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[HP] FF James Potters Jugend

julz
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Beitragvon julz » Di 30 Okt, 2007 21:11

Unbehaglich sah sich Lily um. Es gab kaum noch funktionsfähige Möbel; das einzige, was Lily entdeckte war ein kleiner Hocker und ein ziemlich als aussehender Stuhl, der auch gut in ein Gasthaus gepasst hätte und eine kleine, aber sehr neu wirkende Standuhr, die 19:07 Uhr anzeigte.
Lily bemerkte, dass sich die anderen auf den Boden gesetzt hatten und tat es ihnen gleich. Sie fühlte sich nicht ganz wohl bei der Sache. Das hatten wohl auch die anderen bemerkt, denn Remus fragte: „Bist du dir sicher, dass du das wirklich machen willst? Du kannst immer noch wieder zum Schloss zurückgehen, wenn du willst.“
„Nein, ich bleibe hier“, sagte Lily bestimmt und sah Remus Lupin entschlossen in die Augen. „Das habe ich schließlich versprochen.“
Lupin zuckte mit den Schultern. „Okay, wenn du willst.
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julz
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Beitragvon julz » Mi 30 Jan, 2008 22:47

„Nein, ich bleibe hier“, sagte Lily bestimmt und sah Remus Lupin entschlossen in die Augen. „Das habe ich schließlich versprochen.“
Lupin zuckte mit den Schultern. „Okay, wenn du willst. Aber ich kann dir jetzt schon sagen, dass es dir nicht gefallen wird.“
Und er hatte Recht. Es gefiel ihr ganz und gar nicht. Zuerst verwandelten sich alle in die Animagi; James in einen Hirsch, Sirius in einen schwarzen Hund, Wurmschwanz in eine Ratte und Lily in einen weißen Wolf. Danach harrten sie als Tiere in der Heulenden Hütte aus und sie hörte das Geheule von Remus und sah, wie er sich selber biss und kratzte. Fast hätte sie versucht, ihn dazu zu bringen aufzuhören, doch sie wusste, dass es nicht klug war, da er sie sowieso nicht wiedererkennen würde und sie sich erst einmal in einen Menschen zurückverwandeln müsste, um mit ihm zu reden. Und wenn sie das tat, würde Remus sie angreifen und sie hatte hier in Hogsmeade keine Chance, vor einem Werwolf zu fliehen, da sie sich im Umkreis der Heulenden Hütte nicht besonders gut auskannte. Also blieb ihr nichts anderes übrig als zu warten, bis der Vollmond verschwunden war. Als dies endlich der Fall war, war Lily heilfroh, dass sie die Heulende Hütte vorläufig nicht mehr besuchen musste.

Snape beobachtete Sirius, wie er im Unterricht zur Verteidigung gegen die Dunklen Künste ziemlich offensichtlich mit einem Mädchen aus Ravenclaw flirtete.
Wenn ich doch nur einmal so erfolgreich ein könnte, dachte Snape bitter. An Black ist nichts Schönes und trotzdem liegt ihm die Frauenwelt zu Füßen. Und Potter erst! Wenn der den Raum betritt, stehen alle Mädchen Schlange. Lily hat er ja jetzt leider auch rumgekriegt, obwohl sie ihn bis vor ein paar Monaten noch abstoßend gefunden hat. Das ist alles so ungerecht! Ich wollte mit ihr gehen.
Wütend nahm Snape ein Stück Pergament, kritzelte eine eilige Notiz darauf und adressierte sie, raste hoch in die Eulerei und band den Brief an das Bein der nächstbesten Schleiereule.

James, Lily, Sirius, Wurmschwanz und Moony waren beim Frühstück in der Großen Halle, als die Post ankam. Überrascht stellte James fest, dass eine hübsche Schleiereule vor seinem Teller landete, den er gerade mit Rührei und Speck vollhäufen wollte.
Er runzelte die Stirn und band den Brief ab (die Schleiereule flog sofort danach wieder aus der Halle in Richtung Eulerei davon). Dann warf er einen kurzen Blick auf Lily, die in ein Gespräch mit einem anderen Gryffindor-Mädchen vertieft war, und entfaltete ihn. Darauf standen nur ein paar gekritzelte Wörter:

Heute um Mitternacht im Kerker, wenn du dich traust.

Sirius, der mitgelesen hatte, grinste und fragte: „Ist das jetzt Snapes Rache für den Weihnachtsball?“
James zuckte mit den Schultern. „Scheint so.“ Er lehnte sich lässig in seinem Stuhl zurück. „Na, wie sieht’s aus? Hast du Bock, mitzukommen? Wir könnten den Tarnumhang nehmen. Das Duell werde ich natürlich alleine ausstehen müssen“, sagte er und versuchte, dabei eine möglichst ängstliche und leidende Stimme anzunehmen. „Lily wird nichts davon erfahren“, versprach er, als Sirius eine besorgte Miene aufsetzte und den Mund geöffnet hatte, um etwas dagegenzusetzen. Dieser zuckte schließlich mit den Schultern. „Alles klar. Es kann ja nicht schaden, wenn wir die Schule mal wieder für ein paar Stunden oder Tage von solchen Typen wie Schniefelus säubern.“

Also machten sie sich um Mitternacht auf in die Kerker, den Tarnumhang übergezogen und leise, damit ein Lehrer, falls ihnen zufällig einer über den Weg laufen sollte, sie nicht sehen oder hören konnte.
Sie kamen gut durch. Einmal mussten sie anhalten, weil Peeves gerade dabei war, gackernd durch einen Flur zu schweben und hier und da Stinkbomben fallen zu lassen.
Die Trickstufen, die plötzlich einklappten und einem den Fuß einquetschten, übersprangen sie im Schlaf und bald erreichten sie die Steintreppe, die hinunter in die Kerker führte und mit Fackeln an den Seiten gesäumt war.
„Bereit?“, fragte Sirius mit leicht spöttischem Unterton. James nickte und gemeinsam schritten sie die Treppe hinunter.
Sie erreichten einen breiten Korridor, von dem weitere Gänge (allesamt mit Fackeln ausgestattet) abzweigten. Der Boden war mit gerade aneinandergereihten Fliesen und Backsteinen gesäumt und auf ihnen stand Severus Snape – alleine.
Snape grinste höhnisch. „Wie ich sehe, konntest du es nicht lassen, dir noch ein Schutzschild mitzubringen. Es war ja klar, dass du dich alleine nicht hertraust.“
James erwiderte seinen Blick kühl. „Wenigstens habe ich Freunde, im Gegensatz zu dir.“ Er tat, als sähe er sich suchend im Kerker um. „Wo ist Malfoy? Hat er dich hängen gelassen oder hatte er zu viel Angst und ist zu seiner Mama gerannt?
Außerdem habe ich Sirius nicht darum gebeten, mitzukommen. Er hat es freiwillig getan; ich wäre auch alleine gekommen. Aber keine Angst: Ich werde mich alleine mit dir duellieren. Sirius ist höchstens mein Sekundant.“
„Imperd-“, fing Snape an, doch James war schneller: „Petrificus Totalus!“
Der Ganzkörperklammerfluch zeigte seine Wirkung: Snape blieb einen Moment steif wie ein Brett stehen und kippte dann mit einem lauten Geräusch nach hinten weg.
„POTTER! BLACK!“, bellte auf einmal eine Stimme hinter ihnen. Sie drehten sich um und sahen direkt in Professor McGonagalls Gesicht. Sie trug einen schottengemusterten Morgenrock, sah jedoch hellwach und unglaublich wütend aus; ihre Augen waren schmal wie Schlitze. „Was fällt ihnen ein, mitten in der Nacht im Schloss umherzuwandern? Und was hat es mit Severus Snape auf sich? Wieso haben sie ihm den Ganzkörperklammerfluch aufgehalst? Zwanzig Punkte Abzug für Gryffindor!“ Sie schwenkte den Zauberstab und hob den Fluch auf, der auf Snape lag.
„Und jetzt zu ihnen, Mr Snape“, wandte Professor McGonagall sich an Snape, „Fünf Punkte Abzug für Slytherin, weil sie nachts im Schloss umhergewandert sind. Und jetzt ab ins Bett, ihr drei!“
Sie warfen sich noch einen letzten, vernichtenden Blick zu und verschwanden in Richtung ihrer Schlafsäle.

„Wegen dem Stück Eulenmist hat uns die alte McGonagall zwanzig Punkte abgeknöpft!“, beschwerte sich Sirius kurze Zeit später, als sie vor dem Feuer im Gemeinschaftsraum in den Sesseln saßen. Er sah wütend aus dem Fenster und starrte die Leute finster an, die den Weg durch das Portraitloch in den Gemeinschaftsraum nahmen.
James schüttelte nur geknickt den Kopf. „Wir hätten uns einfach nicht auf den Brief einlassen dürfen. Und Moony hätte sicher das Gleiche gesagt, wenn er etwas davon mitgekriegt hätte, der putzige Vertrauensschüler.“ Er grinste trotz der Tatsache, dass McGonagall ihnen so viele Hauspunkte abgeknöpft hatte.

„Lass es uns jetzt tun, Lord“, knurrte Fenrir Greyback. „Rotten wir das ganze Schloss aus und nicht nur Black und Evans!“
Lord Voldemort schüttelte unmerklich den Kopf. „Nein, Fenrir. Du musst Geduld haben. Solange die Schüler unter Dumbledores Schutz stehen, ist es zu gefährlich.“
Fenrir Greyback stieg die Zornesröte ins Gesicht. „Wann stehen sie denn einmal nicht unter Dumbledores Schutz?“, brauste er auf. „Er hat doch immer ein Auge auf sie! Und was ist, wenn Borgin etwas am Verschwindekabinett dreht und unser einziger Weg, unbemerkt, nach Hogwarts zu gelangen, versperrt ist?“
„Ach wirklich? Und was wäre“, Voldemorts Lippen kräuselten sich, „wenn eine Eilige Eule vom Zaubereiministerium ankommen würde, in der um Dumbledores Erscheinen dringend gebeten wird? Und Borgin wird nichts am Verschwindekabinett kaputt machen, wenn ihm sein Leben lieb ist und ich bin überzeugt, das ist es.“
Fenrir zog eine Augenbraue hoch. „Gut, Borgin könnt ihr sicherlich leicht drohen, eure Lordschaft, aber ich denke, ihr könnt nicht bestreiten, dass Dumbledores Kräfte den euren ebenbürtig sind. Außerdem wird er in sekundenschnelle wieder in Hogwarts sein, wenn er es will.“
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Beitragvon julz » Sa 23 Feb, 2008 15:30

Voldemorts Lippen kräuselten sich. „Im Übrigen habe ich nicht vor, Lily Evans zu töten. Der Einzige, der das wollte, war Lucius Malfoy, ein törichter, siebzehnjähriger Junge aus dem Hause von Salazar Slytherin. Der Einzige, der sterben wird, ist Sirius Black. Eventuell auch noch James Potter; ich weiß nicht, wie lange es Severus Snape noch aushält, sich von ihm schikanieren zu lassen, ohne selber etwas dagegen zu unternehmen. Aber an Potters Tod wären wir dann jedenfalls nicht Schuld. Aber ich denke, ich werde Severus Snape bei der Beseitigung seines Problems helfen. Er könnte noch nützlich für uns sein. Ich denke, ich sollte Mr Borgin noch einmal einen Besuch abstatten und nach dem Verschwindekabinett fragen. Hoffen wir für ihn, dass es immer noch intakt ist…“

Wurmschwanz schien kurz vorm Verzweifeln. „Es sind nur noch zwei Wochen bis zu den UTZ-Prüfungen“, murmelte er immer wieder. „Und ich kann das einfach nicht.“
Er brütete über einem Pergament, das Aufzeichnungen über die Hexenverbrennung um 1400 enthielt und las es sich zum dritten Mal durch.
Geschichte der Zauberei war nicht gerade sein stärkstes Fach. Er hasste das Auswendiglernen und bewunderte James und Sirius immer wieder aufs Neue, wie sie durch die Prüfungen kamen, ohne viel dafür zu tun.
„James?“, frage Wurmschwanz, der kurz vorm Verzweifeln zu sein schien.
„Hm?“, brummte James, drehte sich im Sessel zu ihm um, auf dem er gerade saß und sah Wurmschwanz aufmerksam an.
„Hilf mir mal bitte“, bettelte Wurmschwanz. „Hexenverbrennung um 1400“, erläuterte er auf James’ fragenden Blick und wedelte hektisch mit einem Blatt Pergament vor seiner Nase herum.
James rollte zu Sirius gewandt die Augen. Dann ging er zu Wurmschwanz, beugte sich über dessen Aufzeichnungen und fragte: „Was verstehst du denn daran nicht?“ Er konnte einen leicht genervten Unterton in seiner Stimme nicht unterdrücken, aber Wurmschwanz schien nichts aufgefallen zu sein. Er erklärte James, wo sein Problem lag (viel zu schnell, denn er musste es noch einmal wiederholen, als er geendet hatte) und dann machten sie sich zusammen ans Lösen der Aufgaben.
„Heute Nacht ist Vollmond“, murmelte Remus Sirius zu. Der nickte. „Dann wird es wohl mal wieder Zeit, dass wir uns in Wurmschwanz, Tatze und Krone verwandeln und dich begleiten.“

Sie mussten keine Umwege einschlagen und Abkürzengen zu Rate ziehen, denn auf ihrem Weg zur Peitschenden Weide begegneten sie keinem Schüler, der peinliche Fragen hätte stellen können, sondern nur Dumbledore, der ihnen kurz zuzwinkerte.
Draußen auf dem Gelände herrschte schon die übliche Röte der Abenddämmerung. Lupins Mund zuckte. „Wenn sie doch mal ein Gegenmittel gegen den Fluch des Werwolfs erfinden würden, anstatt sich über Anzeigen über die neusten Trends im Tagespropheten zu unterhalten.“
Wurmschwanz runzelte die Stirn. „Ich dachte, du hättest dich mittlerweile damit abgefunden?“
„Ich verwandele mich einmal im Monat in eine ausgewachsene Bestie! Versuch du mal, dich damit abzufinden, wenn du nichts dagegen tun kannst und deine besten Freunde angreifen würdest, weil du sie in deinem unnatürlichen Wahn nicht wiedererkennst! Ich habe mich nicht damit abgefunden und ich werde es auch niemals tun, aber“, und Remus lächelte jetzt, „ich habe vier wunderbare Freunde, die mir dabei helfen, die Verwandlung Monat für Monat wieder durchzustehen.“
Sirius lächelte kurz, dann grinste er plötzlich. Auf James’ fragenden Blick hin hob er nur kurz seinen Zauberstab und schwang ihn einmal kurz und nach wenigen Augenblicken flogen Feder und Pergament in seine Hand. Er kritzelte, unbemerkt von Remus und Peter, eine kurze Notiz darauf. Danach folgte er den anderen mit zufriedenem Gesichtausdruck in die Heulende Hütte.

Severus Snape las sich den Brief durch, der gerade für ihn angekommen war.
„Was steht da?“, murmelte er zu sich selbst, während er im Slytherin-Gemeinschaftsraum auf und ab ging und sich durchs fettige Haar fuhr. „Ich soll zur Heulenden Hütte kommen, wenn ich mich traue?“ Er drehte den Brief um, um zu gucken, ob sonst noch etwas darauf stand, aber er konnte nichts entdecken, nicht einmal einen kleinen Hinweis auf den Namen der Person, die ihm diesen Brief geschickt hatte.
Severus wurde wütend. Als ob ich so ein Schwächling wäre und mich nicht trauen würde, zur Heulenden Hütte zu gehen! Das ist doch wirklich total lächerlich! Ich bin schließlich der Beste in Verteidigung gegen die Dunklen Künste!
Er wollte ein „ja“ zurückkritzeln, da fiel ihm ein, dass er ja nicht wusste, wer ihm den Brief geschickt hatte.
Okay, dachte er, dann muss ich eben dahin kommen, ohne demjenigen geantwortet zu haben…

Der Werwolf heulte kurz auf. Er war alleine in der Heulenden Hütte, kein Mensch war in der Nähe, es war niemand da, den er beißen oder kratzen konnte, also biss und kratzte er sich selbst.
Ein paar Tiere huschten in der Heulenden Hütte umher; ein Hirsch, ein großer, bärenartiger, schwarzer Hund und ein weißer Wolf. Eine kleine Ratte hockte auf dem Tisch.
Der Werwolf beachtete sie in seinem Wahn nicht. Er hatte niemanden, dem er wehtun konnte, außer sich selbst. Es war kein Mensch aus Hogsmeade so töricht, hier hochzukommen, denn alle Leute aus dem Dorf dachten, hier würde es spuken und Albus Dumbledore schürte die Gerüchte immer wieder, damit niemand aus dem Dorf einmal auf die Idee kam, jemals bei Vollmond hoch zur Heulenden Hütte zu gehen, damit er nicht auf einen ausgewachsenen Werwolf stoßen würden.
Der weiße Wolf fauchte oft erschrocken und ängstlich, während er zusah, wie die Bestie sich verletzte, alte Wunden wieder aufriss und vertiefte und Blut an ihren Zähnen und an ihrem Kinn heruntertröpfelte.
Der Wolf wandte sich von dem erschreckenden Schauspiel ab und sah mit traurigem Blick zu dem Hirsch, der regungslos in einer Ecke verharrte und auf ein Fenster starrte und plötzlich, unbemerkt von den anderen, hinaustrippelte.
Er hatte gerade den Schüler vom Schloss gesehen, den er selbst gebeten hatte zu kommen, doch das sollte nicht sein.
Er preschte mit voller Wucht auf Severus Snape los, der erschrocken zurückwich und nach einigen weiteren Angriffen des Hirsches in Richtung Hogwarts davoneilte.
Snape drehte sich im Laufen noch einmal um und stolperte über eine Wurzel, gerade, als der Hirsch sich in James Potter zurückverwandelte, da er Snape zeigen wollte, wer ihm soeben das Leben gerettet hatte. Dieser schien zuerst überrascht, doch nach einem kurzen Augenblick verwandelte sich der Blick in abgrundtiefen Hass und Wut. „Du?“
„Ja, ich“, sagte James gelassen und sah ihn an, als wäre es nichts Ungewöhnliches, dass man erst von wilden Tieren attackiert wird, die sich dann als verhasste Jahrgangskameraden entpuppten. „Und wenn ich du wäre, würde ich jetzt von hier verschwinden. Hier ist ein Werwolf in der Nähe.“
Snape schien verwirrt. Er sah sich orientierungslos um und fragte dann verständnislos: „Ein Werwolf?“ Er strich sich den fettigen Haarvorhang aus dem Gesicht und zückte dann blitzschnell seinen Zauberstab.
„Remus Lupin“, erläuterte James kurz angebunden, verwandelte sich wieder in den Hirsch und scheuchte Snape mit den Hufen davon.

Sirius runzelte die Stirn. „Wieso ist Snape denn wieder abgehauen?“
„Hab ich dir doch gesagt“, murmelte James, als sie beim Essen saßen. „Ich habe es doch nicht für eine so gute Idee gehalten und habe ihn wieder weggeschickt.“
Sirius grinste, während er sich etwas Kartoffelbrei auftat. „Mit anderen Worten: Du hattest Angst.“
„Hatte ich nicht!“, protestierte James und wandte den Blick von Sirius ab und starrte auf sein Roast Beef mit Kartoffelbrei.
Sirius und Remus warfen sich eine viel sagenden Blick zu, den James aber glücklicherweise nicht bemerkte.
„Hatte er doch“, murmelte Sirius.

„Er hat dich weggeschickt und du bist einfach gegangen?“, höhnte Lucius Malfoy. „Warst du es nicht, der Rache für den Weihnachtsball wollte, weil James mit deiner Flamme dort war?“ Er sah Snape mit einem spöttischen Lächeln an.
„Du weißt genau, dass Potter stärker ist als ich!“, fauchte Snape. „Außerdem meinte er, da war ein Werwolf.“ Er sah Lucius wütend an; seine dunklen Augen waren zu Schlitzen verengt.
Malfoy zog eine Augenbraue hoch. „Wieso hast du ihn dann überhaupt aufgefordert, zu kommen, wenn du dich letztendlich doch nicht getraut hast?“
Snape murmelte etwas, das wie „würde aussehen, wie ein Feigling“ klang und woraus man deutlich die Wörter „Brief“, „Rache“ und „Weihnachtsball“ heraushörte und verließ, unaufhörlich weitermurmelnd, den Gemeinschaftsraum der Slytherins.

James grinste und küsste Lily auf den Mund. „Ich kann gar nicht verstehen, wie du mich mal unausstehlich finden konntest.“ Er zwinkerte. „Ich bin doch ganz lieb.“
Sie lachte. „Na klar. Früher warst du echt total arrogant. Aber zum Glück verhext du Leute jetzt nicht mehr grundlos auf dem Korridor.“
Sie waren draußen auf dem Gelände und fläzten sich im Gras, weil heute ein sonniger Tag war, und sie waren nicht die Einzigen: Etwa das halbe Schloss war draußen und genoss die Sonne; die Fünftklässler übten für die ZAG-Prüfungen und die Siebtklässler tummelten sich auf Bänken, um sich gegenseitig für die UTZ-Prüfungen abzufragen und nutzten die Gelegenheit, um schwierige Zauber noch einmal zu üben.
„Ich bin eben erwachsener geworden.“ James zwinkerte erneut und strich ihr liebevoll durchs Haar.
„Hey ihr beiden!“, konnten sie plötzlich Remus Lupins Stimme hören und kurz darauf stießen er, Sirius und Wurmschwanz zu ihnen und setzten sich.
„Hi ihr“, sagte Lily fröhlich und umarmte sie der Reihe nach. „Na Wurmschwanz, wie klappt es mit dem Lernen?“
Wurmschwanz sah missmutig aus. „Nicht gut. Ich krieg den Schildzauber nicht hin.“ Er hatte seinen Zauberstab mitgenommen, um noch etwas zu üben.
Sirius verdrehte die Augen. „Stimmt, mit der Einstellung klappt das auch nicht.“ Er zückte seinen Zauberstab. „Los, wir üben!“
Sie stellten sich einander gegenüber auf das grüne Gras und Sirius fragte: „Kannst du noch die Zauberformel?“ Er fuhr sich kurz durchs Haar. Die hoffnungsvollen Blicke, die ihm viele Mädchen zuwarfen, bemerkte er entweder nicht, oder er ignorierte sie.
Wurmschwanz nickte. Er nahm seinen Zauberstab in die Hand, Sirius sagte fast lässig: „Levicorpus“, und bevor Wurmschwanz auch nur ansatzweise reagiert hatte, hing er auch schon kopfüber in der Luft.
„Das war wohl nichts“, grinste James, als Sirius ihn wieder runterließ. Wurmschwanz landete unsanft auf dem Boden und rappelte sich auf. Er zog herausfordernd den Zauberstab und rief: „Los, noch mal! Diesmal schaffe ich es bestimmt!“
„Okay“, sagte James und nickte. „Bereit?“ Er hielt seinen Zauberstab angriffsbereit und wartete auf ein Zeichen von Wurmschwanz. Als dieser nickte, rief James: „Imperdimenta!“, und Wurmschwanz brüllte: „Protego!“
Zuerst passierte gar nichts, doch dann stieß James’ Zauber plötzlich auf eine unsichtbare Schutzwand und prallte auf seinen Urheber zurück. James flog etwa drei Meter zurück. Ihm blieb die Luft weg und er keuchte. Wurmschwanz eilte besorgt zu ihm, dicht gefolgt von den anderen.
„Alles klar, Krone?“, fragte Sirius besorgt und bot ihm eine Hand an. James ergriff sie dankbar und stand auf; seine Rippen schmerzten von dem Aufprall, aber er grinste. „Gut gemacht, Wurmschwanz.“ Er wandte sich an Sirius. „Ja, bei mir ist alles klar. Das kam nur etwas überraschend.“ Er zwinkerte. Seine schmerzenden Rippen erwähnte er nicht. Dann ging er zu Wurmschwanz und klopfte ihm auf die Schulter. „Gut gemacht.“
Wurmschwanz strahlte.

Sirius und James gingen zusammen hoch in den Nordturm, wo sie Wahrsagen hatten.
„Ist wirklich alles okay?“, fragte Sirius und musterte ihn besorgt, da er gesehen hatte, wie sich James die Rippen hielt, die immer noch von der Wucht des Aufpralls schmerzten, mit die der Fluch ihn getroffen hatte.
James bejahte. „Meine Rippen tun nur weh. Das geht schon wieder weg. Das kam ja nur durch Wurmschwanz’ Fluch.“
Sirius lachte kurz. „Ich hätte nicht gedacht, dass seine Flüche so eine Wirkung erzielen könnten.“ Er warf einem Mädchen aus Hufflepuff, das ihnen gerade im vierten Stock entgegen kam, einen flüchtigen Blick zu. „Wenn es nicht besser wird, würde ich an deiner Stelle mal bei Madam Pomfrey vorbeischauen.“
Madam Pomfrey war die Krankenschwester von Hogwarts. Ihr Büro lag im ersten Stock des Schlosses. Es war ein kleiner Raum im Krankenflügel, damit sie möglichst rasch nach den Patienten schauen konnte, wenn es dringend nötig war.
James zuckte mit den Schultern. „Nee, das geht schon wieder weg.“ Er versuchte, möglichst lässig zu wirken, während er die vielen Stufen zum Nordturm hochstieg, obwohl seine Rippen bei jedem Schritt, besonders beim Treppensteigen, schmerzhaft protestierten.
Vor der Luke, die in Professor Trelawneys übermäßig parfümiertes Klassenzimmer führte, standen noch keine Schüler, da sie ziemlich früh dran waren, allerdings war die Tür schon offen, also traten sie ein.
Es sah so aus wie immer: Die Kissen lagen auf dem Boden verstreut, in den Schränken standen die Glaskugeln, über die sich eine feine Staubschicht zog, Teeblätter, teilweise verpackt und teilweise offen und verstreut, lagen auf den Schränken und Teetassen standen in Regalen.
James war froh, als sich setzten konnte, nachdem er für Wurmschwanz und Remus noch schnell ein karmesinrotes und ein malvenfarbenes Kissen neben Sirius in die hinterste Ecke gestopft hatte. Kaum war das erledigt, kamen die beiden auch schon die Leiter hochgestiegen, gefolgt von Professor Trelawney (die sie zum Glück nicht mit Todesomen vollquatschte, während sie alleine im Klassenzimmer waren, sondern sie mehr oder weniger gar nicht beachtete, während sie nachdenklich einzelne Karten eines Spielstapels in den Händen hielt, sie sich leise murmelnd ansah und manchmal den Kopf schüttelte und etwas sagte wie: „Nein, das kann so aber eindeutig nicht stimmen.“). Nach und nach trudelte auch der Rest der Klasse ein.
„Guten Tag“, sagte Professor Trelawney mit ihrer vertrauten, rauchigen Stimme, als sich auch die letzten Nachzügler auf einem Kissen niedergelassen hatten. „Ich freue mich, sie alle gesund hier vorzufinden – was ich natürlich geahnt hatte.“
„Na sicher“, murmelte James, während einige wenige der Klasse ihr aus Höflichkeit ein leises „Hallo“ entgegenbrachten, und Sirius lachte. Er bemühte sich nicht einmal, leise zu sein, weil er Wahrsagen sowieso für ein langweiliges, ungenaues Fach hielt und erst Recht die Vorhersagen, die Professor Trelawney machte, schienen ihm doch ziemlich weit hergeholt, oder mit anderen Worten: Erahnt oder – in den meisten Fällen – ausgedacht.
Professor Trelawney sah ihn einen Moment verwirrt an, doch dann schien sie es für richtig zu halten, einfach so fortzufahren, als hätte es keine Unterbrechung gegeben. „Mein inneres Auge hat mir verraten, dass es ratsam wäre, wenn wir uns einmal mehr der Kunst des Lesens aus Teeblättern widmen und ich war nicht abgeneigt, diesem Vorschlag Folge zu leisten. Also nehmen sie sich bitte alle eine Tasse und etwas Tee und dann beginnen sie.“
Doch genau in diesem Moment hörten sie ein Kreischen und wandten sich alle zum Fenster: Dort auf dem Fenstersims saß ein hübscher Waldkauz und sah Sirius aus seinen großen, bernsteinfarbenen Augen erwartungsvoll an. Um ihn war mit einer Schnur ein leicht vergilbt wirkenden Brief gebunden und er klopfte einmal ungeduldig mit dem Schnabel gegen das Turmfenster.
Professor Trelawney war verwirrt. Sie sah mit ihren überdimensional großen Augen zu dem Kauz und fragte: „Warum ist diese Eule nicht wie üblich mit der morgendlichen Post gekommen?“ Ihre Stimme hatte ihren üblichen, rauchigen Ton verloren und sie betrachtete nervös die Eule, die immer noch Sirius im Visier hatte. Der zuckte mit den Schultern und ging zum Fenster, ohne darauf zu warten, dass Professor Trelawney es erlaubte. Er band den Brief ab, wickelte ihn aus – und starrte überrascht auf das Blatt und die so vertraute Handschrift. Er würde diese kleine, gedrängte Handschrift überall erkennen, obwohl er sie lange Zeit nicht mehr gelesen hatte:

Sirius,

ich möchte, dass du weißt, dass es meine eigene Entscheidung war und mich niemand – auch nicht Mum und Dad – dazu gezwungen haben.
Ich möchte respektiert werden und Lord Voldemort tut das. Er sagt, ich würde unbeschreibbare Macht erlangen, wenn ich mich einem ausgewählten Bund von treuen Gefolgsleuten – besser bekannt als die „Todesser“ – anschließen würde.
Ich war nicht abgeneigt, diesem Vorschlag Folge zu leisten, in der Hoffnung, dass sich meine Wünsche dort erfüllen werden.
Ich habe schon an Mum du Dad geschrieben und habe ihnen erzählt, was ich vorhabe und erklärt, worauf sich diese Organisation spezialisiert und worauf es dabei ankommt – nämlich, die Straßen von allen nicht reinblütigen Zauberern zu säubern – und sie waren von Anfang an hellauf begeistert.

Ich hoffe, du bist wohlauf.

In der Hoffnung, dich eines Tages einmal – wohlbehalten und gesund - wiederzusehen
verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

R.A.B

Sirius hatte zu Ende gelesen und zerknüllte das vergilbte Pergament, auf dem der Brief geschrieben war, jetzt wütend in der Hand.
„Wer ist R.A.B?“, fragte Remus und runzelte die Stirn. Er hatte mit Wurmschwanz über Sirius’ Schulter mitgelesen.
Sirius lachte bitter auf. „Regulus Arctus Black, mein Bruder. Er ist jünger als ich und anscheinend hat diese kleine Kanaille jetzt Mum und Dad davon überzeugen können, dass Voldemort die richtigen Vorstellungen hat.“
James zog spöttisch eine Augenbraue hoch. „Voldemort und die richtigen Vorstellungen? Das ich nicht lache!“ Wurmschwanz und Remus hatten einen Blick aufgesetzt, der sagte, dass sie sich James’ Auffassung gerne anschlossen.
Sirius bemerkte diesen Blick. „Das dachte ich mir auch“, bestätigte er verächtlich. „Ich würde mich nicht wundern, wenn Voldemort einmal extrem mächtig werden würde.“ Er warf das zerknüllte Pergament wütend aus dem offenen Turmfenster.

Die Sonne schien und viele Schüler waren draußen auf dem Gelände und am See. Aber für die Fünft- und Siebtklässler bedeutete das nur lernen, denn es war Anfang März (obwohl es schon ungewöhnlich warm für diese Jahreszeit war) und die ZAG- und UTZ-Prüfungen waren für Ende Juni und Anfang Juli angesetzt (die allgemeinen Abschlussprüfungen der Erst- bis Viertklässler und der Sechstklässler sollten voraussichtlich zwischen Mai und Anfang Juni stattfinden).
Zu allem Überfluss erschien am nächsten Tag auch noch ein Aushang für die Sechst- und Siebtklässler am Schwarzen Brett:

Der Verteidigung gegen die Dunklen Künste – Kurs der Schüler aus dem 6. und 7. Jahrgang wird zusammengelegt. Unterrichtet wird bei Professor Guiyana, da sich Professor Melbourne in den Ruhestand begibt.

Unterzeichnet: Minerva McGonagall
Stellvertretende Schulleiterin

„Nein!“, sagte Sirius so laut, dass sich einige verwirrt zu ihm umdrehten. Aber er beachtete sie nicht, sondern stürmte wütend in Richtung Gemeinschaftsraum.
James und Moony sahen sich an und runzelten die Stirn. Dann stürmten sie hinterher. Sie fanden Sirius, wie er gerade durch das Portraitloch kletterte.
„Sirius!“, rief Remus, als er ebenfalls durch den runden Eingang zum Gemeinschaftsraum kletterte. „Was ist denn los?“ Er ließ sich in einem Sessel neben Sirius nieder und musterte ihn besorgt.
„Hast du den Aushang am Schwarzen Brett nicht gelesen?“, knurrte Sirius wütend und starrte ins Feuer, als ob er ernsthaft erwäge, einen Fuß hineinzusetzen, um sich umzubringen.
„Doch“, sagte Moony verwirrt, „aber was stört dich daran? So schlimm werden die Sechstklässler schon nicht sein, oder?“
Sirius lachte. „Vielleicht nicht alle, aber in diesem Jahrgang ist mein Bruder. Du weißt schon“, fügte er hinzu. „Regulus.
Ich könnte kotzen bei dem Gedanken daran, mit einem kleinen, nach Krötenmist stinkendem Todesser in einem Raum zu sein! Da bin ich schon mal von zuhause weg und dann sehe ich doch meinen kleinen, dummen Bruder wieder!“
Moony sah ihn mitfühlend an. „Ich kann dich wirklich gut verstehen. Ich würde mich auch aufregen, wenn mein Bruder so etwas getan hätte und ich ihn dann noch jede Woche wiedersehen müsste.“
Sirius zuckte mit den Schultern. „Ich glaube, es ist sowieso nur noch eine Frage der Zeit, bis Regulus kalte Füße bekommt und versucht, bei den Todessern auszusteigen.“ Er lachte verächtlich. „Na da wünsche ich ihm viel Glück. Ich bin mal gespannt, wie er das machen will, ohne dabei abzukratzen.“
Überraschend meldete sich Wurmschwanz zu Wort, der es bisher vermieden hatte, zu sprechen: „Ich glaube nicht, dass du deinen Bruder so hasst, wie du immer tust. Immerhin seid ihr Brüder, wie unterschiedlich ihr auch immer sein mögt.“
Sirius zog eine Augenbraue hoch. „Oh doch, Wurmschwanz. Leb’ du mal sechzehn Jahre mit Regulus zusammen und erfahre dann, dass er sich den Todessern angeschlossen hat. Glaub mir, dann würdest du ihn auch hassen…“

Sirius’ Laune besserte sich am nächsten Tag nicht, vor allem, weil sie nach dem Frühstück Wahrsagen hatten und nach dem Mittagessen waren zwei Stunden Verteidigung gegen die Dunklen Künste angesetzt und da würde es sich wohl endgültig herausstellen, wie Sirius’ Verhältnis zu Regulus jetzt war, überlegte James.

Der Wahrsagenunterricht verlief eigentlich unspektakulär, außer dass Terry Jenton meinte, er würde ein Killerkaninchen in seiner Glaskugel sehen, bis er dann merke, dass sein Nachbar Jeff Bigston das „Killerkaninchen“ mit seinen Händen darstellte, indem er sie kreuzte und vor und zurück bewegte.
„Hör auf damit! Lass das!“, sagte Terry dann sauer, während der Rest der Klasse in dröhnendes Gelächter ausbrach.

Sie waren etwas zu früh für Verteidigung gegen die Dunklen Künste dran und James war überrascht, dass sie schon einen Schüler wartend vor dem geschlossenen Klassenzimmer vorfanden.
Er stand mit dem Rücken zu ihnen und trug die Farben von Slytherin. Seine langen, dunklen Haare fielen ihm über die Schultern und wurden von der Schnalle einer Ledertasche eingequetscht. Er trug einzelne Bücher in der Hand.
James ging weiter, bis er merkte, dass Sirius wie angewurzelt stehen geblieben war und halb erschrocken, halb angewidert und wütend auf den Jungen starrte, der sich in genau diesem Moment umdrehte. Er stieß einen undefinierbaren Überraschungslaut aus, eine Mischung zwischen Quieken und Stöhnen, als er Sirius erkannte. „Hey!“ Er hatte ein tiefe Stimme, die allerdings angenehm warm klang.
„Hi, Regulus“, antwortete Sirius kurz angebunden, während Regulus zögernd auf ihn zuging. Er sah Sirius flüchtig an, als er vor ihm stand und murmelte: „Tja, jetzt haben wir wohl zusammen Unterricht.“ Er schenkte seinem Bruder ein Lächeln, dass dieser nicht erwiderte. Er musterte ihn nur kühl und geringschätzig.
Nach einiger Zeit fragte Sirius: „Wieso hast du das gemacht?“ Er klang nicht vorwurfsvoll oder wütend, sondern einfach nur enttäuscht und traurig.
Regulus sah seinen Bruder verwirrt an und warf James und den anderen einen Blick zu. Er sah, dass sie genau so verwirrt aussahen, wie er selber. „Was gemacht?“, fragte er dann endlich und sah immer noch verwirrt aus, als er zu dem Schluss kam, dass er wirklich nicht wusste, was Sirius meinte.
„Du weißt nicht, was ich meine?“ Sirius zog eine Augenbraue hoch und knurrte: „Dich diesen Mistkerlen namens Todessern angeschlossen! Voldemort hat die richtigen Vorstellungen, meinst du? Du meinst, es ist richtig, die Straßen von allen muggelstämmigen Zauberern zu säubern? Na wenn das so ist, dann hat dieser Mistkerl wohl die richtigen Vorstellungen. Aber glaub mir, wenn du wirklich weiter bei den Todessern mitmachen willst und dann irgendwann kalte Füße kriegst, helfe ich dir nicht daraus. Und ich möchte mal sehen, wie du da rauskommen willst, ohne umgebracht zu werden.“ Er schenkte Regulus einen verächtlichen Blick.
„Du scheinst ja mächtig viel über Lord Voldemort zu wissen“, konterte Regulus nicht weniger wütend. „Das Einzige, was du über ihn weißt, hast du aus meinem Brief erfahren, nehme ich an?“
Sirius nickte ungerührt. „Ja, und das war für mich Grund genug, diesen sogenannten Lord Voldemort nicht zu schätzen und zu verachten. Wenn er glaubt, dass es richtig ist, die Straßen von allen Muggelstämmigen zu reinigen, bitte, aber meine Unterstützung wird er für dieses Unternehmen garantiert nicht erlangen.“
„Toll, aber nach deiner Meinung hat dich niemand gefragt, Sirius“, knurrte Regulus wütend, während sich seine Hand fest um seinen Zauberstab schloss, den er eben hervorgezogen hatte, und seine Fingerknöchel weiß hervortraten.
„Hört auf! Sirius, Regulus“, rief Remus. „Regulus, steck deinen Zauberstab weg.”
Der öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, ließ es dann aber doch bleiben und stopfte den Zauberstab in seinen Umhang.
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Beitragvon julz » Di 04 Mär, 2008 15:29

Ohne, dass Sirius und Regulus sich noch eines Blickes würdigten, gingen sie ins Klassenzimmer und ließen sich an zwei Plätzen nieder, die möglichst weit voneinander entfernt waren.
Kurze Zeit später kam Professor Guiyana rein und das Murmeln, das vorher noch vereinzelt zu hören war, verstummte augenblicklich.
Professor Guiyana gab Anweisung, dass sie alle ihre Aufzeichnungen für Verteidigung gegen die Dunkle Künste herausnehmen sollten und sie sich zur Vorbereitung für die UTZ-Prüfungen durchlesen sollten, weswegen für kurze Zeit hektisches Gekrame in den Schultaschen zu hören war, weil alle die Unterlagen suchten.
James und Sirius hatten ihre Arme nicht einmal ansatzweise zu ihren Taschen bewegt, um ihre Notizen rauszuholen, was ihnen einen missbilligenden Blick von Remus Lupin einbrachte.
„Wieso übt ihr nicht?“, fragte er nach einiger Zeit und schaute von seinen Aufzeichnungen auf.
James sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Wozu?“ Er lehnte sich lässig im Stuhl zurück und strich sich das schwarze Haar aus dem Gesicht.
Remus antwortete nicht, sondern schüttelte nur leicht genervt den Kopf und vertiefte sich wieder in sein Buch, wobei er eine leicht gebeugte Haltung annahm.
Jetzt hatten Sirius und James ihre Zauberstäbe gezückt und schossen sich damit unter dem Tisch harmlose Flüche zu, wobei der andere jeweils probieren musste, schnell genug auszuweichen.
„Professor?“, hörte Sirius plötzlich eine vertraute Stimme. Er verkrampfte sich plötzlich und achtete nicht mehr darauf, Flüche abzuwehren, sondern sah ruckartig zu Regulus, weshalb ihn James’ Fluch mit voller Wucht erwischte. Er keuchte überrascht auf, was Professor Guiyana allerdings nicht bemerkte, da er sich vollkommen auf Regulus konzentriert hatte.
„Ich würde gerne wissen“, begann Regulus, „was man für eine Ausbildung braucht, um sich für eine Ausbildung braucht, um sich als Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste in Hogwarts zu bewerben. Was für ein Können wird für diese Stelle vorausgesetzt und erfordert?“
Sirius zog spöttisch eine Augenbraue hoch. „Als ob dich hier jemand einstellen würde.“ Er mühte sich nicht einmal, die Stimme zu senken und verkniff sich auch nicht den spöttischen Unterton.
Professor Guiyana sah kurz in seine Richtung und öffnete den Mund, um ihn zurechtzuweisen, ließ es dann aber bleiben, schloss seinen Mund wieder und antwortete an Regulus gewandt: „Sie müssen ein Studium über das gewünschte Fach erfolgreich bestehen. Das Ministerium bietet solche Studiengänge an. Am besten erkundigen sie sich dort, dann da wird man ihnen eine bessere und genauere Auskunft über ihr Fach, Eignungstests und Dergleichen geben können, da die Leute sich dort auf die Themenbereiche spezialisiert haben. Außerdem ist dies heute nicht unser Thema.“
Regulus, der wusste, dass das Thema damit beendet war, fragte Professor Guiyana nicht weiter, der sich schon wieder seinem regulären Unterricht gewidmet hatte, ganz so, als hätte es diese Störung nie gegeben.

„Was für ein Studium braucht man?“, äffte Sirius eine Viertelstunde später, als sie auf dem Weg zu Kräuterkunde waren. „Falls der echt vorhat, hier Lehrer zu werden, können wir nur froh sein, dass wir dann nicht mehr zur Schule gehen. Wahrscheinlich rennt er in den Osterferien erst mal zu Mum und erzählt ihr, was er vorhat – wenn er es ihr nicht schon in einem Brief geschrieben hat. Sie wird ganz begeistert davon sein.“ Er lachte leise und verächtlich. „Aber ich wette, Dumbledore will nicht, dass ein stinkender, kleiner Todesser hier unterrichtet. Tja, dann wird’s wohl schwierig für ihn.“ Sirius versuchte nicht einmal, seine Schadenfreude bei dem Gedanken daran zu verbergen. „Vielleicht versucht er es dann ja in Durmstrang oder Beauxbatons. Dann muss ich wenigstens seine Visage nie mehr sehen, weil er dann ganz sicher nicht mehr nach England kommt.“
Lupin räusperte sich leise. „Willst du nicht vielleicht einmal mit ihm reden? Vielleicht kommt er dann ja von alleine darauf, dass die Todesser bescheuert sind und dass er besser aussteigen sollte.“
Sirius lächelte. „Wie will er bitte bei den Todessern aussteigen? Das will ich erst mal sehen.“ Er lachte bellend auf, was ihm einen Moment lang Ähnlichkeit mit dem großen Hund verlieh, den er sich für seine Gestalt als Animagus gewählt hatte.
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Beitragvon julz » Di 11 Mär, 2008 13:18

Sirius lächelte. „Wie will er bitte bei den Todessern aussteigen? Das will ich erst mal sehen.“ Er lachte bellend auf, was ihm einen Moment lang Ähnlichkeit mit dem großen Hund verlieh, den er sich für seine Gestalt als Animagus gewählt hatte. „Wenn er das schafft, verspeise ich einen Basilisken.“

Die Rumtreiber waren etwas zu spät für Verteidigung gegen die Dunklen Künste dran, was dazu führte, das sie sich einen Tisch mit Regulus teilen mussten. Dies trug nicht gerade dazu bei, Sirius’ Stimmung zu heben.
„Gut“, begann Professor Guiyana. „Sind nun alle da? Dann fangt bitte an, Kapitel neun im Buch durchzuarbeiten.“
Lupin warf immer wieder einen Blick zu Sirius, in der Hoffnung, er würde das Thema anschneiden. Da er das aber nicht tat, wandte sich Remus an Regulus: „Wieso bist du so überzeugt davon, dass Lord Voldemort die richtigen Vorstellungen von einer perfekten Zaubererwelt hat?“
Regulus sah nicht von dem Buch auf, als er antwortete: „Was sollen wir mit Muggelstämmigen Zauberern und Hexen? Die sind nicht einmal halb so gut wie reinblütige Zauberer.“
„Ach wirklich?“ James zog eine Augenbraue hoch. „Dann ist Evans deiner Meinung nach also dumm?“ Er konnte die Angriffslustigkeit in seiner Stimme nicht verbergen und Sirius warf ihm einen kurzen Blick zu, drehte sich dann aber wieder zu Regulus, als der antwortete: „Schön und gut, vielleicht gibt es ja einige Ausnahmen, aber die meisten Schlammblütler sind eben einfach dumm und unfähig.“
Plötzlich geschahen mehrere Dinge in rascher Zeitfolge: Sirius und James zogen ihre Zauberstäbe, schwangen sie in Richtung Regulus und kurz darauf quollen rosa Seifenblasen aus seinem Mund.
Professor Guiyana, der das Geschehen beobachtet hatte, eilte zu ihrem Tisch und hob den Fluch auf. Dann fuhr er James und Sirius an: „Sagt mal, was habt ihr euch nur dabei gedacht? Wahrscheinlich habt ihr gar nicht gedacht, stimmt’s? Das würde mich jedenfalls nicht wundern.“ Er machte eine kurze Pause, dann sagte er kurz angebunden: „Nachsitzen, Potter, Black. Potter, sie sitzen in den Kerkern nach und Black bei mir im Büro. Heute um sieben Uhr. Ich hoffe, sie werden keine Aufsicht brauchen, denn ich habe keine Zeit. Sie werden beide einen Aufsatz darüber schreiben, welche Gegenmittel wirksam gegen Flüchen sind, Ich erwarte vier Rollen Pergament bis morgen.“
Sirius warf James einen kurzen, genervten Blick zu, den dieser nicht weniger genervt erwiderte.

Pünktlich um sieben Uhr gingen Sirius und James zu den verabredeten Orten, wo jeweils ein Pergamentblatt mit Aufgaben und ein Gruß von Professor Guiyana lag.
James setzte sich, aber bevor er das Pergament genauer ansah, holte er einen kleinen, ovalen und verzierten Spiegel hervor und legte ihn vor sich auf den Tisch. „Sirius Black“, sagte er zu dem Spiegel gewandt. Es flimmerte kurz wie auf einem Fernseher, dann erschien Sirius’ Gesicht darin.
„Hey“, grinste Sirius. “Sag mal, hat er dir auch so eine beschissene Zusatzaufgabe gegeben? Ich soll, wenn ich noch Zeit habe, eine Liste der Unverzeihlichen Flüche mit genauer Beschreibung der Wirkung machen.“
„Hm. Ich hab mir das noch gar nicht angeguckt. Moment mal.“ James zog die Aufgabenliste zu rate und las vor: „Schreiben sie bitte ihren Aufsatz darüber, welche Mittel gegen Flüche wirken (vier Rollen Pergament). Wenn dann noch Zeit ist, listen sie die Unverzeihlichen Flüche auf und notieren sie eine detaillierte Wirkungsbeschreibung.
Das ist doch komplette Zeitverschwendung“, beschwerte er sich und Sirius bestätigte seine Aussage mit düsterem Nicken.
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Beitragvon julz » Sa 22 Mär, 2008 13:26

„Aber gut.“ James rollte die Augen und seufzte. „Dann machen wir uns mal an die Arbeit.“ Er nahm Feder und Pergament zu Hand und kritzelte eilig etwas darauf, ganz im Gegensatz zu Sirius, dessen Feder immer noch in seiner Tasche lag und der aus dem Fenster in Professor Guiyanas Büro starrte.
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