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[HP] Küss mich, Potter! [16] (L/J)

Mausii
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Beitragvon Mausii » Mo 18 Feb, 2008 21:46

Woho!
Das war mal wieder ein super Chap :)
Ich liebe die geschichte ja sowieso
ich bin ihr einfach verfallen^^
Ich hatte schon Angst du würdest nie weiterschreiben...
Aber das war jetzt wirklich guuut.
und jetzt ist es wieder so spannend, wie immer eigentlich, aber ich hoffe du schreibst nächstes mal eher weiter :P
damit ich hier nich sterben muss!

lg,
mausii

kleinermagier
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Beitragvon kleinermagier » Sa 01 Mär, 2008 12:05

wasn jetzt los? es geht tatsächlich weiter? natürlich musst ich schon wieder von vorne lesen, aber sei´s drum :twisted: :twisted:
aber naja..schön, dass du weiterschreibst :D
ich schau dann in nem halben jahr mal wieder rein :wink:
lg

TNG*Monii
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Beitragvon TNG*Monii » Mi 09 Apr, 2008 17:25

wow das ist wirklich klasse, die geschichte is toll, großes Lob an dich :)

ich hoffe das du noch weiter schreibst..
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Riley
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Beitragvon Riley » Sa 26 Apr, 2008 16:13

Hallooo! Ja, es geht tatsächlich weiter. Ich hab das sechzehnte Kapitel für euch. ;) Aber erstmal komme ich zu euren Reviews.

Lily Granger: Ich freue mich, dass dir das Kapitel gefallen hat. Ja, Lily reitet sich immer mehr ins Schlamassel, nicht wahr? Aber anders wäre es ja langweilig! :))

Mausii: Du bist meiner Geschichte verfallen? Wie süß. Tut mir echt Leid, dass es immer so lange dauert, aber ich bin halt echt pingelig, was meine Kapitel betrifft. Also dankeschön für's Warten!

kleinermagier: Ja, du liest ganz richtig. Okay, schau in einem halben Jahr wieder rein, aber bis dahin wirst du was verpasst haben! ;)
:mrgreen:

Ansolein: Ich bin dir doch nicht böse! Müsste ja eher andersrum sein ...
Ich freue mich aber, dass dir das Kapitel gefallen hat! Tut mir Leid, dass ich die beiden deiner Meinung nach so quäle, aber das muss einfach sein, sorry. Und ja, dieser eine Satz... du hast Recht, das macht alles komplizierter, aber meiner Meinung nach auch interessanter. *gg*
Und: Hachja, hab doch ein wenig Mitleid mit Lily! Das arme Mädel ist vollständig verwirrt, glaub mir. Und was eingesehen hat sie sicherlich schon längst... nur was? Da musst du wohl noch ein klitzekleines bisschen warten. Die FF neigt sich ja sowieso dem Ende. Danke für dein Review!

TNG*Monii: Ui, das freut mich jetzt aber, dass dir meine FF so gut gefällt! Danke und ich hoffe, du bleibst dran!

*******************************************************

16. Vom Vermissen von Gefühlen und lachenden Dementoren

Die Tage zusammen mit Jonathan vergingen nur äußerst zäh. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Jonathan war immer genau dort, wo ich auch war. Er hatte nicht untertrieben, als er mir gesagt hatte, dass er mich in den nächsten Tagen keine Sekunde allein lassen würde. Mit Argusaugen überwachte er jeden meiner Schritte und hätte mich wahrscheinlich auch noch auf die Toilette begleitet, wenn ich ihn nicht davon gescheucht hätte. Mir kam es so vor, als würde mich Jonathan mittlerweile nicht mehr nur noch davon überzeugen wollen, dass er der Richtige für mich war, es kam mir eher wie eine Art besessener Zwang vor – als ob ich davonlaufen würde, wenn er mich nicht so schnell wie möglich von seiner Meinung überzeugen konnte. Doch im Moment war es wahrscheinlicher, dass ich davonlief, weil ich mich so von ihm unter Druck gesetzt fühlte. Einfach alles war nach und nach aus dem Ruder gelaufen. Ich wusste, dass jeder kleine Kuss, jede Berührung und jedes liebe Wort nicht aus Zuneigung zu mir geschahen, sondern im Prinzip nur auf das ein und dasselbe Ziel hinauslief. Und ich war mir nicht sicher, ob ich das so wollte. Ich wusste nicht, ob ich es wollte, dass mir jemand beweisen musste, dass er der Richtige für mich war. Ich wollte es selbst entscheiden. Ich wollte es selbst erkennen. Ich wollte es selbst fühlen.

Doch Jonathan nicht mehr zu verletzen war nun zur obersten Priorität für mich geworden und so spielte ich dieses Spiel einfach mit. Ich ertrug seine Zärtlichkeiten mit einem gespielten Lächeln. Ich konnte nicht anders. Es musste einfach sein, obwohl ich ganz genau wusste, dass hier etwas gründlich falsch lief. Nur leider war mir noch nicht ganz klar, mit wem hier eigentlich nicht mehr alles in Ordnung war. Mit mir. Oder mit Jonathan.

Gerade saß ich in unserem Gemeinschaftsraum zusammen mit meinen Freundinnen und – natürlich – Jonathan und brütete über den verflixt schweren Verwandlungshausaufgaben. Dieses Fach würde mich früher oder später noch in den Wahnsinn treiben, das wusste ich ganz genau – wenn Jonathan das nicht schon viel früher geschafft hatte.

Ich überkreuzte die Beine und biss mir auf die Lippe. Ich musste schon seit einer ganzen Weile zur Toilette, doch ich hatte es mir bis jetzt verkniffen, denn ich konnte bereits Jonathans missbilligenden und zugleich prüfenden Blick auf mir spüren, als ob ich mich sofort zu einer Schandtat aufmachen würde, wenn er mal gerade zwei Sekunden nicht hinsah.

In den letzten Tagen war er richtig überfürsorglich geworden. Manchmal hatte ich allerdings das Gefühl, dass er schon längst nicht mehr so war, weil er mich einfach liebte und um mich herum sein wollte, sondern es kam mir so vor, als würde er denken, dass ich sofort aufspringen und etwas Verbotenes tun würde, wenn er mich nur mal zu lange aus den Augen ließ. Unbewusst schüttelte ich den Kopf. Wie verrückt.

„Ich muss mal zur Toilette“, stöhnte ich jetzt. Ein paar Köpfe meiner Mitschüler drehten sich überrascht zu mir und ich versank in meinem Sessel. Das war wohl ein wenig lauter als beabsichtigt.

Ich sah, wie Jonathan erstaunt den Kopf hob und mich ansah. Nur für den Bruchteil einer Sekunde. Dann wandte er sich wieder seiner Arbeit zu. „Dann geh.“, sagte er und klang ziemlich uninteressiert. Verblüfft starrte ich ihn an. Kein prüfender Blick? Kein „Aber beeil dich, Lily.“?

Immer noch vollkommen entgeistert erhob ich mich von meinem Sessel und lief mit leichtfüßigen Schritten in Richtung Porträtloch. Ich konnte die Freiheit schon fast schmecken!

Oh, Freiheit! Oh, du süße, süße Freiheit! Lily Evans hat dich wieder!

„Ach, und Lily?“

Verdammt. Ich sagte ja fast.

Ich stoppte und drehte meinen Kopf zu Jonathan, der mich mit hochgezogenen Augenbrauen prüfend ansah. „Ja?“, fragte ich leise, obwohl ich genau wusste, was kommen würde.

„Beeil dich.“ Und dann hatte er den braunen Haarschopf wieder in seinen Hausaufgaben vergraben.

Ich seufzte und sah gerade noch, wie Michelle die Augen verdrehte, als ich auch schon mit schweren Schritten aus dem Gemeinschaftsraum gestampft war. Beeil dich. Pah. Wenn ich nicht so dringend zur Toilette gemusst hätte, wäre ich jetzt extra in einem Schneckentempo gelaufen, nur um ihn zu ärgern. Ha! Man, war ich böse.

Doch mal ernsthaft: was bildete Jonathan sich bloß ein? Dachte er denn wirklich, ich würde mir das gefallen lassen, wenn er ständig um mich herumtänzelte, als wäre ich noch ein Kleinkind und sein persönliches Eigentum?

Die Antwort war: Ja. Das tat ich. Und ich kam mir so dumm vor. So wahnsinnig dumm.

Ich wusste nicht, was geschehen war; wie die Beziehung zwischen mir und Jonathan zu so einem Fiasko werden konnte. Als wir nur Freunde waren, hatten wir uns noch so gut verstanden, doch seit dem Zeitpunkt, in dem wir zusammen kamen, war einfach alles aus dem Ruder gelaufen und mir war, als würde mir gerade etwas äußerst Entscheidendes entgehen.

Auf meinem Rückweg schlenderte ich eher gemächlich zu meinem Turm zurück. Ich hatte es wirklich nicht eilig, so schnell wieder zurück zum Turm zu gehen und für diese paar Minuten Ruhe und Frieden würde ich auch Jonathans unausweichliches Gemeckere in Kauf nehmen. Leise begann ich vor mich hinzusummen, als ich den eher schwach beleuchteten Korridor entlanglief.

Plötzlich hörte ich ein seltsames Geräusch. Eine Art Quietschen. Nur für den Bruchteil einer Sekunde. Ich wurde panisch und tastete nach meinem Zauberstab, der... Verflucht.

Ich hatte ihn im Gemeinschaftsraum liegen lassen. Das konnte ja wieder einmal nur mir passieren! Das hieß, ich war nun vollkommen auf meine Körperkraft angewiesen, wenn es hart auf hart kam. Ich nickte grimmig und ballte angriffsbereit meine Hände zu Fäusten.

Oh, ja! Diesen Jemand würde ich mit meiner unheimlichen, unkontrollierbaren Kraft zu Boden zwingen und – quietsch.

Ich kreischte laut auf, ruderte mit den Armen wie ein aufgescheuchtes Huhn und wollte gerade wie ein kleines Mädchen um mein Leben rennen, als sich plötzlich eine Hand über meinen Mund schob und ich in eine dunkle Kammer gezerrt wurde.

Mein Herz pochte mir bis zum Hals. Ich wurde gerade entführt, das war mir sofort klar. Entführt! Und ich konnte in der Dunkelheit nicht einmal erkennen, wer mich da mit sich geschleppt hatte. Vielleicht Todesser. Oder vielleicht einer dieser ekligen Dementoren, die das Zauberergefängnis Askaban bewachten. Vielleicht war er gekommen, um mich zu holen! Er wusste bestimmt ganz genau, was ich Jonathan angetan hatte und nun wollte er mich holen, damit ich mein Leben lang in einer muffigen Zelle vor mich hin modern konnte...

Mist, Mist, Mist. Ich wusste nicht, wie man einen Dementor bekämpfte und meine Schreie wurden immer noch durch die Hand auf meinem Mund erstickt und so tat ich das Erstbeste was mir in meiner Not einfiel - ich biss dem stinkigen Dementor in die Hand. Mein Angreifer schrie auf, ließ mich los und ich nutzte die Chance und schlug in der Dunkelheit wie wild um mich. Doch fast augenblicklich schlossen sich wieder zwei starke Arme um meinen Körper und hielten mich so fest, dass ich völlig unbeweglich war. „Weg von mir, Dementor!“, keuchte ich.

Ich hörte ein leises und angenehmes Lachen und schluckte kurz. Konnten Dementoren lachen? Ich wand mich in den Armen, voller Panik, dass ich es vielleicht mit einem verrückt gewordenen Dementor zu tun hatte, doch ich wurde in einem festen Klammergriff gehalten und so waren Bewegungen zwecklos.

„Lily, verdammt nochmal, beruhig dich.“, zischte mein Angreifer jetzt. Stopp mal. Diese Stimme kannte ich doch. „Ich bin es nur – James.“ Ha! Ich wusste doch, dass ich die Stimme kannte. Merlin sei Dank. Kein Dementor. Es war nur James. Moment mal... nur James?

„Was soll das, du Vollidiot?“, schimpfte ich wütend und versuchte ihn zu schlagen, was sich als etwas schwierig gestaltete, da er mich erstens, noch immer in seinem festen Griff hielt und ich zweitens, in dieser Finsternis kaum erkennen würde, wohin ich schlug. Bei meinem Glück würde ich noch die Wand treffen und mir die Hand brechen.

„Du hast mich zu Tode erschreckt! Und lass – mich – endlich – los!“ Ich versuchte mich aus seinem Griff herauszukämpfen, doch er reagierte wieder einmal viel zu schnell für mich und auf einmal hingen meine Beine in der Luft und ich spürte den kalten Felsen gegen meinen Rücken. Ich stöhnte. Irgendwie hatte ich das dumpfe Gefühl, als würde es ihm so langsam wirklich Spaß machen, mich in Situationen zu bringen, in denen er die vollkommene Kontrolle über mich hatte. So wie jetzt gerade mit seinem Körper gegen meinen. Das wirklich Beunruhigende daran war aber, dass mich das weniger störte, als es eigentlich sollte.

„Hör mir jetzt zu“, sagte er ungeduldig und obwohl ich ihn nicht sehen konnte, ahnte ich schon, wie nah er mir gerade war, als sein warmer Atem über mein Gesicht strich. Er hatte mich mit den Händen unter meinen Kniekehlen gefasst und sein Oberkörper presste meinen gegen die Steinwand. Eine Gänsehaut lief über meinen Körper. Gezwungenermaßen legte ich die Hände auf seine Schultern. Natürlich nur um mich besser halten zu können. Was denn sonst.

„Was willst du?“, fragte ich seufzend und wünschte mir, etwas mehr erkennen zu können, als die bloße Dunkelheit. „Ich dürfte eigentlich überhaupt nicht hier sein.“ Es stimmte. Ich durfte nicht hier sein. Das war nicht richtig. Hatte ich mir nicht selbst gesagt, dass ich Jonathan nun nicht mehr verletzen wollte? Und das hier würde ihn garantiert verletzen. Merlin, es würde ihn umbringen, wenn er über die gesamte Beziehungvon James und mir Bescheid wüsste. Auch wenn ich es nur für ihn tat.

„Und damit wären wir auch schon bei meinem Punkt“, zischte James ärgerlich und mit einem Zucken stellte ich fest, dass seine Lippen direkt an meinem Ohr lagen. „Warum darfst du nicht hier sein, Lily? Mal ganz abgesehen davon, dass du hier mit mir in einer dunklen Besenkammer bist, wo doch dein Freund im Gemeinschaftsraum sitzt.“ Er hielt kurz inne und ich hätte schwören können, dass er gerade bestimmt grinste, doch bevor ich etwas sagen konnte, sprach er auch schon weiter.

„Wo zum Teufel nochmal steckst du? Ich hab dich die letzten Tage über nicht gesehen und wenn, dann war er bei dir und du hast mich nicht einmal angesehen!“ Er war enttäuscht, das konnte ich ganz genau sagen, auch wenn ich ihn nicht ansehen konnte. Die seltsame Verzweiflung, die in seiner Stimme lag und die stumme Bitte, ihm doch bitte zu erklären, was hier vor sich ging, war unüberhörbar. Und mit einem Mal war ich froh, dass ich ihn nicht sehen konnte. Ich würde sein verletztes Gesicht nicht ertragen können. Auch wenn ich ein wenig... überrascht war, dass er so empfand.

„Weißt du, Lily, für gewöhnlich sagt man vorher ab, wenn man nicht zum Unterricht erscheint.“

„Ich... ich konnte nicht.“, murmelte ich leise.

„Was meinst du damit, du konntest nicht?“

„Ich meine... ich durfte nicht.“

„Du durftest nicht?“ Er klang jetzt höchst überrascht. Und skeptisch.

Ich nickte und merkte dann, dass er mich ja überhaupt nicht sehen konnte. „Ja“, flüsterte ich deshalb. „Ich hab – ich hab Jonathan etwas gesagt, das er nicht so gern hören mochte und jetzt hat er beschlossen soviel Zeit wie nur möglich mit mir zu verbringen, um mir das... das Gegenteil zu beweisen.“ Ich bewegte mich unruhig. Und mit einem Mal war es seltsam still. James sagte nichts; das Einzige, was ich hörte, waren seine gleichmäßigen Atemzüge direkt neben meinem Gesicht. Doch ich konnte es in seinem Hirn förmlich rattern hören. Ich hob eine Hand von seiner Schulter, um ihm durch sein Haar streichen, ich wusste auch nicht warum, aber ich verspürte auf einmal den Drang danach, doch da begann er plötzlich zu sprechen und meine Hand fiel schlaff zurück auf seine Schulter. „Er hat dich keine Sekunde aus den Augen gelassen“, stellte er fest und ich hörte die unterdrückte Wut in seiner Stimme. „So ein Bastard.“

Halbherzig schlug ich ihm gegen den Arm, doch er beachtete es nicht; noch immer hielt er mich den Händen unter meinen Kniekehlen fest und so langsam begannen meine Beine zu kribbeln.

„Er ahnt etwas“, meinte James ruhig und ich schnappte erschrocken nach Luft. Er ignorierte das. „Er ahnt, dass etwas nicht stimmt und jetzt behält er dich ständig im Auge, um es herauszufinden. Er spioniert dir hinterher.“ James’ Schlussfolgerung klang so beängstigend logisch, dass ich beinahe daran geglaubt hätte – wenn ich es selbst nicht viel besser gewusst hätte. „James, nein“, widersprach ich ihm energisch, bevor er sich in irgendwelchen haarsträubenden Theorien verlor. „Das ist es nicht. Er ahnt nichts.“

„Aber –“

„Das ist es nicht.“ Meine Stimme war eindringlich und ein bisschen genervt. Konnte er es nicht einfach auf sich beruhen lassen?

„Aber was ist es dann?“, fragte er ungläubig und meine Hand verkrampfte sich nervös in seiner Schulter. Ich wusste, dass er es merkte, aber er sagte nichts.

„Es ist... einfach so. Ist es so ungewöhnlich, dass Jonathan Zeit mit seiner Freundin verbringen möchte?“

James schnaubte. „Natürlich nicht.“ Seine Stimme triefte vor Sarkasmus und ich seufzte ungeduldig. Ich wusste ganz genau, dass James wissen wollte, was es mit Jonathans plötzlicher Überwachung auf sich hatte, doch ich konnte es ihm einfach nicht sagen. Schließlich ging es ihn auch überhaupt nichts an. Und außerdem –

„Lily?“ Ich erschrak, als ich hörte, wie brüchig seine Stimme auf einmal klang. Es hatte nichts mehr von seinem Sarkasmus, er klang jetzt fast... unsicher. Es machte mir Angst. So kannte ich James Potter nicht. „Ja?“, flüsterte ich dennoch.

„Sag mir das... nächste Mal bitte, wenn du mich ignorierst. Oder wenn du nicht mit mir sprechen darfst. Ich bin in den letzten Tagen beinahe verrückt geworden vor Sor –“ Er hielt inne und verstummte, als würde er denken, er hätte schon zuviel gesagt. Und das hatte er auch. Doch mein Herzschlag war so laut und so schnell, dass weitersprechen sowieso zwecklos gewesen wäre. Ich lachte ungläubig auf, um die peinliche Situation zu überspielen. „Hast du mich etwa vermisst, James Potter?“, fragte ich zweifelnd und war überrascht zu hören, wie ihm kurz der Atem stockte. Und dann sprach er ziemlich schnell.

„Nein, hab ich nicht, ich –“

„Oh Merlin!“ Ich schlug mir die Hand vor den Mund und musste ein Kichern unterdrücken. „Du hast mich vermisst!“

„Das ist Unsinn, ich –“

„Du hast dir Sorgen um mich gemacht!“

„Lily, lass das, ich habe nicht –“

„Du möchtest mich heiraten und viele kleine Kinder mit mir!“

„Ich – was?“

Ich kicherte in die Dunkelheit hinein, stoppte aber abrupt, als sich James’ Finger krampfhaft in meine Beine drückten. Überrascht zog ich die Augenbrauen nach oben.

„James“, sagte ich, tastete nach seinem Gesicht und legte meine Hand auf seine Wange. Sie war wahnsinnig warm und ich vermutete, dass ihm gerade das Blut in den Kopf geschossen war. „Reg dich ab. Das war nur ein Scherz.“

Er drehte das Gesicht von meiner Hand weg und schnaubte. „Das ist nicht komisch“, knurrte er und ich kicherte wieder. Und plötzlich, ohne wirklich darüber nachzudenken oder auf die vorwurfsvolle Stimme in meinem Kopf zu hören, die mich beschwor, mein Schicksal nicht unnötig herauszufordern, legte ich meinen Kopf auf James’ Schulter und sog den vertrauten Duft seiner Haut ein. Er ließ es geschehen und ich hörte, wie er schwer ausatmete. Ich dagegen schmiegte mein Gesicht gegen seinen Hals und mein Herz zog sich krampfhaft zusammen, weil ich genau wusste, dass das hier falsch war und trotzdem konnte ich nicht anders, als mich so nah wie möglich an ihn zu pressen. Ich lächelte. Und es war das erste Mal seit Tagen, dass es nicht vorgespielt war.

Vielleicht tat ich es aus dem Grund, weil ich insgeheim wusste, dass nicht James derjenige war, der mich vermisst hatte. Sondern ich ihn. Ein kleines bisschen.

Es war unheimlich. Ich hatte von meinen ganzen sieben Schuljahren nur in den letzten Tagen Zeit mit James Potter verbracht und doch kam es mir so vor, als würde ich ihn schon in - und auswendig kennen, so wohl fühlte ich mich in seiner Nähe und so furchtbar war seine Abwesenheit. Doch andererseits handelte er dann manchmal wieder so geheimnisvoll und unerklärlich, dass es mir so vorkam, als würde ich in Wahrheit nur ein ganz kleines Stück, den minimalsten Teil, der den Menschen James Potter ausmachte, wirklich kennen. Er war wie ein Buch, das nur hin und wieder geöffnet war und dessen Seiten man erst mit Geduld entziffern musste, ehe man sie verstand. Doch die meiste Zeit war es verschlossen und man konnte nur ahnen, was sich darin verbarg.

Ich seufzte. Es war unerträglich für mich, zu wissen, dass ich wohl nie verstehen würde, wie James Potter tatsächlich tickte.

Ich bewegte meinen Kopf etwas und auf einmal streiften meine Lippen James’ Hals und ich konnte praktisch fühlen, wie er erstarrte. Dann und ohne Vorwarnung bewegte er sich ganz hastig, ich hörte nur ein gemurmeltes „Lass dich jetzt runter“ und im nächsten Moment hatte er mich von seinem Griff befreit und ich wurde unsanft auf den Boden gesetzt. Pech für mich, dass meine Beine eingeschlafen waren und ich in einem ohrenbetäubenden Gepolter und mit voller Wucht auf den Boden knallte und dabei noch – in dem Versuch, mich irgendwo festzuhalten – einen Putzeimer mit mir genommen hatte, der mir jetzt mit einem lauten Knall auf den Kopf fiel.

„Au“, jammerte ich leise und hob eine zittrige Hand an meinen schmerzenden Kopf. Die Tränen schossen mir in die Augen. Ich hörte ein Rascheln und im nächsten Augenblick wurde die kleine Kammer von einem schwachen Licht erhellt und ich sah, wie James seinen leuchtenden Zauberstab direkt auf mich richtete und mich besorgt musterte.

„Verdammt, Lily“, fluchte er und kniete sich direkt vor mich. „Hast du das jetzt etwa extra gemacht?“

Wütend funkelte ich ihn an und blinzelte die aufkommenden Tränen weg. „Natürlich, ich lasse mich immer zum Spaß auf den Boden fallen, Potter!“, fauchte ich ärgerlich. „Trottel.“, setzte ich sauer hinterher. Ich versuchte, mich aufzurichten, doch das gestaltete sich als etwas schwierig. Ich fühlte mich, als hätte ein Hippogreif stundenlang auf meinem Kopf herumgepickt und als ich mich ganz langsam erhob, wurde mir ein wenig schwindlig. Also ließ ich es bleiben. Denn noch peinlicher, als in James’ Gegenwart auf den Hintern zu fallen, war ganz klar mich vor ihm übergeben zu müssen.

„Oh Merlin... Au. Ich hasse Putzeimer. Ich fühle mich, als wäre mein Kopf gespalten.“, beklagte ich mich stattdessen und sah wie James mich angrinste. Oh ja. Ich würde auch lachen, wenn ich sehen würde, wie jemandem von einem Putzeimer das Hirn zertrümmert wird.

„Komm schon, Lily, sei nicht so melodramatisch. Ich hab schon viel Schlimmeres erlebt, als einen Putzeimer auf den Kopf zu bekommen.“, sagte er und ich merkte ganz genau, dass er versuchte, ein Lachen zu unterdrücken. Ich funkelte ihn wütend an. Blöder, quidditchspielender Idiot. „Und schau mich an, ich lebe trotzdem noch.“

Ein Schnauben war meine Antwort. „Nur weil dein Schädel härter ist als andere, heißt das noch lange nicht, dass es mir genauso geht.“

Er grinste. „Bei deinem Dickkopf wäre ich mir da eigentlich nicht so sicher.“

Meine Augen verengten sich zu Schlitzen, doch ich beschloss, dass er es nicht wert war, sich aufzuregen und deshalb wollte ihn jetzt vollkommen ignorieren und mit meinem letzten bisschen Würde, das mir noch geblieben war, versuchte ich mich so arrogant wie möglich aufzurichten und ihn dann einfach hier zurückzulassen. Dann würde er schon sehen, was er davon hatte. Unglücklicherweise hatten sich meine Beine dazu entschieden nicht mit mir zu kooperieren und nach dem ersten Versuch aufzustehen, plumpste ich geradewegs unsanft zurück auf den Boden und stöhnte ärgerlich auf. James starrte mich noch immer mit einem amüsierten Gesichtsausdruck an und wenn ich die Kraft gehabt hätte, hätte ich ihm sein dämliches Grinsen aus dem Gesicht geschlagen.

„Bleib sitzen“, ordnete er jetzt auf einmal an. Na klar. Als ob ich auch eine andere Wahl gehabt hätte. Und gerade als ich ihm das sagen wollte, mit ein paar kleinen Beleidigungen als Accessoire hatte er mich mit einer Hand unter mein Kinn gefasst und die warmen Finger seiner anderen Hand strichen vorsichtig über die Stelle, an der mich der teuflische Putzeimer getroffen hatte. Und natürlich blieben mir meine Worte im Hals stecken. Verfluchter Potter und seine warmen, ablenkenden Finger. „Du wirst eine ganz schöne Beule bekommen“, meinte James, als er meinen Kopf untersuchte und mir sanft die Haare aus der Stirn strich. Wow. Für diese Erkenntnis hatte er wirklich einen Preis verdient. „Vielleicht hast du sogar eine Gehirnerschütterung.“

Er sah mich so intensiv und besorgt an, wie es in dem schwachen Zauberstablicht nur möglich war, dass ich errötete. Die sarkastische Bemerkung, die mir bis vor ein paar Sekunden noch auf der Zunge gelegen hatte, hatte sich aufnimmerwiedersehen von mir verabschiedet und alles, wozu mein Verstand und mein Mund in dieser Situation noch fähig waren, war: „Ähm... Ugh... Ah...“

Verdammt. Jetzt dachte er sicherlich, dass der Schlag auf den Kopf all meine Gehirnzellen zerstört hatte.

„Was ist? Hast du Schmerzen?“, fragte er alarmiert und ich nickte nur erleichtert. Das war die einfachste Erklärung und außerdem vertraute ich meinem Mund nicht mehr.

James seufzte und besah sich noch einmal meinen Kopf. „Ich würde dich ja zu Madam Pomfrey bringen, aber wir waren vor kurzem erst wegen meiner gebrochenen Nase bei ihr. Wenn du jetzt auch noch mit einer Beule antanzt, denkt sie wahrscheinlich noch, dass wir versuchen, uns gegenseitig umzubringen.“ Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht und ich hielt den Atem an, als seine warmen Finger wieder meine Stirn berührten. Mein Gesicht brannte und ich war mir sicher, dass er die Hitze spüren konnte, die von meinem Gesicht ausging. Nicht zu vergessen, dass ich wahrscheinlich gerade aussah wie eine Tomate mit Haaren.

„Deshalb können wir dich leider nur provisorisch behandeln.“, fuhr er leise fort. „Du hast Glück, dass Heiler Potter zur Stelle ist und dein hübsches Köpfchen wieder heile machen kann.“ Er sprach mit mir, als wäre ich ein Kleinkind und ich funkelte ihn ärgerlich an, während er nur grinste. Eingebildeter Idiot. Und dann, noch bevor mein Verstand schalten konnte, – nicht, dass er mich jemals aufgehalten hätte - hatte sich James zu mir vorgebeugt und küsste mich zärtlich auf die Stelle, an der mich der bescheuerte Eimer getroffen hatte. Mein Herzschlag beschleunigte sich, und auf einmal bekam ich das wieder zurück, was ich die letzten Tage über verloren geglaubt hatte. Mir wurde plötzlich klar, dass ich nicht James vermisst hatte. Sondern das warme Gefühl. Das Gefühl, das sich jetzt gerade in mir ausbreitete.

„Da“, sagte James, zog sich von meinem Gesicht zurück und wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich gesagt, dass er mich gerade liebevoll ansah. „Das hat meine Mum immer gemacht, wenn ich –“

James stoppte abrupt und sah mich entgeistert an; ich dagegen war immer noch in einer Art Trance und anscheinend hatten sich noch nicht genügend Gehirnzellen zurückgebildet, um das zu verhindern, was ich gerade vorhatte. Ich legte meine Hand in seinen Nacken und mein anderer Arm schlang sich um seine Hüfte. Natürlich. Ich hatte ja sowieso schon die Kontrolle über meinen Mund und meinen Verstand verloren, warum dann auch nicht noch über meine beiden Arme? Ich hatte ja schließlich noch andere Körperteile.

„James...“, flüsterte ich und beugte mich langsam zu ihm nach vorne. Die schwachen Lichtstrahlen seines Zauberstabes tanzten in seinen Augen und als würde er mich magnetisch anziehen, lehnte ich mich immer weiter zu ihm und sog wieder seinen vertrauten Duft ein. Wie unglaublich gut er roch. Nach Sommer. Und Regen.

„James...“, hauchte ich wieder und er starrte mich wie hypnotisiert an, machte aber keine Anstalten näher zu rücken. „Ja?“, hörte ich wie er zögernd und mit heiserer Stimme fragte. In seinen Augen lag die pure Unsicherheit.

„Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du wirklich schöne Augen hast?“

Ach. du. heiliger. Merlin.

Schöne Augen? Schöne Augen??

Ich konnte es nicht fassen. Wo kam denn das schon wieder her?

Etwas Besseres konnte mir ja nicht einfallen. Und dann musste ich diese Peinlichkeit auch noch – von allen Menschen auf der Welt – gerade zu James Potter sagen!

Wo war bitte das nächste Loch, in das ich mich verkriechen konnte, um darin zu sterben?

Die Worte waren einfach so aus meinem Mund gesprudelt, ehe ich sie aufhalten konnte. Ich hatte aus einem Impuls heraus gehandelt. Oh Merlin, was war denn nur mit mir los?

Ich schluckte.

Doch meine Worte waren nichts gegen James’ Reaktion. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, genau in der Sekunde, in der die Worte gesprochen waren, doch trotzdem überrumpelte mich sein Verhalten völlig.

Er blinzelte mich einen Augenblick lang verwirrt an, sein Gesicht wurde unsicher und für den Bruchteil einer Sekund hätte ich schwören können, dass er dabei war, mich anzulächeln, doch dann wurde seine Miene auf einmal hart. Kalt. Und ich erschrak beinahe. Er löste meine Hände von seinem Körper und schob mich von sich weg. Ein Stich durchfuhr mich. Vielleicht war es der Schmerz der Abweisung. Ich war mir nicht sicher. Aber es tat weh.

„Vielleicht solltest du doch zu Madam Pomfrey.“, sagte er mit ausdrucksloser Miene, rückte von mir weg und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du redest wirr.“ Seine Stimme war abweisend, doch ich konnte ganz genau hören, wie sie bebte.

Ich verstand es einfach nicht mehr. Ich verstand ihn nicht. Und es machte mich verrückt.

Ich wusste, dass ich Mist geredet hatte, aber sein Verhalten konnte ich mir trotzdem nicht erklären. Wieso wurde er von der einen Sekunde auf die andere nur wieder so wahnsinnig seltsam? Wieso tat er im ersten Augenblick noch so, als würde er sich um mich sorgen und im nächsten schien es fast schon wieder so, als würde er mich hassen?

Wieder einmal stellte ich mir die Frage, über die ich schon so oft nachgedacht hatte:

Wer war James Potter?
Look after my heart. I've left it with you, Edward Cullen.
***
James Potter rocks my world.

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Beitragvon TNG*Monii » Sa 26 Apr, 2008 21:20

es geht weiter *freu*

ich find die FF immer noch toll :) schnell weiter schreiben ;)
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Ginny100
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Beitragvon Ginny100 » Sa 03 Mai, 2008 21:35

Wohhooo ich kann wie immer sagen weiter!
Ich finde es toll das es weiter geht!

Jonathen ist ja richtig nervig.
Aber James ist sau süß wie er sich um lily sorgt.
Ich bin gespannt wies weiter geht

LG Ginny100
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kleinermagier
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Beitragvon kleinermagier » Sa 03 Mai, 2008 22:40

waaaas? nur 2 monate pause zwischen zwei kapiteln? :shock: ich bin zutiefst geschockt, da komm ich ja jetzt kaum noch hinterher :P

wieviele kapitel haste denn noch geplant?
freu mich auf jeden fall, dass es so schnell (..) weitergeht und bin ziemlich gespannt, wie du´s ausgehen lässt :)
lg

Mausii
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Beitragvon Mausii » Di 20 Mai, 2008 18:28

ui ein neuer teil :)
wieder einmal total toll geworden.
und der James ist i.wie total süß :D

hoffentlich gehts 'bald' weiter ;)

*Haramis*
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Beitragvon *Haramis* » So 25 Mai, 2008 18:16

hey Riley!

ich habe heute in einem dreistundenmaraton deine ganze geschichte durchgelesen! sie ist einfach nur mitreissend, spannend und unglaublich toll geschrieben. absolute suchtgefahr!

ich hoffe es gteht bald weiter...

liebe gruesse

Hara
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Beitragvon Ginny94 » Do 21 Aug, 2008 18:44

hey
ich finde dein FF einfach nur der Hammer !!
Du hast echt ne begabung zum Schreiben
....
ich hoffe es geht bald weiter , aber wie ich seh , hast du schon lange kein neuen chap oder wie man dazu sagt xD erstellt :( **traurig binz**
naja auf jeden Fall bin ich gespannt wie es weiter geht ...falls es weiter geht ;)

LG Ginny
»I´m lila«

Mausii
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Beitragvon Mausii » Sa 17 Jan, 2009 03:41

Hm, geht es hier noch einmal weiter? Fände echt schade wenn das jetzt einfach so in vergessenheit geraten würde.
Dein letzter Teil ist ja schon fast ein Jahr her :O
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