Moderator: Weltenrichter

[HP] Küss mich, Potter! [16] (L/J)

Ginny Weasley91
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Beitragvon Ginny Weasley91 » Do 23 Aug, 2007 19:49

Deine Geschichte ist voll toll!!!!! :wink:
Du beschreibst die Gefühle von Lily richtig gut! :D
Ich freue mich weiterzulesen!!!!!Wann kommt denn das nächste Chap???
film 3:
Ron wacht auf:"Spinnen,Spinnen,alles voller Spinnen!Sie wollen das ich steppe!Ich will aber nicht steppen!"
Harry:"Dann sags den Spinnen doch!"
Ron:"Ja.Ja ich sags ihnen.Ich sags ihnen morgen!Schnarch"
Die beste Stelle in dem Film!!!

Anna Valerious
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Beitragvon Anna Valerious » Do 23 Aug, 2007 20:20

wann gehts denn weiter`?
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Juls
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Beitragvon Juls » Fr 24 Aug, 2007 17:56

jop würd mich auch interessieren
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Riley
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Beitragvon Riley » Sa 25 Aug, 2007 23:49

Tja, also die Muse und ich, wir nähern uns gerade aneinander an.
Soll heißen: Ich bin dran.
Das Problem ist diesmal nur, dass ich vier verschiedene Vorschläge für das nächste Kapitel habe. Naja, aber ich versuch mein Bestes.
Tut mir Leid und habt bitte Geduld. Vielleicht werde ich auch erstmal an einem One-Shot arbeiten, um auf den Geschmack zu kommen.
Look after my heart. I've left it with you, Edward Cullen.
***
James Potter rocks my world.

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Beitragvon Anna Valerious » So 26 Aug, 2007 20:22

genau. bin auch süchtig. hab eben nochmal alles durchlesen^^ und jetzt will ich mehr... beeil dich bitte^^
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Beitragvon Juls » Do 27 Sep, 2007 21:10

ja ich lauf auch bald amok ich werd noch wahnsinnig *durchdreh und mit dem kopf gegen die wand lauf*
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Beitragvon sputa » Sa 10 Nov, 2007 09:02

Ich bin zwar nicht Juls, aber ich mach trotzdem mit ;)
Mundus vult decipi, ergo decipiatur.
(Für alle, die kein Latein können: Die Welt will betrogen werden, also soll sie betrogen werden)

Mögen unsere Herzen sehen, was unseren Augen verschlossen bleibt.

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Beitragvon Lily Granger » Sa 10 Nov, 2007 20:35

Ok ich glaub ich mach auch mit^^
Ich hab die FF grad mal durchgelesen(eben erst entdeckt^^)
Und ich bin begeistert!!!!
Ich würd mich freuen wenn es bald weitergeht
lg Jenny
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Beitragvon Mausii » Sa 22 Dez, 2007 02:37

ich hab deine geschichte auch gerade gelesen
und ich kann nur sagen "wow"...
ich liebe diese geschichte einfach und ohne sie kann ich glaub ich nicht mehr normal leben o.O
da kann man sich einfach so gut reinversetzten und ach die ist einfach nur schöön :)
Ich liebe diese ff!!!!
ich hab sie gerade in einem stück durchgelesen und meine hände und beine sind dabei sogar eingeschlafen, so gefesselt war ich davon :D
hihi
und mach bitte ganz schnell weiter weil sons verreck ich hier...
ich könnte jetzt noch stundenlang schwärmen, aber ich hör mal langsam auf :P


also weiterrrrr :!: :!:
sons sterb ich :D
weiße bescheid...

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Beitragvon Vanadis » Do 27 Dez, 2007 03:22

ick hob jerade ditt janze ding durchgelesen, weil ich mich nicht davon loseisen konnte... sonst wäre ich jetzt nämlich schon im bett^^

nun ja: "MEHR! MEHR!" schrie der kleine hävelmann... und ich schreie mit ihm ;)
sehr ansprechend geschrieben und eine der wenigen ff's, in welchen mir die reaktionen und handlungen der charaktere stimmig erscheinen!
„Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“ Kurt Marti

Anna Valerious
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Beitragvon Anna Valerious » So 30 Dez, 2007 16:57

Wann gehts denn endlich weiter???
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Beitragvon sputa » So 06 Jan, 2008 15:33

Hey Riley!

Sag mal, wie kannst du es nur verantworten, uns so lange zappeln zu lassen?
Deine FF hat mir bisher wirklich gut gefallen und ich fänds schade, wenn sie hier so einfach enden sollte...

Soll heißen:
Ich warte (und mit mir noch einige andere, wage ich zu behaupten) sehnsüchtig auf ein weiteres Kapitel.



Liebe Grüße,

Sputa
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Beitragvon Mausii » Mi 16 Jan, 2008 17:27

manno eh
ich will das es weiter geht

das ist doch gemein
:P


mach bitte ganz schnell weiter
der letzte teil ist schon soooooooooooooooooooooooooooooo lange her.

Riley
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Beitragvon Riley » Mo 18 Feb, 2008 16:43

WEITER GEHT'S! Tut mir echt Leid, dass ich euch so lange im Stich gelassen habe, aber jetzt geht's tatsächlich endlich weiter. Sorrysorrysorry.

Ich beantworte jetzt erst einmal eure Reviews und ignoriere eure Kidnappüberlegungen ganz gekonnt! :D

Anna Valerious: Dankeschön. Hihi, ja, Remus der Neugierige... aber James hat ja gut dicht gehalten. ;) Das mit dem Unterricht geht natürlich auf jeden Fall weiter! Wenn auch nicht mehr lang...

Schizuoka: An was erinnert dich das? *verwirrt* Jedenfalls danke.

Queeny: Dankeee! Hachja, was ihr immer alles von mir wollt... und James ist mir selbst ein Mysterium. ;P

Liesl: Haha, hab ich mir doch gedacht, dass dir das mit Remus gefällt. Und das merkt man echt? Nun ja, wenn du das sagst... ich will dir ja nicht die Illusionen nehmen! *fiesbin* Jedenfalls danke!

Berit: Ohjee, du bist süchtig? Was hab ich da nur angerichtet... ich dank dir jedenfalls vielmals. :oops: Und Jon abzuservieren bleibt ganz Lily überlassen. *hihi* Und nochmal für dein "zweites" Review: Das hast du so lieb gesagt, dankeschön. Ich freu mich immer so, wenn mir jemand sagt, dass ich Gefühle einigermaßen gut rüberbringen kann.

Juls: Runterscrollen, bitte. ;)

Megan Black: Oh man, du machst mich total verlegen! :oops: Wow, ich dank dir, tut mir Leid, dass es mit dem neuen Kap so lange gedauert hat.

Ginny Weasley91: Danke, danke. ;) Freut mich wirklich, dass ich das mit den Gefühlen deiner Meinung nach hinbekommen hab...

***********************************************************

15. Von Lügen und Vorahnungen

Meine Worte waren aufrichtig, soviel war klar. Ohne Potters Beistand wäre ich vor Scham wahrscheinlich schon längst gestorben. Ich sah ihn an und wollte nach seiner Hand greifen, um ihm die Ernsthaftigkeit meiner Worte zu vermitteln. Ein kleines Lächeln umspielte meine Mundwinkel dabei, doch kurz bevor meine Fingerspitzen seine Hand berührten, zog er sie von mir weg.

„Keine Ursache“, murmelte er, winkte mit einer Hand ab und erhob sich von der Couch.
„Keine Ursache? Potter, du hast mir eben den Hals gerettet. Und das ist eigentlich nichts, was zwischen uns tagtäglich passiert, oder?“ Ich stemmte die Hände in die Hüften und taxierte ihn mit einem misstrauischen Blick. Ich wusste, dass ich es bei einem einfachen „Danke“ hätte belassen sollen, doch aus irgendeinem Grund konnte ich das, wollte ich das einfach nicht.
„Evans, lass doch einfach gut sein, in Ordnung? Ich hab dich vor deinem Sprung aus dem Fenster bewahrt, du hast dich bedankt und Ende.“ Für ihn war die Unterhaltung beendet, das wusste ich genau, doch nun war ich erst recht stutzig geworden.
„Woher wusstest du, dass ich aus dem Fenster springen wollte?“, fragte ich verwirrt.
Potter grinste. „Ich hab es an deinem Blick gesehen. Deine Blicke sagen so einiges, Evans.“, sagte er bedeutungsvoll und ich wusste, dass er auf Remus’ Worte anspielte.
Ich lief rot an. „Sei still, Potter!“, fauchte ich. So langsam glaubte ich wirklich, dass er es sich zum Hobby gemacht hatte, mich ständig in Verlegenheit zu bringen.

„Was hab ich denn schlimmes gesagt?“, fragte er scheinheilig und ließ sich wieder dicht neben mich auf die Couch fallen. Zu dicht und gleichzeitig immer noch viel zu weit weg.
„Ach, du weißt schon, was ich meine, Potter!“, sagte ich unwirsch und wandte verlegen meinen Blick von ihm ab, als er noch ein Stückchen näher rutschte.
„Nein, was denn?“, hakte er nach. Noch näher. Ich stöhnte auf. Mein Herz klopfte wie verrückt. Eigentlich sollte ich ja schon längst an das gewöhnt sein, was gleich kommen würde. Doch es war, als wäre jeder Kuss mit Potter mein erster. Jedes Mal das klopfende Herz. Jedes Mal der Schauer über dem Rücken. Jedes Mal das Gefühl der vollkommenen Berauschung.

„Potter, lass das.“ Meine Stimme war schwach und eigentlich wollte ich nicht, dass er aufhörte. Dafür hatte ich seinen letzten Kuss noch zu gut in Erinnerung. Ich sah sein Grinsen und erkannte sofort, dass auch er wusste, was ich eigentlich wollte. Er kannte mich einfach schon zu gut. Viel zu gut für so eine kurze Zeit.
„Lass was?“, flüsterte er und war jetzt so nahe, dass ich seinen warmen Atem auf meiner Haut spüren konnte. Seine Hand strich über meine Wange und ich errötete bei dieser zärtlichen Berührung augenblicklich. Potter lachte leise in mein Ohr.

Ich seufzte und ergab mich meinem Schicksal. Meine Augen schlossen sich wie automatisch und meine Lippen spitzten sich, als hätten sie ihr Leben lang nichts anderes getan.

Ungeduldig verharrte ich einige Sekunden in dieser Position, wartend auf das vertraute Gefühl von Potters Lippen auf meinen. Doch es traf nicht ein.
Verwirrt öffnete ich meine Augen wieder und blinzelte. Potter hatte sich weit von mir weggelehnt und die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Ein breites Grinsen zog sich über sein Gesicht. „Du bist viel zu leicht zu verführen, Evans. Versuch dich doch mal ein bisschen mehr zu beherrschen und mich nicht immer gleich anzuspringen.“

Wütend sprang ich auf und verschränkte die Arme vor der Brust. „Halt die Klappe, Potter oder du kommst sofort in den Genuss meiner mangelhaften Selbstbeherrschung!“, keifte ich.
„Verlockendes Angebot, wirklich.“ Er lächelte mich sanft an und betrachtete mich von oben bis unten. „Aber ich denke, ich verzichte.“ Potter zwinkerte mich an und erhob sich ebenfalls von der Couch.

Ich wollte ihn anmeckern, dass ich nicht einmal im Traum darauf kommen würde, das zu tun, was er sich vorstellte, doch noch ehe ich ihn verbal zu Kleinholz verarbeiten konnte, hatte er meine Hand genommen, mich dichter an seinen Körper gezogen. „Mir wäre vorhin beinahe das Herz stehen geblieben, als ich gesehen hab, was du vorhattest.“, murmelte er sanft und mein Herz legte ein Klopfen in Rekordgeschwindigkeit hin.
„Ich hätte doch nicht...“ Meine Stimme war nur noch ein Krächzen und wurde von meinem Gesicht gegen seine Brust fast gänzlich erstickt. Er hörte mich dennoch und lachte leise. „Mittlerweile traue ich dir alles zu, Lily Evans. Du verrücktes Mädchen.“ Dann beugte er sich zu mir und küsste mich auf die Stirn. Einfach so. Ich erstarrte; ich war viel zu geschockt von dieser Aktion, um irgendwie reagieren zu können. Doch Potter schien es genauso zu gehen. Er trat einen Schritt von mir zurück und musterte mich mit dem seltsamsten Gesichtsausdruck, den ich je bei ihm gesehen hatte. Er sah aus, als wäre er wütend auf sich selbst, als würde er denken, er wäre einen Schritt zu weit gegangen.

Doch das Seltsamste daran war, dass ich nicht wollte, dass er so dachte. Ich wollte es einfach nicht und das ängstigte mich.

Ich hörte, wie Potter seufzte und sah ihn an. Seine Augen waren geschlossen. Doch als hätte er meinen Blick gemerkt, flackerten sie wieder auf und er sah mich an. Sein Gesicht war wieder neutral. „Du solltest dich endlich mal anziehen“, meinte er leise und ich stellte peinlich berührt fest, dass ich immer noch meinen Bademantel trug. „Ich möchte nicht, dass dich noch irgendjemand so sieht.“

Das ging ihn überhaupt nichts an, das wusste ich. Wenn ich es gewollt hätte, hätte ich den ganzen Tag in meinem Bademantel herumlaufen können. Wenn ich es gewollt hätte, hätte ich sogar mein ganzes Leben im Bademantel herumlaufen können! Das warme Gefühl, das sich, aufgrund seiner Worte in mir ausbreitete, ignorierte ich vorsorglich.
Doch anstatt irgendetwas zu sagen, brachte ich nur ein schwaches Nicken zustande. Er lächelte mich noch einmal kurz an, bevor ich mich umdrehte, um so schnell wie möglich im Badezimmer zu verschwinden.
Dort angekommen knallte ich die Tür zu, lehnte mich dagegen und atmete schwer aus.
Potter hatte es schon wieder geschafft. Jedes Mal brachte er mich dazu, die Kontrolle über mich selbst zu verlieren. Ich mochte das nicht. Ich war wirklich gerne im Besitz meiner geistigen Fähigkeiten, doch in Potters Nähe – so schien es – setzte mein Gehirn kurzzeitig aus. Es war, als ob er mich verhext hätte. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Ich seufzte laut auf und begann damit, mich endlich anzuziehen.

Ich musste dringend eine Lösung für mein Problem finden. Das mit Potter und mir konnte nicht ewig so weiter gehen. Vielleicht war dieser Kuss von eben ein Zeichen gewesen. Ein Zeichen dafür, einen Schlussstrich zu ziehen, bevor wir beide viel weiter gehen würden, als uns lieb war. Potter brachte meine Welt ins Wanken: Es war nun an mir, sie wieder gerade zu rücken.

Ich sollte ihm sagen, dass wir aufhören mussten. Ich sollte ihm sagen, dass ich Jonathan liebte und dass wir uns nicht mehr sehen konnten. Ich sollte ihm danken, aber sagen, dass es jetzt vorbei war. Ich sollte ihm sagen, dass er mich nicht mehr küssen durfte. Nie wieder.

Leichter gesagt als getan.

Ich warf einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel und legte mein Haar zurecht. Ich bemerkte erst jetzt, dass ich zitterte.

Als ich die Badezimmertür wieder öffnete, sah ich wie Potter auf der Couch lag und die Augen fest geschlossen hatte. Schlief er etwa?
Ich beobachtete ihn für ein paar Augenblicke. Sein Haar sah wieder einmal windzerzaust aus, noch viel mehr als normalerweise, aber das lag wahrscheinlich daran, dass ich bis vor ein paar Minuten noch meine Hände darin vergraben hatte. Ein entspannter Ausdruck lag über seinem schönen Gesicht und seine Brust hob sich langsam und gleichmäßig. Er schlief also tatsächlich. Auf einmal durchfuhr mich das seltsame Bedürfnis mich neben ihn zu legen. Einfach neben ihn liegen, meinen Kopf auf seine Brust legen und am nächsten Morgen neben ihm aufwachen und als erstes in sein vertrautes Gesicht blicken.

Ich schauderte. Was hatten diese verworrenen Gedanken denn nun schon wieder in meinem Hirn zu suchen? Raus hier!

Ich wollte raus aus dem Gemeinschaftsraum stürmen, zu Jonathan rennen und ihn küssen, ihm sagen, dass ich ihn wirklich liebte und diesmal aus vollem Herzen. Doch ich konnte es nicht. Ich konnte mich einfach nicht von Potters Gesicht losreißen. Es war so, als müsste ich einfach bei ihm bleiben, weil er sich sonst in Luft auflösen würde. Es war wie als ob ich wüsste, dass er nicht mehr da sein würde, wenn ich jetzt ging. Als wäre der Schritt in Jonathans Richtung der Endgültige, der Entscheidende. Ein Schritt, der mich für immer von Potter trennen würde.

„Hast du mich jetzt lange genug angestarrt?“

Ich schreckte aus meinen Gedanken auf. Potter hatte die Augen immer noch geschlossen, doch jetzt zog sich ein breites Grinsen über sein Gesicht. Woher wusste er...?

„Ich hab dich nicht beobachtet, Potter“, sagte ich trotzig und verschränkte die Arme vor der Brust, wie ein kleines Mädchen, das keine Süßigkeiten bekam.
Potter lachte. Ich hasste mich im Augenblick selbst dafür, sein Lachen so wundervoll zu finden. Das war einfach nicht richtig. Doch es hatte eine ähnliche Wirkung auf mich, wie sein Geruch. Es beruhigte mich, ließ mich geborgen fühlen und machte mich einfach glücklich.

Stopp, stopp, stopp!

Irgendwas lief hier ganz eindeutig nicht richtig. Eine ferne Stimme in meinem Kopf flüsterte mir etwas zu, was ich anscheinend schon längst wieder aus meinen Gedanken verdrängt hatte:
Verlieb dich nicht in mich.
Oh, richtig. Das.

Potter hatte sich mittlerweile aufgerappelt und sah mich an. Er schien über etwas angestrengt nachzudenken. Ich fühlte mich unbehaglich unter seinem eindringlichen Blick und starrte auf den Fußboden.

„Nenn mich endlich James“, sagte er auf einmal und mein Kopf schnellte sofort wieder nach oben, um ihn verwirrt anzusehen.
„Wie bitte?“
„Du sollst mich endlich James nennen. Überall.“ Seine Stimme war entschlossen, aber er sah dennoch so aus, als würde er daran zweifeln, gerade die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
„Aber ich dachte du – du hast gesagt, dass ich –“
„Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, was ich gesagt habe. Aber ich hab meine Meinung eben geändert.“
Ich war äußerst verwirrt. Ich dachte, er wollte, dass alles wieder seinen gewohnten Gang ging, nachdem ich meine Nachhilfestunden bei ihm beendet hatte. Alles würde wieder so sein, wie es am Anfang war: Potter hasst Evans und Evans hasst Potter. Nicht mehr.
Denn das war doch genau das, was ich auch wollte... richtig?

Aber natürlich musste Mister Undurchschaubar mit so einer undurchschaubaren Aktion alles wieder so... ja, undurchschaubar machen!
Ich hatte im Moment keine Ahnung, was er dachte und was er fühlte. Aber um ehrlich zu sein, war ich mir selbst im Augenblick nicht bewusst, was ich denken und vor allem was ich fühlen sollte. Was wollte er nur damit erreichen? Wenn er wollte, dass die Hauselfen in meinem Bauch wieder anfingen Saltos um die Wette zu schlagen, dann hatte er das somit geschafft. Herzlichen Glückwunsch, James-ich-muss-immer-alles-komplizierter-machen-als-es-ist-Potter.

„Das ist... interessant.“ Eigentlich war es im Moment viel interessanter, dass ich tatsächlich meine Sprache wiedergefunden hatte, aber egal.
„Ja, nicht wahr?“
Er strahlte mich an und stand von der Couch auf. „Ich gehe jetzt Sirius suchen. Wir sehen uns später, schätze ich?“ Er wackelte bedeutungsvoll mit den Augenbrauen und ich stöhnte genervt auf, doch mein Herz klopfte trotz allem einen Takt schneller als üblich.
„Zwangsweise“, sagte ich und meine Stimme klang härter als ich es eigentlich wollte. Doch er grinste immer noch.
„Bis später dann, Lily.“ Er schenkte mir ein letztes Lächeln und bevor ich noch etwas erwidern konnte, war er auch schon verschwunden.

Lily. Er hatte mich Lily genannt. Hatte ich ihm das überhaupt erlaubt?
Ja, hatte ich. Und zwar als Pott – James mich das erste Mal küsste. James. James, James, James. Ich mochte den Klang seines Namens. Aber noch mehr mochte ich es, wenn er meinen aussprach...
Ich schüttelte den Kopf. Die Potterkrankheit hatte mal wieder mein Gehirn befallen und ließ meine Gedanken verrückt spielen. Ich musste unbedingt wieder einen klaren Kopf bekommen. Vielleicht sollte ich Hagrid auf den Ländereien besuchen. Oder meine Freundinnen suchen. Mir kam es so vor, als hätte ich sie schon seit einer halben Ewigkeit nicht mehr gesehen und das obwohl Weihnachten bereits im Anmarsch war.
Alles Pott – James’ Schuld. Es war, als ob die Zeit mit ihm ständig stehen blieb und gleichzeitig so rasend schnell vorbeiging, dass vierundzwanzig Stunden pro Tag manchmal einfach nicht genug waren.

Ich seufzte. Meine besten Freundinnen zu suchen hielt ich für eine gute Idee, schließlich war James (es war ja so ungewohnt James anstatt Potter zu denken!) auch gerade dabei, Sirius zu suchen, den ich auch schon viel zu lange nicht mehr gesehen hatte. Nicht mal im Unterricht. Entweder ich war zu sehr in Gedanken versunken, oder er hatte einfach geschwänzt. Wobei natürlich die zweite Möglichkeit wahrscheinlicher ist, denn mal ernsthaft: Wann bin ich, Lily Evans, denn schon jemals unkonzentriert gewesen?

Und ja, das war eine rhetorische Frage.

Ich lief also zielstrebig auf den Gryffindor Gemeinschaftsraum zu und es kam mir so vor, als würde ich gerade von einer langen Reise nach Hause zurückkehren. Ein Glück war ich Schulsprecherin und daher immer auf dem neuesten Stand, was das Passwort für unseren Gemeinschaftsraum betraf. Ich murmelte ein Felix Felicis, das Porträt schwang zur Seite und gab den Weg in den Gemeinschaftsraum frei. Ich kletterte durch und mir fiel sofort auf, dass der Raum gut gefüllt war. Natürlich. Die meisten machten auch jetzt noch Hausaufgaben oder nutzten die letzten Stunden vor dem zu Bett gehen aus, um –

„Lily?“

Ich wirbelte herum, nur um in die verdutzten Gesichter meiner drei Freundinnen auf der Couch zu blicken. Ich lächelte sie an, doch keine der dreien erwiderte es.

„Sagt mal, Mädels...“, begann Michelle und fing an, übertrieben zu zwinkern. „Sehe ich gerade eine Fatamorgana, hab ich Paranoia oder beehrt uns Madame Lily Evans wirklich gerade mit ihrer hohen Anwesenheit?“ Michelle hob spottend die Augenbrauen und Julie lachte. Ich fühlte mich sofort schuldig. Ich hatte mich in den letzten Stunden nicht sehr gut um meine Freundinnen gekümmert, um genau zu sein, hatte ich sie sogar weitestgehend ignoriert. Aber was konnte ich schon dafür? Meine Zeit wurde vollkommen von Potter, ich meine James in Beschlag genommen. Oh, und von Jonathan auch.

Ich hörte wie Emily Michelle ein „Halt die Klappe!“ zuzischte und fühlte mich ein klein wenig ermutigt. Wenigstens Emily war noch auf meiner Seite. Ich trat ein paar Schritte auf meine Freundinnen zu und sah sie beschämt an. „Tut mir wirklich Leid“, sagte ich reuevoll. „Ich wollte euch wirklich nicht links liegen lassen, aber ich hatte einfach keine –“
„Zeit?“, vervollständigte Emily mit einem kleinen Lächeln, aber einem abschätzenden Ton. „Wir wissen das, Lily. Wir wissen, dass du einen Freund hast, dass du Schulsprecherin bist und einfach viel zu tun hast. Aber weißt du, Lily, wir sind trotzdem auch noch da und wir vermissen dich. Bedeutet dir das denn gar nichts?“

Beschämt senkte ich den Blick. Emily in diesem verletzten Tonfall sprechen zu hören, war noch viel schlimmer, als die Spötteleien von Michelle ertragen zu müssen.
„Natürlich bedeutet mir das was! Es tut mir Leid. Wirklich.“ Ich blickte auf und sah Emily an. „Ihr drei wisst doch, wie wichtig ihr mir seid. Es war keine Absicht, das schwöre ich. Ich mach es auch wieder gut.“ Ich ließ mich zwischen Julie und Michelle auf die Couch fallen und ignorierte Julies genervtes Aufstöhnen gekonnt, als ich mich aus Versehen mit voller Wucht auf ihren Oberschenkel knallen ließ. „Bei aller Liebe, Lily, auch wenn ich dich vermisst habe, deinen fetten Hintern kannst du bei dir lassen.“ Michelle und Emily kicherten und ich grinste breit. So wie ich das sah, war alles wieder in Ordnung. Merlin sei Dank. Wenigstens ging etwas in meinem Leben mal glatt.

„So, wie läuft es denn zwischen dir und Jonathan?“, fragte Emily interessiert, als hätte sie meine Gedanken gelesen. „Naja, ich weiß nicht so Recht“, gab ich zu und knetete die Hände in meinem Schoß. „Wenn ich euch jetzt etwas sage, könnt ihr das dann für euch behalten?“

„Sehen wir etwa aus wie die größten Tratschtanten von Hogwarts? Naja, Michelle mal ausgenommen...“

„Hey!“

„Nein, ernsthaft, Lily. Was ist denn los?“ Emily lächelte mich ermutigend an und ich lächelte schwach zurück.

„Naja, es geht um Jonathan, er hat...“, ich versuchte meine Stimme so gut wie möglich zu senken, damit niemand im Gemeinschaftsraum etwas mitbekam, obwohl dieser sich gerade nach und nach zu leeren schien. Doch bevor ich weitersprechen konnte, fiel mir Michelle ins Wort.

„Was ist mit Twist? Hat er dir etwa was angetan?“ Sie klang beunruhigt und ich wunderte mich kurz. Michelle war normalerweise eine derjenigen, die alles eher auf die leichte Schulter nahm.

„Nein, er hat mir nichts angetan, Michelle. Wie kommst du überhaupt darauf?“ Ich runzelte die Stirn. „Es ist eher das Gegenteil. Er hat gesagt... er hat gesagt, dass er mich liebt.“
Die erwartete Reaktion traf sofort ein. Julie sog hörbar die Luft ein, Emily keuchte und Michelle sprang auf, als wäre sie vom Blitz getroffen worden.
„Hat der sie nicht mehr alle?“ Michelles Stimme war laut und hoch und ein paar Erstklässler sahen uns neugierig an. „Shhht!“, beschwichtigte ich Michelle mit hochrotem Kopf und zog sie wieder zurück auf die Couch.

„Kümmert euch um euren eigenen Kram!“, schnauzte Michelle die Erstklässler genervt an, die sofort eingeschüchtert waren und ihre Blicke von uns abwandten. Nun galt Michelles Aufmerksamkeit wieder mir.
„Mal im Ernst, Lily, das hat er wirklich gesagt?“
„Ja“, murmelte ich schwach. „Aber jetzt hab ich ein riesiges Problem.“
„Du weißt nicht, ob du ihn auch liebst“, kam es von Emily wie aus der Pistole geschossen. Ich sah sie kurz überrascht an und verzog dann gequält das Gesicht. „Schlimmer“, stöhnte ich. „Ich habs ihm bereits gesagt.“
„Hast du sie nicht mehr alle?“, zischte Michelle und sah mich mit einem verwirrten Gesichtsausdruck an. „Was weißt du denn schon über ihn, Lil? Wie kannst du denn schon sagen, dass du ihn liebst? Du weiß doch nicht einmal –“
„Ich weiß, dass es ein Fehler war, okay?“, fauchte ich genervt. „Das musst du mir nicht auch noch vorhalten.“ Ich verbarg das Gesicht in meinen Händen und stöhnte laut auf. Mein Leben war sowas von verkorkst.
„Wann hat er es dir denn gesagt, Lil?“, sprach mich Julie an und ich blickte auf.
„Gestern... auf den Ländereien. Deshalb war ich auch so durcheinander“, antwortete ich seufzend. „Erst hat er mir gesagt, dass er eifersüchtig auf Potter ist, weil ich angeblich soviel Zeit mit ihm verbringe und dann... hat er... es gesagt.“ Ich schüttelte den Kopf und versuchte diesen Augenblick so gut es ging aus meiner Erinnerung zu verdrängen. Ich hatte mir zwar die ganze Zeit über eingeredet, dass ich Jonathan auch lieben würde, sogar noch bis vor ein paar Minuten, aber tat ich es wirklich? Konnte ich überhaupt sagen, was Liebe war?
Nein. Sicherlich nicht.

Mir war, als würde mich die Tatsache, dass ich einfach noch nicht soweit war, ihm zu sagen, dass ich ihn liebte, so urplötzlich überrollen, dass es mich fast erdrückte. Es geschah einfach so. Durch ein einfaches Gespräch mit meinen Freunden. Alles kam noch einmal hoch und mir wurde klar, wie unsinnig diese komplette Situation, wie lächerlich das überhaupt alles war. Michelle hatte Recht: Was wusste ich denn schon von Jonathan?
Er war mir immer ein guter Freund gewesen. Er war witzig, zuvorkommend und intelligent. Und er war eifersüchtig. Furchtbar eifersüchtig. Aber was wusste ich schon über ihn und sein Leben? Über seine Familie, über seine alte Schule? Warum war er überhaupt nicht mehr auf seiner alten Schule? Das hatte ich ihn nie gefragt. Genau genommen hatte ich noch nie mit ihm über etwas geredet, was wirklich von Belang war, was mich interessierte. Die meiste Zeit, in der ich jetzt mit ihm zusammen war, war ich damit beschäftigt gewesen, vor ihm zu flüchten. Ich seufzte laut. Wo sollte das denn noch hinführen?

„Und was machst du jetzt?“, durchbrach Emily meine Gedanken. Ich sah sie an und zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht.“
„Ich finde, du solltest es ihm sagen“, mischte sich Michelle wieder ein und ihre Augen funkelten. „Sag ihm, dass du ihn nicht liebst.“
Ich rollte mit den Augen. War ja klar, dass meine Freundinnen wieder einmal so taten, als wäre das alles nur ein Zuckerschlecken. Wenn sie nur wüssten...
„Na klar.“, sagte ich sarkastisch. „Wie stellst du dir das denn vor? Weißt du nicht, wie sehr das seine Gefühle verletzen würde?“ Ich zog die Augenbrauen zusammen und sah sie ungläubig an. Das konnte doch wohl kaum ihr Ernst sein. Ich musste einen Ausweg finden, ja. Aber ich wollte dabei nicht sein Herz brechen. Denn was gab es Schlimmeres, als jemanden zu verletzen, den man mochte?
Michelle zuckte mit den Schultern und öffnete den Mund, um – und ich war mir ziemlich sicher – etwas Abfälliges zu sagen, als Emily sie mit einer Hand zum Schweigen brachte und mich dann eindringlich ansah. „Es ist aber besser, als ihm etwas vorzumachen, Lil.“, meinte sie mit ernster Stimme. „Wenn du ihm nicht sagst, was du wirklich fühlst, dann spielst du ihm doch nur etwas vor. Und findest du das besser, als ihm die Wahrheit zu sagen? Ja, es wird ihn verletzen. Aber so ist das einfach nicht fair von dir.“

Ich murrte nur etwas vor mich hin. Sie hatte Recht, das wusste ich. Manchmal nervte es mich, dass Emily immer auf alles im Leben eine Antwort zu haben schien, während ich dagegen von einem Fettnäpfchen ins Nächste zu tappen schien. Das war doch einfach nicht gerecht!
Natürlich war es nicht fair von mir, Jonathan meine wahren Gefühle für ihn zu verschweigen, aber andererseits... was war im Moment schon fair zu mir?
Mein Leben war ein einziges Chaos; ich musste einen Jungen küssen, den ich eigentlich zu hassen pflegte, nur um einen Jungen nicht zu enttäuschen, den ich nicht liebte. Klang wie ein schlechter Liebesfilm. Ohne Happy-End.

Frustriert ließ ich mich gegen die Sofalehne fallen und schloss die Augen. Ich atmete schwer aus. „Also ihr denkt, dass ich einfach zu ihm hin marschieren und es ihm sagen sollte?“, sagte ich verzweifelt und hielt die Augen immer noch geschlossen. „Hey Jonathan“, begann ich und imitierte dabei eine übertrieben süßliche Stimme. „Ich weiß, ich hab dir zwar gesagt, dass ich dich liebe, aber eigentlich tue ich das überhaupt nicht. Also dann, danke fürs Gespräch und bis die Tage.“
Ich schlug die Augen auf, nur um festzustellen, dass meine Freundinnen mich entsetzt ansahen. „Ja, ich weiß, dass das gestört klingt.“, sagte ich resignierend. „Aber das hab ich euch ja gleich gesagt... wenn ich ihm das so sage, bin ich ihn sofort los. Ich –“
„Lily!“, sagte Emily mit weit aufgerissenen Augen und schüttelte energisch den Kopf. „Was?“, fragte ich verwirrt und runzelte die Stirn. Auf einmal hörte ich ein Hüsteln hinter der Couch und mein Kopf schnellte herum. Ich erstarrte und mein Herz setzte einen Schlag aus.
Da stand Jonathan und starrte mit einer Mischung aus Fassungslosigkeit und Verbitterung an. Doch das Schlimmste war nicht die Enttäuschung auf seinem Gesicht zu lesen, sondern die Verletztheit, die sich in seinen Augen widerspiegelte. Die Erkenntnis, dass ich es war, die ihn gerade so verletzt hatte.

Ich schluckte.

Scheiße. Scheißescheißescheiße.

Ich sprang augenblicklich von der Couch und war an seiner Seite. Ich versuchte, seinen Arm zu berühren. „Jonathan, ich –“ Er hielt seine Hand hoch, um mich zum Schweigen zu bringen. „Fang gar nicht erst an, Lily. Denn ich weiß wirklich nicht, ob ich es hören will.“, sagte er scharf und mein schlechtes Gewissen begann mich beinahe zu erdrücken. „Lass es mich dir bitte erklären“, bettelte ich und er schüttelte erschöpft den Kopf. „Bitte“, flehte ich, als er mich traurig ansah. Konnte er denn nicht wenigstens wütend werden und mich anschreien? Das wäre noch um sovieles besser, als ihn mit dieser Traurigkeit im Gesicht ansehen zu müssen. Ich konnte es einfach nicht ertragen, wenn jemand meinetwegen unglücklich war.

„Bitte Jonathan“, sagte ich noch einmal leise und schließlich seufzte er. „Aber nicht hier.“, meinte er und ich sah mich um und bemerkte, dass uns die restlichen Schüler im Gemeinschaftsraum neugierig ansahen. Augenblicklich wurde ich rot und wandte meinen Blick wieder Jonathan zu. Ich nickte. „Ja...“, stimmte ich zu. „Lass uns einfach rausgehen oder –“
„Nein“, fiel mir plötzlich Michelle ins Wort und ich wandte mich überrascht ihr zu.
„Nein?“, wiederholte ich irritiert.
„Wir gehen raus und ihr könnt hierbleiben“, meinte sie und beobachtete Jonathan mit wachsamen Augen. „Es ist schon dunkel draußen, Lily.“
Ich sah sie immer noch verwirrt an – ich wusste nicht, warum das ein Problem darstellen sollte, schließlich war doch Jonathan bei mir. Doch es schien, als wäre genau das ihr Problem.
„Ihr da“, schnauzte sie die Zweit und Drittklässler an, die sich immer noch im Gemeinschaftsraum befanden. „Verschwindet hoch in eure Schlafsäle!“, kommandierte sie in einer Stimme, die selbst mir Angst machte. Auch die Kleinen schienen verschüchtert, doch einer hielt sich für ganz besonders mutig und meinte keck: „Du hast uns gar nichts zu befehlen. Du bist keine Lehrerin und auch keine Schulsprecherin und wir dürfen hier sein, so lange wir wollen!“
Michelle öffnete wütend den Mund, ganz offensichtlich um den armen Kerl zu Kleinholz zu verarbeiten, doch Emily kam ihr zuvor. „Aber Lily Evans hier ist Schulsprecherin, wie ihr wisst“, sagte sie sachlich und deutete mit einer kurzen Handbewegung auf mich. „Sie hat hier etwas Wichtiges zu besprechen und wenn ihr nicht wollt, dass Gryffindor wegen euch Punkte abgezogen bekommt, dann geht jetzt in eure Schlafsäle.“
Das zog. Die Schüler verzogen sich murrend nach oben und auch meine Freundinnen verließen mich. Emily schenkte mir noch ein halbherziges Lächeln bevor sie nach oben verschwand und dann war ich ganz auf mich alleine gestellt.

Ich knetete nervös meine Hände und stellte mich direkt vor Jonathan, der immer noch mit ausdrucksloser Miene mitten im Raum stand. „Also? Fass dich kurz.“, sagte er barsch und es verletzte mich kurz, dass er in so einem Ton mit mir sprach.
„Jonathan, du hast das alles ganz falsch verstanden...“, tastete ich mich behutsam vor.
„Ach?“, sagte er gelangweilt und dann spannte sich sein Gesicht plötzlich an. „Ich glaube nicht, dass es an „Jonathan, ich liebe dich nicht!“ so viel zu verstehen gibt.“
„Doch einiges“, erwiderte ich ärgerlich darüber, dass er mich nicht aussprechen ließ.
„Ich höre?“, meinte er und sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Er sah im Moment so hochmütig aus, dass ich ganz plötzlich den Drang verspürte, ihm seine arrogante Miene aus dem Gesicht zu schlagen. Ich schüttelte den Kopf und widerstand.

„Hör mir zu, du hast mich einfach überrumpelt, als du mir gesagt hast, dass du mich liebst. Und ich war einfach noch nicht bereit, dir das zu sagen. Wenn ich das sage, soll es etwas Besonderes sein, etwas, das ich wirklich fühle –“

„Bei mir war es etwas Besonderes und ich fühle das wirklich“, sagte er aufgebracht und ich seufzte auf. „Könntest du mich bitte aussprechen lassen?“, stöhnte ich genervt. „Es ist einfach so, Jon... wenn ich jemandem sage, dass ich ihn liebe, dann will ich mir sicher sein, dass es der Richtige ist.“

Sein Gesicht fiel. „Dann weiß ich ja jetzt, wie du über mich denkst“, sagte er und ich merkte, wie er versuchte, den Zorn in seiner Stimme zu unterdrücken. „Schon wieder hast du mich nicht ausreden lassen, Jonathan!“, meinte ich ärgerlich und rieb mir erschöpft über die Stirn.
„Ja, ich will, dass es der Richtige ist, aber wer sagt denn, dass du das nicht bist?“, sprudelte es aus mir heraus, bevor ich mir überhaupt im Klaren war, was ich da sagte. Verdammt. Wieso tat mein Mund in letzter Zeit eigentlich immer nur das, was er wollte? Wieso konnten mein Mund und mein Verstand nicht einmal gemeinsame Sache machen? Ich sollte ernsthaft überlegen, mich selbst mit einem Silencio Zauber zu belegen, wenn ich Gefahr lief, durch meine zu große Klappe wieder einmal in Schwierigkeiten zu geraten. So wie jetzt gerade.

Ich sah Jonathan unsicher an und bemerkte wie seine Augen leuchteten. „Meinst du das ernst?“, fragte er und seine schlechte Stimmung war wie verflogen. Er trat einen Schritt näher auf mich zu und ich musste mich beherrschen, um nicht instinktiv zurückzuweichen. Was war denn nur mit mir los? Das hier war mein Freund! „Eh... ja?“, krächzte ich also heiser und es war mehr eine Frage, als eine Aussage, doch das schien ihn nicht zu kümmern. Er kam auf mich zu und schloss mich in seine Arme. Ich schloss die ergeben die Augen und ließ mich an seine Brust ziehen. Wer weiß, vielleicht würde ich mit meinen Worten ja sogar Recht behalten? Doch im Moment kam es mir so vor, als wüsste ich überhaupt nichts. Ich wusste nicht, warum ich das hier tat, warum ich Jonathan Versprechungen machte, die ich später vielleicht nicht einhalten konnte. Ich wusste nicht, warum er mir in letzter Zeit so fremd vorkam. Plötzlich musste ich an James denken. James, der soviel für mich tat, obwohl er mich doch eigentlich hasste. Und in diesem Moment fragte ich mich, ob Jonathan, der von sich behauptete, mich zu lieben wohl genauso viel für mich tun würde? Ich schüttelte den Kopf. Natürlich würde er das.

„Lily“, flüsterte Jonathan auf einmal sanft in mein Ohr und holte mich aus meinem Gedankenwirrwarr. „Ich werde dir zeigen, dass ich der Eine für dich bin. Und dann wirst du mich genauso lieben, wie ich dich.“, sagte er und seine Stimme klang siegessicher. Ich sah ihn nicht an, mein Gesicht lag immer noch auf seiner Brust, doch ich konnte schwören, dass er gerade lächelte. „Ich werde dich in den nächsten Tagen keine einzige Sekunde aus den Augen lassen, das verspreche ich dir. Ich will, dass du um mich herum bist.“ Sein Griff um meine Taille verstärkte sich und ich hielt den Atem an. Die nächsten Tage unter der ständigen Kontrolle von Jonathan? Ich schluckte und erinnerte mich unwillkürlich an James, der mich später noch sehen wollte. Der sich darauf verließ, dass ich auftauchen würde. Ein Stich durchfuhr mich, als mir klar wurde, dass ich ihn heute nicht mehr sehen würde. Und auf einmal wusste ich, dass etwas dabei war zu passieren. Es schien unausweichlich und näherte sich mit unaufhörlicher Geschwindigkeit. Es fehlte nur noch der eine entscheidende Funke, der das Feuer zum Entfachen brachte. Doch das Beängstigende an der Sache war, dass ich nicht wusste, ob ich wollte, dass es passierte oder nicht. Ich seufzte verhalten. Meine Welt war nun mittlerweile nicht mehr nur noch am Wanken. Sie war bereits ein einziger Trümmerhaufen.
Look after my heart. I've left it with you, Edward Cullen.
***
James Potter rocks my world.

Lily Granger
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Beitragvon Lily Granger » Mo 18 Feb, 2008 18:53

Also erstmal gut das du weiterschreibst...
Das Chap hat mir super gefallen
Lils hat sich bei ihren Freundinnen entschuldigt -gut
Jonathan denkt das lily sich noch in ihn verliebt- schlecht ich glaube in wirklichkeit ist sie schon längst in james verleibt und gesteht es sich blo ßnich ein kompliziert baer interessant^^
mach weite so
lg Lily
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~Sag mir dass du mich hasst,denn es ist besser wenn du mich hasst als wenn ich dir egal bin!!~