Moderator: Weltenrichter

[HP] Das Leben auf der dunklen Seite ( 13. Kapitel)

Fredi
Weltenträumer
Weltenlos
Benutzeravatar
Registriert: 07.06.2007
Beiträge: 27

Das Leben auf der dunklen Seite (Chap 6.)

Beitragvon Fredi » So 17 Jun, 2007 19:48

Kapitel 6.

Eine Reise ins Unbekannte

„Brianna beeil dich doch, du kommst sonst noch zu spät“ brüllte Narzissa die Treppe hinauf.

„Ich beeil mich ja schon, aber ich finde meine Haarspangen einfach nicht“ entgegnete Brianna.

„Ach komm schon, du kannst den dunklen Lord doch nicht wegen ein paar Haarspangen warten lassen“

„Wieso sollte ich ihn denn nicht wegen ein paar Haarspangen warten lassen? Warum soll ich überhaupt alles für ihn sausen lassen“ brüllte Brianna genervt.

„Das haben wir doch schon besprochen, der dunkle Lord braucht deine Hilfe.
Es liegt nun an dir, ob dein Vater irgendwann wieder zu uns kommen kann und dein Bruder sich nicht mehr mit Severus verstecken muss. Korrigiere unsere alten Fehler, tue es für mich. Bitte.“ flüsterte Narzissa, die jetzt im Türrahmen von Brianna´s Zimmer stand.

„Aber Mum, ich würde doch auch so gerne mein letztes Schuljahr in Beauxbatons verbringen. Ich möchte nicht zu ihm, ich will zu meinen Freundinnen zurück“ antwortete sie.

Brianna kniete sich auf den Boden und durchwühlte eine große Kiste, die auf dem Boden stand. Immer wieder schluchzte sie laut auf und kleine Kullertränen liefen ihr langsam im Gesicht herunter, bis sie auf ihr geblümtes Kleid tropften.

„Wein nicht mein Schatz, du wirst schon neue Freundinnen finden“ ermutigte Narzissa sie mit einer merkwürdig klingenden liebevollen Stimme.

„Mum i i ich habe sie ge ge gefunden“ schluchzte Brianna noch lauter.

„Na, dann kann es ja endlich losgehen“ freute sich Narzissa.

„Moment noch!“

Brianna durchquerte noch einmal schnell ihr Zimmer, steckte sich ihre blonden Haare mit einer wunderschön verzierten Haarspange hoch, schaute noch einmal kurz in den Spiegel und eilte zu ihrer Mutter.

„Hast du jetzt alles“ fragte Narzissa.

„Ich denke schon, ich muss nur noch meinen Koffer kleinmachen“ antwortete sie.

Brianna zog einen schwarzen langen Zauberstab aus ihrer Hosentasche, richtete ihn auf ihren Koffer und murmelte: „Reducio“. Auf der Stelle schrumpfte der Koffer auf Handtaschengröße.
Sie warf sich noch schnell einen schwarzen Reiseumhang über, klemmte die Tasche unter den Arm und folgte ihrer Mutter die Treppe hinab.

„Wie kommen wir denn zu diesem Little Ham-eton“ fragte Brianna neugierig.

„Es heißt Little Hangleton Schätzchen und wir werden den Fahrenden Ritter benutzen“ verbesserte Narzissa sie.

Als sie die Haustür erreicht hatten, schaute sich Brianna noch einmal im großen Foyer um. Dann öffnete sie die Tür. Die große Rasenfläche vor dem Haus war noch vom Morgentau überzogen, der sich in der Nacht gebildet hatte. Es war ein wunderschöner Morgen, die ersten Sonnenstrahlen tänzelten auf Brianna´s weißem Gesicht und verbreiteten eine angenehme Wärme. Die Beiden schritten über den Kopfstein gepflasterten Weg, bis sie zu einer ländlichen Straße kamen, die direkt vor dem Malfoyischem Anwesen vorbeiführte.
Narzissa zückte ihren Zauberstab und ließ ihn einmal über die Straße fahren. Dann richtete sie sich wieder auf und wartete ab.

„Mum, ich glaub du hast etwas falsch gemacht“ sagte Brianna nach einiger Zeit.

„Ja, aber was“ fuhr Narzissa Brianna an.

„Ich glaube, du musst deinen Zauberstab die Straße berühren lassen“ schlug Brianna ihrer Mutter vor.

Daraufhin versuchte es Narzissa noch mal, sie kniete sich wieder hin und tippte mit ihrem Zauberstab die Straße an. Da ertönte auf der Stelle ein ohrenbetäubender Knall, sodass Narzissa so erschrak, dass sie rücklings nach hinten kippte und erst einmal tief durchatmen musste. Brianna fing an zu lachen bei dem Anblick, wie ihre Mutter da rücklings auf dem Boden lag und versuchte sich wieder aufzuraffen.

„Willkommen im Fahrenden Ritter, kann ich ihnen vielleicht hochhelfen“ fragte ein gut aussehender schmunzelnder junger Mann.

„Em, nein danke, ich schaffe das schon alleine“ antwortete Narzissa mit putterotem Gesicht.
Nachdem Narzissa sich wieder aufgerichtet hatte und zu ihrer alten Fassung gefunden hatte, schnauzte sie den jungen Mann erst mal gehörig an.
„ Was fällt ihnen überhaupt ein hier so einen Lärm zu machen? Und sich dann auch noch auf Kosten anderer über einen lustig zu machen“ keifte Narzissa den jungen Mann garstig an.

„Hörst du Ernie, wir machen uns über sie lustig“ überging der junge Mann Narzissa.

„Hören sie, können sie uns einfach mitnehmen“ seufzte Narzissa genervt.

„ Nennen sie mich einfach John Shunpike“ schlug er ihr vor.

„ John, wir wollen nach Little Hangleton und einen warmen Kaffee für uns beide, wie viel macht das“ fragte Brianna höfflich.

„Moment, Fahrt 12 Sickel und der Kaffee dazu, das macht dann 15 Sickel“ berechnetet John den Beiden. Danach reichte er den Beiden zwei Fahrscheine und ließ sie einsteigen.
„ Den Kaffee bring ich euch denn gleich“ rief John den Beiden hinterher.
„Ernie, Little Hangleton, ab die Post“ forderte John ihn auf.

Als Brianna und Narzissa sich gerade an einen freien Tisch in der zweiten Etage des Busses gesetzt hatten, fuhr der Fahrende Ritter wieder los. Brianna hatte gerade noch Zeit, einmal aus dem Fenster zu schauen und ein vorerst letztes Mal ihr altes Zuhause zu betrachten. Die Fahrt ging in rasantem Tempo voran, sie hielten ein paar Mal an und nahmen weitere Fahrgäste mit an Bord. Im Fahrenden Ritter wurde es immer wärmer, die Sonne strahlte direkt auf die großen Fenster, durch die man ständig eine andere Umgebung sehen konnte. Nach einer Weile war Brianna es Leid aus dem Fenster zu schauen und schloss die Augen. Sie wurde erst wieder wach, als John mit dem Kaffee die Treppe hinauf getänzelt kam.

„Ach, da seit ihr ja, -tschuldigung, dass ihr so lange warten musstet. Aber da unten hat sich gerade jemand übergeben und na ja ihr wisst schon...“

„Oh, den haben wir nun aber wirklich nötig. Was meinst du John, wie lange werden wir noch in diesem Kasten auf vier Rädern fahren müssen“ fragte Narzissa.

„Nicht mehr lang, ihr seid glaube ich die Übernächsten“ antwortete John und tänzelte wieder davon. Beide nahmen sie sich eine Tasse vom Tisch und schlürften leise ihren Kaffee vor sich hin.

„Mum, was wird er mit mir machen“ fragte Brianna ihre Mutter nach einer Zeit des Schweigens.

„Ich weiß es nicht, es wird schon nicht all zu schlimm werden“ ermutigte sie Narzissa.

„Nächster Halt Little Hangleton“ erklang es blechern aus einem Lautsprecher an der Wand.

Narzissa zuckte zusammen: „Was war das denn“ fragte Narzissa erschrocken.

„Mum, beruhige dich, das war nur ein Lautsprecher, das habe ich in Mugglekunde gelernt“

„Diese verdammten Muggle“ keifte Narzissa.

„Mum, die Muggle können doch nichts dafür, dass du in letzter Zeit so schreckhaft bist“ beschwichtigte Brianna ihre Mutter.

„Das war ja mal wieder klar, dass du die Muggle verteidigst, aber das wird er dir schon austreiben“

Doch als Brianna wieder antworten wollte, hielt der Bus plötzlich an, so dass ihre Stühle umfielen und sie beide auf dem Boden landeten.
Es knackte einmal laut und dann war wieder die blecherne Stimme aus dem Lautsprecher zu hören: „ Little Hangleton.“

„Hört dass denn nie auf“ schimpfte Narzissa.

Beide richteten sich schnell wieder auf und stolperten die Treppe hinunter. Unten wartete schon John auf sie und wünschte ihnen einen schönen Aufenthalt und ein baldiges Wieder sehen.

Nachdem die Beiden aus dem Fahrenden Ritter ausgestiegen waren, verschwand der lila Bus mit einem lauten Knall. Nun standen Narzissa und Brianna wieder alleine auf der Straße und schauten sich erst einmal um. Weit und breit war kein Mensch zu sehen, sie standen mitten auf einem großen Marktplatz.
„Wir müssen dorthinauf“ meinte Narzissa und zeigte auf das alte Riddle Haus in dem Voldemort zur Zeit wohnte.

„Mum, darf ich uns bitte eine Möglichkeit zaubern, mit der wir wesentlich schneller dort oben ankommen “ fragte Brianna.

„Ja meinetwegen, solange es kein Kasten mit vier Rädern ist“ entgegnete Narzissa sarkastisch.

„Nein, nein Mum, es ist viel besser“ antwortete Brianna kess.
Brianna zog wieder ihren Zauberstab aus der Tasche und murmelte: „Accio Moped“ und mit einem lauten Scheppern kam ein Moped durch die Luft geflogen und kam vor ihnen zum stehen.

„Was ist das denn“ schrie Narzissa entsetzt.

„Mum, das ist ein Moped, damit wären wir in wenigen Minuten beim Riddle Haus, bitte steige auf“ versuchte sie ihre Mutter zu beschwichtigen.

„Ja, okay, aber wenn es mir nicht gefällt, dann gehen wir zu Fuß, ist das klar?

„Ja Mum, ich verspreche es auf Beauxbatons“
Brianna schwang noch einmal ihren Zauberstab durch die Luft und auf der Stelle sprang der Motor des Mopeds an zu knattern. Nachdem die beiden aufgestiegen waren, fuhr Brianna los.

„Wo hast du das gelernt“ rief Narzissa gegen den Fahrtwind.

„In Mugglekunde“ brüllte Brianna zurück.

„Vielleicht tut es dir ganz gut, dieses Jahr nicht nach Beauxbatons zu gehen. Dort bringen sie euch ja anscheinend nur Schwachsinn bei“ schrie Narzissa zurück.

Die Beiden fuhren bis zum alten Hauseingang des Riddle Hause´s, wo Brianna das Gefährt, wie Narzissa es jetzt nannte, zum Stillstand brachte.

„Ich könnte mich glatt daran gewöhnen, mich so fortzubewegen“ sagte Narzissa mit einem Lächeln im Gesicht.

Mit einem kurzen Wink von Brianna´s Zauberstab verschwand das Moped wieder den Berg hinunter, sodass nur noch die Reifenspuren im Kies darauf schließen ließen, dass eben noch ein Moped vor dem alten Haus gestanden hatte. Nachdem Narzissa ihre Frisur wieder gerichtet hatte, klopfte Brianna drei mal laut an der Tür.
Auf der anderen Seite waren laute Schritte zu hören, die auf einmal wieder verstummten.
Brianna klopfte nochmals heftig gegen die Tür, sodass ihr Handrücken anfing zu schmerzen.

„Wurmschwanz jetzt öffne doch endlich diese verdammte Tür“ schrie eine schlangenartige Stimme auf der anderen Seite der Tür.

„Ja mein Meister, aber ich musste Savior“

„Das spielt jetzt keine Rolle, öffne endlich diese Tür, damit wir endlich anfangen können“ unterbrach ihn die schlangenartige Stimme.

Das musste Voldemort sein, wenn Wurmschwanz, wer auch immer das ist, mein Meister zu ihm sagt. Doch weiter kam Brianna nicht mit dem Denken, denn in diesem Moment wurde die Tür aufgerissen und ein kleiner buckliger Mann, der sie stark an eine Ratte erinnerte, stand in der Tür.

„Ahh, die liebe gute Frau Malfoy, kommen sie doch rein, er erwartet sie schon“ murmelte Wurmschwanz mit einer gespielten Freundlichkeit.

„Ah Wurmi, wie ich sehe bist du wieder bei unserem Herrn- gar nicht mehr bei Severus, um ihm seinen Haushalt zu schmeißen“ fragte Narzissa höhnisch und betrat gefolgt von Brianna das alte Haus.

Wurmschwanz schaute sich noch einmal kurz draußen um, dann schloss er die Tür wieder.
„Wenn ihr mir dann folgen würdet“ sagte Wurmschwanz und zeigte den beiden den Weg, bis sie zum Salon kamen, indem Wurmschwanz und Savior bis vor kurzem noch gefrühstückt hatten.

Man ist das hier dreckig, also wenn das so weitergeht, werde ich es mir doch noch einmal überlegen hier zu bleiben.

„Mein Lord, Frau Malfoy ist mit ihrer Tochter angekommen“ kündigte Wurmschwanz die Beiden an.

„Nun gut, dann kann es ja endlich losgehen, hol Savior, aber schnell, sonst werde ich dich an Ketten legen und an der Kellerwand aufhängen“ forderte Voldemort Wurmschwanz gebieterisch auf.

„Ja mein Lord Voldemort“ und im selben Moment eilte Wurmschwanz schon aus dem Zimmer hinaus um Savior aus seinem Zimmer zu holen.

„Mein Lord, ich hoffe es geht euch gut“ sagte Narzissa und stupste ihre Tochter an, um sie darauf hin zu weisen, dass sie auch etwas sagen sollte.

„Oh Hallo, Du-Weißt-schon-wer, wie geht´s“ fragte Brianna und heimste sich damit einen kräftigen Schlag in die Rippen ein.
Voldemort erhob sich aus seinem schwarzen Ledersessel, der am Ende des Tisches stand.

„Narzissa, du kannst gehen, verabschiede dich von deiner Tochter und geh mir aus den Augen“ forderte sie Voldemort auf und seine roten Augen funkelten
„Mein Lord, vergebt mir, ich flehe euch an“. Sie stürzte auf Voldemort zu und ließ sich zu seinen Füßen fallen. „Bitte!“

„Hinaus mit dir, ICH WILL DICH NICHT MEHR SEHEN“ schrie Voldemort Narzissa an und verpasste ihr einen Fußtritt, dass sie das Gleichgewicht verlor und schon wieder umfiel.
Sie rappelte sich wieder auf und stürzte aus dem Zimmer hinaus, sodass ihr Umhang hinter ihr her flatterte.

„Nun kommen wir zu dir Brianna, ich dulde es nicht, dass du mich so ansprichst, nenn mich Mein Lord oder Lord Voldemort, aber nicht Du-Weißt-schon-wer, dass hat sich die Zaubererwelt ausgedacht, weil sie mich fürchten“ sagte Voldemort noch immer mit Zorn funkelnden Augen.

„Bist du bereit, dich auf mich zu vereidigen“ fragte Voldemort sie.

„Ja mein Lord, ich werde alles tun, was ihr mir auferlegt“ antwortete Brianna.
In diesem Moment tauchte Wurmschwanz wieder im Zimmer auf, in Begleitung von Savior, der mit großen Augen Brianna taxierte.

„Wer ist das denn“ fragte Savior neugierig.

„Du wirst sie schon noch kennenlernen, aber jetzt erst einmal zu unserem Ritual“ beschwichtigte Voldemort Savior.
Ein kurzer Wink mit Voldemorts Zauberstab und das Zimmer war erleuchtet von Kerzenschein.

„Kniet nieder vor eurem neuen Herrn und krempelt eure Ärmel hoch“ forderte Voldemort die Beiden auf. Sie gehorchten und knieten zu seinen Füßen nieder und krempelten sich die Ärmel hoch. Voldemort schaute beiden noch einmal tief in die Augen und murmelte: „Margunis Morphus“ und aus Voldemorts Zauberstabspitze traten zwei schwarze Schatten aus, die sich auf den linken Unterarmen von Savior und Brianna legten und sich in die Haut einbrannten. Eine schwarze Schlange entstand. Savior und Brianna fingen laut an zu schreien, bis sie vor Schmerzen ohnmächtig wurden.



Unbeantwortete Fragen
John Shunpike ist der Bruder von Stan Shunpike.
Brianna ist die Zwillingsschwester von Draco, deshalb würde sie jetzt ja auch in die siebte Klasse kommen.



Ich hoffe es hat euch gefallen.
Ich würde mich über Kritik und Lob freuen.

lg

Fredi
Weltenträumer
Weltenlos
Benutzeravatar
Registriert: 07.06.2007
Beiträge: 27

Das Leben auf der dunklen Seite (7. Chap)

Beitragvon Fredi » Fr 20 Jul, 2007 10:51

Na nu gar keine Kommentare?
Dann kommt jetzt das nächste.



Kapitel 7.

Gefangen im Tagespropheten

Craik richtete sich langsam auf und schaute sich erst einmal in dem Raum um, in dem ihn die Auroren eingesperrt haben mussten. Aber es war kein Auror zu sehen und dieser Raum war auf keinen Fall eine Zelle in Askaban. Wo aber sollte er sonst sein? Craik setzte sich auf einen nahe gelegenen Stuhl und ließ sich den gestrigen Abend noch einmal durch den Kopf gehen. „Ich bin durch die Winkelgasse gerannt und wurde von Auroren verfolgt. Und dann haben sie mich gelähmt. Aber was war dann? Wie bin ich hier her gekommen?“ Er stellte sich eine Frage nach der anderen, aber keine konnte er sich selbst beantworten.

„Hallo, ist hier wer“ rief er laut durch die große Eingangshalle, in der er sich befand. Aber keine Antwort. Das Einzige was er hörte, war sein Echo, das von den mit Portraits behangenen Wänden widerhallte. Das konnte doch nicht sein. Niemand da. Das Haus muss bis vor kurzem noch bewohnt gewesen sein, denn es war nicht so kalt, wie es sonst in einem alten Haus üblich ist. Plötzlich klingelte es an der Tür, sodass Craik erschrak und fast von seinem Stuhl gefallen wäre.

„Wie oft habe ich denen schon gesagt, dass sie NICHT an der Haustür klingeln sollen“ schrie eine Frau, die nun polternd die Treppe hinuntergerannt kam. Soweit Craik das im Schein der spärlichen Gaslaternen erkennen konnte, war es eine kleine pummelige Hexe mit feuerrotem Haar.

„Ey, warum hast du eben nicht geantwortet, als ich gerufen habe“ pöbelte Craik die Frau an. Aber diese reagierte nicht auf seine Pöbeleien und eilte nun weiter auf die Tür zu.

„Ich habe dich angesprochen du dickes Etwas“ brüllte er nun empört und stand hastig von seinem Stuhl auf, um sich der Frau in den Weg zu stellen, aber die nahm ihn gar nicht war.
„Vielleicht ist sie ja taubstumm“ dachte er sich. Aber das war unmöglich, denn sie hatte ja anscheinend die Klingel gehört. Aber vielleicht ist sie ja auch blind. Da kam Craik auf eine Idee. „Vielleicht sollte ich ihr ein Bein stellen und wenn sie dann fällt, nimmt sie mich vielleicht wahr. Schnell rannte er los, um die Frau noch vor der Tür abzufangen. Als er sie eingeholt hatte, stellte er ihr ein Bein. Craik zählte langsam die Sekunden, bis die Hexe über sein Bein stolpern und zu Boden fallen würde.
„Jetzt“ dachte er sich, aber nichts passierte. Die Frau ging einfach durch sein Bein hindurch.

Craik bekam es mit der Angst. Was war passiert? „Wurde ich vielleicht gar nicht gelähmt? Bin ich bereits tot?“ Er sackte langsam auf dem Fußboden zusammen und schaute nun der Frau nach, die in diesem Moment mit ihrem Zauberstab gegen die Tür klopfte und leise eine Formel aufsagte. Dann schnappte das Schloss und die Tür öffnete sich langsam.

„Oh, Harry Schätzchen. Was gibt es“ fragte die Pummelige erstaunt über den unerwarteten Besuch und strahlte den jungen Mann freudig an.

„Komm doch rein Schätzchen, wo hast du denn die anderen gelassen“ bat sie ihn hinein und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

„Danke Mrs. Weasley, sie haben anscheinend nicht mit mir gerechnet“ fragte Harry freundlich nach.

„Oh nein, eigentlich hatte ich mit Arthur und Tonks gerechnet. Sie wollten mir helfen, das Haus auf Vordermann zu bringen. Naja, die werden wohl noch zu tun haben. Soll ich dir schnell etwas zum Mittag machen“ fragte Mrs. Weasley und zuckte mit den Schultern.
„Das wäre toll Mrs. Weasley, denn das Frühstück habe ich sausen lassen. Wollte noch einmal kurz in die Winkelgasse und Ron nicht wecken...“ erklärte Harry und folgte Mrs. Weasley in die Küche.
Craik verstand jetzt gar nichts mehr. Die Frau konnte ihn nicht berühren, sie hatte ihn nicht gesehen und gehört hatte sie ihn auch nicht. Und nun machte sie einem gewissen Harry essen. Er konnte es nicht fassen, hatten die Auroren nun eine neue Möglichkeit gefunden, Zauberer, die eine Straftat begangen hatten, für immer zu bestrafen, in dem sie sie für immer in eine andere Realität einsperren. Aber nein, so etwas gab es nicht, das muss etwa anderes sein.

Er wusste nicht, wie lange er schon hier war, aber langsam fing auch sein Magen an zu knurren. Seit seiner letzten Malzeit im Tropfenden Kessel war ja auch schon etwas Zeit vergangen. Also stand er mühselig auf und folgte den Beiden eine steinerne Treppe nach unten in die Küche.

In der Küche roch es herrlich nach gebratenem Speck und Rührei. Ein Duft, der sich im ganzen Gewölbe ausgebreitet hatte. Die Frau stand noch immer am Herd und wendete gerade mit Hilfe ihres Zauberstabes ein Stück Fleisch in der Pfanne.
Harry saß an einem langen Holztisch und spielte mit einem goldenen Amulett, das er an einer Kette um seinen Hals trug.
Craik lechzte nach einem Teller mit diesem so wunderbar aussehenden Essen. Gebratener Speck und Rührei! Aber immer, wenn er nach dem Teller griff, glitt seine Hand einfach hindurch. Er versuchte es immer wieder, aber vergebens. Das Essen war unerreichbar.
Nun versuchte er es bei dem Jungen und setzte sich neben ihn und sprach ihn an.

„Hey Junge, was hast denn da für ein goldenes Amulett“ fragte er ihn freundschaftlich. Als der Junge den Mund öffnete, wollte Craik schon aufspringen und jauchzen, aber seine Freude war nur von kurzer Dauer.

„Mrs. Weasley, wissen sie schon etwas Neues über die neue Schulleitung“ fragte Harry die pummelige Frau neugierig. Craik´s Kinnlade klappte wieder zu. Er schlug die Hände über seinem Kopf zusammen und ließ seinen Kopf auf den Tisch sacken und schloss die Augen.

„Nein! Nein, das kann nicht sein. Ich will hier RAUS“ brüllte Craik und schlug seine Augen wieder auf. Doch er sah nichts. Da war nichts vor seinen Augen, es herrschte nur Dunkelheit.
Er versuchte aufzustehen, aber ihm taten alle Glieder weh. Als er sich zur Hälfte aufgerichtet hatte, stieß er mit seinem Kopf gegen die niedrige Decke.

„Gott verdammter, muss das denn hier so dunkel sein“ fluchte Craik vor sich hin und ließ sich wieder zu Boden fallen. Da fiel ihm sein Zauberstab wieder ein. Er holte ihn langsam aus seiner Manteltasche und murmelte: „Lumos“ und ein kleiner Lichtschein glühte an der Spitze seines Zauberstabes auf. Craik schaute sich langsam um. Der Raum war ca. drei Meter lang zwei Meter breit und einen Meter fünfzig hoch. Der ganze Raum bestand aus stählernen Platten. Also das war die neue Methode, Zauberer einzusperren und das eben war nur ein Traum. Oder war es etwas anderes? Es kam ihm so wirklich vor. Craik nahm sich in diesem Moment vor, falls er hier je wieder rauskommen sollte, dann würde er sich auf die Suche nach diesem Harry machen.

Plötzlich knackte es laut in seiner Zelle und eine Wand öffnete sich nach außen. Craik kniff die Augen zusammen. Ein kleiner buckliger Mann stand in der Öffnung.

„Na, da ist ja der Unruhestifter“ sagte der Bucklige mit einem fiesen Lächeln im Gesicht.

„Wer, wer sind sie“ fragte Craik mit erstaunter Stimme und löschte während dessen das Licht seines Zauberstabes.

„Keine Sorge, ich bin Mr. Borgin. Ich habe dich vor den Auroren gerettet“ sagte er freundlich und versuchte Craik aus seiner Zelle rauszuholen.

„Ah, sind sie dieser von Borgin und Burkes, der meinem Herrn schon manch einen Gefallen getan hat“ entgegnete Craik und zog sich langsam mit Hilfe von Mr. Borgin aus seiner Zelle.

„Hast du vielleicht was zu essen für mich? Und dann wäre es ganz nett, wenn du mir erzählen würdest, was gestern abend passiert ist“ fragte Craik, während seine Augen sich langsam an die Helligkeit gewöhnten. Er schaute sich in dem Laden um. Überall standen wertvolle Gegenstände herum, mit denen er genau wusste, wie oder was er jemanden damit antun könnte.

„Komm doch mit, wir gehen nach oben, da kann ich dir alles erzählen“ antwortete Mr. Borgin und wies ihn dazu an ihm zu folgen.

Craik tat jeder Schritt weh. Als er an einem Spiegel vorbei kam, erschrak er vor sich selbst. Sein Gesicht war von Wunden gezeichnet und verschorft. Überall an seinem Körper waren Schnittwunden zu sehen. Seine Klamotten waren an einigen Stellen zerrissen und sehr mitgenommen.

„Kommst du nun mit oder soll dich erst dein Herr höchst persönlich abholen“ raunte Borgin Craik ungeduldig zu.

„Red nicht dumm rum. Ich komm ja schon“ maulte Craik ihn an und folgte ihm mürrisch.
Am liebsten hätte Craik bei jedem Schritt laut losgeschrien. Denn sein Zauber gegen das gebrochene Bein war nur schwach gewesen. Sein Bein schmerzte bei jedem Schritt, seine Arme hingen schlapp an seinem Körper herab. Borgin legte ein schnelles Tempo voran, er sprintete die Treppe hinauf und wartete vor seiner Haustür auf Craik.

„Willkommen in meinem Heim“ sagte Borgin mit einem sarkastisch Unterton, als Craik endlich die letzte Treppenstufe erklommen hatte.

„Was kann ich denn dafür, wenn die mich so zugerichtet haben“ entgegnete Craik mit einem grimmigen Gesichtsausdruck.

„Schon gut, komm endlich rein, dann erzähl ich dir alles“ antwortete Borgin und öffnete seine Tür und winkte Craik hinein. Craik setzte sich wieder in Bewegung und humpelte hinter Borgin in dessen Wohnung hinein.

Die Wohnung lag über seinem Laden und war dementsprechend klein, sie hatte drei Zimmer und war vollgestellt mit allem möglichen Kram. Denn seine Wohnung diente zugleich als Lager für seinen Laden, den er sich übrigens mit Mr. Burkes teilte. Aber dieser wohnte schon länger nicht mehr über dem Laden und im Geschäft hatte er nicht viel zu tun. Er war im Moment mit dem Besorgen von neuen Gegenständen beschäftigt. Craik folgte Borgin in eine kleine Küche, in der ein kleiner Tisch mit drei Stühlen stand. Borgin machte sich gleich daran, den Gasherd anzuwerfen und eine Pfanne mit Fett fertig zu machen.

„Hast du irgendwelche bestimmten Wünsche, was du essen willst“ sagte Borgin freundlich und schaute Craik fragend an.

„Ich hätte großen Appetit auf gebratenen Speck und Rührei“ schlug Craik Borgin vor. Denn der Geruch von seinem Traum hing ihm noch immer in der Nase. Sein Traum. Unmöglich! Es war so real, das war unmöglich ein Traum.

„Oh ja, das habe ich auch schon länger nicht mehr gegessen, koche fast nie, musst du wissen“ entgegnete er missmutig. Doch Craik hörte schon fast gar nicht mehr zu, denn er hatte gerade den Tagespropheten auf der Fensterbank liegen sehen und ihn zu sich geholt.
Von der Titelseite schaute eine schlechte Karikatur von ihm selbst hinauf. Neben seinem Kopf ein grün leuchtendes Mal am Himmel über der Winkelgasse.

Todesser tötet vier Menschen in der Winkelgasse

Gestern Nacht hat ein Todesser, einen bekannten Ex- Lehrer von Hogwarts, Remus Lupin, mit einem unverzeihlichen Fluch im Tropfenden Kessel ermordet. Remus Lupin war vor vier Jahren Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste gewesen. Er wurde gefeuert, weil er heimlich ein Werwolf war, in den er sich jeden Monat einmal verwandelte. Zudem war er ein enger Freund von Harry Potter, dem Auserwählten. Ob dies der Grund seines Todes war, ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu sagen.
Nachdem der Todesser Remus Lupin kaltblütig ermordet hatte, floh er durch einen Notausgang in die Winkelgasse. Kurze Zeit nach der Flucht wurde das gegenwärtige Amt der Auroren benachrichtigt, die sich sofort auf die Suche nach dem Flüchtigen gemacht hatten.
Durch die Appariersperre in der Winkelgasse konnte der Flüchtige nicht fliehen und war gezwungen sich zu verstecken. Nachdem die Auroren in der Winkelgasse angekommen waren und den Flüchtigen mit einem Zauber gestoppt hatten, bekam er von einem Unbekannten Hilfe, der drei der fünf Auroren mit einem Zauber ermordete. Dieser besagte Zauberer ist wahrscheinlich aucu für das dunkle Mal am Himmel über der Winkelgasse verantwortlich gewesen. Unter den beiden überlebenden Auroren war auch einer der Bekanntesten unserer Zeit, Mad-Eye-Moody. Nach Angaben des gegenwärtigen Amtes sind noch keine genauen Daten über den Tathergang und die beiden Flüchtigen bekannt. Es gibt erst diese eine schlechte Skizzierung des ersten Mörders. Die Bevölkerung ist dazu aufgerufen, Hinweise an das gegenwärtige Amt weiter zu leiten.
Sarah Johnson

„Dieser Tagesprophet, so ein Mist, die kriegen mich und dann stecken sie mich nach Askaban“ wetterte Craik vor sich hin.

„Ist doch gut, ich habe dich doch da rausgeholt. Iss erst einmal was“ schlug Borgin ihm vor und stellte einen Teller vor ihm ab, der herrlich nachgebratenen Speck roch.

„Ja danke, wieso hast du mich eigentlich gerettet“ fragte Craik nun und schob sich während dessen eine befüllte Gabel in den Mund.
„Dasch isch wirklisch gut“ brachte Craik unter lautem schmatzen hervor.

„Ich wollte eigentlich noch einmal kurz in den Tropfenden Kessel um ein paar Kurze zu mir zu nehmen. Aber als ich aus der Nokturngasse rausgekommen war, sah ich schon von weitem bunte Blitze durch die Luft fliegen. Dann hörte ich Scheiben zerspringen und Schreie.
Also versteckte ich mich im Schatten eines Schuppens und wartete. Plötzlich bist du an mir vorbeigerannt und dann hat dich ein roter Lichtblitz im Rücken getroffen und du bist reglos liegen geblieben. Nachdem du außer Gefecht gesetzt warst, kamen vier Auroren. Den einen habe ich gegen eine Wand geschleudert, die ihm dann das Genick gebrochen hat. Anschließend habe ich das dunkle Mal an den Himmel gezaubert. Und dann ist ein Fünfter dazugekommen, zwei sind wieder die Winkelgasse hochgerannt, weil ich dich mit meinem Tarnumhang unsichtbar gemacht hatte und sie dich suchen wollten. Die Beiden, die übrig geblieben waren, haben den Eingang zur Nokturngasse versperrt. So brachte ich sie auch um, und dann habe ich dich in meiner Trickkiste versteckt“ erzählte Borgin mit einem stolzen Ton in seiner Stimme.

„Echt, danke Mann, aber was machen wir jetzt? Ich werde gesucht“ als Craik seinen Satz beendet hatte, schob er sich seine letzte Gabel in den Mund und leckte noch einmal mit seiner gespaltenen Zunge die Lippen ab.

„Da habe ich schon etwas arrangiert“, doch da wurde Borgin auch schon unterbrochen. Es pochte heftig an seiner Tür.

„Ja, ich komm ja schon“ raunzte Borgin die Person auf der anderen Seite der Tür an, die nun Sturm klingelte. Borgin riss die Tür auf und schaute einer Frau mit glänzenden schwarzen Haaren und dunkel umschatteten Augen ins Gesicht.

„Hallo Bella, ich habe noch gar nicht...“

„Schon gut, schon gut Borgin. Ist er hier“ fragte Bella und schubste Borgin aus dem Weg und betrat die Wohnung.

„Bella, du hier“ sagte Craik als sie die Küche betreten hatte.

„Ja Craik, ich hier. Borgin war so frei, um zu arrangieren, dass du bei meiner Schwester untertauchen kannst“ entgegnete sie ihm mit einem genervten Unterton.

„Oh, okay, das ist keine schlechte Idee. Wollen wir jetzt gleich aufbrechen“ fragte Craik mit kräftiger Stimme. Seine roten Augen waren wieder zu ihrer normalen Größe angewachsen. Denn noch war sein Gesicht unverändert.

„Ich habe dir einen schwarzen Mantel mitgenommen. Zieh dir den an und die Kapuze ziehst du am besten so weit wie möglich ins Gesicht. Denn eigentlich wollte ich lebend bei Narzissa ankommen“ raunzte Bella ihn an. Craik zog sich den Mantel wie geheißen über und die Kapuze so weit ins Gesicht, dass sein Gesicht fast nicht zu erkennen war. Als er sich fertig angezogen hatte, gingen sie zur Tür und verabschiedeten sich kurz von Borgin.

„Sei vorsichtig und falls du einmal Hilfe brauchen solltest, meine Tür steht dir immer offen“ flüsterte Borgin Craik eindringlich zu und schloss die Tür von innen.

Fredi
Weltenträumer
Weltenlos
Benutzeravatar
Registriert: 07.06.2007
Beiträge: 27

Das Leben auf der dunklen Seite ( 8. Chap)

Beitragvon Fredi » Di 25 Sep, 2007 22:27

Kapitel 8.

Schmerzen, Trauer und etwas Neues

„Dieser Tölpel! Dieser verdammte Bastard kommt von den Wölfen, bekommt einen Auftrag und nun steht er in der Zeitung“ schrie Voldemort durch den ganzen Salon, sodass Wurmschwanz, der ihm gegenüber saß zusammenzuckte und es mit der Angst bekam.

Am liebsten wäre Wurmschwanz schreiend aus dem Zimmer gerannt, aber das konnte er nicht. Ein Wink mit Voldemorts Zauberstab und es wäre aus mit seiner Flucht und wer weiß was dann passieren würde. Wurmschwanz mochte gar nicht darüber nach denken.

„Mei...Meister, wa...was ist denn passiert“ fragte Wurmschwanz und stotterte dabei so stark, dass Voldemort ihn kaum verstand.

„Craik dieser Bastard! Er hat in der Winkelgasse ein riesiges Feuerwerk veranstaltet und vier Menschen ermordet! Und nun kann jeder Zauberer, der den Tagespropheten liest, ihn auf dem Titelblatt sehen“ keifte Voldemort Wurmschwanz an, dass ihm ein Schauer den Rücken hinunter lief und erst wieder stoppte, als er seine Stimme wieder gefunden hatte.

„W..Wer ist denn gestorben? Jemand vom Orden mit dabei“ fragte Wurmschwanz nun neugierig und hoffte innerlich inständig, dass niemand dabei war, den er kannte.

„Sind drei Auroren und einer vom Orden umgekommen“ entgegnete Voldemort mit einem kalten Lächeln, das seine Lippen umspielte.

„Wer ist es denn“ fragte Wurmschwanz und versuchte dabei so lässig wie möglich zu klingen. Denn in ihm drin sah es ganz anders aus, ihm war so schlecht, dass er sich zusammen reißen musste, sich nicht gleich über den Tisch zu übergeben.

„Ein gewisser Remus Lupin. Sagt dir der Name etwas“ fragte Voldemort Wurmschwanz höhnisch.

Wurmschwanz sackte das Herz in die Hose. Ihm wurde mal warm, mal kalt. Das konnte nicht sein! Remus tot? Nein! Nein, das konnte doch nicht angehen. Auch wenn sie auf verschiedenen Seiten gekämpft hatten. Nun war er der einzige der ehemaligen Rumtreiber.
Wie lange war es her, dass sie sich im Hogwarts Express kennen gelernt hatten?
Wie lange war es her, dass sie gemeinsam gelernt hatten, wie man Animagi wird?
Das alles ließ ihn nicht mehr los, wie sie sich damals im zweiten Schuljahr ewige Freundschaft geschworen hatten. Er konnte nicht mehr an sich halten.
Eine Träne kullerte aus seinen aufgequollenen Auge und lief ihm langsam an seiner Wange hinunter, bis sie auf seinen Mantel tropfte. Er wand sein Gesicht von Voldemort ab, um seine Tränen zu verbergen.

„Nein! Nein, ich kenne ihn nicht sonderlich. War damals im dritten Schuljahr Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste, vor vier Jahren“ antwortete Wurmschwanz und wischte sich dabei unauffällig eine weitere Träne aus seinem Gesicht.

„Du sollst mich nicht anlügen“ zischelte Voldemort. Seine Augen starrten Wurmschwanz so böse an, dass ihm das Blut in den Aden gefrieren wollte.

„Ich habe die Wahrheit gesagt“ schluchzte Wurmschwanz und wich Voldemorts Augenkontakt aus.

„Ich habe dir schon tausend Mal gesagt, dass du deine Gedanken verschließen sollst. Ich weiß, dass er einer deiner besten Freunde war. Wenn nicht sogar der Beste“ keifte er ihn an.

„Ja mein Meister, aber“

„Gut jetzt, geh Brianna und Savior wecken! Wir haben noch einiges vor“ trug Voldemort Wurmschwanz auf und schickte ihn aus dem Zimmer.

Wurmschwanz wand sich von Voldemort ab und eilte aus dem Zimmer. Er war so in Gedanken versunken, dass er erst wieder zur Ruhe kam, als er bei Brianna und Savior im Zimmer stand. Beide lagen sie auf dem dreckigen Dielenboden des kleinen Zimmers, das Savior von Voldemort zu gewiesen bekommen hatte.
Auf ihren Armen glühte eine schwarze sich windende Schlange. Ihre Gesichter waren leichenblass.
Wurmschwanz konnte sich nur zu gut an diese Prozedur erinnern. Sein Arm tat noch Tage später schmerzhaft weh, dass er immer, wenn sein Mantel sich um seinen Arm geschnürt hatte, die Zähne auf einander beißen musste, damit er nicht anfing zu schreien.

„Brianna, steh auf“ flüsterte Wurmschwanz ihr sanft ins Ohr.

„Was ist denn los“ gähnte Brianna Wurmschwanz an und streckte sich auf dem Fußboden.

„Ihr beide sollt zu ihm kommen“ entgegnete Wurmschwanz leise.

„Wieso ihr“ fragte Brianna und schaute sich kurz um. Da lag er, der Junge. Wie hieß er noch? Was hatte Voldemort zu ihm gesagt? Ich glaube es war Sofia oder war es Sam. Ihr fiel der Name einfach nicht ein.

„Savior! Du weißt doch, der Junge von heute morgen“ antwortete Wurmschwanz nun genervt.

Ach, so hieß er! Savior! Wie er dalag, eingerollt wie ein Hund in einem Körbchen. Er muss ein wenig älter als ich sein, dachte sie. Dann versuchte sie aufzustehen, aber musste ihren Versuch abbrechen, denn ihr linker Arm knickte ihr vor Schmerzen zur Seite weg. Da fiel es ihr wieder ein, das Mal. Sie, Brianna Malfoy, hatte heute Morgen ein dunkles Mal bekommen. Erst letzten Sommer war Draco mit solch einem Mal nach Hause gekommen und hatte es ihr stolz gezeigt. Damals hatte sie sich geschworen, niemals so etwas an ihrem Arm zu haben. Und nun hatte sie eins und war damit etwas geworden, was sie nie werden wollte.
Wurmschwanz reichte ihr seine rechte Hand, die sie dankend annahm und zog sich an ihm hoch.

„Danke“ sagte Brianna und lächelte Wurmschwanz freundlich an, sodass Wurmschwanz Herz sich langsam wieder zur rechten Stelle rückte. Schon lange war niemand mehr so herzlich zu ihm gewesen.

„War doch kein Problem“ entgegnete Wurmschwanz schüchtern, seine Wangen hatten sich in Sekunden rot gefärbt.

„Geht es dir nicht gut“ fragte Brianna sorgend.

„Wieso“ antwortete Wurmschwanz und legte seine Stirn in tiefe Falten.

„Weil dein Gesicht so rot geworden ist. Mein Bruder hatte das auch mal. Aber da waren wir noch klein“ sagte sie und musste anfangen zu lachen.

„Nein! Ich bin gesund“ antwortete er ihr und weckte Savior, der stolz seinen Arm betrachtete.

„Wenn ihr mir dann folgen würdet“ forderte Wurmschwanz die Beiden auf und führte die beiden zurück in den Salon. Seine Trauer um Remus Tod war noch längst nicht verflogen, aber für den Moment hatte Wurmschwanz den Gedanken an ihn verdrängt.

„Wie heißt du“ fragte Savior Brianna leise, sodass nur sie es hören konnte.

„Brianna Malfoy! Was meinst du, was die mit uns machen werden“ antwortete sie und folgte mit ihm Wurmschwanz durch den stickigen Flur, der vom Abendrot der Sonne durchflutet war.

„Schmerzt dein Arm auch so sehr wie meiner“ zischelte Brianna ihm leise zu.

„Ja es zieht entsetzlich, aber endlich habe ich das Mal. Ich wollte es schon immer haben. Mein Vater hatte früher auch eins“ antwortete Savior ihr freudig.

„Du wolltest das Ding da haben“ fragte Brianna ihn ungläubig, wobei sich ihre Stimme erhob. Wurmschwanz drehte sich irritiert um und starrte Brianna ins Gesicht. Er führte seinen Zeigefinger zum Mund und zischte: „Pssst!“

„Wer war denn dein Vater“ zischelte Brianna Savior nun wieder leise zu und folgte Wurmschwanz weiter bis zum Salon.

„Ich weiß es nicht. Als ich zwei Jahre alt war, ist er gegangen. Das Einzige an das ich mich erinnern kann, ist dieses Mal“ und dabei deutete er mit seinen Fingern auf das Mal und seufzte.
„Ich würde gerne mehr über ihn erfahren und das hoffe ich hier, denn mein Dad war auch lange Zeit für ihn tätig.“

„Dann kannte er bestimmt meinen Dad, aber lass erst einmal gut sein. Wir können nachher weiterreden“ entgegnete Brianna nachdenklich und schenkte Savior noch ein freundliches Lächeln, bevor sie in den dunklen Salon kamen.

„Wurmschwanz, geh mit Savior nach nebenan und braue einen Sauberkeitstrank. Bei dem Dreck hier verrecken sogar die Ratten“ raunzte Voldemort Wurmschwanz an, der sich sofort mit Savior nach nebenan begab.

Nun stand Brianna ganz alleine vor Voldemort, der mit seinen Fingernägeln auf den Holztisch klopfte. Brianna wurde nachdenklich. Savior, den habe ich doch schon einmal irgendwo gesehen, oder?

„Du fragst dich bestimmt, was du für mich tun kannst, wenn ich mich nicht irre“ fragte Voldemort sie.
„Ne, eigentlich nicht. Ich frag mich aber, wann ich wieder nach Hause darf“ antwortete Brianna kess.

„Da wirst du wohl eine Zeit lang nicht mehr hinkommen und das wird dir wahrscheinlich auch gut tun“ entgegnete er bissig.
„Ich werde dich die dunklen Künste lehren und ich werde versuchen, dich bis zum Ende der Sommerferien zum Animagi auszubilden“ beendete Voldemort seine Ankündigungen. Seine Lippen umspielte ein kaltes Lächeln oder war es nur ein Muskelzucken? Brianna konnte es nicht deuten, aber eins wusste sie, es waren keine schönen Aussichten, die ihr bevorstanden.

„Warum denn nur bis zum Ende der Sommerferien. Mum meinte, ich werde dieses Jahr nicht nach Beauxbatons gehen dürfen. Was ich sehr bedaure,“ Brianna wollte gerade mit ihrer Antwort fortführen, da fiel ihr das Gespräch mit ihrer Mutter wieder ein. Sie musste nachgeben und sagte nur noch: „Ich werde alles tun, was ihr mir auferlegt.“

„Gut so, das war der erste Schritt zu einem neuen Leben“ lobte Voldemort sie.
„Lass uns anfangen.“ Voldemort klatschte in die Hände und ein paar Fackeln an den Wänden fingen Feuer.

„Komm her! In die Mitte“ forderte Voldemort sie mit einer schroffen Handbewegung auf.
Brianna folgte den Anweisungen und stellte sich in die Mitte des Raumes.

„Zück deinen Zauberstab. Oder braucht die kleine Malfoy das gar nicht mehr“ stachelte er sie an und verfehlte damit seine Wirkung nicht.

Brianna zückte hastig mit der rechten Hand ihren Zauberstab und schwang ihn einmal in der Luft und schrie: „Sectumsempra!“
Voldemort beschwor im allerletzten Moment noch einen Schutzwall, um sich zu schützen. Wobei er nicht einmal mit der Wimper zu zucken schien. Der Fluch prallte einfach an seinem Schild ab.

Als Brianna gerade einen weiteren Fluch auf ihn abfeuern wollte, unterbrach sie Voldemort.
„ Gut so, gut! Du hast also doch ein paar Eigenschaften deines Vaters geerbt. Besser als dein Bruder. Du hast die Eigenschaften, die dein Bruder gebraucht hätte, um meinen Auftrag auszuführen. Brianna, du hast die Qualitäten eines Todesser “ wisperte Voldemort mit einer Stimme, die Brianna nicht wirklich einordnen konnte.

„Wie kommst du darauf. Und kannst du mir sagen, wo mein Bruder ist? Ich vermisse ihn irgendwie“ fragte Brianna hoffnungsvoll, aber wurde gleich wieder von Voldemort in die Schranken gewiesen.

„Es geht dich nichts an, noch nicht“ erklang eine Stimme in ihrem Hinterkopf, dass sie erschrak. Vor ihr stand Voldemort und hinter ihr, war nichts, als das immer schwächer werdende Licht im Flur.

„Da ist niemand, ich bin hier, vor dir“ sagte die Stimme schon wieder, die Brianna nun als die von Voldemort identifizierte.

„Wie hast du das gemacht, kann ich das lernen“ fragte Brianna nun aufgeregt.

„Deshalb bist du doch hier“ entgegnete Voldemort schroff.

„Ach ja natürlich. Du sagtest auch, dass ich ein Animagi werden soll. Lerne ich das tatsächlich, oder ist das nur wie in einem Werbespot im Fernsehen, um einen scharf auf das Produkt zu machen, dass nachher doch wieder nicht das hält, was es verspricht“ endete Brianna freudig und schaute Voldemort nun tief in seine roten Angst einflößenden Augen, die sie so gut wie kalt ließen.

„Rede doch nicht so einen Stuss“ blaffte Voldemort Brianna an und wirbelte herum.
„Lass uns duellieren, danach werden wir mit dem Unterricht beginnen“ forderte er Brianna auf und stellte sich in Kampfposition.

Expelliarmus“ rief Voldemort und entwaffnete Brianna mit einer kurzen Handbewegung.
So ging das eine ganze Weile, bis Savior und Wurmschwanz wieder in der Tür standen und sie ihr Training unterbrachen.

Savior guckte Brianna neidisch an. Warum darf sie von ihm die dunklen Künste erlernen und ich, was darf ich, einen Putztrank brauen. Aber Voldemort wird schon noch erkennen, was er an mir hat. Ich werde der eine sein.

„Ah Wurmschwanz, schon fertig? Nun dann verteilt den Trank in allen Räumen und lasst ihn einwirken. Das wird euch beide eine Zeit lang beschäftigen“ sagte Voldemort befehlend. Voldemort schwang einmal seinen Zauberstab und die beiden standen auf dem Flur.
Savior ließ den Kopf auf die Schultern sinken und folgte Wurmschwanz die Treppe hinauf. In seiner linken Hand hielt er einen Eimer voll Zaubertrank und in der rechten einen Mopp.

„Nun gut Brianna, du hast beim Duellieren schon ein paar Fortschritte gemacht. Lass uns zum Animagus zurück kehren. Da fällt mir ein, kannst du eigentlich apparieren“ fragte Voldemort und ließ sich in seinen schwarzen Ledersessel fallen.

Brianna ließ sich in einen Stuhl ihm gegenüber Sinken und antwortete: „ Apparieren kann ich, da habe ich sogar schon die Prüfung abgelegt. Aber ich würde mich sehr freuen, wenn du mir nun ein wenig mehr über Animagi erzählen würdest.“

„Sag nicht DU zu mir“ donnerte es wieder in Briannas Kopf.

„Ja, mein Lord, ich werde versuchen, es nicht mehr zu tun. Aer in Beauxbaton haben wir alle du gesagt“ entschuldigte sie sich bei ihm.

„Animagi wird man nur durch hartes Lernen und eine gute Selbstkontrolle. Das ist das einzige was dich zu erst interessieren dürfte, alles weitere werde ich dir im Verlauf unserer weiteren Übungsstunden erzählen, wenn du so weit bist“ erklärte Voldemort Brianna langsam.

„Darf man sich sein Tier überhaupt aussuchen, wenn ja, wäre ich gerne ein Phönix“ fragte Brianna hoffend.

„Nein! Man kann sich sein Tier nicht selber aussuchen. Das Tier sucht sich gewissermaßen den Zauberer. Ich habe bei dir eine gewisse Ahnung, was du werden könntest, aber ob meine Vermutung wahr ist, wird sich erst zeigen“ antwortete Voldemort ruhig auf Briannas Frage.

Voldemort schwang einmal seinen Zauberstab und plötzlich schwebte eine Kreidetafel frei im Raum, auf der verschiedene Zeichnungen abgebildet waren, die sich Brianna einprägen musste. Das Zimmer war nun nur noch von den Fackeln an der Wand erleuchtet.
Es wurde immer später und Brianna war am Ende mit ihren Kräften. Das Duellieren mit Voldemort war so anstrengend gewesen, dass sie am liebsten sofort ins Bett gegangen wäre.
Voldemort war währenddessen damit beschäftigt, Wurmschwanz und Savior durch den Raum zu scheuchen. Denn den Beiden fehlte nur noch dieses Zimmer, dass sie sauber machen mussten.

Savior und Wurmschwanz hatten beide einen Wischmopp in der Hand, der mit dem Zaubertrank durchnässt war. An den Stellen, an denen sie den Boden mit dem Trank gewischte hatten, stiegen nun babyblaue nach Eukalyptus riechende Säulen in die Luft, die sich wie Windrosen durch den ganzen Raum bewegten und alles sauber machten.

Als Brianna mit ihrer Aufgabe fast fertig war, war sie so müde, dass ihr Kopf auf den Tisch sackte und sie anfing zu schlafen. Doch nach kurzer Zeit wurde sie von Wurmschwanz unangenehm wach gerüttelt.

„Brianna komm schon, steh auf und geh ins Bett. Ihr macht morgen weiter.“

„Wo soll ich denn überhaupt schlafen“ fragte Brianna Wurmschwanz erschöpft, als sie das Zimmer verließ.

„Ich habe eben ein zweites Bett in Saviors Zimmer gestellt“ antwortete er schroff und machte auf dem Absatz kehrt und ließ sich neben Voldemort in einen Stuhl fallen.

„Wie war dein Unterricht“ fragte Savior Brianna neugierig, doch die machte ihm mit einer Handbewegung klar, dass sie nicht mehr zum Reden bereit war.
Nachdem sie das Zimmer betreten hatten, ließ sich Brianna vor Erschöpfung in ihr Bett fallen. Als sie so da lag, merkte sie wieder ihren schmerzenden Arm, doch als sie gerade Savior fragen wollte, wie es seinem Arm ginge, fielen ihr die Augen zu und sie schlief ein.

Fredi
Weltenträumer
Weltenlos
Benutzeravatar
Registriert: 07.06.2007
Beiträge: 27

Das Leben auf der dunklen Seite ( 9. Chap)

Beitragvon Fredi » Di 25 Sep, 2007 22:28

Kapitel 9.

Gesundheit, Gespräche und Tränen

„Steh auf“ schrie Bellatrix und weckte so Craik auf.

„Was ist denn los“ nuschelte Craik leise und drehte sich auf die Seite. Die Nacht war eine der besten gewesen, die er seit langer Zeit gehabt hatte, aber er hasste es, wenn man ihn vorzeitig weckte.

„Nichts ist los! Du sollst nur aufstehen, wenn du schon hier wohnen musst, dann kannst du auch etwas tun“ keifte sie ihn angriffslustig an.

„Jetzt lass mich endlich in Ruhe“ er schlug die Augenlider auf und starrte Bellatrix finster an.

„Du hast gehört was ich gesagt habe“ sagte sie und zog ihm im selben Moment die Decke weg. Bellatrix guckte nicht schlecht, als sie die ganzen Schnittwunden an seinem Körper sah.
Das von Craik notdürftig geflickte Bein, war lila angelaufen und stach ihr sofort ins Auge.

„Ach du meine Güte, was hast du denn da gemacht“ gluckste Bella ihn an.

„Das nenn ich einen kleinen Zwischenfall“ tat Craik ihre Reaktion ab und schlug die Decke wieder über sein Bein.

„Ich werde Narzissa Bescheid sagen“ antwortete ihm Bella und verschwand wieder aus dem Zimmer. Craik ließ sich wieder in sein weiches Bett zurückfallen und kuschelte sich in sein weiches Federkissen. Alles war so schnell gegangen, erst dieser Kampf, dann Borgin und dann auch noch Bellatrix mit ihrer Sippschaft.
Craik pochte der Kopf, alles schien ihn einzuholen. Er schloss die Augen und versank in einem tiefen Schlaf.

Gegen Mittag pochte es laut an der Tür. Craik schreckte aus seinem Schlaf wieder auf und saß sofort kerzengerade im Bett.

„Komm rein, wenn du keine schwarze Tarantel bist“ witzelte Craik belustigt rum.
Die Tür öffnete sich langsam und Narzissa steckte ihren Kopf durch die Öffnung.

„Wie geht es dir so“ fragte Narzissa besorgt und stieß die Tür weiter auf. Ihre sonst so klaren Augen waren rot angeschwollen, ihre Haare waren zu einem schlechten Zopf zusammen gebunden und ihr Umhang war von Mehl weiß gefärbt.

„Blendend“ entgegnete Craik sarkastisch und schüttelte seine Bettdecke über sich aus. Dabei erhaschte Narzissa einen kurzen Blick, auf das angeschwollene Bein.

„Nein! Geht es dir nicht. Bella hat mir das von dir erzählt. Lass mich das mal anschauen“ sagte Narzissa und setzte sich auf die Bettkante von Craiks Bett. Sie schob die Bettdecke ein wenig höher an seinem Bein und begutachtete es.

„Das sieht nicht gut aus! Ich habe ja gelesen was passiert ist, aber so wie das aussieht, wurde der Zeitungsartikel ein wenig verharmlost“ Narzissas Miene verfinsterte sich ein wenig.
Sie hob ihren Zauberstab und murmelte: „ Accio Medicalkoffer“. Kaum hatte sie geendet, war ein lautes Poltern im Flur zu vernehmen, das Rumpeln wurde immer lauter. Der Koffer knallte von einer Wand zur nächsten, bis er ins Zimmer geschwirrt kam und sich aufs Bett fallen ließ.

„Das hast du aber auch schon einmal besser gekonnt“ äußerte sich Craik zu dem Koffer.

„Ich weiß, aber“ doch da fing Narzissa an zu schluchzen, eine Träne folgte der nächsten und Craik lag verdutzt in seinem Bett.

„ Narzissa was ist denn los“ fragte Craik Narzissa besorgt.

„Ach es ist nur, dass ich Brianna gestern zu ihm gebracht habe“ Narzissa schluckte schwer.
„Und Draco, er ist weg, aber er will mir nicht sagen, wo er ist. Ich vermisse ihn so sehr. Und das alles nur, weil Lucius es verbockt hat“ sie schluchzte laut und wischte sich mit dem Saum ihres Zaubererumhanges die Tränen aus dem Gesicht. Craik beugte sich langsam vor und tätschelte ihr den Kopf.

„Alles wird gut! Ich verspreche es dir. Ich werde dir helfen, Draco wieder zu sehen“

„Das würdest du tun“ fragte Narzissa und zog eine Augenbraue fragend nach oben.

„Ja! Aber erst einmal muss ich mich erholen und am besten wäre es, glaube ich, wenn ich zu ihm gehe“ antwortete er und ließ wieder von Narzissa ab.

„Zu ihm“ stotterte Narzissa zaghaft.

„Ja! Ich habe ihn enttäuscht und will alles wieder gut machen“

„Aber du willst mir doch helfen“ flüsterte Narzissa leise und tupfte dabei mit ihrem Zauberstab auf Craiks Bein herum. Der Knochen zog sich langsam wieder zur rechten Stelle, die Schwellung schwächte sich ab, so dass er langsam wieder richtig auftreten konnte.

„So, dann schicken wir dich mal unter die Dusche. Um die Schnittwunden kümmere ich mich dann später“ sagte Narzissa und führte Craik zum Bad.

„Das wird mir gut tun“ meinte Craik und ließ Narzissa alleine vor der Badezimmertür stehen.
Craik streifte seine Lumpen ab und hüpfte unter die Dusche. Das Wasser war lauwarm und lief langsam an seinem Körper hinab. Der Dreck der letzten Tage wurde einfach hinfort gespült. Sein Kopf hörte auf zu hämmern, seine Glieder lockerten sich wieder aus der Verkrampfung, die ihm seit seinem Klammerfluch plagte.

Nachdem er im Bad fertig war, fand er in seinem Zimmer auf dem Bett ein paar neue Klamotten vor, die ihm Narzissa herausgelegt hatte.
Als er sich fertig angezogen hatte, verließ er sein Zimmer und ging hinunter in die Küche. Auf der Treppe flatterte sein schwarzer Umhang mit silbernen Schnallen hinter ihm her.
Er fühlte sich großartig, nur sein Magen grummelte ein bisschen. Als er die Tür zur Küche aufstoßen wollte, schepperte es dahinter laut. Ein Scherbenhaufen von teurem Porzellangeschirr lag verbreitet auf dem Boden. Narzissa liefen schon wieder die Tränen langsam am Kinn hinunter, die dann auf ihren Umhang tropften.

„Jetzt hör doch endlich auf zu flennen, dass ist ja nicht mit an zu schauen“ schnauzte Bellatrix Narzissa launisch an.

„Ich kann einfach nicht mehr“ seufzte Narzissa leise und schnäuzte ihre Nase in ein Taschentuch.

Craik ließ sich auf einen edlen, aus Mahagoni gefertigtem Stuhl fallen und schlug den Tagespropheten auf.

„Na! Hat der werte Herr auch mal ausgeschlafen“ raunzte Bellatrix nun Craik an.

„Halt die Klappe! Bei mir beißt du auf Granit“ entgegnete Craik und nahm dankend einen Teller mit Nudeln von Narzissa entgegen, dessen Hände nervös zitterten. Als Craik seine Hand auf ihre legte, hörten diese damit auf.

„Danke“ flüsterte sie ihm leise zu, sodass Bellatrix es nicht hören konnte. Sie drehte sich um und verließ die Küche. In der Eingangshalle blieb sie auf einmal stehen, dort an der Wand hing in einem wunderschönen Rahmen Brianna. Narzissa fing wieder an zu weinen.
„Mein Schatz, hoffentlich geht es dir gut“ sprach Narzissa mit sich selbst und ließ sich langsam zu Boden fallen.



Brianna saß wieder im verdunkelten Salon, der nur wieder vom Kerzenschein erleuchtet war. Voldemort zeigte ihr gerade mit Hilfe der Kreidetafel, was sie tun musste, damit sie ein Animagi werden kann. Die Schweißperlen standen ihr noch immer auf der Stirn, denn heute Morgen musste sie wieder duellieren. Aber dieses Mal war es nicht Voldemort gewesen, den es zu besiegen galt. Dieses mal war es Savior, der am Ende zu Boden gegangen war und von Wurmschwanz aus dem Zimmer gebracht werden musste.

„Brianna wiederhole dann doch noch einmal, was du tun musst, wenn du dich verwandeln willst“ zischelte Voldemort.

„Ich soll meine Gedanken zuerst ganz klar machen, dann soll ich mich darauf konzentrieren mich zu verwandeln und zum Schluss muss ich im Kopf eine komplizierte Formel aufsagen“ erklärte Brianna stolz, dass sie es geschafft hatte.

„Sie ist nicht kompliziert! Du bist nur zu oberflächlich. Lerne sie auswendig und du kannst es, bestimmt“ machte ihr Voldemort mit einer bittersüßen Stimme Mut.

„Lass es uns einmal ausprobieren“ schlug Voldemort ihr vor.

Brianna stellte sich in die Mitte des Raumes und löste sich von all ihren Gedanken. Ihr Kopf war so gut wie leergefegt. Anschließend konzentrierte sie sich darauf, sich zu verwandeln wie Voldemort es ihr gesagt hatte. Alles schien richtig zu sein. Dann war die Formel dran, Brianna sagte jedes Wort ganz ruhig und gelassen innerlich auf.

Voldemort hielt den Atem an. Konnte es angehen, dass sie sich bei ihrem ersten Versuch schon verwandelte?
Brianna drehte sich zweimal um sich selbst, dann stoben ein paar weiße Funken auf, aber nichts passierte.

„Du dummes Ding! Du hast die Formel nicht zu Ende aufgesagt“ blaffte Voldemort Brianna mit Zornesfunken an.
„Du hättest es beim ersten Mal schaffen können! Das schaffen nicht viele, die meisten brauchen Monate, aber du, du hast die Kraft dazu“ sagte Voldemort und schüttelte sauer den Kopf.

„Ja Meister, aber es war doch ein guter Anfang“ versuchte sich Brianna rauszureden.

„Ja! Ja! Geh jetzt besser, bevor es zu unschönen Szenen kommt“ zischelte Voldemort und schickte Brianna mit einer schroffen Handbewegung nach draußen.

Brianna tat wie ihr geheißen und verließ den Salon. Die Haustür stand offen, eine warme Sommerbriese kam ihr entgegen. Von der Wärme angezogen verließ sie das stickige Haus. Die Sonne tanzte auf ihrer Nase umher. Es ist so ein schöner Tag, da kann man doch nicht nur im Haus herumsitzen. Sie holte Savior schnell aus seinem Bett und ging mit ihm in den verwahrlosten Garten. Dort zauberte sie sich zwei Federballschläger, zwei Liegestühle und jedem ein kaltes Butterbier mit Sommerfrüchten.

„Erzähl doch mal etwas über dich“ forderte Brianna Savior auf.

„Was soll ich denn sagen? Ich bin dafür, dass du den Anfang machst“ sagte Savior kess und nippte an seinem Butterbier.

„Okay! Aber es ist immer dasselbe mit euch Jungs, immer müssen wir anfangen. Also, ich heiße, wie du sicherlich schon mitbekommen hast, Brianna Malfoy und bin siebzehn Jahre alt. Meine Eltern sind angesehene Zauberer in der Zauberergemeinschaft gewesen. Aber seit dem mein Vater in Askaban ist, haben wir es nicht mehr so leicht.“

„Dein Vater ist in Askaban? Ich dachte wir hätten alle rausgeholt“ fragte Savior aufgebracht.

„Na ja, Voldemort ist nicht so gut zu sprechen auf meinen Dad, falls du weißt, was ich damit meine“ bei den Worten Voldemort durchlief Savior ein kleiner Schauer.

„Du wagst es seinen Namen auszusprechen“ fragte er neugierig.

„Ja, wieso denn nicht. Er ist doch auch nur ein Mensch und wenn du mich fragst, kommt er ganz schön ins Schwitzen, wenn ich mich mit ihm duelliere“ brüstete sich Brianna und nahm einen großen Schluck von ihrem Bier.

„Ah, schmeckt das gut. Findest du nicht auch“ fragte Brianna freudig.

„Ja, es ist richtig gut“ antwortete er. Wenn er sich Brianna so anschaute, fand er sie richtig süß. So ein Mädchen war ihm noch nicht untergekommen, das so locker und frei ist.

„Aber jetzt erzähl du doch mal was“ drängte ihn Brianna.

„Also, ich bin achtzehn Jahre alt und habe nie ein richtiges Zuhause gehabt. Mein Vater ist als ich zwei Jahre alt war abgehauen. Meine Mum ist kurz nach meinem sechsten Geburtstag gestorben. Und von da an, habe ich mal hier und da gewohnt“ erzählte er Brianna mit einem verschmitzen Lächeln.

„Das ist ja schrecklich, aber von nun an wird alles anders. Ich bin jetzt ja da“ sagte Brianna und schenkte Savior ein Lächeln.

„Vielleicht“ antwortete er und stand auf.

„Wo willst du hin“ fragte sie.

„Ich dachte du willst mit mir Federball spielen“ entgegnete er ihr und half ihr auf.

„Du wirst verlieren“ flüsterte Brianna Savior leise ins Ohr.

„Wenn du meinst. Ich bin der Beste, gegen den du je gespielt hast“ zischelte er ihr bittersüß ins Ohr.

„Ich habe erst einmal verloren. Und das passiert mir nie wieder“ antwortete sie ihm.

„Ach ja, und gegen wen“ fragte er neugierig.

„Gegen meinen Bruder“ antwortete sie ihm und ging auf Position.

Ein spannendes Match begann. Ein Ballwechsel nach dem anderen. Die Sonne wanderte immer weiter um das Haus herum, bis sie so tief am Himmel stand, dass die Beiden beschlossen mit dem Spiel aufzuhören. Das Spiel endete unentschieden.
Beide tranken noch ein kaltes Butterbier und gingen gemeinsam wieder hoch zum Haus.

„Ich will aber eine Revanche“ nuschelte Savior Brianna ins Ohr.

„Ja das machen mir, denn ich will ja gewinnen“ hickste sie zurück.

Als beide das Haus betreten hatten, schlossen sie die Tür hinter sich. Wurmschwanz erwartete sie am Ende des Flures.

„Na, hattet ihr einen schönen Nachmittag“ fragte Wurmschwanz neidisch.

„Ja, den hatten wir“ nuschelte Savior zurück.

Wurmschwanz führte sie beide in die Küche, in der ein paar beschmierte Brote auf sie warteten. Sie aßen mit Wurmschwanz genüsslich und unterhielten sich über die neuesten Ereignisse, die der Tagesprophet in die Welt gesetzte hatte. Brianna und Savior verabschiedeten sich schon früh von Wurmschwanz und gingen in ihr Zimmer.
Beide ließen sie sich in ihre Betten fallen und schliefen sofort ein.

Brianna träumte von wilden Duellen mit Savior und ihrem Unterricht bei Voldemort. Da kam ihr ein Bild in den Kopf. Jetzt wusste sie, woran Savior sie ein wenig erinnerte. Es war Snape! Severus Snape! Doch dann verflog das Bild wieder und sie viel in einen tiefen Schlaf, aus dem sie erst am nächsten Morgen wieder aufwachen würde.

Fredi
Weltenträumer
Weltenlos
Benutzeravatar
Registriert: 07.06.2007
Beiträge: 27

Das Leben auf der dunklen Seite (10. Chap)

Beitragvon Fredi » Fr 05 Okt, 2007 16:28

Kapitel 10.

Ein Donnerwetter im St. Mungo

Mit schnellen Schritten stapfte eine Gruppe von drei Männern durch die Pfützen. Es hatte die ganze Nacht geregnet. Das blonde Haar Draco Malfoys wirbelte durch die noch dunkle Morgendämmerung. Unruhe lag in der kleinen Gruppe. Ihre Gesichter hatten sie mit schwarzen Totenkopfmasken verdeckt, lediglich ihre Haare waren durch das noch schwache Licht zu erkennen. Die schwarzen Umhänge waren am unterem Saum zerschlissen und staubig.

Die Schaufenster, an denen sie entlang schritten, waren mit Rollos zugezogen. Die Straßenlaternen gingen gerade in der kleinen Straße aus, durch die ein kühler Wind zog.
Draco Malfoy erschauderte ein wenig, ließ sich aber nichts anmerken. Als wenn ihm eine kleine Brise etwas ausmachen würde, wo er doch in den letzten Wochen die schlimmsten Tage seines Lebens erlebt hatte. Sie waren andauernd auf der Flucht gewesen. Sie konnten nie an einem Platz bleiben. Die Gefahr, dass sie gefasst wurden, war immer zu groß. Die Angst war immer allgegenwärtig. In alten Häusern hatten sie sich versteckt und wenn keins da war, haben sie sich im Wald vor den suchenden Auroren verkrochen. Es war eine aussichtslose Situation gewesen. Es gab keine Nachricht vom dunklen Lord oder auch sonst irgendjemandem an den sie sich hätten wenden können, ohne diesen in Gefahr zu bringen.

Plötzlich blieben die Drei vor einer dreckigen alten Schaufensterscheibe stehen. Severus Snape trat an die Scheibe heran und legte seine Hand an die Scheibe und flüsterte mit knappen Worten: „Drei!“

Eine ramponierte Schaufensterpuppe krümmte einen Finger und gab ihnen damit zu verstehen, dass sie passieren können.
Snape setzte einen Fuß durch die Scheibe, die nun passierbar geworden war und verschwand hinter dieser. Draco sprang mit einem großen Satz hinter ihm her, dicht gefolgt von Walden Macnair.

Als Draco auf der anderen Seite der Absperrung wieder zu sich fand, schaute er sich suchend nach Snape um. Hinter ihm stupste ihn McNair weiter in die große Halle hinein.
Ein großer Wegweiser zeigte dort den Zauberern die Aufteilung des Krankenhauses. Draco überflog ihn hastig.

EG Informationsschalter und Unfallaufnahme
1. OG. Verletzungen durch Tierwesen
2. OG ansteckende magische Krankheiten
3. OG Vergiftungen durch Zaubertränke und magische Pflanzen
4. OG Fluchschäden und Zaubererunfälle
5. OG Besuchercafeteria und Krankenhauskiosk

„Komm schon Draco! Wir haben keine Zeit, hier lange rumzustehen“ zischelte Snape ihm unter seiner Maske zu und zückte seinen Zauberstab.

„Ich wollte doch gar nicht“ antwortete Draco vorwurfsvoll.

„Na! Na! Draco! Du vergisst, was ich dir versucht habe klarzumachen” sagte er kalt und ging weiter in die große marmorne Halle hinein.

„Ahhh“ krächzte eine junge Frau hinter dem Informationstresen, der wie auch der Boden aus wunderschönem Marmor bestand.

Sie schrie verzweifelt aus Leibeskräften: „Hilfe“ doch dann verstummte sie.

Denn MacNair hatte sofort seinen Zauberstab auf sie gerichtet und mit einer kratzigen Stimme: „Avada Kedavra“ gesprochen. Woraufhin die junge Frau zu Boden sackte.

„Schnell jetzt“ sagte Snape ärgerlich und hastete die Treppe hinauf.

„Hoffentlich hat uns niemand gehört“ fügte Draco wütend hinzu und folgte Snape die Treppe hinauf.

„MacNair, hast du dieses Muggle Zeug mitgenommen“ fragte Draco MacNair neugierig und drehte sich fragend zu ihm um.

„Ja, habe ich, aber die Funktionsweise von diesen Dingern ist mir noch nicht ganz klar“ antwortete er ihm schroff.

Immer und immer höher führten die Stufen im Treppenhaus. Draco erschien es wie eine Ewigkeit, wie sie da schweigend die Treppen erklommen. Doch endlich hatten sie es geschafft. An der Wand hing ein blaues Schild auf dem in weißer Schrift „Obergeschoss“ stand. Auf einem kleinen Schild darunter hieß es „Cafeteria“. Es war lautes Geschirrgeklapper zu hören. Laute Stimmen riefen durch einander. Snape hielt vor der Tür inne und hielt die Anderen zurück.

„So Draco, ich hoffe, du hast endlich den Mut dazu, nicht nur dumm rumzustehen! Dein Zauberstab ist nämlich zum Zaubern da“ blaffte Snape Draco noch einmal genervt an, bevor er sich an MacNair wand.

„Du weißt Bescheid, falls ich es nicht schaffen sollte, schnappst du dir den Jungen und fliehst“ zischelte Snape ihm zu.

„Ja Severus“ antwortete er ihm und rückte seine Maske noch einmal zu recht.

In Draco machte sich Aufregung breit. Dieses Mal werde ich es allen zeigen. Ich werde nicht schon wieder versagen. Ich werde es tun. Ich werde es schaffen, machte sich Draco Mut.

Dann zogen sie alle ihre Zauberstäbe aus ihren Umhängetaschen und stürmten die Cafeteria.
Dort saßen rund zwei Dutzend Heiler und Heilerinnen, die vor ihrer Schicht noch eine Kleinigkeit zu sich nehmen wollten. Niemand bemerkte zunächst die drei maskierten Todesser, die mit erhobenen Zauberstäben in der Tür standen.

Draco, Snape und MacNair richteten ihre Zauberstäbe jeweils auf einen Zauberer, der ihnen am nächsten saß und murmelten gemeinsam: „Avada Kedavra“ drei grüne Lichtblitze sausten durch die Luft und trafen die Heiler in der Brust, an der Schläfe und am Rücken.
Ein Schrei durchzog den Raum, der sofort wieder verstummte, als Snape wieder einen grünen Lichtblitz durch den Raum schweben ließ.

Nun bemerkten auch die anderen Heiler die Drei, die nun hinter einem Tisch Deckung genommen hatten. Draco keifte unter nun lauten „Todesser“ rufen „Avada Kedavra“ und traf eine Heilerin am Rücken. Rote, lila, blaue, orange und türkise Blitze feuerten die Heiler durch den Raum auf die drei Todesser ab.
Snape und MacNair beschworen gemeinsam über sich und Draco ein Schutzfeld, das die Zauber einfach an ihnen abprallen ließ. MacNair holte aus seinen Manteltaschen drei rote Stangen mit der Aufschrift T.N.T.

„Und das benutzen Muggle zur Zerstörung von Gegenständen“ fragte Draco mit erstauntem Gesichtsausdruck.

„Ja! Ich habe aber keine Ahnung, wie das funktionieren soll“ merkte er griesgrämig an.

„Ich aber! Gib mal eine Stange her“ sagte Snape und nahm ihm eine Stange ab. Er richtete seinen Zauberstab auf die Zündschnur, die an der Seite der Stange befestigt war und murmelte: „Incendio!“ Die Zündschnur fing Feuer und sprühte wild Funken um sich.

„Und nun“ fragte MacNair neugierig.

„Ich weiß nicht genau“ entgegnete Snape ihm.

„Du musst es wegwerfen schnell“ schrie Draco Snape an. „ Schnell“ wiederholte er eindringlich.

Snape hob seinen Arm und warf die Stange weg. Die Stange prallte aber am Inneren des Schutzschildes der Drei ab und landete wieder in ihrer Mitte. Die Zündschnur war fast runter gebrannt.
Draco war nun nicht mehr zu halten. Er brüllte: „Raus hier! Raus! Sonst werden wir sterben! Raus!“ Die Beiden lösten sofort die Schutzwand auf. Noch im selben Moment richtete Snape seinen Zauberstab auf die Heiler und beschwor eine dichte Nebelwand, die nun die drei Todesser von den Heilern trennte. Draco rannte so schnell ihn seine Beine trugen wieder ins Treppenhaus. Er drehte sich nicht um. Er dachte nur, weg hier, schnell.
Plötzlich spürte er eine große Erschütterung, laute Schreie hallten im Treppenhaus wider. Putz rieselte von der Decke. Draco schlug die Kapuze seines Umhanges über seinen Kopf.
Hinter ihm rief ihm MacNair unter lauten Luft schnappen zu: „Da vorne rein!“
Draco gehorchte und stieß die Tür zum dritten Stock auf. Kurze Zeit später stürmte auch McNair in den Krankenhausflur.

Draco japste nach Luft: „ Wo ist Snape?“

„Ich weiß nicht. Er hat uns den Rücken freigehalten, glaube ich“ antwortete MacNair und kratzte sich den Kopf. Sollte er nun auf Snape warten oder sollte er auf ihn hören und mit dem Jungen fliehen? Nein! Er konnte nicht fliehen. Er sollte da rausgehen und Snape helfen. Schließlich hatte er ihn aus Askaban geholt. Er hatte ihm zur Flucht verholfen. Doch das Gewissen versagte und MacNair entschied sich im dritten Stock auf Snape zu warten.

Laute Rufe und Getrampel von Füßen waren im Treppenhaus zu hören. MacNair drängte Draco in eine kleine Abstellkammer, wo sie sich vor möglichen Auroren verbergen konnten.
Es polterte wieder laut über ihnen und Putz rieselte von der Decke.

„Klingt ganz so, als wenn Snape da oben ein ganz schönes Feuerwerk veranstaltet“ sagte Draco höhnisch.

„Klingt ganz so“ antwortete MacNair ihm.

„Sollten wir ihm nicht helfen“ schlug Draco vor.

„Spinnst du? Ihm helfen? Da kannst du dir dein Todesurteil ja gleich vom Zaubereiminister persönlich abholen“ entgegnete ihm MacNair belustigt, aber auch ein wenig entsetzt.
Über ihnen polterte es schon wieder, Schreie waren zu hören. Plötzlich wurde die Tür zum dritten Stock aufgeschlagen und zwei Heiler und eine Heilerin in weißen Kitteln kamen herein. Ihre Zauberstäbe hatten sie hoch erhoben.
MacNair rutschte noch weiter an die Wand heran.

„Lass uns sie kalt machen“ wisperte Draco MacNair leise zu.

„Lass mal lieber, die entdecken uns sonst noch“ flüsterte ihm MacNair, der einen widerlichen Mundgeruch hatte, leise zu.

„Dann bleib hier“ antwortete ihm Draco schroff. MacNair wollte ihn noch zurückhalten, aber der junge Malfoy hatte schon einen Fuß auf dem Flur.

„Hörst du das Emily? Der dreht da oben durch. Wenn der so weitermacht, dann liegt das Krankenhaus bald in Schutt und Asche“ wisperte ein Heiler einer jungen Frau zu.

„Hoffentlich kommen die Auroren bald, denn ich habe echt Angst“ antwortete ihm die Frau, die leicht mit den Beinen schlackerte.

„Irgendwo müssen die Beiden anderen Todesser doch auch sein“ sagte der andere Heiler.

„Wieso denn noch mehr“ fragte die Heilerin zaghaft.

„Na, weil die Überwachungskugeln drei Todesser gezeigt haben“ antwortete er ihr.

„Ach so“

Draco wartete, bis die Heiler an ihnen vorbeigegangen waren, dann erhob er seinen Zauberstab und murmelte ganz leise: „Avada Kedavra“ ein grüner Lichtblitz sauste durch den Raum und traf einen Heiler in den Rücken, der bäuchlings nach vorne viel.
Die Frau fing an zu schreien. Draco erhob erneut seinen Zauberstab und wisperte mit zusammen gebissenen Zähnen: „Avada Kedavra“ ein weiterer grüner Lichtblitz sauste durch den Flur und verfehlte den anderen Heiler nur knapp. Nun hatte der Heiler auch seinen Zauberstab auf Draco gerichtet und schrie: „Du dreckige Ratte! Stupor!“ Der Zauberstrahl verfehlte das Ziel. Nun war Draco wieder am Zug. Er schrie wieder „Avada Kedavra“ und dieses Mal traf er seinen Gegner, der von der Stärke des Zaubers durch die Luft gewirbelt wurde und tot auf dem Boden landete. Nun wandte Draco sich der Frau zu. Sie lag wehrlos auf dem Boden, zusammengekauert wie eine kleine Maus. Draco brachte es nicht übers Herz auch sie zu töten. Er hob seinen Stab und murmelte: „Stupor“ ein roter Lichtblitz traf die Frau und ließ sie erstarren. MacNair räusperte sich hinter ihm und fing an zu lachen.

„Du Feigling! Du traust dich nicht diese Frau zu töten“ fragte er mit einer hässlichen Lache.
„Dann werde ich es tun! Avada Kedavra“ nun schoss ein grüner Lichtblitz aus seinem Zauberstab und ließ die Frau zur Seite fallen.
„Wir verschwinden“ sagte er mit ernstem Gesichtsausdruck und lief wieder zurück ins Treppenhaus. Draco folgte ihm langsam. Was hatte er getan? Er hatte zwei wehrlose Menschen umgebracht. Sie hatten ihm nichts getan. Aber ich habe sie umgebracht. Und dann dieser Feigling von MacNair. Ich musste die Beiden töten. Er hat nur in seinem Kämmerchen gewartet und die Situation grundlos ausgenutzt.
Nun wurde er sauer und folgte MacNair das Treppenhaus hinunter.
Zwischen durch blieben MacNair und er immer wieder stehen und warfen noch ein paar Dynamitstangen in die anderen Stockwerke und versiegelten die Türen.
Es knallte und polterte. Es drohte ihnen die Decke auf den Kopf zu fallen, die nur noch durch einen vorinstallierten Deckeneinsturz Schutz gesichert waren.
Mit einem großen Satz verließen sie das Treppenhaus und fanden sich in der marmornen Eingangshalle wieder. Eine Fahrstuhltür auf der anderen Seite der Halle öffnete sich und ein torkelnder verletzter Severus Snape kam aus ihm rausgestürzt.
Draco stürzte auf ihn zu und stützte ihn, bis sie zum Ausgang kamen. Sie durchstiegen die Schaufensterscheibe und fanden sich auf der noch immer fast unbelebten Straße wieder. Der Regen, der in der Nacht gefallen war, war nur noch vereinzelt in kleinen Pfützen wieder zu erkennen. MacNair richtete seinen Zauberstab auf den Himmel, über dem alten Gebäude und murmelte: „Morsmordre!“ Ein grüner Totenkopf erschien über dem alten baufälligen Gebäude, dessen Fassade leicht abbröckelte.
MacNair und Snape nickten sich kurz zu und nahmen Draco bei der Hand.
Ein leises „Plopp“ und die Drei waren verschwunden.

Fredi
Weltenträumer
Weltenlos
Benutzeravatar
Registriert: 07.06.2007
Beiträge: 27

Das Leben auf der dunklen Seite (11. Chap)

Beitragvon Fredi » Di 06 Nov, 2007 18:58

Kapitel 11.

Geheimnisse, Offenbarungen und ein Auftrag


Brianna lag auf ihrem Bett und starrte an die Decke. Ihre Arme lagen schlaff neben ihr. Auf ihrem linken Unterarm brannte das dunkle Mal. Sie hatte angeschwollene Augenlider, die leicht grün geschminkt waren. An einem kleinen Tisch in ihrem Zimmer lagen aufgeschlagene Bücher. Auf den Einbänden stand: Schlangen und andere vertraute, Todesflüche aufgefrischt, Salazar Slytherins Hogwarts, Das Buch des Bösen, Dunkle Zauberergeschichte und Animagi leicht gemacht.
Es klopfte leise an der Tür, sodass Brianna aus ihren Träumen aufschreckte. Ihr Blick wanderte langsam zur Tür, die nun nach innen aufgestoßen wurde.
Im Türrahmen stand Savior, der genauso geschafft aussah wie Brianna.

„Du bist dran“ gähnte er und setzte sich auf ihre Bettkante.

„Was? Ich habe mich doch gerade erst hingelegt“ entgegnete sie ihm müde.

„Genau genommen, liegst du hier schon den ganzen Vormittag“ flüsterte er leise.

„Oh“ antwortete sie missmutig und rollte sich langsam aus dem Bett. Als sie schon die Türklinke in der Hand hatte, griff Savior sie am Arm und hielt sie zurück.

„Brianna, du schaffst das“ wisperte er ihr ins Ohr. Anschließend ließ er sie los und sie verließ das Zimmer. Gedankenverloren ging sie durch den Flur und dann in die Küche, dort nahm sie sich einen Apfel aus einem Korb und biss herzhaft hinein. Sie hatte vorher noch nichts gegessen. Ihr Magen knurrte, aber es war nicht viel Zeit zum Essen, denn das Training von Voldemort wartete. Seit ihrem Tag mit Savior vor dem Haus waren schon zehn Tage vergangen. Seitdem hatten sie beide keine ruhige Minute mehr gehabt. Beide mussten sie lernen Animagi zu werden. Das zerrte stark an ihren Kräften, zudem mussten sie die dunklen Künste erlernen. Bei Savior war es noch schwieriger, denn er konnte noch nicht apparieren.

Jedes Mal, wenn sie versuchte sich zu verwandeln, stoben Funken, aber nichts passierte.
Das brachte Voldemort jedes mal in Rage, sodass Brianna in Deckung ging, damit sie nicht unter seinem Wutausbruch leiden musste. Sie hoffte inständig, dass es bald klappen würde. Mittlerweile war sie nämlich auch ganz schön aufgeregt, was sie für ein Tier werden würden. Sie biss noch einmal großes Stück Apfel ab, dann betrat sie den Salon, in dem Voldemort in seinem schwarzen Lehnstuhl auf sie wartete.

„Du kommst spät“ blaffte er sie böse an.

„Ja, aber“

„Los! Versuch es! Zeig mir, ob du es kannst“ schnitt er sie forsch ab und zeigte mit seiner Zauberstabspitze auf die Mitte des Raumes. Brianna gehorchte und stellte sich auf den Mittelpunkt des Raumes, der schon total verkohlt war. Brianna machte sich frei von allen Gedanken, konzentrierte sich darauf sich zu verwandeln und sagte innerlich die Formel auf. Sie fing an sich um sich Selbst zu drehen, weiße und goldene Funken stoben auf, doch es passierte nichts weiter. Sie hörte langsam auf sich zu drehen und stand wieder vor Voldemort, dessen rote Augen zornfunkelnd zu ihr aufschauten.

„Gleich noch einmal“ forderte er sie knapp auf und ließ sich wieder in seinen Stuhl zurückfallen.

Sie versuchte es immer wieder, aber es wollte einfach nicht klappen. Ihre Kräfte schwanden immer mehr. Sie fühlte sich, als wenn sie einen Marathon gelaufen wäre, der einfach nicht Enden wollte. Irgendwann stoppte Voldemort ihre Bemühungen und forderte sie auf, sich auf einen Stuhl ihm gegenüber zu setzen.

„So, hast du Salazars Worte studiert, um sie sinngemäß weiter zu führen“ fragte er sie mit hoffendem Unterton.

„Ja, aber ich wollte eigentlich noch einmal fragen, warum ich das alles lernen soll“ fragte sie ihn mit einer gewissen Art von Skepsis.

Voldemort erhob sich aus seinem Sessel und fing an zu erzählen: „Wie du sicherlich weißt, war Salazar Slytherin einer der Gründer Hogwarts. Er war gegen die Schulart der anderen Mitgründer. Er wollte nur Reinblütler auf Hogwarts unterweisen und die Schule von anderen Menschen reinwaschen. Bevor er der Schule den Rücken kehrte, baute er in Hogwarts Verstecke ein, die nur Eingeweihte oder seine direkten Nachfahren finden können.“

„Meinst du die Kammer des Schreckens“ fragte Brianna nun mit neuem Lebensmut nach.

„Du dummes Ding! Du hast es schon wieder getan! Aber nun gut. Ja, du hast Recht, die Kammer war eine dieser Verstecke, aber Salazar hatte damit gerechnet, dass man früher oder später die Kammer des Schreckens entdecken wird. Deshalb hat er vorgesorgt.“

„Ja, aber was bringt mir das denn“ fragte Brianna schnippisch.

„Dir Brianna, dir wird die große Ehre zu Teil, dieses Jahr in Hogwarts dein Unwesen zu treiben“ offenbarte er ihr mit funkelnden Augen.

„Oh! Ich... ich weiß nicht, ob ich das kann“ stotterte Brianna leise.

„Mach dir keine Gedanken, dass schaffst du schon. Du hast Qualitäten. Du musst sie nur nutzen“ ermutigte Voldemort sie.

„Und wann geht es los“ fragte sie nun ganz aufgeregt. Sie konnte es kaum glauben. Sie würde hier wegkommen. Schon bald würde sie über die Ländereien von Hogwarts schreiten. Wie oft hatte ihr Bruder ihr vorgeschwärmt, wie schön es dort sein soll. Doch da, fiel ihr wieder Beauxbaton ein. Was würden ihre Freundinnen sagen, wenn sie nicht kommen würde. Jetzt wo sie ihre UTZ machen sollten. Wie sehr vermisste sie ihre Freundinnen. Sie nahm sich fest vor, diese bald zu besuchen.

„Am 1. September geht dein Zug vom Gleis 9¾. Da gibt es nur ein Problem“ deutete Voldemort vorsichtig an.

„Was denn für ein Problem nun schon wieder“ erwiderte Brianna genervt.

„Na ja, nach der Sache mit deinem Bruder, kann es ziemlich schwer für dich werden. Es wird schwierig für dich, meinen Befehlen folge zu leisten. Deshalb sollst du ja auch lernen, dich zu verwandeln“ zischelte er ihr zu.

„Ach was, wir haben doch noch sieben Tage Zeit“ sagte Brianna und strahlte dabei über beide Backen.

„Wenn du meinst“ antwortete Voldemort und forderte sie auf, sich wieder ins Zimmer zu stellen und es wieder zu versuchen.

Brianna stand auf und ging mit neuer Hoffnung, es endlich zu schaffen, in die Mitte des Raumes. Sie machte sich von allen Gedanken frei und sagte innerlich die Formel auf. Der Raum fing an sich zu drehen, die Funken stoben wie immer, aber etwas veränderte sich. Brianna fühlte, dass etwas diesmal anders war. Anders als die hundert Male vorher.



Währenddessen hatte es sich Savior auf seinem Bett bequem gemacht und überflog ein paar Seiten des Buches „Todesflüche aufgefrischt“. Nach einiger Zeit verging ihm die Lust am Lesen und er verließ das Zimmer. Im Flur wich er den nassen Regentropen aus, die durch das teilweise undichte Dach tropften. Der Regen prasselte so heftig, dass man in dem alten Haus das Gefühl hatte, es fiel einem der Himmel auf den Kopf. Savior schlich leise die Treppe ins obere Stockwerk hinauf, oben roch es noch immer stark nach Eukalyptus. Aus einem naheliegenden Zimmer war ein leises Wimmern zu hören.
Savior konnte sich nur zu gut denken, wer dort drin war. Er trat einfach ins Zimmer ohne anzuklopfen. Dort kniete Wurmschwanz auf allen Vieren und hatte sein Gesicht in seinen Händen vergraben.

„Warum nur? Warum musste das alles passieren? Erst Krone, dann Tatze und nun auch noch Moony! Ich will nicht mehr. Ich kann nicht mehr. Was muss ich tun, damit meine Taten endlich vergessen werden? Ich habe meine Freunde verraten! Wieso nur“ schluchzte Wurmschwanz leise vor sich hin.

Savior musste schmunzeln, sagte aber nichts. Er blieb einfach im Türrahmen stehen und hörte Wurmschwanz weiter zu.

Eine Stimme in Wurmschwanz Kopf sagte ihm aber, dass er das Richtige getan hätte. „Wenn du es nicht getan hättest, wärst du nun tot“ ging es ihm durch den Kopf.

„Na und? Dann wäre ich eben tot. Immer noch besser als hier. Bald werden sie wieder gehen und dann werde ich wieder mit ihm alleine sein. Nur noch ich und mein Herr“ murmelte er vor sich.

Savior machte große Augen, was hatte das zu bedeuten? Bald werden sie nicht mehr da sein? Würde Brianna ihn schon bald verlassen oder würden sie sogar gemeinsam einen Auftrag bekommen? Aber warum wollte er lieber tot sein, als zu leben? Und wer waren Tatze, Moony und Krone. Waren, dass Tiernamen oder wer war das?
Savior räusperte sich laut, um auf sich aufmerksam zu machen. Wurmschwanz schreckte auf und drehte sich um.

„Wie lange stehst du schon da“ fragte Wurmschwanz zögerlich.

„Lange genug“ antwortete er ihm. „Wenn du willst, kann ich deinen Traum wahrmachen“ bot Savior ihm mit kalter Stimme an.

„Was denn für einen Traum“ fragte Wurmschwanz und versuchte seine Nervosität zu überschatten.

„Na, den, dich tot zu sehen“ erwiderte ihm Savior kühl.

Savior zückte seinen Zauberstab und wollte ihn auf Wurmschwanz richten, doch im selben Moment verwandelte sich Wurmschwanz in eine Ratte, die sich schnell aus dem Staub zu machen versuchte. Allerdings kam er nicht weit, denn Savior war schneller, er richtete seinen Zauberstab auf die nun fliehende Ratte und murmelte: „Stupor“. Der rote Lichtblitz sauste auf die Ratte zu, die sofort in ihrer Bewegung stehen blieb.

Savior beugte sich zu der Ratte runter und nahm sie auf den Arm und streichelte ihr über den Rücken. „Na, was soll ich mit dir machen“ fragte Savior die stumme Ratte mitleidig.
Er betrachtete sich die Ratte ein wenig genauer. Sie unterschied sich nicht im geringsten von Wurmschwanz. Das Fell des Tieres war fettig und ziemlich kratzig. Eine Kralle fehlte ihr zudem auch noch.

Savior war drauf und dran Wurmschwanz von seinen Qualen zu befreien und ihm diese grausige Welt zu ersparen. Doch ihm wurde bewusst, dass es keine richtige Genugtuung für ihn sein würde. Er setzte die Ratte auf einem Wandregal ab und schwang seinen Zauberstab.
Die Ratte löste sich aus ihrer Erstarrung und verwandelte sich wieder in Peter Pettigrew.
Wurmschwanz fasste sich an den Hals.

„Musst du einen denn so grob drannehmen“ fragte Wurmschwanz ein wenig kratzbürstig.

„Ich dachte du kannst das schon ab“ entgegnete dieser knapp.

„Wenn du meinst“ antwortete er und wendete sich dem weit geöffneten Fenster zu.

„Ach komm schon, so war das nun auch wieder nicht gemeint“ versuchte sich Savior aus der Affäre zu ziehen. Doch Wurmschwanz interessierte es gar nicht. Er hatte nur Augen für die wunderschöne Schleiereule, die auf dem Dielenbrett Platz genommen hatte. Sie hatte beigene Federn mit braunen Farbtupfern. Die wenigen Sonnenstrahlen, die durch die dichten Regenwolken hindurch schienen, ließen die Eule edel aussehen.
Savior trat zu Wurmschwanz an die Seite und hielt der Schleiereule einen Finger hin.
Die Eule hüpfte ein wenig vor und biss ihm sanft in den Finger. Dann ging eine Verwandlung mit ihr vor und Savior und Wurmschwanz riefen erstaunt wie aus einem Mund: „Brianna!“

Mein Name ist Dobby Sir
Weltenträumer
Weltenlos
Benutzeravatar
Geschlecht: Weiblich
Alter: 30
Registriert: 14.07.2007
Beiträge: 107

Beitragvon Mein Name ist Dobby Sir » Mo 12 Nov, 2007 17:11

boah echt hammers diese ff.... =)) schreib schnell weiter....

lg dobbele

Fredi
Weltenträumer
Weltenlos
Benutzeravatar
Registriert: 07.06.2007
Beiträge: 27

Das Leben auf der dunklen Seite (12. Kapitel)

Beitragvon Fredi » Do 22 Nov, 2007 17:34

Kapitel 12.

Eine Eule lernt fliegen

Brianna breitete ihre Schwingen aus und kreiste immer tiefer und tiefer auf das alte Riddle Haus zu. Der Wind wehte ihr durchs Gefieder, das durch die Sonnenstrahlen einen leicht goldenen Schein bekam. Brianna freute sich über ihre neu erlernten Kräfte und sah der Zukunft zuversichtlich entgegen. Erst würde sie dieses Haus verlassen und dann würde sie nach Hogwarts fahren. Sie ließ es sich ganz langsam durch den Kopf gehen „ nach Hogwarts“.
Die ganze Nacht war sie draußen geblieben und hatte sich mit ihren neuen Fähigkeiten vertraut gemacht. Sie konnte nun im Dunkeln sehen und seltsamer Weise hatte sich diese Fähigkeit auch auf ihr menschliches Ich übertragen. Sie fiepte fröhlich vor sich hin und segelte ganz langsam auf ein Dielenbrett zu, das zu Saviors Zimmer gehörte.
Sie zog ihre Schwingen eng an den Körper ran und landete noch ein wenig holprig auf dem Dielenbrett.

Savior lag noch in seinem Bett und schnarchte leise vor sich hin. Sein Gesicht hatte er zur Wand gedreht, sodass Brianna nur seinen Rücken zu sehen bekam. Brianna neigte sich ein wenig vor und klopfte mit ihrem Schnabel auf das alte Holzdielenbrett. Savior drehte sich auf den Rücken und öffnete seine Augen.

„Was ist denn das“ nuschelte er leise und sah sich suchend im Zimmer um, aber da war nichts zu sehen. Brianna hüpfte mit einem großen Satz vom Dielenbrett auf die Bettkante von Saviors Bett und fiepte wieder fröhlich vor sich hin. Savior erschrak und drehte sich auf den Bauch.

„Oha! Brianna! Musste das denn sein“ blaffte Savior sie mit noch halb offenen Augen an.

Brianna piepte daraufhin nur noch einmal laut und flog wieder aus dem geöffneten Fenster hinaus in die frische Luft.

Savior sprang hastig aus seinem Bett und lief zum Fenster und schaute Brianna nach, die gerade hinter dem alten Gartenschuppen verschwand. Er wandte sich wieder vom Fenster ab und durchwuschelte sein schwarzes Haar, sodass es in alle Richtungen von seinem Kopf abstand. Er tapste langsam auf seinen Schrank zu und zog sich ein paar Sachen über und verließ das Zimmer. In der Hoffnung, dass er sich auch bald verwandeln konnte.

Als Savior in die Küche kam, saß Wurmschwanz schon am Esstisch und las gebannt die Titelseite des Tagespropheten. In seiner linken Hand, hielt er ein halb abgebissenes Fledermauscreme´ Brötchen, das er anscheinend total vergessen hatte. Savior ließ sich ihm gegenüber in einen Stuhl fallen und nahm sich auch ein Brötchen, das er mit Erdbeermarmelade bestrich. Er richtete seinen Zauberstab auf einen weit geöffneten Schrank und ließ ein Glas hinausschweben, das er in der Luft noch mit Kürbissaft befüllte, bevor er es sachte auf den Tisch runterließ.

Savior biss in sein Brötchen und beobachtete Wurmschwanz über seine Brötchenkante. Wurmschwanz hatte noch immer nicht zu Savior aufgeschaut. Er saß einfach nur da und las wie gebannt den Tagespropheten. Ein kleines Zucken in seinem Mundwinkel ließ aber darauf schließen, dass er am Leben war. Savior griff mit seiner rechten Hand nach seinem Kürbissaft und betrachtete die Rückseite des Tagespropheten. Die Seite war mit Steckbriefen beschriftet, und neben jeder kleinen Beschreibung des Täters war ein kleines bewegtes Bild zu sehen.
Da hieß es:

Bellatrix Lestrange

Vorsicht vor dieser Zaubererin!
Sie ist aus Askaban ausgebrochen und ist höchst gefährlich.
Bellatrix Lestrange hat dichtes, schwarzes glänzendes Haar und ist mittelgroß.
Es ist eine Belohnung von 1365 Galleonen 7 Sickeln und 27 Knuts auf sie ausgesetzt.
Wer sie sehen sollte, der meldet dies unverzüglich dem zuständigen Aurorenbüro.
Hinweise auf ihren Aufenthaltsort werden mit 69 Knut belohnt.

Saviors Blick wanderte auf den unteren Teil der Zeitung. Er zuckte zusammen, was war das? Da stand sein Nachname und der Mann auf dem Foto sah ihm so ähnlich, dass es ein Wunder wäre, wenn sie nicht verwandt wären. Savior überflog schnell den Text.

Severus Snape


Severus Snape wird wegen des Mordes an Albus Dumbledore, Merlin Erster Klasse, gesucht.
Er ist vermutlich mit einem 17- jährigen blonden Jungen namens Draco Malfoy unterwegs.
Wer die Beiden sehen sollte, der sollte sich ihnen nicht in den Weg stellen.
Hinweise auf den Aufenthalt der Beiden werden mit 69 Galleonen belohnt.
Bei Auslieferung der Flüchtigen gibt es eine Belohnung von 13654 Galleonen und 12 Sickel.

Wurmschwanz schaute hinter seiner Zeitung auf und bemerkte nun zum ersten Mal Savior, der ihm gegenübersaß.

„Oh, guten Morgen Savior“ sagte Wurmschwanz mit leichter morgendlicher Muffeligkeit in der Stimme. Als er geendet hatte, biss er wieder in sein Brötchen und schlug die Zeitung wieder auf.

„Morgen“ nuschelte Savior nachdenklich und führte sein Glas wieder zu seinem Mund.
In seinem Kopf schallten immer wieder die Worte: Severus Snape... Snape. Da fiel ihm wieder etwas ein, dass Brianna eventuell ihren Vater kannte. Doch da drängte sich noch etwas viel größeres in seinen Kopf. Wie hieß der Junge, mit dem Severus zusammen wahr? Savior huschte noch einmal schnell mit seinen Augen über die Zeilen und da stand er: Draco Malfoy. Das bedeutete, dass Briannas Bruder vielleicht etwas mit seinem Vater zu tun hatte. Savior wusste nicht mehr wohin mit den Gedanken, urplötzlich wurde ihm schlecht. Er stieß den Stuhl um, auf dem er gesessen hatte und lief aus dem Zimmer durch den Flur, die Treppe hinauf, stieß die Badezimmertür auf und sprang im letzten Moment zum Klo.

Wurmschwanz saß verdutzt in der Küche. Wo war er denn nun schon wieder hin gerannt, dachte er sich ärgerlich und legte die Zeitung auf den Tisch und machte sich auf die Suche nach Savior. Den Tagespropheten ließ er aufgeschlagen auf dem Tisch liegen.

Auf der Titelseite hieß es in großen schwarzen Lettern:

Todesser attackieren St. Mungo, wo ist man noch sicher?

Gestern am frühen Morgen haben drei maskierte Todesser das St. Mungo Hospital fast in Schutt und Asche gelegt. Die treuen Untergebenen von Lord Voldemort, wie er sich selber nennt, handelten skrupellos und mit noch unbekannten Waffen. Bei den drei Todessern handelt es sich wahrscheinlich um Severus Snape, der wegen des Mordes an Albus Dumbledore, Merlin Erster Klasse, angeschuldigt worden ist. Einer seiner Komplizen soll der junge Draco Malfoy sein, dessen Vater schon ein großer Anhänger von Voldemort gewesen sein soll. Bei dem dritten Flüchtigen handelt es sich wahrscheinlich um den ehemaligen Ministeriumsangestellten MacNair, der sich seit der Rückkehr des dunklen Lords bedeckt hält. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Wer einen der Drei sichten sollte, der sollte dies sofort dem dafür zuständigen Amt melden.
Bei dem Attentat wurden keine Patienten des St. Mungo Hospitals verletzt. Gestern Abend gab der St, Mungo Oberheiler eine späte Pressekonferenz ab, in der er zu tiefst betroffen bekannt gab, dass 15. Heiler und Heilerinnen dem Attentat zum Opfer gefallen waren.
Es hatte den Anschein, dass die Todesser kein bestimmtes Ziel verfolgt hatten. Es schien, als seien die Zeiten zurück, in denen die Todesser durch die Straßen zogen um Chaos zu stiften.
Das Zaubereiministerium äußerte sich gestern nicht mehr zu dem Attentat im St. Mungo. Es wird heute mit einer neuen Sicherheitsbekanntgabe zu rechnen sein, die der Zaubereiminister vorstellen wird. Der bekannte Auror Mad-Eye Moody gab eine kurze Stellungnahme zu der Schreckenstat. Aus seinen Worten wurde laut, dass das Zaubereiministerium alle Hebel in Bewegung gesetzt hat, damit die Täter bald gefasst werden. Zudem meinte er, dass man zu Hause am sichersten aufgehoben sei. Der Betrieb im Hospital wird wahrscheinlich schon nächste Woche wieder ganz normal aufgenommen werden. Die Trauerfeier um die Toten findet am 28. August statt.


Brianna zog wieder die Flügel an ihren Körper und landete auf ihrem Fensterbrett. Vom Fensterbrett aus hüpfte sie auf ihr Bett und verwandelte sich wieder in die leibhaftige Brianna zurück. Mit einem lauten Gähnen streckte sie sich lang auf ihrem Bett aus. Die Anstrengungen der Nacht machten sich nur leicht bemerkbar. Der Gedanke daran, dass sie hier bald weggehen würde, erfüllte sie mit Kraft und Freude. Sie dachte darüber nach, wie es wohl in Hogwarts sein wird. Ob sie dort viele Freunde haben wird? Doch die größte Frage im Augenblick für Brianna war das Haus, in das sie kommen wird. All ihre Vorfahren, waren in Slytherin gewesen...

Brianna fielen nach einer Zeit die Augen zu. Sie träumte von rasanten Flugmanövern und Hogwarts. In Hogwarts war sie aber nicht allein, da stand jemand neben ihr. Sie wusste aber einfach nicht wer es war. Sie konnte nicht einmal sehen, ob es ein Mädchen oder ein Junge war. Doch plötzlich schreckte Brianna auf. Denn eine kleine braune Eule saß auf dem Fensterbrett und hackte auf das Holz ein. Brianna stand hastig auf und nahm der Eule den Brief vom Bein ab, sodass die Eule wieder losfliegen konnte.

Auf dem Brief stand der Absender in grünen Lettern

Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei
Stellvertretende Schulleiterin
Minerva McGonagall


Brianna öffnete den Brief, der mit einem Siegel verklebt war, auf dem das Schullogo eingeprägt war. Sie entfaltete das Pergament und fing an zu lesen. Die Schrift, war in derselben grünen Schrift geschrieben, wie auch schon der Umschlag.

Mrs. Brianna Malfoy

Wir haben uns dazu entschlossen, dass sie ihr letztes Schuljahr in dem Bewusstsein eines gesunden Engländers bei uns absolvieren dürfen. Das Austauschprogramm funktioniert, wie folgt:

Sie werden, wie die Erstklässer einem Haus unterwiesen.
Sie werden ihren Stundenplan selber zusammenstellen.
Sie werden in ihrem Gemeinschaftsraum, wie auch alle anderen wohnen
Ausflüge nach Hogsmeade sind nur gestattet, wenn ihre Mutter zustimmt.

Weitere Regeln werden in der Großen Halle verkündet.

Stellvertretende Schulleiterin
Minerva McGonagall

Anbei

Mitbringliste
Einverständniserklärung


Brianna überflog die Mitbringliste und machte sich mit einem kurzen Zauber am Körper frisch. Anschließend zog sie sich neue Klamotten an und steckte die Mitbringliste in die Tasche. Fast tänzelnd ging sie auf den Flur und passte Voldemort dort ab.

„Hey! Die Mitbringliste ist da“ sagte Brianna freudig und strahlte ihn wie ein Honigkuchenpferd an.

„Guten Morgen“ zischelte er sie finster an. Er zog ein paar goldene Galleonen aus seiner Manteltasche und steckte sie Brianna zu.

„Dann mal los“ sagte er und wandte sich wieder zum gehen ab.

„Aber, wie komm ich denn da hin“ fragte Brianna nun ein wenig ungläubig.

„Wozu, kannst du fliegen“ schnauzte er sie an und verschwand im Salon.

Brianna wurde in diesem Moment klar, wie ihr das Animagi sein nützen konnte. Es fiel ihr wie Schuppen von den Augen. Sie lief zurück in ihr Zimmer, schnappte sich eine Tasche, die sie von zu Hause mit gebracht hatte und verwandelte sich wieder in eine Eule. Sie stieß sich kräftig vom Boden ab und fing an mit den Flügeln zu schlagen. Die Welt unter ihr zog wie ein Film an ihr vorbei. Sie überflog Felder und kleine Dörfer, ab und zu überflog sie auch eine große Autobahn. Doch irgendwann tauchten die Ausläufer von London vor ihr auf. Sie flog immer weiter über London, bis sie sich langsam zu Boden kreisen ließ. Der Boden kam immer näher, doch niemand schien sie sonderlich wahrzunehmen. Brianna schaute sich noch einmal die Winkelgasse von oben an und entschied sich vor Olivanders Zauberstabladen zu landen. Dieses Mal gelang ihr die Landung schon weniger holprig. Im fast selben Moment, in dem sie aufsetzte erschien die richtige Brianna vor dem Zauberstabladen. Sie schaute sich einmal kurz um und zog das gefaltete Pergament mit der Mitbringliste aus der Tasche.

Brianna nahm sich zuerst vor, die Bücher für ihr kommendes Schuljahr zu kaufen. Sie ging noch einmal die Liste durch, dann schlurfte sie in Richtung Flourish & Blotts. Im Schaufenster waren die Bestseller des Monats ausgestellt, die Brianna kurz liebäugelte, bevor sie den Laden betrat. Eine ältere Verkäuferin kam auf sie zugeeilt und fragte höflich, ob sie Hilfe benötigte. Brianna nahm dankend an und gab der Frau ihre Bücherliste.

„Kindchen, fährst du zum ersten Mal nach Hogwarts“ fragte die nette Verkäuferin neugierig.

„Ja! Ich war vorher in Beauxbaton“ antwortete Brianna fröhlich. Sie fand es angenehm sich endlich einmal mit einem andern Menschen zu unterhalten.

„Oh! Und wie kommst du nun nach Hogwarts, wo es in Beauxbaton doch so schön sein soll“ entgegnete sie und schüttelte leicht den Kopf.

„Ich mache bei einem Austauschprogramm mit. Beauxbaton ist tatsächlich sehr schön, aber nach allem was ich gehört habe, ist Hogwarts auch sehr schön.

„Schön ja, aber nun wo Dumbledore“ die Verkäuferin schnäuzte in ihr Taschentuch „tot ist, wird Hogwarts sicherlich nicht mehr ganz so sicher wie in vergangen Zeiten sein“ brachte sie heraus, dann schnäuzte sie schon wieder in ihr Taschentuch.

„Wer übernimmt eigentlich sein Amt“ fragte Brianna ein wenig betroffen.

„So...soweit ich weiß gibt es noch keinen“ stotterte sie und griff ein paar dicke Bücher aus dem Regal, vor dem sie standen.

Nachdem die Verkäuferin alle Bücher zusammen gesucht hatte, gingen sie zur Kasse und Brianna bezahlte die Bücher mit dem Geld das Voldemort ihr mitgegeben hatte. Als Brianna die Tasche mit den Büchern schon greifen wollte, hielt sie die Verkäuferin zurück und gab ihr noch ein Buch, dass Brianna aus dem Schaufenster wiedererkannte.

„Em, was soll das denn“ fragte Brianna mit großen Augen.

„Liebes, du hast es doch im Schaufenster so sehnsuchtsvoll angeschaut. Sieh es als Geschenk von mir für dich“ sagte die Frau und schenkte Brianna ein Lächeln.

„Danke“ antwortete Brianna begeistert und wandte sich ab zum gehen. Als sie die Klinke schon in der Hand hatte, drehte sie sich noch einmal um und sagte: „Nochmals Danke! Tschüss, einen schönen Tag noch“ und verschwand wieder auf der fast unbelebten Winkelgasse.
Brianna klapperte noch die restlichen Läden ab, bis sie sich entschloss wieder nach Hause zu fliegen. Sie wollte sich gerade verwandeln, da fiel ihr noch ein Laden ins Auge, den sie noch nie zuvor hier gesehen hatte. Auf dem Schild über der Tür stand in Lettern, die ständig die Farbe wechselten „Weasleys Zauberhafte Zauberscherze.“

Brianna ging auf den Laden zu und stieß die Tür auf. Obwohl die Winkelgasse so gut wie leer war, hatte es den Anschein, als wäre der Laden mit Kunden bis zur Decke gefüllt.
Ein junger Mann mit feuerrotem Haar stolperte auf Brianna zu.

„Hi! Kann ich dir irgendwie helfen“ fragte er mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

„Ich weiß nicht. Ich war noch nie hier, vielleicht schaue ich mich erst einmal im Laden um“ antwortete Brianna höflich.

„Das ist überhaupt kein Problem. Für Menschen wie dich, haben wir das Einsteigerpaket“ entgegnete er kess und lief ins Lager. Brianna schaute sich ein wenig im Laden um, bis der junge Mann wieder vor ihr stand. Brianna schaute verstohlen in sein lächelndes Gesicht.
Sie merkte, wie ihre Wangen sich ein wenig röteten.

„Hier habe ich es auch schon“ sagte er noch immer mit einem breiten Grinsen. Als er bemerkte, wie Briannas Wangen sich verfärbten, zückte er aus seiner Hosentasche einen kleinen Stab und hielt ihn Brianna entgegen. Er beugte sich ein wenig zu Brianna vor und zischelte ihr ins Ohr: „Der ist gegen die Verlegenheit.“

Brianna nahm ihm den Stab aus der Hand und riss die Verpackung auf. Sie steckte ihn sich in den Mund. Brianna merkte, wie die Röte wieder zurück ging. Es war so, als wenn ein Adrienalin Schub sie durchfuhr. Auf einmal hatte sie den Mut den jungen Mann anzusprechen: „Wie heißt du? Ich heiße Brianna. Hast du eine Freundin?“

Der junge Mann schien nicht wenig erstaunt: „Ich heiße Fred. Ne Freundin? Ne, die habe ich im Moment nicht“ sagte er und ging mit Brianna zur Kasse.

„Ich mache dir einen Freundschaftspreis, weil du so nett bist“ sagte er und zog einen Zettel unter dem Tresen hervor und gab ihn Brianna. Es war eine Bestelliste und unten auf dem Zettel war eine kleine Notiz für Brianna beigefügt.

Schreib mir mal, wenn du Zeit hast.
Du bist echt niedlich.
Lass es knallen.
Fred


Brianna steckte den Brief zu ihren anderen Pergamenten und bezahlte das Einsteigerpaket.

„Kann ich auch noch vielleicht ein paar von diesen Stäben haben“ frage Brianna und steckte sich das Paket unter den Arm. Fred gab ihr noch ein paar von den Stäben und hielt Brianna beim Gehen die Tür auf. Als die Tür wieder ins Schloss gefallen war, richtete Brianna ihren Zauberstab auf ihre Einkäufe und ließ die Sachen kleiner werden, dann band sie sich die Sachen ans Bein und verwandelte sich wieder in eine Eule. Dann hob sie wieder in die Lüfte ab und flog zurück nach Little Hangleton.

Mein Name ist Dobby Sir
Weltenträumer
Weltenlos
Benutzeravatar
Geschlecht: Weiblich
Alter: 30
Registriert: 14.07.2007
Beiträge: 107

Beitragvon Mein Name ist Dobby Sir » Mo 03 Dez, 2007 21:18

echt klasse. einfach hammers...=) *big lob*

Fredi
Weltenträumer
Weltenlos
Benutzeravatar
Registriert: 07.06.2007
Beiträge: 27

Das Leben auf der dunklen Seite (Kapitel 13.)

Beitragvon Fredi » Sa 29 Dez, 2007 19:23

Kapitel 13.

Konflikte

„Bist du dir sicher, dass du schon gesund bist? Musst du wirklich schon gehen“ fragte Narzissa besorgt und hielt ihre Hand auf Craiks Stirn.

„Mensch Zissy, was soll das! Der Typ ist gesund! Lass ihn endlich gehen, dann sind wir ihn los“ blaffte Bellatrix ihre Schwester von der Seite an.

„Halt du dich da raus“ keifte Narzissa nun Bellatrix an und ließ wieder von Craiks Stirn ab.

„Ach schalte doch mal deinen Verstand ein“ entgegnete Bellatrix nun genervt und ballte die Hände zu Fäusten.

Craik lehnte sich weiterhin ganz gelassen gegen den Küchentisch und beobachtete das geschehen, zwischen Narzissa und Bellatrix. Seit dem Craik gestern am Abend den Beiden seinen Plan unterbreitet hatte, das Anwesen zu verlassen und zu Voldemort zu gehen, hing im Anwesen der Haussegen schief. Das heißt nicht, dass nicht die ganze Zeit Zoff herrschte. Oh nein, ständig waren Craik und Bellatrix aneinandergeraten und immer wieder war Narzissa diejenige, die versuchte den Streit zu schlichten, aber meistens geriet sie dabei unter die Räder und musste zu sehen, wie ihre Träume immer weiter in die Ferne gerieten. Sie dachte zwar schon lange nicht mehr daran, dass endlich Frieden einkehren würde, aber das der Zoff gleich wieder bei ihr einzieht, hätte sie im Traum nicht gedacht.

„Im Gegensatz zu dir habe ich einen“ schrie Narzissa und ließ ihre Hand ein wenig tiefer in ihre Manteltasche rutschen.

Bellatrix machte einen Schritt weiter vor und blieb direkt vor Narzissa stehen und flüsterte ihr leise ins Ohr: „Wie kannst du es wagen, dich auch nur eine Sekunde lang weiterhin Malfoy zu nennen? Du bist eine Schande für jede Familie. Ich werde dafür sorgen, dass dein Name nie wieder mit dem Namen der Blacks in Verbindung gebracht werden wird.“

Nun konnte Craik auch nicht mehr schweigen: „ Bella spinnst du? Du hast deiner Schwester gerade den Tod geschworen“ blaffte er sie an.

Bellatrix warf den Kopf in den Nacken und fuhr sich mit der rechten Hand durch die Haare. Sie fing laut an zu lachen. „Du glaubst doch nicht ernsthaft, das ich sie umbringe würde.“

Narzissa zog langsam ihre Hand wieder aus ihrer Tasche und legte ein gespieltes Lächeln auf.

„Ja“ antwortete Craik nur knapp und verließ aufgebracht das Zimmer. Narzissa schaute Craik wehmütig nach und schaute dann zu ihrer Schwester.

„Na los, geh schon“ zischelte Bellatrix ihrer Schwester zu.

„Nein“ entgegnete Narzissa nur und setzte sich an den Küchentisch.

„Was ist denn nun schon wieder? Bist du krank oder was“ raunte Bellatrix ihr zu.

„Alles in Ordnung! Du bist meine Schwester und nichts anderes ist relevant“ murmelte Narzissa und schaute dabei ihrer Schwester in die Augen.

Narzissa hatte schon oft an dieser Stelle in der Küche gesessen. Aber ihr gegenüber hatte nicht Bellatrix gesessen. Es war Brianna gewesen, der sie dort in ihre blauen Augen geschaut hatte und nun saß ihr ihre Schwester gegenüber, in dessen ausdruckslosen Augen kein Funke Glück zu sehen war, was sie an ihrer Tochter immer so geliebt hatte. Und dort neben Bellatrix war noch ein leerer Platz, dort hatte Draco gesessen.

Narzissa holte einmal tief Luft und schlug den Tagespropheten des Vortages auf, den sie noch nicht gelesen hatte, da Craik ihn sich gleich am letzten Morgen unter den Nagel gerissen hatte.

„Hübsches Foto“ bemerkte Bellatrix höhnisch.

„Was für ein Foto“ fragte Narzissa und schaute über die Zeitung hinweg ihre Schwester an.

„Na das von deinem dummen Spross“

„Was“ kreischte Narzissa und ließ den Tagespropheten langsam auf ihren Schoss sinken.

„Geh man nicht so ab, das ist doch nur ein Bild“ bemerkte Bellatrix ein wenig schockiert über die Reaktion von ihrer Schwester.

„Ei...Ein Bild? Spinnst du“ fragte Narzissa geschockt und ließ den Kopf auf die Schultern sinken.

„Fahr man nicht immer gleich in den Himmel“ blaffte Bellatrix Narzissa genervt an und griff nach dem Tagespropheten.

Sie überflog den Artikel, den ihre Schwester zuletzt gelesen hatte und fing an mit leicht rauer Stimme dreckig zu lachen.
„Schwesterherz, das ist doch nicht schlimm. Endlich wird mal was aus dem Jungen“ brachte Bellatrix unter immer noch starkem Lachen hervor.

Narzissa konnte es nicht fassen. Ihr Sohn hatte tatsächlich jemanden umgebracht. Und dann war auch noch Severus bei ihm gewesen, der doch geschworen hatte, ihren Sohn zu beschützen. Sie starrte ihrer Schwester entsetzt ins Gesicht und empfand, das große Verlangen, ihr einen Fluch ins Gesicht zu schleudern. Ihr Sohn hatte jemanden umgebracht und ihr, ihr fiel nichts anderes ein, als zu lachen? Das konnte sie nicht billigen. Sie zückte unter dem Tische den Zauberstab und murmelte so leise, das Bellatrix es nicht hören konnte: „Incarcerus“ und richtete den Zauberstab auf Bellatrix Hals.

Bellatrix schienen die Augen aus den Höhlen zu fallen. Sie griff sich an die Gurgel, die durch eine unsichtbare Hand so fest zusammen gedrückt wurde, dass sie keine Luft mehr bekam.
Ihre Augen fingen an zu rollen und ihre Hände versuchten Narzissa zu fassen, aber vergebens. Bellatrix Pupillen wurden immer enger und ihre Armschläge kürzer.
Narzissa hörte aber nicht auf, den Zauberstab von Bellatrix Hals abzuwenden.

Plötzlich schwang die Küchentür auf. Davon nahm Narzissa aber überhaupt keine Notiz. Craik stand mit aufgerissenen Augen in der Tür und verschaffte sich einen kurzen Überblick über das Spektakel, dass sich da vor ihm abspielte und griff ein. Er zückte seinen eigenen Zauberstab und murmelte: „Stupor!“
Ein roter Lichtstrahl bahnte sich seinen Weg durch den Raum, der Narzissa traf und sie zur Seite weg kippen ließ.
Nun stürmte er zu Bellatrix, die vor Erschöpfung rücklings nach hinten fiel. Craik fing sie noch vor dem Boden ab und legte sie vorsichtig auf den getäfelten Fußboden.
Nun hob Craik wieder den Zauberstab und flüsterte: „Rennervate!“
Bellatrix schlug ihre Augen auf und starrte Craik in seine feuerroten Augen.

„Was soll das“ fragte sie irritiert.

„Na ich habe dich gerettet“ stieß er zwischen den Zähnen hervor.

„Ach, das hätte ich auch alleine geschafft“ konterte sie und versuchte sich aufzurappeln, aber vergebens. Der Angriff von ihrer Schwester war nicht spurlos an ihr vorbeigegangen.

„Du bist noch zu schwach“ bemerkte Craik nebenbei und kniete sich neben Bellatrix.

„Und was hast du mit meiner verdammten Schwester gemacht“

„Die hat es vom Stuhl gefegt“ tat Craik ihre Frage ab und richtete sich wieder auf.
Jetzt bemerkte Bellatrix die Tasche, die Craik sich über der Schulter gehängt hatte.

„Was ist denn da drin“ schnaufte sie.

„Ein paar Sachen“ antwortete er und drehte sich zum Gehen um.

„Moment noch“ hielt sie ihn zurück.

„Was gibt es denn noch“ fragte Craik über die Schulter gewandt und blieb stehen.

„Na ja, danke“ stammelte Bellatrix leise.

Craik wandte sich wieder von Bellatrix ab, ohne ihr zu antworten und verließ das Zimmer und ließ die Tür leise zuschnappen. Er durchquerte die Eingangshalle, rückte die Umhängetasche noch einmal zurecht und verließ das Malfoyanwesen. Mit dem Ziel Little Hangleton.

Mein Name ist Dobby Sir
Weltenträumer
Weltenlos
Benutzeravatar
Geschlecht: Weiblich
Alter: 30
Registriert: 14.07.2007
Beiträge: 107

Beitragvon Mein Name ist Dobby Sir » Do 10 Jan, 2008 21:52

genial... einfach genial... i love it....=) büddä schreib weiter...=)

lg dobby sir

Fredi
Weltenträumer
Weltenlos
Benutzeravatar
Registriert: 07.06.2007
Beiträge: 27

Das Leben auf der dunklen Seite (14. Kapitel)

Beitragvon Fredi » So 02 Mär, 2008 00:28

Hallo Dobby, klasse das dir die FF so gut gefällt :D


Kapitel 14.

Erinnerungen, Reisen und Neuankömmlinge

Die Finsternis wich gerade dem Sonnenlicht, als Brianna voller Aufregung die Augen aufschlug. Heute sollte es so weit sein. Denn heute war der 1. September, heute sollte es losgehen. Um elf Uhr sollte ihr Zug vom Gleis 9 ¾ in Kings Cross los fahren. Sie hattedas Gefühl, als wenn heute ein neues Leben für sie beginnen würde. Sie wusste nicht, ob ihr neues Leben gut oder schlecht sein würde, aber sie hoffte, das es gut werden würde. Sie erinnerte sich an einen Spruch, den ihre Mutter immer gepflegt hatte zu ihr zu sagen: Die Hoffnung stirbt zuletzt! Nur was wäre, wenn es keine Hoffnung mehr gibt? Brianna schauderte es bei dem Gedanken, dass es keine Hoffnung mehr geben könnte.

Sie stieg langsam aus dem Bett und fuhr sich mit der rechten Hand durch ihre blonden Haare, die wie ein geplatztes Kopfkissen von ihrem Kopf abstanden. Anschließend griff sie sich ihren Zauberstab vom Nachtisch und tapste von ihrem Bett ein paar Schritte weiter zu einem Spiegel, den sich Brianna von zu Hause mit genommen hatte und mit einem Klebefluch an der Wand befestigt hatte.

Ihre blauen Augen funkelten wie kleine Kristalle in ihren Puppillen. Ihre Wangen waren ein wenig rosig und auf ihrem Mund lag ein breites Grinsen, das man ihr bis zur Nasenspitze ansah.
Sie erhob ihren Zauberstab auf Haarhöhe und schwang ihn kunstvoll, sodass ihre Haare wie wild durch die Luft wirbelten und von kleinen Klammern zu einer Steckfrisur zusammen gehalten wurden.
Nachdem sie sich ihre Haare noch einmal genau betrachtet hatte, drehte sie sich zur anderen Seite des Zimmers um und ging auf den alten Kleiderschrank zu. Mit einem großen Satz sprang sie über den großen schwarzen Koffer, den Wurmschwanz ihr am Tag zuvor ins Zimmer gestellt, hatte. Auf dem Koffer standen zwei ineinander verschwungene Buchstaben, T.R . Dem Koffer schenkte Brianna keine weitere Bedeutung und öffnete ihre Schranktür. Die Entscheidung, was sie anziehen sollte fiel ihr nicht leicht, aber letztendlich hatte sie sich für einen grauen Kapuzenpullover mit einem lila aufgedruckten Wappen entschieden. Auf dem Wappen stand ein großes B, das mit kleinen Blümchen verziert war. Unten rum trug sie eine verwaschene Jeans, die knapp über dem Boden hing.

Sie wandte sich noch einmal zum Spiegel um und musterte sich von oben bis unten. Als sie sich endlich von ihrem Spiegelbild losreißen konnte, verließ sie das Zimmer, um zu frühstücken.
Es war noch ganz still im Haus. Savior lag noch in seinem Bett und schlief, zumindest hatte Brianna das Gefühl, denn durch seine Zimmertür war lautes Schnarchen zu hören. Sie schlich so leise wie möglich durch den Flur und stieß ganz langsam die schon leicht angenagte Küchentür auf.
Sie öffnete sich knarrend nach innen, sodass Brianna befürchtete, dass jemand aufwachen würde.
Nachdem sich die Tür einen Spalt geöffnet hatte, schlich sie leise hindurch und stand im kleinen Küchenraum. Sie ging zu einem Schrank, dessen Türen schräg zur Seite runterhingen und holte ein von Wurmschwanz gestern gebackenes Brot aus dem Schrank, das sie auf den Küchentisch legte, der von Wurmschwanz mit einer gelblichen Tischdecke gedeckt war. Sie holte sich ein Messer aus einer anderen Schublade und setzte sich auf einen Stuhl am Tisch. Mit einem kurzen Schwung ihres Zauberstabes wurden wie von Geisterhand zwei Scheiben Brot vom Laib abgeschnitten und ließen sich auf ihren Teller fallen. Anschließend machte sie sich mit ihrem Messer und ein wenig Aufschnitt, den sie sich auch noch herbei gezaubert hatte, über die Brote her.

Als sie schon fast aufgegessen hatte, öffnete sich die Tür erneut und Wurmschwanz schob sich in den Raum. „Morgen Brianna! Heute geht es los. Freust du dich schon“ fragte er zaghaft und ließ sich in einen wackeligen Stuhl Brianna gegenüber fallen.

„Ja und wie, aber sag mal ist es wirklich so schön da“ drängte sich Brianna ihm voller Neugierde auf.

„Zumindest als ich es verlassen habe, war es wunderschön da.“

Brianna gab sich damit zufrieden und biss ein großes Stück von ihrem Brot ab.

Doch Wurmschwanz hatte die Küche in Gedanken verlassen. Alles schien so fern zu sein, er schloss die Augen und versank in Erinnerungen.

„Peter, jetzt komm doch endlich. Wir wollen zum See, wenn du weiter so rum trödelst dann kommen wir erst los, wenn es schon dunkel ist“ ranuzte ihn James ungeduldig an.

„Moment noch Krone! Ich bin gleich fertig“ beruhigte ihn Wurmschwanz und schaute dabei kurz auf von seinem Pergament auf, das er wie wild bekritzelte.

„Mensch, das kannst du doch auch noch später machen“ quengelte sein Freund.

„Noch einen Moment“ wisperte Wurmschwanz knapp.

„Alle anderen sind doch schon am See. Jetzt hau endlich rein“ argumentierte James und schaute sehnsüchtig zum Portrait der fetten Dame, das für ihn die Erlösung des stickigen Gemeinschaftsraums bedeutete.

„Keine Sorge Krone! Lily wird gleich immer noch da sein“

Da traf Wurmschwanz genau den Punkt, weshalb James die ganze Zeit so drängte zum See zu kommen. Lily Evans, das Mädchen seiner Träume. Immer wieder war er bei ihr abgeblitzt, aber im Moment lief es zwischen ihnen ganz gut und er hoffte, dass er heute endlich bei ihr landen konnte.

Als Wurmschwanz endlich seine Feder aus der Hand gelegt hatte, stöhnte James laut auf und erhob sich aus seinem bequemen Ohrensessel. „Können wir nun endlich los gehen“ fragte James hoffend, wobei er sich schon längst entschieden hatte, wie er sich entscheiden würde. Ob Wurmschwanz nun endlich mit kam oder nicht.

„Ja wir können“ antworteten Wurmschwanz und stand auf. DieBeiden verließen den Gryffindorgemeinschaftsraum und eilten durch die Korridore von Hogwarts. Sie nahmen ein paar Stufen auf einmal und übersprangen gekonnt die Trickstufen. Wurmschwanz rankte nach Luft, als sie endlich das große Portal erreichten, das zu den Ländereien von Hogwarts führte.

„Krone, könnten wir uns vielleicht ein wenig mehr Zeit lassen“ fragte Wurmschwanz, dessen Brustkorb sich immer wieder, wie ein Ballon mit Luft füllte.

„Kein Problem Wurmschwanz“ sagte sein Freund und zuckte mit den Schultern. Nachdem Wurmschwanz endlich wieder zu Luft gekommen war durchschritten die Beiden das große Portal.
Auf dem ganzen Schulgelände hatten es sich kleine Schülergruppen in der heißen Mittagsonne bequem gemacht. Einige badeten sogar im großen See, der eine gewisse Abkühlung versprach. Selbst der Riesenkraken hatte seinen Spaß im Wasser, in dem er einige Schüler von seinen Tentakeln runter rutschen ließ. Das alles interessierte James aber nicht im Geringsten. Er hatte nur Augen für Lily Evans, die schon wieder mit Schniefelus im Schatten eines Baumes saß und sich mit ihm unterhielt.

Wurmschwanz spürte wie in seinem Freund das Wasser zum Kochen kam. Sein Kopf verfärbte sich zu einem leichten Rot. Seine Hände hatte er zu Fäusten geballt, aber er blieb regungslos stehen.

„Was ist denn los James“

„Dieser dumme, widerliche Schleimer“ nuschelte James leise vor sich hin. Wurmschwanz verstand nicht was er meinte doch dann sah er sie auch. Lily Evans saß mit Schniefelus unter einem Baum und unterhielten sich ausgelassen.

„Ach lass sie doch! Schau mal da vorne sind Tatze und Moony“ versuchte Wurmschwanz ihn abzulenken.

„Hey ihr beiden was ist denn los“ fragte Remus, als er mit Sirius bei den beiden ankam.

„Dieser verdammte Sohn einer Schlange“ knirschte James zwischen seinen Zähnen hervor.

„Wen meint er bitte“ fragte Remus an Peter gewand.

„Siehst du das nicht“ stupste ihn Sirius an und deutete mit seinem Kinn in Richtung Snape.

„Oh, ich verstehe“ antwortete Remus und schaute James so an, als wenn er eine Bombe wäre, die jeden Moment hoch gehen könnte.

„Krone, denk dran, was sie gesagt hat“ gab Sirius seinem Freund einen kleinen Denkanstoß.

„Ich weiß, aber“ er stockte und wandte sich zu seinen drei Freunden:“Lasst uns gehen!“

Wurmschwanz atmete auf und schaute seinen drei Freunden nach, die sich zum gehen gewandt hatten, doch er blieb stehen. Er konnte sich nicht von der Stellebewegen.
Wurmschwanz war immer so froh gewesen sie zu haben. Immer hatten sie sich geholfen. Und er hatte dieses Band irgendwann getrennt. Er hatte die Freundschaft ungewollt getrennt und nun war er der Einzige, der Rumtreiber. Wie gerne würde er die Zeit zurückdrehen. Aber er konnte es nicht. Die Zeit holte ihn wieder ein und er saß wieder am Küchentisch und Brianna saß ihm nachdenklich gegenüber.

„Was meinst du, kann ich mit der Frisur aus dem Haus gehen“ fragte Brianna prompt und wickelte sich eine Strähne langsam um den Finger.

Wurmschwanz schreckte auf. „Was meintest du?

„Ich habe dich gefragt wie du meine Haare findest“ wiederholte Brianna ganz langsam, sodass es Wurmschwanz auf jeden Fall verstehen musste.

„Ganz hübsch“ erwiderte er noch immer ein wenig irritiert und widmete sich wieder seinen Gedanken.

„Na dann geh ich mal. Muss noch packen“ nuschelte Brianna und stand vom Küchentisch auf und stellte ihre benutzen Sachen in die Waschschüssel. Sie warf noch einen letzten verträumten Blick zu Wurmschwanz, dann verschwand sie wieder in ihrem Zimmer um zu packen.

Als der Koffer sich bis oben hin mit ihren gesamten Klamotten, Uniformen, Büchern und diversen Kleinigkeiten gefüllt hatte, klopfte es an der Tür.

„Ja“ fragte Brianna und versuchte ihren Koffer, der förmlich zu platzen schien, zu schließen. Die Tür öffnete sich und Savior kam verschlafen in den Raum.

„Morgen Brianna“ nuschelte er in einem Anflug von Müdigkeit und ließ sich auf ihr Bett plumpsen.

„Hey“ sagte sie freudestrahlend. „ Freut mich, dass wir uns noch einmal sehen“ und brachte dabei alle Kraft auf, damit sie den Koffer zukriegen konnte. Doch es wollte ihr einfach nicht gelingen.
„Könntest du vielleicht mal“ deutete Brianna vorsichtig an und schaute Savior fragend an.

„Oh, oh ja klar“ stammelte er und wies Brianna an sich auf den Koffer zu setzten, während er die silbernen Schnallen schließen würde. „Was sind denn das für Buchstaben da“ fragte Savior und deutete auf das T. und das R. .

„Weiß nicht? Den Koffer hat mir Wurmi gestern gegeben“ sagte sie und zuckte mit den Schultern.
„Aha“ murmelte er und gab sich mit der Antwort zufrieden. Brianna ließ noch einmal ihre Augen durch den Raum wandern und da fiel ihr ein großer gelblich gefärbter Karton auf, an dessen Seiten zwei große W´s standen. „Oh nein, jetzt habe ich vergessen den Karton einzupacken“ grummelte Brianna und griff nach dem Paket. Doch während sie es in ihren Händen balancierte segelte ein kleiner Zettel vom Karton auf den Boden. Savior hob ihn mit Hilfe eines einfachen Zaubers vom Boden auf und ließ den Zettel sacht in seine linke Hand fallen. Er faltete den Zettel auseinander und fing an zu lesen.

Schreib mir mal, wenn du Zeit hast.
Du bist echt niedlich.
Lass es knallen.
Fred


„Fred“ murmelte Savior ganz leise und wiederholte den Namen noch einmal.

„Was sagst du“ fragte Brianna neugierig, während sie das Paket noch versuchte in ihren Rucksack zu stopfen.

„Nichts“ tat er ihre Frage ab und reichte ihr den Zettel.

„Woher hast du den“ fragte Brianna und nahm ihm den Zettel aus der Hand. Ihre linke Augenbraue zuckte angriffslustig in Richtung Savior.

„Der ist eben vom Karton runter gefallen“ antwortete er knapp und stand wieder auf und verließ das Zimmer. Als die Tür ins Schloss gefallen war überflog Brianna noch einmal den Zettel und steckte ihn in ihre Jeanstasche.

„So, das wäre dann alles“ atmete Brianna auf und zog sich den Rucksack auf den Rücken. Anschließend nahm sie den Kofferriemen in die Hand und schleifte den Koffer in den Flur. Sie schaute auf ihre Armbanduhr 09: 49 Uhr. Sie hatte noch ein wenig Zeit und beschloss noch einmal in den Salon zu gehen, der noch im Dunkeln lag.

„Brianna hast du alles“ kam es von einer schlangenähnlichen Stimme aus dem Dunklen.

„Ja ich denke schon“ antwortete Brianna und ging ein wenig weiter in den dunklen Raum hinein.

„Du hast alle Pläne“ zischelte die Person im Dunkeln.

„Ja“ kam es knapp von ihr.

„Weiteres erfährst du dann vor Ort“ antwortete die Person.

„Dann werde ich mich mal auf den Weg machen. Hat mich gefreut dunkler Lord. Vielleicht sehen wir uns ja bald wieder“ sagte Brianna und verließ den finsteren Salon, aus dem ein letztes verächtliches Schnauben zu hören war. Als Brianna wieder in den hellen Flur hinaustrat, stand Wurmschwanz bei ihrem Gepäck und hielt ein paar selbst gemachte Butterstullen in der Hand, die Brianna dankend entgegennahm und in ihrem Rucksack verstaute.

„Ich wünsche dir eine schöne Zeit! Mach es gut, Brianna“ sagte Wurmschwanz und tätschelte ihr mit seiner silbernen Hand den Rücken.

„Danke und pass auf Savior auf“ entgegnete Brianna und schenkte ihm ein letztes Lächeln, bevor sie ihren Koffer vor die Tür schleifte. Und das Haus, das die letzten Wochen ihr zu Hause gewesen war, verließ. Sie ließ ihren Koffer mit einer kleinen Zauberstabbewegung auf die Größe eines kleinen Pakets schrumpfen und band es sich um den Knöchel. Dann verwandelte sie sich wieder zu der edlen Schleiereule und stieß sich vom Boden ab und flog nach Kings Cross, wo sie sich wieder in Brianna zurück verwandelte.


Während dessen saß Savior in seinem Zimmer und las ein Buch, das ihm Voldemort zum Lesen gegeben hatte. Immer wieder probierte er Zauber aus, die in dem alten Buch standen. Doch es wollte ihm nie so ganz gelingen, bis er es aufgab, die Zauber zu lernen. Ihm war todlangweilig, aber heute gab es keinen Unterricht bei Voldemort und Brianna war nun auch nicht mehr da. Savior legte sich auf sein Bett, starrte zur Decke und spitzte die Ohren. Ein leises Klopfen war durch die Wände zu hören, das gar nicht mehr aufhören wollte. Dann, rief eine schlangenartige Stimme sauer nach Wurmschwanz. Der darauf hin anscheinend die Treppe vom ersten Stock hinunter gepoltert kam.

„Ja Meister“ drang die krächzende Stimme vom Wurmschwanz durch Saviors Tür.

„Die Tür“ zischelte dieser knapp.

„Oh? Erwarten wir denn jemanden“ kam es zögerlich von Wurmschwanz.

„Nein“ antwortete er.

Nach den Schritten zu urteilen, tapste Wurmschwanz durch den Flur und öffnete die Tür. Dann kam nichts mehr, nur noch Stille. Doch dann quiekte Wurmschwanz zögerlich: „Mein Lord es ist Snape mit Draco“

Savior horchte auf. Snape war gekommen! War es dieser Snape, der vielleicht sein Vater war? In seiner Magengegend fing es an zu kribbeln. Er konnte nicht mehr an sich halten, stand langsam auf und machte ein paar Schritte in Richtung Tür. Doch dann fing Wurmschwanz wieder an zu krächzen: „Mein Lord, Craik ist auch gekommen!“ Savior öffnete langsam die Tür und ging auf den Flur. Im Flur standen drei Männer und er erkannte sofort, wer Snape sein musste. Es war unbestreitbar, dass dieser Mann sein Vater war. Er hatte schulterlanges fettiges Haar, ein spitzes Kinn und eine Hakennase. In seinen schwarzen Augen war nichts, außer Leere.