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[HP] Harry Potter und der Schatz der Geheimniswahrer (51)

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Beitragvon Leia » Mo 02 Jul, 2007 21:54

Hey tolle schap...da sind die kapitel von den gohstwritern aber gut mit reingearbeitet...passt so richtig gut zusammen...
ansonsten kann ich nur wiederholen was schon bei den vorrigen kapiteln gesagt wurde:
spannend geschrieben, tolle Sprache.... :wink:
*großes Lob*

LG
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Beitragvon Denkarius » Mi 04 Jul, 2007 14:33

Danke Leia :D , ich hoffe, meine Ghostwriter erkennen sich noch wieder... :lol:

Da bei den letzten beiden Kapiteln kaum Feedback gekommen ist, bin ich nicht so sicher, ob mein Posting-Rythmus nicht zu schnell ist. Da ich auch nicht so viel auf Vorrat geschrieben habe bisher, führe ich mal eine neue Regel ein... :wink:
Zuletzt geändert von Denkarius am Mi 04 Jul, 2007 17:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Denkarius » Mi 04 Jul, 2007 17:31

Neue Kapitel gibt es weiterhin nach Möglichkeit immer montags und donnerstags, aber nur dann, wenn bis dahin mindestens 4 User durch Kommis zu erkennen gegeben haben, dass sie das/die Kapitel davor gelesen haben... wenn nicht, dann warte ich jeweils ab, bis entsprechend alle auf dem neuesten Stand sind und bereit sind, weiter zu lesen ^^ Werde natürlich trotzdem im gleichen Tempo weiterschreiben und es so vielleicht auch mal wieder schaffen mehrere Kapitel auf einmal zu posten. :D
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Beitragvon Leia » Do 05 Jul, 2007 20:28

Ah, also gibt es heute kein neues Kapitel? :(
Na ja, *gedulddig in eine Ecke hock und wart*
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Beitragvon Denkarius » Do 05 Jul, 2007 23:17

Sorry Leia, wenn du jetzt als derzeit treueste Leserin darunter leiden musst. Aber ich bin mit dem nächsten auch noch nicht ganz fertig und mache das jetzt wirklich in Ruhe fertig, wenn hier kaum Feedback kommt. Ich hoffe, du bist mir deswegen nicht böse... Aber es soll ja auch schön werden. :wink:
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Beitragvon Leia » Fr 06 Jul, 2007 13:46

Nö macht mir nichts...kann warten :wink:
find ich aucn nur gerecht ist blöd wenn man 10 Kapitel nachzu holen hat... :wink:
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Beitragvon 1349 » Sa 07 Jul, 2007 20:53

So jetzt bin auch wieder durch :mrgreen:
Herrlich: Man kommt aus dem "Urlaub" wieder und dann kann man erstmal gemütlich drei tolle Kapitel lesen ;)
Aber ich hab auch nicht gedacht, dass dein Schreibtalent dich in so kurzer Zeit verlassen hätte.
Mal sehen was mit Luna ist. Das klingt sehr vielversprechend und auch der Wanderer. Ich bin gespannt wer das sein könnte. Hab auch schon nen Verdacht. MAl sehen ob er sich bewahrheitet ^^

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Beitragvon Denkarius » Mo 09 Jul, 2007 09:14

Vielen Dank, Andre. Schön, dass du wieder da bist.

Heute ist Montag, ich hoffe, mit einem neuen Kapitel kann ich hier vielleicht wieder den einen oder anderen ein wenig erfreuen....^^



Kapitel 39: Unerklärliches

Hermine und Ginny saßen noch immer schweigend und ins Leere starrend im Gemeinschaftsraum von Gryffindor. Seit Hagrid wieder verschwunden war, hatten die beiden nicht viel miteinander gesprochen. Zu schockiert waren sie über die Nachricht über Firenzes Schicksal, das allem Anschein nach auch Luna erleiden musste. Warum mussten nur all diese furchtbaren Dinge geschehen? Ginny hatte Angst, dass es nun immer so weitergehen würde mit diesen Horrornachrichten. Was wäre, wenn zum Beispiel morgen im Tagespropheten nicht stehen würde, dass Firenze tot aufgefunden wurde, sondern ihre Mutter, Ron oder gar Harry? Es war doch alles aussichtslos und zum verzweifeln. Wie sollten sie sich bei all den schrecklichen Dingen nur auf das Schuljahr in Hogwarts konzentrieren können? Und wie sollte Harry es schaffen können all das aufzuhalten, jetzt, wo er doch selbst von allen gesucht und gejagt wurde.

PENG

Hermine zuckte zusammen und fuhr mit gezücktem Zauberstab in ihrer Hand herum. „Dobby!“, rief sie entrüstet, „musst du uns denn so erschrecken?“

„Verzeihung, Miss Hermine und Miss Ginny. Dobby wollte nicht, dass sich jemand erschreckt. Dobby hat nicht viel Zeit, aber Dobby hat Sir Harry und Sir Ron versprochen, euch dies hier zu überbringen. Sir Harry sagte, es sei sehr wichtig und könnte nicht mit der normalen Eulenpost befördert werden.“

„Harry?“, rief Ginny, „wo steckt er? Wie geht es ihm?“

„Dobby darf darüber nicht reden. Dobby darf nur das hier überbringen.

„Zeig mal her!“, sagte Hermine, „danke, Dobby. Nur noch eins: Geht es Ron und Harry gut?“

„Ja, ich denke schon.“, sagte Dobby, „sie waren nur ein wenig in Sorge, dass ich euch auch diese Botschaft schicke.“

Hermine und Ginny blickten sich an und wollten noch etwas sagen, doch da war der Hauself schon wieder mit einem Knall verschwunden. Hermine blickte auf die zwei Stücken Pergament in ihrer Hand. Das eine war leer und das andere zusammengefaltet. Sie faltete es auseinander und las laut vor.

„Wenn ihr die Missetat begangen habt, seht zu, dass ihr fliehen könnt!“

„Und weiter?“, fragte Ginny, als Hermine eine Pause gemacht hatte.

„Nichts weiter. Mehr steht nicht auf dem Zettel.“ Hermine musterte das Stück Pergament misstrauisch. „Ob die Nachricht wirklich von Harry und Ron stammt? Die sind doch sonst nicht so kurz angebunden. Seltsam. Vielleicht ist ja noch irgendwo etwas verschlüsselt oder mit Zaubertinte geschrienen?“ Hermine musterte nachdenklich das Pergament und betrachtete es von allen Seiten. „Wenn sie schon zwei Blätter Pergament schicken, dann könnten sie doch wenigstens etwas draufschreiben, oder? Sind wir ihnen nicht einmal ein paar nette Zeilen, ein paar aufmunternde Worte wert? Können die sich nicht denken, dass wir neugierig auf das sind, was sie herausgefunden und entdeckt haben?“

„Zeig doch mal her!“, sagte Ginny und riß Hermine das Pergament aus der Hand. „Missetat?“, grübelte sie, „erinnert dich das nicht an etwas? Und warum sollten wir fliehen?“

„Natürlich“, rief Hermine plötzlich, „das leere Pergament, das muss die Karte des Rumtreibers sein! Die war auch so ähnlich gefaltet, wenn mich nicht alles täuscht.“

Augenblicklich tippte Hermine die Karte mit ihrem Zauberstab an und sagte: „Ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin!“

Auf der Karte erschien der Grundriss von Hogwarts und neugierig musterte Hermine die kleinen Punkte auf der Karte. Da der Hogwarts-Express mit den Schülern noch nicht angekommen war, sind nur wenige Personen im Schloss und die Zahlt der Punkte auf der Karte noch sehr überschaubar gewesen. Hermine konnte sehen, wie Hagrid in seiner Hütte auf und ab ging und sie konnte Minerva McGonagall in ihrem Büro sitzen sehen. Auch Madam Pomfrey, die offenbar grade Professor Flitwick zu Gast hatte, war klar zu erkennen.

„Du Ginny?“

„Ja.“

„Wo genau lag die Kammer des Schreckens nochmal?“

„Warte, ich zeig es dir!“ Ginny kam näher zu Hermine heran und blickte auf die Karte. Plötzlich wurde sie kreidebleich im Gesicht.

„W-w-was hatte Harry auf dem Pergament geschrieben?“

„Wenn ihr die Missetat begangen habt, seht zu, dass ihr fliehen könnt!“

„Dann nichts wie weg hier!“

„Warte mal., sagte Hermine gefasst „morgen werden hier mehrere hundert Schüler erwartet. Wir können nicht einfach abhauen, wir müssen die Lehrer warnen!“

„Ja, aber sieh mal hier.“, sagte Ginny „Voldemort und Snape scheinen in der Kammer des Schreckens versteckt zu sein, aber Pettigrew spaziert ganz offen auf dem Flur, der zur Bibliothek führt herum.“

„Dann müssen wir eben zusehen, dass wir ihm nicht begegnen.“, sagte Hermine.

„Aber wieso läuft er hier so offen herum, während sich die anderen versteckt halten? Er läuft doch Gefahr, entdeckt zu werden. Oder meinst du, er hat etwas bestimmtes vor?“

„Was weiß ich, womöglich trägt er einen Tarnumhang. Los jetzt. Wir müssen zu McGonagall und am besten danach gleich zu Hagrid.“

„Meinst du, Firenze und Luna wurden von Voldemort persönlich...“ Ginny schluckte..

„Ich weiß es nicht. Komm jetzt, lass uns beeilen. Ich gehe schnell in unseren Schlafsaal und hole Krummbein, nimm du die Karte an dich und pass auf sie auf, die ist jetzt überlebenswichtig für uns!“

„Gut, ich warte hier. Beeil dich!“

Wenige Augenblicke später kam Hermine mit Krummbein auf dem Arm zurück. Sie schlüpften durch das aufgeschwungene Portrait der fetten Dame und eilten den Gang hinunter. „Wurmschwanz ist jetzt auf dem Weg zur großen Halle. Es sieht so aus, als würde er nach etwas oder jemandem suchen.“

„Ist mir jetzt egal, wonach er sucht, so lange er uns nicht über den Weg läuft. Ich würde sagen, wir machen einen Umweg durch den vierten Stock. Los. Lass uns laufen! An den Unterrichtsräumen vorbei und dann rauf in den siebten Stock zum Schulleiterbüro!“ Hermine rannte mit Krummbein voran. „Sind Snape und Voldemort immer noch in der Kammer?“

„Ja, das sind sie.“, keuchte Ginny und kontrollierte im Laufen die Karte der Rumtreiber. „Snape hat sich gar nicht vom Fleck gerührt und Voldemort geht ab und zu von einer Ecke der Halle in die andere.“

Als sie am Wasserspeier ankamen, brauchten sie kein Passwort, denn die Tür zum Schulleiterbüro stand weit offen.

„Professor, Professor, wir müssen sie dringend sprechen!“, rief Ginny völlig außer Atem.

Minerva McGonagall stand mit dem Rücken zur Tür vor ihrem Schreibtisch und zuckte bei Ginny’s Rufen kurz zusammen. Sie drehte sich langsam um und musterte die beiden Mädchen mit einem Stirnrunzeln. „Oh, Miss Granger, Miss Weasley.”, sagte sie und holte tief Luft. „Heute mögen sie hier noch ungestraft so hereinplatzen können, aber ab morgen sollten sie sich wieder an die hier im Schloss stets zu befolgenden Schulregeln erinnern und auch bei offen stehenden Türen wenigstens anklopfen, bevor sie eintreten!“

Hermine ließ hinter sich die Tür ins Schloss fallen. „Aber das gilt wohl nicht, wenn sich Lord Voldemort mit mindestens zwei Todessern hier in Hogwarts herumtreibt, oder?“

Minerva McGonagall blickte Hermine an und schüttelte nur mit dem Kopf. „Liebe Miss Granger! Ich muss sagen, dass ich sehr überrascht bin, dass jemand wie sie angesichts der sehr ernsten Situation, in der sich die Familie Weasley und auch Mr. Potter derzeit zweifelsohne befinden, derart geschmacklose Scherze macht.“

„Leider ist das kein Scherz, Professor. Sehen sie selbst!“, sagte Hermine und deutete auf das Pergament in Ginny’s Hand.

„Was steht auf diesem Zettel?“

„Das ist eine magische Karte von Hogwarts. Woher sie stammt ist im Augenblick nicht so wichtig. Sie zeigt aber nicht nur alle Räume und Gänge von Hogwarts an, sondern auch die Personen, die sich im Augenblick im Schloss befinden, jeweils mit ihrer aktuellen Position.“ Sehen sie zum Beispiel hier, in ihrem Büro. Da stehen jetzt unsere drei Namen.

Und hier drüben. An der Stelle, wo vor fünf Jahren die Kammer des Schreckens lag, da stehen die Namen Severus Snape und Tom Riddle.“

„Das ist nicht möglich!“, stieß die Schulleiterin hervor. „Die Kammer des Schreckens wurde durch die Lehrer vor fünf Jahren zerstört, nachdem der Basilisk tot war.“

„Darf ich fragen, welcher Lehrer die Kammer damals zerstört hat und wie die Zerstörung durchgeführt worden ist?“, wollte Hermine wissen.

„Aber sicher, es war Severus...“ McGonagalls Stimme geriet ins Stocken, sie hob den Kopf und blickte die zwei Schülerinnen an.

„Snape also!“, ergänzte Hermine „wie es aussieht, hat er wohl nur so getan, als hätte er sie zerstört.“

„Aber diese Karte, sie muss sich irren, die dort verzeichneten Personen können in diesem Moment unmöglich in Hogwarts sein. Man kann hier nicht apparieren, die Kamine sind gesperrt, alle Eingänge bewacht und ich frage mich, wie sie sonst hätten sie denn ins Schloss gelangen könnenn?“ widersprach McGonagall.

„Die Karte irrt sich nicht, Professor. Das hat sie noch nie getan!“, sagte Ginny mit einem kleinen Anflug von Verärgerung in ihrer Stimme.

Die Schulleiterin warf Ginny einen besorgten Blick zu und betrachtete die Karte noch einmal genau. „Soso, die Karte irrt sich also nicht. Dann sitzt jetzt demnach in diesem Moment Peter Pettigrew, alias Wurmschwanz bei Madam Pomfrey im Krankenflügel und lässt sich seelenruhig von ihr behandeln, ohne das sie versuchen würde, den Raum zu verlassen, um mich zu unterrichten? Womöglich werden sie mir als nächstes erzählen wollen, dass Madam Pomfrey sicher unter dem Imperiusfluch steht oder gar selbst eine Todesserin ist? Ich weiß nicht, was das für eine Karte ist und woher sie stammt, ich befürchte fast, das ist wieder so ein geschmackloser Scherzartikel aus dem Geschäft ihrer Brüder. Fest steht aber, dass mir meine Zeit nun wirklich zu kostbar für solche geschmacklosen Späße ist! Sie sollten sich schämen.“

„Wir machen keine Späße, Professor!“, sagte Hermine ruhig, „Wurmschwanz ist wie Harrys Vater und Sirius ein Animagus. Wenn er nun im Schloss als Ratte herumstreunt, um uns auszuspionieren? Vorhin haben wir schon beobachtet, dass er kurz in der Bibliothek und in der Eingangshalle gewesen ist.“

Ginny ergänzte nach einem kurzen Moment des Schweigens: „Harry hat diese Karte vor einigen Jahren von Fred und George bekommen, ja das stimmt. Allerdings ist das keiner ihrer Scherzartikel und Professor Lupin hat die Karte damals sogar wiedererkannt als Karte der Rumtreiber.“ Die Schulleiterin blickte sie mit betrübtem Blick an und Hermine holte tief Luft. „Wir jedenfalls werden die Schule jetzt verlassen und so schnell nicht zurückkehren. Wenn sie die Verantwortung dafür übernehmen wollen, dass hier morgen Hunderte von Schülern geradewegs in die Arme von Du-weißt-schon-wem laufen, bitte, wir können sie wohl nicht daran hindern. Dann viel Glück dabei!“

Hermine reckte die Nase nach oben machte kehrt und stolzierte mit Krummbein auf die Tür zu. „Komm, Ginny!“, rief sie noch, „es hat keinen Zweck. Unsere Warnungen stoßen hier auf taube Ohren. Vermutlich muss erst wieder jemand sterben, bis man uns glaubt!“

Ginny faltete die Karte zusammen und folgte Hermine bis zur Tür des Schulleiterbüros. Hermine hatte den Türknauf schon in ihrer Hand, als sie erneut die Stimme der Schulleiterin hörte: Also gut, Miss Granger! Ich will versuchen, ihnen zu glauben. Deshalb werde ich nun Alastor Moody unterrichten, damit er den gesamten Orden und eine Mannschaft von Auroren hierher beordert. Die sollten dann auch Lord Voldemort und Severus Snape überwältigen und verhaften können und wenn nötig, sie für immer unschädlich machen können.“

„Niemand wird Tom Riddle, alias Lord Voldemort umbringen können, so lange Harry nicht alle seine Horcruxe gefunden und zerstört hat.“, sagte plötzlich eine Stimme, die ihnen allen mehr als nur vertraut war. Erschrocken fuhren alle herum und starrten auf den selben Punkt an der Wand des Büros. „Albus!“, stotterte Minerva McGonagall, „du sprichst mit uns – endlich!“ Mit einem Mal flackerte in ihren Augen wieder so etwas wie Hoffnung auf. Dumbledores Portrait schenkte ihr ein vergnügtes Lächeln, das nach wenigen Sekunden bereits wieder einem sehr ernsten Gesichtsausdruck wich. „Voldemort hat Teile seiner Seele in magischen Gegenständen gespeichert, Minerva. Die letzten Stunden meines Lebens verbrachten Harry und ich mit der Suche nach einem dieser Gegenstände. Harry muss sie erst alle finden und sie zerstören, denn erst dann wird Voldemort verwundbar sein. Seien sie also bitte äußerst vorsichtig.“

„Aber wir können diesem Gesindel doch nicht einfach das Schloss völlig ohne Gegenwehr überlassen, nicht wahr, Albus?“ Minerva McGonagall musterte das Portrait von Albus Dumbledore kritisch.

„Das Wichtigste ist jetzt, dass Harry und alle Schüler in Sicherheit sind und bleiben.“, sagte Dumbledore ruhig. „Wenn Voldemort Hogwarts erobern will, dann sollte man besser nicht versuchen, ihn daran hindern. Das würde zu viele Opfer unter den Schülern nach sich ziehen.“

„Und was soll dann aus Hogwarts werden, Albus?“

„Keine Sorge, Minerva. Es gibt noch Hoffnung. Wenn ich Miss Granger vorhin richtig verstanden habe, dann ist Severus Snape ja in der unmittelbaren Nähe von Lord Voldemort.“
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Beitragvon Leia » Mo 09 Jul, 2007 11:59

Tolles Kapitel.
Bin mal gespannt was weoter passiert.
Also ist Snape doch nicht ganz böse... :wink:
Cool das das Portrait endlich sprechen kann :wink:
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Beitragvon 1349 » Mo 09 Jul, 2007 21:05

Wow ganz klasse is das Kapitel. Man kann ja nur still dasitzen und andächtig warten bis der nächste Teil kommt. Was jetzt alles passieren wird ....... man kann Großes erahnen :mrgreen:

Klasse fand ich das Hermine die Karte der Rumtreiber daran erkannt hat , wie sie gefaltet ist :mrgreen: .Herrlich ^^. Typisch Hermine ^^

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Beitragvon Denkarius » Mo 16 Jul, 2007 20:09


Kapitel 40: Im Ministerium

Es waren anstrengende und unruhige Zeiten angebrochen und Percy Weasley war dies in den letzten Tagen immer stärker bewusst geworden. Nach den schockierenden Erfahrungen bei dieser missratenen Hochzeitsfeier seines Bruders musste er nun im Zaubereiministerium zusätzlich zu seinem ohnehin schon anstrengenden und zeitraubenden Job als persönlicher Assistent des Ministers auch noch die Arbeit seines Vaters mit erledigen. Dieser befand sich ja bekanntermaßen in den Händen der Todesser und Percy fand das im Nachhinein gar nicht so unpraktisch, denn so konnte er endlich einmal genauer überprüfen, was sein Vater in seinem Büro eigentlich den ganzen Tag trieb. Dessen Begeisterung für Muggelangelegenheiten hatte er noch nie zu teilen vermocht.

Obwohl er die Drohungen der Todesser zu Beginn nicht sonderlich Ernst genommen hatte, wünschte er sich doch immer stärker, dass es ihm endlich gelänge, Harry Potter irgendwo ausfindig zu machen und schließlich festnehmen zu lassen, um ihn an die Todesser im Austausch für seine Verwandten ausliefern zu können. Die Befreiung diverser Geiseln wäre eine willkommene und dringend nötige Erfolgsmeldung für das Ministerium und könnte dazu beitragen die allgemeine Stimmung ein wenig zu beruhigen. Nebenbei würde er selbst dadurch sicher einige Pluspunkte für seine Karriere sammeln können und dürfte nebenbei von seiner Familie endlich die ihm bislang verweigerte Anerkennung und Dankbarkeit erwarten, wenn er sich als deren großer Retter erweisen würde. Zumindest könnte er ihnen dann groben Undank vorwerfen, wenn sie seine Leistungen weiterhin so stark missbilligen würden wie in den vergangenen Jahren.

Dummerweise hatten die Todesser bereits Ernst gemacht und die erste Geisel getötet. Unangenehmerweise wurde die Leiche auch noch direkt vor dem Ministerium als zusätzliche Drohung deponiert. Die öffentlichen Aufforderungen zur Ergreifung von Harry Potter hatten bislang auch noch keinen nennenswerten Erfolg gebracht. Zwar gab es viele Hinweise, aber keinen wirklich brauchbaren, der seinen wirklichen Aufenthaltsort preisgegeben hätte. Zu allem Überfluss vermutete Percy, dass Potter sicherlich wie so oft sich an genau dem Ort aufhielt, an dem auch sein jüngerer Bruder Ron zu finden war und das machte ihn geradezu rasend. Warum konnten seine Familienangehörigen nicht endlich zur Vernunft kommen, nachdem der Minister den jungen Potter nun schon mehr als einmal im Namen des Ministeriums die Hand ausgestreckt hatte. Was konnte dieser Junge denn mehr verlangen, als die Unterstützung und Rückendeckung vom Minister höchstpersönlich? Nun würde seinen Eltern und Geschwistern hoffentlich klar sein, wohin ihre verbohrte Haltung sie geführt hatte. Dumbledore war tot und sie waren in der Gewalt skrupelloser Todesser. Da konnte ihnen auch ein Harry Potter nicht helfen.

Das Tuten der Gegensprechanlage riss Percy aus seinen Gedanken. Offenbar wünschte ihn am Empfang jemand zu sprechen.

„Ja, hallo? Hier Percy Weasley?“

„Mr. Weasley“, sagte eine Frauenstimme, „hier in der Empfangshalle ist ihr Herr Bruder eingetroffen, der sie dringendst zu sprechen wünscht. Darf ich ihn zu ihnen nach oben schicken?“

„Mein Bruder? Ist er allein?“

„Ja, das ist er.“

„Gut. Schicken sie ihn hinauf.“

Percys Herz machte Luftsprünge. Offenbar war Ron endlich zur Vernunft gekommen und würde ihm nun gegen die entsprechende Zahlung des Kopfgeldes den Aufenthaltsort von Harry Potter nennen. Schließlich ging es ja auch um seine eigenen Eltern und Geschwister, die gekidnappt wurden. Er stand auf und blickte aus dem Fenster. Sicher würde dieser Tag einen bedeutenden Meilenstein seiner außergewöhnlichen Karriere markieren, dachte er. Plötzlich wurde er durch ein Klopfen an seiner Tür aus den Gedanken gerissen.

„Komm herein, Ron!“, rief Percy Weasley gut gelaunt mit dem Rücken zur Tür.

Die Tür öffnete sich langsam und ein Kopf mit rotem langem Haar, zusammen gebunden zu einem Zopf, spähte hinein. „Ron? Wieso Ron? Hast du etwas von ihm gehört?” Mit fragendem Gesichtsausdruck trat Bill Weasley näher auf seinen Bruder zu.

Das Entsetzen stand Percy ins Gesicht geschrieben. „Bill, du?“, stammelte er hilflos.

„Es war mir ja klar, dass dir mein Anblick keine besonderen emotionalen Ausbrüche bescheren würde, aber dass du mich ansiehst, wie einen Geist, das überrascht mich nun doch. Offenbar hat das Ministerium uns wohl schon abgeschrieben gehabt.“, sagte Bill kopfschüttelnd.

„Ähm, ich , äh – nein! Natürlich nicht!“, sagte Percy und versuchte, seine Gedanken zu sortieren. Bill stand vor ihm und schien unverletzt zu sein. Wie war das möglich?

„Ist mir aber auch egal. Ich bin aus einem dringenden Grund hier und brauche die Hilfe des Ministeriums und sämtlicher Auroren, die du auftreiben kannst. Fred, George und ich sind den Todessern entwischt, auf unserer Flucht ist Fleur tödlich getroffen worden, das passierte auf Malfoy Manor, wo wir zuvor festgehalten wurden. Ihren Mörder braucht ihr nicht mehr suchen, denn ich habe den Mord an ihr an Ort und Stelle gerächt und ihren Mörder ein für alle Mal zur Strecke gebracht. Jedenfalls wissen wir nun, dass wir als Geiseln in den Kellergewölben von Malfoy Manor gefangen gehalten wurden. Mum und Dad konnten wegen einer Verletzung an Mums Fuß nicht mit uns kommen, aber sie könnten noch dort sein. Wenn du die Auroren schnell dorthin schickst, finden wir sie möglicherweise. Zumindest sollte man dort alles durchsuchen, um mögliche Beweise zu beschlagnahmen und Spuren zu sichern.“

„Äh, Bill, entschuldige. Habe ich dich eben richtig verstanden? Du kennst die Identität des Mörders von Fleur?“, unterbrach ihn Percy.

„Ja natürlich, ich stand ja nur ein paar Meter davon entfernt. Es war einer von den Lestrange-Brüdern. Aber der wird dir kein Geständnis mehr schicken können, denn er ist jetzt genauso tot wie Fleur. Fred und George sind in der Winkelgasse, haben aber keine Zauberstäbe. Bitte schick doch jemanden zum Fuchsbau, um ihre Zauberstäbe dort abzuholen und ihnen in ihr Geschäft zu bringen, damit sie sich im Notfall wenigstens verteidigen können.“

„Was glaubst du eigentlich, wen du hier vor dir hast?“

„ Ich – äh - wie bitte?“

„Du platzt hier herein und erwähnst beiläufig, dass du einen Zauberer unter Anwendung dunkler Magie, wie ich vermute, ermordet hast, gehst ganz gemütlich zur Tagesordnung über und willst mir noch ein paar Botengänge für dich auftragen?“

„Percy. Es geht hier um unsere Eltern! Sie brauchen unsere Hilfe!“

„Ich habe keine Eltern mehr, und auch keine Geschwister. Schon gar nicht gebrauchen kann ich einen Bruder, der im Akt der Selbstjustiz unverzeihliche Flüche anwendet und zum Mörder wird. – INCARCERUS!“

Bill wurde völlig unvorbereitet von den Fesseln aus Percys Zauberstab getroffen. Seinen Zauberstab hatte er ja bereits unten am Zaubereiministerium abgeben müssen. Inzwischen würde die Sicherheitsabteilung des Ministeriums auch herausgefunden haben, dass es sich dabei um den Zauberstab von Rudophus Lestrange handelte, einen seit langem gesuchten Todesser. Wenn sie die letzten mit diesem Zauberstab ausgeführten Zauber überprüfen würden, dann könnte Bill den Mord an Rabastan Lestrange ohnehin nicht mehr leugnen.

„Ich werde einige Auroren rufen, Bill! Aber nur, um dich nach Askaban schicken zu lassen. Und den Rest deiner Geschichte glaube ich nicht so recht. Mit Malfoy Manor, da müsst ihr euch irren. Nach dem Ausbruch von Lucius Malfoy aus Askaban haben wir es ständig überwacht und dort nie irgendwelche Aktivitäten bemerkt. Wie auch immer, wir werden eine Untersuchung einleiten und du wirst eine gerechte Verhandlung bekommen. Bis dahin solltest du aber besser in Askaban in Untersuchungshaft bleiben.“

„Das kannst du doch nicht machen, Percy! Fred und George sitzen wehrlos in der Winkelgasse, die Todesser werden nach ihnen suchen.“

„Keine Sorge, Bill. Fred und George werden zu gegebener Zeit als Zeugen vorgeladen, um auszusagen, wie Fleur genau ums Leben gekommen ist und welche Rolle du dabei gespielt hast. Und so lange wir diesen Potterjungen nicht ausliefern können, kann den Geiseln sowieso niemand helfen.“

Die Tür flog auf und zwei Auroren kamen hinein und schauten Percy fragend an. „Mr. Weasley, sie haben uns gerufen?“

„Ja, meine Herren. Bitte führen sie diesen Mann hier nach Askaban. Sein Name ist Bill Weasley und er hat mir gegenüber soeben einen Mord durch den Avada-Kedavra-Fluch gestanden.“ Percy drehte sich von Bill weg und blickte aus dem Fenster.

„Percy, das wirst du noch bereuen! Spätestens ab heute bist du kein Weasley mehr und wirst es auch nie wieder sein.“, rief Bill voller Verzweiflung und versuchte vergeblich sich den eng anliegenden Fesseln zu entziehen.

„Kommen sie, Mr. Weasley.“, sagte einer der Auroren und führte Bill hinaus auf den Gang. Sie durchquerten die langen Gänge des Ministeriums und warteten einen Moment vor einem Fahrstuhl. Als sich die Türen öffneten, kam ein Mädchen, das Bill von seiner Hochzeit her kannte mit einem Hippogreif aus dem Fahrstuhl heraus. Bill bemerkte, dass das Mädchen etwas anders aussah, als bei der Hochzeit. Als er bemerkte, dass sie ganz angestrengt die Augen zusammenkniff um die Schilder am Fahrstuhl lesen zu können fiel ihm auf, dass sie beim letzten Mal eine Brille getragen hatte, die sie heute nicht aufhatte. Er wollte es darauf ansprechen und holte tief Luft, da sprach der Auror zu seiner Rechten schon „SILENCIO!“ und deutete mit dem Zauberstab auf Bills Stimmbänder. So sehr er sich auch anstrengte, er brachte keinen Laut mehr heraus.

Während er in den Fahrstuhl gedrängt wurde, hörte er hinter sich noch eine Stimme sagen: „Junge Frau, mit dem Hippogreif dürfen sie aber nicht zum Büro von Mr. Weasley. Bitte geben sie ihn zuvor im fünften Stock bei der Abteilung für magische Geschöpfe ab. Dort können sie ihn später wieder abholen.“

Die Fahrstuhltüren schlossen sich hinter Bill und er dachte an seine Mutter und seinen Vater und daran, dass deren eigener Sohn nun wohl dafür sorgen würde, dass ihre Überlebenschancen gegen Null tendierten, wenn nicht noch ein Wunder geschah.
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Beitragvon Leia » Mo 16 Jul, 2007 21:54

Tolles Chap.
Passt richtigzu Percy. Verrät seinen eigenen Bruder und kümmert sich nicht um den Rest der Familie, es seiden es springt was für seine Karriere bei raus.
Weiter so!!
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Beitragvon Queen of Shadow » Di 17 Jul, 2007 15:30

So hab endlich meinen Rückstand aufgeholt :lol:

*ganz begeistert bin*

:shock: Hat Percy sie noch alle??? :shock:

Aber im Kapitel 39 der letzte Satz von Dumbledore macht mich doch nachdenklich....

War es also sein Plan, dass Snape sich als Verräter outet um besser spionieren zu können?


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Beitragvon Denkarius » Di 17 Jul, 2007 15:52

Tja, wer weiss :mrgreen: - wer kennt schon Snapes Pläne... :lol:
und Dumbledore war ja schon immer schwer durchschaubar :wink:

Schön, dass du wieder dabei bist, Queeny. Dachte schon, du hättest es mir übel genommen, dass es dein Ghostwriterbeitrag nicht in meine FF geschafft hat. :lol:
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Beitragvon Denkarius » Do 19 Jul, 2007 21:55

Für alle, die vor Samstag noch einmal was deutschsprachiges lesen wollen, hier noch ein Kapitelchen... ^^



Kapitel 41: Begegnungen und Entdeckungen

Ron war im letzten Jahr so sehr gewachsen, dass er kaum noch ganz unter den Tarnumhang passte. Er dachte daran, dass sie diesen vor ein paar Jahren noch zu dritt benutzt hatten und dass das nun wohl kaum mehr möglich wäre. Wenn er sich nicht verlaufen hatte, dann musste er jeden Augenblick in Godric’s Hollow eintreffen. Es wurde nun nachts schon allmählich kühler, der Herbst kündigte sich so langsam an. Er überlegte noch, ob er den Tarnumhang auch im Ort tragen sollte oder ob er ihn ablegen sollte, um nicht noch Aufsehen zu erregen, falls er auf der Straße übersehen würde und mit jemandem zusammenstieß. Im nächsten Moment hatte sich diese Entscheidung erübrigt, denn der Fluch, der ihn getroffen hatte, riss ihn mit Gewalt zu Boden und ihm den Tarnumhang vom Leibe.

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Zwei Höhlen und die Hütte hatten Frank Longbottom und Remus Lupin in dieser riesigen Schlucht vergeblich durchsucht. Niemanden hatten sie gefunden und nirgends war ihnen jemand begegnet. Sollte ihr weiter Weg wirklich vergeblich gewesen sein? Eine allerletzte Chance gab es noch, eine weitere Höhle kannte Remus hier noch. Frank und Remus mussten einen gewaltigen Berg, der das Ende der Schlucht markierte, etwa bis zur Hälfte hinaufsteigen um diese Höhle zu erreichen. Apparieren war hier nicht möglich und auch kein Portschlüssel half, das Moor und die Berge hier zu überwinden. Das machte dieses Gebiet zu einem so überaus geeigneten Versteck für jeden, der sich auf der Flucht befand. Lupin hatte diese Höhle erst ein einziges Mal besucht gehabt. Er wusste noch, dass sich ihr niemand unbemerkt nähern konnte, weil man vom Eingang der Höhle aus einen optimalen Blick über die Schlucht und den hinauf führenden Hang hatte. Als sie um die letzte Biegung kamen, konnten sie den Höhleneingang schon sehen. Aber sie sahen ebenfalls, dass auch diese Höhle einen verlassenen Eindruck machte.

Nach dem Betreten der Höhle hatten Frank und Remus ihre Zauberstäbe gezückt und sie zum Leuchten gebracht. Vorsichtig schauten sie sich um und gingen allmählich immer tiefer in die Höhle hinein.

Plötzlich rief eine Stimme: „EXPELLIARMUS!“

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Schlagartig wurde Harry klar, dass dieses Gespräch seiner Mutter mit Mr. Ollivander, das er eben in der Erinnerung verfolgt hat, womöglich der Grund dafür gewesen ist, dass seine Eltern nicht Sirius, sondern Wurmschwanz als Geheimniswahrer für Godric’s Hollow ausgewählt hatten. Harry spürte, wie die Wut in ihm aufstieg. Wenn es dieses Gespräch nicht gegeben hätte, dann würden seine Eltern heute womöglich noch leben, so dachte er. Ob Mr. Ollivander das auch bewusst gewesen ist, als er ihm vor sechs Jahren als Erstklässler begegnet war, um einen Zauberstab auszuwählen? Was auch immer hinter diesem ominösen Schatz der Geheimniswahrer steckte, es hatte seine Eltern dazu getrieben, ihr Schicksal in die Hände eines Verräters zu legen. Hätten sie ihm doch stattdessen lieber ihr Geheimnis zu diesem blöden Schatz anvertraut, dachte Harry.

Er blickte auf zu dem geöffneten Schrank mit all den Erinnerungen. Er starrte auch das Fläschchen unten rechts an, das, von dem Dumbledore gesagt hatte, dass es die Erinnerung an den Tag des Todes seiner Eltern zeigte. Tränen schossen ihm in die Augen und er dachte bei sich, dass er das wohl nicht schaffen würde, sich diese Erinnerung jemals anzusehen.

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Das helle Licht über den Gleisen kam im dichten Nebel immer näher. Der Hogwarts-Express fuhr langsam in den Bahnhof von Hogsmeade ein. Der Dampf der Lokomotive breitete sich über den gesamten Bahnsteig aus. Als er sich langsam lichtete, staunten die Schüler, die sich auf den Weg hinauf zum Schloss machen wollten nicht schlecht. Am Ende des Bahnsteigs standen Minerva McGonagall, Rubeus Hagrid und Horace Slughorn mit einer großen Tafel, auf der stand: „Liebe Schüler! Hogwarts muss heute wegen eines Zwischenfalls leider vorübergehend geschlossen werden. Ein Unterricht ist hier im Moment nicht möglich. Bitte steigen sie umgehend wieder in den Zug ein und erregen kein Aufsehen, keine Panik und kein Lärm! Sie sind zur Zeit nicht in Gefahr.“ Hermine und Ginny kümmerten sich um die Schüler, die das nicht glauben wollten und geleiteten sie zurück in ihre Abteile. Neville Longbottom blieb ausnahmsweise auf dem Bahnsteig mit Hermine und Ginny zurück, während Slughorn als einziger Lehrer mit in den Zug eingestiegen war. Als der Zug mit fast allen Schülern den Bahnhof wieder in Richtung London verließ, gingen die drei zurück zu den Lehrern.

Mit traurigem Gesichtsausdruck verfolgte die Schulleiterin, wie der Zug wieder aus dem Bahnhof ausfuhr. „Eigentlich müssten wir alle Eltern per Eule verständigen, ich will aber kein unnötiges Risiko eingehen. Dumbledore sagte, wir sollten die Todesser so lange wie möglich in Sicherheit wähnen.“

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Am nächsten Morgen trauten Fred und George ihren Augen nicht, als sie den Tagespropheten lasen.

„Bill Weasley wegen akuten Mordverdachts verhaftet“ war dort zu lesen. Gebannt flogen die Augenpaare von Fred und George über die Zeilen des Artikels.

„Das darf doch nicht wahr sein!“, rief Fred. „Ist Percy jetzt etwa von allen guten Geistern verlassen? Da steht kein Wort davon, dass er sich nur gegen die Todesser gewehrt hat. Nicht einmal, wen er umgebracht haben soll. Die Leute müssen ja denken, man würde ihm den Mord an Fleur zur Last legen.“

„Sieht ganz so aus!“, entgegnete George. „Damit sind wir beide jetzt wohl die letzte und einzige Überlebenschance für unsere Eltern. Komm, wir haben jetzt keine Zeit zu verlieren!“

„Aber man wird nach uns suchen. Und zwar einerseits die Todesser und andererseits das Ministerium. Es stand doch schon in dem Artikel, dass wir uns im Ministerium als Zeugen melden sollen.“

„Das können sie vergessen. Am Ende sperren die uns nur auch noch ein! Los jetzt, auf zum Fuchsbau! Apparieren können wir ohne Zauberstab leider nicht, also werden wir wohl zu Fuß dorthin gehen müssen.“

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Victor Krum war außer sich. Wie oft hatte er versucht, Boris Karkaroff davon zu überzeugen, dass er diese halblegalen Zauber aus Durmstrang im Ausland unter gar keinen Umständen einsetzen durfte, schon gar nicht ohne Not.

„Was hast du dir nur dabei gedacht, Boris? Das war doch völlig überflüssig!“

„Nun sieh das mal nicht so eng. Es ist ja nichts weiter passiert.“, beruhigte ihn Boris und betrachtete neugierig den Tarnumhang. „So einen Umhang wollte ich schon immer mal haben.“

„Lass das, er gehört dir nicht.“, sagte Leonid schließlich und reichte dem noch am Boden liegenden Ron die Hand, um ihm aufzuhelfen. „Entschuldigen sie, Mr. Weasley.“

Ron wich zurück und war völlig verdutzt. Er zückte seinen Zauberstab, um sich verteidigen zu können. „Wer sind sie, was wollen sie von mir? Und wie konnten sie mich unter dem Umhang sehen?“

Leonid Karkaroff hob beschwichtigend die Arme. „Keine Sorge, wir wollten sie nicht angreifen. Wir wollen ihnen helfen. Bei uns in Durmstrang lernen die Auroren, wie man durch Tarnumhänge hindurchsehen kann.“

„Durmstrang?“

„Hermine Granger schickt uns. Mein Bruder ist ein wenig übers Ziel hinausgeschossen, als er ihnen eben seinen südkarpatischen Schleuderfluch an den Kopf warf. Mein Name ist Leonid Karkaroff, ich denke, sie kannten meinen Vater, den ehemaligen Schulleiter von Durmstrang. Das ist mein Bruder Boris und das“ - er deutete auf Victor, der nun aus Leonids Schatten trat - „ist Victor Krum, aber ich denke sie müssten sich bereits kennen, oder?“

„Victor?“, stammelte Ron, „was tust du denn hier in Godric’s Hollow?“

„Hallo Ron.“, sagte Victor und grinste. „Wie Leonid schon erwähnte, sind wir auf Hermines Wunsch aus Durmstrang angereist. Seit meinem Besuch in Hogwarts schreiben wir uns regelmäßig Briefe und da ich in Durmstrang zum Auror ausgebildet wurde habe ich Hermine meine Hilfe angeboten, nachdem sie mir berichtet hatte, dass Dumbledore ermordet wurde. Letzte Woche erhielt ich ihre Nachricht, als die Hochzeitsgesellschaft deines Bruders überfallen wurde und ich machte mich sofort auf dem Weg und brachte meine zwei besten Kollegen aus Durmstrang mit, Ron. Die Söhne von Igor Karkaroff. Wir haben vor drei Tagen Hermine in Hogwarts getroffen und auf ihren Rat hin haben wir uns hier an diesem Ort auf die Lauer gelegt, weil sich hier eure Wege getrennt hatten.“

„Schön, das ist nett von euch. Aber ich brauche keine Hilfe und Harry geht es auch gut. Im Gegenteil. Gerade jetzt in diesem Augenblick braucht Hermine selbst eure Hilfe sicherlich viel nötiger als wir, denn Voldemort und Snape haben es irgendwie geschafft, sich in Hogwarts zu verstecken.“

„Woher willst du das wissen? Du warst nicht in Hogwarts.“ Boris Karkaroff blickte Ron abfällig an.

„Sagen wir, ich bin zu 1000% sicher, das sollte reichen. Und nun gebt mir meinen Umhang wieder und lasst mich gehen. Ich habe noch etwas wichtiges zu erledigen.“

„Etwas wichtigeres, als deinen Freunden zu helfen?“ Einen Augenblick lang musterte ihn Leonid Karkaroff misstrauisch, doch dann wandte er sich seinen Freunden zu. „Habt ihr gehört? Severus Snape versteckt sich in Hogwarts! Das ist der Moment, auf den wir all die Jahre gewartet haben. Kommt! Die Stunde der Rache ist nun endlich gekommen!“ Leonid Karkaroffs Augen funkelten in einer Weise, die Victor gar nicht mochte.

„Und du bist dir sicher, dass du unsere Hilfe wirklich nicht brauchst?“

„Nein. Kümmert euch nur um Hogwarts, aber Vorsicht! Voldemort und Snape sind gefährlich. Und Voldemort könnt ihr nicht töten, das kann nur der Auserwählte. Also, passt auf euch auf! Wenn unser Plan aufgegangen ist, dann hat Hermine von uns auch schon eine Warnung erhalten.“

„Ihr seid doch nicht so töricht gewesen, ihr eine Eule zu schicken, oder?“

„Nein, haben wir nicht. Keine Sorge. Wir sind zwar noch keine Auroren wie ihr, aber deswegen sind wir noch lange nicht dumm!“, sagte Ron, riss Boris Karkaroff den Tarnumhang aus der Hand und disapparierte.

„Auf nach Hogwarts!“, rief Leonid Karkaroff und auch die drei jungen Männer aus Durmstrang disapparierten.

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Peter Pettigrew betrat die große Halle der Kammer des Schreckens schon wieder in menschlicher Gestalt. Als Ratte im selben Raum zu sein wie Nagini war ihm alles andere als geheuer. Als er Voldemort Bericht erstatten wollte, da betrat auch Snape wieder den Raum und blickte Wurmschwanz fragend an.

„Also los. Was gibt es Neues, Wurmschwanz?“ Voldemorts Blick schien den Kopf seines Todessers buchstäblich durchbohren zu wollen.

„Ich weiß nicht so recht, mein Herr. Das Schloss scheint noch immer wie ausgestorben zu sein, genau wie gestern. Mir ist auf den Gängen kaum einmal jemand begegnet, auch heute nicht. Dabei müsste der Zug mit den Schülern längst da sein.“, stammelte Wurmschwanz.

„Das ist unmöglich!“ Voldemort wandte sich an Snape. „Severus, gab es in den letzten Jahren jemals einen ersten September, an dem keine Schüler in Hogwarts angekommen sind?“

„Nein, mein Lord.“, sagte Snape und deutete eine leichte Verbeugung an. „Ich fürchte, dass das Schuljahr womöglich abgesagt wurde. Vielleicht wegen des Überfalls auf diese Weasley-Hochzeit?“

„Abgesagt? Dann vergeuden wir hier ja unsere Zeit! Wieviel Vielsafttrank hast du gebraut, Severus?“

„Dreißig Rationen, mein Lord.“

„Das genügt vorerst. Wir werden noch zwei Tage abwarten, dann werden wir unseren Plan umsetzen, so oder so.“

Wurmschwanz und Snape erkannten am Tonfall des dunklen Lords, dass es nun Zeit war, zu gehen. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, zogen sich beide zurück.
Zuletzt geändert von Denkarius am Sa 11 Aug, 2007 23:33, insgesamt 1-mal geändert.
Amo vitam, amo generem,
tamen quare sum sola.
Amo rosam, desidero pacem
tamen quare sum sola.

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