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[HP] Briefe - Alle abgeschickt - Beendet!

Longsnake
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Beitragvon Longsnake » So 04 Dez, 2005 10:25

ich sag da nur :D :D :D :D und stell sie doch bitte in kürzerer Zeitfolge rein...!!!
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lilQ
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Beitragvon lilQ » So 04 Dez, 2005 10:45

die sind ja echt coooooool!!!
Keep the Backstreet Pride alive!!!
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Lady Midnight
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Beitragvon Lady Midnight » So 04 Dez, 2005 14:19

Der folgende Brief erreicht Snape noch vor dem Frühstück...






Sehr geehrter Professor Snape,

vielleicht sollte ich mich wirklich für eine Laufbahn als Juristin interessieren? Dann könnte ich zum Beispiel Zauberern und Hexen, die sich vor Gericht wegen fragwürdiger Dinge verantworten sollen, helfen, stattdessen einen guten Arbeitsplatz in einem renomierten Institut wie z.B. Hogwarts zu bekommen... ach nein... das macht ja bereits unser Schulleiter. Dann bleibe ich doch lieber bei dem Berufsweg, den ich ursprünglich angestrebt habe. Auch wenn es Ihnen keineswegs gefallen wird (wahrscheinlich erzähle ich es Ihnen genau deswegen), plane ich einen Studiengang in den Fächern Zaubertrank- und Runenmagie.
Mein Brief übertrifft jede Dreistigkeit die Ihnen vorher zugekommen ist? Lesen Sie sich doch, bevor Sie sie abschicken gelegentlich noch einmal Ihre eigenen Zeilen durch... wenn Sie unfassbare Dreistigkeit und Beleidigungen suchen, werden Sie dort im Übermaß fündig werden! Ich könnte Ihnen wahlweise auch einfach die Erinnerung an eine beliebige Ihrer Unterrichtsstunden, in ein Denkarium gelegt, zur Verfügung stellen.
War eigentlich der Pathos Ihres letzten Briefes, oder die Tatsache daß man zwischen den Zeilen lesen konnte, daß ich eventuell einen Nerv hinter Ihrer undurchdringlichen Fassade getroffen habe, der Grund dafür, daß Sie es sich mit dem Versenden des Briefes in letzter Sekunde doch noch anders überlegen wollten? Wenn Sie der offenbar übermäßige Genuss von Wein in Ihrer Entscheidungskraft in Bezug auf so eine banale Entscheidung wie das Abschicken eines Briefes beeinflußt, sollten Sie demnächst vielleicht von dem Genuss alkoholischer Getränke absehen, wenn Sie eine Entscheidung treffen müssen, die relevanter ist als ein Gang ins Bad.
Der Rabe hätte die Eule, die nichts als ihren Job gemacht hat, beinahe umgebracht! Entweder Sie schreiben, oder Sie schreiben nicht - aber lassen Sie Ihre Unentschlossenheit nicht am Leben eines kleinen Tieres aus - auch wenn das vielleicht Ihrem Wesen entsprechen sollte!
Wenn ich morgen früh kaum die Augen im Unterricht aufhalten kann, dann können Sie das mit Freuden Ihrer Person zuschreiben, denn ich habe mich entschieden, noch eine Weile Wache über den kleinen Nachtvogel zu halten, bis ich sicher gehen kann, daß er die Attacke unbeschadet überstanden hat. Zu müde zum Lernen nutze ich die Zeit stattdessen, um Ihnen eine gepfefferte Antwort auf Ihre frisch übermittelte neue Kampfansage zu schreiben!
Sie sind neugierig, wie weit ich mich zu gehen wage? Professor Snape, ich habe bisher nicht einmal den ersten Schritt ganz getan und beabsichtige den Weg bis zum bitteren Ende zu gehen, sollte sich dies als notwendig herausstellen.
Es ist erstaunlich, wie gut es tut und wie befreiend es sein kann, Ihnen auf diesem Weg einmal relativ unverblümt die Meinung zu sagen! Das Angebot, mich "ungestraft" noch einige Schritte gehen zu lassen, beflügelt sehr.
Und wo ich jetzt gerade einmal in Fahrt bin: Wenn Ihnen klar ist, daß die wenigen unangemessenen Kommentare nichts weiter zu bedeuten haben, dann verkneifen Sie sich gefälligst auch Zitate aus dem Buch, die unterstellen, daß doch mehr gemeint sein könnte. Die Eleganz Ihrer Hände und die Art wie Sie sie benutzen ist ohnehin ein an Sie verschwendetes Geschenk der Natur. Und wenn ich daran denke, zu was alles Sie Ihre Stimme einsetzen könnten, anstatt damit Schüler an den Rande eines Nervenzusammenbruchs zu bringen... dann möchte ich sie packen und schütteln, bis Sie endlich einsehen, wie anders es sein könnte!
Himmel! Warum muß ein Verstand wie Ihrer in einer so ungenießbaren Verpackung daherkommen? Dabei habe ich manchmal das Gefühl, daß Sie den Widerling nur vorschieben, um Ihre Ruhe zu haben! Ich weiß ja, wie Ihnen offenbar aufgefallen ist, daß eine gewisse Nicht-Beachtung gewisser Personen von Vorteil sein kann, aber nicht jeder Schüler dieser Schule ist ein hormonell gesteuerter Ron Weasley der es auf Sie abgesehen hat! Und es geht Sie übrigens absolut überhaupt gar nichts an, ob ich ein Liebesleben habe und wie und mit wem ich dieses gestalten würde! Es ist schon außerordentlich dreist, wenn ausgerechnet jemand wie Sie mir mangelnde zwischenmenschliche Interaktion vorwirft. Es liegt übrigens auch nicht in meiner Absicht, die Welt mit meinen Genen zu "beschenken", indem ich im Alleingang eine Quidditch-Mannschaft gebäre.
Ich hatte wohl gehofft, daß wenigstens Sie begreifen, daß es mir bei meinem Lerneifer nicht um das Erreichen von Ruhm und Ehre, oder gar um die Unsterblichkeit in Form von Nachkommen geht, sondern einzig und allein um den tiefen Wunsch, mir selbst und meinen eigenen Ansprüchen genügen zu können. Ich weiß selbst, daß es dumm ist, auch den Ansprüchen der Menschen um einen herum genügen zu wollen (wobei ich sicher bin, daß Sie zumindest DIESE Anwandlung nicht aus eigener Erfahrung kennen und wohl eher befremdlich finden). Aber umso schrecklicher ist es, wenn man dann eindeutig den Ansprüchen eines Menschen, dessen Wohlwollen einem besonders wichtig wäre, nicht genügen kann - ganz gleich, was man tut...
Oh je... Sie werden Sich mit Begeisterung in meinen sentimentalen Anwandlungen aalen - soviel steht fest... aber was soll's...
Der kleinen Eule scheint es wieder besser zu gehen. Sie hatte sich wirklich erbärmlich bei dem Angriff des Raben erschrocken. Ich dachte kurz, sie fiele mir vor Angst einfach tot vom Fensterbrett... aber sie ist ein tapferes, kleines Ding.
Aber zurück zu Ihrem Brief. Professor Snape, ich war außerordentlich überrascht, als ich am Ende Ihres Briefes beinahe so etwas wie Betroffenheit zu erkennen glaubte...
Waren Sie lediglich in Ihrer Ehre gekränkt? Oder hat es Sie wirklich getroffen, daß ich von "hineinprügeln" gesprochen habe? Von Ihnen mit Worten angegriffen zu werden, wenn Sie wieder einmal regelrechten Missbrauch Ihrer Stimme betreiben indem Sie sie als brachiale Waffe benutzen, entspricht dem Gefühl, geprügelt zu werden. Es macht keinen Unterschied, ob Sie einen Schüler real schlagen, so daß er auf die Knie geht, oder ob Sie dies mit einem Blick aus Ihren Augen tun, die so grausam scheinen und die in ihrer dunklen Tiefe ganz sicher zu so viel anderen Dingen in der Lage wären. Auch scheint Ihnen nie wirklich bewußt geworden zu sein, daß Ihr Verhalten nicht nur Respekt sondern in der Tat Angst vor Ihnen verursacht. Versuchen Sie doch einmal, in der Körpersprache der Schüler zu lesen, die vor Ihnen sitzen... es sind nur wenige darunter, die Sie nicht fürchten...
Professor, man muß sich an dieser Schule und auch mit Ihnen als Lehrer Tränen ganz schnell abgewöhnen, weil sie einen noch verwundbarer machen, als man es in dieser Umgebung ohnehin schon ist. Aber manches Mal, wenn Sie mich gerade wieder irgendetwas gelehrt haben, das mich in seiner Komplexität begeistert, wenn es Ihnen gelungen ist, wie es nur Ihnen gelingt, mich so zu fordern, daß ich wieder einmal über mich hinauswachsen durfte und konnte, wenn ich am liebsten einfach zu Ihnen kommen würde, um Sie um ein Gespräch zu bitten, weil ich nicht aufhören will, wenn die Stunde herum ist, dann möchte ich mich in mein Zimmer verkriechen und weinen, wenn ich stattdessen Ihre hochgewachsene, unnabare, schwarze, abweisende Gestalt sehe und weiß - "niemals wird das geschehen"...
Verflucht noch mal! Ich will MEHR von Ihnen als nur ein paar Unterrichtseinheiten! Ich will von Ihnen nicht nur Buchtitel und Lernanweisungen! Ich will mit Ihnen diskutieren! Ihre persönliche Meinung zu allen möglichen Theorien hören! Ich will meine Möglichkeiten bis zur Neige austesten! Ich will meine Grenzen kennenlernen und weiß, daß nur Sie sie mir zeigen können! Ich lerne und lerne und lerne - und ernte Lob und Begeisterung unter den Lehrern, aber es ist so unfassbar stumpfsinnig nur nachzudenken, was andere vor mir längst gedacht haben. Ich möchte vor Wände aus komplexen Rätseln laufen, durch die ich mich mit meinem Geist hindurchkämpfen muß - aber alles was ich finde, sind weit offene, endlos lange Gänge, durch die ich hindurchrenne bis ich keine Luft mehr habe.
Ich will NEUE Gedanken denken. Und es macht mich rasend, Stunde um Stunde vor Ihnen zu sitzen, und zu wissen, daß Sie in Ihrem Kopf haben, was ich will! Sagen Sie mir, was ich tun muß, damit Sie mich ernst nehmen und mich teilhaben lassen an dem, was Ihnen so wichtig ist. Die Zaubertrankmagie muß Ihnen wichtig sein, sonst wären Sie nicht ein solcher Meister auf diesem Gebiet. Wie gelange ich da hin, wo Sie sind? Was muß ich tun? Wie erreiche ich das?
Wie sind Sie dorthin gekommen?
Ich weiß nicht, warum ich Ihnen dies schreibe, wenn doch so überaus klar ist, wie Sie darauf reagieren werden. Es ist wirklich zum heulen... und ich muß hier aufhören, weil ich sonst das Gefühl irgendetwas durch die Gegend werfen zu wollen nicht mehr unterdrücken kann. Eines muß ich Ihnen lassen, niemand füllt meinen Organismus so sehr mit Adrenalin wie Sie. Jetzt werde ich erst recht nicht mehr schlafen können, obwohl die Sonne bereits aufgeht.
Der Eule geht es wieder gut. Ich werde Sie mit diesem Brief zurückschicken, warne Sie aber noch einmal eindringlichst davor, das hübsche Tier noch einmal in solch eine Gefahr zu bringen.
Sollte ich auf diesen Brief tatsächlich noch eine Antwort erhalten, kann ich jetzt, in diesem Moment nicht einmal vermuten, wie sie aussehen wird... ich könnte mir nur vorstellen, daß sie diesen Brief, den Sie jetzt gerade in Händen halten, so nicht vermutet hätten.
Wie auch immer - wenn es sonst schon nichts gebracht hat, hätte ich Sie wenigstens einmal überrascht...

Mit freundlichen Grüßen
Hermine Granger

PS. Das Wappentier des Hauses Gryffindor ist übrigens absolut zu Recht ein Löwe und keine Katze. Denn die herausragendste Eigenschaft der Gryffindor ist neben ihrem fast legendären Mut auch die bei den Löwen bekanntermaßen von der Natur festgelegte Tatsache, daß die Löwinnen die komplette Arbeit zu erledigen haben, während die Löwen lediglich faul in der Sonne herumliegen und ab und zu den wilden Mann spielen.

PPS. Danke für die Warnung vor Professor Trelawney... ich werde mich darauf einstellen..
"You do not fear... You do not falter. You do not yield."

Ripper
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Beitragvon Ripper » So 04 Dez, 2005 14:24

boah is das cool
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Emma Watson is cool
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Beitragvon Emma Watson is cool » So 04 Dez, 2005 14:44

wow super schreib weiter
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whinky
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Beitragvon whinky » So 04 Dez, 2005 14:45

Ach komm schon amelia mach nen neuen teil rein ich möchte weiterlesen. Meeehr

Lady Midnight
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angemerkt: Ich schreibe diese ff nicht!!

Beitragvon Lady Midnight » So 04 Dez, 2005 15:14

Anmerkung des Autors: Es ist korrekt, daß Hermine Wahrsagen abgewählt hat, aber es ist durchaus möglich, daß sie es aus irgendeinem Grund (z.B. Einschreibebedingung für die Magie-Uni? Wie bei uns vielfach das Latinum?) im siebten Jahr doch wieder nehmen mußte... und da das hier so schön gepaßt hat - ist das in meiner Version halt so +ggg+






Seit Hermines Brief ist fast eine Woche vergangen. Die zwei haben in der kompletten Woche so getan, als wäre alles absolut normal. Ein wenig auffällig ist für die anderen höchstens, daß Hermine so viele Aufzeichnungen im Unterricht macht, daß sie kaum noch Zeit findet, sich zu melden... da sie dadurch aber in einem für sie sehr angenehmen Maße weniger Zielfläche für Snapes Sarkasmus zu bieten scheint, findet niemand es verwunderlich, daß sie das beibehält...

Hermine geht inzwischen davon aus, daß sie keinen weiteren Brief erhalten wird, als abends wieder die kleine Eule an ihr Fenster pickt und einen ausgesprochen dicken Umschlag bei sich hat...







Sehr geehrte Miss Granger,

Ich habe mich bei meiner Zwergeule, ihr Name ist übrigens Helena, für das, was ihr geschehen ist, entschuldigt. Der Angriff dürfte allerdings schlimmer ausgesehen haben, als er es war, denn Helena ist die Angriffe von Alexander, meinem Raben, aus ihren täglichen kleinen Kämpfen längst gewöhnt, aus denen sie übrigens nicht selten als Siegerin hervorgeht. Auch Professor McGonagall ist stets um Helena besorgt, aber letztendlich muß sie doch immer einsehen, daß für die Eule keine Gefahr besteht, da sie es versteht, ihren Gegner mit seinen eigenen Mitteln zu schlagen, im Zweifelsfall sogar, indem sie ihn schlicht mit einem Blick aus ihren großen Augen um den Finger, pardon - die Feder - wickelt.
Aber Sie haben trotzdem Recht, daß meine Vorgehensweise unangebracht war. Und es würde mir wohl kaum gut zu Gesicht stehen, die Schuld dafür auf den Wein zu schieben...
Ich werde die folgenden Worte sehr vorsichtig wählen. Sicherlich vorsichtiger, als Sie es von mir gewohnt sind. Ich bewege mich damit auf Neuland und bitte Sie, zu versuchen, nicht zwischen den Zeilen zu lesen. Ich werde versuchen, alles was ich sagen will IN die Zeilen zu schreiben.
Ich habe Ihren Brief oft - sehr oft - durchgelesen und obwohl darin eigentlich nichts stand, was mir neu sein sollte, hat er mich in der Tat betroffen gemacht.
Entschuldigen Sie das Schmunzeln das auf meinen Lippen liegt, obwohl mir zu allem anderen als zum Lachen zumute ist, aber ich kann Sie jetzt vor mir sehen, wie sie mit vermutlich sehr weit geöffneten Augen und - wie es Ihre Art ist, wenn Sie schockiert sind - offenem Mund auf diese Zeilen starren - und ihn jetzt selbstverständlich schließen, weil es Ihnen unangenehm ist, daß Sie darauf aufmerksam gemacht wurden...
Es ist schon sehr seltsam... Sie haben geschrieben, ich solle auf die Körpersprache der Schüler achten - - - das tue ich... jeden Tag... in jeder Unterrichtsstunde... schon allein deshalb, weil es für mich ein Mittel ist, vorauszusehen, wann ein Schüler einem Trank etwas Falsches, Gefährliches hinzufügen will. Ich weiß wie jeder einzelne von Ihnen aussieht, wenn er konzentriert ist und ich weiß wie jeder einzelne von Ihnen aussieht, wenn er nur so tut, als sei er konzentriert... ich weiß von jedem wie er aussieht, wenn er unsicher wird und ich kann allein an der Körpersprache erkennen, ob es einem Schüler egal ist, ob er Fehler macht, oder ob er versagt, obwohl er sich bemüht... Ich weiß, daß Ronald Weasley gefährlich wird, wenn er unsicher wird und ich weiß, daß Neville Longbottom gefährlich wird, wenn er sich seiner Sache sicher ist! Ich weiß, daß aufgeregte Konzentration oder Unsicherheit ihrer Unterlippe nicht bekommen, ich weiß, daß sie sehr viel weniger Wert auf Maniküre legen als auf korrekt geschälte Zaubertrankzutaten, Ich weiß, daß Sie sehr viel länger als es natürlich wäre, den Atem anhalten, wenn der Trank vor Ihnen sich in einem entscheidenden Stadium befindet und ich weiß, wie Ihr Körper die Spannung entläßt, wenn der Trank sich auf die gewünschte Weise entwickelt hat.
Ich könnte jede Bewegung beschreiben, die Sie in meinem Unterricht machen, jede Regung, jeden Blick - und ich war dem Irrtum erlegen, ich würde Sie deshalb kennen...
Und nun stelle ich zu meinem grenzenlosen Erstaunen fest - ich kenne Sie nicht...
Ich habe angsichts dieser Novität lange überlegt und bin anfangs zu dem Schluß gekommen, daß Sie diesbezüglich schlicht und ergreifend eine Ausnahme darstellen. Aber je länger ich darüber nachdachte, desto bewußter wurde mir, daß ich nur den gleichen Fehler ein zweites Mal begehen würde, wenn ich davon ausgehe, daß ich alle anderen Schüler korrekt beurteile.
Ich weiß nicht genau, was ich mit dieser neuen Erkenntnis nun anfangen soll und fühle mich im Moment damit, so schwer es mir fällt das zuzugeben, ein wenig überfordert...
Eine Gryffindor, die sarkastische Bemerkungen über ihr eigenes Haus macht.
Ein Slytherin, der mangelnde Menschenkenntnis zugibt.
Die Säulen Hogwarts scheinen zu wanken, Miss Granger...
Ihr Brief hat mich - gelinde gesagt - verwirrt.
Allerdings scheinen auch Sie mich falsch einzuschätzen. Weder taugt meine Stimme zu anderem als zu dem, wozu ich sie nutze, noch findet sich in meinen Augen etwas Besonderes. Allein die Tatsache, daß ich es einem ungünstigen Gen-Pool zu verdanken habe, daß sie dunkelbraun sind, ist kein Grund, dort mehr Tiefe zu vermuten, als vorhanden ist. Anderes zu erwarten, hieße sentimental sein und das alleine wäre für mich, wie Ihnen klar sein dürfte, wieder ein Grund meine Stimme auf die bekannte Weise einzusetzen...
Viel dramatischer ist die Falscheinschätzung allerdings bei den Möglichkeiten die Sie in mir als Wissenschaftler vermuten (gerade ist eine Säule eingebrochen, haben Sie es gehört? Noch mehr offene Worte und ich reiße Hogwarts mit diesem Brief nieder...). Es mag sein, daß ich viel über mein Fachgebiet weiß, aber ich bezweifel, daß es mehr ist, als Professor McGonagall über Verwandlungen weiß, oder Professor Sprout über die magische Pflanzenwelt... Zugegebenermaßen ist die Welt der Zaubertränke außergewöhnlich komplex und bietet vielfache Möglichkeiten zur Forschung, aber ansonsten...
Mit meiner Liebe zu den Zaubertränken haben Sie Recht. Ohne wenn und aber... es ist verständlich, daß Sie, wenn Ihnen meine Hingezogenheit zu meinem Fachgebiet bewußt ist, Wissen vermuten, das über das normale Maß hinausgeht.
Zwingen Sie mich aber bitte nicht, nun auch noch über mich selbst nachzudenken, um darüber urteilen zu können, ob Sie mit Ihren Vermutungen richtig liegen. Ich weiß nur soviel, daß ich weiß, wovon ich spreche, wenn das Thema Zaubertränke ist.
Aber Sie sprachen noch ein anderes, wichtiges Thema an. Sie sind der Meinung, es sei mir nicht aus eigener Erfahrung bekannt, wie es ist, den Ansprüchen anderer genügen zu wollen? Oh, Miss Granger... wie sehr Sie sich in diesem Punkt täuschen... Diese Erfahrung, dieses "Wollen" hat mich zu dem gemacht, der ich bin. Seien Sie also vorsichtig, daß Sie nicht den gleichen Weg einschlagen, wenn Sie nicht dort ankommen wollen, wo meine Endstation war. Zumal ich befürchte, daß Sie nicht ohne weiteres damit klarkommen würden, daß man alleine dort ankommt. Sie haben Recht (noch eine Säule...) wenn Sie mir vorwerfen, es sei anmaßend, wenn ausgerechnet ich Ihnen unterstelle, Sie wären zwischenmenschlich nicht aktiv genug. Aber ich warne Sie trotzdem, indem ich Sie darauf aufmerksam mache, daß Sie einige Dinge verpassen, die Sie später bereuen werden und die nicht nachholbar sind...
Die langen, offenen Gänge, die Sie beschreiben, kenne ich ebenfalls. Es gab nur drei Magier in meinem Leben, die vor mir diese Wände aufstellen konnten, nach denen ich genauso gegiert habe, wie Sie. Die fachlichen Wände waren von Albus Dumbledore und Nicolas Flamel, die dritte Wand, auf deren Durchdringen ich heute nicht mehr stolz bin, stammt von... nun ja... Sie können sich denken, von wem...
Sie, Miss Granger, sind das Musterbeispiel für eine Hexe, die sich von dem Versprechen von Wissen an den Teufel verkauft. Ich weiß, wovon ich rede...
Und da ich durch Ihren Brief begriffen habe, daß ich selbst damals andere Wege gegangen wäre, wenn man mir rechtzeitig eine Wand gegenübergestellt hätte an der ich mir den neugierigen Kopf hätte einrennen und an der ich meinen unruhigen Geist hätte reiben können, unterbreite ich Ihnen ein Angebot.
Sie finden als Anlage an diesen Brief Kopien meiner bisherigen Forschungsergebnisse zum Versuch Teile des Skarabäus mit Phönix-Tränen zu kombinieren, um einen Heiltrank herzustellen, der die Wirkung der Phönix-Tränen hat, ohne daß ein Phönix zugegen sein muß, um sie "frisch" zu verschenken. Fawkes hat sich bereiterklärt, an den Versuchen mitzuwirken, solange in den Trank eine Art "Gesinnungs-Garantie" eingebaut wird. Ich habe zusätzlich eine Literaturliste beigelgt, die die Bücher beinhaltet, die eventuell Hinweise zu dem Thema enthalten. Die markierten sind die, die ich bereits durchgearbeitet habe, mit Vermerken ob die Hinweise hilfreich oder kontraproduktiv waren.
Sie haben Sich sozusagen Permanent-Nachsitzen in meinem Labor eingehandelt. Sollte es Ihnen wirklich nicht bewußt gewesen sein, verrate ich Ihnen nun noch ein weiteres Geheimnis: Ich nehme Sie ernst - habe es immer getan.

Miss Granger, wenn Sie einverstanden sind, arbeiten Sie ab sofort mit mir an meinem aktuellen Forschungsprojekt...

Mit freundlichen Grüßen
Professor Severus Snape
"You do not fear... You do not falter. You do not yield."

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Beitragvon Longsnake » So 04 Dez, 2005 15:37

Hammer ich vergehe hier vor lachen...oh mann ich muss der gerade mal ne e-mail schicken!!!
:D :D :D :D
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Beitragvon whinky » So 04 Dez, 2005 15:57

oh hammer. Das ist ehrlich klasse. Snape und Hermine arbeiten zusammen. Komm schon lass mich nicht hängen und mach nen neuen Teil rein.

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Beitragvon Lady Midnight » So 04 Dez, 2005 15:58

Seit dem letzten Brief sind zwei Wochen vergangen. Hermine hatte sich am folgenden Tag unmittelbar nach dem Frühstück bei Professor Snape für das Angebot bedankt und angenommen und er hat ihr mit einem Gesicht als habe sie ihm angeboten ihm Neville an die Robe zu heften (also mit seinem ganz normalen Gesicht) zu verstehen gegeben, daß er erwartet, daß sie innerhalb von zwei Tagen die Unterlagen durcharbeitet. Das Gespräch hat schätzungsweise 10 Sekunden gedauert und der Inhalt des Briefes wurde selbstverständlich nicht erwähnt.

Ron und Harry sind fassungslos über Hermines Projekt und zweifeln an ihrem Verstand. Hermine ist ziemlich angenervt davon - gleichzeitig auch arg im Streß, weil sie gleichzeitig ihr Lernen organisieren muß. Am dritten Nachmittag wird sie nach dem Unterricht ins Labor bestellt und ist von da an jeden Tag unter der Woche für zwei Stunden dort...

Hermines zaghafte Versuche, über den Inhalt des Briefes zu sprechen werden im Keim erstickt. Er sieht sie mit einem regelrecht liebenswerten Lächeln an: "Soll ich uns ein Stück Kuchen und einen süßen Milchkaffee zum Kaffeekränzchen besorgen?" lange Pause, totale Änderung in der Haltung - der Blick wird mörderisch ...dann setzt er nach: "Sie sind hier um zu Arbeiten, nicht um zu Plaudern...". Worüber sie in den zwei Wochen auch immer sprechen - es ist rein fachlich...

Samstags morgens erhält Hermine unerwarteterweise einen weiteren Brief...







Sehr geehrte Miss Granger,

um es kurz zu machen - Ich kann so nicht arbeiten! Da sich die Punkte die ich damit meine allerdings nicht auf den fachlichen Bereich Ihrer Arbeit beziehen, ziehe ich diesen Weg vor, um Sie von den Änderungen in Kenntnis zu setzen, die Sie auf der Stelle umzusetzen haben.
1) Sie werden keinerlei Ingwer-Backwerk mehr ins Labor bringen. Weder diese gerollten, dünnen Stangen, noch die kleinen flachen Kekse! Es sollte Ihnen möglich sein, zwei Stunden ohne Nahrungsaufnahme überleben zu können! Ihnen dürfte aufgefallen sein, daß ich in Ihren außerschulischen Laborstunden von dem Abzug von Hauspunkten abgesehen habe. Sollte ich noch einmal auch nur einen Ingwerkekskrümel in meinem Labor finden, werde ich diese Entscheidung rückgängig machen!
2) Sie werden keinerlei abfällige Bemerkungen mehr über mein Essverhalten machen. Dazu gehört auch Ihr missbilligender Gesichtsausdruck angsichts meines Kaffees! Auch hochgezogene Augenbrauen oder Ihre typischen, ungehaltenen Laute werde ich in diesem Zusammenhang nicht länger dulden! Und sollte ich noch ein einziges Mal einen Hauselfen in meinem Labor dabei ertappen, wie er mir auf Ihre Order hin "vernünftige" Mahlzeiten kredenzt, werde ich Sie wegen Hauselfen-Misshandlung anzeigen, weil Sie billigend in Kauf genommen haben, was mit dem Elfen geschieht, wenn ich ihn in die Finger bekomme!
3) Sie werden Mr. Potter, Mr. Weasley und Professor McGonagall in den leuchtendsten Farben schildern, wie begeistert Sie von diesem Projekt sind - gleichgültig ob dies der Wahrheit entspricht oder nicht -, damit diese aufhören, mich mit drohenden Blicken und abendfüllenden Vorträgen über die Überforderung von Gryffindor-Schülern zu nerven.
4) Sie werden Ihre Haare in meinem Labor nicht mehr offen tragen (allein der Gedanke, daß eines Haare in den Kessel fällt!). Außerdem werden Sie zum Waschen Ihrer Haare nicht mehr den Vanille-Duftstoff verwenden, den sie üblicherweise benutzen, sondern etwas völlig Neutrales. Mir ist klar, daß Sie diese Essenz schon seit der fünften Klasse nutzen - und so lange Sie damit nur im Klassenzimmer über ihrem Schulkessel saßen war mir das auch gleichgültig und ging mich nichts an - aber wenn Sie neben mir an einem Kessel arbeiten, verlange ich, daß ich Sie vom Geruch her nicht wahrnehme, weil dies eine wichtige Komponente beim Zaubertrankbrauen - den Geruch des Trankes - unbrauchbar macht! Sie hätten selbstverständlich längst selbst darauf kommen können, daß es bei dieser Art Arbeit in höchstem Maße (fachlich!) irritierend ist, wenn Ihre Haare Vanilleduft verströmen - und es ist ein Unding, daß ich Sie erst darauf aufmerksam machen muß!
5) Sie werden abends zu einer vernünftigen Uhrzeit ins Bett gehen, weil ich Ihre Beteiligung an dem Projekt abbrechen werde, wenn ich Sie noch ein einziges Mal schlafend an meinem Schreibtisch vorfinden sollte! Mir ist gleichgültig, wie Sie Ihre Zeiteinteilung für das Projekt UND ihre Prüfungsvorbereitungen organisieren. Sollten Sie zeitlich überfordert sein, teilen Sie mir dies mit und ich entbinde Sie auf der Stelle von der Forschungsarbeit.
Ich erwarte, daß Sie die Änderungen ab sofort umsetzen!

Professor S. Snape






Bemerkung vom Autor: Zugegeben - sehr kurz... aber freut euch schon mal auf Hermines Antwort.. in der Ihr deutlich mehr darüber erfahrt, was in diesen zwei Wochen WIRKLICH geschehen ist... +breitgrins+ sofern ihr es nicht ohnehin schon zwischen den Zeilen
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Beitragvon Emma Watson is cool » So 04 Dez, 2005 16:37

die ist super
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Beitragvon Pigmypuff » So 04 Dez, 2005 17:14

Cool!!
Wieviele Briefe kommen noch?

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Beitragvon Lady Midnight » So 04 Dez, 2005 17:36

sehr viele! ich poste aber schnell, da die autorin auch selber will, das ich schnell poste *g* :D

Ach ja: Sie ist im übrigen hier angemeldet, schreibt aber nichts. Nur so als anmerkung, sie liest auch eure komentare hier :D *gg*

Gleich kommt der nächste teil xD
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Beitragvon Lady Midnight » So 04 Dez, 2005 17:39

Der nächste Brief ist schon nachmittags bei Snape. Anbei hängt zusätzlich ein kleines Päckchen...






Sehr geehrter Professor Snape,

nun gut, dann also wieder auf dem schriftlichen Wege, da Sie sich offenbar außerstande sehen, auch nur eine Sekunde der kostbaren Laborzeit für Außerfachliches zu "verschwenden". Entweder dies, oder Sie weichen schlicht einem persönlichen Gespräch mit mir aus. Wie auch immer... angesichts der Leistung die wir während der Laborstunden erbringen, soll mir der Grund gleichgültig sein.
Daß Sie so nicht arbeiten können, wurde in der letzten Woche ja nun wirklich offensichtlich - das hätten Sie mir nicht schreiben brauchen - ich hätte nie gedacht, daß Sie so tollpatschig sein können - aber wenn Sie mir die Gründe dafür genannt hätten, daß Sie so irritiert sind, hätte ichdiese längst abstellen können.
Dann gehen wir Ihre neuen Regelungen doch einmal Punkt für Punkt durch:

1) Ich soll also kein Ingwer-Backwerk mehr mitbringen...
Professor Snape, wenn Sie der Meinung sind, ich hätte nicht bemerkt, daß Sie sich gleich am ersten Nachmittag an den Keksen bedient haben, während ich auf Ihre Anweisung im Lager die fehlenden Zutaten geholt habe, dann haben Sie sich getäuscht... und einmal auf den Gedanken gebracht, ich könne eventuell eine Nascherei entdeckt haben, die Sie mögen, habe ich von da an exakt darauf geachtet, welcher Keks und welche Rolle wie liegt. Sollten es nicht die Hausgeister gewesen sein, die bei Ingwer einfach nicht ‚nein' sagen konnten, dann waren es wohl Sie, der immer mal wieder den einen oder anderen Keks stibitzt hat... das war auch in Ordnung so - ich habe Sie schließlich offen angeboten und hingestellt. Aber so zu tun, als fände man sie schrecklich um dann heimlich dranzugehen, ist eigentlich nicht Ihr Stil. Daher vermute ich, daß das auch der Grund dafür ist, daß Sie in den letzten beiden Tagen nicht mehr dran waren und es mir nun verbieten wollen, sie überhaupt mitzubringen. Sie wollen nicht in Versuchung geführt werden!

2) Ich werde im Labor nichts mehr über Ihr Essverhalten äußern und ich werde auch keinen Hauselfen in die Gefahr bringen, durch sie um Leib und Leben fürchten zu müssen. Aber da unser Briefwechsel ja offenbar dazu gedacht ist, offen sprechen zu können, erwähne ich hier noch ein einziges Mal, daß Sie Ihrem Körper keinen Gefallen tun, wenn Sie weiterhin diesen Cowboy-Kaffee trinken (ein anderer Name fällt mir für diese teerschwarze Brühe nicht ein). Derart intensiver Kaffee MUSS auf Dauer die inneren Organe schädigen. Es würde mich nicht wundern, wenn Sie längst ein Magengeschwür hätten. Aber das würden Sie dann sicher auf uns Schüler schieben... ich weiß... Und ein erwachsener Mann, der sich zudem so oft über so lange Zeiträume konzentrieren muß wie es bei Ihnen der Fall ist, der kann nicht einfach nur von so überzogen magerem Zeug leben. Sie brauchen die eine oder andere nutzbare Kalorie für ihren Körper und ihren Geist! Und auch wenn ich Ihnen meine Kekse von Herzen gönne, ist das nicht wirklich die beste denkbare Energiequelle für Sie! Es ist absolut kein Wunder, daß Sie stets so übermüdet und grantig sind! Wenn ich meinem Körper so wenig Energie zuführen würde, wäre ich auch nur schlecht gelaunt!

3) Ich habe Ron und Harry zusammengestaucht und mit Professor McGonagall werde ich morgen sprechen. Sie ist heute nicht in der Schule. Sehen Sie diesen Punkt als erledigt an!

4) Warum wissen Sie, seit wann ich meine Haare mit genau diesem Produkt wasche? Nicht einmal ich hätte einen so genauen Zeitraum nennen können... Aber wenn der Duft Sie stört, dann werde ich selbstverständlich zu einem neutralen Produkt wechseln. Ich habe eine Probe beigelegt, vielleicht können Sie selbst es ja einmal ausprobieren, dann wissen Sie genau, ob es Ihren Ansprüchen genügt. Sollte es Ihnen zusagen, kann ich Sie gerne regelmäßig damit versorgen... nur für den Fall, daß Sie keine Zeit haben, selbst etwas derartiges zu besorgen...
Was die offen getragenen Haare betrifft: Ich werde meine Haare ab sofort schon deshalb hochgesteckt tragen, damit sich die losen Strähnen nicht - wie in den letzten Tagen ja ständig geschehen - in den Knöpfen Ihrer Weste verfangen, wenn Sie (aus rein fachlichen Gründen - ich weiß...) so nah hinter mir stehen! Für wie dumm halten Sie mich eigentlich, Herr Professor? Aber Sie Leiten das Projekt, Sie bestimmen die Regeln und ich werde mich selbstverständlich danach richten.

5) Ich werde meine Schlafphasen anders organisieren, damit etwas Derartiges nicht mehr vorkommt. Der Vorfall war mir unangenehm, wie Sie sicherlich gemerkt haben und ich werde alles daransetzen, etwas Ähnliches nicht mehr geschehen zu lasen. Aber... wenn es Sie so stört, wenn ich an ihrem Schreibtisch einschlafe, während ich die Ergebnisse der letzten Tränke eintrage - warum wecken Sie mich dann nicht? Den Eintragungen nach zu urteilen die ich nur geschafft habe, muß ich fast unmittelbar nach Beginn der Laborzeit eingeschlafen sein - und ich bin davon wach geworden, daß Sie am Ende der Zeit ganz "unauffällig" das Buch haben fallen lassen...
Professor Snape, ich glaube Ihnen Ihren Unwillen nicht und der bissige Ton Ihrer Zeilen erscheint mir seltsam, wenn ich mich gleichzeitig vage daran erinnern kann, daß ich beim Aufwachen in dem kühlen Labor nicht gefroren habe, weil ich zugedeckt war...

Woran liegt es, daß Sie jedes private Wort meiden? Fürchten Sie, daß ich alles weitertratschen könnte und würde, was zwischen uns gesprochen wird? Ich kann Ihnen nur nochmals versichern, daß absolut nichts von dem, was in diesen zwei Stunden geschieht, in irgendeiner Weise nach außen getragen wird. Weder der fachliche, noch der sonstige Bereich.
Vielleicht ist Ihnen nicht klar, wie wertvoll diese zwei Stunden jeden Tag für mich sind. Obwohl Sie Ihr Licht unter den Scheffel gestellt hatten, habe ich bei Ihnen exakt das gefunden, was ich gesucht hatte. Die Stunden mit Ihnen im Labor sind unendlich inspirierend, aufweckend (nun gut - abgesehen von dem einen Tag...), fordernd und zugleich trotzdem irgendwie herrlich entspannend. Mein Geist fühlt sich danach so an, wie mein Körper sich nach dem Schwimmen fühlt - angestrengt - aber gleichzeitig erholt...
Professor, ich erwarte von Ihnen doch gar nicht, daß Sie sich mit mir über private Dinge unterhalten oder gar mit mir Plauderpausen einlegen - ich weiß nur nicht, wieviel Sinn es macht, mir solche Dinge wie die Störung durch den Vanilleduft nicht persönlich zu sagen, sondern per Brief... warum nicht Auge in Auge?
Ich möchte mich noch einmal bei Ihnen für diese grandiose Möglichkeit bedanken und sende Ihnen ein wenig von dem Nerven-Nahrungs-Vorrat, den meine Mutter mir geschickt hat. Tun Sie damit, was sie wollen, aber wagen Sie nicht, es mir zurückzuschicken...

Mit freundlichen Grüßen
Hermine Granger





Snape liest den Brief einige Male durch, bevor er ihn seufzend auf den Tisch legt. Dann zieht er zögerlich das Päckchen an sich heran, zieht einmal schnuppernd die Luft ein undes taucht der Hauch eines Schmunzelns auf seinem Gesicht auf, während er das Päckchen öffnet.
In dem zigarrenkistengroßen Päckchen ist eine herrliche Auswahl an duftenden Ingwer-Plätzchen... und eine kleine Flasche mit einer Paste - die offenbar ein Waschmittel darstellt.
Er nimmt, nachdem er es sich sehr genau ausgesucht hat, eins der Plätzchen, beißt genüßlich eine kleine Ecke davon ab, nimmt sich noch einmal den Brief, lehnt sich in dem Sessel zurück und liest ihn genüßlich das Plätzchen kauend noch einmal...
Als der Keks gegessen ist, legt er den Brief zur Seite und greift selbst wieder zu Papier und Feder....
"You do not fear... You do not falter. You do not yield."

Sirius
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Beitragvon Sirius » So 04 Dez, 2005 18:11

geil geil geil, weiter!!!!!!!
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