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[HP] Harry Potter und das Herz der Drachen (21)

Roessi
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Beitragvon Roessi » So 25 Jun, 2006 22:50

Schön dass sich doch noch ein paar mehr Leute für die Geschichte interessieren. Dafür gibt es hier auch Nachschub. Viel Spaß beim Lesen, Roessi

7. Streiche und Überraschungen unterschiedlicher Art

Harry blickte Sniff überrascht an, eben noch hatte er Mühe Sniff zu erklären, was überhaupt ein Scherz ist. Sniff war einfach viel zu logisch um darin einen Sinn zu entdecken, doch jetzt hatte doch die Verschlagenheit Oberhand gewonnen und die Idee von Sniff begeisterte Harry sofort.
• „Das klingt fantastisch und würde bestimmt einen bleibenden Eindruck hinterlassen ...“ Harry Augen begannen zu funkeln wie sicher schon geraume Zeit nicht mehr; „aber ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung wie man so etwas machen kann. Im Unterricht haben wir noch nicht einmal etwas ähnliches angesprochen.“
• „Weist du Sniff, ich habe ein Talent zum Apparieren entwickelt, d.h. ich kann geräuschlos irgendwo auftauchen und soweit ich den Abschnitt im Buch richtig verstanden habe, kann man das Apparieren auch mit anderen Zaubern kombinieren. Ich dachte dabei zunächst an Desillusionieren oder so was und dann bevor ich mich zu erkennen gebe einige Effekte erschaffe. Das würde ja perfekt zu deinem Vorschlag passen aber es bleibt nur noch eine Woche für die Umsetzung.“
Beide überlegten noch eine ganze Weile wie man an der Umsetzung arbeiten könnte. Sie einigten sich schließlich darauf an dem Punkt anzusetzen, wo Harry vor seiner Prüfung aufgehört hatte. Also holte Harry sein altes Buch wieder heraus und vertiefte sich in den Abschnitt des Apparierens.
Seit der Prüfung hatte Harry nicht mehr in das Buch geschaut und jetzt diesen Abschnitt mindestens dreimal durchgelesen als er das Buch laut zuschlug.
• „Also ich verstehe das nicht was soll dieser Unterschied zwischen dem Beherrschen eines Zaubers und dem Verstehen und Spüren eines Zaubers sein. Wenn ich etwas beherrsche dann kann ich es doch auch.“
• „Nein Harry so einfach ist das nicht. Du hast mir gesagt, du hättest ein Talent für das Apparieren. Das liegt wahrscheinlich daran, dass du es spürst, schließlich hast du beschrieben wie sich der Zauber anfühlt. Grundsätzlich gilt das für alle Arten von Magie, ich habe dir von meiner Elementarmagie erzählt und daran wird es vielleicht noch deutlicher. Um etwas beeinflussen zu können, musst du es zunächst auch verstehen oder es zumindest erfassen. Zum Beispiel eine Flamme, zu wissen, dass es Feuer ist reicht nicht aus aber zu erkennen, dass die Flamme Luft braucht ermöglicht es dem Elementarmagier Einfluss darauf zu nehmen. Je Genauer und Komplexer das Verständnis, desto komplexer wird auch das Wirken der Magie.“
Harry dachte eine Weile nach, „ich sollte vielleicht wirklich versuchen einen einfachen Zauber auszuführen und dabei auf Veränderungen achten. Was hältst du davon, wenn ich zunächst einen einfachen Lichtzauber probiere?“
Sniff kam näher, „ich würde vorschlagen, dass du dich zunächst hinsetzt und konzentrierst. Am Besten du schließt dabei die Augen und wenn du glaubst, dass du soweit bist führst du den Zauber aus. Solange du die Augen geschlossen lässt kannst du dich auf dein Inneres konzentrieren und ich achte in der Zwischenzeit auf den Zauber.“
Harry war einverstanden, setzte sich auf sein Bett und schloss die Augen. Sniff hatte sich vor ihm zusammengerollt und beobachte jetzt Harrys Bewegungen. Nach einigen Minuten hob Harry seinen Zauberstab leicht und flüsterte 'Lumos* Es war wie bei der Instandsetzung der Stühle, denn wieder hatte Harry ein seltsames Gefühl als er den Spruch murmelte, nur war es diesmal viel intensiver und einen Augenblick später war es als könnte Harry das Licht sehen. Während er das Licht betrachtete veränderte es sich schließlich, zunächst wechselten die Farben, dann begann es zu pulsieren und schließlich wurde es immer heller. Harry glaubte schon Wärme auf seinem Gesicht zu spüren und versuchte sich von dem Strahlen abzuwenden.
• „Harry, Harry ...“ und nach einigen Augenblicken drang die Stimme von Sniff in Harry’s Bewusstsein. Harry öffnete die Augen, blickte zunächst auf den Zauberstab, welcher immer noch leuchtete und dann auf Sniff.
Sniff hatte seinen Vorderkörper wieder aufgerichtet und wiegte diesen jetzt nachdenklich hin und her.
Langsam wurde Harry ungeduldig und schließlich löschte er das Licht und fragte Sniff: „Ist etwas ungewöhnliches passiert oder wieso bist du so seltsam?“
• „Nun so könnte man es ausdrücken, eine beeindruckende Lichtshow, bis auf das Ende. Ich hatte schon die Befürchtung du verbrennst uns Beide.“
Harry war verblüfft, er hatte geglaubt, dass er sich alles nur vorgestellt hatte, doch so wie es Sniff beschrieb hatte sich alles auch wirklich so zugetragen. Beide diskutierten noch eine Weile über die Wirkung des Zaubers.
• „Ich habe eine Vermutung,“ stelle Sniff nach einer Weile fest. „Bevor ich mich aber dazu äußere würde ich noch eine Test vorschlagen. Du hast gesagt es war so ähnlich wie damals im Garten. Versuche doch noch einmal den Farbzauber, z.B. hier im Zimmer.“
• „Einverstanden und an was für eine Farbe hast du gedacht?“
• „Wie wäre es mit einem hellen Grün und die Decke in weiß.“
Harry schloss die Augen, stellte sich sein Zimmer im neuen Anstrich vor, dann hob der den Zauberstab und sagte *Colorus novus* . Als Harry seine Augen wieder öffnete staunte er nicht schlecht, zwar war die Wand genauso wie er sie sich vorgestellt hatte, doch die Decke sah aus wie ein Sommerhimmel in einem hellen Blau mit weißen Wolken und einer scheinbar strahlenden Sonne in einer Zimmerecke.
• „Du solltest eine Mahlerfirma gründen, so wie du das machst, hättet ihr bestimmt Rekordumsätze.“
Harry drehte sich erschrocken zur Tür wo seine Tante stand und sich staunend die Decke betrachtete.
• „Das Abendessen ist fertig und weil du nicht reagiert hast bin ich hoch gekommen und hatte geklopft. Als niemand reagierte bin ich rein gekommen“ sagte Tante Petunia entschuldigend.
• „Dein Onkel trifft sich heute Abend mit ein paar Geschäftsfreunden und fährt im Anschluss deinen Cousin abholen.
• „Klar ich komme, war wohl so in mein Üben vertieft, dass ich nichts gehört habe. „
• „Das kann man sehen,“ und Tante Petunia lächelte, „vielleicht kannst du ja noch in einigen anderen Zimmern üben, es sieht wirklich sehr schön aus.“
Tante Petunia verschwand und Harry blickte sich um. Von Sniff fehlte zunächst jede Spur, doch dann begann die Luft zu flimmern und Sniff erschien wieder.
„Ich dachte deine Tante sollte mich nicht sehen aber du musst dich besser konzentrieren, den Rest bereden wir nach dem Abendessen.“
Harry ging nach Unten und nach den bisherigen Mahlzeiten war es mal wieder ein angenehmes Essen, was dem Wochenende noch ein erträgliches Ende bescherte. Sie unterhielten sich und Harry erklärte sich bereit einige Räume zu „renovieren“. Doch zunächst sollte Tante Petunia das mit Onkel Vernon klären, denn Harry wollte auf keinen Fall die Stimmung noch mehr verschärfen.
Als Harry wieder nach Oben kam, lag Sniff noch immer auf dem Bett von Harry. Dieser setzte sich dazu und schaute nun erwartungsvoll auf die zusammengerollte Schlange.
Sniff richtete wie immer seine Vorderkörper auf und begann zu erklären:
• „Nachdem was ich vorhin gesehen habe, liege ich mit meinen Vermutungen bestimmt nicht so falsch. Ich sagte dir ja schon, dass um Magie zu wirken das Verstehen und Erkennen von Zusammenhängen notwendig ist. Du kannst scheinbar das Wirken von Magie fühlen, was für die Beeinflussung eines Zaubers von großer Bedeutung ist. Das du die Wirkung noch nicht richtig steuern kannst liegt daran, dass es bei dir aus dem Unterbewusstsein gesteuert wird. Es ist ungewöhnlich, denn normaler Weise verläuft der Prozess umgekehrt. Wir sollten daher versuchen, deine Wirken von Zaubern besser zu kontrollieren. Ich meine so wie du beim Apparieren gelernt hast den Übergang zu beeinflussen, sollten wir nun probieren z.B. das Einfärben bewusst zu nutzen. Nimm dir z.B. den alten Stuhl und versuche den Farbspruch anzuwenden aber diesmal nicht mit geschlossenen Augen.“
Harry verstand langsam worauf Sniff hinaus wollte. Es zeigte sich aber auch, dass die bewusste Ausführung des Farbzaubers viel schwieriger war. Harry stellte sich den Stuhl in einer neuen Farbe vor doch jedes Mal wenn er den Spruch aussprach bekam der Stuhl zwar einen neuen Anstrich aber in der gleichen Farbe wie bisher. Probierte Harry den Spruch mit geschlossenen Augen war es überhaupt kein Problem.
Sniff hatte eine Weile zugesehen und schließlich sagte er: „Harry du konzentrierst dich nicht genug, sobald du den Stuhl betrachtest, verdrängt dieses Bild deine Vorstellungen, deshalb kannst du die Farbe nicht ändern.“
Harry hatte aufmerksam zugehört und probierte den Spruch zunächst mehrere Male mit geschlossenen Augen, dabei achtete er besonders darauf, wie sich sein Wunschbild auf den Zauber auswirkte und gleichzeitig versuchte er das eigenartige Gefühl, das er schon von Begin an bei diesem Zauber verspürt hatte, zuzuordnen.
Dann versuchte er es wieder mit geöffneten Augen und diesmal gelang es ihm. Harry erkannte dabei auch, dass er das eigenartige Gefühl genau in dem Augenblick empfand als der Zauber Wirkung zeigte. Als Harry Sniff diese Empfindung schilderte antwortet dieser:
• „Das ist genau das was ich meinte. Du fühlst den Zauber bevor du diesen richtig kontrollieren kannst. Es ist besonders seltsam, weil so etwas erst in höheren Stufen möglich sein sollte.“
• „Was für Stufen meinst du“ unterbrach ihn jetzt Harry.
• „Ich habe dir doch von elementaren Magie berichtet. Genau wie die Magie in eurer Welt unterscheidet man diese in drei verschiedene Stufen. In der einfachen Stufe ist es dem Magier möglich Illusionen zu schaffen. Das heißt er kann bildliche oder scheinbar körperliche Trugbilder erzeugen, seinen Körper tarnen und ähnliche Dinge. Die nächste Stufe nimmt direkten Einfluss auf die Elemente wie Feuer, Wasser oder Luft. Der Magier kann diese Elemente verändern oder sogar erschaffen. Die höchste Form bezieht sich auf die Beeinflussung des Lebens, dazu gehört aber auch die Heilung von Lebewesen. Das Wesentliche dabei aber ist, je komplexer der Zauber, desto genauer muss derjenige diesen auch verstehen. Zauberer, die solch komplexe Zauber meistern berichten, dass sie die Magie spüren und beeinflussen können. Du hingegen spürst die Magie schon im Vorfeld und musst nun lernen diese zu beeinflussen.“
Harry hatte beeindruckt zugehört, „ich sollte es wie beim Apparieren machen, dort kann ich den Übergang fühlen und beeinflussen.“
Sie unterhielten sich noch eine ganze Weile und kamen auch wieder auf den Streich zu sprechen
• „Ich werde noch mal in dem alten Buch nachlesen, vielleicht finde ich ja da etwas dazu.“
Harry verbrachte den ganzen Abend mit der Suche und schließlich fand Harry etwas. Zu Sniff gewandt sagte er: „Sniff hör doch mal zu, das hier klingt viel versprechend“ und Harry las den Absatz vor. Es gab ebenfalls einige Zaubersprüche und die genaue Beschreibung zur Betonung und zur Bewegung des Stabes. Sofort versuchte Harry einen der Sprüche ... daraufhin begann an einer Stelle plötzlich die Luft zu flimmern und dann war es auch schon vorbei.
Nun gut, dachte Harry aber hier steht ja auch, dass es sich dabei um höhere Magie handelt, es ist also kein Wunder.
Sniff hatte aufmerksam zugehört und auch Harrys Versuch kritisch beobachtet.
„Ich würde sagen, du warst mal wieder nicht konzentriert genug und außerdem war dein Handeln mal wieder völlig überstürzt. Konzentriere dich und versuche es mit geschlossenen Augen. Du musst dir ein genaues Bild davon machen, was du erreichen willst.
Harry dachte kurz nach, was denn ein gutes Ziel wäre, dann konzentrierte er sich auf diese Vorstellung und als Harry die Augen schloss, spürte er wieder das eigenwillige Gefühl. In diesem Augenblick wusste Harry, dass es ihm gelingen würde. Er flüsterte nahezu den Spruch und kurz darauf konnte er Sniffs beeindruckenden Kommentar vernehmen,
Langsam öffnete er die Augen und ihm bot sich ein beeindruckendes Bild, es sah genauso aus, wie er sich es vorgestellt hatte. Harry hatte eine Idee, konzentrierte sich kurz und genau wie das Bild in seiner Vorstellung änderte sich auch der Zauber.
Auch Sniff war beeindruckt, „du hast wirklich Talent für so etwas und es scheint dir auch noch leicht zu fallen.“
Harry blickte Sniff nachdenklich an, „irgendetwas hat sich verändert, ich kann inzwischen bei jedem Zauber etwas fühlen. Und wenn ich es fühle und mich darauf konzentriere wird es fast greifbar für mich und ich kann es beeinflussen. Der Zauber wird dann für mich ganz einfach, doch gleichzeitig fühle ich mich völlig erschöpft.“
• „Das ist doch nur verständlich, zum Einen war das ein komplexer und schwieriger Zauber, den du auch noch zum ersten mal benutzt hast und zum Anderen ist für die Variation von Zaubern viel Magie notwendig, Je öfter du so etwas aber tust, desto größer wird auch dein magisches Potential.“
Dann sollte ich vielleicht noch ein wenig üben, du kannst ja in der Zwischenzeit ein wenig jagen gehen, ich habe gehört, dass wir Regen bekommen sollen.

Harry öffnete das Zimmerfenster und Sniff verschwand in die laue Sommernacht. Was für eine herrliche Nacht, dachte Harry. Am tiefschwarzen Himmel funkelten klare Sterne und das helle Band der Milchstraße zeichnete sich deutlich ab. Irgendwo sang ein Nachtigal ein trauriges aber wunderschönes Lied, begleitet vom leisen Zirpen der Grillen. Alles wirkte so wunderbar friedlich. Ein leises SCHUHU ließ Harry aufschrecken. „Oh tut mir leid Hedwig, du möchtest sicher auch die herrliche Nacht nutzen.“ Harry öffnete den Käfig und Hedwig folgte Sniff in die Dunkelheit. In der Stille der Nacht war das Ticktack des Weckers unnatürlich laut zu hören und ein Blick auf das Ziffernblatt zeigte kurz noch Mitternacht. Harry zog sich den alten Sessel ans Fenster und schaute in die Nacht. Es war als würde die Ruhe der Nacht auch Ruhe für ihn bringen. Hatte er eben noch vor lauter Aufregung üben wollen, machte sich jetzt eine Müdigkeit breit und kurze Zeit später war Harry eingeschlafen.

Harry flog wieder über eine völlig unbekannte Landschaft. Nur im Unterschied zum letzen Mal war es diesmal kein weites grünes Land sondern eine große Wasserfläche. Die untergehende Sonne tauchte die Landschaft in ein warmes rotes Licht und die abendliche Dunst verstärkte den unwirklichen Eindruck. Man konnte am entfernten Ufer Berge sehen und der Wind trug den Duft von Bäumen und Wiesen heran. Gleichzeitig spürte er die Feuchtigkeit des Wassers auf der Haut und das Luftholen hinterließ einen salzigen Geschmack auf der Zunge.
Sein Blick fiel auf das Wasser und undeutlich konnte Harry Konturen eines Bildes erahnen. Er flog immer tiefer um dichter an die Wasseroberfläche zu gelangen. Ein undeutliches Spiegelbild wurde auf der gekräuselten Wasseroberfläche sichtbar. In dem Augenblick als er sich dem Wasser so dicht nährte, um sein Spiegelbild genauer zu betrachten, brach die Wasseroberfläche auseinander und ein graues Ungetüm tauchte aus den Wellen auf. Auch dieses Ungeheuer gab einen grässlichen Schrei von sich und ein seltsames Gefühl war auf seinem Arm zu spürten.



Bild



Sniff und Hedwig waren offensichtlich von ihrem Jagdzug zurückgekehrt und schienen sich Sorgen um ihren Herrn zu machen, denn beide versuchten so gut sie konnten diesen munter zu machen. Hedwig hatte sich dafür vor ihm auf dem Fensterbrett nieder gelassen und pickte immer wieder auf Harrys Arm ein während Sniff nach Harry gerufen hatte. Als Harry die Augen aufschlug blickte er sich zunächst verwundert um, es war ihm alles so real vorgekommen. In was für eine Welt entführten ihn seine Träume. Doch dann erkannte Harry, dass sich seine beiden Freunde wohl Sorgen gemacht hatten und er streichelte Hedwig zärtlich über das Gefieder.
• „Ihr habt euch wohl Sorgen gemacht aber keine Angst ich habe nur geträumt und zur Abwechslung mal etwas nicht so schlimmes.“
• „Vielleicht solltest du ins Bett gehen,“ warf Sniff ein, „ich glaube du hast Recht mit dem bevorstehenden Wetterwechsel und da ist ein offenes Fenster wahrlich kein guter Platz zum übernachten.“
Tatsächlich begann am Himmel Wolken aufzuziehen, die bereits vereinzelt den Blick auf die Sterne verdeckten. Gleichzeitig hatte auch der Wind merklich aufgefrischt und die trieb jetzt die Wolken zügig über den Nachthimmel. Es war empfindlich kühl geworden und Harry begann wie auf Stichwort zu frösteln. Er schloss das Fenster und zog sich in sein Bett zurück, wo es gar nicht lange dauerte bis Harry eingeschlafen war.
Wie angekündigt schlug in den folgenden Nachtstunden das Wetter endgültig um, große Wolken zogen am Fenster vorbei und der Regen trommelte so stark gegen die Fensterscheiben, dass Harry aus dem Schlaf gerissen wurde. Er wollte sich schon wieder unter der Bettdecke verstecken als er eine Eule auf dem Fensterbrett sah. Fröstelnd kletterte Harry aus dem Bett und ließ die Eule herein, sie war triefend nass und hatte ein kleines Pergament am Bein. Harry löste die Rolle und lies die Eule zu Hedwig in den Käfig damit sie sich erst mal ausruhen konnte. Der alte Wecker zeigte kurz nach fünf Uhr morgens.
Der Brief war von Ginny, was bei Harry wieder die Schmetterlinge im Bauch weckte. Gleichzeitig spürte er eine seltsame Angst als er zu lesen begann:

Lieber Harry,
leider haben wir immer noch nichts von dir gehört. Ich mache mir Sorgen, warum schreibst du nicht wann du kommst? Du kommst doch auch früher, Ron erzählt mir jeden Tag, dass nächsten Montag Hermine kommt. Hermine hat eine Eule geschickt in der Stand, dass du noch nicht sicher bist und auch noch die Genehmigung vom Orden brauchst. Mein Dad sagt mir auch nichts und sagt immer nur so was wie, Harry kommt schon. Also bitte Harry, schick mir doch eine Eule.
Ich vermisse dich, deine Ginny


Harry hatte den Brief schon lange zur Seite gelegt und versank in seinen Gedanken.
Ach Ginny, was soll ich denn nur machen, ich will einfach niemanden mehr in Gefahr bringen. Seine Gedanken machten einen Sprung zurück nach Hogwarts. Der Tag an dem Gryffindor das Spiel ohne ihn gewonnen hatte und Ginny ihm um den Hals gefallen war und Harry sie vor allen Leuten küßte. Von da an hatten sie einige Tage, die er wohl nie vergessen würde. Doch dann sprangen die Gedanken zu dem Angriff auf Hogwarts und zum Tod von Professor Dumbledore. Es schien keinen Ausweg aus dieser Zwickmühle zu geben und Harry saß trübselig am Schreibtisch und starrte auf die Regentropfen, die gegen die Fensterscheibe trommelten.
Harry wurde aus seinen Gedanken gerissen als etwas über seinen Arm strich, „Harry was ist los, ist etwas passiert oder was hast du?“ Es war Sniff, der so fand es zumindest Harry besorgt klang, insofern man das bei einer Schlange überhaupt sagen konnte.
In diesem Moment war Harry froh Sniff hier zu haben, in der kurzen Zeit die beide bisher miteinander verbracht hatten, war eine tiefe Freundschaft entstanden. Es war anders wie mit seinen besten Freunden Ron und Hermine aber in Sniff hatte Harry einen Freund gefunden mit dem er über Probleme reden konnte, über die er mit Hermine und Ron wahrscheinlich nicht sprechen würde. Sniff schien Harry zu verstehen und als Harry ihm seine Situation schilderte hörte dieser aufmerksam zu ohne Harry zu unterbrechen.
Nachdem Harry geendet hatte, wiegte Sniff seinen Vorderkörper noch eine Weile hin und her und sagte dann: „Harry, ich kann dich gut verstehen und kann mir über Ginny auch keine Meinung erlauben, da ich sie leider noch nicht persönlich kenne. Einen Rat kann ich dir zu diesem Zeitpunkt leider noch nicht geben aber ich würde vorschlagen, dass du zunächst noch ein wenig schläfst, denn wie sagt ein Muggelsprichwort 'Der Morgen ist Klüger als der Abend'.“
Auch wenn Sniff Harry keinen Rat geben wollte, fühlte sich Harry doch um einiges besser jetzt nachdem er sich seine Sorgen von der Seele reden konnte und es dauerte auch nicht lagen bis Harry wieder eingeschlafen war. Noch wusste er nicht, dass er nicht mehr viel Schlaf finden sollte.
Die neue Woche begann alles andere als viel versprechend. Harry stand im Traum vor der Haustür des Fuchsbaus und klopfte. Ein roter Haarschopf war am oberen Fenster zu sehen und Harry konnte hören, wie jemand die Treppe herunter rannte. Die Tür ging auf und Harry bekam eine kalte Ladung Wasser ins Gesicht.

Erschrocken fuhr er auf, „was soll das denn“ und verwirrt stellte er fest, dass das Wasser echt war. Sein Cousin Dudley stand mit einem Eimer vor seinem Bett und grinste fies.
• „Hey Cousin, jetzt ist es mit der Ruhe hier vorbei. Ich weis zwar nicht, was du mit meiner Mutter angestellt hast, aber mit mir machst du so etwas nicht. Jetzt wirst du mich kennen lernen.“
Er kam drohend auf Harry zu, blieb aber genauso plötzlich einen Meter vor Harrys Bett wie versteinert stehen. Seine Gesicht hatte jegliche Farbe verloren und er starrte auf einen Punkt am Fußende des Betts.
Harry hatte sich in der Zwischenzeit vom ersten Schreck erholt und betrachte nun auf den seltsamen Anblick. Dudleys Augen wurden immer größer und Harry befürchteten schon sie könnten herausfallen als Dudley leise stotterte.
• „Du Freak, d ..d.. du hast eine Schlange, nimm ... nimm das Vieh weg. Das erzähl ich sofort meinem Vater.“
Langsam schien sich Dudley ein wenig zu beruhigen, doch als Sniff seinen Vorderkörper aufrichtet und laut zischte, wich er entsetzt zurück. Dabei stolperte er über Harry Schuhe und viel mit lauten Gepolter nach hinten. Ohne einen weiteren Blick auf Harry oder Sniff kroch Dudley auf allen Vieren so schnell es ging zur Zimmertür.
Harry hatte in der Zwischenzeit seinen Zauberstab hervorgeholt und die Zimmertür magisch verschlossen. Immer noch in panischer Angst rüttelte Dudley wie ein Verrückter an der Klinke, doch ohne Erfolg. Langsam drehte er sich um und mit einem panischen Gesicht blickte er zu Harry, der jetzt spielerisch seinen Zauberstab durch die Finger gleiten lies.
• „Hör zu Cousin! Ich habe nicht vor mich weiterhin von dir terrorisieren zu lassen. Falls es dir noch niemand erzählt hat, ich habe die offizielle Genehmigung zu Zaubern und glaube mir, ich kenne inzwischen einige gute Tricks!“
Dudley wurde noch eine Spur blasser wenn das überhaupt möglich war. Er lehnte mit dem Rücken an der Tür doch bei Harry Worten wurden ihm wohl die Knie weich, denn er sank langsam zu Boden.
• „Diese Schlange ist ein guter Freund und es wäre besser für dich, du würdest das hier für dich behalten. Sonst stattet dir meine Freund vielleicht in einer der nächsten Nächte einen Besuch ab. Und stell dir mal vor, wenn ich dich dann in ein kleines Kaninchen verwandeln würde.“
Bei seinen letzten Worten hatten Harry Augen einen gefährlichen Glanz bekommen und Dudley war zu einem fetten Häufchen Elend zusammengesunken.
• „Und jetzt zieh Leine!“ mit diesen Worten hob Harry den Zauber auf und sein Cousin floh panisch aus dem Zimmer.
• „Dem hast du es aber gegeben“, zischte Sniff, „du kannst einem ja richtig Angst machen.“
Harry schmunzelte, „ich glaube das war heute nicht schwer, bei dem Schock den du ihm verpasst hast. Hoffe er hält sich daran und rennt nicht direkt zu meinem Onkel aber eigentlich ist mir das egal.“ Damit sprang Harry aus dem Bett und kümmerte sich zunächst um die Wasserpfütze bevor er selber im Badezimmer verschwand.
Als Harry etwas später nach unten kam, wartete Tante Petunia bereits mit dem Frühstück. Der Tisch war gedeckt doch von Dudley war nichts zu sehen.
• „Guten Morgen Harry, Dudley ist wieder da und Vernon ist schon ins Büro gefahren.“
• „Dudley hat mir schon einen guten Morgen gewünscht,“ erwiderte Harry mit einem kühlen Unterton.
• „Ah verstehe“, und das Gesicht von Tante Petunia wirkte plötzlich nicht mehr so glücklich, „habe mich schon gewundert wo er so schnell hin wollte. Wir werden wohl allein Frühstücken müssen.“
Beim Essen wurde nicht viel geredet und nachdem Harry seiner Tante beim Abräumen geholfen hatte verschwant er schnell auf sein Zimmer. Es war Harry unangenehm gewesen und auch wenn er sich darüber sicher war, dass Dudley nur bekommen hatte was er auch verdiente, so tat ihm seine Tante leid. Etwas, was Harry vor einigen nicht mal im Traum eingefallen wäre. Er setzte sich an seinen Schreibtisch und grübelte über die letzen paar Tage nach, es hatte sich so viel verändert, seine Tante war über ihren Schatten gesprungen und hatte ihm sozusagen die Hand gereicht und auch Onkel Vernon war einigermaßen erträglich. Doch auch Harry hatte sich verändert, abgesehen von dem was er alles gelernt hatte, kam es ihm vor als hätte er den ersten Schritt in eine neue Richtung gemacht. Vielleicht war es Zeit das Kriegsbeil hier im Haus zu begraben, es gab wichtigere Dinge und irgendwo musste ein Schlussstrich gezogen werden.
Sein Blick streifte über den Schreibtisch und blieb an dem Brief von Ginny hängen. Die Gedanken von heute früh drängten sich in sein Gedächtnis zurück, doch auch hier hatte Harry einen Entschluss gefasst. Er musste nur noch mit jemanden darüber reden. Die durchweichte Eule saß immer noch bei Hedwig im Käfig und sah inzwischen wieder munter aus, also holte Harry Feder und Pergament hervor und schrieb einige Zeilen.
Liebe Ginny,
es tut mir leid, dass ich mich noch nicht gemeldet habe doch die Ereignisse der letzten Tage haben sich ziemlich überstürzt. Ich glaube ich habe euch viel zu erzählen wenn wir uns wieder sehen und ich freue mich darauf. Wann ich genau im Fuchsbau ankomme kann ich dir noch nicht sagen, lass dich einfach überraschen.
Bis bald, dein Harry

Er rollte den Brief zusammen und befestigte diesen am Bein der fremden Eule. „Bringst du den bitte zurück zu Ginny,“ und nachdem die Eule noch einen Keks gefressen hatte flog sie mit einem leisen Schuhu davon. Hedwig drehte sich beleidigt von Harry weg, sie schien beleidigt zu sein, dass eine fremde Eule den Brief zu Ginny bringen sollte.
• „Aber Hedwig, du wirst doch nicht etwas sauer sein, ich habe nachher einen Spezialauftrag für dich.“
Die Eule lies sich beruhigen und flatterte aus dem Käfig um sich auf Harrys Schulter wieder nieder zu lassen.
• „So schnell geht es auch nicht, du musst schon warten bis ich den Brief fertig habe.“
Harry zog ein neues Blatt Pergament hervor und überlegte wie er es am besten formulieren sollte.
Hallo Professor Lupin,
ich habe ein etwas ungewöhnliches Anliegen und hoffe das sie dafür der Richtige sind. Einerseits muß ich den Orden davon in Kenntnis setzen was wir vor haben und zum anderen glaube ich, das sie auch aus anderen Gründen die Geeignetste sind. Wenn möglich würde ich mich gern morgen 10 Uhr mit ihnen im GP treffen.
Viele Grüße Harry

Irgendwie gefiel Harry der Brief nicht, doch ihm viel keine besser Formulierung ein. Zu Remus Lupin hatte Harry vertrauen, er war der Letzte der eigentlichen Rumtreiber und schon immer ein Freund der Familie und Harry hoffte, dass er ihn Lupin einen Verbündeten für seine Hochzeitsüberraschung finden würde.
„OK Hedwig, bring den Brief bitte zu Remus Lupin und paß auf, dass er allein ist wenn du ihn übergibs. Ich hoffe er gibt dir gleich eine Antwort mit, aber sei vorsichtig.“
Hedwig verschwand aus dem Fenster und Harry überlegte was noch machen könnte. Die Entscheidung wurde ihm aber abgenommen, da in diesem Augenblick schon wieder eine fremde Eule auf dem Fensterbrett landete. Sie trug ein schwarz versiegeltes Dokument am Bein. Obwohl die Harry das Pergament entfernt hatte, blieb die Eule jedoch sitzen. „Du sollst wohl auf Antwort warten,“ fragte Harry und bekam ein Schuhu als Antwort. Harry holte einige Eulenkekse und begann den Brief zu lesen.
Sehr geehrter Mr. Potter,
auf Grund gewisser Ereignisse und einigen logistischen Notwendigkeiten wurde die Testamentseröffnung auf einen früheren Termin verlegt. Diese findet schon am Mittwoch den 14. Juli, 11 Uhr in unserem Haus, Winkelgasse 17 statt. Bitte bestätigen Sie uns Ihre Anwesenheit mit dieser Eule.
Mit freundlichen Grüßen
Emauel Maximilia
Kanzlei „G. Gryffindor und Erben“

Harry holte ein weiteres Stück Pergament hervor und schrieb eine kurze Bestätigung und teilte mit, dass er sich zum entsprechenden Zeitpunkt in der Kanzlei einfinden würde. Die Eule hatte in der Zwischenzeit die Kekse gefressen und war kurz darauf mit dem Brief verschwunden.
Da es bereits Mittagszeit war, ging er nach Unten um seiner Tante von dem Termin zu berichten, außerdem wollte er auch Bescheid sagen, dass er sich mit Remus Lupin verabredet hatte.
Seine Tante war noch mit dem Kochen des Mittagessen beschäftigt als Harry in die Küche kam.
Harry erzählte seiner Tante von den Termin und half dann beim Tischdecken. Es dauerte auch nicht lange bis Dudley hereinkam. Als er Harry sah, wurde sein Gesicht wieder eine Spur blasser, doch er warf Harry nur einen giftigen Blick zu und setzte sich wortlos an den Mittagstisch. Es war wieder eine stumme Mahlzeit und Harry beeilte sich zurück auf sein Zimmer zu kommen.
In seinem Zimmer wartete derweil Hedwig auf ihn. „Hedwig, das ging aber schnell,“ und Harry band das Pergament von Hedwigs Bein. Schnell rollte er es auf und begann zu lesen.
Hallo Harry,
schön wieder etwas von dir zu hören. Du machst mich neugierig, was das wohl sein kann, dass du mit mir bereden willst. Im Orden läuft es immer noch etwas chaotisch und ich muss noch mit Mad Eye klären ob das in Ordnung geht, denke aber es spricht nichts dagegen. Wir müssen uns wahrscheinlich vor dem GP treffen, das erkläre ich dir dann aber morgen, bis dahin
Remus Lupin

Schön dachte Harry, das ist also geklärt. Seltsam nur, dass er sich mit mir vor dem Haus treffen will, nun gut wir werden sehen. Es war früher Nachmittag und Harry beschloss noch etwas zu üben. Außerdem wollte er seinen Streich noch ein wenig planen und ihm fehlte noch ein wesentlicher Teil dafür. Harry wollte es schaffen sich unsichtbar zu machen. Das Problem war jetzt, dass Unsichtbarkeitszauber bisher noch nicht zum Schulstoff gehörten und Harry auch noch keine neuen Schulbücher hatte. Auch im alten Buch stand nichts darüber es gab nur zwei Verweise auf andere Bücher von den Harry noch nie etwas gehört hatte.
Sniff kam von der Jagd als Harry immer noch darüber nachdachte, wie er bis zum Wochenende den Zauber meister konnte. Eine Möglichkeit wäre es in die Buchhandlung der Winkelgasse zu apparieren, doch er würde wohl kaum unerkannt bleiben und das wiederum hätte mit Sicherheit Ärger zur Folge. Als Sniff nachfragte erfuhr er von Harrys Schwierigkeit und nachdem er einen Augenblick nachgedacht hatte fragte er schließlich, „woher hast du das alte Buch Harry?“
Harry schaute Sniff überrascht an, „das ich da nicht selber drauf gekommen bin, es stammt aus der Bibliothek im Grimmauld Platz. Wie wäre es, möchtest du einen Blick in mein Haus werfen?“ Harry hatte absichtlich die Betonung auf mein Haus gelegt und Sniff, blickte ihn aufmerksam an. Harry hatte ihm zwar davon erzählt aber bisher nicht erwähnt, dass er der Erbe des GP war.
Harry sprang auf, „ich sage nur Tante Petunia Bescheid,“ und schon war er durch die Zimmertür verschwunden. Es dauerte nur einen Augenblick bis Harry wieder da war. „Tante Petunia ist wohl einkaufen, ich habe ihr einen Zettel hingelegt, wie willst du mitkommen?“ Sniff kam näher und sagte zu Harry „streck einfach deinen Arm aus und dann kann es los gehen“. Sniff kroch auf den Arm von Harry und wand sich darum. Jetzt sah es aus, als hätte Harry eine neue Vorliebe für ausgefallenen Armschmuck entwickelt. Gleichzeitig spürte er wieder ein seltsames Kribbeln auf der Haut. Harry stellte sich die alte Bibliothek im Blackanwesen vor und disappierte.
Zuletzt geändert von Roessi am Mo 25 Sep, 2006 11:26, insgesamt 1-mal geändert.
Axiom vom hinterhältigen Druckfehler:
Du findest den entscheidenden Fehler in Deinem Text erst, wenn Du den Text ausgedruckt und die Datei gelöscht hast. / Murphys neue Computergesetze /
Meine FF: Harry Potter und das Herz der Drachen
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Krone
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Beitragvon Krone » Mo 26 Jun, 2006 14:35

Ja ein weiterer neue Teil und meine Erwartungen, die ich an deine FF habe haben sich bewahrheitet, zumindest teilweise, eine Sache fehlt mir noch, die kommt aber vielleicht noch... Sagen tu ichs nicht, ich will nicht, dass du meinst wegen mir etwas "einbauen" zu müssen, nun denn: Ich harre der Dinge, die da kommen werden :) ;)
"...Und man siehet die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht!"

Roessi
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Kapitel 8

Beitragvon Roessi » Di 27 Jun, 2006 00:27

8. Die Ereignisse überschlagen sich


Harry erschien in der verstaubten Bibliothek, doch es war seltsam gewesen. Beim Übergang hier in den Raum war es ihm vorgekommen als hätte er sich durch einen engen Spalt gezwängt der mit einem zähen Brei gefüllt war. Auch Sniff konnte sich das nicht erklären und so beschlossen sie nach ihrer Rückkehr noch mal im Buch nachzulesen, ob so etwas schon vorgekommen ist.
Die Bibliothek sah noch immer so aus wie schon vor zwei Jahren. Damals hatten Molly Weasley und seine Freunde begonnen den Grimmauld Place 12 etwas wohnlicher zu machen doch in die zweite Etage waren sie dabei nie vorgedrungen. Nur die Neugier hatte Harry schon vor zwei Jahren hier rauf getrieben und seit der Zeit schien hier auch eine Menge mehr an Staub hinzu gekommen zu sein. Leise öffnete Harry die Zimmertür und lauschte nach draußen auf den Flur, doch im ganzen Haus herrschte absolute Ruhe bis auf einige undefinierbare knarrende Geräusche. Vom Orden schien niemand hier zu sein und Harry wusste auch gar nicht, ob der Orden den Grimmauld Place immer noch als Hauptquartier nutzte. Doch für eine Hausbesichtigung war ein andermal Zeit. Heute war Harry nur wegen der Bücher hier. Harry hatte sich die beiden Titel auf einen Zettel geschrieben und ging nun durch die Regelreihen. Dummer Weise herrschte hier nicht die gleiche Ordnung wie in der Bibliothek von Hogwarts, dafür gab es hier aber auch keine verbotene Abteilung und bei einem Großteil der Bücher war sich Harry relativ sicher, dass diese in Hogwarts, wenn überhaupt in der verbotenen Abteilung zu finden sein würden. So dauerte es eine geschlagene Stunde bis Harry die beiden Bücher gefunden hatte. Er blickte zu Sniff, der in der Zwischenzeit die Bibliothek erkundet hatte und fragte dann, „wenn du Lust hast, ist noch Zeit für einen sehr kurzen Gang durch das Haus.“
Da Sniff Interesse hatte, schlich sich Harry wieder zur Zimmertür und sie betraten gemeinsam den Flur. Es war wirklich nur eine Kurzführung, durch sein Zimmer, einen Abstecher zum Salon im 1. Stock und dann doch durch die Eingangshalle und die Küche. Das ganze Haus wirkte verlassen und schmutzig und es machte nicht den Eindruck, als wäre in letzter Zeit jemand hier gewesen. Nur der relativ saubere Küchentisch fiel auf und so beschloss Harry seinen Besuch für heute zu beenden und von hier zu verschwinden. Sniff wand sich wieder um seinen Arm und Harry apparierte zurück in sein Zimmer im Ligusterweg.
Wieder hatte Harry den Widerstand gespürt als er den Grimmauld Place verließ und er fühlte sich ziemlich erschöpft als er wieder zu Hause war. Zu Sniff gewandt sagte er schließlich:
• „Ich verstehe das überhaupt nicht, ich fühle mich als hätte ich einen ganzen Tag Verwandlung und Zaubertränke hinter mir, dabei sind wir nur zweimal appariert. Ob das mit dem seltsamen Gefühl zusammenhängt? Ich habe es wieder gespürt, als wir den Grimmauld Place verließen. Vielleicht sollte ich einmal nachsehen, ob dazu etwas im Buch steht.“
Harry nahm sich das Buch mit aufs Bett und suchte nach etwas Brauchbaren, gab aber bereits nach wenigen Minuten auf.
• „Hier gibt es nicht mal eine Andeutung von irgendwelchen Nebenwirkungen, vielleicht bin ich einfach noch vom gestrigen Üben erschöpft.“
Sniff der neben Harry auf der Bettdecke lag, hatte in der Zwischenzeit die beiden anderen Bücher betrachtet, es waren „Angewandte höhere Magie“ und „Grenzbereiche der Magie“. Dann blickte er wieder zu Harry und schließlich sagte Sniff; „Harry, du weist schon, dass sich zumindest eines der Bücher auch dunkle Magie befasst?“
Harry blickte auf und zuckte nur mit den Schultern. „Weist du Sniff, viele Dinge gelten als dunkel, nimm nur zum Beispiel mich. Allein das ich mit die sprechen kann, ist für viele Zauberer ein Symbol für dunkle Magie. Hier in diesem Buch stehen eine Menge Beispiele und es geht dabei oft um den Aspekt weiße oder schwarze Magie. Es heißt hier aber auch, dass man nicht die Magie als schwarz oder weiß betrachten darf, sondern immer deren Verwendung. Mir ist inzwischen egal um welche Art von Magie es sich dabei handelt, wenn es mir im Kampf gegen Voldemort hilft. Also worauf warten wir noch, lass uns nachsehen, ob ich denn etwas passendes finde.
Es dauerte nicht lange und Harry hatte im Buch „Angewandte höhere Magie“ ein ganzes Kapitel über Unsichtbarkeit gefunden. Harry begann das Kapitel aufmerksam zu lesen und war bald völlig vertieft, worauf Hermine, wenn sie das jetzt sehen könnte bestimmte sehr stolz gewesen wäre. So hörte Harry auch nicht, dass in der Zwischenzeit jemand sein Zimmer betreten hatte.
• „Hallo Harry,“ dieser blickte erschrocken auf. In der Tür stand seine Tante und hatte einen Zettel in der Hand. „Ich dachte du bist noch nicht zurück und wollte dich nicht stören. Eigentlich wollte ich dir sagen, das wir, also Vernon, Dudley und ich, heute Abend bei Geschäftsfreunden zum Essen eingeladen sind. Ich habe dir Abendessen in die Küche gestellt.“

Harry war darüber nicht böse, so konnte er den Rest des Tages mit seine Nachforschungen verbringen. Als Tante Petunia verschwunden war, tauchte mit dem üblichen Flimmern Sniff neben ihm wieder auf.
„Also Sniff warum hast du mich eigentlich nicht vor gewarnt, ich hätte mich zu Tode erschrecken können.“
Dabei schaute Harry belustigt auf Sniff, der sich wie so oft hin und her wiegte als ob er sich nicht sicher war, wie Harry das jetzt meinte.
• „Hey hey, das war ein Scherz, wir müssen eindeutig noch an deinem Humor arbeiten, so etwas ist wichtig für gute Scherze:“
Sniff gab so etwas wie ein „ZSSS...“ von sich schlängelte sich vom Bett und verschwand aus dem Fenster. Ganz schön sensibel heute, dachte Harry aber er wusste, dass Sniff ihm nicht böse war. In den letzten Tagen hatten sich beide gut genug kennen gelernt. Daher vertiefte sich Harry wieder in das Buch und lass weiter.
Aus dem Buch ging hervor, dass der Zauber um sich unsichtbar zu machen, nicht so kompliziert war, es gab allerdings dabei einige wesentliche Einschränkungen.
Erstens: Es handelte sich dabei um höhere Magie und der Zauberer benötigte relativ viel Magie.
Zweitens: Der Zauber konnte nur auf sich selbst gewirkt werden, nicht so wie der Desillusionszauber.
Drittens: Dieser Zauber konnte nicht gesprochen werden und das war ein Gebiet, was Harry bisher große Schwierigkeiten bereitet hatte. Ein unangenehmes Gefühl machte sich in seinem Inneren breit, als er diesen Abschnitt gelesen hatte. Wieder standen die Bilder vom Angriff der Todesser vor seinen Augen und er konnte Snapes höhnische Worte hören
"Ich werde es immer wieder abblocken. Bis du lernst, deinen Mund und deinen Verstand geschlossenen zu halten, Potter!"
Harry spürte wieder den brennenden Hass in sich aufsteigen und gleichzeitig fühlte es sich schuldig, schuldig dass es ihm nicht gelungen war Snape aufzuhalten.
Ich werde so etwas nie wieder zu lassen und ich werde es lernen ohne Worte zu zaubern.
Es war ein Versprechen das Harry sich selbst gab und es wirkte wie ein Blitzableiter für den aufgestauten Hass und Zorn, denn Harry fühlte sich auf einmal konzentriert wie schon lange nicht mehr und das Wutgefühl war verschwunden.
Harry vertiefte sich wieder in sein Lektüre und in seinen Gedanken festigte sich immer mehr der Spruch >Invisibilius totalus<. Wie lange Harry in der Zwischenzeit gesessen hatte, konnte er auch nicht sagen als ein Geräusch seine Aufmerksamkeit auf das Fensterbrett lenkte. Dort saß wieder eine fremde Eule, welche unschlüssig auf dem Fensterbrett scharrte als wäre sie nicht sicher, ob sie hier richtig war. Harry stand auf und ging zum Fenster um den Brief in Empfang zu nehmen und griff nach der Rolle am Bein der Eule.
Als seine Hand die Rolle berührte, stieß die Eule einen erschrockenen Schrei aus und flog einige Meter in die Höhe bis sie dann schließlich auf Hedwigs Käfig wieder landete. Was ist das denn für ein komischer Vogel, dachte Harry, drehte sich dann aber nochmals zum Fensterbrett als er Sniff hinter sich hörte.
• „Harry? Hast du es tatsächlich schon geschafft, ich bin ehrlich beeindruckt.“
• „Was geschafft,“ fragte Harry verwundert, doch dann verstand er was Sniff meinte und auch die Reaktion der Eule machte plötzlich Sinn. „Äh, keine Ahnung, war mir eigentlich nicht bewusst, dass ich etwas gemacht habe. Dann sollte ich vielleicht mal sehen, wie ich es rückgängig mache. Harry konzentrierte sich auf das >Visibilius< und von Sniff war zu hören „Schon besser, jetzt muss ich mich nicht mehr mit Luft unterhalten und ich würde sagen, die Eule gibt dir jetzt bestimmt auch den Brief.“
Harry lachte, die arme Eule tat ihm richtig Leid, es musste schon ein Schock für sie gewesen sein, wenn plötzlich aus dem Nichts jemand nach der Pergamentrolle griff.
Der Brief kam vom Uhrmacher aus der Winkelgasse und teilte nur mit, dass die Uhr fertig wäre und abgeholt werden könnte. Harry versorgte die Eule und nachdem diese verschwunden war, setzte er sich an den Schreibtisch und holte Feder und Pergament heraus.
Liebe Hermine,
habe soeben einen Brief erhalten, dass unsere Uhr fertig ist. Treffe mich morgen mit Remus Lupin im GP um über die Party zu reden. Die Uhr könnte ich am Mittwoch abholen, da ich zur Testamentseröffnung von Professor Dumbledore in der Winkelgasse bin. Gebe dir noch Bescheid, was Prof. Lupin von unserer Idee hält.
Bis dahin, viele Grüße Harry
Hedwig schien sich über jeden Auftrag zu freuen und war kurze Zeit später verschwunden. Harry machte es sich auf seinem Bett bequem und nahm sich noch mal die alten Bücher zur Hand. Sniff war Harry gefolgt und wollte von Harry wissen, wie er sich fühlte, denn nach der Erschöpfung durch das Apparieren überraschte es Sniff doch, dass Harry so schnell diesen komplexen Zauber gemeistert hatte.

Auf Sniffs Frage hin, dachte Harry nach, „eigentlich fühle ich mich viel besser als nach dem Apparieren. Ich habe ja noch nicht einmal bemerkt, wie ich den Zauber gewirkt habe. Mir ist es auch deshalb nicht aufgefallen, da ich mich ja selber sehen kann.“ Harry beschloss noch ein wenig zu üben, er musste schließlich selber merken ob er unsichtbar war, denn sonst könnte das zu unangenehmen Zwischenfällen führen. Es dauerte auch nicht lange bis Harry ein leichtes Ziehen verspürte wenn der Zauber Wirkung zeigte. Überraschender Weise fand Harry das unsichtbar sein überhaupt nicht anstrengend oder zumindest nicht mehr als ein >Wingardium Leviosa<. In der Zwischenzeit war es bereits ziemlich spät geworden, doch Harry wollte noch etwas ausprobieren. Er stand auf, ging in die Mitte seines Zimmers und apparierte in die Küche. Diesmal konnte Harry keinen Widerstand spüren. Nachdem Harry sich im Kühlschrank eine Flasche Wasser geholt hatte, machte er sich zunächst unsichtbar und apparierte dann zurück in sein Zimmer. Absichtlich tauchte er hier mit einem gut hörbaren PLOP wieder auf und Sniff blickte überrascht in diese Richtung.
• „Harry, deine Fortschritte können einem Angst machen. Wenn du jetzt schon unsichtbar Apparieren kannst, wo soll das denn noch hinführen.“
Der Tag war anstrengend aber ausgesprochen erfolgreich verlaufen und Harry fühlte sich so gut wie schon lange nicht mehr. Nach einem kurzen Abstecher ins Badezimmer lag er jetzt zufrieden im Bett und mahlte sich die Gesichter seiner Freunde aus, wenn er mit so einem Knalleffekt im Fuchsbau aufschlagen würde. Doch auch wenn es Harry nicht spürte, hatten ihn die vielen Übungen ausgelaugt und es dauerte nicht lange bis Harry fest eingeschlafen war.
Es war eine ruhige Nacht und Harry schlief bis zum Klingeln des alten Weckers. Er fühlte sich ausgeruht und munter und auch die trüben Wolken vor dem Fenster konnten ihm die Stimmung nicht vermiesen. In aller Eile ging er ins Badezimmer und konnte im Vorbeigehen aus Dudleys Zimmer ein lautes Schnarchen vernehmen. In der Küche war Tante Petunia mit dem Frühstück beschäftigt und wünschte Harry einen schönen Guten Morgen. Sie deckten gemeinsam den Tisch und als sie sich beide gesetzt hatten sagte Tante Petunia: „Harry ich habe mit deinem Onkel wegen des Zauberns gesprochen und er hat mehr oder weniger zugestimmt. Das sagt er dir aber selber morgen beim Kaffeetrinken. Ich konnte ihn davon überzeugen.“
Bei ihren letzten Worten zwinkerte Tante Petunia Harry zu und auch wenn dieser sich nicht im Entferntesten vorstellen konnte, wie seine Tante das wohl geschafft hatte, stellte er immer wieder fest, wie sehr sie sich verändert hatte. Seit sie mit Harry einen Neuanfang gemacht hatte, war Tante Petunia auch viel selbstsicherer geworden. Harry versprach am Mittwoch Nachmittag zum Kaffee da zu bleiben und machte sich auf den Weg zum Grimmauld Place.

Zunächst ging er nach oben damit Sniff mitkommen konnte und von dort apparierte er zum Grimmauld Place. Sie kamen auf dem Flur vor Harry’s Zimmer an und Harry sagte verwundert zu Sniff. „Also langsam habe ich das Gefühl, dass hier etwas nicht in Ordnung ist, es war schon wieder so ein seltsames Gefühl beim Apparieren.“
Plötzlich waren von unten Stimmen zu hören und Harry schlich leise in den hinteren Teil des Flurs. Er wollte schon in sein übliches Zimmer gehen, als er einen ungewöhnlichen Luftzug spürte. Seltsam dachte er, denn die Treppe die ganz nach oben führte war am anderen Ende des Flurs. Harry zog seinen Zauberstab # LUMOS # und ein schwaches Licht erhellte das dunkle Ende des Flurs. Langsam ging Harry weiter, konnte aber nichts sehen, doch je näher er dem Ende des Flurs kam, desto unbehaglicher fühlte er sich. Natürlich war dieses Haus schon immer unheimlich gewesen und sie hatten sich alle Mühe gegeben es in den letzten Jahren etwas freundlicher zu gestalten. Doch immer wieder weigerten sich einige magische Überbleibsel hartnäckig gegen ihre Entfernung. In diesem Flur hatte es noch nie etwas besonderes gegeben, nur einen alte staubige Ritterrüstung stand am Ende des Ganges und so war dieser auch in den letzten beiden Jahren nicht weiter beachtet worden. Harry spürte wieder den Luftzug, diesmal deutlich und fühlte einen Schauer, der langsam seinen Rücken nach oben kroch. Ein flaues Gefühl machte sich in seinem Bauch breit aber seine Neugier war stärker und langsam ging Harry auf die Rüstung zu.
Plötzlich waren Stimmen wesentlich deutlicher zu hören, Harry lauschte: Remus Lupin war zusammen mit Nyphodora Tonks angekommen und sie unterhielten sich unten.
• „Hat Harry gesagt, wann er in den Fuchsbau kommen wollte?“
• „Ich denke Montag Abend, kann es aber auch nicht genau sagen“ erwiderte jetzt Remus „aber ich dachte er würde sich noch melden wegen der Sicherheitsmaßnahmen. Vielleicht hat Harry Mad-Eye Bescheid gegeben, der wollte in zwei Stunden auch da sein. Vielleicht will er sich ja auch deshalb mit mir treffen aber ich vermute es steckt mehr dahinter.“
• „Du kennst doch Harry,“ hörte er jetzt Tonks „wenn er könnte würde er einfach rein schneien und das gäbe wieder einen Ärger. Denk nur daran wie sich Mad-Eye Arthur vor geknöpft hat, dass Harry bei ihm im Ministerium war und dann noch eine Shoppingrunde gemacht hat. Von dem Überfall während der Prüfung wollen wir gar nicht reden. Ich werde außerdem das Gefühl nicht los, dass Harry etwas mit den beiden gefangenen Todessern zu tun hat“
Harry musste sich ein Lachen verkneifen und presste die Hand auf den Mund, so etwas würde er doch nie machen. Nachdem auch unten das Lachen abgeklungen war hörte Harry mit Schrecken wie jemand die Treppe hoch kam.
• „Las uns das als kleine Überraschung in sein Zimmer legen,“ sagte Tonks „könnte mir vorstellen, dass es ihm gefällt. In einer halben Stunde wollte Harry hier sein oder? Er wird sich ziemlich wundern wenn er draußen auf der Straße steht und nicht herein kommt.“
Harry hatte sich inzwischen soweit irgendwie möglich in die hinterste Ecke geschoben in der Hoffnung nicht entdeckt zu werden. Als er plötzlich neben sich eine leise Stimme hörte: „Willkommen Herr des Hauses, geht ruhig hinein.“ Im gleichen Augenblick gab die Wand, an die sich Harry gelehnt hatte, plötzlich lautlos nach und er kippte noch bevor er irgendetwas dagegen unternehmen konnte seitlich in ein kleines Zimmer. Geräuschlos schloss sich die Mauer wieder und an den Wänden entflammten zwei Kerzenleuchter. Harry sah sich um, doch viel war nicht zu sehen. Die beiden Leuchter in Form von sich windenden Schlangen schienen sehr alt zu sein und waren auf den beiden Seiten des kleinen Raumes angebracht. In der Mitte des Raumes führte eine kleine Wendeltreppe nach oben, wo sie aber in Dunkelheit verschwand. Sehr eigenartig, dachte Harry und betrachtete neugierig die Treppe. Das Geländer war kunstvoll gearbeitet und in regelmäßigen Abständen war das Wappen der Blacks eingearbeitet. Die einzelnen Stufen waren aus glatten, elfenbeinfarbigen Material, die sich nachdem er sie berührte ganz warm anfassten. Ein gelbliches Licht schien von der untersten Stufe auszugehen und Harry beschloss die Treppe nach oben zu steigen.
Als sein Fuß die erste Stufe berührte, wurde diese heller und die nächsten Stufen begannen zu schimmern. Harry ging weiter und über ihm wurde es hell. Es schien die nächste Etage zu sein und Harry blickte sich neugierig um. Es war ein kleiner ungewöhnlich gemütlicher Raum mit einer kleinen Sitzecke, einem Schreibtisch und sogar einem Kamin. Harry staunte, so etwas war doch völlig unüblich für das Haus der Blacks. An den Wänden hingen einige Bilder und hinter dem Schreibtisch war ein Bücherregal.
Harry dachte nach und seine eigene Neugier brachte ihn in eine arge Zwickmühle. Denn er war einerseits neugierig wo er hier eigentlich gelandet war doch genauso wollte er wissen, was ihm Tonks und Remus ins Zimmer legen wollten. Sniff hatte sich die ganze Zeit über ruhig verhalten, doch jetzt da Harry unschlüssig im Raum stand, fragte er: „Harry, wo sind wir und wer waren die Leute sind sie gefährlich?“
Aus seinem Zwiespalt gerissen, entgegnete Harry: „Nun die Beiden sind Nymphadora Tonks und Remus Lupin aber wo wir hier sind, kann ich dir nicht sagen. Ich wusste noch nicht einmal, dass es diesen Raum oder was auch immer das hier ist gibt.“
• „Und wieso verstecken wir uns hier, wenn wir doch eigentlich hier sind um diesen Remus zu treffen.“
• „Gute Frage,“ gab Harry zu „also lass uns die Besichtigung auf später verschieben, ich denke mal die Räumlichkeiten laufen nicht davon.
Er stieg die Stufen wieder nach unten und suchte nach einem Ausgang. Doch zunächst war nicht das geringste zu erkennen. Harry überlegte schon zu apparieren als die Stimme von vorhin sagte „Es ist sicher, ihr könnt nach draußen!“
Verwirrte blickte sich Harry nach dem Ursprung um, konnte aber niemanden sehen. „Wer ist da,“ fragte er, doch es gab keine Antwort, dafür verschwand an einer Stelle die Wand und Harry trat zurück auf den Flur. Es gibt doch immer wieder Überraschungen in dem Haus, dachte sich Harry und schlich den Flur entlang. Als er sich seinem Zimmer nährte, waren deutlich die gut gelaunten Stimmen von Tonks und Remus zu hören. Harry überlegte, durfte er so etwas machen, schließlich waren es Erwachsene und dazu noch Mitglieder des Ordens. Auf der anderen Seite waren Beide in Harry's Zimmer.
Harry konnte einfach nicht anders und zu Sniff gewandt flüsterte er: „Pst, etwas gegen eine kleine Probe für meinen Streich am Montag.“ Sniff schien zu ahnen, was Harry vorhatte und umwand dessen Arm. Als er soweit war machte sich Harry zunächst unsichtbar und apparierte dann geräuschlos in das Zimmer.
Die Beiden saßen auf dem Bett und unterhielten sich als Harry ungesehen und ungehört hinter ihren Rücken auftauchte. Da sie ihn auch so nicht sahen, machte Harry sich wieder sichtbar, holte tief Luft und sagte:
• „Hallo ihr Beiden, kann ich irgendwie behilflich sein?“

Dann ging alles sehr schnell.
Reflexartig waren Beide aufgesprungen, hatten die Zauberstäbe gezückt und noch bevor einer von ihnen überhaupt erkannte, wer gerade gesprochen hatte, kam von Remus Lupin bereits ein deutliches >STUPOR<. Woher Harry seinen Zauberstab plötzlich hatte, konnte er später auch nicht sagen und auch nicht was für einen Zauber er benutzt hatte. Die Bewegung von Harry's Zauberstab erfolgte noch im selben Augenblick und der rote Blitz wurde reflektiert. Unglücklicher Weise genau in die Richtung aus der er gekommen war und noch bevor Remus irgendetwas machen konnte wurde er in die Brust getroffen. Er flog rückwärts auf Harry's Bett und verdankte es wohl seinen Werwolfgenen, dass er nicht k.o. ging. Jetzt blickte er schockiert auf Harry.
Tonks, die selbst schon einen Fluch auf den Lippen gehabt hatte, doch im letzten Augenblick noch erkannte wer ihr Gegenüber war, hatte gebannt auf das Geschehen gestarrt. Jetzt war sie nicht sicher ob sie lachen oder böse seien sollte.
Remus fand zuerst so etwas wie Worte: „HARRY POTTER ! Was hast du ... Wie bist du ... Oh verdammt, dass hätte böse ausgehen können, tut mir Leid es war ein Reflex.“
Harry, der sich nicht mehr so sicher war, ob sein Streich eine gute Idee gewesen war, entgegnete etwas kleinlaut: „Mir tut es leid Professor und ich muss mich entschuldigen, dass ich hier so rein geplatzt bin. Sind sie in Ordnung?“
• „Was hab ich dir gesagt Remus...“, platzte jetzt Tonks dazwischen. „Für ein Ordensmitglied hast du gegen Harry ganz schön alt ausgesehen, vom Lehrer in VgdK will ich gar nicht reden.“ Dabei konnte sie sich vor Lachen kaum noch halten, dann aber zu Harry gewandt vorfuhr, „Hallo Harry, beeindruckende Reaktion, habe gar nicht gehört, dass du etwas gesagt hast oder wie du überhaupt rein gekommen bist.“
Remus der sich wieder aufgesetzt hatte und seine gute Laune wieder hatte fügte hinzu: „Das würde mich auch interessieren, aber das können wir bei einer Tasse Tee besprechen. Irgendwie habe ich ein etwas flaues Gefühl im Magen.“
Alle lachten und folgten Remus nach unten in die Küche. Harry, der wegen des etwas verunglückten Scherzes noch immer ein schlechtes Gewissen hatte, folgte als Letzter.

Die Küche wirkte immer noch nicht besonders einladend, doch schnell brannte im Kamin ein Feuer und Tonks setzte Tee auf. Harry hatte in der Zwischenzeit seine Zauberstab hervorgeholt und mit einem >Razeputz< den Tisch und die Stühle vom nötigsten Staub und Schmutz befreit. Remus, der Tassen und Löffel aus dem Schrank geholt hatte, betrachte Harry. Dann fiel ihm jedoch ein, das Arthur Weaseley etwas von einer Sondergenehmigung erzählt hatte und als endlich jeder eine dampfende Tasse Tee vor sich stehen hatte sagte er:
• „Arthur hat mir von deiner Sondergenehmigung erzählt und ich würde mal sagen, du konntest in den Ferien ein wenig üben.“
Harry war sich immer noch nicht sicher, ob Remus Lupin es wirklich als Scherz ansah oder doch noch böse auf Harry war, deshalb begann er:
• „Professor Lupin ...“
Doch weiter kam er nicht, denn Remus sagte:
• „Harry, wie wäre es wenn du DU zu mir sagen würdest. Wir kennen uns lange genug und außerdem wer mich so locker in einem Duell besiegt hat sich das verdient.“ Dabei schmunzelte er und Harry fiel ein Stein vom Herzen.
Harry begann nun von dem Vorfall während der Prüfung und die Beiden hörten aufmerksam zu, bis Tonks einwarf:
• „Das hat mir Fili gar nicht erzählt.“ Harry blickte sie fragend an „Wer?“
• „Stimmt ja, das kannst du ja nicht wissen,“ lachte Tonks, „also Fili ist niemand anderes als Filipulla Tesla, die du gerettet hast und die gar nicht fertig wird dich zu loben. Sie fragt mich ständig irgendwelche Sachen über dich, ich würde mal sagen du hast einen neuen Fan.“
Harry runzelte ein wenig die Stirn als er das Wort Fan hörte, Ms. Tesla, die hatte er total vergessen. Es war einfach in den letzten Tagen zuviel passiert.
Dann fragte Harry,
• „sag mal Tonks, ich hatte das total vergessen, ob es o.k. wäre ihr einen Besuch abzustatten.“

Tonks strahlte, „wie ich schon sagte, sie würde sich riesig freuen und keine Angst, das mit dem Fan darfst du nicht so ernst nehmen. Ich kenne Fili schon viele Jahre und ich würde sagen sie eine meiner besten Freundinnen. Es war schon immer schwierig sie aus meinen Geheimnissen raus zu halten. Ich will nachher auch noch zu ihr, wenn du Zeit hast, kannst du gern mitkommen.
• „Ja klar komm ich mit, wenn ich darf...“ dabei blickte er zu Remus und dieser schien zu verstehen und nickte.
• „Harry, soweit es mich angeht ist das kein Problem und praktisch gesehen bist du sogar in Begleitung des Ministeriums und des Ordens,“ wobei er Tonks zuzwinkerte und diese Lachte. „Doch wir sollten zumindest mit Moody reden. Er wollte nachher sowieso vorbeikommen und ich befürchte er wird ein paar Fragen haben.“ Bei den letzten Worten war sein Gesicht wieder ernst geworden. „Sag mal Harry, wie bist du überhaupt hier rein gekommen.“
Harry schaute an als hätte er die Frage nicht verstanden,
• „ich dachte du weist von der bestandenen Prüfung und dass ich jetzt apparieren darf.“
Harry blickte zu den Beiden und konnte gerade noch sehen, wie Remus Tonks einen seltsamen Blick zuwarf. Auch Tonks Gesicht veränderte sich, es wirkte plötzlich ernst und konzentriert, doch dann blickte sie wieder zu Remus und schüttelte mit dem Kopf.
• „Willst du sagen du bist hierher appariert“ und Remus blickte Harry skeptisch an.
„Was soll die Frage, glaubst du mir nicht oder warum seht ihr mich so komisch an?“ Harry's Laune verschlechterte sich schlagartig und seine Augen funkelten trotzig.
• „Die Sache ist die Harry, wir wissen noch nicht, welche Schutzzauber noch funktionieren doch wir haben erst vor einigen Tagen den Schutz gegen das Apparieren erneuert. Tonks hat es probiert, es funktioniert nicht!“
Harry schaute Remus ungläubig an, „Ich bin aber hierher appariert, das einzige war, dass es einen gewissen Widerstand hier zu geben scheint. Soll ich es euch beweisen?“ Und in seinen Augen war jetzt deutlich ein Funkeln zu erkennen.

Jetzt war es an Remus ungläubig zu schauen, doch dann sagte er „ich glaube dir Harry, auch wenn ich es nicht verstehe. Samuel hat wohl nicht umsonst so von dir geschwärmt. Ich habe eigentlich noch nie gehört, dass jemand durch einen Schutzzauber apparien konnte. Genau genommen würde das bedeuten, du müsstest auch nach Hogwarts apparieren können, denn dort ist der gleiche Zauber.“
Harry hatte überrascht zugehört, „Mr. Flipp sagte mir ich hätte ein gewisses Talent aber so etwas? Doch ich bin eigentlich hier, weil ich mit dir über etwas anderes reden wollte.“ Er erzählte Remus und Tonks von seinem Plan mit dem „Polterabend“ für Bill und Fleur und bei dem Gedanken an eine Party war Tonks sofort begeistert. Doch auch Remus schien die Idee zu gefallen und sie waren einverstanden wenn Molly und Arthur ihr o.k. dazu geben würden, das ganze mit zu organisieren. Dann brachte Harry seinen zweiten Grund zur Sprache und erläuterte beiden seine Überraschung.
• „Und du glaubst, du bekommst so etwas hin,“ fragte Tonks. Ohne etwas zu sagen zog Harry seinen Zauberstab hervor und sowohl Remus als auch Tonks machten große Augen.
• „Wie war das mit dem Üben,“ fragte sie jetzt lachend als ihr Blick auf Harry rechten Arm fiel und erstarrte.
• „Auf was für komischen Schmuck stehst du denn neuerdings. Ich bin mir nicht sicher, ob das für einen Gryffindor das Richtige ist!“
Harry’s Augen waren ihrem Blick bereits gefolgt und mit Schrecken blickte er auf Sniff, der völlig unbeweglich an Harry Arm geschmiegt war. Eigentlich hatte Harry damit gerechnet, dass sich Sniff unsichtbar machen würde, doch dann hatte er diesen total vergessen. Jetzt überlegte Harry, ob er den Beiden die Wahrheit über Sniff erzählen sollte oder lieber nicht. Schließlich entschied er sich zumindest einen Teil davon zu erzählen.
Harry blickte zu Tonks, dann zu Remus und sagte:
• „Darf ich euch meinen neuen Freund vorstellen.“
Axiom vom hinterhältigen Druckfehler:
Du findest den entscheidenden Fehler in Deinem Text erst, wenn Du den Text ausgedruckt und die Datei gelöscht hast. / Murphys neue Computergesetze /
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Kapitel 9

Beitragvon Roessi » Mi 05 Jul, 2006 06:10

9. Überraschungen

Die Beiden blickten Harry an als würden sie nichts verstehen, doch als sich die goldene Schlange an Harry’s Arm plötzlich bewegte, stieß Tonks einen Schrei aus und sprang ein Stück zurück, wodurch sie neben Remus auf Harry’s Bett landete. Auch das Gesicht von Remus schien eine Spur blasser geworden zu sein, doch dann sagte er:
• „Was hat das zu bedeuten, seit wann hast du eine Schlange und noch dazu eine, wie ich sie noch nie gesehen habe?“
Harry setzte sich zu den Beiden aufs Bett und überlegte, wie er es am besten erklären konnte. Alles wollte er auch nicht sagen und er musste aufpassen keinen Verdacht zu erregen. Sniff hatte seine Stellung an Harry’s Arm aufgegeben und war auf dessen Schoss gewechselt, wo er sich wieder mal einrollte dann den Vorderkörper aufrichtete und mit wiegendem Kopf die beiden Erwachsenen musterte. Schließlich zischte er, zumindest war es das was Tonks und Remus hörten:
• „Harry, was haben deine Freunde, die junge Frau scheint Angst zu haben und so wie mich dieser Remus ansieht?“
• „Nun Sniff, ich habe dir ja gesagt, was Schlangen in Zaubererkreisen für eine Bedeutung haben und wenn ich es mir recht überlege, habe die meisten Mädchen und Frauen eine gewisse Abneigung gegenüber Schlagen.“
Dabei lachte Harry kurz auf und dachte schon an die Gesichter seiner Freunde. Selbst von Ron wusste Harry, das auch dieser abgesehen von seiner Phobie gegenüber Spinnen auch nicht besonders gut auf Schlangen zu sprechen war.
Tonks war blas geworden und hatte unwillkürlich nach der Hand von Remus gegriffen und auch dessen Blick wirkte noch immer angespannt. Als Harry das sah musste Schmunzeln. Bei Gelegenheit würde er sie mal darauf ansprechen doch jetzt dachte er sich seinen Teil und zu Sniff gewandt sagte er, „du verstehst was ich meine?“ Sniff zischte eine Bestätigung und Harry wandte sich den beiden zu.
• „Tonks, wenn ich dein Gesicht so ansehe schätze ich mal du hast bis jetzt nicht gewusst, dass ich Parsel spreche? Sniff, so heißt mein Freund, ist etwas ganz Besonderes und auch wenn wir uns noch nicht so lange kennen ist er mir ein guter Freund geworden.“
• „Und wo hast du ihn kennen gelernt,“ wollte Remus wissen.
• „Das ist eine lange Geschichte und ehrlich gesagt möchte ich jetzt nicht darüber reden. Sagen wir ich habe ihn aus einer misslichen Lage befreit.“
Auf der Stirn von Remus war jetzt deutlich zwei Falten zu sehen, zunächst schien er Harry’s Antwort zu akzeptieren, doch er konnte sich einer gewissen Neugier nicht erwehren und fragte schließlich:
• „Bis du sicher, dass die Schlange nicht gefährlich ist und was es überhaupt für eine Schlange ist, so etwas habe ich noch nie gesehen.“
• „Sniff kommt nicht aus unserer Gegend und ich habe ihn noch nicht danach gefragt, was für eine Schlange er ist, weil mir das eigentlich egal ist. Was ich euch verraten kann, dass Sniff eine magische Schlange ist, dass heißt er kann sich z.B. unsichtbar machen. Etwas, dass wenn ich euere Gesichter so ansehe, in Zukunft sehr nützlich sein dürfte.“
Tonks und Remus schauten immer noch skeptisch auf die Schlange, doch endlich entspannten sich ihre Gesichter und sie schienen einen Beschluss gefasst zu haben, sie flüsterten kurz miteinander und dann sagte Remus:
• „Ich kann nicht gerade behaupten, dass ich von einer Schlange an deinem Arm begeistert bin, doch du hast in letzter Zeit gezeigt, dass du eine Menge dazugelernt hast. Wir beide vertrauen dir, doch zwei Dinge, du solltest dir gut überlegen, wem du die Schlange zeigst und bei Gelegenheit wollen wir beide die lange Geschichte noch hören!“
• „Einverstanden, ich verspreche euch bei nächster Gelegenheit die Geschichte zu erzählen und freue mich ehrlich, dass ihr mir helfen wollt.“
Sie unterhielten sich noch eine ganze Weile über die geplante Party und über Harry’s geplanten Streich und es machte Harry richtig Spaß den Beiden nur soviel zu verraten, dass es auch für sie noch eine Überraschung werden könnte. Remus war am hartnäckigsten, er wollte unbedingt wissen, wie Harry ohne aufzufallen oder sich zu verraten im Fuchsbau auftauchen wollte.
Harry hatte gerade lachend erklärt, dass er es genauso wie vorhin in seinem Zimmer machen wollte, worauf die Beiden ihn so seltsam anschauten, dass Harry sich vor Lachen kaum noch halten konnte. Plötzlich hallte ein lauter Glockenton durch die Küche und Harry zuckte er erschrocken zusammen. Remus beruhigte ihn und erklärte das es nur die neue Türglocke sei und MadEye wohl angekommen wäre.
Tatsächlich stand kurze Zeit später MadEye Moody in der Tür und war noch nicht richtig in der Küche als sein Blick auf Harry fiel und er lospolterte:
• „Potter, wir müssen uns dringend mal unterhalten. Was hast du dir eigentlich dabei gedacht, einfach so durch London zu spazieren. Das war unverantwortlich und leichtsinnig von dir! Es sind gefährliche Zeiten.“
Harry hatte seine Shopping Runde schon fast wieder vergessen und der Sache auch nicht soviel Bedeutung beigemessen. Wenn der Orden nicht wusste wo er war, war es doch auch unwahrscheinlich das Voldemort es wusste und außerdem war Harry der Meinung in der Zwischenzeit ganz gut auf sich aufpassen zu können. Daher antworte er:
• „Also Prof. Moody, zum Einen habe ich Mr. Weasley Bescheid gegeben und zum Anderen wissen sie sicher schon, dass ich inzwischen apparieren kann und darf.“
Bei seinen letzten Worten hatte Harry’s Stimme einen trotzigen Tonfall angenommen, doch Moody ignorierte das und entgegnete:
• „Es gibt Möglichkeiten das Apparieren zu unterbinden und dann ...“
In Harry’s Augen war wie so oft in letzter Zeit ein unheimliches Funkeln zu sehen als er Moody unterbrach.
• „DANN kann ich mich in der Zwischenzeit auch schon ganz gut verteidigen und es gibt immer noch die Möglichkeit wegzulaufen. Ich bin nicht mehr der kleine Junge!“
Remus, der hinter Harry stand hatte schon seit der Ankunft von MadEye durch Armbewegungen versucht dessen Aufmerksamkeit zu erregen, während Tonks von der Seite das Rededuell beobachtete.
Jetzt blickten sich Harry und MadEye nur noch stumm an, als plötzlich Moody überraschender Weise sagte:
• „Na gut, lassen wir das, vergeben und vergessen. Der Orden kann wahrscheinlich nicht immer ein Auge auf dich haben doch ich werde es zumindest versuchen,“
und dabei begann das magische Auge wie wild in der Höhle zu rotieren. Dann fügte er noch hinzu:
• „Ach Harry, wie wäre es wenn du mich MadEye nennst, das machen hier alle so, Professor bin ich nicht mehr und Mr. Moody klingt irgendwie fremd.“
Froh, dass sich die Situation so aufgelöst hatte und sichtlich entspannt erwiderte Harry:
• „Gern mach ich und glauben sie ... äh ... und glaube mir, die Zeiten wo ich mich sinnlos in Gefahr begeben habe sind vorbei. Ich geh dann mal hoch, wenn ich mich nicht irre liegt da noch etwas für mich und dann wollen wir auch noch zu einem Krankenbesuch.“
Damit verschwand Harry aus der Küche und lies drei Erwachsene zurück.

Nachdem sie die noch offene Begrüßung nachgeholt hatten sagte Remus schließlich lachend:
• „Ich wollte dich noch vorwarnen, aber du musstest ja gleich wieder lospoltern. Unser Harry scheint sich in den letzten paar Wochen ganz schön verändert zu haben, er wird wirklich langsam erwachsen,“ und dann erzählte er kurz von der ungewöhnlichen Begrüßung. Nur die Geschichte mit Harry’s neuem Freund behielt er zunächst für sich.
Mad Eye hatte aufmerksam zugehört, besonders bei dem Punkt mit dem Apparieren.
• „Soso, hat er dich ohne ein Wort außer Gefecht gesetzt, wirst wohl langsam alt, Remus!“
• „Ich fand das nicht ganz so komisch, der Junge wird mir manchmal schon fast unheimlich! Wenn er noch ein wenig mehr übt, kann er es locker mit einem von uns aufnehmen.“
• „Na Remus alter Freund, übertreib mal nicht so, doch die Sache mit dem Apparieren ... glaubt ihr ihm?“
• „Warum sollte Harry uns belügen und den Türgong hätten wir sicher gehört.“
Sie unterhielten sich noch eine ganze Weile, bis ein strahlender Harry durch die Tür kam und sich herzlich bei Tonks und Remus bedankte.
• „Ich habe doch erst in einigen Wochen Geburtstag. Aber das Buch ist Klasse, besonders da es um magische Kreaturen geht.“
Bei seinen letzten Worten hatte er den Beiden zugezwinkert und blickte jetzt gespannt in die Runde, bis Tonks endlich sagte:
• „Wenn Mad Eye nichts dagegen hat, würde ich gern los. Schließlich muss ich heute auch noch mal zurück ins Ministerium.“
Doch Moody hob nur hilflos die Hände und sagte dann:
• „Bis morgen Harry und pass auf dich auf.“
Harry verabschiedete sich und drehte sich zu Tonks, welche sich gerade auf den Weg zur Tür machte. Als sie sich umblickte stand Harry immer noch in der Mitte der Küche.
• „Worauf wartest du oder willst du doch nicht mit?“
• „Wieso?“ Wobei Harry verständnislos auf Tonks starrte.
• „Nun, weil man von hier nicht apparieren kann!“
• „Kann man doch, ich wollte es ja sowieso noch beweisen!“
Mit diesen Worten ging Harry zu Tonks, griff nach ihrem Arm und war mit einem leisen aber deutlichen PLOP verschwunden.
Remus und Mad Eye schüttelten den Kopf.
• „Wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte ... ich muss dringend mit einigen Leuten reden.“

Harry tauchte mit Tonks auf dem Dorfplatz von Hogsmeade auf.
• „Das ist aber nicht das Krankenhaus, das Zielen musst du noch ein wenig üben,“ spottetet Tonks.
• „Denkst du ich gehe zu einem Krankenbesuch ohne wenigstens ein paar Blumen mitzubringen!“ und Harry Augen funkelten Tonks herausfordernd an. „Sag mir lieber ob deine Freundin etwas aus dem Honigtopf mag.“
• „OK ich bin ja schon still. Fili schwärmte immer für Bertie Botts Bohnen in allen Geschmacksrichtungen und jetzt auch noch für dich.“ Tonks konnte sich das einfach nicht verkneifen. „Wenn du ihr auch noch was mitbringst, wird sie dich bestimmt nicht wieder gehen lassen.“
Harry griff nach seinem Zauberstab und dachte ein >Rictusempra< wäre jetzt angebracht, als Tonks sich schon vor Lachen krümmte.
• „Ich sag nichts mehr ... ich sag nichts mehr aber bitte hör auf!“ prustete sie unter Tränen.
Nachdem sie sich beruhigt hatte sagte sie:
• „wenn du immer so schnell mit dem Zauberstab bist, haben die Todesser bei nichts mehr zu lachen.
Harry war sich noch nicht darüber im klaren, was soeben passiert ist, doch zunächst behielt er seine Überlegungen für sich. Stattdessen erledigten sie die Einkäufe und apparierten ins St. Mungo.

Im Krankenhaus herrschte reger Betrieb. Ständig tauchten Leute auf oder verschwanden wieder. Am Verwaltungsschalter standen drei lange Schlangen. Harry stöhnte als er die Schlangen sah, doch Tonks beruhigte ihn und sagte, dass es schneller gehen würde als man glaubt und tatsächlich standen sie bereits nach wenigen Minuten am Empfang. Die Frau war die gleich, die auch schon bei Harry’s letzten Besuch da war und als sie Harry erkannte, sagte sie:
• „Guten Tag Mr. Potter, haben sie noch einen Nachtermin oder was führt sie heute zu uns?“
Tonks blickte fragend zu Harry bevor sie erklärte warum sie beide hier waren und wenig später waren beide schon unterwegs zum Zimmer von Fili.
• „Sag mal Harry, was war das für eine Bemerkung über den Nachtermin, wann warst du denn hier?“
Harry hatte die Frage befürchtet, schon als Tonks ihm am Empfang diesen seltsamen Blick zugeworfen hatte und nun überlegte er krampfhaft was er Tonks erzählen sollte oder besser wie viel.
• „Du hast doch von dem Überfall während der Prüfung gehört, ich hatte etwas an der Schulter abbekommen und das musste ich hier noch behandeln lassen, nichts besonderes.“
• „Also Harry, irgendwie glaube ich nicht so recht, dass es nichts besonderes war wenn es der Dame am Empfang so schnell wieder einfällt.“
Zum Glück kamen sie am Zimmer von Fili an und Tonks gab sich zunächst damit zufrieden.
Als sie das Zimmer betraten, spürte Harry etwas, konnte aber nicht sagen was es war. In dem sonnendurchfluteten Zimmer ging Tonks geradewegs zu dem Bett ihrer Freundin, während Harry beinahe mit einem älteren Herren zusammengestoßen wäre.
• „Entschuldigung!“ Doch dann erkannte Harry wer der ältere Herr war und ergänzte:
• „Hallo Meister Mingus, ich habe sie gar nicht erkannt!“
Der Heiler hatte jetzt auch Harry erkannt und grüßte ebenfalls freundlich zurück.
• „Guten Tag Mr. Potter, was führt sie denn wieder hierher, es gibt doch keine Probleme mit der Schulter?“
Harry beruhigte ihn und erklärte, dass er heute nur zum Krankenbesuch hier wäre, wobei er zu dem Bett wies, wo Tonks bereits auf ihn wartete. Der Blick des Heilers war Harry’s Hand gefolgt und schaute er wieder ernst auf Harry und schließlich sagte er:
• „Ach die junge Ms. Tesla, sie wurde ja an dem gleichen Tag verletzt, auch so ein seltsamer Fall. Es geht ihr die meiste Zeit gut und ihre Wunden konnten wir alle versorgen und plötzlich gibt es wieder einen Rückfall. In der letzten Zeit häufen sich die mysteriösen Fälle. Passen sie auf sich auf, Mr. Potter, ich muss weiter.“
Damit verabschiedete er sich und Harry folgte Tonks, die einen neugierigen Blick auf Harry war.
• „Bist du endlich so weit, ich möchte dir jemanden vorstellen!“ Dann fügte sie leise schon mehr in Gedanken hinzu „Du kennst den Chef des Krankenhauses persönlich?“
Doch dann drehte sie sich zu ihrer Freundin und sagte:
• „Fili, ich habe Besuch mitgebracht, dachte eine kleine Aufmunterung könnte nicht schaden!“
Fili richtete sich auf und schaute an Tonks vorbei auf Harry. Als sie erkannte wer der Besuch war, wechselte ihre Gesichtsfarbe über aschgrau zu orangerosa. Endlich sagte sie:
• „Ähm ... Mr. Potter ...“
Harry hatte schnell begriffen was in der jungen Frau, die wohl kaum älter als er, vorgehen musste und obwohl auch er nicht so recht wusste wie er sich in dieser Situation verhalten sollte sagte er:
• „Harry reicht Ms. Tesla!“
Ihr Gesicht entspannte sich und lächelnd sagte sie jetzt.
• „Also schön Harry aber dann nenn du mich Filipulla oder besser Fili. Ich freue mich dich wieder zusehen.“
Tonks hatte mal wieder eines ihrer schelmischen Lächeln aufgesetzt und endlich sagte sie:
• „Los Harry, nun steh da nicht so steif rum und setzt dich mit her. Außerdem hast du doch noch was mitgebracht!“
„TONKS!“ doch mehr sagte Harry nicht und setze sich auf den freien Stuhl am Bett, nachdem er Fili die Blumen und die Mitbringsel aus dem Honigtopf gereicht hatte.
Fili schaute verwundert erst zu Harry dann zu Tonks und endlich sagte sie:
• „Harry du machst mich ganz verlegen, woher wusstest du?“ Doch als sie das Grinsen bei Tonks sah wurde ihr das sofort klar.
• „So ist das also, na warte Tonks, wenn ich hier raus bin.“
Sie unterhielten sich noch eine ganze Weile, alberten herum bis Tonks auf die Uhr blickte und mit Schrecken feststellte, dass sie zu spät ins Ministerium kam. Sie verabschiedete sich und schärfte Harry ein dann ohne Umweg nach Hause zu verschwinden.
Nachdem Tonks verschwunden war unterhielten sich die Beiden noch eine ganze Weile, doch die ausgelassene Stimmung war verschwunden. Wenn Harry Fili sie ansah, glaubte er einen dunklen Schatten auf dem hübschen Gesicht zu sehen.
Harry hätte gern noch mehr über den Überfall im Wald erfahren, doch Fili konnte sich an nichts mehr erinnern.
Eine halbe Stunde später verabschiedete sich Harry, versprach aber bestimmt noch einmal vorbei zu kommen und apparierte nach Hause.

Als Harry wieder zu Hause war, herrschte im Haus absolute Ruhe. Sniff konnte sich endlich wieder sichtbar machen und war froh ein wenig Bewegung zu bekommen. So ging Harry zunächst in die Küche. Auf dem Tisch lag ein Zettel:

Hallo Harry,
sind in die Stadt gefahren,
Essen steht in der Backröhre.
Bis später, Tante Petunia


Harry nahm das Essen mit auf sein Zimmer, setzte sich an seinen Schreibtisch und stocherte missmutig auf dem Teller herum. Er hatte geglaubt, der Besuch bei Fili wäre eine nette Abwechslung, doch stattdessen gab es wieder etwas Neues, worüber er nachgrübeln konnte. Hinzu kam das, was Meister Mingus gesagt hatte und das seltsame Gefühl, welches Harry beim Betreten des Krankenzimmers verspürte. Alles waren Teile eine Puzzles, die irgendwie nicht zueinander passen wollten.
Es dauerte nicht lange bis Sniff durch das Fenster kam. Zielstrebig kam er auf Harry zu und begann:
• „Harry, vorhin im Krankenhaus, im Zimmer der jungen Frau, ist dir da etwas aufgefallen?“
• „Nicht direkt,“ erwiderte Harry, „es war mehr ein Gefühl. Hast du etwas bemerkt?“
• „Genau kann ich das auch nicht sagen, doch etwas stimmt nicht mit der jungen Frau. Ich habe dir erzählt, dass wir Schlangen eine angeborene Fähigkeit besitzen unter gewissen Umständen oder bei schwachen Persönlichkeiten deren Gedanken wahrzunehmen. Bei ihr wäre es möglich gewesen und auch ohne dass ich es gezielt versucht habe konnte ich zusammenhanglose Bilder sehen. Etwas wurde mit ihren Erinnerungen gemacht und dadurch ist ihr Geist so geschwächt.“
• „Das würde einiges erklären und ich könnte mir vorstellen, dass jedes Mal wenn sie versucht, sich an etwas zu erinnern einen Rückfall ausgelöst wird. Sozusagen etwas wie ein Schutz gegen das Erinnern.“
Harry dachte nach, auf so etwas wäre man doch im Krankenhaus auch gekommen. Sie wurde vom Chef des Krankenhauses persönlich behandelt. Doch andererseits war sie nach dem Angriff bewusstlos eingeliefert worden und hinsichtlich ihrer äußeren Verletzungen behandelt worden. Das sinnvollste wäre es mit jemanden darüber zu reden aber mit wem. Tonks oder Remus vielleicht, doch Tonks hatte als gute Freundin bisher auch nichts bemerkt. Meister Mingus wäre sich die sinnvollste Lösung. Harry stand auf und fragte Sniff, ob er noch einmal mitkomme wollte, doch dieser hatte für den heutigen Tag genug vom Armreif spielen und so apparierte Harry allein zurück in das St. Mungo.

Jetzt am späten Nachmittag war nicht mehr so viel Betrieb wie noch vorhin und Harry konnte direkt zur Dame am Empfang gehen. Diese schaute noch überraschter als am Mittag und fragte:
• „Nun Mr. Potter, haben sie etwas vergessen?“
• „Nein, aber ich würde gern Meister Mingus sprechen, es geht um eine wichtige Angelegenheit.“
Sie blätterte kurz in einigen Seiten, dann schrieb sie etwas in eine Art Terminplaner und sagte:
• „Sie haben Glück, es ist im Moment ruhig. Warten sie bitte in der Cafeteria, Meister Mingus wird sie dort treffen.“
Harry verabschiedete sich und stieg zügig die Treppen zur Cafeteria nach oben, wo er sich an einen kleinen Tisch setzte. Es dauerte nicht lange, gerade genug Zeit, um eine Tasse heiße Schokolade zu bestellen, als Meister Mingus schon zur Tür herein kam und sich zu Harry setzte.
• „Irgendwie hatte ich bereits vermutet, dass sie noch einmal kommen würden. Geht es um Ms. Tesla?“
Harry nickte und erzählte dann von sein bzw. Sniffs Vermutung und der alte Heiler hörte aufmerksam zu. Als Harry geendet hatte und zu Meister Mingus blickte, konnte er ein betroffenes Gesicht sehen.
• „Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass wir hinsichtlich einer geistigen Beeinflussung keine Untersuchungen durchgeführt haben. Es könnte tatsächlich eine Erklärung sein. Ich werde sofort alles nötige veranlassen, doch bei so einer Untersuchung sollte ein Verwandter oder guter Freund anwesend sein. Wir sollten vielleicht Ms. Nymphadora Tonks hinzu ziehen.“
Plötzlich tauchte wie aus dem Nichts ein kleine Eule auf und hatte einen Zettel im Schnabel. Meister Mingus griff den Zettel, dann sagte er:
• „Ein Notfall, Mr. Potter, vielleicht möchten sie mitkommen, es handelt sich um Ms. Tesla!“
Harry folgte dem Heiler und kurze Zeit später standen sie bereits am Bett von Fili. Die junge Frau, welche sich noch vor wenigen Stunden über die Süßigkeiten aus dem Honigtopf gefreut hatte und mit Harry gescherzt hatte, schien verschwunden zu sein. Vor ihm lag eine blasse junge Frau mit verschwitzen Haaren, die sich in einem Traum unter Schmerzen zu krümmen schien. Die Situation ähnelte in gewisser Weise den Alpträumen von Harry und ohne darauf zu achten, warum er das jetzt tat oder was die Anwesenden darüber denken könnten, setzte er sich neben die schwer atmende Frau, griff nach ihren Schultern und zog den bebenden Oberkörper an sich. Als sich Harry’s Arme um ihren Rücken legten, beruhigte sie sich und schlug nur wenig später die Augen auf. Doch ihr Blick war abwesend und ihre hellbraunen Augen füllten sich mit Tränen. Sie vergrub ihren Kopf an Harry’s Schulter und es dauerte nicht lange bis dieser eine feuchte Wärme auf seiner Haut spürte.
Vor wenigen Minuten war sich Harry aus irgendeinem Grund sicher das Richtige zu tun, doch in dieser Situation fühlte es sich plötzlich fremd. Die junge Frau, die er eigentlich erst zweimal gesehen hatte, vergoss an seiner Schulter Tränen und gleichzeitig empfand Harry eine tiefe Verbundenheit.
Leise war Meister Mingus an das Bett getreten und flüsterte zu Harry.
• „Mr. Potter, sie haben eine bewundernswerten Einfluss auf Ms. Tesla, wenn sie sich in dazu der Lage fühlen, wären sie aus meiner Sicht genau der Richtige, um als psychologische Stütze zu dienen. Dabei muss ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass auch für sie Risiken bestehen. Mir ist bewusst, dass sie noch nicht volljährig sind und unter normalen Umständen dürfte ich das auch gar nicht zu lassen, dennoch würde ich es ihnen freistellen und die Verantwortung dafür übernehmen!“
• „Wenn ich helfen kann, selbstverständlich,“
flüsterte Harry genauso leise zurück und dabei strich er abwesend mit der linken Hand durch das zerzauste Haar der jungen Frau.
Sie blickte auf und flüsterte:
• „Danke, danke für alles! Aber was machst du schon wieder hier?“
• „Ich hatte das Gefühl, dass jemand hier meine Hilfe bräuchte“, erwiderte Harry leise und versuchte ein Lächeln, was aber nicht gelingen wollte.
Meister Mingus, der immer noch neben den Beiden stand, wandte sich jetzt an Ms. Tesla und erklärte ihr die Vermutung. Dabei erläuterte er auch, wie der Analysezauber ausgeführt werden sollte und wenn etwas entdeckt würde, wie man dagegen vorgehen wollte. Es gab verschiedene Risiken, denn manche Gedächtnisblockaden waren mit Schutzzaubern versehen und diese konnten sowohl bei dem Verletzten als auch bei dem Fluchbrecher zu schweren Schäden führen. Bei der Erläuterung des Beisitzers schaute er auf Harry und sagte zum Ende:
• „Ms. Tesla, da sie jetzt zum Glück wieder bei Bewusstsein sind, muss ich sie zunächst um ihr Einverständnis sowohl für die Analyse und den Gegenzauber als auch bezüglich des Beisitzers Mr. Potter, bitten. Dieser hat bereits zugestimmt und ich glaube er ist sich des Risikos auch bewusst aber da sie sich nicht näher stehen, steht es ihnen frei jemanden anderen zu bitten.“
Fili hatte sich während der Erklärungen aufgesetzt und schaute jetzt verängstigt zwischen Meister Mingus und Harry hin und her.
• „Ich habe Angst!“
kam es kaum hörbar von ihr und man konnte sehen, wie ein Schauer über ihren Körper lief.
Harry griff nach ihrer Hand und schaute sie mit seinen grüne Augen an. Wieder schien ein Schatten über das Gesicht der jungen Frau zu ziehen und das seltsame Gefühl bei Harry war auch wieder da. Fili schaute zu ihm auf, ihre Blicke tragen sich und während Fili das Gefühl hatte, eine gewisse Last würde von ihr genommen, drückte Harry ihre Hand noch ein wenig fester und sagte:
• „Wenn du es möchtest, bleibe ich hier bis alles vorüber ist. Ich habe dir das Ganze ja auch irgendwie eingebrockt und jetzt sollten wir es gemeinsam zu Ende bringen. Hab keine Angst!“
Fili blickte immer noch gebannt in die grünen Augen in denen sie sich zu verlieren schien. Dieser junge Mann, den sie erst vor wenigen Tagen kennen gelernt hatte, von dem sie aber schon so viel gehört hatte, paßte so gar nicht in das Bild, dass sie sich von ihm gemacht hatte. Noch heute Nachmittag hatten sie sich zum ersten mal unterhalten und jetzt war er hierher gekommen um ihr beizustehen. Eine unheimliche Kraft schien von ihm auszugehen, die ihr die Angst nahm und neue Kraft gab. Schließlich riss sie sich los und sagte:
• „Ich verstehe nicht warum du das für mich tun willst aber ich würde mich ehrlich freuen, wenn du bei mir bleiben würdest.“
Harry streifte ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und sagte lächelnd:
• „Man braucht nicht für alles Gründe aber es würde schon reichen dich wieder unbekümmert lächeln zu sehen,“ und zu Meister Mingus gewandt fügte er hinzu, „was sollen wir jetzt tun?“
Der Meister rief die beiden anderen Heiler mit dazu und begann zu erklären.
• „Wir werden gemeinsam den Gedächtniszauber löschen, während einer von uns auf Schutzzauber achtet. Ms. Tesla sollte die Augen schließen und versuchen sich zu entspannen. Sie Mr. Potter haben keine feste Aufgabe, tun sie einfach was ihnen ihr Gefühl sagt, denn bisher war das genau das Richtige.“
Die drei Heiler nahmen ihre Plätze ein und begannen leise Beschwörungen zu murmeln. Fili hatte die Augen geschlossen und hatte wieder begonnen am ganzen Körper zu zittern. Erst als Harry wieder ihre Hand nahm beruhigte sie sich.
Eine ganze Weile passierte nichts, dann blickte Fili plötzlich ausdruckslos ins Leere. Harry hingegen verspürte das unangenehme Gefühl immer stärker, es schien wie eine Warnung zu sein. Als Fili plötzlich aufstöhnte, schaute auch Meister Mingus auf und begann einen anderen Zauber zu murmeln. Kleine Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Fili’s Gesicht verkrampfte sich und gleichzeitig schien ein rötlicher Schimmer ihren Körper zu überziehen.
Harry spürte, wie sich ihre Hände in die seinen drückten und sich ihre Nägel dabei schmerzhaft in sein Fleisch gruben. Ein Kribbeln ging von den Händen aus und kleine rötliche Lichtblitze huschten ihre Arme hinauf.
Dann passierte es, Meister Mingus und die beiden anderen Heiler hatten ihre Stimmen erhoben und sprachen laut und deutlich Zaubersprüche als sich der Körper von Fili verkrampfte und zu zucken begann. Ein grelles rotes Licht hüllte ihren Körper ein, bündelte sich dann vor ihrer Brust und noch bevor jemand etwas sagen oder geschweige denn reagieren konnte, sprang ein greller roter Blitz zu Harry über.
>Protego< dachte Harry unbewusst, doch da seine Hände noch immer von Fili festgehalten wurden und viel zu wenig Zeit war, konnte er nichts tun. Der Blitz traf Harry in die Brust, wodurch dieser zur anderen Seite des Zimmers geschleudert wurde, wo er regungslos liegen blieb.
Axiom vom hinterhältigen Druckfehler:
Du findest den entscheidenden Fehler in Deinem Text erst, wenn Du den Text ausgedruckt und die Datei gelöscht hast. / Murphys neue Computergesetze /
Meine FF: Harry Potter und das Herz der Drachen
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Wuschl
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Beitragvon Wuschl » Fr 21 Jul, 2006 11:51

Ja ich muss sagen eine schöne FF sie gefällt mir echt :)

Mach schnell weiter
Tauriel: "Wenn das die Liebe ist, dann will ich sie nicht.
Befreiht mich davon. Bitte! Warum nur schmerzt sie so sehr?"
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Beitragvon Roessi » So 23 Jul, 2006 19:47

10. Sorgen
Die drei Heiler hatten hilflos mit ansehen müssen, wie sich der Schutzzauber auf Harry entlud.
• „Schnell!“ stieß Meister Mingus hervor. „Legen wir ihn auf das freie Bett.“
Als er Harry untersucht hatte, atmete er erleichtert auf und zu seine Kollegen sagte er:
• „Ich weiß zwar nicht wieso, doch körperlich schein er in Ordnung zu sein, jetzt können wir erst mal nur warte.“
Er untersuchte daraufhin noch Ms. Tesla und stellte zufrieden fest, dass sie eingeschlafen war, woraufhin er das Zimmer verließ. Es war nicht so verlaufen, wie er es geplant hatte und wäre Harry nicht dabei gewesen hätte sich der Schutzzauber wahrscheinlich auf ihn oder seinen Kollegen entladen. Keiner von ihnen hatte erwartet, dass die Blockade so kompliziert und mächtig geschützt war. Es schien ein Wunder zu sein, dass Harry ohne körperliche Schäden davon gekommen war, jetzt konnte er nur hoffen, dass seinem Geist kein Schaden entstanden war. Er sollte so schnell wie möglich Ms. Tonks verständigen.

******

Als Harry den Blitz sah, schien für ihn die Zeit fast still zu stehen. Ganz langsam kam der dunkelrote Blitz auf seine Brust zu, doch einige Zentimeter davor, stieß er auf ein unsichtbares Hindernis. Die Luft flimmerte kurz an dieser Stelle, doch dann setzte der Blitz seinen Weg fort und traf auf Harry’s Brust. Einen brennende Hitze durchströmte seinen Körper der aber von seiner Brust aus eine lindernde Kühle folgte. Die Wucht des Aufschlages riß Harry vom Bett und schleuderte ihn durch das Zimmer. Als Harry gegen die Wand schlug wurde es schwarz vor seinen Augen.

Es war unerträglich heiß. Harry blickte sich um. Er befand sich in einer gigantischen Höhle und um ihn herum ergossen sich Ströme glühender Lava. Die Decke war so hoch, dass sie kaum zu erkennen war und einen künstlichen Himmel bildete. Es hingen bizarre Tropfsteine herunter und im Zentrum strahlte ein riesiger Kristall der sein Licht durch die zerklüfteten Felsen war, welche sich auf beiden Seiten des Weges entlang zogen.
Ein schmaler Grad führte durch die Lavaseen und obwohl die Hitze schier unerträglich war, machte Harry sich auf den Weg. Immer wieder fielen einzelne Tropfen von oben herab und ließen zischende Dampfschwanden emporsteigen. Manchmal fielen auch kleinere Steinbrocken in die Lava und diese spritzte bis auf den schmalen Pfad. Dennoch setzte Harry den weg fort, der zu einem Bergmassiv zu führte. Je weiter Harry ging um so wärmer schien es zu werden, die Luft die er atmete schien zu brennen und von seinen Schuhsolen begann bereits Rauch aufzusteigen. Endlich erreichte er einen steinernen Bogen und der weitere Weg lag in der Dunkelheit. Plötzlich schienen leise Stimmen von irgendwo zu ihm zu dringen und es konnte kaum etwas schlimmeres geben als diese Gluthölle. Mit einem weiteren Schritt trat Harry durch den Bogen.


******

In der Zwischenzeit

Als Tonks nur wenig später bei Meister Mingus im Büro erschien, fand sie einen müde aussehenden alten Mann vor.
• „Sie wollten mich sprechen, ist etwas mit Filipulla passiert?“
Der Heiler überlegte, wie er es am besten erklären könnte, schließlich begann er:
• „Wie soll ich sage, wir haben in Erfahrung bringen können, wieso es ihrer Freundin in gewissen Abständen immer wieder schlechter ging. Man hatte ihr eine Gedächtnisblockade eingesetzt, die wir heute Abend erfolgreich gebrochen haben.“
Tonks nickte zum Verständnis, doch dann schaute sie überrascht auf und fragte:
• „Muss bei so etwas nicht ein Verwandter oder Vertrauter anwesend sein?“
• „Natürlich, damit haben sie vollkommen recht, doch wir sollten in das Krankenzimmer gehen, es lässt sich dort besser erklären.“
Jetzt war Tonks völlig verwirrt und blickte skeptisch in das Gesicht des Heilers.
• „Ich müsste nur noch dringend einem Freund eine Nachricht zukommen lassen, ich bin in 2 Minuten wieder hier!“
und ohne eine Antwort abzuwarten verschwand sie und lies einen grübelnden alten Mann zurück.
Meister Mingus machte sich immer noch schwere Vorwürfe, was hatte er sich nur dabei gedacht einen Minderjährigen als Vertrauten zuzulassen. Die Sache würde wahrscheinlich ein Nachspiel haben, doch er würde sich der Verantwortung stellen auch wenn es ihn sein Amt kosten würde.
Tonks war wirklich nach 2 Minuten wieder zurück und gemeinsam gingen sie die Treppen hinunter zu den Krankenzimmern. Als sie das Zimmer ihrer Freundin betrat schlief diese immer noch tief und fest. Doch dann fiel der Blick von Tonks auf das zweite Bett, nein, das konnte einfach nicht wahr sein. Das durfte einfach nicht wahr sein! Und zu Meister Mingus gewandt stieß sie hervor:
• “Was ist passiert, Harry sollte doch direkt vom Krankenhaus nach Hause verschwinden, was ist mit ihm?“
In diesem Augenblick klopfte es leise und Remus Lupin trat ein. Er grüßte und zu Tonks gewandt sagte er:
• “Ich fand deine Nachricht und eine Schwester sagte mir wo ich euch finden könnte. Ist etwas ...“
Sein Blick war von Fili’s Bett zu dem zweiten Bett geschwenkt und er hatte im selben Augenblick vergessen was er eben noch sagen wollte.
Meister Mingus zeigte auf einen kleinen Tisch mit einigen Stühlen, holte tief Luft und begann:
• „Der junge Mr. Potter kam heute am späten Nachmittag mit einer Vermutung zu mir, die sich bei sofortiger Überprüfung als richtig erwies. Als es zu einem erneuten Rückfall bei Ms. Tesla kam, begleitet er mich hierher und allein durch seine Anwesenheit, schien es Ms. Tesla besser zu gehen. Der junge Mann hat eine besondere Gabe.“
• „JA“ unterbrachen ihn Tonks und Remus gleichzeitig, „die Gabe sich in Schwierigkeiten zu bringen!“
• „So meinte ich das eigentlich nicht, als ich gesehen habe welchen Einfluss Mr. Potter auf Ms. Tesla hat, habe ich in Erwägung gezogen ihn als Vertrauten zuzulassen und er hat sofort zugestimmt.“
Remus runzelte die Stirn.
• „Das ist wieder typisch, den Helden spielen ohne über die Konsequenzen nachzudenken.“
• „Nein Mr. Lupin, ich glaube nicht, dass Mr. Potter unüberlegt gehandelt hat, ganz im Gegenteil. Ich bin mir sicher er war sich des Risikos wohl bewusst.“
Tonks hatte stumm zugehört, doch jetzt stöhnte sie,
• „ich versteh das nicht, wieso passiert so etwas immer Harry. Moody zerreißt mich in der Luft, wenn er davon erfährt. Was ich auch nicht verstehe, muss die Patientin der Auswahl eines Vertrauten nicht zustimmen?“
• „Sehen sie Ms. Tonks, das ist genau so etwas, was ich mit besonderer Gabe meinte. Ms. Tesla hatte mir nach ihrem Besuch heute Mittag erzählt, dass sie Mr. Potter bisher nur flüchtig kannte aber als er sie vorhin im Arm gehalten hat und sich die Beiden dann ansahen, hätte ich geschoren sie kennen sich schon seit Jahren. Ihre Freundin hat dem Angebot von Mr. Potter sofort zugestimmt.“
• „Und was ist dann passiert?“ mischte sich jetzt Remus wieder ein.
Meister Mingus erzählte den Beiden wie die Behandlung abgelaufen war und was am Ende passierte. Er beruhigte sie dahingehend, dass Harry keine körperlichen Schäden davon getragen hatte und das es Ms. Tesla besser ging. Bezüglich eines geistigen Schadens konnte er immer noch keine Aussage machen Am Ende sagte er,
• „es tut mir wirklich leid, wie das Ganze abgelaufen ist und glauben sie mir, ich werde jegliche Konsequenzen tragen.“
Tonks und Remus hatten schweigend zugehört und schauten jetzt abwechselnd zwischen den beiden Verletzten und Meister Mingus hin und her. Schließlich sagte Remus:
• „Lassen sie uns abwarten bis Harry wieder bei Bewusstsein ist. Es bringt nichts über etwas zu diskutieren was wir nicht genau wissen.“
• „Sehr gern, sie können hier bleiben, ich lasse Jemanden kommen der ihnen etwas Tee und Gebäck bringt.“ Damit verschwand er und lies Tonks und Remus zurück.

Remus stöhnte:
• „Oh Harry, wieso, wieso?“
• „Remus hör auf, hast du es nicht gemerkt wie Harry sich verändert. Er ist in den letzten Wochen viel erwachsener geworden als andere.“
• „Ach findest du, für mich sieht es immer noch wie einer seiner unüberlegten Ausflüge aus.“
• „Hast du ihn mal genau angesehen, hast du mal in seine Augen gesehen.“
• „Ich kenne die Augen, ich kenne die Augen schon länger als du, denn es sind die seiner Mutter.“
• „Nein Remus, das war vielleicht noch vor wenigen Monaten so aber auch seine Augen haben sich verändert!“
• „Ist wohl was, was nur Frauen sehen!“ erwiderte Remus inzwischen etwas gereizt.
Hinter den Beiden war plötzlich eine andere leise Stimme zu hören.
• „Harry, was ist passiert...?“
Tonks war aufgesprungen und zum Bett von Fili geeilt.
• „Fili, wie geht es dir?“
Fili schaute noch ein wenig verwirrt, doch schließlich sagte sie:
• „Als würde mir etwas in meinem Kopf fehlen und gleichzeitig als wäre eine große Last von mir genommen worden. Habt ihr Harry gesehen?“
Tonks deutete auf das zweite Bett und Fili setzte sich auf. Verstört blickte sie auf den bewegungslosen jungen Mann.
• „Was ist passiert?“ fragte sie leise und ihre Augen bekamen einen feuchten Glanz.
Tonks erzählte kurz, was sie von Meister Mingus erfahren hatten. Nur die Entladung des Schutzzaubers auf Harry behielt sie zunächst für sich.
• „Und?“ fragte Fili nachdem Tonks geendet hatte. „Ich kenn dich lange genug und so schnell kannst du mir nichts vormachen, irgend etwas verschweigt ihr mir. Harry liegt bestimmt nicht grundlos in dem Bett dort!“
Leise fügte Tonks hinzu:
• „Soweit wir wissen, hat Harry den Schutzzauber abbekommen, aber die Heiler können noch nichts sagen. Warum hast du eigentlich nicht abwarten können bis ich da war?“ und in diesen Wort schwang eine gewisse Betroffenheit mit.
• „Das ist schwer zu sagen, ich hatte wieder einen schlimmen Alptraum und plötzlich war Harry da. Er war einfach da, hat mich in den Arm genommen und ich fühlte mich besser. Ich kann es dir wirklich nicht erklären. Hast du ihm mal richtig in die Augen gesehen, sie strahlen soviel Kraft und Zuversicht aus, dass man seine eigenen Sorgen vergessen will und je länger man in dieses Grün blickt desto stärker wird es. Meister Mingus erklärte mir meine Situation und Harry hat sich sofort als Hilfe angeboten.
Und jetzt ist es meine Schuld,...“ begann sie leise zu schluchzen.
• „Was ist deine Schuld, meldete sich plötzlich eine bekannte Stimme aus dem Hintergrund.“
Harry hatte die Augen aufgeschlagen und fand sich in einem fremden Bett wieder. Keine Spur mehr von der Höhle, war es wieder nur ein Traum? Jetzt erkannte er auch die Stimmen, Tonks und Remus unterhielten sich leise mit Fili. Jetzt erinnerte Harry sich auch was passiert war.
Er setzte sich auf und fühlte sich abgesehen von einem starken Durstgefühl recht gut. Er hatte gerade noch Fili’s letzten Satz gehört als er sich dazu äußerte.
Drei Paar Augen waren sofort auf ihn gerichtet.
• „Harry!“ stießen alle Drei gleichzeitig hervor
• „JA“ sagte dieser mit einem Schmunzeln und war inzwischen schon aus dem Bett gesprungen. Da Tonks und Remus die beiden Stühle in Beschlag nahmen, setzte Harry sich kurzerhand auf den Bettrand von Fili.
• „Alles gut überstanden?“ fragte er sie.
• „Dank dir!“ und ohne ein weiteres Wort zog sie den überraschten Harry an sich und umarmte ihn.
Harry spürte förmlich, wie seine Ohren glühten. Jetzt hier vor Tonks und Remus war ihm das Ganze irgendwie peinlich. Die Rettung aus dieser Situation kam schließlich von Remus. Was Harry dabei allerdings nicht mitbekommen hatte, war dass vorher Tonks Remus etwas ins Ohr geflüstert hatte und sich beide sehr ein lautes Lachen verkneifen mussten.
• „Harry du kannst es einfach nicht lassen!“
Dieser drehte sich, nachdem Fili sich wieder von ihm gelöst hatte, zu den Beiden um und mit seiner besten Unschuldsmiene fragte er:
• „Was meinst du damit Remus, ich war hier nur Beisitzer!“
Remus verdrehte die Augen und wusste für einen Moment nicht, was er darauf erwidern sollte. Tonks zog es vor leise zu kichern, was ihr wiederum ein böses „TONKS!“ von Remus einbrachte.
In diesem Moment öffnete sich die Tür und Meister Mingus trat in Begleitung einer Schwester, die ein Tablett mit Tee und etwas Gebäck trug, ein. Überrascht und sichtlich erleichtert blickte er in die inzwischen recht fröhliche Runde.
• „Wie ich sehen kann, geht es ihnen Beiden schon wesentlich besser. Wie fühlen sie sich?“
Nachdem Beide nochmals geschildert hatten, wie sich fühlten und Harry endlich auch etwas zu trinken bekommen hatte, einigte man sich, über den Zwischenfall Stillschweigen zu bewahren. Harry durfte das Krankenhaus verlassen, doch Meister Mingus bat ihn zuvor noch auf ein paar Worte unter vier Augen. Da es mittlerweile schon später Abend war, verabschiedete sich Harry von seinen Freunden, wobei es sich Fili nicht nehmen lies, Harry einen Abschiedskuss auf die Wange zu geben.
Als Harry zusammen mit Meister Mingus verschwunden war, prustete Tonks los.
• „Also Fili, du machst den armen Harry ganz verlegen, was soll das mit euch beiden werden?“
Dann wandte sie sich aber wieder Remus zu und fragte diesen:
• „Sag mal, hast du gewusst das Harry den Chef des Krankenhauses so gut kennt oder zumindest woher?“
• „Keine Ahnung, ich weiß auch nur das Harry beim Überfall verletzt wurde und selbst wenn er deshalb noch mal im St. Mungo war, dürfte das wohl kaum ein Fall für Meister Mingus gewesen sein. Es sei denn, Harry hat uns etwas Wesentliches verschwiegen.“
• „Wir sollten ihn morgen mal danach fragen, vielleicht rückt er ja mit der Sprache raus. Wer holt Harry eigentlich ab?“
• „Das hab ich Mad Eye nicht gefragt, aber bei Harry’s Talent mach ich mir da keine Sorgen.“
• „Eben wegen seinem Talent mach ich mir Sorgen!“
Fili hatte zunächst noch zuhören wollen, aber dann viel sie in einen tiefen aber erholsamen Schlaf. Tonks und Remus hatten über ihrer Diskussion nicht bemerkt, dass Fili eingeschlafen waren und als es ihnen endlich auffiel, schauten sie sich betroffen an. Leise verließen sie das Krankenzimmer und dann das St. Mungo.
Harry saß in der Zwischenzeit im Büro von Meister Mingus.
• „Ihnen geht es wirklich gut Mr. Potter, ich kann es immer noch nicht glauben. Dürfte ich sie noch einmal untersuchen?“
Harry zog bereitwillig sein Shirt aus und der Blick des Heilers fiel auf den Dolch.
• „Ich sehe sie haben den Dolch dabei.“
Es war fast wie ein Reflex gewesen, dass Harry sich den Dolch seither jeden Morgen um den Hals gehängt hatte und diesen dann völlig vergessen hatte und obwohl der Dolch eine ganz normale Größe hatte, spürte Harry ihn nicht wirklich. Jetzt da Meister Mingus darauf zu sprechen kam, wurde es auch Harry bewusst.
Der Heiler untersuchte Harry gründlich konnte aber nichts feststellen.
• „Vielleicht hat der Dolch etwas damit zu tun, es spielt aber auch keine Rolle. Ich bin froh, dass es ihnen wieder besser geht und Mr. Potter, wenn irgendetwas sein sollte, ich stehe ihnen gern zur Verfügung.“
Harry schaute den alten Mann verdutzt an, irgendwie erinnerte er ihn ein wenig an Professor Dumbledore und schließlich sagte er.
„Gern Meister Mingus, aber können sie mich nicht einfach Harry nennen, dieses ständige Mr. Potter das klingt so fremd.“
Dann verabschiedete sich Harry und apparierte nach Hause.
Als Harry in seinem Zimmer erschien, wartete Sniff schon auf ihn.
• „Wo bist du so lange gewesen? Deine Tante war hier und hat dich gesucht aber jetzt sind sie wohl schon ins Bett gegangen.“
Harry erzählte in Kurzfassung was passiert war und dann begab auch er sich ins Bett. Am Ende war es ein ereignisreicher Tag gewesen und auch wenn Harry es noch nicht wusste, der nächste würde es auch werden.
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Beitragvon Tom Riddle » So 23 Jul, 2006 20:20

so, tolle geschichte...
sie liest sich sehr flüssig und es ist uach nie irgendwie langweilig
ich kann dir nur raten, schreib schnell weiter, denn wenn du zu lange pausen machst, verlierst du die leser...

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Beitragvon Roessi » So 23 Jul, 2006 20:23

Hallo Tom,

ich werd mich bemühen diesen Ansprüchen gerecht zu werden. Immerhin habe ich noch 2 - 3 Kapitel in Reserve.

Ciao Roessi
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Beitragvon Tom Riddle » So 23 Jul, 2006 20:32

is immer gut wenn du noch welche in reserve hast, dann kannste schreiben und hier posten...

also, bis bald, amn liest sich...

Roessi
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Beitragvon Roessi » Sa 29 Jul, 2006 13:51

11. Ein ereignisreicher Tag
11.1 Testamentseröffnung

Harry wurde früh am Morgen durch ein Klopfen geweckt. Auf sein verschlafenes Herein öffnete seine Tante die Tür und trat ein.
• „Ich habe mir Sorgen gemacht, alles in Ordnung.“
• „Es tut mir ehrlich Leid, Tante Petunia“ nuschelte Harry verschlafen. „Ich habe gestern noch eine Freundin im Krankenhaus besucht und es ist zu einem Zwischenfall gekommen, wodurch ich aufgehalten wurde.“
• „Dann ist also alles in Ordnung, bist du heute Nachmittag zum Kaffeetrinken da?“
• „Na klar, ich bin sogar neugierig was mir Onkel Vernon sagen will.“
• „Schön, dann mache ich mal Frühstück.“
Harry streckte sich, er hatte gut geschlafen und fühlte sich gut, wie seit langen nicht mehr. Das letzte bisschen Müdigkeit war schnell verschwunden. Rasch stand er auf und war wenig später bei seiner Tante in der Küche. Zu seiner Überraschung saß auch Dudley bereits am Tisch, ignorierte seinen Cousin jedoch mit aller Macht.
Als sie bei Frühstück saßen und Harry abwesend in seinem Kakao rührte, räusperte sich Tante Petunia und fragte.
• „Du wirkst abwesend Harry, ist etwas?“
Harry blickte auf und konnte gerade noch sehen, wie Dudley seiner Mutter einen bösen Blick zuwarf, bevor er damit fortfuhr sich das Frühstück in den Mund zu stopfen. Dabei blickte er böse zu Harry, als würde er befürchten Harry könnte ihm sein Frühstück streitig machen. Doch diesmal ignorierte Harry sein Cousin, stattdessen wandte er sich wieder seiner Tante zu und sagte:
• „Ich habe über den Zwischenfall gestern im Krankenhaus nachgedacht und nachher muss ich zur Testamentseröffnung. Das ist auch nicht gerade etwas worauf ich mich freue.“
• „Bist eben ein Weichei, Cousin!“ witzelte Dudley und grinste dabei dumm über den Tisch.
Harry warf Dudley nur einen mitleidigen Blick zu, sein Cousin hatte keine Ahnung was in der Welt vorging und in welcher Gefahr sie alle schwebten. Also ignorierte er die Bemerkung und sagte schließlich.
• “Es ist einfach ein seltsames Gefühl wieder an die Ereignisse in der Schule erinnert zu werden.“
Tante Petunia schien tatsächlich zu verstehen und blickte ihn mitleidig an, während Dudley weiter Essen in sich reinschaufelte und nichts verstanden hatte.
Nach dem Frühstück ging Harry auf sein Zimmer und suchte einige Sachen zusammen. Was zog man auf eine Testamentseröffnung eigentlich an. Wahrscheinlich wäre ein sauberer Umhang das geeignetste. Doch als Harry seinen besten Umhang hervorkramte und überzog, musste er feststellen, dass der Umhang ein wenig zu kurz war und über den Schultern bereits unangenehm spannte. Er musste sich wohl oder übel noch um einen neuen Umhang kümmern.
Harry zog die Sachen, die er zusammen mit Hermine gekauft hatte an und wollte sich eben auf den Weg zur Winkelgasse machen, als eine Eule auf dem Fensterbrett landete. Die Eule hatte ein kleines Päckchen dabei, welches Harry neugierig musterte. Nachdem die Eule dankbar den Keks gefressen hatte und Harry das Päckchen gelöst hatte verschwand sie wieder. Er war noch nicht fertig mit auspacken, als eine Melodie aus dem Päckchen kam. Harry riss das Päckchen auf und ein Handy kam zum Vorschein. Wieder war die Melodie zu hören und im Display stand *Hermine*.
Überrascht und noch etwas skeptisch drückte Harry die entsprechende Taste und meldete sich leise:
~ „Hallo?“
~ „Harry, bist du das?“
~ „Hermine?“~
~ „Endlich ist das Telefon da, ich dachte so können wir uns außerhalb von Hogwarts besser unterhalten.“
Harry konnte es immer noch nicht fassen. Auf die Idee hätte er auch schon kommen können. Er erinnerte sich noch gut an den Anruf von Ron vor einigen Jahren, bei dem er auf einem Ohr fast taub geworden war, da Ron nicht wusste, wie man ein Telefon bedient aber Hermine kam aus einer Muggelfamilie. Damals war sein Onkel ausgerastet, weil einer von Harry’s abartigen Freunden es gewagt hatte anzurufen. Eigentlich war es unbegreiflich, warum sie nicht schon in den letzten Ferien auf die Idee gekommen waren. Harry durfte zwar jetzt das Telefon im Haus nutzen aber er musste sich eingestehen, dass er nicht auf diese Idee gekommen war. Doch zum Glück gab es ja Hermine.
~ „Das ist eine klasse Idee Hermine, wie geht es dir?“
~ „Gut, hast du schon mit Remus wegen der Party sprechen können?“
Harry erzählte in einer Kurzfassung das Remus und Tonks die Idee gut fanden aber noch die Zustimmung von den Weasleys nötig war. Vielleicht würde sich heute noch etwas Neues ergeben. Weil Harry allerdings zur Testamentseröffnung musste und noch einige Dinge erledigen wollte, bedankte er sich zunächst bei Hermine, versprach aber sie am heutigen Abend noch mal anzurufen.
Als das Gespräch beendet war, schaute Harry noch einmal auf das kleine elektronische Gerät. Muggeltechnik und schon konnte man wie auf magische Weise mit jemanden sprechen. Dann lachte Harry plötzlich und hätte es jemand gesehen, würde dieser bestimmt glauben, der Junge hätte seinen Verstand verloren. In Wirklichkeit hatte Harry an Arthur Weasley gedacht und dessen Begeisterung für Muggeltechnik.
Sniff war von seinem Ausflug noch nicht zurück und so machte Harry sich ohne die Schlange auf den Weg. Es war bereits gegen halb Zehn, als Harry in der Winkelgasse auftauchte. Nachdem er heute morgen keinen geeigneten Umhang gefunden hatte, führte sein Weg zunächst in das Geschäft von Madam Malkin’s, welches nicht umsonst Anzüge für jede Gelegenheit hieß.
Als Harry in der Winkelgasse ankam, waren kaum Leute unterwegs gewesen. Auch das Geschäft wirkte ziemlich verlassen und daher kam Madam Malkin’s auch sofort auf Harry zu, um nach seinen Wünschen zu fragen. Er kaufte zwei neue Umhänge und unterhielt sich eine Weile mit der gesprächigen Frau darüber, was sie von den Gewohnheiten bei Zaubererhochzeiten wusste. Madam Malkin’s hatte eine Menge zu erzählen, nur war Harry zehn Minuten später auch nicht schlauer. Als sie die Sachen eingepackt hatte und Harry das Geschäft gerade verlassen wollte, fiel sein Blick auf einen etwas versteckt hängenden Umhang.
• Entschuldigen sie Madam Malkin’s, kann ich vielleicht diesen Umhang dort einmal anprobieren?“
Als sie sah, welchen Umhang Harry meinte, wirkte sie ein wenig besorgt.
• „Also Mr. Potter, ich muss zu meiner Schande zugeben, ich habe diesen Umhang aus einer zwielichtigen Quelle, doch er ist auch etwas Besonderes. Ein Mann brachte mir den Umhang wegen einiger dringender Änderungen und wollte ihn wenige Tage später wieder abholen. Ich glaube das ist jetzt fast zwei Jahre her. Es ist doch immer wieder verwunderlich, wie schnell die Zeit vergeht.“
Harry, der wusste, wenn Madam Malkin’s erst mal am Reden war, würde sie so schnell kein Ende finden, fragte deshalb.
• „Heißt das er ist unverkäuflich?“
• „Oh nein Mr. Potter, es hat nur bisher niemand danach gefragt aber ich muss auch dazu sagen, dieser Umhang ist nicht billig.“
Harry konnte nicht sagen, wieso er plötzlich ein solches Interesse an dem Umhang hatte. Irgendetwas trieb ihn zu sagen das er diesen unbedingt haben wollte.
• „Ich würde ihn trotzdem gern probieren, das mit dem Preis kriegen wir schon geregelt, Madam Malkin’s.“
Madam Malkin holte den Umhang aus der Ecke und reichte diesen an Harry. Der Umhang schien nichts Besonderes zu sein, wenn man von der Kapuze absah. Genau genommen wirkte er unauffällig und ziemlich gewöhnlich.
Den Gesichtsausdruck von Harry deutend, sagte Madam Malkin’s
• „Wie sie sehen, hat der Umhang zwei Seiten. Zu der grauen Seite kann ich ihnen nur soviel sagen, dass sie magisch verstärkt ist. Wenn sie die Kapuze aufsetzen, wirkt auf jeden anderen ihr Gesicht undeutlich und bleibt im Halbdunkel. Sie können den Umhang aber auch wenden ...“
was sie nachdem Harry ihr den Umhang gereicht hatte auch tat, wodurch ein dunkelgrüner Stoff zum Vorschein kam, der im Licht glänzte. Auf dem Rücken und auf der Brust waren in einem dezenten Orange Phönixe abgebildet. Hatte Harry schon vorher Interesse an dem Umhang gezeigt, wollte er ihn jetzt auf jeden Fall haben.
Madam Malkin’s reichte Harry den Umhang zurück mit der Bitte ihn zu probieren und fuhr dann mit ihrer Erklärung fort.
• „und diese Seite ist aus einem mir unbekannten Stoff. Ich würde sagen, für einen festlichen Anlass wäre das genau das Richtige.“
Harry hatte den Umhang übergezogen und dieser passte wie angegossen.
• „Sehr schön Mr. Potter, er steht ihnen wirklich ausgezeichnet und ist wie für sie gemacht, seltsam bei den Änderungen die ich daran vornehmen musste. Ich glaube, ich komme ihnen mit dem Preis ein wenig entgegen.“
Harry war begeistert, er konnte etwas unauffälliges gut gebrauchen und gleichzeitig etwas für einen besonderen Anlaß dabei. Er bezahlte den immer noch hohen Preis bzw. sollte Madam Malkin’s es aus dem Verließ bei Gringotts bezahlen lassen und verabschiedete sich von dieser.
Nachdem Harry die graue Seite wieder nach außen gewendete hatte und den Umhang übergezogen, trat er auf die Straße. Schräg gegenüber konnte er schon die Kanzlei sehen über deren Eingang ein große Uhr halb Elf zeigte. Es war also noch etwas Zeit und Harry wollte Mr. Filius besuchen. Auf dem Weg in die kleine Seitengasse kam Harry auch wieder am Abzweig zur Nokturngasse vorbei. Ihm fiel ein, dass er sich noch ein Buch über magische Schlagen besorgen wollte. Doch die magische Menagerie hier in der Winkelgasse führte keine Schlangen und so beschloss Harry, einen kurzen Abstecher in die Nokturngasse zu machen. Er zog die Kapuze tief ins Gesicht und ging zügig die Gasse hinunter. Er brauchte nicht weit zu gehen, als er vor einem großen Buchladen stehen blieb. Harry ging in den Laden konnte aber zunächst niemanden sehen. Er blieb vor einem großen Regal mit alten Büchern stehen und schaute sich die Titel an. Bei einigen spürte er regelrecht einen Schauer der seinen Rücken hinauf kroch, doch dann fiel sein Blick auf ein Buch „Alte dunkle Magie“. Das Buch ähnelte dem alten Buch aus dem Haus der Blacks. Harry hatte es schon zur Hälfte aus dem Regal gezogen, als er aus dem hinteren Teil des Geschäfts leise Stimmen hörte.
• „... und es ist sicher, dass der Junge dort ist?“
• „Ja, der Termin wurde zwar vorverlegt aber er hat versichert zu kommen.“
• „Aber niemand weis wann genau, oder ?“
• „Deshalb werden wir ihn abfangen, wenn er die Kanzlei verlässt.“
Harry hatte die Luft angehalten, um ja kein Geräusch zu machen. Er sollte so schnell wie möglich von hier verschwinden, gerade gestern hatte er MadEye versichert, sich nicht unnötig in Schwierigkeiten zu bringen. In diesem Augenblick waren Schritte zu hören und gleichzeitig rutschte das Buch ganz aus dem Regal und landete in Harry’s Hand. Die restlichen Bücher klappten zur Seite und es gab ein klatschendes Geräusch.
Augenblicklich verstummten die Stimmen im hinteren Teil bis eine dritte Stimme leise sagte.
• „Haltet endlich den Mund und seht zu das ihr nach hinten kommt. Ich glaube es ist Kundschaft da und die brauch euch nicht zu sehen.“
Dann kam ein griesgrämiger alter Mann nach vorn geschlurft und warf einen verächtlichen Blick auf Harry.
• „Na Junge, bist du nicht noch etwas jung für so ein Buch oder was willst du?“
Harry hielt sein Gesicht gesenkt und murmelte, dass er ein Buch über Schlangen suchte. Der Verkäufer schaute fragend auf die vermummte Gestalt und ging dann zu einem Regel von dem er mit zwei Büchern zurückkam. Harry blätterte in beiden und schließlich entschied er sich für eines von beiden.
• „Was ist mit dem da?“ Er zeigte auf das Buch welches Harry immer noch in der Hand hielt.
• „Ja, das nehme ich auch.“
Harry bezahlte und verließ auf dem schnellsten Weg den Laden. Der alte war inzwischen wieder nach hinten gegangen, wo zwei schwarz vermummte Gestalten an einem kleinen Tisch saßen und sich leise unterhielten.
• „Und wer war das, hat er was mitbekommen.“
Der Verkäufer grinste, „nur so ein Möchtegernschwarzmagier, hat sich ein Buch über dunkle Magie ausgesucht und wollte noch was über Schlangen haben. Eure Fans werden auch immer jünger!“
Harry war so schnell er konnte zurück zur Winkelgasse gegangen. In der Zwischenzeit war es bereits viertel vor Elf und es blieb nicht mehr viel Zeit. Er verschob seinen Besuch bei Mr. Filius auf später und ging direkt zur Kanzlei. Er sollte versuchen noch mit Jemanden vom Orden zu reden. Die Beschreibung der Beiden klang verdächtig nach ihm und er hatte keine Lust in eine Falle zu tappen.
Harry betrat das Gebäude und kam in eine große Vorhalle die voller Menschen war. Es war eine prächtige Halle, der Fußboden war aus poliertem Marmor und die Halle wurde von einem Säulengang eingerahmt. An den Wänden hingen riesige Porträts und durch die gläserne Kuppel fiel Licht von Draußen. In der Kuppel hing ein gigantischer Kronenleuchter, der im Licht der einfallenden Sonne in verschiedenen Farben glitzerte.
Harry hatte keine Ahnung, wo er eigentlich hingehen sollte, als er an einem Treppenaufgang Remus Lupin stehen sah. Zügig ging Harry quer durch die Halle auf Remus zu ohne das irgend jemand von ihm Notiz nahm. Schließlich stand er direkt vor Remus, doch dieser schien ihn immer noch nicht bemerkt zu haben.
• „Hallo Remus!“ sagte Harry freundlich worauf Remus jedoch zusammenzuckte und Harry anstarrte als hätte er einen Geist gesehen.
• „Wo kommst du denn jetzt so plötzlich her, ich habe doch schon die ganze Zeit nach dir Ausschau gehalten!“
Wahrheitsgemäß sagte er, dass er eben quer durch den Raum gekommen wäre. Remus schüttelte den Kopf und sie gingen gemeinsam die Treppe nach oben und Harry erzählte von dem Gespräch das er belauscht hatte. Remus war besorgt wollte aber gar nicht wissen wie genau Harry an die Information gekommen war. Er erklärte Harry, wie er zu gehen hatte und dass er möglichst mit Tonks reden sollte, damit auch das Ministerium Bescheid wusste, dann verschwand er. Harry stieg die Stufen nach oben und traf tatsächlich bereits am oberen Absatz auf Tonks. Auch Tonks war von seinem Bericht entsetzt und war genau wie Remus im nächsten Augenblick verschwunden.
Als Harry den Raum für die Testamentseröffnung betrat schlug ihm eine bedrückende Stimmung entgegen. Harry war noch nie bei einer Testamentseröffnung gewesen und die Erinnerungen der letzten Tage mit Professor Dumbledore stiegen wieder in ihm auf. Er suchte sich einen freien Platz und schaute sich zunächst um. Es gab eine ganze Reihe bekannter Gesichter, in der hinteren Reihe saß Professor McGonagall und einige andere Lehrer von Hogwarts. Es waren einige weitere bekannte Gesichter zu sehen und am Rand saß tatsächlich Hagrid. Dieser wirkte völlig abwesend und hatte Harry auch noch nicht bemerkt, tatsächlich schien bisher tatsächlich niemand Notiz von Harry zu nehmen. Harry streifte sich die Kapuze vom Kopf und einen Augenblick später konnte er von hinten ein leises Tuscheln vernehmen auch Hagrid blickte auf und als er Harry sah winkte er freundlich herüber.
Dann öffnete sich die Tür und Remus huschte herein. Als er Harry sah setzte er sich neben ihm und flüsterte:
• „Also ich habe mit MadEye gesprochen, er hat ein paar Leute im Saal und vor dem Haus postiert und Tonks hat mir gesagt, dass das Ministerium ebenfalls Auroren geschickt hat. Du solltest, wenn hier alles vorbei ist so schnell wie möglich verschwinden. Keine Umwege Harry, direkt nach Hause! Ich melde mich dann bei dir.“
Ein festlich gekleideter Mann ging zu dem kleinen Pult, und stellte sich als Mr. Maximilian, hohes Mitglied des Zaubergamots und guter Freund von Albus Dumbledores vor. Dann begann er feierlich das Testament zu verlesen.
„Sehr geehrte Anwesende, wir sind heute hier zusammen gekommen um den letzten Willen unsere Freundes Albus Dumbledore zu hören.“ Damit entrollte er ein versiegeltes Pergament und ein leiser Gesang war zu hören. Harry kannte diesen Klang, es war der Gesang eines Phönix und wie so oft fühlte sich Harry erleichtert. Dann begann Mr. Maximilian:
„Letzter Wille und Testament,
ich Albus Dumbledore im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte
möchte hiermit den anwesenden Freunden meinen letzten Willen kund tun.
Blah blah blah, dachte Harry, warum war er überhaupt hier. Er hatte keine Vorstellung was er eigentlich hier sollte oder warum ihm Dumbledore etwas hinterlassen haben könnte. Harry schreckte auf, als er seinen Namen vernahm.
... und hiermit möchte ich zu einem besonderen jungen Mann ansprechen. Lieber Harry, es tut mir schrecklich leid, dass wir uns nicht noch einmal sehen können und doch möchte ich an dieser Stelle auch nicht weiter darauf eingehen. Du bekommst direkt im Anschluss eine Schachtel mit einigen Kleinigkeiten und einen persönlichen Brief. Alles Weitere erfährst du in meinem Brief und ich wünsche dir Glück auf dem Weg den wir gemeinsam begonnen haben, auf dem ich dich aber leider nur noch in Gedanken begleiten kann. Meine Freundschaft wird dich immer begleiten, leb wohl Harry!
Harry wusste nicht wie ihm geschah, ein seltsames Gefühl machte sich in seinem Inneren breit. Was konnte das sein, dass er es noch nicht einmal im Beisein seiner Freunde öffnen dürfte, selbst in seinem Tod sprach Dumbledore noch in Rätseln. Harry blickte zu Remus, doch der zuckte nur mit den Schultern und dann flüsterte er:
• „Ich muss kurz mit McGonagall reden,“ er schlich davon und lies Harry allein.
Mit den letzten Worten von Mr. Maximilian war die Verlesung beendet und ein Mann kam mit einem kleinen Kasten auf Harry zu:
• „Der Nachlass, welcher ihnen zuerkannt wurde, Mr. Potter.“
Schweigend nahm Harry den kleinen Kasten in Empfang und schaute dem Mann fragend in die Augen. Er wusste im Augenblick nicht was er eigentlich sagen sollte. Der Mann schien zu verstehen, nickte ihm kurz zu und verschwand wieder.
Mr. Maximilian verabschiedete sich und wünschte allen Anwesenden noch einmal sein herzlichstes Beileid. Wie in Trance zog sich Harry die Kapuze wieder über den Kopf und verließ den Raum. Die Anweisung so schnell wie möglich zu verschwinden, Hagrid kurz hallo zu sagen oder ein paar Worte mit McGonagall zu wechseln, alles war im Augenblick ohne Bedeutung. Seine Gedanken schweiften aus, was konnte ihm Professor Dumbledore nur hinterlassen haben? Er lief die Treppe nach unten, durchquerte die Eingangshalle, blieb dann aber, als er eine bekannte stimme wahrnahm, an einer der Säulen stehen.
Harry stand im Schatten der Säule und konnte zwei Männer sehen, die in seine Richtung kamen. Instinktiv griff Harry seinen Zauberstab, hielt ihn aber noch unter seinem Umhang versteckt. Die Beiden Männer ging jedoch ohne ihn überhaupt zu bemerken an ihm vorbei und dann konnte Harry wieder leise Stimmen hören. Er schlich sich zur nächsten Säule und erkannte eine der Stimmen aus dem Laden in der Nokturngasse wieder.
• „Er ist was!“ zischte die bekannte Stimme.
• „Er ist nicht mehr im Saal, und keiner hat bemerkt wie er verschwunden ist.“
• „Du hast selbst gesagt, es gibt eine Appariersperre über dem Gebäude und das Flohnetzwerk haben wir überwacht!“
• „An mir ist er jedenfalls noch nicht vorbei gekommen, das heißt er muss hier noch irgendwo sein!“
Der Mann, den Harry bereits am Morgen belauscht hatte, schien hier der Anführer zu sein. Mittlerweile war Harry sich ziemlich sicher, dass es um ihn selber ging und er sich in ziemlicher Gefahr befand. Doch was er jetzt hörte lies in jedwede Gefahr vergessen.
• „Du verschwindest jetzt von hier und suchst Lucius und Greyback, dann seht ihr zu, dass ihr in’s St. Mungo kommt und diese Weib rausholt, bevor sie noch irgendwas ausplaudert.“
Harry war schockiert, der Kerl sprach eindeutig von Fili. Fieberhaft überlegte Harry was er machen sollte. Es würde zu lange dauern jemanden vom Orden zu suchen, die Sache zu erklären und dann etwas zu unternehmen. In der Zeit stand Fili wahrscheinlich schon vor Voldemort.
Er wollte sich eben auf den Weg in das St. Mungo machen, als Mad Eye Moody an einem der Treppenaufgänge erschien. Erleichtert atmete Harry auf, er sollte mit ihm reden. Harry quer durch die Massen an Menschen auf den Exauroren zu als er im Vorbeirennen an einer Pflanze hängen blieb. Als Harry bemerkte, dass er die Kapuze nicht mehr auf hatte, hörte er auch schon hinter sich eine Stimme. „Potter, haben wir dich endlich“
Harry spürte, das er an der Schulter getroffen wurde, einen Schauer seine Körper durchlief und er zu Boden stolperte. Als er aufblickte, konnte er sehen, dass um ihn herum ein heißer Kampf entbrannt war.
Er zog seinen Zauberstab hervor und stand auf. Im gleichen Moment konnte Harry Mad Eyes Stimme hören:
• „Junge verschwinde von hier, los!“
Harry drehte sich um und konnte gerade noch zwei Flüche abwehren. Es blieb ihm nichts anderes übrig, er musste verschwinden und selber handeln.[/b]
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Beitragvon Tom Riddle » So 30 Jul, 2006 12:50

sehr schön geschrieben, mehr kann man an der stell nicht sagen.
freu mich auf den nächsten teil...

Roessi
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Kapitel 11.2

Beitragvon Roessi » Fr 11 Aug, 2006 21:12

Hi Tom,

schön das es ab und an auch hier mal ein Review gib und nochdazu jemand, dem die Geschichte gefällt. Ich will auch garnicht groß schwafeln und lieber ein neues Teil-Kapitel online stellen.
Also viel Spaß damit, Roessi

**************************************************************


11.2 Zurück im St. Mungo

Immer wieder verschiedenen Flüchen ausweichend, rannte Harry in Richtung Ausgang. Er hätte apparieren können, doch auf die Idee war er in diesem Moment gar nicht gekommen. An der großen Eingangstür traf ihn abermals ein Fluch in den Rücken und schleuderte Harry auf die Straße. Den Schmerz ignorierend, rappelte er sich auf und sag gerade noch, wie eine dunkle Gestalt verschwand. Jetzt aber schnell, dachte Harry und apparierte ins St. Mungo. Harry tauchte direkt im Büro von Meister Mingus auf. Dieser hätte vor Schreck beinahe seinen Tee verschüttet und wirkte nicht besonders erfreut über die Art und Weise, wie Harry bei ihm erschienen war.
• „Üblicher Weise melden sich Besucher vorher an und platzen nicht einfach herein.“
Harry entschuldigte sich bei dem Heiler und erklärte ihm in aller Kürze die Situation. Obwohl sich die Miene des Mannes daraufhin etwas aufhellte, war er über die mögliche Entführung ziemlich erschrocken.
• „Und was soll ich deiner Meinung nach tun?“ und bei dieser Frage trommelte er sichtlich nervös mit den Fingern auf der Tischplatte.
• „Das Problem ist, wir haben keine Ahnung wie die Totesser im Ministerium ihre Informationen bekommen. Wenn wir also um Hilfe bitten, könnte es sein, dass aus der Entführung ein Großangriff auf das St. Mungo wird.“
Meister Mingus blickte betroffen auf den jungen Mann und seine Gedanken schweiften ein wenig ab. Wüsste ich nicht, dass der Junge erst 16 Jahre alt ist... Ich glaube nicht, dass jemand aus der Aurorenabteilung des Ministeriums besser Schlussfolgerungen hätte ziehen können. Dieser Junge kommt hierher und redet über einen bevorstehenden Überfall durch Totesser, wie andere über das Wetter. Das Schlimme aber ist, dass so wie die Dinge zur Zeit stehen, er wahrscheinlich Recht hatte.
Schließlich unterbrach er seine Grübelei und sagte:
• „Damit hast du wahrscheinlich Recht aber was sollen wir dann machen. Es gibt einige wenige Auroren hier bei uns im Haus aber die sind irgendwo verstreut und von unseren Angestellten ist keiner ein besonders guter Kämpfer.“
• „Das müssen wir hoffentlich auch nicht. Wenn am Empfang jemand nach Ms. Tonks fragte, müßte dort eine Verlegung in Privatbehandlung vermerkt sein. Ich würde Fili in der Zwischenzeit an einen sicheren Ort bringen und wenn Ms. Tonks hier auftaucht...
• „Einen Moment, das klingt ja alles schön und gut,“ unterbrach ihn Meister Mingus, „woher weis ich eigentlich, dass du der echte Harry Potter bist?“
Harry schmunzelte, der alte Heiler war vorsichtig und das war unter den gegebenen Umständen auch gut so. Er griff an seinen Hals und zog an einem Band den Dolch hervor. “Ich glaube nicht, dass es davon sehr viele gibt.“ Mit diesen Worten reichte Harry dem alten Mann den Dolch. Erleichtert schaute er den ungewöhnlichen Gegenstand an und reichte ihn dann an Harry zurück und fragte:
• „Was soll ich Ms. Tonks sagen, wenn sie nach ihrer Freundin fragt?“
• „Sagen sie ihr, dass Fili wegen ungewöhnlicher Umstände verlegt wurde und ein guter Freund mit Bertie Botts Bohnen sie abgeholt hat. Dann sollte sie eigentlich Bescheid wissen.“
• „Der Plan klingt wirklich als könnte es funktionieren, es gibt allerdings ein Problem. Wir haben Ms. Tesla einen Aufbautrank verabreicht und um die Wirkung noch zu erhöhen mit einem Schlaftrank kombiniert. Sie wird also noch mindestens acht Stunden schlafen.“
• „Das ist nicht so schlimm, ich kann mit ihr zusammen in das Versteck apparieren.“
• „Ich habe ja von deiner Prüfung gewusst, es hatte mich aber trotzdem verwundert, dass du einfach hierher apparierst, obwohl du erst 16 bist.“
• „Das ist ein Zugeständnis vom Ministerium, genau wie die Genehmigung bereits zu zaubern.“
• „Verstehe, ich gebe aber jetzt erst einmal die Information an den Empfang weiter. Du kannst gleich mitkommen, ich muss sowie so an Ms. Teslas Zimmer vorbei.“
Als sie an der Zimmertür ankamen, bat Meister Mingus Harry noch so lange bei Ms. Tesla zu warten, bis er zurück wäre. Harry trat leise in das Zimmer der jungen Frau. Sie lag im Bett und schlief tief und fest. Durch das Fenster fielen Sonnenstrahlen genau auf das Gesicht von Fili und Harry beobachtete schon halb abwesend eine Haarsträhne, die durch die gleichmäßigen Atemzüge hin und her flatterte.
Auch diese junge Frau war seinetwegen in Gefahr geraten und verletzt worden. Würde das jemals anders werden?
Meister Mingus erschien und riss Harry aus seinen Gedanken. Er reichte Harry einen kleinen Beutel und sagte:
• „Hier sind noch einige Tränke, davon sollte Ms. Tesla jeweils früh und am Abend einen nehmen. Kannst du ihre Sachen auch noch mitnehmen?“
In diesem Moment klopfte es und erschrocken drehte sich Harry zur Tür.
Harry reagierte schnell, er hob Fili von ihrem Bett und legte sie auf das Nachbarbett. Dann riss er aus seinem Rucksack den Tarnumhang hervor und legte ihn über die junge Frau. Zum Schluss holte er seinen Zauberstab hervor und mit verstellter Stimme sagte er „Auf Wiedersehen Meister Mingus und vielen Dank“ und mit einem Schwenk des Zauberstabes war Harry unsichtbar.
Im gleichen Augenblick wurde die Tür aufgestoßen und zwei Männer kamen herein.
• „Mit wem haben sie gerade gesprochen!“
Meister Mingus blickte ruhig auf die beiden Ankömmlinge.
• „Wer hat ihnen gestattet einfach so in ein Krankenzimmer zu kommen!“
Der zweite Mann streifte sein Kapuze vom Kopf,
• „sie wissen offensichtlich nicht wen sie vor sich haben. Meine Name ist Lucius Malfoy, also mit wem haben sie gesprochen!“
Der alte Heiler lies sich nicht so schnell einschüchtern, doch dann sagte er
• „ich wüsste eigentlich nicht was sie das angeht Mr. Malfoy, aber ich habe mich von Ms. Tesla und ihrem Begleiter verabschiedet.“
Das Gesicht von Lucius verlor schlagartig auch noch den letzten Rest an Farbe und schockiert blickte er auf das leere Bett.
• „Nein, das kann nicht wahr sein!“ und mit diesen Worten drängte er den Heiler beiseite und ging zum Bett.
Harry wagte es kaum zu atmen, er konnte sich gut vorstellen, was in Malfoy vorging. Es wäre heute der zweite Fehlschlag und Voldemort war sicher nicht erfreut.
Malfoy drehte sich wieder zum Heiler und schrie „WOHIN SIND DIE BEIDEN?“
Meister Mingus blieb immer noch ruhig, „darüber habe ich keine Informationen, mir wurde nur versichert, dass Ms. Tesla in guten Händen ist.“
Malfoy ging im Zimmer auf und ab. Dann drehte er sich um und zischte seinen Begleiter zu:
• „Los verschwinden wir und sieh zu, dass du herausbekommst wohin dieses Weibsstück verschwunden ist!“
Dann verschwanden die Beiden und die Tür fiel krachend ins Schloss.
• „Das war knapp“, flüsterte Harry als er wieder erschien. „Wir sollten uns beeilen, ich bin mir nicht sicher ob die schon weg sind. Mit den Sachen sollte kein Problem sein, solange sie in meinen Rucksack passen.“
Meister Mingus half Harry die Sachen zu verstauen und schaute dann wieder besorgt auf Harry.
• „Und du bist dir sicher, dass du das schaffst?“
• „Keine Angst, ich gebe ihnen so schnell wie möglich Bescheid, wie der Stand der Dinge ist und seien sie vorsichtig, ich glaube so schnell geben die Todesser und speziell Mr. Malfoy nicht auf.“
Dann verabschiedete sich Harry, hob die schlafende junge Frau aus dem Bett und war verschwunden.
Harry tauchte direkt in dem kleinen Raum des Grimmauld Place auf, wo er Fili zunächst auf das Sofa am Kamin, welcher genau wie das Licht bei ihrem Erscheinen sofort angegangen war, legte. Sie schlief tatsächlich immer noch tief und fest und hatte also keine Ahnung, was in der Zwischenzeit vor sich ging. Harry vergewisserte sich, dass auch wirklich alle in Ordnung war, bevor er die Wendeltreppe hinunter ging und sich durch die Geheimtür in den Flur schlich. Wie schon bei seinem letzten Besuch war niemand im Haus. Harry ging in die Küche und setzte Wasser für Tee auf. In der Zwischenzeit suchte er einen Zettel und schrieb ein paar Worte.

Hallo Tonks, hallo Remus,
muss dringend mit Jemanden reden.
Hoffe ihr taucht hier auf.
Ich komme jede Stunde einmal vorbei,
bitte wartet auf mich.
Harry


Den Zettel lies Harry auf dem Tisch liegen, holte sich zwei Tassen aus dem Schrank und brühte eine Kanne Tee, dann machte er sich auf den Weg zurück in die geheimen Zimmer. Harry setzte sich und goss sich eine Tasse Tee ein. Fili schlief immer noch und das sollte laut Meister Mingus auch noch einige Stunden so bleiben. Harry trank einen großen Schluck heißen Tee und dachte nach. Bis zum Kaffeetrinken bei seinen Verwandten waren noch einige Stunden Zeit und wann Remus oder Tonks hier auftauchen würden wusste er auch nicht. Was sollte er die ganze Zeit tun. Harry beschloss, diese seltsamen Räumlichkeiten weiter zu erkunden. Entschlossen schob er seine Tasse beiseite, stand auf und ging zur Wendeltreppe. Weiter nach oben war er bisher noch nicht gegangen, doch als Harry den ersten Fuß auf die Stufen setzte, hörte er hinter sich eine Stimme:
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Tom Riddle
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Beitragvon Tom Riddle » Fr 11 Aug, 2006 21:19

wow, was neues, was spannendes neues. spannung und erzählung sind doch zweierlei diinge, die du toll unter einen hut bringst. sehr schön
freue mich schon auf das nächste kapitel...

Roessi
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Beitragvon Roessi » Sa 19 Aug, 2006 21:08

11.3 Geheimnisvoller Grimmauld Platz 12

• „Guten Tag Harry Potter, schön sie endlich persönlich kennen zu lernen.“ Harry fuhr herum und verlor beinahe die Balance. Überrascht blickte er auf eine transparente Gestalt die jetzt neben dem Kamin schwebte. Als er sich schließlich vom ersten Schrecken erholt hatte, fragte er neugierig:
• „Oh guten Tag, aber wer sind sie?“
Der Geist schwebte einige Meter auf Harry zu und begann:
• „Ich kann mir gut vorstellen, dass sie eine Menge Fragen haben Mr. Potter, setzten sie sich doch für einige Minuten. Zunächst möchte ich mich vorstellen, mein Name ist Sir Francis von Blood. Ich bin einer der Vorfahren der Familie Black.
Mit so etwas hatte Harry nicht gerechnet, es gab einen Hausgeist und noch niemand hatte diesen bisher gesehen. Nicht einmal Sirius hatte einen Geist erwähnt aber er hatte auch nicht sonderlich viel über das Haus gesprochen. Harry setzte sich in einen der alten Sessel und blickte erwartungsvoll auf Francis.
Dieser schien nur darauf gewartet zu haben und begann zu erzählen:
• „Es wird sie sicherlich wundern ...“
• „Können sie mich nicht einfach nur Harry nennen, ohne das SIE“ unterbrach ihn Harry.
• „Aber gern, mir ist ein PER DU auch viel lieber. Also noch einmal, es wird dich sicherlich wunder, dass mich bisher niemand gesehen hat. Du musst jedoch wissen, dass bisher auf die geheimen und versteckten Bereiche des Hauses beschränkt war.“
• „Du warst die ganze Zeit in dieser Kammer eingesperrt?“ fragte Harry bestürzt dazwischen.
Sir Francis schaute verwundert auf Harry, doch dann verstand er und lachte: „Ach du glaubst, die kleine Kammer wäre alles? Wie wäre es mit einer kleinen Besichtigungstour?“
Harry konnte nicht glauben was er hörte, es gab noch mehr unbekannte Teile im Anwesen der Blacks.
Der Geist hatte wohl Harry’s Gedankengänge erraten und sagte: „Du vergisst, es ist das Anwesen der noblen und uralten Familie Black und nicht ein normales Haus von London. Können wir deine Freundin hier zurücklassen?“ Dabei schaute er zu der schlafenden Fili auf dem Sofa.
• „Sie sollte noch einige Stunden schlafen, zumindest laut der Aussage des Heilers im Krankenhaus. Aber ich erwarte Freunde und müsste von Zeit zu Zeit schauen, ob jemand da ist.“
• „Das wird nicht nötig sein, ich weis wenn irgendjemand das Haus betritt. Also wenn du dann soweit bist, könne wir und auf den Weg machen, unterwegs beantworte ich auch gern deine Fragen.
Der Geist schwebte in Richtung Treppe und Harry folgte neugierig. In der kleinen Kammer, in der Harry durch Zufall gelandet war, hielt der Geist vor einer der Wände. Er drehte sich zu Harry, der immer noch unsicher auf der untersten Treppenstufe stand.
• „Du musst deine Hand auf dieses Ornament legen, dann kommen wir weiter.“
Harry zögerte immer noch, doch schließlich siegte die Neugier und er tat, was Sir Francis gesagt hatte. Eine weitere geheime Tür schwang auf und vor Harry lag ein weiterer Raum. Im Unterschied zu den Bereichen des Hauses, die Harry bereits kannte, schlug im hier eine trockene, nach Staub riechende Luft entgegen. Sie betraten einen Raum, der vor Jahren sicher noch wesentlich schöner gewesen war. An einer der Wände hing ein riesiges Gemälde auf dem ein großes Herrenhaus in einer ländlichen Umgebung zu sehen war. Auf einer Seite führte eine staubige Straße vorbei, während auf der anderen Seite ein blühender Garten angelegt war.
Sir Francis schwebte jetzt ebenfalls vor dem Bild und sagte zu Harry:
• „Das ist das Haus der Blacks vor etwa 500 Jahren. Damals sah die Welt noch ein wenig anders aus, doch das Haus ist noch heute vorhanden.“
Harry konnte sich nicht vorstellen, dass dieses Haus soviel größer sein sollte, als er bisher kannte. In der gegenüberliegenden Wand waren Fenster mit bunten Bildern, die aber so verschmutzt waren, dass kaum noch Licht herein fiel. Wieder erklärte Sir Francis:
• „Früher konnte man hier weit in das ebene Land auf die Felder blicken, doch dann wurden nebenan Häuser gebaut und das Glas durch die bunten Scheiben ersetzt. Ich gebe zu, dass seit Jahren nicht mehr geputzt wurde. Doch vielleicht sollten wir noch ein Stück weiter gehen.“
Am anderen Ende des Zimmers war eine normale Tür, die in eine Kammer führte, die so ähnlich wie die Geheimkammer mit der Wendeltreppe war. Auch hier gab es eine Treppe, doch diese führte nach unten. Aber Sir Francis schwebte zu einer weiteren Tür, die in ein ähnliches Zimmer führte, wie das mit dem Gemälde. Das Zimmer war breiter und an der Wand gegenüber den Fenstern hingen einige Gemälde, deren Bewohner neugierig auf die Ankömmlinge blickten. Verschiedene gemütliche Sessel und kleine Sofas waren um Tische angeordnet und luden zum hinsetzen ein. Anders als in den Räumen , die Harry kannte waren hier die Möbel mit weißen Laken bedeckt auf den denen sich eine zentimeterdicke Staubschicht abgesetzt hatte. Auch die Farbe des Teppichs war unter dem vielen Staub kaum zu erkennen. Harry befreite vorsichtig einen der Sessel von seiner Abdeckung und lies sich mit Schwung hinein fallen. Feiner Staub stieg auf und glitzerte in den schräg einfallenden Sonnenstrahlen.
• „Das muss ich erst einmal verdauen. Wir haben bisher in der dunklen Kellerküche gegessen, obwohl es hier so schöne Räumlichkeiten gibt. Ich kann das einfach nicht glauben.“
Sir Francis schwebte über dem gegenüberliegenden Sessel und lachte:
• „Na wenn du das prächtig findest, warte bis du den Rest gesehen hast. Du musst wissen, dass die Blacks nicht immer eine Familie von Schwarzmagiern waren. Über Generationen waren sie tatsächlich die altehrwürdige Zauberfamilie, die allerdings schon immer offen für jede Form der Magie war.“
Harry schaute auf:
• „Hat deshalb Sirius nie etwas davon erzählt?“
• „Dein Pate Sirius, ja der war einige Jahre meine größte Hoffnung, dass es mit der Familie wieder aufwärts gehen könnte. Doch dann ist er von hier davon gelaufen und den Rest kennst du ja. Er konnte dir also nichts von all dem erzählen, weil er es selber nicht wusste.“
• „Dann verstehe ich aber nicht, wieso ich der rechtmäßige Erbe sein soll. Es gibt doch noch eine ganze Reihe lebender Blutsverwandter und nicht mal alle sind böse. Ich denke z.B. an Nymphadora Tonks.“
• „Das war die Entscheidung deines Paten. Sein Wunsch steht über den Ansprüchen entfernter Verwandter und der Beweis dafür ist, dass du überhaupt hier bist. Es steht dir aber frei, in Zukunft diesen Teil wieder für andere Menschen zugänglich zu machen.“
Harry war aufgestanden und zu dem staubigen Fenster gegangen. Mit dem Finger rieb Harry eine kleine Stelle frei und blickte auf die Straße. Draußen herrschte ein reges Treiben, ohne das irgendjemand ahnte, dass zwischen Haus 11 und 13 ein großes Gebäude stand und ein junger Mann auf die Straße starrte.
Die Gedanken von Harry schweiften ab und abwesend spielte Harry mit seinem Zauberstab in der Tasche. Er mahlte sich aus, wie er mit seinen Freunden und Familie Weaseley hier in diesem Raum beim Frühstück saß. Molly hatte sich bei der Essenzubereitung mal wieder selbst übertroffen und eine ausgelassene Stimmung herrschte am Tisch.
• „Harry du kannst aufhören!“
Harry zuckte zusammen und riß die Augen auf um sie genauso schnell wieder zu schließen. Vorsichtig und langsam versuchte er es ein weiteres mal. Die Sonne strahlte durch die jetzt blanken Scheiben auf sein Gesicht und blendete. Harry drehte sich um, der ganze Raum hatte sich verändert.
Der Schmutz und Staub waren verschwunden und Decke und Wände strahlten im neuen Anstrich. Der dicke, dunkelrote Teppich glänzte in der Sonne genauso wie das rote Samt der Sofa- und Sesselbezüge. Am prunkvollsten wirkten aber die beiden Kronleuchter, welche Harry bisher kaum wahrgenommen hatte. Jetzt, da sie von Schmutz und Staub befreit wahren, glitzerte jede einzelne Fassette und tausende farbige Lichtpunkte waren an der Decke zu sehen.
Sir Francis räusperte sich: „also ich bin wirklich beeindruckt.“
• „Wieso?“, fragte Harry verwundert. „Ich hab nichts gemacht.“
• „Ich glaube schon und wenn du so weiter machst, ist das Haus bald wieder auf Vordermann. Aber vielleicht sollten wir unseren Rundgang fortsetzten.“
Er führte Harry in die Kammer mit der Wendeltreppe und schwebte nach unten. Als Harry aufgeschlossen hatte erklärte er:
• „Wir sind jetzt auf der Etage, wo sich die Eingangshalle befindet. Hier gibt es nur noch zwei kleine Zimmer, die als Gästequartiere dienten, die können wir uns später ansehen.“
Damit glitt er eine weitere Etage tiefer.
• „Dann sollten wir jetzt in der Nähe der Küche sein, habe ich Recht?“ fragte Harry.
• „Richtig, doch die Küche ist nur ein kleiner Teil dieser Etage.“
Er schwebt auf eine Seitentür und Harry trat in einen großen Saal.
Der Saal wirkte ziemlich altertümlich. Der Hauptraum, in dem zwei riesige Tafeln standen, wurde von zwei Säulengängen eingefasst, von denen sich die einzelnen Kreuzgewölbe über den Raum spannten. Im Halbdunkel der beiden Gänge waren an den Seiten einzelne Öffnungen zu sehen, die in die Dunkelheit führten.
Der Geist hatte gewartet, bis Harry sich umgesehen hatte, dann erklärte er:
• „Das war früher ein Speisesaal, manchmal gab es riesige Gelage und es wurde so manche Nacht gefeiert. Es gibt eine geheime Verbindungstür zur Küche und am Rand sind verschiedene kleine Kammern und ein Zugang zum Weinkeller.“
Plötzlich verstummte Sir Francis und schien durch die Wände zu blicken.
• „Ich glaube deine Freunde sind da, wir müssen wohl den Rest der Besichtigung auf später verschieben. Deine Freunde gehen gerade in die Küche, komm ich zeige dir die Geheimtür.“
Er führte Harry zur Wand am Rand eines der Säulengänge und zeigte wieder auf ein bestimmtes Ornament.
• „Du kommst damit hinter einem Vorsprung am Herd heraus, der so angelegt ist, dass man ihn vom Rest der Küche nicht einsehen kann.“
• „Ich muss nur schnell etwas klären, treffen wir uns oben bei meiner Freundin, bis gleich.“ Harry legte die Hand auf das Ornament und trat durch die Öffnung in die Küche.
Tonks und Remus standen am Tisch.
• „.. hab dir doch gesagt Harry hat sie raus geholt“ konnte Harry gerade noch Tonks sagen hören.
Harry trat hinter dem Herd hervor:
• „Na endlich kommt jemand hier vorbei.“
Die Beiden schraken auf, schienen sich aber an Harry plötzliches Auftauchen langsam zu gewöhnen, denn keiner von Beiden hatte den Zauberstab in der Hand.
Remus erwiderte:
• „du hast uns einiges zu erklären, hatten wir nicht abgemacht, direkt nach Hause?“
Doch da mischte sich Tonks ein,
• „Harry, wo ist Fili, du warst doch der geheimnisvolle Freund, los sag schon!“
Harry stand unschlüssig am Herd,
• „Also Remus, ich war auf dem Weg nach Hause, als ich zufällig zwei Todesser belauschen konnte, die über die Entführung von Fili sprachen. Ich habe noch versucht es Moody zu sagen aber in dem Augenblick begann die Schießerei. Wurde eigentlich jemand verletzt?“
Seltsamer Weise wirkte Remus etwas beruhigt, jedenfalls sagte er:
• „Du hast also ZUFÄLLIG wieder was gehört und dann beschlossen selber etwas zu unternehmen!“
Tonks wurde ungeduldig:
• „Was ist nun mit Fili!?“
• „Der geht es gut und sie schläft. Ich war noch knapp vor Lucius Malfoy bei ihr und konnte sie in Sicherheit bringen. Eigentlich wollte ich sie hierher bringen und deshalb mit euch reden.“
• „Aber wo ist sie jetzt?“ stocherte Tonks weiter nach.
• „Das ist ein Geheimnis,“ schmunzelte Harry jetzt.
Remus hatte nachgedacht:
• „Ich bin überrascht und auch stolz, ich glaube ich muss mich entschuldigen, denn wie es scheint, has du die Sache wirklich gut überlegt und auch das Versteck hier nicht gefährdet. Ich rede mit Mad Eye und bin gleich zurück.“
Dann stand er auf und verließ die Küche in Richtung Ausgang.
• „Harry, los sag schon, wo ist Fili ... oder soll ich deinen Freunden erzählen, dass du eine junge Frau bei dir versteckst!“ Tonks hatte ein überlegenes Lächeln aufgesetzt und wartet auf Harry’s Reaktion.
Harry’s Augen hatten kurz gefunkelt, an so etwas hatte er überhaupt nicht gedacht und wollte gar nicht so genau wissen, was Ginny davon halten würde.
• „O.K. Tonks, komm her zu mir und ich zeig es dir,“ wobei Harry einen Ausdruck auf im Gesicht zeigte, der nicht zu deuten war. Langsam kam Tonks zu Harry, sie hatte das Funkeln sehr wohl bemerkt und der undefinierbare Gesichtsausdruck ...
Harry machte einen Schritt auf sie zu, „das bleibt unter uns!“ und im nächsten Augenblick standen sie in der kleinen Kammer, wo Sir Francis schon wartete.
Sir Francis und Tonks schauten sich verwirrt an.
• „Darf ich bekannt machen“, schmunzelte Harry, „Sir Francis von Blood, das ist eine gute Freundin Nymphadora Tonks,“ wobei er Francis zuzwinkerte.
Sir Francis war die Begeisterung anzusehen, „Ahh einer der verstoßenen aus dem Hause Black, schön sie kennen zu lernen.“
Tonks stand immer noch ziemlich verwirrt zwischen Harry und dem Geist, doch schließlich antwortete sie: „Freut mich ebenso, aber eigentlich wollte ich nach meiner Freundin schauen.“
Der Geist deutete freundlich auf das Sofa „Wie sie sehen könne, geht es ihrer Freundin gut und sie ist in guten Händen.“ Erst jetzt bemerkte Tonks die schlafende Fili auf dem Sofa und setzte sich zu ihr.
Harry ging zu ihr, „Dafür ist jetzt keine Zeit Tonks, wir müssen zurück bevor Remus wieder da ist. Du siehst sie doch später sowieso.“ Sie verabschiedeten sich von Sir Francis und Harry brachte Tonks zurück in die Küche. Nur wenige Minuten später traf Remus in Begleitung von MadEye Moody ein.
• „Habe gehört, du bist schon mal wieder Retter in der Not gewesen, dir scheint ja ganz schön was an dieser jungen Dame zu liegen.“
Harry spürte die Wärme in seinen Ohren, die verriet, dass sein Gesicht wohl mal wieder den Farbton verändert hatte und um abzulenken murrte er:
• „Dir konnte ich es ja nicht mehr rechtzeitig sagen!“
• „Ich will dir auch gar keinen Vorwurf machen und Ms. Tesla vorübergehend hier unter zu bringen ist eine gute Idee. Der Orden trifft sich so selten hier und wenn doch wird sich schon eine Lösung finden lassen. Also mach schon, bring sie her.“
Harry sprang auf: „ich denke das Zimmer von Hermine und Ginny wäre bestimmt geeignet,“ und ohne eine Antwort abzuwarten war Harry wieder verschwunden.
Sir Francis wartete schon auf Harry.
• „Wie ich höre bleibt die junge Dame eine Zeitlang Gast dieses Hauses.“
• „Wenn du es so ausdrücken möchtest.“
• „Dann würde ich dir gern etwas mitgeben. Öffne doch mal den oberen Kasten.“ Er auf den kleinen Schreibtisch und Harry ging hinüber. In der Schublade lag eine Kette mit einem seltsamen Anhänger.
• „Nimm ihn in die Hand und denke an einen Raum in diesem Haus.“
Harry nahm den Anhänger und dachte an die Küche. Im selben Augenblick sah er ein kleines Bild der Küche, wo sich drei Leute am Tisch unterhielten, im Anhänger.
• „Damit kannst du jedes Zimmer sehen, in dem ein Kronleuchter hängt. Der Stein im Anhänger hat aber noch eine weitere wichtige Funktion. Betritt jemand unbefugt das Haus, beginnt er rot zu leuchten, wird heiß und zeigt den Eindringling.“
Harry bedankte sich und verabschiedete sich von Sir Francis. Dieser versprach ein Auge auf Fili zu haben und sich schon auf das Wiedersehen freute. Schließlich wollte er Harry noch den Rest des Hauses zeigen, dass bestimmt noch einige Überraschungen bereit hielt.
Fili lag noch genauso, wie Harry sie verlassen hatte und regte sich auch nicht als er sie anhob und im Zimmer der Mädchen mit ihr wieder auftauchte. Tonks, die in der Zwischenzeit auch hier war, fragte besorgt:
• „Schläft sie immer noch?“
Harry erklärte, dass der Schlaftrunk noch einige Stunden wirken konnte, dann ließ er die beiden Frauen allein.
Als Harry die Treppe hinunter lief, schlug eine der alten Wanduhren bereits drei Uhr Nachmittag. Ich sollte mich langsam auf den Weg nach Hause machen, dachte er sich und lief weiter, um sich von Remus und Mad Eye zu verabschieden.
Die Beiden waren immer noch in ein Gespräch vertieft.
• „Ich muss dann los,“ sagte Harry als er in die Küche kam und die Beiden aufblickten. „Könnte vielleicht jemand Meister Mingus eine Nachricht zukommen lassen, dass mit Fili alles in Ordnung ist?“
• „Machen wir,“ antwortete Remus „uns paß auf dich auf!“ Darauf hin schauten sich die beiden Männer an und Moody ergänzte
• „Du wirst doch sowieso bald wieder hier sein. Also bis dann, Junge“
Harry zuckte mit den Schultern und war verschwunden.
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Beitragvon Roessi » Mi 23 Aug, 2006 10:56

Hallo an alle da draußen, auch wenn die Geschichte bisher recht wenig Fedback bekommt, stelle ich heute noch ein weiteres Kapitel online.

Mein besonderer Dank gilt Krone, der wie ich sehen konnte, sogar eine Empfehlung geschrieben hat. DANKE!

Hier jetzt das neue Kapitel:

_____________________________________________________________________________

12. Der Überfall

Als Harry in seinem Zimmer auftauchte wartete Sniff bereits.
• „Das hat aber lange gedauert, wie war es?“ Harry erzählte die Geschichte und Sniff hörte wie immer aufmerksam zu. Besonders die Schilderung über die geheimen Zimmer des Grimmauld Place machten ihn neugierig.
• „Und was hat dir Professor Dumbledore hinterlassen?“
Harry stutzte, bei den ganzen Ereignissen hatte er die Testamentseröffnung total vergessen und zu allem Überfluss, stellte er fest, dass sein Rucksack mit den ganzen Sachen noch im Grimmauld Place war.
Was soll’s, den kann ich nach dem Kaffeetrinken immer noch holen, dachte Harry und Sniff sagte er:
• „Tut mir leid, ich bin bisher einfach noch nicht dazu gekommen, es hörte sich aber sehr geheimnisvoll an. Ich werde mir die Sachen heute Abend ansehen.“
Er zog den Umhang aus und ging ins Bad. Als er zurückkam, hatte Sniff den Umhang neugierig untersucht.
• „Einen schönen Umhang hast du da, ist der neu? Ich habe so einen Stoff schon lange nicht mehr gesehen.“
Überrascht schaute Harry auf die Schlange.
• „Du hast solchen Stoff schon gesehen? Madam Malkin’s kannte ihn jedenfalls nicht.“
• „Das glaube ich gern, doch Madam Malkin’s wird auch kaum so alt sein wie ich. Es ist schon einige Jahre her, die Familie bei der ich damals lebte hieß *Dracsus*. Es waren berühmte Drachenzüchter aber als die Zucht dann verboten wurde brach auch die Familie auseinander und ich verließ sie wenig später. Jedenfalls wurden in diesem Haus öfter Sachen aus diesem Stoff getragen.“
Harry war zum Fenster gegangen und dachte nach. Das klang interessant, eine Familie von Drachenzüchtern, eigentlich schaden, dass es so etwas heute nicht mehr gab. Die Sonne strahlte vom blauen Himmel und nicht die Spur einer Wolke war zu sehen. Ein Wetter wie bestellt für ein Kaffeetrinken im Garten.
• „Willst du mit in den Garten“, fragte er Sniff. „Gern, ich suche mir ein sonniges Fleckchen in der Nähe.
Als Harry in den Garten kam, waren seine Tante und Onkel Vernon bereits dort und saßen am Tisch.
ZEITGLEICH IM FUCHSBAU
Im Fuchsbau herrschte wie bereits die letzten Tage absolute Hektik. Die Hochzeitsvorbereitungen waren in vollem Gange und die jeweiligen Brauteltern übertrugen einander an Ideen. Genau genommen waren es die Mütter und zwischen Mrs. Delacour und Molly Weasley war ein regelrechter Wettbewerb entbrannt. Die Beiden versuchten sich ständig beim Dekorieren des Gartens oder bei der Planung des Essens usw. zu übertrumpfen. Die anderen Familienmitglieder versuchten so gut es ging den beiden Frauen aus dem Weg zu gehen. Die beiden Brautväter waren froh, dass sie jeden morgen zur Arbeit ins Ministerium mussten.
Am heftigsten erwischte es jedoch Ron, Ginny und Fleurs jüngere Schwester Gabrielle. Die Drei mussten ständig die unterschiedlichsten Dinge erledigen und Ron beneidete zum ersten mal seine besten Freund Harry. Er konnte sich kaum etwas schlimmeres vorstellen, als den ganzen Tag das Haus zu putzen, den Garten zu dekorieren oder Tischkarten zu gestalten.
Gabrielle und Ginny hatten sich in der Zwischenzeit angefreundet und auch Fleurs Spitznahme gehörte der Vergangenheit an. Ginny war ganz froh darüber, dass soviel zu tun war, da fand sie wenigstens keine Zeit an Harry zu denken. Dumm war nur, dass Gabrielle keine Gelegenheit ausließ, um nachzufragen, wann den endlich Harry Potter kommen würde. Seit dem Trimagischen Tournier, war Harry so etwas wie ein Idol für sie. Ginny hingegen bekam jedes Mal ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend und statt einer Antwort zuckte sie nur mit den Schultern. Harry hatte ihr tatsächlich noch nicht verraten, wann er in den Fuchsbau kommen wollte.
Die beiden Mädchen waren dabei im Garten bunter Girlanden anzubringen, als von der Straße her lautes Gegröle zu hören war. Es dauerte auch gar nicht lange, bis eine ganze Gruppe schwarz vermummter Gestalten den Weg entlang kam. Sie versuchten gar nicht sich zu verstecken und bisher hatte es auch noch niemand gewagt, sich ihnen in den Weg zu stellen. Das Gegröle wurde lauter und zwei weitere Gruppen waren um die Kurve gebogen. Ginny und Gabrielle rannten schreiend ins Haus, worauf Molly und Mrs. Delacour alles fallen ließen und in die Küche gestürzt kamen.
Molly begriff sofort den Ernst der Lage, nahm eine Handvoll Flohpulver und war es ins Feuer.
• „Arthur – HILFE – ÜBERFALL!“
Nur 10 Sekunden später stand Arthur neben seiner Frau in der Küche, dicht gefolgt von Mr. Delacour. Innerhalb von nur einer Minute füllte sich die Küche mit Auroen und Mitgliedern des Ordens. In der Zwischenzeit hatte die erste Gruppe Totesser den Gartenzaun erreicht und noch bevor irgendjemand etwas dagegen unternehmen konnte, gingen die Hochzeitsvorbereitungen der letzten Tage in Rauch und Flammen auf. Die Verteidiger hatten sich derweil im Haus verteilt und es entbrannte ein erbitterter Kampf.
ZURÜCK IM LIGUSTERWEG
Es war ein seltsames Schauspiel – Kaffeetrinken im Garten des Ligusterwegs. So etwas hatte es in dieser Familie noch nie gegeben. Vernon hatte sich von Petunia überreden lassen, wie würde Harry ein Rätsel bleiben. Onkel Vernon fühlte sich sichtlich unwohl und warf in regelmäßigen Abständen misstrauische Blicke zum Gartenzaun. Glücklicher Weise war die Hecke zu den Nachbarn dank Harry guter Pflege hoch und dicht, was wohl auch eines von Petunias Argumenten gewesen war. Und auch wenn es Vernon nur ungern zugeben wollte, den Garten hatte Harry in den letzen paar Wochen gut hinbekommen.
Nach den vergangenen Jahren, war es das angenehmste Kaffeetrinken und Harry konnte es noch immer nicht glauben. Nach dem Mittagessen hatte ihm seine Tante erzählt, sie hätte mit Vernon wegen des „Malerns“ gesprochen und ihn überzeugen können und er wollte es Harry persönlich beim Kaffee im Garten sagen. Zunächst hatte Harry an einen schlechten Scherz gedacht, doch seine Tante beteuerte ihm, dass es wirklich so wäre auch wenn es sie viel Überzeugungskraft gekostet hatte.

Harry hatte eben Tee eingegossen und sich wieder gesetzt, als sein Onkel sich räusperte. „Also Petunia möchte das du unsere Wohnung malerst und da ich sehe, dass du den Garten auch brauchbar hinbekommen hast, habe ich zugestimmt. Ich will gar nicht wissen, wie du das machst und mach das ja nicht, wenn ich im Haus bin, doch ich habe nichts gegen eine kleine kostenlose Renovierung. Aber denke daran, wehe es bekommt jemand etwas mit!“
Harry staunte, für die Verhältnisse seines Onkels hatte er sich glatt übertroffen. Er hatte Harry weder angeschrieen noch sich über etwas aufgeregt, man konnte die Erwähnung des Gartens schon fast als ein Lob ansehen und doch hatte er es geschafft, den magischen Aspekt außen vor zu lassen. Aus Harry’s Sicht könnte er damit durchaus Politiker werden. Der Rest des Kaffees verlief Schweigend, Harry dachte nach und die beiden Dursley vertieften sich in ihren Kuchen.
Plötzlich spürte Harry etwas, er konnte nicht erklären was es war oder wie er es genau beschreiben sollte, nur das es unangenehm war. Wie zur Bestätigung kam Sniff aus seinem Versteck gekrochen und zischte „GEFAHR!“ Als Tante Petunia die Schlange erblickte war sie mit einem panischen Schrei aufgesprungen und Onkel Vernon folgte umgehend. Ohne darauf einzugehen sagte Harry, „keine Angst, das ist ein Freund aber irgendetwas stimmt nicht, wir sollten ins Haus gehen!“
Dann ging alles sehr schnell. Zunächst war es ein undefinierbares Geräusch, welches langsam lauter wurde und nach einer Weile war nur noch ein permanentes Summen zu hören. Wie aus dem Nichts zogen dicke, schwarzgraue Wolken auf und verdunkelten die warme Sommersonne. Die Temperatur sank schlagartig und von allen Seiten zog dicker Nebel in den Garten. Harry kannte diese Vorboten, Dementoren waren im Anmarsch. Es war als wäre ein grauer Herbstabend angebrochen und dann konnte Harry die schwarzen Gestalten auf der Straße sehen. Die Dudleys standen immer noch völlig apathisch neben Harry, vor Angst wie gelähmt, ohne zu begreifen was vor sich ging.

• „Ins Haus!“, schrie Harry jetzt, „dort sollten wir sicher sein.“ Es klang zwar überzeugt und die Beiden setzten sich langsam in Bewegung, Harry selber war sich da nicht ganz so sicher, ob der Schutzzauber noch von Bestand war. Über dem gesamten Grundstück war jetzt ein leichtes Flimmern zu erkennen, das eine Art Kuppel bildete und genau das, schien die Dementoren zunächst auch zu stoppen.
Dann begann es, aus unterschiedlichen Richtungen schlugen verschiedenfarbige Flüche in die schillernde Kuppel ein, welche immer stärker zu flimmern begann und es passierte das, was Harry schon befürchtet hatte. An einigen Stellen begann sich die Farbe zu ändern und einen Augenblick später standen zwei, in schwarze Umhänge gehüllte Personen, an genau so einer Stelle. Die Beiden schienen auf etwas zu warten und fuchtelten mit den Zauberstäben, doch einige Sekunden später standen sie im Garten.
Harry hatte wie gebannt auf das Geschehen gestarrt und stand vor der Haustür mit dem Zauberstab in der Hand.
• „Nun Potter, seine Lordschaft wünscht dich zu sehen. Wie nett von dir uns die Arbeit abzunehmen, dich zu suchen und uns entgegen zu kommen.“
• „Hallo Greyback, wie ich sehe hat Voldemort dich leben lassen, bist du sicher, dass du es diesmal besser machst!“
In dem Augenblick, als Harry erkannt hatte, wen er da vor sich hatte, war er aus seiner Starre erwacht und jegliche Angst war verflogen. Zurück blieb ein Gefühl der Konzentration und eine seltsame Ruhe. Zufrieden konnte Harry jetzt die Wirkung seiner Worte sehen, denn Greyback war stehen geblieben und schien verwirrt zu sein. Er tauschte einen Blick mit seinen Begleiter und dieser wandte sich jetzt an Harry:
• „Du magst vielleicht eine alten Werwolf durcheinander bringe aber bei mir ist das etwas anderes.“
Harry hatte auch diese Stimme sofort wieder erkannt und erwiderte:
• „Da wäre ich nicht so sicher Mr. Malfoy, ich glaube nämlich nicht, dass Voldemort sehr erfreut über ihr Versagen im Krankenhaus sein wird.“
Mit einer gewissen Genugtuung konnte Harry auch die Wirkung dieser Worte beobachten, doch Lucius Malfoy hatte sich schnell wieder unter Kontrolle. Harry hoffte jedoch mit jeder Minute die verging, dass Hilfe kommen würde, darum versuchte er Zeit zu gewinnen. Er verstand immer noch nicht, wieso niemand vom Orden oder vom Ministerium auftauchte. Er war davon überzeugt gewesen, dass der Orden ihn nicht aus den Augen lassen würde.
Mr. Malfoy hatte die Überraschung verwunden und mit höhnischen Lachen sagte er:
• „Ja Potter, du wirst umsonst auf Hilfe warten, der einfältige Orden ist mit anderen Dingen beschäftigt, also lass es uns zu ende bringen.“
Mit diesen Worten hoben beide ihre Zauberstäbe und feuerten zwei Flüche auf Harry ab. Es war wie ein Reflex, Harry warf sich zu Boden und noch im Fallen schoss er selber ein >Stupor<. Durch Harry’s schnelle Reaktion doch ein wenig überrascht wurde Greyback direkt in die Brust getroffen und flog einige Meter rückwärts durch den Garten. Nur der Umstand, dass er ein Werwolf war machte es möglich, dass er schnell wieder auf den Beinen war.
• „Du willst es auf die harte Tour, Potter“ knurrte er wütend.
Harry war hinter einem Pflanzkübel in Deckung gegangen, als dieser mit einem lauten Knall zerfetzt wurde. Wieder hechtet Harry zur Seite und entkam auf diese Weise einem weiteren Fluch. Sein eigener wurde jedoch von Lucius Malfoy abgewehrt und dieser lachte wieder höhnisch.
Greyback, der wieder fitt zu sein schien hatte sich ein wenig von Malfoy entfernt und schickte seinen nächsten Fluch auf Harry. Harry hatte nur noch einen Gedanken, durchhalten bis Hilfe auftaucht . Seine Angst war verschwunden und eine überraschende Ruhe schien ihn zu durchströmen. Nur mit der Bewegung seines Zauberstabs lenkte Harry den Fluch so geschickt um, dass dieser Lucius Malfoy traf und ihn von den Füßen riss.
Wütend sprang dieser wieder auf und schoss seinerseits einen Fluch auf Harry, welchem dieser aber geschickt auswich. Hinter ihm zersplitterten die frisch sanierten Gartenmöbel. Nachdem Harry einen weiteren Fluch geblockt hatte und selbst eine >Stupor< auf Malfoy schoss, geschah etwas seltsames. Der Strahl teilte sich und nur ein kleiner Teil traf Malfoy. Dessen Lachen wurde unterdes immer lauter.
• „Bist mit deine Kräften wohl schon am Ende, Potter? Draco konnte das in der 4. Klasse besser als du heute.“, lästerte er über Harry’s verunglückten Zauberspruch.
Durch die seltsame Wirkung des Zauber abgelenkt, spürte Harry plötzlich einen stechenden Schmerz in der Schulter. Doch der Schmerz machte ihn auch wieder munter und auch der nächste Schockzauber funktionierte wieder normal, traf aber leider keinen. Von der Seite kam ein Fluch, der Harry nur um haaresbreite verfehlte und Sekunden später hörte hinter sich ein gefährliches Knistern hinter sich. Der alte Schuppen stand in Flammen und Rauch und Qualm begannen in Harry’s Augen zu brennen.
Ein zweites Mal war Harry bereits an der Schulter von einem Fluch getroffen worden, doch er achtete nicht weiter darauf. Es hieß nur noch solange durchhalten bis Rettung eintraf. Nach einigen weiteren Minuten schwersten Duellierens rettete sich Harry durch einen waghalsigen Sprung und es gelang ihm noch im Sprung Lucius Malfoy zu schocken. Doch aus den Augenwinkeln konnte Harry sehen, wie bereits eine weitere Gruppe Todesser durch den Riss im Schutzschild in den Garten eindrang. Sofort feuerte Harry eine ganze Salve von Fessel- und Lähmzaubern in die Gruppe, die nicht mit einem so heftigen Widerstand gerechnet hatten und so auf die Hälfte reduziert wurden. Doch dem Rest war es entweder gelungen einen Schutzschild zu beschwören oder auszuweichen und jetzt verteilten sie sich im Garten.
Endlich konnte Harry auf der Straße ebenfalls Kampflärm vernehmen, es kam Hilfe, doch gleichzeitig wurde die Situation bedrohlich. Immer wieder verhielten sich Harry’s Zauber seltsam, teilten sich oder trafen ganz andere Ziele, es war besser endlich von hier zu verschwinden. Harry hoffte, dass seine Verwandten in der Lage gewesen waren sich in Sicherheit zu bringen und apparierte ins Wohnzimmer. Genau in dem Augenblick schlugen gleichzeitig drei verschiedenfarbige Flüche an der Stelle in den Boden ein, wo vor einigen Sekunden noch Harry Deckung gesucht hatte.

Harry tauchte im Wohnzimmer wieder auf. Bestürzt musste Harry erkennen, dass sich seine Verwandten nicht wie erhofft aus dem Staub gemacht hatten. Blass und völlig apathisch kauerten sie auf dem Sofa. Auch Dudley war in der Zwischenzeit zu Hause eingetroffen und hockte jetzt zwischen seinen Eltern. Zum Glück schien es um das Haus einen weiteren Schutzschild zu geben, denn zwei grelle Lichtblitze, die genau auf das Fenster zuflogen, zerplatzten einige Zentimeter vor der Fensterscheibe an einem unsichtbaren Hindernis.
• „Verdammt, was macht ihr denn noch hier,“
stieß Harry hervor, doch weder sein Onkel noch Tante Petunia gaben einen Laut von sich. Stumme Tränen liefen seiner Tante aus den Augen und Harry überlegte fieberhaft, was jetzt zu tun war. Im Garten hatten sich in der Zwischenzeit immer mehr Angreifer versammelt und Harry hatte keine Ahnung, wie lange der Schutzschild um das Haus halten würde. Bereits einige Male war ein gefährliches Knirschen aus der Mauer und von der Decke zu hören und das Beben durch die Einschläge schien nicht mehr zu Enden. Das Licht hatte zu flackern begonnen und die unterschiedlichen Flüche schufen einen unheimliche Atmosphäre im Haus.
Endlich hatte Harry eine Idee:
• „Ich bring euch in Sicherheit aber ihr müsst euch ganz fest aneinander festhalten!“
Es war ein seltsames Bild und wäre die Lage nicht so ernst gewesen, hätte Harry sich vor lachen bestimmt nicht mehr halten können. Dudley umklammerte krampfhaft seinen Vater oder besser er versuchte es, denn seine Hände reichten kaum bis auf den Rücken von Vernon. Tante Petunia ihrerseits hatte die Arme um die Beiden gelegt. Für einen Moment stand Harry unschlüssig vor dem seltsamen Haufen. Wie sollte er anfangen, doch schließlich legte Harry seine Arme ebenfalls um die Drei und wenig später tauchten alle Vier in einer staubigen Kammer wieder auf.
Die drei Dursleys schauten sich vorsichtig um. Es herrschte brütende Hitze unter dem Dach und die Luft roch nach Staub. Die schmutzigen Fenster ließen keinen Blick nach Draußen zu und bevor jemand etwas sagen konnte, flüsterte Harry:
• „Psst, seit bitte still und verhaltet euch ruhig, ich hole Hilfe und bin so schnell wie möglich zurück.“
Tante Petunia schaute auf, doch da war Harry bereits wieder verschwunden.
Harry tauchte direkt in seinem Zimmer wieder auf. Hedwig flatterte aufgeregt im Käfig herum und Sniff wurde, als Harry eintraf, auf dem Bett sichtbar.
• „Schnell, wir müssen verschwinden!“
Sniff kroch zu ihm und wand sich wieder um Harry’s Arm, während Hedwig auf der Schulter landete. Dieser warf sich den Umhang über, griff den Rucksack und war sofort wieder verschwunden.
Harry hatte das Gefühl als müsste er sich durch einen engen Spalt quetschen, so ähnlich wie bei seinem ersten Apparieren in den Grimmauld Place. Dann stand Harry vor dem Wasserspeier zum Büro des Schulleiters in Hogwarts. Fast im selben Moment öffnete sich die geheime Tür und Professor McGonagall stürzte heraus und prallte mit Harry zusammen.
• „Mr. Potter, Harry, wie kommst du hierher!?“
• „Wir wurden überfallen und da keine Hilfe kam und mir nichts besseres einfiel kamen wir hierher. Ich habe meine Verwandten in die Heulende Hütte gebracht.“
Die provisorische Schulleiterin blickte bestürzt und bewundert auf den jungen Mann, der gerade wieder aufgestanden war. Wie sehr hatte sich der Junge in den letzten Wochen bloß verändert und jetzt bekam alles einen Sinn. Ein scheinbarer Großangriff auf den Fuchsbau, von dem sie eben erfahren hatte als Ablenkungsmanöver um an Harry Potter heranzukommen.
• „Der Fuchsbau ist überfallen wurden und ich wollte eben nach Draußen um zum Fuchsbau zu apparieren. Es gibt eine Menge Verwundete und vielleicht auf Tote, ich wollte helfen. Doch las uns zunächst zu Hagrid gehen, er soll sich erst mal um deine Verwandten kümmern.“
• „Das dauert zu lange,“
und mit diesen Worten griff Harry nach dem Arm vom McGonagall und tauchte im nächsten Moment in Hagrids Hütte wieder auf. Fang war knurrend aufgesprungen, bis er Harry erkannte und diesen freudig begrüßte. Hagrid hingegen starrte verblüfft auf Harry und die Schulleiterin als wären 2 Geister vor ihm erschienen. Auch McGonagall war noch immer sprachlos über das was soeben passiert war.
Harry ging zu Hagrid und begrüßte diesen freundlich.
• „Hallo Hagrid, schön dich zu sehen, wir brauchen deine Hilfe.“
Hagrid, der endlich seine Sprache wiedergefunden hatte, war aufgestanden:
• „Hallo Harry, auch schön dich wieder zusehen, was ist passiert?“
McGonagall hatte sich beruhigt und erklärte Hagrid die Situation worauf dieser sich sofort auf den Weg zur Heulenden Hütte machte. Dann wandte sich die Schulleiterin an Harry:
• „Das musst du mir erklären, man kann in Hogwarts nicht apparieren.“

Harry blickte auf,
• „später Professor, bitte, ich will zum Fuchsbau, wollen sie mit oder nicht?“
Dabei blickte er sie mit seine grünen Augen an, dass sie keinen Ton mehr hervorbrachte und nur nicken konnte.
Es war viel schwieriger für Harry in Hogwarts als im Grimmauld Place zu apparieren und Harry wollte nicht blindlings in eine Falle stolpern.
• „Professor, wenn ich uns zum Fuchsbau bringe, können sie dann einen Schutzschild beschwören?“
Nach diesen Vorbereitungen apparierten sie zum Fuchsbau und ohne die Vorsichtsmaßnahme hätten sie wahrscheinlich nicht einmal die Chance erhalten sich umzusehen.
• „Harry, Minerva, was um alles in der Welt habt ihr hier zu suchen?“
Die Stimme gehörte Arthur Weasley und kam aus einer der Zimmerecken. McGonagall Schild wurde von zwei weiteren Flüchen getroffen und begann bedrohlich zu flackern. Harry zog seinen Zauberstab hervor und die Beiden suchten sich ein wenig Deckung. Harry schaute sich um, im ganzen Raum lagen regungslose Menschen und ohne weiter auf das Geschehen zu achten, griff Harry nach dem nächstgelegen Verletzten um kurz darauf im St. Mungo wieder aufzutauchen. Er war direkt in der vierte Etage erschienen und sofort kamen zwei Heiler auf ihn zu gerannt. Als Harry die Situation in aller Schnelle erklärt hatte wurde schnell eine Notstation eingerichtet und zusätzliches Personal angefordert. In der Zeit war Harry schon wieder im Fuchsbau. Es dauerte einige Minuten bis alle Bewusstlosen im Krankenhaus waren und Harry genau in der Ecke wieder auftauchte, wo sich Arthur verschanzt hatte. Remus war ebenfalls hier in Deckung gegangen und jetzt als Harry aufgetaucht war, hatte er sich schnell umgesehen. Dabei fiel im auf, dass die Verletzten verschwunden waren. „Harry ihr solltet verschwinden, was ist mit den Verletzten?“
• „Die sind im St. Mungo zunächst in Sicherheit, was ist mit den anderen?“
Harry der selbst einen Schutzschild beschworen hatte, wurde durch den Aufprall eines Fluchs von den Füßen gerissen, rappelte sich aber sofort wieder auf und ging hinter einen Ecke in Deckung.
• „So lange die nicht wissen, dass ich nicht mehr im Ligusterweg bin, werden sie nie aufhören!“ und Harry verschwand.
Remus verstand überhaupt nichts mehr und suchte Blickkontakt zu McGonagall.
Harry hatte einen einfachen Plan, er machte sich unsichtbar und apparierte nach Draußen. Dort verschaffte er sich einen kurzen Überblick. Der gesamte Fuchsbau war umzingelt und vor dem Garten stand eine große Gruppe Totesser. Diese Gruppe war ein gutes Ziel. Harry hatte sich überlegt, wenn er gezielt geräuschlos apparieren konnte, sollte es umgekehrt auch möglich sein.
Mit diesem Ziel apparierte Harry auf den Feldweg in einige Entfernung, bei der er noch gut zu erkennen war, die ihm aber noch ein wenig Handlungsfreiheit verschaffte.
Es gab einen ohrenbetäubenden Knall als Harry diesmal erschien. Dann herrschte plötzlich Totenstille. Sämtliche Totesser hatten ihren Angriff unterbrochen und sich erschrocken in Richtung Harry gedreht. Jetzt waren sämtliche Augen, die der Totesser und die der Verteidiger auf ihn gerichtet. Mehr wollte Harry auch nicht erreichen. In schneller folge schoss er einige Schockzauber in die Menge und war dann mit einem weniger lauten Knall wieder verschwunden.
Vor dem Fuchsbau herrschte unter den Totessern Verwirrung. Der Auftrag lautete den Fuchsbau mit allen Mitteln so lange anzugreifen, bis Harry Potter im Ligusterweg gefangen genommen wurden war. Jetzt war aber genau dieser Harry Potter soeben hier gewesen, konnte also unmöglich im Ligusterweg gefangen genommen werden.
Da tauchten zwei weitere Totesser auf und begann mit den Führern der Gruppen zu reden. Daraufhin rannten diese zu ihren Gruppen und nur wenig später waren alle verschwunden.
Die Verteidiger hatten das Schauspiel verwundert verfolgt, doch als Harry wieder auftauchte schauten alle gespannt auf ihn.
• „Nun schaut mich bloß nicht alle so an! Ich habe nichts riskantes oder unüberlegtes getan, sagt mir lieber was mit den anderen ist.“
Mad Eye Moody kam aus einer Ecke gekrochen und putzte sich den Staub von den Sachen. „Ist schon gut Junge! Keiner behauptet so etwas, ganz im Gegenteil, du warst großartig.“ Aus Mad Eyes Mund ein solches Lob, hatte einiges zu bedeuten, doch Harry drängte es zu wissen, was mit seinen Freunden war. Dann meldete sich Mr. Weasley, „sie müssen irgendwo oben sein, last uns nachsehen!“ Arthur hatte noch nicht ausgeredet, da rannte Harry bereits die Treppe nach oben. Das von dort noch kein Zeichen gekommen, hatte nichts gutes zu bedeuten. Molly und Mrs. Delacour lagen bewusstlos an einem der oberen Fenster. Die beiden Männer waren Harry gefolgt und Arthur kniete neben den beiden Frauen. „Sie leben noch, wir sollten sie so schnell wie möglich ins St. Mungo bringen. Alastor, Remus seit ihr so nett!“ Im Flur lagen weitere Bewusstlose um die sich zwei der verbliebenen Verteidiger kümmerten. In der Zeit, wo sich die Männer um die Verwundeten kümmerten, war Harry weiter gelaufen um in den Zimmern nach seinen Freunden zu suchen. Er fand alle drei in Rons Zimmer und auch sie waren bewusstlos. Arthur war hinter Harry ins Zimmer getreten. „Sie leben,“ stieß Harry hervor. „Ich bring sie ins Krankenhaus.“ Die Drei lagen dicht beieinander und so war es für Harry leicht mit allen ins St. Mungo zu apparieren.
Mr. Weasley konnte nur mit dem Kopf schütteln, dieser Junge, dann machte er sich auf die Suche nach den beiden Brautleuten. Im Flur stieß McGonagall zu ihm. „Unten haben wir die restlichen Verletzten versorgt. Es sind inzwischen auch zwei Heiler hier im Haus. Es gab zum Glück keine Toten, fehlt noch jemand?“ Doch genau in diesem Augenblick stießen sie auf Fleur und Bill. Wie die meisten andren waren auch sie bewusstlos aber noch am leben. „Bringen wir sie auch ins Krankenhaus“ und wenig später waren die Verteidiger im St. Mungo wieder vereint.
Mad Eye hatte sie schon erwartet. „Hat irgend jemand eine Erklärung oder eine Idee?“
Harry kam zu den anderen: „vielleicht ich. Der Angriff auf den Fuchsbau war ein Ablenkungsmanöver um die Leute vom Ligusterweg fern zu halten. Nachdem der Überfall heute früh vereitelt wurde, dann die Entführung misslungen war, wollte Lucius Malfoy mit aller Macht seinem Meister einen Erfolg beweisen. Doch sie haben wohl die Schutzzauber unterschätzt ... oh nein, ich habe meine Verwandten ganz vergessen. Wir müssen zurück nach Hogwarts.“
• „Warte Harry,“ mischte sich McGonagall ein. „Du bleibst erst mal hier, lässt dich verarzten und kannst dann nach kommen. Ich kümmere mich in der Zwischenzeit um deine Verwandten.“
Nachdem McGonagall verschwunden war, waren zu Harry’s Ärger wieder eine ganze Reihe Augen auf ihn gerichtet. Ein Heiler kam zu Harry, untersuchte ihn um dann zu erklären, dass er sich eigentlich nicht erklären könnte, wieso dem Patienten nichts fehlte. Schließlich hatte man den Heiler davon unterrichtet, dass Harry während des Kampfes von einigen Flüchen getroffen wurde. Besonders seltsam war, dass auch die Verwunden an der Schulter bereits verheilt waren. Doch Harry hütete sich, jemanden davon zu erzählen, es gab schon genügend andere Dinge und am liebsten wäre Harry sofort wieder verschwunden. Doch zunächst musste er wissen, was mit seinen Freunden war.
Mad Eye Moody, der so etwas wohl vermutete rief Harry zu sich. „So schnell kannst du dich nicht aus dem Staub machen. Was ist bei dir zu Hause passiert?“
Harry schaute in die erwartungsvollen Gesichter. Einfach verschwinden konnte er diesmal wohl nicht.
• „Also wir waren im Garten beim Kaffeetrinken ...“ und so berichtete Harry was sich im Ligusterweg ereignet hatte. Niemand hatte Harry unterbrochen und jetzt nachdem er fertig war, herrschte bedrückendes Schweigen.
Schließlich räusperte sich Moody: „War sicher kein schönes Gefühl als keine Hilfe auftauchte. Der Plan der Totesser war wirklich gut durchdacht und wir können nur froh sein, dass die sowohl die Schutzzauber und zum Anderen ganz besonders dich unterschätzt haben. Ich kann nur sagen, dass ich sehr Stolz auf dich bin, mein Junge. Es hätte wohl kaum jemand effektiver und überlegter handeln können als du. Leider zeigt uns das Ganze aber auch, dass die Schutzzauber langsam an Stärke verlieren. Wir müssen uns überlegen, wie wir weiter machen.“
• „Was wird aus meinen Verwandten?“ warf Harry ein.
Mad Eye schien zu überlegen, „ich denke mal, nachdem die Pläne der Totesser erst einmal gescheitert sind, können wir davon ausgehen, dass heute oder morgen nicht so schnell wieder ein Angriff erfolgt. Vielleicht sollten deine Verwandten für einige Zeit zu deiner (ZU WEM DENN?) fahren. Ich komme mit nach Hogwarts, dann können wir das klären.“
• „Ich will vorher nur noch mal nach meinen Freunden sehen, ich komme gleich wieder!“ Harry ging auf die Zimmertür zu, durch die er vorhin Mr. Weasley verschwinden sah. In der Tür traf er auf einen kräftig gebauten Mann, der ihm den Weg versperrte. „Nur für Familienangehörige, bist du einer?“ brummte er ohne Anstalten zu machen Harry den Weg frei zu geben.
Sogleich war hinter ihm eine aufgebrachte Stimme zu hören. „Hey, Ajax, las den Jungen sofort durch, das ist Harry! Er gehört doch praktisch zur Familie.“ Der Mann trat einen Schritt zur Seite, „tschuldigung, habe ich nicht gewusst.“ Harry nickte dem Mann zu und ging zu Mr. Weasley. Die ganze Familie war in den umliegenden Betten verteilt. Alle lagen ruhig da und schienen zu schlafen. Als Harry zu Arthur aufblickte, sagte dieser leise: „Wir hatten wohl alle Glück, die Heiler sagen es ist nichts Ernstes und in einigen Stunden würden sie wieder aufwachen.“
Harry blickte traurig auf seine Freunde und sein Blick blieb an Ginny haften. Ihr blasses Gesicht stand in Kontrast zu ihren leuchtend roten Haaren und Harry war froh zu sehen, wie sich die Decke regelmäßig hob und senkte.
Sogar wenn ich nicht in ihrer Nähe bin, ist sie meinetwegen in Gefahr und verletzt worden. So darf es einfach nicht weiter gehen!
Harry riss sich von dem Anblick los, verabschiedete sich kurz von Arthur und verließ raschen Schrittes das Zimmer. Verwundert über die plötzliche Reaktion, schaute ihm Arthur hinter. So kannte er Harry gar nicht.
Ohne sich ein weiteres Mal umzublicken lief Harry direkt zu Moody. „Können wir?“

Verwundert über die plötzliche Eile schaute der alte Exauror auf den jungen Mann. „Ist irgend etwas mit dir?“
• „Nichts, ich will nur nach meinen Verwandten sehen.“
• „Na wenn du es sagst.,“ und nachdenklich folgte er Harry in die Heulende Hütte.
Der Raum hatte sich in der vergangen Stunde ein wenig verändert. Hagrid hatte sich im Rahmen seiner Möglichkeiten alle Mühe gegeben den Dursleys ein wenig den Schrecken zu nehmen. Doch sonderlich war ihm das nicht gelungen. Die Dursleys erinnerten sich noch zu gut an das erste Zusammentreffen mit Hagrid und besonders Dudley dachte mit Schrecken daran. Zum Glück war irgendwann McGonagall erschienen und in der Zwischenzeit saßen alle bei einer Tasse Tee um den alten Tisch der genau wie die Sessel und der Rest des Zimmers von Staub befreit war.
Harry tauchte zusammen mit Mad Eye in der Heulenden Hütte auf. Während man Petunia die Erleichterung ansehen konnte, verfinsterten sich die Züge von Vernon. Die Anwesenheit von Harry schien der zündende Funke für seinen aufgestauten Ärger zu sein, denn nach dem Auftauchen von Harry war er wütend aufgesprungen:
• „Ich habe es immer gewusst, eines Tages wirst du unser Untergang sein. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich mich von deiner Tante bequatschen lassen habe, einen Schritt auf dich zuzugehen. Aber das war mein letzter Fehler, du wirst unser Haus ein für alle mal verlassen, ich habe genug von dir und deinesgleichen.“
Im Verlauf dieser Ansprache hatte sich Vernon drohen vor dem Tisch aufgebaut und stand jetzt mit wutrotem Kopf vor Harry. Bevor aber Harry irgendetwas entgegnen konnte, schob Mad Eye ihn zur Seite und stellte sich zwischen die Beiden.

• „Halt die Luft an Dursley! Dieser Junge hat euch heute wahrscheinlich das Leben gerettet. Es gibt da draußen leider eine große Gruppe von unseresgleichen, wie du sagst, die sich einem irren Schwarzmagier angeschlossen haben. In dessen Auftrag quälen oder töten sie auch völlig unbeteiligte Menschen und machen keinen Unterschied zwischen Zauberern, Hexen oder Muggeln, also euresgleichen. So ein Egoist wie du es bist, kann es wohl kaum verstehen, dass es Leute gibt, die sich für andere einsetzten, ganz egal ob es für Bekannte, Freunde oder sogar Leute ist, die ihm in der Vergangenheit übel mitgespielt haben!“
Vernon war schrittweise zurückgewichen und hatte sich schließlich wieder neben den Rest seiner Familie gesetzt.
• „Vielleicht können wir dann ja jetzt wie zivilisierte Leute vernünftig miteinander reden.“
Mit einem Wink seines Zauberstabes erschienen zwei weitere Stühle und zwei zusätzliche Tassen und Harry setzte sich neben Moody an den Tisch.
• „Was ist passiert?“ fragte Tante Petunia leise.
McGonagall erklärte was passiert war und Mad Eye ergänzte sie dabei.
• „Euerem Haus ist nichts passiert und der Garten wird in Ordnung gebracht. Wir gehen davon aus, dass Lord Voldemort wenig Interesse an euch hat und da wir jetzt vorgewarnt sind, ist es unwahrscheinlich, dass es einen weiteren Angriff geben wird. Als Vorsichtsmaßnahme könntet ihr ja für einige Tage zu Verwandten ziehen. Für Harry’s Sicherheit werden wir sogen.“
Die Dursleys gaben sich damit zufrieden, es blieb ihnen eigentlich auch nichts anderes übrig. Tante Petunia war die einzige, die sich von Harry verabschiedete bevor Mad Eye sich um den Rücktransport der Dursleys kümmerte.

Nachdem die Dursleys wieder zu Hause waren und Moody zurück kam, saßen Harry und McGonagall noch am Tisch und unterhielten sich. Mad Eye setzte sich dazu und nachdem er eine Weile zugehört hatte sagte er schließlich:
• „Nun Harry, was machen wir nun mit dir?
• „Ich würde sagen im Grimmauld Place sollte es sicher genug sein und eigentlich wollte ich in der nächsten Woche sowieso in den Fuchsbau.“
• „Einverstanden, ich rede mit den Weasleys.“
Harry überlegte noch ein wenig, doch schließlich entschied er sich doch zu fragen.
• „Ich weis nicht wie ich es sagen soll, doch ich habe das Gefühl, mit meinem Zauberstab stimmt etwas nicht.“
Mad Eye nickte,
• „nachdem was du erzählt hast könnte tatsächlich so etwas sein. Ich habe noch ein wenig Zeit, wir schauen am Besten noch bei Mr. Ollivander vorbei. Dann sehen wir weiter.“
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Meine FF: Harry Potter und das Herz der Drachen
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