeten dich meinem Haus zuzuordnen. Er bestand allerdings auch bei dir auf die gewohnte Auswahlzeremonie. Es besteht jedoch kein Zweifel dass du nach Slytherin kommst. Du hast viele Eigenschaften die dafür sprechen. Du beherrscht die Grundlagen der Verteidigung gegen die Dunklen Künste, Du bist intelligent, reinblütig und vor allem meine Tochter. Die Snapes sind bereits seit Generationen dem Haus Slytherin zugeordnet worden.“

Bei dem Wort Auswahlzeremonie wurde Sarah hellhörig. Es stand also noch lange nicht fest, in welches Haus sie einziehen würde.

„Und du bist dir sicher, dass dieser ganze Schulwechsel nicht doch etwas mit Thomas zu tun hat?“ hakte Sarah nach.

Sie war seit fast einem Jahr mit Thomas McTeasly zusammen, einem Jungen aus dem Jahrgang über ihr in Durmstrang, Sohn eines Todessers.

Vor wenigen Wochen, zu Beginn der Sommerferien, war ihr Vater während Sarahs täglichen Übungsstunden in Okklumentik über diese Information... nun ja... gestolpert.
Man könnte auch sagen er hatte ihr die Gedanken über Thomas buchstäblich aus dem Kopf gesaugt.

Ihr Vater hatte nicht viele Regeln, höchstens 1.000 oder so, ganz oben auf der Liste prangte jedoch der unumstrittene Sieger „Finger weg von meiner Tochter.“

Sarah hatte sich vor den Übungsstunden also umso mehr Mühe gegeben, sich von ihren Gedanken zu lösen und ihre Beziehung zu Thomas so weit wie möglich in die tiefsten Winkel ihres Gedächtnisses zu verdrängen.

Leider tauchte Thomas jedoch unweigerlich auch in den meisten ihrer anderen Erinnerungen an das letzte Schuljahr auf.
Erinnerungen zum Beispiel daran, wie sie ihm beim Quidditchtraining zusah.
In der Erinnerung an den Weihnachtsball in Durmstrang, bei dem er ihre Begleitung gewesen war, und auch in ihrer Erinnerung an ihren einwöchigen Aufenthalt im Krankenflügel, als Thomas jeden Tag an ihrem Bett gesessen hatte.

Je mehr Erinnerungen über Thomas an Sarahs geistigen Auge vorbeigerast waren, desto schwerer war es ihr gefallen, ihre Gefühle für Thomas zu unterdrücken.
Schließlich waren die verräterischen Gedanken an die Oberfläche gekommen und ihr Vater hatte die privatesten Momente ihres Lebens in den schönsten Farben präsentiert bekommen: Der erste zaghafte Kuss von Thomas auf den Ländereien von Durmstrang, die Schneeballschlacht vor dem Schulgebäude, gemeinsame Spaziergänge am Abend und schließlich innige Umarmungen, leidenschaftliche Knutschereien und letztendlich die Erinnerung, als Thomas ihr in seinem Himmelbett unter feurigen Küssen die Bluse öffnete und wonach Sarah hätte schwören können, dass Thomas mehr als nur zwei Hände hatte.

Bei dieser Erinnerung hatte ihr Vater die Übung abgebrochen.
Wütend hatte er mehrmals nach Luft geschnappt, so dass es Sarah völlig klar gewesen war, dass es nicht lange dauern würde, bis er explodieren würde.

Wer das gewesen sei, was dieser jemand glaubte, da mit seiner Tochter zu tun und das sie ES doch nicht etwa getan hätte?
Sie würde sehr wohl wissen, dass keine reinblütige Familie ihrem Sohn eine Ehe mit einer Hexe gestatten würde, welche ES bereits vor der Ehe.... GETAN hätte.

Sarah hatte es nicht glauben können. Sie war sechzehn Jahre alt und ihr Vater konnte immer noch nicht normal mit ihr über das Thema Sex sprechen.

NEIN, hatte sie ihrem Vater erklärt, sie hätte ES selbstverständlich nicht getan, dass sie durchaus wüsste, wie weit sie gehen könnte und Thomas dies akzeptieren würde.

Nun, vielleicht hätte alles noch ein gutes Ende genommen, wenn ihr Vater sie daraufhin nicht wenige Tage später bei der nächtlichen, und zugegeben etwas betrunkenen Rückkehr von Thomas´ Geburtstagsparty erwischt hätte.

Dies hatte dem Fass jedoch den bekannten Boden ausgeschlagen.
Ihr Vater hatte ihr daraufhin Ausgangsverbot erteilt, den Umgang mit Thomas verboten und diesen besagten Schulwechsel organisiert.

Als Sarah nun dieses Thema ansprach lehnte sich Severus auf seinem Stuhl zurück und fegte mit seiner Zeitung ein paar Krümel von Tisch.

„Auch das war ein ausschlaggebender Punkt, ja. Deine Verantwortungslosigkeit hat mir gezeigt, dass es nicht gut ist, wenn sich Vater und Tochter lediglich ein paar Wochen im Jahr zu Gesicht bekommen.“

Severus sah sie ernst an. „Es ist mein letztes Wort Sarah, ich bleibe dabei. Du wirst am ersten September mit dem Zug nach Hogwarts reisen und dort deine letzten drei Schuljahre verbringen. Und ich bitte dich, unsere letzten freien Tagen nicht mehr mit diesem Thema zu belasten.“

Mit diesen Worten schlug er seine Zeitung wieder auf und verschwand erneut dahinter.
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Hagrid
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Beitragvon Hagrid » Fr 16 Dez, 2005 19:38

Hey coole FF, will mehr lesen!

Sirius
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Beitragvon Sirius » Fr 16 Dez, 2005 20:05

Bald :)
Möchte erst mehr Commies!
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Serena
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Beitragvon Serena » Fr 16 Dez, 2005 20:18

Ja,gar nicht so übel!
Respekt!
Ein gut gelungener Snape!
Aber sollte ein Mädchen nicht ein wenig "zartfühlender" sein?
Ich fände es schön.(Ich habe als jugendliche nie so rebelliert..hehe.Ich war immer lieb.)
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Sirius
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Beitragvon Sirius » Fr 16 Dez, 2005 20:22

2. Abschied und neue Chancen


Wenige Tage später stand Sarah vor dem wuchtigen, antiken Spiegel ihres Zimmers und kämmte sich seit einer Ewigkeit die Haare.

Nun war es also soweit. Heute abend würde sie Thomas Lebewohl sagen müssen. Übermorgen würde sie mit dem Zug nach Hogwarts fahren und ihre neuen Mitschüler kennen lernen.

Ihre Beziehung zu Thomas war zugegebener maßen die letzte Monate sehr schlecht gelaufen. Trotzdem hatte sie gehofft, ihn nicht ganz so schnell aufgeben zu müssen.

Draußen dämmerte es bereits und für diesen Abend war ein Todessertreffen anberaumt worden.

Sowohl ihr als auch Thomas´ Vater würden an diesem Treffen teilnehmen und Sarah hatte mit Thomas verabredet sich mit ihm per Flohpulver im Tropfenden Kessel in London zu treffen.

Es klopfte an der schweren Türe ihres Zimmers.

„Sarah?“ ertönte die Stimme ihres Vaters.

„Komm rein.“

Severus betrat das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.

„Ich muss jetzt gehen, der Dunkle Lord hat uns soeben gerufen. Nach dem Treffen werde ich sofort nach Hogwarts apparieren, da ich als Lehrer aus organisatorischen Gründen ein paar Tage früher anreisen muss.“ verabschiedete er sich von ihr und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

Sarah nickte. „Ist in Ordnung, dann sehen wir uns wohl übermorgen in Hogwarts.“

„Ja, und verpass den Zug nicht, er fährt exakt um 11 Uhr auf Bahnsteig 9 ¾ ab. Du musst durch die ....“

„... Absperrung zwischen Gleis neun und zehn laufen. Ja, ich weiß es.“ grinste Sarah. Ihr Vater hatte ihr dies die letzten Tage bereits mehrfach erklärt.

„Gut. Keine Besuche, kein Ausgehen, keine Partys und ich werde das kontrollieren.“ ordnete Severus mit einer hochgezogenen Augenbraue an.

„Ja Daddy, ich werde ganz brav und ganz alleine zu Hause bleiben und meine Koffer packen.“ erwiderte Sarah.

„Sehr gut. Und geh bald schlafen.“ Mit diesen Worten wand sich Severus zum gehen.

„Bald schlafen? Daddy, ich bin keine sechs Jahre mehr.“ erinnerte Sarah ihren Vater.

Mit den goldenen Türknauf in der Hand blickte er zurück zu ihr. „Wovon man in den letzten Tagen recht wenig bemerkt hat.“ antwortete er sarkastisch worauf hin Sarah die Augenverdrehte.

„Und das habe ich gesehen.“ stellte Severus fest und ohne eine Antwort abzuwarten verließ er das Zimmer.

Kaum war ihr Vater aus dem Zimmer lief Sarah zur Tür und lauschte mit einem Ohr auf das *Ploppen* seines Disapparierens.

Es ließ erstaunlich lange auf sich warten, doch als sie schließlich sich sicher war, dass er fort war, nahm sie ein blaues Kleid aus ihrem Kleiderschrank. Sie würde Thomas heute das letzte mal sehen und sie wollte, dass er sie hübsch in Erinnerung behielt.

Schnell zog sie sich um, steckte mit geübten Handgriffen ihre langen Haare zusammen und fingerte an ihrem widerspenstigen Pony, ohne dabei jedoch wirklich etwas zu erreichen.

Als sie mit ihrem Aussehen zufrieden war holte sie ihren kleinen Beutel mit Flohpulver, welches sie vom großen Vorrat ihres Vater „geborgt“ hatte, aus seinem Versteck und stieg die breite, geschwungene Treppe in den Eingangsflur hinunter.

Sie warf ein wenig von dem Pulver in die Flammen des Reisekamins woraufhin sich diese sofort grün färbten.

Ohne zu zögern trat sie in die Flammen. „Tropfender Kessel, London.“ sprach sie und verschwand augenblicklich.

Im Tropfenden Kessel stieg Sarah mit klopfendem Herzen aus dem Kamin. Sie pustete sich den Ruß von den Schultern und sah sich um.

Der Tropfende Kessel war eine geräumige Kneipe mit vielen Tischen und Stühlen aus hellem Holz und an diesem Abend voll besetzt.

Sarah hatte ein wenig Mühe, die vielen Gäste zu überblicken und sie brauchte ein paar Minuten, bis sie Thomas entdeckte.

Ganz hinten am Tisch in der Ecke des Raumes winkte er ihr zu.

Sie musterte ihn, während sie zu ihm hinüber lief. Seine sonst so helle Haut war braungebrannt, was seine kurzen, braunen Haare selbst bei dem spärlichen Licht der Kneipe heller wirken ließ, und seine Sommersprossen hatten sich vervielfacht.

Sie ging zu ihm herüber und Thomas stand auf und begrüßte sie mit einem Kuss.

„Ich habe schon Butterbier bestellt.“ lächelte er, zog sie mit sich auf die Bank und legte einem Arm um ihre Taille.

Sarah trank sofort aus ihrer Flasche, hoffte, den dicken Klos in ihrem Hals damit herunterspülen zu können, und sah sich ein wenig um.

„Seltsame Leute hier.“ Sarah deutete mit einem Nicken auf eine alte, verhunzelte Sabberhexe zwei Tische weiter.

„Ja.“ antwortete Thomas. „Aber der Typ da drüben ist der Renner. Der hat sich jetzt schon das dritte Wasser bestellt und sobald der Wirt zurück an der Bar ist verwandelt er es heimlich in Bier.“

„Na ja, man muss gucken, wo man bleibt.“ kicherte Sarah.

„Wie hat dir meine Party gefallen? Wir haben uns seitdem gar nicht mehr gesprochen.“ er gab ihr einen sanften Kuss auf die Schläfe.

„Klasse. Und das Beste war die Wette von Rouven. Hätte nie gedacht, dass er es schafft den Tischgrill per Feuerspucken zu entzünden. Gab´s eigentlich Ärger wegen der Brandlöcher im Vorhang?“

„Nein, unser Hauself hat´s repariert, bevor meine Eltern nach Hause kamen. Aber hast du das von Viktor gehört?“

„Nein, was?“ nuckelte Sarah an ihrem Butterbier.

„Betrunken wie er war wollt er mit Flohpulver nach Hause. Aber er hat genuschelt und das Netzwerk hat wohl `Villa Krum´ nicht ganz verstanden. Auf jeden Fall ist er im falschen Kamin angekommen, ist nach der `Höllenfahrt´, wie er sie selbst beschrieben hat, ausgestiegen und hat den ganzen Kamin vollgekotzt.“

„WAS?“ lachte Sarah.

„Ja, und dann ist er einfach umgefallen. Am nächsten Morgen hat ihn die Bewohnerin gefunden und das ganze Haus zusammen geschrieen. Dann hat Viktor ihr ganz cool angeboten das alles mit einem Autogramm von sich wieder gut zu machen.“

„Oh man,“ schüttelte Sarah lachend den Kopf. „Viktor werde ich vermissen.“

Thomas wurde ernst. „Heißt das, dass du nicht nach Durmstrang zurück kommen wirst?“

„Nein, mein Vater hat sich nicht überzeugen lassen. Er will mich in Hogwarts haben.“ Der Kloß in ihrem Hals war wieder da.

„Was wird dann aus uns?“ wollte Thomas wissen.

„Thomas, wir werden uns höchstens in den Sommerferien sehen. Bis dahin ist es ein ganzes Jahr. Ich glaube nicht, dass es Sinn macht so eine Beziehung zu haben.“ Sarah sah Thomas mit traurigen Augen an.

„Vielleicht könntest du mich während der Ferien besuchen? Ich könnte deinen Vater fragen. Ich kenne ihn von seinen Besuchen bei meinem Vater. Nicht das er freundlich zu mir gewesen wäre, aber immerhin hat er ein paar Worte mit mir gewechselt. Also,“ fügte er nach einem kurzen Zögern hinzu. „er meinte, er hätte schon von meinen talentierten Händen gehört. Ich weiß zwar nicht was er damit meinte, aber ich glaube es war ein Kompliment!“

Talentierte Hände? dachte Sarah. Jaaaa, das klang absolut nach dem tiefgründigen Humor ihres Vaters.

„Tja, bis jetzt war er nur nicht freundlich zu dir, würdest du ihn jedoch fragen, ob seine Tochter die Ferien bei dir verbringen darf, würde er dich umbringen. Und glaub mir, das wäre kein kurzes Avada Kedavra.“ erklärte sie.

„Pssst.“ zischte Thomas und deutete mit dem Kopf hinter Sarah.

Die Gäste am Nebentisch hatten sich bei Erwähnung des Unverzeihlichen Fluches entsetzt zu ihr umgedreht.

„Tschuldigung.“ nuschelte ihnen Sarah entnervt zu und widmete ihre Aufmerksamkeit wieder Thomas. „Das die Leute immer gleich einen solchen Hokus Pokus um diese Flüche machen. Ein wenig Imperio hier, ein kurzes Cucio da, das ist doch kein Weltuntergang.“ schüttelte die Tochter des Todessers Severus Snape den Kopf.

* *

Als Severus Sarahs Zimmer verließ:


Obwohl das nicht ganz richtig ist, dachte Severus, als er Sarahs Zimmertüre hinter sich ins Schloss zog.

Mehr denn je hatte er in den letzten Wochen bemerkt, dass Sarah keine sechs Jahre mehr alt war.

Mit sechs Jahren war Sarah noch klein und handlich gewesen, aber heute, mit sechzehn? Er schüttelte den Kopf.

Die gesamten Sommerferien waren ein einziges Desaster gewesen.

Sarah kam in Okklumentik kein Stück weiter und sie hatten nicht, wie geplant, bereits in diesen Ferien mit dem Legilimentikunterricht beginnen können, und der absolute Abschuss war ja wohl McTeasly!

Nicht nur, dass er seine Schmierfinger, die er ihm, wie Severus sich schwor, alle einzeln brechen würde, nicht von seiner Tochter lassen konnte, oh nein, er hatte Sarah auch noch dazu verleitet sich über seine Regeln hinwegzusetzen!

Sicherlich war Sarah bisher kein Engel gewesen.

Wie auch, wo der Teufel persönlich ihr Vater war, aber sie hatte sich nie nachts aus dem Haus geschlichen um wilde Partys zu feiern und betrunken heimzukommen. Oder zumindest hatte er sie bislang nie dabei erwischt.

Mit zusammengezogenen Augenbrauen dachte Severus über einen Gedanken nach, der ihm in den letzten Jahren bereits des öfteren gekommen war, und je älter Sarah wurde, desto weniger konnte er es leugnen.

Egal wie sehr er sich bemühte, er konnte ihr eines nie ersetzten: Sarah fehlte eine Mutter. Ihre Mutter.

Als Sarah noch klein war hatte Narcissa Malfoy, Lucius Malfoys Frau, immer beteuert, dass ein Mädchen nicht ohne Mutter aufwachsen könne.

Severus hatte dies damals immer innerlich damit abgetan, dass es doch eigentlich eher Narcissa war, die gerne eine kleine Tochter haben würde.

Lucius meinte jedoch schon immer, dass ein Kind reichen würde, zudem doch sein erster Erbe, der das Licht der Welt erblickte, zu Lucius´ Stolz auch gleich ein Junge geworden war.

Warum, hatte Lucius auf Narcissas Wunsch nach weiteren Kindern immer gefragt, sollte man das Glück ein zweites mal herausfordern?

Also hatte sich Narcissa auf Sarah gestürzt, wann immer sich die Gelegenheit geboten hatte.

Ein Grinsen huschte über Severus´ Gesicht, als er sich an das erste und einzige mal erinnerte, bei dem Narcissa mit Sarah und ihm einkaufen gegangen war.

Sarah hatte mit ihren unbedachten sechs Jahren Narcissa gegenüber erwähnt, dass Severus ihr ein neues Kleid versprochen hatte, da sie artig gewesen war und ihren Vater am vorherigen Tag nicht gestört hatte während er einen neuen Trank in seinem Arbeitszimmer ausgetüftelt hatte.

Narcissa war von der Idee, mit Sarah ein Kleid aussuchen zu dürfen, ganz besessen gewesen und so waren sie schließlich zu dritt in der Winkelgasse angekommen und hatten einen Laden voll von unerfüllten Kinderwünschen betreten.

Narcissa hatte sich Sarah sogleich geschnappt und ihr ein Kleid nach dem anderen vor die Nase gehalten, ihr dabei ständig versprechend, wie „unglaublich süß“ sie doch in diesem oder jenem Kleidchen aussehen würde.

Severus hatte aus Erfahrung gewusst, dass man shoppende Frauen nicht stören sollte, wollte man nicht mit Aussagen wie „Wärst du homosexuell würdest du das verstehen.“ oder „Wenn es nach euch Männern ginge, würden wir doch alle nackt herumlaufen.“ konfrontiert werden.

Obwohl man Letzteres mit Sicherheit nicht abstreiten konnte, waren das zwei Sätze, die er ganz bestimmt nicht in Gegenwart seiner sechsjährigen Tochter hatte hören wollen und so hatte er sich das Ganze aus sicherer Entfernung angesehen.

Schließlich schienen die Beiden, oder eher Narcissa, eine Wahl getroffen zu haben, waren gemeinsam in der Umkleidekabine verschwunden und Severus hatte erstaunlich lange warten müssen, bis Narcissa schließlich wieder zum Vorschein gekommen war. Ohne Sarah jedoch.

„Oh Severus.“ hatte sie gesagt. „Sarah sieht so süß aus in diesem Kleid!“ erwartungsvoll hatte sie sich umgedreht. „Sarah, komm heraus, dein Daddy wartet schon.“

„Nein.“ kam die bockige Antwort.

Erstaunt hatten sich Severus´ und Narcissas Blicke getroffen.

„Wieso nicht, Schatz?“ hatte Narcissa im aufmunternden Tonfall nachgefragt.

„Ich seh´ bescheuert aus.“ hatte Sarah ganz undamenhaft geantwortet.

Narcissa hatte Severus ein irritiertes Lächeln geschenkt und dieser hatte sich bereits zu fragen begonnen, was um alles in der Welt Narcissa seiner Tochter zum Anziehen ausgesucht haben mochte.

„Sarah, bitte.“ hatte Severus an die anscheinend nicht vorhandenen Manieren seiner Tochter appelliert und tatsächlich war Sarah darauf hin aus der Umkleide gekommen.

Es war lächerlich gewesen und Sarahs Schmollschnute und ihre verschränkten Arme hatten den Rest dazu beigetragen.

Narcissa hatte Sarah in ein weißes Kleid mit tausend und abertausend Rüschchen gestopft, welches von der Taille an abstand wie ein Ballkleid.

Dazu hatte sie ihr weiße Lackschühchen und weiße Söckchen angezogen und, zu allem Überfluss, eine weiße Spitzenschleife ins Haar gesteckt.

Alles in allem sah sie aus, wie eines der von Severus abgrundtief verabscheuten Porzellanpüppchen, die alte Omis auf ihren noch älteren Wohnzimmerschränken zu sammeln pflegten.

„Ist sie nicht hinreißend? Wie ein kleiner Engel.“ hatte Narcissa geträllert. „Das Kleid solltest du unbedingt kaufen, Severus!“

Sarah hatte ihm einen hilfesuchenden Blick zugesandt und Severus war klar gewesen, dass ihm seine Tochter einen solchen Kauf nie verzeihen würde.

Vorsichtig hatte er sich geräuspert. „Nun, Narcissa, ich fürchte das kann ich mir nicht leisten.“

„Nicht leisten?“ Narcissa hatte große Augen gemacht. „Severus, bitte, das zahlst du doch aus der Portokasse.“

„Die habe ich heute leider nicht dabei.“ hatte er ironisch geantwortet, woraufhin Narcissa die Arme verschenkte um nun ihrerseits zu schmollen.

„Komm mit.“ hatte er Sarah liebevoll aufgefordert, um mit ihr die Verkäuferhexe des Landens aufzusuchen.

„Also, was möchtest du?“ hatte er Sarah lächelnd gefragt, als sie aus Narcissas Hörweite waren.

„Jeans.“ war Sarahs bestimmte Antwort gekommen.

„Nase voll von Kleidern?“ hatte Severus amüsiert nachgefragt, woraufhin Sarah nur eine Grimasse gezogen hatte.

„Gut.“ hatte Severus sich an die Verkäuferhexe gewendet. „Eine Jeans in Größe 128.“

„Oh, wir haben gerade ganz tolle Kinderschlagjeans reinbekommen.“ Die Verkäuferhexe hatte sogleich eine dieser besagten Jeans aus dem Regal genommen. „Unten leicht ausgeschlagen und an den Seiten mit roten Blumen bestickt.“

„Hm?“ hatte Severus Sarah mit hochgezogenen Augebrauhen nach Sarahs Meinung gefragt, welche daraufhin mit strahlenden Augen und einen lächelnden Nicken ihre Zustimmung geäußert hatte.

„Und dazu... ein T-Shirt? Auch in... rot?“ hatte er Sarah weiter gefragt.

„Ja.“ grinste Sarah.

„Größe 116.“ orderte er bei der Verkäuferhexe und nahm die zwei Kleidungsstücke in Empfang.

„Gut.“ hatte er Sarah zugeflüstert und sie leicht im Rücken geschoben. „Und jetzt lass uns dieses hässliche Ding ausziehen gehen.“

Erleichtert war Sarah neben ihm hergelaufen, hatte im vorbeigehen noch ein paar roter Sandalen aus dem Regal gezogen und nicht zu vergessen der immer noch schmollenden Narcissa einen Blick zugeworfen, welcher den legendären Blicken ihres Vaters bereits damals in nichts nachstand.

Lächelnd erinnerte er sich, wie er Sarah aus diesem Kleid befreit hatte und sie anschließend strahlend ihn ihrem neuen Outfit aus Jeans und T-Shirt aus der Kabine gehüpft war.

Eben, dachte Severus sich nun vor Sarahs Zimmertür, meistens geht es doch ohne eine Mutter am besten.

Mit diesem Gedanken apparierte er.

**
Kurze Zeit später im Tropfenden Kessel:


„Also dann.“ Sarah stand vor dem Kamin, ihren Beutel mit Flohpulver in der rechten Hand. „Vielleicht sehen wir uns nächsten Sommer.“ Eine kleine Träne kullerte aus ihre linke Wange herunter.

„Ich wünsche dir alles Gute in Hogwarts, Sarah. Ich hatte gewünscht, wir hätten länger zusammen bleiben können.“ Vorsichtig küsste Thomas ihre Träne weg.

„Wir schreiben uns, einverstanden?“ flüsterte Sarah mit belegter Stimme.

„Ja, ganz sicher.“ Thomas legte seine Arme um Sarahs Taille, zog sie sanft an sich und küsste sie.

Sarah genoss seine sanften Lippen auf ihren. Vorischtig öffnete sie den Mund und ließ seine Zung in ihren Mund eintauchen. Automatisch legte sie ihre Hand auf seine Wange und Thomas zog sie enger an sich. Sie spürte ein Kribbeln, welches in ihrem Bauch anfing und sich ganz langsam ihre Wirbelsäule hocharbeitete, bis es schließlich ihre Nackenhaare erreich hatte.
Der Kuss dauerte lange und Sarah wusste, dass es das letzte Mal war, dass sie Thomas küssen würde.

Langsam entzog sie sich seiner Umarmung, warf ihr Flohpulver in das Feuer, stieg in den Kamin, sprach laut und deutlich: „Villa Severus Snape.“ und reiste nach Hause.

**

Zur gleichen Zeit an einem anderen Ort:


Auf der Lichtung eines Waldes standen mehrere Personen in langen, schwarzen Umhängen im Kreis um eine Gestalt mit fahler, grauer Haut und roten Augen, um deren Füße sich eine riesige Schlange wand.

Ihre Gesichter waren mit Kapuzen maskiert und nur ihre Augen, mit denen sie die Kreatur in ihrer Mitte ehrfürchtig ansahen, waren durch dünne Schlitze erkennbar.

Der Vollmond schien auf die merkwürdige Versammlung herab und tauchte die schwarzgekleideten Personen in ein milchiges Licht.

Die Gestalt in der Mitte, Lord Voldemort, hatte soeben seine Ansprache beendet, die Versammlung aufgelöst und seine Todesser weggeschickt, bis auf...

„... bis auf Severus Snape und Lucius Malfoy.“ forderte Lord Voldemort seine zwei ranghöchsten Todesser zum Bleiben auf.

Auf diesen Befehl hin disapparierte der Rest der vermummten Gestalten umgehend mit vielen leisen *Plopps* und als auch der letzte, nicht mehr erwünschte Todesser disappariert war, brach Lord Voldemort die Stille.

„Severus, wie läuft die Spionage in Hogwarts?“ fragte Lord Voldemorts eisige, emotionslose Stimme.

„Nun, My Lord,“ Severus´ Stimme triefte vor Demut. „Die letzten Wochen war die Schule, wie Ihr sicher wisst, geschlossen, doch heute abend werde ich sofort nach diesem Treffen nach Hogwarts apparieren und werde Euch schon bald wieder neue, hilfreiche Informationen über Dumbledore liefern können.“

„Ich hoffe etwas brauchbarer als die bisherigen Informationen.“

„Ja, My Lord, mit Sicherheit.“

„Ich werde mich geduldig zeigen.“

„Danke, My Lord, Ihr seid sehr gnädig.“

„Allerdings, Severus, das bin ich – im Augenblick.“

Langsam schritt Lord Voldemort um Severus herum durch das Gras, beobachtete ihn genau, jeder seiner Gestiken schien Lord Voldemort wahrzunehmen.

„Jedoch habe ich noch eine zusätzliche Aufgabe für dich, die du hoffentlich rasch und zufriedenstellend ausführen wirst.“ fuhr Lord Voldemort fort. „Du hast nun die Chance, deine vergangenen Defizite wieder gutzumachen, an deren unschönen Ausgang wir uns, auch wenn es nun schon Jahre zurückliegt, doch noch lebhaft erinnern können, nicht wahr, Severus?“

Severus zuckte sichtlich zusammen. Seine Augen blitzten auf und sein Blick richtete sich zu Boden.

“Ja, My Lord.“ sein Tonfall war für diesen einen, kurzen Augenblick hart und kalt geworden „Vielen Dank. Bitte sagt mir, was ich für Euch tun darf.“

„Du und Lucius wisst über mein nächstes Vorhaben bescheid. Und du, Severus, hast die Ehre zum Gelingen meines Planes alles Wissenswerte und Wissensnotwendige ausfindig zu machen. Hast Du mich auch ganz genau verstanden?“

„Ja, My Lord.“

Lord Voldemort nickte kaum merklich.

„Lucius wird dich beraten und dich notfalls unterstützen, aber nicht mehr. Ich wünsche, dass du die notwendigen Informationen besorgst, zuverlässig und genau. Ich erwate jeden zweiten Freitag einen persönlichen Bericht von dir.“

„Es ist eine Ehre.“ antwortete Severus.

„Lucius, noch Fragen?“ wandte sich Lord Voldemorts an diesen.

„Nein, My Lord, es ist alles gesagt.“ ertönte die gedämpfte Stimme von Lucius Malfoy unter der Kapuze des Mannes neben Severus.

„Dann könnt ihr gehen.“ Mit diesem Satz beugte sich Lord Voldemort nach der Schlange zu seinen Füßen, nahm sie gerade zu führsorglich auf den Arm und disapparierte mit ihr.

„Severus, alter Freund, wir haben uns lange nicht mehr gesehen.“ Lucius Malfoy zog seine Kapuze von seinem Gesicht, schritt auf Severus zu und bot ihm die Hand.

Seine hellblonden Haare fielen ihm über die Schulter und seine kalten blauen Augen zollten Severus Respekt.

„Ja, meine Zeit ist begrenzt, wie du weißt.“ Auch Severus zog seine Kapuze vom Gesicht.

„Ist sie das nicht bei uns allen?“ erwiderte Lucius.

Severus kräuselte seine dünnen Lippen und sah Lucius prüfend über seine Adlernase hinweg an.

Jeder wusste, dass Lucius aufgrund seines Reichtums und einer bezaubernden Ehefrau, die sich während der Ferien um seinen Sohn kümmerte, genügend Zeit für seine legalen und illegalen Geschäfte hatte.

„Ich muss mir während der Ferien Zeit für meine Tochter nehmen.“ erklärte Severus.

„Das verstehe ich. Selbstverständlich. Und, wie geht es Sarah? Ich habe gehört, du wirst sie ab diesem Jahr in Hogwarts unterrichten lassen. Vertraust du Durmstrang etwa nicht mehr?“

„Sie ist etwas aufgeregt wegen dieser Sache, aber ich werde sie unter keinen Umständen mehr in Durmstrang lassen. Unter Karkaroffs Führung und dessen Neigung zur Schwarzen Magie hielt ich Durmstrang immer für eine sehr gute Alternative zu Hogwarts, aber nun, nachdem er geflohen ist, wird sie in Hogwarts besser aufgehoben sein.“ antwortete Severus.

„Ja, Sarah war schon immer etwas sensibel. Ich werde Draco sagen, er soll freundlich zu ihr sein, dein Einverständnis natürlich vorausgesetzt. Sie soll in Hogwarts einen guten Start haben.“ Lucius sah Severus so selbstzufrieden an, als hätte er ihm soeben den Schlüssel für sein Depot in Gringotts, der sichersten Zaubererbank der Welt, gegeben, in welchem sein gesamtes Vermögen vor sich hin schlummerte.

„Ich bin überzeugt, dass sie sich gut verstehen werden.“ stimmte Severus zu.

„Gut. Nun denn, die Geschäfte warten nicht. Wenn du mich entschuldigen würdest.“ Lucius nickte Severus kurz zu und beide verschwanden mit einem leisen *Plopp*.




VIel Spaß beim lesen!
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Hagrid
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Beitragvon Hagrid » Fr 16 Dez, 2005 21:27

Oh cool!
Richtig spannend, ich freu mich schon auf den nächsten teil!

Gruß Hagrid

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Beitragvon Sirius » Fr 16 Dez, 2005 21:33

Das wird denke ich bis morgen früh dauern, ich hab 10 Teile schon geschrieben, jedoch muss ich sie abtippen *grmbl*
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Hagrid
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Beitragvon Hagrid » Fr 16 Dez, 2005 21:35

nicht schlecht!
Du schreibst wirklich toll!

Ich würde mich auch freuen wenn du Review schreiben könntest bei meiner FF, du weißt ja wie das ist wenn man kein Review bekommt, oder? *g*

Hagrid

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Beitragvon Sirius » Fr 16 Dez, 2005 21:39

Ja, ich werd mich, wenn ich Zeit habe siue zu lesen auch mal bei dir melden ;)
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Beitragvon Serena » Sa 17 Dez, 2005 00:05

Ach ja..kurze Anmerkung!
Größe 116 entspricht nicht der Grösse eines 6-jährigen Mädchens..*kischer*
mit 128 lagst du schon ganz gut!Und:Ober und Unterteil haben dann immer die gleiche Grösse,süßer!
Du schreibst übrigens ganz toll!
Kommt noch was dazu,wenn ich zuende gelesen habe!
Ein paar tippfehler/Rechtschreibfehler,aber das passiert! ;)
Ich habe echt respekt!Du machst das wirklich gut!Wahnsinn!Ich möchte beinahe nicht glauben,das du erst 15 bist!mein kleiner Bruder ist so alt,der kann sicher nicht so toll schreiben!
*bussi*
Christiane

EDIT:
So,zuende gelesen!
Du schreibst wunderbar!
Das komtt fantastisch rüber!Wirklich!Wahnsinn..
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Beitragvon Sirius » Sa 17 Dez, 2005 10:55

Ich komme mir gerade vor wie 12 und bin knall rot *gg*

Danke - werde bald einen neuen Teil posten.
Ich schreibe immer Abends (alleine =() *gg* im Bett und da kommt sowas zu stande ^^

lg
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Beitragvon Teardrop Cherry » Sa 17 Dez, 2005 21:46

Du musst unbedingt weiter schreiben
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Beitragvon Hagrid » Sa 17 Dez, 2005 22:12

Geschrieben hat er es ja schon er muss es nur noch abtippen :D

Also los tippen :D

Gruß hagrid

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Beitragvon Sirius » Sa 17 Dez, 2005 22:19

Endlich mal wieder kommies, ja dann setzte ich euch den nächsten rein (hab heute sogar 2 abgetippt ;)))
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Beitragvon Sirius » Sa 17 Dez, 2005 22:22

So, dann also der dritte teil, sarah ist aufm weg nach hogwarts, vielspaß!


3. Willkommen in Hogwarts


Am ersten September war das Gleis 9 ¾ am Bahnhof King´s Cross überfüllt von fröhlichen Schülerinnen, weinenden Müttern und großen Schrankkoffern.

Auch Sarah musste ihren schweren Koffer über den Bahnsteig ziehen und war darüber äußerst entnervt.

Ihr Blick ließ über ihren Missmut keinen Zweifel und als ihr eine Erstklässlerin im Weg stand schob sie diese mit einem bösen „Weg da!“ zur Seite.

Zähne knirschend stellte Sarah ihren Koffer ab und besah sich den Zug mit seiner roten, dampfenden Lok, welcher sie nach Hogwarts bringen sollte.

Auch ihre letzten Versuche ihren Vater noch über den Schulwechsel umzustimmen, als er ihr per Flohpulver an ihrem letzten Ferientag fast stündlich zu Hause Kontrollbesuche abgestattet hatte, waren gescheitert.

Sie hatte gebettelt, gefleht, geschrieen und getobt. Dies schien ihn in seinem Entschluss jedoch nur gestärkt zu haben.

Sie solle sich nicht wie eine kleine Göre aufführen und dass er sich ein solches Verhalten von ihr in Hogwarts verbitten würde. Und um allen die Krone aufzusetzen, hatte er ihr eröffnet, dass sie ihn während des Unterrichts zu siezen und mit „Professor Snape“ anzusprechen hätte, da sie ansonsten seine Autorität vor ihren Mitschülern untergraben würde.

Sarah entglitt ein wütendendes Schnauben.

„Grausig, du klingst fast genau so wie die alte Dampflok.“ kicherte es hinter Sarah.

Empfindlich langsam drehte Sarah ihren Kopf, um mit ihren schwarzen Augen die Urheberin dieser Worte zu fixieren.

Sie musterte das kurz gewachsene Mädchen neben ihr mit einem überheblichen Blick.
Sie hatte hüftlanges, blondes Haar, große, glubschige Augen und sie trug knallgelbe Bananenohrringe, die bei jeder ihrer Bewegung wie wild zu wackeln schienen.

„Ich bin Luna Loovegod.“ sie streckte Sarah ihre Hand entgegen.

„Tolle Ohrringe, Luna“ stellte Sarah trocken fest, ohne der angebotenen Hand die geringste Aufmerksamkeit zu schenken.

„Ja, die sind neu, habe ich in Albanien gekauft. Dort war ich in den Sommerferien mit meinen Eltern. Mein Vater war auf der Suche nach Röpsquasslern. Albanien ist deren bevorzugtes Heimatgebiet. Nun ja, eigentlich war es das. Nachdem sie das Zaubereiministerium nach Groß Britannien importiert hat, um sie im Kampf gegen Du-Weißt-Schon-Wen einzusetzen, haben sie sich hier rasend schnell verbreitet. Mein Vater ist der Herausgeber des Klitters und wird eine Dokumentation über die Röpsquassler in einer seiner nächsten Ausgaben veröffentlichen. England muss endlich über die Machenschaften des Ministeriums erfahren. Das Einführen von Röpsquasslern ist eigentlich illegal, musst du wissen.“ plapperte Luna munter.

Sarah war über diese kurze Lektion im atemberaubendem Tempo zuggegebener maßen überrascht. Wie kann ein Mensch so viel reden ohne Luft zuholen?

Sie zog abwertend eine Augebraue hoch. „Röpsquassler, hmhm. Du bist nicht zufällig mit denen verwandt, oder?“

Lunas Augen schienen noch größer zu werden und Sarah fragte sich, ob die Möglichkeit bestand, dass sie ihr aus dem Kopf springen würden.

Ohne eine Antwort abzuwarten schnappte sich Sarah ihren Koffer und ging weiter den Bahnsteig entlang, inständig hoffend, dass Bananenohrringe nicht zur allgemeinen Schuluniform von Hogwarts gehörten.

...........................

Voll – voll – voll – voll – voll sind denn alle Abteile in diesem vermaledeiten Zug etwa schon besetzt? fragte sich Sarah, während sie ihren Koffer bereits durch den dritten Wagon des Hogwartsexpress zog. Der Gang zwischen den Abteilen war für einen Schrankkoffer gerade breit genug und alle paar Schritte stieß sie mit einer Kofferkante gegen eine der Abteiltüren.

Zwei Abteile weiter blieb sie stehen. Es saßen nur drei Schüler darin und Sarah beäugte sie misstrauisch. Nach dem Vorfall auf dem Bahnsteig konnte man schließlich nicht vorsichtig genug sein.

Im Abteil saßen ein Mädchen mit langem, braunem, lockigem Haar, auf dessen Nebensitz ein Katzenkorb thronte, ein schlaksiger, rothaariger Junge mit furchtbar vielen Sommersprossen und ein Junge mit genauso schwarzem Haar wie ihr eigenes, das wild in alle Richtungen abstand, und auffallend grünen Augen.

Toll, dachte Sarah. Jetzt kann ich ein Abteil mit drei Langweilern und einem Leberwurstanwärter teilen.

Kurz entschlossen öffnete Sarah die Abteiltür. Die Drei sahen aus, als könnten sie etwas Abwechslung vertragen. „Ist hier noch ein Platz frei?“

Das goldene Trio musterte sie von oben bis unten.

„Sicher, komm rein.“ antwortete der Junge mit den grünen Augen.

Sie trat ein und der Junge und half ihr, ihren Koffer im Gepäckfach zu verstauen.

„Ich kenne dich nicht, in welchem Haus bist du?“ fragte das Mädchen.

„In keinem. Ich war bisher in Durmstrang und wechsele dieses Jahr nach Hogwarts.“ erklärte Sarah während sie sich auf den roten Ledersitz neben den Jungen mit den genauso roten Haaren setzte.

„Ich bin Hermione Granger, Vertrauensschüler von Gryffindor.“ das Mädchen und reichte Sarah die Hand.

„Ich bin Sarah.“ stellte Sarah sich vor und musterte Hermione genau. Zu ihrer Erleichterung konnte sie nicht die Spur eines Bananenohrringes ausmachen.

„Ron Wasley, auch Vertrauensschüler von Gryffindor.“ Auch der Junge mit den roten Haaren reichte ihr die Hand.

„Harry Potter, ebenfalls Gryffindor.“ stellte sich nun der schwarzhaarige Junge vor.

Sarah musterte Harry mit unverhohlenem Interesse.

Das war also der Junge, der-lebt-um-ihren-Vater-zur-Weißglut-zu-bringen, und der seinen Boss, den Dunklen Lord, für 14 Jahre in die Wüste geschickt hatte.

Sarah setzte ein strahlendes Lächeln auf. Ihr Vater würde sich über ihre neue Zugbegleitung sicherlich mindestens genauso aufregen, wie sie sich über diesen Schulwechsel.

.....

Es dämmerte bereits und der Hogwartsexpress donnerte noch immer durch die Landschaft in den Norden Englands.

Harry, Hermione, Ron und Sarah hatten sich die letzten Stunden über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Hogwarts und Durmstrang ausgelassen und sich den Bauch mit Schokofröschen, Zischenden Zauberdrops und Lakritzschnecken vollgeschlagen (Lakritzschnecken, hatte Sarah auf der Verpackung gelesen, legen Sie sich die Schnecke auf die Zunge und entspannen Sie den Gaumen. Die Schnecke kriecht Ihnen selbstständig in den Magen und noch weiter – BITTE KOMUSMIEREN SIE DIE LAKRITZSCHNECKEN NUR BEI EINEM FUNKTIONIERENDEN SCHLIEßMUSKEL!).
Hermione hatte das Körbchen neben sich geöffnet und hatte nun einen rostroten Pelz, welcher auf den aussagekräftigen Namen `Krummbein´ hörte, auf dem Schoß und kraulte ihn ausgiebig hinter den Ohren.

„Hermione, wusstest du, dass ganz Durmstrang dich aus den wildesten Erzählungen kennt? Du sollst Viktor Krum letztes Schuljahr ziemlich den Kopf verdreht haben.“ grinste Sarah anerkennend.

Hermione wurde leicht rot und warf Ron aus den Augenwinkeln einen Blick zu.

Ron jedoch schien ein neues Interesse am Gang des Zuges gefunden zu haben und starrte mit finsterem Blick aus dem Abteil.

„Man... man kennt mich in Durmstrang?“ fragte Hermione ungläubig nach.

„Ja sicher, fast alle Mädchen in Durmstrang würden etwas darum geben, wenn Viktor ihnen ein wenig Aufmerksamkeit schenken würde.“ nickte Sarah Hermione aufmunternd zu.

Rons Lippen glichen nach diesem Satz nur noch einem Strich.

„Ich habe Zauberspielkarten dabei. Vielleicht sollten wir eine Runde spielen, wir haben noch ein wenig Zeit, bis wir da sind.“ lenkte Harry ein und wollte soeben ein Päckchen Karten aus seiner Tasche ziehen um Sarah das Spiel `Snape explodiert´ beizubringen.

In diesem Moment wurde die Abteiltür geöffnet.

Ein weißblonder Junge mit sehr heller Haut, stechend graublauen Augen, einem spitzen Gesicht und einem Umhang aus elegantem Stoff trat in das Abteil, gefolgt von zwei großen, bulligen Begleitern.

Sarah lehnte sich zurück. Das versprach interessant zu werden. Wer hätte gedacht, dass sie es in Hogwarts mit einem so gutaussehenden Mitschüler zutun bekam?

„In diesem Abteil bist du nicht erwünscht!“ raunte Hermione den Jungen an.

Wow, dachte Sarah amüsiert, Hermione ist ja ein richtiger Draufgänger.

„Sieh an, sieh an, das Schlammblut Granger genießt seine letzten gesunden Tage, nun da der Dunkle Lord zurück ist und die Welt für dich und deines Gleichen nicht mehr sicher ist.“ schnarrte der Junge. „Und natürlich begleitet von Potter und dem Wiesel.“ sein Blick blieb auf Sarah hängen. „Und wer bist du?“ fragte er verachtend.

Sarah bemerkte durchaus, wie er sie von oben bis unten musterte, sein Blick über ihre langen Beine glitt und auf ihrem Busen länger verweilte als auf jeden anderen Teil ihres Körpers. Unwillkürlich verschränkte Sarah die Arme vor der Brust.

„Ich bin Sarah.“ antwortete sie.

„Sarah und wie weiter?“ fragte er spöttisch.

„Sarah Snape.“

Die Zeit schien im Abteil für mehrere Sekunden stillzustehen.

Sarah spürte, dass Hermione, Harry und Ron sie anstarrten, doch ihr Blick galt nur dem blonden Jungen, und dessen Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig. Sarah konnte förmlich sehen, wie sie in seiner Gunst gestiegen war.

Er trat mit einem großen Schritt auf sie zu und reichte ihr die Hand. „Die Tochter von Severus Snape, nehme ich an. Ich bin Draco Malfoy, du kennst sicher meinen Vater, Lucius Malfoy.“ stellte er sich vor. „Und das,“ er nickte über seine Schulter hinweg zu seinen Begleitern „sind Crabbe und Goyle.“

Crabbe und Goyle, beide mehr breit als hoch und anscheinend etwas überfordert mit der Situation Snapes Tochter vor sich zu haben, nickten ihr respektvoll zu.

Sarah fragte sich, warum sie ihn nicht gleich erkannt hatte. Sein Äußeres als auch seine Art erinnerte so stark an Lucius. Und er hatte die einzigen drei Menschen beleidigt, die ihr während der gesamten letzten Wochen einen Funken Hoffnung geschenkt hatten, dass es ihr in Hogwarts vielleicht doch gefallen könnte.

„Aber warum sitzt du hier in diesem Abteil? Mit diesem Pack? Du kannst dich mit in unser Abteil setzten. Crabbe und Goyle können aber auch gerne dieses Abteil hier für dich frei machen.“ grinste Draco selbstgefällig und seine Begleiter ließen bei seinen Worten gefährlich die Finger knacken.

„Danke, Draco, aber ich fühle mich in diesem Abteil und dessen Insassen ganz wohl. Es wäre also besser, du würdest jetzt gehen, damit sich daran nichts ändert. Und schließ bitte die Tür hinter dir, schließlich sollte man jedes Abteil so verlassen, wie man es gerne vorfinden möchte.“ schnarrte Sarah in einem leisen und gefährlichen Tonfall, der auch den letzten Zweifel daran vertrieb, dass sie tatsächlich die Tochter von Severus Snape war.

Dracos Augen weiteten sich für einen kurzen Augeblick, um sich dann zu Schlitzen zu verengen. Er schnaubte wütend und verließ das Abteil.

„Das war nicht wirklich klug, Sarah. Ich bin Vertrauensschüler von Slytherin. Da du mit Sicherheit unserem Haus zugeordnet wirst, kannst du nun schon mal auf ein ganz besonders schönes Jahr freuen.“ Mit diesen Worten schlug Draco die Abteiltür hinter sich zu und lief mit wehendem Umhang den Gang hinunter.

„Nun,“ brach Sarah das Schweigen. „Was ist mit den Karten, Harry?“

„Oh, die Karten... ich glaub... die habe ich daheim vergessen.“ nuschelte Harry.

..

Der Zug kam zum Stillstand und Sarah, Hermione und Ron drückten sich zusammen durch die Horde von Schülern zu den Türen.

Sarah stieg aus und sah sich auf dem kleinen und schlecht beleuchteten Bahnsteig um.

„Wie kommen wir denn jetzt nach Hogwarts?“ fragte sie Harry erstaunt, während sie ihm durch das Getümmel folgte und immer wieder von Schülern hart an der Schulter gestoßen wurde.

„Mit Kutschen, sie warten vor dem Bahnhof. Komm mit.“ Harry fasste ihre Hand.

Überrascht starrte Sarah einen kurzen Moment auf Harrys Griff, ließ sich jedoch, aus Befürchtung sie könnte sonst noch verloren gehen, breitwillig von ihm hinterher ziehen.

Tatsächlich warteten vor dem Bahnhof mehrere Kutschen auf sie und eine von ihnen hatten Ron und Hermione bereits in Beschlag genommen.

„Wow.“ Sarah blieb stehen. „Was sind das für Tiere? Ich habe noch nie welche von dieser Art gesehen.“

„Was?“ fragte Harry verwirrt und seine Augen weiteten sich, als er erkannte, was Sarah meinte. „Du meine Güte.“ flüsterte er.

Die Tiere vor der Kutsche könnte man als Pferde beschreiben, doch sie hatten kein Fleisch.
Man sah jeden einzelnen ihrer schwarzen Knochen.
Ihr Kopf war drachenartig und ihre Augen weiß und hatten keine Pupillen.
Und sie hatten schwarze, ledrige Flügel welche stark an die einer Fledermaus erinnerten.

„Das ist neu, die Kutschen waren vorher nie bespannt.“ flüsterte Harry.

Sarah siegt, ohne den Blick von den Tieren zu nehmen, in die Kutsche. Harry folgte ihr und schloss die Tür.

Die Kutsche war mit schwarzen Ledersitzen ausgestattet, welche unter Sarahs Gewicht angenehm nachgaben.

Sie rutschte ein wenig hin und her, um es sich bequem zu machen und einen kurzen Augenblick später setzte sich die Kutsche in Bewegung.

„Warum spannt Dumbledore diese Viecher vor die Kutschen? Das ist ja schaurig.“ fragte Sarah in die Runde.

Hermione und Ron sahen sie verwirrt an.

„Was für Viecher? Die Kutschen setzen sich durch bloße Magie in Bewegung. Nicht das ich das in der Geschichte Hogwarts gelesen hätte, aber ich gehe davon aus, dass dies so ist.“ erklärte Hermione sachlich.

„Nein wirklich, sie hat recht Hermione. Sieh doch durch das Fenster!“ Harry zeigte durch das kleine Fenster hinter Ron und Hermione, die gegen die Fahrtrichtung saßen.

Hermione und Ron drehten sich um und starrten auf das Geschöpf direkt vor ihnen.

„Haha, sehr lustig Harry.“ irritiert sah Ron zu Harry und Sarah herüber.

„Ihr könnte sie nicht sehen?“ fragte Sarah nach.

Ron und Hermione schüttelten stumm die Köpfe.

Sarah und Harry sahen sich an. Das war mehr als merkwürdig!

..............


Gebannt sah Sarah aus dem Fenster der Kutsche.

Hogwarts tat sich in geringer Ferne vor ihr auf und mit seinen vielen Türmen und Zinnen, aus welchen ihr unzählige beleuchtete Fenster entgegen schienen, wirkte das Schloss anziehend und überwältigend.

Sarah beschlich eine Gänsehaut, als sie wenige Minuten später aus der Kutsche kletterte und direkt vor dem Eingang von Hogwarts stand. Es fröstelte sie ein wenig und sie zog ihren schwarzen Schulumhang enger um sich.

Gemeinsam mit ihren neuen Freunden folgte sie dem Schülerstrom die Eingangshalle, welche groß und mit weißem Marmor gefliest war.

Die Schüler drängten nach links und als Sarah ihnen folgte erkannte sie, dass sie allesamt durch die große Tür am Ende der Eingangshalle strömten.

„Miss Snape.“

Erschrocken drehte sich Sarah nach der strengen Stimme um.

Sie hatte soeben das erste mal einen Fuß über die Schwelle dieser Schule gesetzt. Unmöglich konnte sie bereits etwas angestellt haben.

Eine schlanke, hochgewachsene Hexe mittleren Alters und angegrauten Haaren trat auf sie zu. Sie trug einen großen Hexenhut und ihre dünnen Lippen gaben ihr einen strengen Ausdruck.

„Ich bin Professor McGonagall, Hauslehrerin von Gryffindor und stellvertretende Schulleiterin.“ stellte sie sich vor. „Sie warten bitte hier mit mir in der Eingangshalle auf die Erstklässler, mit welchen Sie während der Auswahlzeremonie auf eines der Häuser von Hogwarts verteilt werden.“

Sarah nickte nur stumm und verabschiedete sich mit einem kleinen Lächeln von Harry, Ron und Hermione, die zusammen mit den anderen Schülern der zweiten bis siebten Klasse hinter der Türe am Ende der Eingangshalle verschwanden.

„Soll ich dir am Slytherintisch einen Platz neben mir freihalten, Sarah Snape?“ flüsterte ihr eine kalte Stimme ins Ohr.

Erschrocken fuhr sie herum und sah in die graublauen Augen von Draco. Er grinste selbstgefällig.

„Nicht, dass du es nach deiner kleinen – Ansprache – im Zug verdient hättest, aber ich bin mir sicher du wirst das wieder gutmachen.“ flüsterte er mit rauchiger Stimme weiter.

Wütend starrte Sarah Draco an. Sie war eine Snape und ließ sich niemandem behandeln wie eine Trophäe.

Sie wusste genau, sollte sie wirklich nach Slytherin kommen, würde dies unweigerlich drei Jahre Kräftemessen mit Draco Ich-Bin-Der-Beste Malfoy bedeuten.
Doch das waren keine guten Zukunftsaussichten. Ihr Vater wäre bestimmt nicht begeistert, würde sie dem Sohn des ranghöchsten Todessers einen Fluch auf den Hals hetzen.

Fäusteballend Sarah wollte bereits zu einer Antwort ansetzen, doch Professor McGonagall war schneller. „Mr. Malfoy, auch Sie werden bitte in der Großen Halle Platznehmen, damit die Auswahlzeremonie pünktlich beginnen kann.“

Dracos Augen blitzen Sarah an und ohne ein weiteres Wort schob er sich an ihr vorbei, dicht gefolgt von Crabbe und Goyle.

..

Zusammen mit den Erstklässlern und angeführt von Professor McGonagall, betrat Sarah die Große Halle.

Bei jeder anderen Gelegenheit wäre sie von der Hallendecke, die den dunklen, sternenbetupften Nachthimmel wiederspiegelte, oder den Hunderten von Kerzen, welche über den vier langen Tischen der Halle schwebten, beeindruckt gewesen, doch heute nicht.

Heute betrat sie die Halle mit einer Horde, wie es ihr schien, kleinwüchsiger Erstklässer, welche ihr gerade bis zum Ellenbogen reichten und die verzauberte Decke mit offenen Mündern und Glubschaugen anstarrten.

Sie musste ein bescheuertes Bild abgeben und sie blitze ihren Vater wütend an, als sie ihn am Lehrertisch, der am Ende der Großen Halle quer zu den Schülertischen aufstellt war, entdeckte. Das würde sie ihm nie verzeihen!

Vor dem Lehrertisch stand ein Stuhl mit einem zerlumpten Hut.

Professor McGonagall schritt auf ihn zu, zog eine große Pergamentrolle aus ihrem Umhang und stellte sich neben den Stuhl.

„Ihr werdet einzeln aufgerufen, auf diesem Stuhl Platznehmen und ich werde euch den Sprechenden Hut aufsetzen. Dieser verteilt euch auf die einzelnen Häuser.“ erklärte Professor McGonagall und rollte das Pergament auf.

Sarah schloss die Augen. Das war es jetzt also.

Die ganze Schule würde umgehend erfahren, dass sie die Tochter von `Professor´ Snape war, dann würde sie sich auf diesen Stuhl setzen dürfen und einen zerlumpten Hut aufsetzen müssen. Sie beschloss ihrem Vater dafür auch im nächsten Leben nicht zu vergeben.

„Armstrong, Silia“ rief Professor McGonagall auf.

Silia trat vor, nahm auf dem Stuhl Platz und bekam den Sprechenden Hut aufgesetzt.

HUFFLEPUFF schrie der Hut nach wenigen Augenblicken und unter tosendem Applaus lief Silia zum Tisch ganz links außen.

„Blaire, Helga“

RAVENCLAW

„Hawkes, Jon“

HUFFLEPUFF

Gelangweilt sah sich Sarah in der Großen Halle um.

Hermione, Harry und Ron saßen am Tisch zu ihrer Linken und zwinkerten ihr aufmunternd zu.

Am Tisch der Ravenclaws gehören musste, Helga hatte sich an diesen gesetzt, saßen alle Schüler kerzengerade, als wollten sie auf keinen Fall das Geringste verpassen.

Langweiler, dachte Sarah.

Ihr Blick glitt zum Tisch rechts außen hinüber und entdeckte dort Draco.

Lässig saß er da, seinen rechten Arm auf die Lehne des Stuhls neben ihm gelegt, welcher... frei war.

Ihre Blicke trafen sich und er hob kurz die Augenbrauen, ihr damit deutend, dass der Stuhl für sie reserviert war.

„Snape, Sarah.“ mit diesen Worten riss Professor McGonagall Sarahs Blick von Draco los.

In der Großen Halle wurde es schlagartig still und Sarah spürte, dass sich die Schüler fast die Hälse verrenkten, um sie besser sehen zu können.

Dann brach ein ohrenbetäubendes Gemurmel aus.

„Sarah Snape?“ „Hat sie gerade Snape gesagt?“ „Snape, wie Professor Snape?“ „Siehst du nicht wie ähnlich sie Snape ist? Die dunklen Haare und so groß und schlank.“ „Aber sie hat eine viel kleinere Nase.“

Na Gott sei Dank!

Sarah atmete tief ein, nahm auf dem Stuhl Platz und ließ sich widerwillig den Hut aufsetzen.

„So, eine Snape.“ hörte Sarah die Stimme des Hutes in ihrem Kopf. „Eine durch und durch reinblütige Snape dazu. Ich sehe Intelligenz und viel Wissen, Wissen in dunkler Magie. Mut, großen Tatendrang und ein übergroßes, loses Mundwerk.“ Der Hut kicherte über seinen eigenen Witz. „Nun, da fällt die Entscheidung nicht schwer.“

Sarah spürte, dass der Hut ansetzte ihr Haus zu verkünden.

„Steck mich bloß nicht nach Slytherin!“ dachte sie krampfhaft.

„Was?“ der Sprechende Hut war hörbar verwirrt über die Unterbrechung.

„Du sollst mich nicht nach Slytherin stecken!“

„Nicht? Aber du bist ideal für Slytherin.“

„Ich will aber nicht!“

„Bitte? Hör mal, Kleine, ich bin hier für die Aufteilung der Schüler zuständig. Das ist mein Job, der Einzige, den ich habe. Der Einzige, den ich über das ganze Jahr hinweg übernehmen darf. Also misch dich gefälligst nicht ein!“

Wieder holte der Sprechende Hut tief Luft um ihr Haus zu verkünden.

„Ich verspreche dir, ich werde dich jedes Schuljahr, das ich hier verbringe, so polieren, dass du danach glänzt wie nie zuvor. Aber steck mich nicht nach Slytherin!“

„Hm... polieren sagst du? Mit Fett und so? Hmnjamham.“ der Sprechende Hut rutschte leicht auf ihrem Kopf hin und her.

„Versprochen?“ fragte er nach.

„Versprochen!“

„Indianer Ehrenwort?“

„Was für´n Dreck?“

„Indianer Ehrenwort. Indianer, die mit der Feder und der roten Haut.“

„Ich weiß was ein Indianer ist! Ja, von mir aus auch deren Ehrenwort, aber steck mich nicht nach Slytherin!“

„O. K., Kleine, dann sehen wir uns in Dumbledores Büro, mit einer dicken Tube Melkfett.“

GRYFFINDOR

hörte Sarah den Sprechenden Hut schreien.

Es gab keinen Applaus und keine strahlenden Gesichter am Gryffindortisch und auch an keinem der anderen Hautische, als Sarah aufstand.

„Sarah, komm zu uns, he mach´ doch mal Platz hier!“ Ron stupste den Junge, der neben ihm saß, unsanft in die Seite, damit dieser einen Stuhl weiter rutschte.

Erleichtert setze Sarah sich neben Ron.

„Total abgefahren, Sarah, hätte ich ja nie gedacht! Ich war überzeug du würdest nach Slytherin kommen!“

„Ron hat recht! Jetzt haben wir eine Snape in unserem Haus – wer hätte damit gerechnet?“ grinste Hermione.

„Dein Vater anscheinend am wenigsten.“ murmelte Harry.

Sarah folgte Harrys Blick zum Lehrertisch. Ihr Vater sah sie an. Sein Blick war eine Mischung aus Erstaunen und – Enttäuschung.

Sarah spürte einen kleinen Stich in ihrem Herzen. Sie hasste es ihren Vater zu enttäuschen.

Es war jedoch nicht ihre Idee gewesen, nach Hogwarts zu wechseln und so, wie sich Sarah an den Gedanken gewöhnen musste hier zu sein, würde sich ihr Vater wohl auch mit einer Gryffindortochter abfinden müssen.

...

Doch, gestand sich Sarah ein, als sie schließlich im rot-gold gehaltenen Gemeinschaftsraum der Gryffindors mit großen, weichen Ohrensesseln und bequemen Sofas saß, Hermiones Kater Krummbein streichelte und die Wärme des prasselnden Feuers im Kamin genoss, sie war mit der Entscheidung des Sprechenden Hutes zufrieden.

Hermione hatte Sarah ihren Schlafsaal gezeigt, die Badezimmer und Hermiones Privaträume, welche ihr als Vertrauensschülerin von Gryffindor zur Verfügung standen.

Sie hatte ihr das Punktesystem von Hogwarts erklärt, nach welchem man für gute Leistungen Punkte von den Lehrern erhielt, bei schlechten Leistungen oder kleineren bis größeren Vergehen, Punkte abgezogen bekam und am Ende des Schuljahres angeblich sogar eine Hausmeisterschaft gewinnen konnten – juhu, juhu wir sind wieder im Kindergarten! - sie hatte ihr die Bibliothek in farbenfrohen, endlosscheinenden Ausführungen beschrieben und war schließlich mit ihr in den Gemeinschaftsraum gegangen um Ron und Harry zu treffen.

„Und es ist richtig cool, dass Professor Lupin dieses Jahr wieder Verteidigung gegen die Dunklen Künste unterrichtet. Er ist der beste Lehrer den wir bisher in diesem Fach hatten.“ erklärte Harry.

„Professor Lupin, der mit dem zerlotterten Umhang, der neben meinem Vater am Lehrertisch saß?“ fragte Sarah nach.

„Ja, genau der. Na ja, sein äußeres Erscheinungsbild ist wirklich nicht sonderlich gepflegt, aber er hat es nicht leicht.“ erklärte Hermione. Sie senkte die Stimme. „Er ist ein Wehrwolf, weißt du.“

Entsetzt sah Sarah in die Runde.

„Ein Wehrwolf?“

„Sssscht!“ kam es von ihren Freunden.

„Ein Wehrwolf?“ flüsterte Sarah „Weiß mein Vater das?“

„Ja, er braut ihm jeden Monat den Wolfsbann-Trank.“ erklärte Harry leise.

Sarah war entsetzt.

Auf was für eine Schule hatte ihr Vater sie da gesteckt? In Durmstrang hatte sie in den letzten vier Jahren weder Wehrwölfe noch den winzigsten kleinen Bananenohrring gesehen!

Seit mehreren Minuten saßen ihre neuen Freunde schweigend um sie herum. Sarah sah auf und war überrascht, als sie merkte, dass die drei sie aufmerksam beobachteten.

„Was?“ grinste Sarah.

„Ich kann es immer noch nicht glauben, dass Snape... Professor Snape...“

„Den Professor kannst du dir schenken, Ron.“ sagte Sarah.

Ron grinste verlegen.

„Also, dass Snape eine Tochter hat. Ich konnte mir nie vorstellen, dass Snape überhaupt..... na ja...“

„Was?“ Sarah beugte sich dicht zu Ron vor und grinste frech. „Das mein Vater... ein Privatleben hat? Das er eine Frau hat und ihr leidenschaftlich das Hirn ´rausvögelt?“

Ron lief knallrot an.

Zufrieden mit dem Ergebnis lehnte sich Sarah wieder zurück.

„Hat er auch nicht. Meine Mutter ist wenige Tage nach meiner Geburt gestorben. An Kindbettfieber.“ erklärte Sarah.

„Deine Mutter ist an Kindbettfieber gestorben? Wie ungewöhnlich. Gegen Kindbettfieber gibt es bereits seit Jahrzehnten äußerst effektive Heiltränke und Snape ist ein Genie auf diesem Gebiet.“ Hermione war sichtlich irritiert.

„Sicher ist er das. War er schon immer. Aber anscheinend nicht bei diesem Trank. Kurz nach dem Tod meiner Mutter hat er hier in Hogwarts die Lehrstelle angenommen und sich seit dem auf Zaubertränke spezialisiert. Ich denke, dass er sich heute noch Vorwürfe für den Tod meiner Mutter macht. Er trägt seit dem ausschließlich schwarz. Ich habe Bilder von ihm gesehen, aus den Jahren vor meiner Geburt und dem Tod meiner Mutter. Er hat sich sehr verändert.“ erzählte Sarah.

Harry, Ron und Hermione sahen sich betreten an. Es war kaum zu übersehen, dass sie bisher nicht viel privates über Sarahs Vater erfahren hatten und es bestand kein Zweifel, dass sich die drei nicht sicher waren, ob sie je hatten mehr erfahren wollen.

„Tut mir leid, dass mit deiner Mutter.“ sagte Harry.

Schlagartig wurde Sarah bewusst, dass Harry wusste wie es war, wenn man seine Mutter nie kennen gelernt hatte und Sarah überkam eine kleine Welle der Sympathie für ihn.

„Nun, ich mache meinem Vater keine Vorwürfe deswegen. Davon kommt meine Mutter auch nicht wieder zurück. Die Dinge sind so wie sie sind. Damit muss man leben.“ Ihre Augen ruhten auf Harry.

„Ja, da hast du wohl recht.“ stimmte Harry zu.

„Ich gehe schlafen, so viele neue Eindrücke heute.“ verabschiedete sich Sarah, schubste den sich widerstrebenden Krummbein von ihrem Schoß und stieg die Treppen zu ihrem Schlafsaal hinauf.
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