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[HP] Lily Evans und die verbotenen Leben (29)

Riley
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Beitragvon Riley » So 08 Jul, 2007 21:40

Hey Tonx,

ich verfolge deine Fanfiction jetzt auch schon seit einer Weile. Ich muss sagen, dass sie mir wirklich ganz gut gefällt. Du hast einen sehr angenehmen Schreibstil - kaum Fehler, lässt sich also sehr flüssig lesen und deine Kapitellängen sind auch in Ordnung.

Auch die Geschichte an sich gefällt mir gut. Ich muss sagen, dass die meisten L/J FFs natürlich an Reiz verlieren, wenn Lily und James zusammengekommen sind, aber das ist bei dir nicht so, da der Humor, die Spannung und auch die schönen, liebevollen Momente zwischen Lily und James da sind, die ich so sehr liebe.

Ich bin also schon gespannt wie es weiter geht und werde auf jeden Fall dranbleiben!
Look after my heart. I've left it with you, Edward Cullen.
***
James Potter rocks my world.

Anna Valerious
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Beitragvon Anna Valerious » So 08 Jul, 2007 23:01

ja lily tut mir ehct leid.... aber das ende verstehe ich nicht so ganz... wieso sie sich weggedreht hat... naja ich hoffe dass ich es mit dem nächsten kapitel versteh :wink: aber ansonsten wie immer gut^^
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Tonx
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Lily Evans und die verbotenen Leben

Beitragvon Tonx » Mo 16 Jul, 2007 16:23

Unerwarteter Besuch
Als Lily gegen fünf Uhr zum hundertsten Male aufwachte, beschloss sie aufzustehen. Vorsichtig stieg sie aus dem Bett und unterdrückte ein Stöhnen. Noch immer tat ihr alles weh vom gestrigen Tag. Langsam erhob sie sich und lief hinüber zu dem Stuhl über dem ihr Pullover hing.
Dann drehte sie sich um und betrachtete den friedlich schlafenden James. Seine dunklen Haare waren noch zerzauster und unordentlicher als sonst und ein Lächeln huschte über Lilys Gesicht, als er sich leise vor sich hingrummelnd umdrehte.
Lily schlüpfte durch die Tür und schlich hinunter ins Wohnzimmer. Sehr zu ihrer Überraschung fand sie Sirius auf dem Sofa schlafend vor. Etwas irritiert blieb sie stehen, als sie ein Ziehen an ihrer Jeans spürte und auf den Boden sah. Die kleine Hauselfe Belly hielt ihr eine Tasse Tee hin, die Lily mit einem dankbaren Lächeln entgegen nahm.
Wieder war sie erstaunt von den außergewöhnlichen Fähigkeiten der kleinen Kreaturen, als sie Belly hinterher sah, die wieder in die Küche verschwand.
Lily setzte sich in einen Sessel und starrte den schlafenden Sirius an. Er atmete ruhig und doch konnte sie immer wieder sehen, wie seine Gesichtsmuskeln leicht zuckten.
Sie fragte sich, ob sich er und Patricia am gestrigen Abend wohl noch gestritten hatten. Weiter kam sie jedoch nicht, denn wieder kam Belly herbeigewuselt und streckte Lily Zettel und Stift entgegen.
„Falls Ihr eine Nachricht hinterlassen wollt, Miss“, flüsterte sie leise.
„Vielen Dank“, antwortete Lily milde lächelnd. „Du bist wirklich eine außergewöhnlich kluge Hauselfe.“
Die kleine Elfe verbeugte sich verlegen und eilte wieder so leise davon, wie sie gekommen war.
Lily setzte die Feder an und überlegte. Belly hatte richtig erkannt, dass Lily so schnell wie möglich nach Hause wollte. Dann würde sie natürlich eine Nachricht für die Anwesenden hinterlassen. Aber sollte sie James auch einen Brief schreiben?
Sie überlegte. Ihr war nicht wohl bei dem Gedanken, dass sie ihn nach der gestrigen Situation erst wieder zu Hause bei ihren Eltern sehen würde.
Zuerst schrieb sie also die Notiz für die anderen, dass sie bereits zu Hause war und es ihr gut geht. Nach einigem Überlegen rang sie sich dazu durch James folgende kurze Nachricht zu hinterlassen:

James,
ich würde mich gerne vor Mittwoch noch einmal mit dir treffen. Schick mir bitte eine Eule.
Lily

Dieser „Brief“ war fast etwas zu nichts- sagend, aber Lily wollte nach Hause und vielleicht noch etwas schlafen.
Sie wollte sich gerade erheben, als ihr auffiel, dass Sirius wach war und sie beobachtete.
„Morgen“, sagte sie leise.
Sirius nickte ihr zu, rieb sich die Augen und setzte sich hin. Lily sah ihn fragend an, doch Sirius machte keine Anstalten etwas zu erklären.
„Warum hast du hier unten geschlafen?“, fragte Lily ihn schließlich.
„Wir haben uns nicht gestritten oder so was, falls du das denkst“, kam es von ihm wie aus der Pistole geschossen.
„Und warum hast du dann hier unten geschlafen?“, hakte sie verwundert nach. Sirius rückte etwas unruhig auf seinem Platz hin und her, was Lily äußerst erstaunte. Er war nicht der Typ, der schnell unruhig wurde.
„Warum willst du das so genau wissen?“, gab er etwas patzig zurück und wich ihrem Blick aus. Lily lachte leise.
„Ich habe mich nur gefragt, was um Himmels Willen dich davon abhält bei Patricia zu schlafen“, antwortete sie ruhig und beobachtete ihn scharf.
„Bett war unbequem“, meinte Sirius knapp. Wieder lachte Lily, merkte aber, dass nicht viel zu machen war und beschloss es auf sich beruhen zu lassen.
Sie erhob sich, legte die beiden Zettel auf den Tisch (den an James hatte sie gefaltet), winkte Sirius, der ihr etwas irritiert hinterher starrte und trat hinaus in die klirrende Kälte. Da es Dezember war, war es noch stockdunkel und so apparierte Lily, sobald sie wenige Schritte vom Eingang zum Haus der Curlys entfernt war, sofort in ihr eigenes Zimmer.
Dort stand sie erst eine Weile unschlüssig herum, schüttelte dann kurz den Kopf und legte ihren Mantel ab. Die mühe Schal und Schuhe ebenfalls auszuziehen machte sie sich nicht mehr, sondern ließ sich ein ihrem Sitzsack nieder, der nahe der Heizung stand und dachte nach.
Sie wusste nicht recht, was sie James eigentlich sagen wollte. Sie wusste nur, dass da irgendetwas in ihr war, was an ihr knabberte und ihr langsam das Vertrauen an ihm nahm.
Sie wusste nicht, warum sie so plötzlich Angst davor hatte ihn zu verlieren. War es um sie schon so schlimm bestellt? Sie hatte Angst, dass er sich nur das nehmen wollte von ihr, was er all die Jahre haben wollte und doch hasste sie sich dafür, so von ihm zu denken.
Aber sie konnte sich nicht helfen.

Die Zimmertür flog auf und Lily schreckte hoch. Ob sie gerade geschlafen, nachgedacht oder gedöst hatte – sie wusste es nicht.
Ihre Mutter sah sie etwas überrascht an.
„Ich dachte, du wolltest erst heute Morgen wiederkommen“, sagte sie, strich ihrer Tochter aber zur Begrüßung liebevoll durchs Haar, nachdem sie ein paar frisch gewaschene Kleider auf Lilys Bett gelegt hatte.
„Es ist doch morgen oder?“, meinte Lily nur und erhob sich, um ihrer Mutter hinunter in die Küche zu folgen.
Den ganzen Tag über wartete Lily auf eine Nachricht von James, doch nichts kam. Sie machte sich langsam etwas Sorgen, ob sie ihn mit ihrer komplizierten Verhaltensweise verschreckt oder überfordert hatte, da er ja nicht wirklich wissen konnte, was mit ihr los war.
Nach dem Abendessen (Petunia war überhaupt nicht anwesend gewesen, doch Lily redete sich ein, dass es ihr auch egal sein konnte, wo sie war) verabschiedeten sich ihre Eltern von Lily. Sie waren mit Freunden fürs Theater verabredet und so blieb Lily etwas lustlos allein zu Hause.
Ihre Eltern waren jedoch kaum weg, da klingelte es an der Haustür. Irritiert ging sie zur Tür, mit ihrer rechten Hand den Zauberstab fest umschlossen und öffnete vorsichtig die Tür, doch es war niemand zu sehen. Leicht verunsichert wollte Lily die Tür gerade wieder schließen, als sie von einer unsichtbaren Kraft aufgedrückt wurde und Lily deutlich spürte, wie etwas an ihr vorbeirauschte.
Sekunden später erschien James wie aus der Luft. Er hatte einen silbrig schimmernden Umhang über einen Arm gelegt und hob den anderen abwehrend in die Höhe, damit Lily ihn nicht verhexte.
„James“, rief sie ärgerlich, aber zugleich erleichtert aus. „Musstest du mich so erschrecken?“
„Tut mir leid, aber ich dachte, ich sollte mich vor Mittwoch nicht unbedingt hier sehen lassen“, entschuldigte er sich und setzte die berüchtigten Rehaugen auf.
„Und warum bist du dann hier?“, fragte Lily schnippisch. Sie hatte die Arme verschränkt und sah ihn prüfend an.
„Wenn ich dir jetzt sagen würde, dass ich keine Eule auftreiben konnte, würdest du es mir sowieso nicht glauben“, meinte er und lachte unsicher.
„Wohl wahr“, sagte Lily nur knapp. „Ich nehme an, du beobachtest unser Haus schon eine Weile?“
James nickte.
„Schicker Tiger hat dein Vater da“, wollte er fachmännisch feststellen, doch Lily lachte ihn nur aus und wies ihn mit einer Handbewegung an, ihr zu folgen, während sie ihm erklärte, dass es ein Jaguar war und der auch nur ausgeliehen war.
Im Wohnzimmer legte James seinen silbrigen Umhang, den Lily längst als Tarnumhang identifiziert hatte, achtlos aufs Sofa und trat ein bisschen näher an sie heran.
„Woher hast du den?“, fragte sie ihn, um unangenehmen Fragen wenigstens noch eine Zeit lang aus dem Weg gehen zu können.
„Von meinem Vater ausgeliehen“, antwortete er und zog Lily zu sich heran.
„Jetzt weiß ich wenigstens wer damals im Gemeinschaftsraum für meinen mehr oder weniger eleganten Sturz verantwortlich war“, sagte sie mit erstickter Stimme, den James kam ihr immer näher und wieder beschleunigte sich ihr Herzschlag rapide.
Schließlich konnte sie sich nicht mehr wehren und küsste ihn.
„Über was wolltest du reden?“, flüsterte James ganz leise in ihr Ohr, machte aber keine Anstalten sie loszulassen.
„Ich hab nur gesagt, dass ich dich treffen will“, antwortete sie ihm nervös und hoffte nur, dass er ihre Unsicherheit nicht bemerkte.
„Hm“, machte James nur. „Das Treffen hat aber nicht zufällig etwas mit deiner plötzlichen Schläfrigkeit gestern Abend zu tun, oder?“, fragte er nach einer Weile, löste sich etwas von ihr und sah sie an. Lily wich seinem Blick aus, doch er legte seine Hand unter ihr Kinn und zwang sie ihn anzusehen.
„Vor was hast du Angst?“ Er hatte ganz leise und mit ungewöhnlich sanfter Stimme gefragt und Lily schaffte es nicht ihre Augen abermals abzuwenden. Denn seine Augen sprachen Bände und als er sie so ansah, wusste Lily nicht, wie sie überhaupt auf die Idee gekommen war, ihm zu unterstellen, dass er wie früher, nur auf das eine bei ihr aus war.
„Vor nichts“, sagte sie, doch ihre Stimme zitterte noch leicht. James lachte leise.
„Das glaube ich dir aber nicht“, antwortete er ihr wieder ernst und beobachtete sie.
„Ich…“, setzte Lily zu einer Erklärung an. „Ich…-„
„Du hast Angst vor, nennen wir es, meiner Vergangenheit?“, beendete er für sie den Satz. Lily zögerte kurz, nickte dann aber. James schien diese Antwort erwartet zu haben. Fest entschlossen legte er ihr seine Hände auf ihre Schultern.
„Lily, hör mir zu“, sagte er nachdrücklich. „Was glaubst du, warum ich zwei Jahre all meine Kraft und mein Denken in dich gesteckt habe? Okay, nicht immer ganz erfolgreich, aber letztendlich zum Glück endlich doch! Ich habe jetzt alles, was ich je wollte: dich! Glaubst du, ich bin so bescheuert und gebe dich wieder her, sobald…“ Er stockte und ließ sie los. „…sobald ich dir vielleicht endlich mal so nah sein kann, wie niemand anderes?“
Etwas unsicher sah er sie nun an.
„Woher willst du wissen, dass du der einzige bist?“, fragte Lily schnippisch, sobald sie nach dieser Ansprache ihre Sprache wieder gefunden hatte. James wirkte kurz etwas verwirrt über diesen Kommentar.
„Ich wusste doch, dieser Jonnathan nicht so brav ist, wie er aussieht!“
Lily lachte und zog ihn nun ihrerseits zu sich heran.
„Ich liebe dich“, flüsterte James ihr ins Ohr und Lily war sich sicher, dass er ihren rasenden Herzschlag nun hören musste oder zumindest den Hüpfer ihres Magens.
Sie drückte ihn noch fester an sich und vergrub ihr Gesicht in seiner Schulter. Wieder hatte sie seinen Geruch in der Nase, der ihre Sinne wie betörte.
Nach einer Weile löste sie sich von ihm und lächelte ihn an, bis ihr etwas einfiel.
„Sag mal, hast du eine Ahnung, warum Sirius heute Nacht unten auf dem Sofa geschlafen hat?“, fragte sie James neugierig und versuchte das Funkeln in seinen Augen nicht zu beachten, dass erschienen war, als sie ihn angelächelt hatte.
„Er hat auf dem Sofa geschlafen?“, sagte James überrascht und kratzte sich ratlos am Kopf. Lily nickte amüsiert.
„Das wusste ich nicht“, meinte James aufgeregt. „Sie wirkten aber nicht so, als ob sie sich gestritten hätten…“
„Das muss nichts heißen, du bist ein –„, setzte Lily an.
„- ein Mann, ja ich weiß“, vollendete James den Satz. „Aber darüber bin ich eigentlich ganz glücklich, auch wenn du das nicht nachvollziehen kannst.“
„Ach, und wieso das?“, lachte Lily.
„Weil du, soweit ich informiert bin, auf Männer stehst“, antwortete er und zwinkerte ihr zu.

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Beitragvon Tonx » Mo 16 Jul, 2007 16:24

Die Überraschungseule
Am Mittwochmorgen erwachte Lily früher als gewohnt. Hellwach sah sie aus dem Fenster. Es war noch dunkel draußen, doch sie wusste, dass sie ihren Schlaf für heute beendet hatte und so verschwand sie zu einer erfrischenden Dusche ins Bad.
Lily vertrieb sich die Zeit bis der Rest der Familie wach war, damit ein Buch zu lesen. Gegen acht wurde es hell und sie öffnete das Fenster kurz ein bisschen. Die kalte, klare Morgenluft strömte ihr entgegen und erweckte ihre Lebensgeister.
Ein leises Plop ließ Lily plötzlich herumfahren: Patricia stand grinsend vor ihr und kam sofort herbeigeeilt, um sie zu umarmen.
„Fröhliche Weihnachten“, trällerte sie und streckte ihr ein kleines Paket entgegen.
„Fröhliche Weihnachten“, antwortete Lily lächelnd und nahm das Geschenk entgegen, lief aber sofort zu ihrer Kommode hinüber und zog eine flache Schachtel heraus, die ungefähr die Größe eines Fernsehbildschirms hatte.
Sie reichte sie an Patricia weiter und die beiden Mädchen setzten sich auf Lily Bett und packten ihre Geschenke aus.
Lily entfernte das Geschenkpapier und öffnete die längliche Schachtel, die zum Vorschein kam. Darin fand sie ein zierliches Silberarmband vor, in das in der Mitte ein kleiner grüner Stein eingearbeitet war.
Patricia hatte sie offenbar beobachtet und hielt Lily ihr eigenes Handgelenk hin, an dem das gleiche Armband hing, nur war in ihrem ein blauer Stein eingearbeitet.
„Wenn du den Stein mit einem Zauberstab berührst, wird meiner warm und ich weiß, dass du mich brauchst“, erklärte Patricia ihr strahlend. „Mit einem Ortungszauber können wir uns dann finden.“
Lily lächelte und umarmte ihre Freundin erfreut.
„Danke“, sagte sie und sah dabei zu, wie Patricia nun ihr Geschenk auspackte.
Sie öffnete vorsichtig die Schachtel, entfernte das Schutzpapier und hielt schließlich einen Spiegel in der Hand. Doch es war kein gewöhnlicher Spiegel.
„Ihre Haarsträhne an der rechten Seite ist etwas verrutscht, Miss und sie könnten noch etwas mehr Schlaf gebrauchen“, tönte es aus dem Spiegel.
Die beiden Mädchen brachen in schallendes Gelächter aus. Als sie sich wieder halbwegs beruhigt hatte, bedankte Patricia sich immer noch breit grinsend bei Lily.
Eine Weile unterhielten sich die beiden noch, bis draußen auf dem Gang Schritte zu hören waren.
„Oh, schon so spät?“, sagte Patricia verwundert und sah auf die Uhr. „Ich sollte wohl auch mal wieder daheim vorbeischauen…“
Lily lachte.
„Ach, bevor du gehst, ich wollte dich noch etwas fragen“, fiel Lily plötzlich ein. Patricia sah sie neugierig an.
„Ist alles in Ordnung bei dir und Sirius?“, fragte sie vorsichtig und hoffte, dass sie keinen wunden Punkt getroffen hatte.
„Du meinst, weil er auf dem Sofa geschlafen hat?“, stellte Patricia nun die Gegenfrage. Lily nickte und beobachtete ihre Freundin scharf, damit ihr auch nicht die kleinste Regung ihres zierlichen, aber ausdrucksstarken Gesichtes entging. Doch auf Patricias Gesicht breitete sich das amüsierte Lächeln aus, dass Lily auch von Mrs. Curly kannte.
„Nein, alles bestens“, sagte Patricia und verwundert stellte Lily fest, dass sie überaus glücklich wirkte.
„Warum hat er dann auf dem Sofa geschlafen?“, hakte Lily weiter nach. Sie war neugierig, was der Grund für Sirius’ nächtliches Auswandern gewesen war.
„Es hat ewig gebraucht, bis ich das aus ihm raus hatte“, lachte Patricia und ihre Augen funkelten belustigt. Lily bedeutete ihr ungeduldig endlich mit der Sprache herauszurücken.
„Er hat unten geschlafen, weil…“, fuhr sie fort.
„Weil?“
„…weil er Angst hatte, dass Bella zurückkommt und er wollte sie erst gar nicht nach oben lassen“, löste Patricia das Rätsel auf.
Lily klappte die Kinnlade herunter.
„Unser Mr. Womanizer hat extra nicht neben dir geschlafen, um dich beschützen zu können?“, lachte sie dann.
Patricia nickte vergnügt. Amüsiert schüttelte Lily den Kopf. Sie hatte sich gedacht, dass Sirius es mit Patricia durchaus ernst meinte, aber dass er sich so um sie sorgte, verwunderte sogar sie.
„Also, jetzt muss ich aber wirklich“, riss Patricia sie aus den Gedanken. Sie umarmten sich kurz und mit einer eleganten Drehung war Patricia disappariert.

Vor den Geschenken gab es wie immer im Haus der Evans das weihnachtliche Frühstück. Lily wurde sehr zu ihrem Ärger langsam nervös und so beschränkte sie sich auf eine Tasse wärmenden Tee und ein Stück Weihnachtsstollen.
Selbst als sie zusammen mit ihren Eltern und Petunia die Geschenke auspackte, ging ihr der Gedanke an James und den heutigen Tag nicht aus dem Kopf.
„Mach dir keine Sorgen, mein Schatz“, flüsterte ihr ihre Mutter beruhigend ins Ohr, der die Nervosität ihrer Tochter nicht entgangen war. Lily, die gerade ein paar hässliche Socken von Petunia auspackte, lächelte ihrer Mutter dankbar und versuchte dann möglichst ihre gute Mine aufrecht zu erhalten. Es hatte sie schwer getroffen, dass Petunia sich so gegen sie stellte.
Lily selbst hatte ihrer Schwester ein Armband mit Gravur geschenkt, auch wenn sie wusste, dass es eigentlich herausgeschmissenes Geld war. Sie konnte und wollte Petunia einfach noch nicht aufgeben.
Von ihren Eltern hatte Lily einen Gutschein für ein Kleid für den Abschlussball bekommen. Als sie die beiden gerade freudig umarmte, klopfte eine wunderschöne Schneeeule ans Fenster.
Lily eilte hinüber, um ihr zu öffnen und das Tier surrte auf den Wohnzimmertisch. Am rechten Fuß war ein Brief befestigt und am linken ein kleines Päckchen.
Neugierig löste Lily die beiden Sachen und wartete darauf, dass die Eule wieder durch das immer noch geöffnete Fenster davon fliegen würde, doch sie blieb ruhig sitzen, wo sie war und schaute Lily durch ihre Bernsteinfarbenen Augen an.
Etwas verwundert öffnete Lily den Brief und las.

Fröhliche Weihnachten, mein Engel!
Damit ich in Zukunft nicht mehr in dein Haus „einbrechen“ muss, schenke ich dir zu Weihnachten diese Eule. In dem kleinen Paket findest du den verkleinerten Käfig.
Ich hoffe auf viel liebe Post!
In Liebe,
James

P.S.: Es ist ein Weibchen und hat noch keinen Namen…


„Sieht so aus, als ob du jetzt eine Eule besitzen würdest“, meinte ihre Mutter schmunzelnd, die über die Schulter ihrer Tochter mitgelesen hatte. Lily spürte, wie ihr die Wärme ins Gesicht stieg und packte schnell den Käfig aus, um ihn zu vergrößern.
James hatte bei diesen Geschenken eindeutig Geschmack bewiesen: Der goldene Käfig passte hervorragend zu dem weißen, reinen Gefieder ihrer neuen Eule.
„Und wie nennst du sie?“, fragte ihr Vater neugierig. „Oder hat sie schon einen Namen?“
Lily schüttelte den Kopf und zuckte mit den Schultern. Ihr hatte es für einen Moment die Sprache verschlagen, als sie Petunias hasserfülltes Gesicht sah, mit dem sie sich aus dem Wohnzimmer entfernte.
Etwas frustriert sank sie in den nächsten Sessel und starrte ihre neue Eule an, die näher getapst kam und leicht an Lilys linker Hand knabberte. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus und sie beschloss sich einfach über James Geschenk zu freuen und Petunia zu vergessen….

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Lily Evans und die verbotenen Leben

Beitragvon Tonx » Mo 16 Jul, 2007 16:26

Weihnachtsessen Nummer Eins
James hatte sich für zwölf Uhr Mittags angekündigt und Lily wurde zunehmend nervös. Um sich abzulenken, begann sie deswegen schon einmal damit ihre Weihnachtsgeschenke in ihr Zimmer zu bringen und einen Platz für sie zu finden. In der Regel tat sie das erst ein paar Tage nach Weihnachten, einfach, um die weihnachtliche Stimmung noch ein bisschen aufrecht zu erhalten, aber an diesem Tag hatten sie die Hummeln im Hintern fest im Griff.
Ihre Schneeeule hatte sie vorerst auf ihren Schreibtisch gestellt und saß nun auf ihrem Bett, während sie das wunderschöne Tier dabei beobachtete, wie es sein Fell putzte.
„Snowie“, flüsterte sie nach einer Weile. „So sollst du heißen…“
Lächelnd ging sie zu ihr hinüber und streichelte ihr sanft über das weiche Gefieder. Snowie knabberte vergnügt an Lilys Fingern und hüpfte leichtfüßig aus ihrem Käfig heraus. Lily befestigte einen kleinen Brief am rechten Fuß ihres neuen Haustieres.
„So, dann hol mal deine Eulenkekse ab“, sagte sie leise und öffnete das Fenster. In dem Brief hatte sie eine Bestellung für ein paar Eulenleckereien geschrieben, da es Winter war und die Mäuse wahrscheinlich knapp.
Dann sah Lily zur Uhr. Noch eine halbe Stunde… Sie ging hinüber an ihren Schrank und zog ein grün schimmerndes Kleid heraus. Etwas skeptisch begutachtete sie es. Konnte sie das anziehen oder war es doch etwas übertrieben? Einerseits wollte sie einen guten Eindruck bei James Eltern machen, aber andererseits nicht steif wirken…
Sie überlegte und beschloss schließlich, James später nach seiner Meinung zu fragen. Sie musste grinsen bei dem Gedanken, wie er das Gesicht verziehen würde, wenn sie ihn mit dieser Frage belästigen würde…

Pünktlich um zwölf klingelte es an der Haustür. Lily hatte bereits auf der Treppe gewartet und öffnete voller Erwartung die Tür, doch es war nicht James, der dort vor ihr stand. Ein junger, rundlicher Mann mit kaum Hals stand in einem schicken Anzug vor ihr und funkelte sie durch seine kleinen Augen an.
„Ja?“, fragte Lily etwas irritiert, doch da wurde sie schon von Petunia zur Seite gestoßen, die, ohne Lily eines Blickes zu würdigen, an ihr vorbeirauschte, den jungen Mann umarmte und ihn ins Haus bat.
Lily seufzte. Natürlich, wie hatte sie das nur vergessen können? Vernon Dursley, der Freund ihrer Schwester, war ja ebenfalls zum Essen eingeladen.
Etwas nervös biss sie sich auf die Unterlippe und folgte dem Paar ins Esszimmer, wo Vernon bereits herzlich von Lilys und Petunias Eltern begrüßt wurde. Lily wollte ihm ebenfalls die Hand geben, weil es die Höflichkeit ihrer Meinung nach verlangte und sie sich immer wieder sagte, dass sie Vernon noch nicht kannte und ihm eine Chance geben musste, doch dieser wandte sich wortlos von ihr ab und ignorierte sie völlig.
Sie merkte, wie ihre Mundwinkel zu zucken begannen und war froh, dass es abermals klingelte und sie wenigstens für einen kurzen Augenblick weg konnte.
James stand mit den Händen hinterm Rücken in seinen neuen Muggelsachen vor der Tür und grinste Lily unsicher an. Diese konnte nicht anders und lächelte bei seinem Anblick. Daraufhin streckte er ihr galant eine rote Rose entgegen und gab ihr kurz einen Kuss, bevor sie zusammen das Esszimmer betraten.
Lilys Eltern begrüßten James ebenso freundlich wie Vernon zuvor und ihre Mutter strahlte, als James ihr einen Blumenstrauß entgegenstreckte.
„Lilien und Petunien“, flüsterte James und zwinkerte Lily zu, die sich ein Lächeln nicht verkneifen konnte.
Nachdem James auch Lilys Vater die Hand geschüttelt hatte, bat Mrs. Evans bereits zu Tisch. Lily und Petunia und Vernon und James saßen sich jeweils gegenüber, wobei die beiden Mädchen selbstverständlich neben ihren Freunden hockten. Die beiden Eltern hatten an den Kopfenden Platz genommen.
Lilys Mutter hatte sich mit dem Essen wirklich alle Mühe gegeben: Der Braten mit der dicken, braunen Soße roch köstlich und die Spätzle dampften und verströmten eine angenehme Wärme. Anfangs waren sie nicht sehr gesprächig, da sich alle der leckeren Mahlzeit widmeten. Lily bemerkte James Unsicherheit und warf ihm immer wieder aufmunternde Blicke zu, obwohl sie sich selbst zunehmend unwohl fühlte.
„Das Essen ist sehr gut, Mrs. Evans“, sagte er brav und setzte ein so charmantes Lächeln auf, dass Lily ebenfalls grinsen musste.
„Danke, James“, antwortete ihre Mutter. „Freut mich, dass es euch schmeckt.“
„Ja, wirklich gut“, meldete sich Vernon, klang allerdings etwas verbissen. Petunia machte keine Anstalten ihm zur Seite zu stehen, sondern aß nur stumm weiter.
„Nun James“, sagte Mr. Evans in geschäftlichem Ton. „Was machen denn deine Eltern beruflich?“
Lily warf ihrem Vater einen missmutigen Blick zu, der äußerst interessiert fort fuhr.
„Ich weiß leider nicht sehr viel über eure Welt. Mit den Berufsmöglichkeiten kenne ich mich schon gar nicht aus.“
James lachte und ignorierte die schockierten Blicke seiner beiden Gegenüber.
„Meine Eltern sind das, was man Auroren nennt“, erklärte James bereitwillig. „Sie jagen schwarze Magier.“
Lily hatte den Ausdruck auf Vernons Gesicht beobachtet. Er hatte die Augenbrauen immer weiter zusammen gezogen, während James gesprochen hatte und Lily befürchtete nichts Gutes.
„Also in etwa das, was bei uns der Geheimdienst ist?“, hakte Mr. Evans nach. James sah Hilfe suchend zu Lily hinüber.
„Genau“, sagte sie und beschloss das Thema möglichst schnell zu wechseln, was allerdings schwierig war, denn auch Lilys Mutter mischte sich nun ein.
„Ist das nicht ein sehr gefährlicher Job?“, fragte sie James freundlich.
„Oh ja, Mam“, antwortete dieser und Lily fiel sofort auf, dass sein Gesicht schlagartig ernst geworden war.
Sie wusste, dass seine Eltern einen der gefährlichsten Berufe in der Zaubererwelt hatten und sie hatte oft gedacht, dass er sich um die beiden mehr Sorgen machte, als er zugeben wollte. Sein Blick bestätigte Lilys Vermutung nur. Aber sie wusste auch, dass James selbst Auror werden und in die Fußstapfen seiner Eltern treten wollte. Nur die besten wurden für diese Ausbildung genommen, doch James war einer der besten und cleversten Schüler, die Hogwarts zu bieten hatte – abgesehen von Zaubertränke. Dort war er eher mittelmäßig.
„Sie sind viel unterwegs und Sirius und ich wissen eigentlich nie, wo genau“, erklärte James und griff galant nach der Weinflasche, um Lilys Eltern nachzuschenken. Die beiden lächelten dankbar und Vernon und Petunia starrten ihn hasserfüllt an.
„Und die beiden lassen euch allein zu Hause?“, meinte Lily gespielt belustigt und behielt ihre Schwester und ihr Anhängsel durch die Augenwinkel im Blick.
James lachte.
„Wir haben immer noch unseren Hauself“, antwortete er und zwinkerte Lily zu, die unwillkürlich lächeln musste. Man konnte sagen, was man wollte, James hatte einfach unglaublichen Charme und wusste genau, wie er die Menschen zu behandeln hatte.
„Und was machen deine Eltern beruflich, Vernon?“, richtete Mr. Evans nun auch das Wort an Petunias Freund.
Dieser entspannte seine Gesichtszüge etwas, seine Gesichtsfarbe hatte allerdings ein leicht bedrohlich wirkendes Rot angenommen.
„Mein Vater ist Golfballtaucher und meine Mutter kümmert sich um den Haushalt, so wie es sein sollte“, sagte er etwas grantig. Lily spürte, wie die Spannung im Raum augenblicklich anstieg.
„Was hat deine Mutter denn gearbeitet, bevor deine Eltern geheiratet haben?“, fragte Mrs. Evans sanft und verzog keine Miene. Sie hatte sich ebenso fest im Griff, wie Lily sonst und konnte ihre Gefühle gut verbergen. Doch Lily wusste genau, dass es in ihr drin ganz anders aussah.
„Nichts“, antwortete Vernon trocken. „Sie haben nach der Schule geheiratet.“
Der unfreundliche Ton, den er an den Tag legte, ließ sogar Mrs. Evans’ Mundwinkel kurz zucken und James rückte etwas unruhig auf seinem Stuhl hin und her.
„Also du musst nach der Schule eine Ausbildung machen, Lily“, sagte er dann entschlossen und lächelte sie lieb an. „Vorher darfst du keinen Besen in die Hand nehmen!“
Lily und ihre Eltern lachten.
„Auf einen Besen bekommst du mich sowieso nicht so schnell drauf, James“, antwortete sie ihm schnippisch. „Weist du doch…“
Wieder lachten alle außer Petunia und Vernon, die wie erstarrt auf ihrem Stuhl saßen. Lily merkte, wie viel Kraft es James kostete, seine Fassung zu behalten und war stolz auf ihn, dass er sich so gut im Griff hatte.
„Kann ich ihnen beim Abräumen helfen, Mrs. Evans?“, fragte er, um die unangenehme Stille zu durchbrechen und stand auf. Lily erhob sich ebenfalls, während Petunia und Vernon flüsterten und Mr. Evans den Wein wegräumte.
„Als Dessert gibt es Mousse au Chocolat“, verkündete Lilys Mutter vergnügt und stellte eine große Schüssel gefüllt mit der leckeren, dunklen Creme auf den Tisch. James lieferte die Teller und Lily das Besteck dazu.
„Sieht köstlich aus, Mrs. Evans“, meinte James wieder mit einem charmanten Grinsen und ließ sich mit den anderen zusammen nieder.
„Was hast du denn nach der Schule so vor, James?“, fragte Lilys Vater interessiert weiter. Lily entging nicht, dass er von ihrem Freund sehr angetan war und auch ihre Mutter hatte offenbar einen Narren an ihm gefressen.
„Ich würde auch gerne Auror werden“, antwortete James und sah unsicher zu Lily hinüber, die unter dem Tisch nach seiner griff. James war kurz zusammengezuckt, ließ sich aber weiter nichts anmerken.
„Einen kleinen Helden hast du dir da geangelt, Lily“, lachte Mrs. Evans und belustigt stellte Lily fest, dass James leicht rot angelaufen war.
„Vernon wird etwas Vernünftiges machen“, mischte sich plötzlich Petunia ein und sah hasserfüllt in die Runde.
„Und was wäre das?“, fragte Lily nun leicht säuerlich. Sie war sonst nicht der aufbrausende Mensch, aber es hatte sie irgendwie getroffen, dass jemand den ehrenwerten Beruf eines Aurors nicht anerkannt hatte und vielleicht noch mehr, dass Petunia James beleidigt hatte.
„Alles, nur nichts so Geisteskrankes!“, zischte Petunia, erhob sich und packte Vernon am Arm.
„Schatz, beruhig dich“, sagte ihre Mutter sanft, was Petunia dazu veranlasste sich langsam wieder nieder zu lassen.
„Und du wirst auch etwas Vernünftiges machen, nicht wahr?“, sagte Vernon an Petunia gewandt und setzte ein leicht gequältes Lächeln auf.
„Ja, dich heiraten“, säuselte sie und damit erhoben sich die beiden und ließen vier erschütterte Menschen zurück.

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Beitragvon Leia » Mo 16 Jul, 2007 17:11

Huch drei neue Kapitel?
Sehr gut. :wink:

Srius ist wirklich süß. :wink:

TOll jetzt hat LIly ne Schneeeule... Wie ihr Sohn später... :wink:

Das Essen ist echt genial geschrieben. Vernon und Petunia so ganz steif. Und James total locker. Wenn das nicht nochmal Streit gibt... Zwischen Petunia und LIly nachher wahrscheinlich sowieso. Arme Lils gibt sich so ne Mühe gut mit ihrer Schwester aus zukommen und dann...


Hast du eigentlich schon nen Plan bis zu welchem Zeitpukt du die GFF schreiben willst?
~Proud to be a Ravenclaw~


-Bis zum 12. August im Urlaub-

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Beitragvon Anna Valerious » Do 19 Jul, 2007 12:07

hi^^ ich hab deine kapitel auch mal gelesen und finde sie, wie die anderen auch, gut^^ nur ich fände es besser, wenn du jedes kapitel einzeln posten würdest. Dann kann man besser auf jedes einzelne kapitel eingehen.

ich finde es auch voll süß, dass James lily eine eule geschenkt hat^^
und petunia will vernon wirklich schon heiraten? naja wenn sie unbedingt will^^

freue mich auf mehr.

lg. Anna
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Lily Evans und die verbotenen Leben

Beitragvon Tonx » So 29 Jul, 2007 16:13

Huhu!
Sorry, dass ich letztes mal drei auf einmal hatte... Lag daran, dass ich in andren Foren schonw eiter war und man sonst irgendwann den Überblick verliert... Jetz kommens ie wieder einzeln;)
Viel Spaß!
Tonx

___________


Geschenke
Es dauerte eine Weile, bis Mrs. Evans sich erhob und ihrer Tochter hinterher eilte. Lily wusste, dass sie den beiden gratulieren wollte, doch sie hatte sehr wohl die kleine Träne gesehen, die über die Wange ihrer Mutter gerollt war.
„Tut mir leid“, wisperte Lily und drückte James Hand entschuldigend. Dieser schüttelte abwehrend den Kopf und versuchte ein schwaches Lächeln in Richtung seiner Freundin zu schicken. Mr. Evans war mittlerweile seiner Frau gefolgt, die hinauf in Petunias Zimmer gegangen war.
Sobald er aus dem Zimmer war, erhob sich Lily und begann die übrigen Sachen abzuräumen. Weit kam sie jedoch nicht, den James war aufgestanden und fasste sie nun am Arm. Lily hielt in ihrer Bewegung inne, konnte sich aber nicht recht entscheiden, ob sie ihn ansehen wollte oder nicht.
Ihr war die Sache mit ihrer Schwester peinlich, aber viel schlimmer hatte sie die abweisende Haltung von Petunia getroffen.
Sie erinnerte sich daran, wie sie früher sorglos zusammen gespielt hatten, bis… Ja, bis der zehnjährige Severus aufgetaucht war und Lily erklärt hatte, dass sie eine Hexe war. Von diesem Zeitpunkt an war die Beziehung der beiden auseinander gegangen.
Lily bereute es, dass sie Petunia damals nicht etwas mehr Aufmerksamkeit geschenkt hatte, als sie ihren Brief von Hogwarts bekommen hatte und ihre Eltern so unglaublich stolz gewesen waren.
Ihre Gedanken streiften wieder zu Severus, mit dem sie sich früher so gut verstanden hatte und den sie an die Dunklen Künste verloren hatte… Sie verstand bis heute nicht, was er an ihnen fand, doch der Tag, an dem er sie das erste Mal Schlammblut genannt hatte, hatte ihr die Augen geöffnet. Die Freundschaft zu ihm war nun genau so weit weg, wie die gute Beziehung zu ihrer Schwester, die sie einst gehabt hatte.
Ohne es zu merken war Lily eine Träne entwichen. Das merkte sie erst, als James sanft mit seinem rechten Daumen über ihre Wange strich, um sie wegzuwischen.
Lily lächelte verlegen und wollte sich wegdrehen und weiter abräumen, nur um etwas zu tun zu haben, doch James zog sie zu sich heran und umarmte sie. Er stand einfach nur da und hielt sie fest und sie hielt sich an ihm fest und drückte ihr Gesicht in seine Brust. Sie war froh, dass sie weitere Tränen zurückhalten konnte, doch noch froher war sie darüber, dass er ihre Gedanken nicht hatte lesen können. Denn sie wusste, wenn er erfahren würde, dass sie der Freundschaft mit Severus hinterher trauerte, würde das keine positiven Folgen haben.
Lily hatte Severus immer schon gern gemocht, jedoch nie mehr und seitdem er in Slytherin war und mit seinen neuen Freunden herumhing, hatte er sich sehr verändert. Das Gefühl, dass er trotz allem in sie verliebt war, wurde sie aber nicht los und hoffte nur für Severus, dass James es nie erfahren oder auch nur ahnen würde.

Als sie Schritte auf der Treppe hörten, löste sich Lily erschrocken von James, der sie belustigt ansah. Lily ging zur Küchentür, um zu sehen, ob Petunia hinunter kam und tatsächlich: sie kam zusammen mit Vernon und ihren Eltern wieder nach unten.
Lily atmete einmal tief durch und ging dann auf ihre Schwester zu. Unsicher umarmte sie die völlig perplexe Petunia und gratulierte ihr. Dann reichte sie Vernon ebenfalls die Hand. James war ihr gefolgt und gab den beiden wortlos die Hand.
Mrs. Evans hatte wieder ein schwaches Lächeln im Gesicht, doch Lily sah, wie sie Halt suchend nach der Hand ihres Mannes griff.
„Kann ich Ihnen abräumen helfen, Mrs. Evans?“, fragte Vernon und die Anwesenden sahen ihn überrascht an.
„Sehr gerne, danke“, antwortete die Angesprochene und verschwand mit ihrem Mann, Petunia und Vernon in der Küche.
James wollte folgen, doch Lily packte seine Hand und hielt ihn zurück.
„Lass uns nach oben gehen“, sagte sie leise und versuchte wieder ihre gewohnte Fassung herzustellen.
„Du willst mir dein Zimmer zeigen?“, fragte James verwundert, folgte Lily aber erfreut, nachdem diese genickt hatte.
„So sieht es also in einem Muggelzimmer aus“, meinte er fachmännisch, als Lily die Tür hinter ihnen geschlossen hatte. Sie musste lachen, als sie seinen Gesichtsausdruck sah.
„Ich bin eine Hexe, James“, antwortete sie und ging hinüber zum Fenster und Snowie surrte herein. Sie landete auf dem Schreibtisch und schüttelte etwas Schnee von ihrem Gefieder. Aufgeregt öffnete Lily das Päckchen, das ihre Eule mitgebracht hatte und gab ihr auch sofort einen der Eulenkekse.
Snowie klickte dankend und hüpfte in ihren Käfig um etwas zu trinken.
„Vielen Dank für dein Geschenk, James“, sagte Lily, nachdem sie die Eule noch kurz beobachtet hatte. „Das war eine sehr gute Idee.“
Sie gab ihm einen Kuss und kicherte leise, als sie James überraschtes Gesicht sah. Er erwiderte den Kuss sofort und Lily vergaß kurzzeitig völlig, dass sie ihm eigentlich gerade noch sein Weihnachtsgeschenk hatte geben wollen.
Schwer atmend löste sie sich von ihm und ging hinüber zu einer Kommode, wo sie eine Schublade öffnete und ein kleines Päckchen herausnahm.
Mit einem Lächeln überreichte sie ihm sein Geschenk und wartete auf seine Reaktion.
Die nützlichsten Zaubertränke rund um Quidditsch“, las er den Titel des Buches laut vor. „Du willst mich damit doch nicht etwa anstacheln, dass ich meiner Freizeit Tränke braue?“, meinte er gespielt entsetzt. Lily lachte und er zog sie wieder in eine Umarmung.
„Den zweiten Teil deines Geschenkes bekommst du noch“, flüsterte sie ihm ins Ohr.
„Wann denn?“, fragte er neugierig, doch Lily lachte nur wieder. Dann sah sie zur Uhr.
„Wann erwarten uns deine Eltern?“, wollte sie von James wissen.
„So gegen fünf zum Tee, denke ich… Wieso?“
„Sehr gut…“, sagte sie. „Komm mit, wir gehen ne Runde raus…“
James wirkte etwas verwirrt, folgte ihr aber ohne weitere Fragen hinunter. Dort verabschiedeten sie sich von Lilys Eltern. Petunia und Vernon waren wohl ebenfalls eine Runde spazieren gegangen und folglich nicht zu Hause.
Insgeheim war Lily darüber erleichtert und genau das ärgerte sie. Aber sie konnte es nicht ändern…
„Vielen Dank für das leckere Essen“, bedankte sich James brav und schüttelte Mr. und Mrs. Evans die Hände.
„Schön dich mal kennen gelernt zu haben“, sagte Lilys Vater und klopfte James zum Abschied noch einmal auf die Schulter. Dann trat Lily zusammen mit James hinaus in die klirrende Kälte.
„Halt dich fest“, meinte Lily nur auf James fragenden Blick und hielt ihm ihren Arm hin. James packte zu und zusammen disapparierten sie.

Lily beobachtete James, wie er seinen Blick über den zugefrorenen, kleinen See streifen ließ, der verspielt in der Sonne glitzerte und von Schnee bedeckten Bäumen umgeben war. Keine Menschenseele war zu sehen. Nur einige Krähen hüpften am anderen Ufer auf dem Eis herum.
„Und jetzt?“, fragte James irritiert und wieder grinste Lily nur veschmitzt und griff in ihre Jackentasche.
Heraus zog sie zwei Paar Miniatur- Schlittschuhe, die sie in den Schnee fallen ließ und mit einem Wink ihres Zauberstabs vergrößerte.
„Sind das diese Gleitdinger von den Muggeln?“, wollte James wissen und beugte sich interessiert hinunter, um die merkwürdigen Schuhe zu begutachten.
„Schlittschuhe, genau“, antwortete Lily ihm und zog sich sofort ihr Paar an. „Bist du damit schon mal gefahren?“
James schüttelte den Kopf, beäugte die Schlittschuhe noch einmal kritisch, bevor er sie schließlich anzog und sich neben Lily auf den gefrorenen See stellte.
„Angst?“, fragte Lily schnippisch.
„Niemals!“, meinte James und setzte an, um davon zu fahren. Weit kam er jedoch nicht, denn er hatte sich etwas übernommen und lag schon nach ein paar Metern wie ein Hund alle Viere von sich gestreckt auf dem Eis. Lily lachte und glitt elegant zu ihm hinüber.
„Na, Potter? Auf die Nase gefallen?“
Grummelnd erhob er sich und wollte Lily gerade in die Seite pieksen, doch die wich geschickt aus und James landete abermals auf dem Eis.
„Du fliegst und ich fahre Schlittschuhe“, flötete Lily vergnügt, während sie Kreise um ihn drehte. Nach einer Weile jedoch hatte auch James den Dreh raus und sie genossen einen lustigen Nachmittag.
„Es ist schon bald fünf“, sagte er, als er Lily schließlich wieder einmal eingefangen hatte.
„Oh, stimmt…“, stellte sie gestresst fest und eilte in Richtung des Ufers.
Da geschah es: Flüche schossen durch die Bäume. Lily ließ sich vor Schreck fallen und rutschte noch ein paar Meter weiter auf dem Eis. Währendessen hatte sie allerdings schon ihren Zauberstab gezückt, ebenso wie James und die beiden feuerten blind Flüche in den Wald. Sie konnten umrisshaft drei oder vier schwarze, vermummte Gestalten erkennen, doch nach wenigen Minuten verschwanden sie wieder.
„Wer war das?“, keuchte James, als er Lily auf half. Lily zuckte mit den Schultern, doch sie hatte schon eine Vermutung.
Sie war früher im Winter hier manchmal mit Severus Schlittschuhe gelaufen, wenn er mal wieder aus Spinner’s End hinauswollte, weil sich seine Eltern dauernd gestritten hatten.
„Slytherins“, grummelte James nun. „Wohnt hier einer von denen?“
„Snape“, sagte Lily zögerlich und beobachtete James scharf. Dessen Miene hatte sich verfinstert, er verlor jedoch kein weiteres Wort darüber, sondern fuhr ans Ufer und wechselte seine Schuhe.
Lily verschwand schweigend in die Bäume.
„Hey, wo willst du hin?“, rief ihr James verwundert hinterher und erhob sich. „Ihnen nachjagen?“
„Nein, mich umziehen“, antwortete Lily ihm lächelnd. „Und wehe du spickst, Potter…“

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Beitragvon Anna Valerious » Fr 03 Aug, 2007 22:45

Super chap^^ ich finde es ein bisschen doof, dass lily der freundschaft mit snape so interhertrauert...... naja ich hoffe mal, dass sie trotzdem noch mit james glücklich wird^^ *großer happy end fan ist* freue mich aufs nächste chap^^
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Beitragvon Tonx » Sa 11 Aug, 2007 16:21

Hier mal ein neues Chap... Vergebt mir vll die kleineren Fehler... Hab das mitn bissl Fieber geschrieben...
Hoffe, es gefällt euch!
Tonx

@Anna:
Bin auch einer...^^ Aber die Geschichte von Lily und James kann kein Happy End haben, nicht wahr? Sie werden sterben müssen, wissen wir leider alle...
Aber solange geniest die Happy End Stimmung ;) :D


___________


Die Höhle
Lily kämpfte sich durch das kahle Dickicht hin zu einem großen Felsen, von dem sie wusste, dass er eine höhlenartige Vertiefung hatte und zog aus ihrer Hosentasche einen kleinen Beutel. Mit einem Schwenk ihres Zauberstabes bekam dieser seine ursprüngliche Größe und brachte das dunkelgrüne Samtkleid und einige Schminkutensilien, sowie einen Spiegel hervor.
Zufrieden lächelte sie und begann auch so schnell wie möglich sich ihrer Kleidung zu entledigen, denn es war kalt und je weniger sie anhatte, desto mehr begann sie zu zittern.
Durch ihr eigenes Zähneklappern nahm sie auch nicht war, wie die Zweige um sie herum leise knackten. Sie wollte sich gerade vorsichtig ihr Kleid überstreifen, als sie merkte wie sich die Höhle verdunkelte. Erschrocken fuhr sie herum und tastete instinktiv nach dem Felsvorsprung, auf dem sie vorher ihren Zauberstab niedergelegt hatte, doch vergebens.
„Mach dir keine Mühe, Evans“, meinte die mittlere der drei dunklen Gestalten, die nun im Höhleneingang standen, verächtlich und wedelte mit Lilys Zauberstab in der Luft herum. Ebenso wie seine beiden Kollegen, war der Unbekannte ganz in schwarze Umhänge gehüllt und sein Gesicht lag im Schatten.
Lily vermutete, dass es sich bei dem Sprechenden um einen Mann handelte oder zumindest um eine männliche Person, doch seine Stimme schien magisch verändert zu sein, denn sie klang etwas unnatürlich.
Erst jetzt bemerkte Lily, dass sie nur in Unterwäsche vor den dunklen Gestalten stand. Instinktiv griff sie nach dem Kleid und hielt es vor sich.
Die Gestalt ganz links lachte laut auf.
„Wir haben eh schon alles gesehen…“, knurrte der Mittlere amüsiert und panisch bemerkte Lily, wie ihr das Kleid durch die Hände glitt und in den weißen Händen ihres Gegenübers landete. Sie hoffte inständigst, dass James sich nun langsam mal Sorgen machen und auf die Idee kommen würde, dass etwas nicht stimmte. Sie verfluchte sich selbst dafür, dass sie ihm so ausdrücklich verboten hatte, ihr zu folgen, wusste sie doch, dass sie ihn durchaus gut im Griff hatte.
Mittlerweile zitterte sie unkontrollierbar. Nicht aus Angst, sondern weil sie furchtbar fror und die Kälte in den Stimmen der Gestalten schien sie zu vereisen.
„Was wollt ihr?“, fragte sie laut und hatte es für einen Moment geschafft das Klappern ihrer Zähne zu unterdrücken.
„Ach, wir wollten nur unsrem Freund hier einen kleinen Gefallen tun“, gluckste der rechte und zeigte mit einer Hand hinter sich. Die anderen beiden lachten und drehten sich um.
Lily konnte nicht anders und musste leicht grinsen, als sie bemerkte, wie sich die drei irritiert umsahen.
„Wo ist er denn hin?“, meinte die linke Gestalt verwundert und Lily lief es kalt den Rücken hinunter. Sie kannte diese Stimme und auch letztes Mal hatte sie einen schwarzen Umhang getragen.
„Bella“, hauchte Lily erschrocken und sofort drehten sich die Verhüllten wieder um.
„Verdammt ich hab gesagt, ihr sollte darauf achten eure Stimmen zu verstellen“, fauchte die mittlere Gestalt und schubste Bella leicht. Diese stöhnte, jedoch nicht nur aus Schmerz. Angewidert stellte Lily fest, dass Bella diese Schmerzen offenbar gefielen.
„Das verschieben wir auf später“, zischte der Mittlere warnend und wandte seinen Zauberstab von Lily ab und auf Bella, die sich ihm offenbar gerade hatte nähern wollen.
Lily schnaubte leise und sofort hatte sie wieder alle drei Zauberstäbe auf sich gerichtet.
„Wo ist Black Oil denn jetzt hin?“, fragte der Rechte leicht genervt, doch die andern beiden zuckten nur mit den Schultern.
„Hat wohl volle Hosen gekriegt“, meinte Bella höhnisch und die Zweideutigkeit in ihren Worten war Lily nicht entgangen. Wieder ließen die drei dunklen Gestalten die Blicke durch den Wald streifen.
„Aber ich glaub, Evans braucht dringend ein bisschen Wärme“, sagte der Mittlere an seinen Nachbarn gewandt, als Lily unaufhörlich zitternd zu Boden sank.
Ihre Knie wollten sie nicht länger tragen und sie kauerte nun hilflos vor ihren Feinden. Langsam ärgerte sie sich, dass James nicht auftauchte, war er doch sonst immer so besorgt um sie gewesen…
Lily wusste sehr wohl, dass sie selbst Schuld hatte. Sie war einfach zu unvorsichtig gewesen und das bereute sie zutiefst. Der einzige, der sie jetzt allerdings aus dieser misslichen Lage hier holen konnte, war James, der im Moment wahrscheinlich einen Schneemann baute, um sie zu überraschen…
Doch halt, warum war es ihr nicht früher eingefallen? Es gab noch eine andere Möglichkeit, doch dazu musste sie an einen Zauberstab herankommen. Sie schielte auf das silberne Armband an ihrem Handgelenk hinab und mit aller Mühe erhob sie sich und lief langsam in Richtung der dunklen Gestalt ganz rechts.
Diese hatte unsicher ihren Zauberstab erhoben und Lily versuchte so versteckt wie möglich ihr Armband an eben diesem entlang streifen zu lassen, während sie sich bis auf wenige Zentimeter ihrem Opfer näherte.
Sie spürte augenblicklich wie ihr etwas wärmer wurde, doch noch immer viel es ihr schwer überhaupt auf ihren Beinen stehen zu bleiben. Doch ihr Plan schien gelungen zu sein, denn sie spürte, wie das Armband warm wurde und nun hoffte sie inständig, dass Patricia vorsichtig genug war, um nicht einfach heranzustürmen.
Ihr Gegenüber hatte Lily mittlerweile an den Haaren gepackt und ihr den Kopf nach hinten gezogen. Mit seinem Zauberstab fuhr er langsam an ihrem Hals hinab, zwischen ihren Brüsten hindurch und über ihren Bauch. Gerade als er kurz in ihrem Bauchnabel hängen blieb, zuckten helle Flüche durch die Bäume. Wie durch ein Wunder wurden Bella und ihr Kollege getroffen und sackten still ins ich zusammen. Nur Lilys Gegenüber schien nichts abbekommen zu haben, denn er zog sie in einen Würgegriff und hielt ihr den Zauberstab an den Kopf.
„Zeigt euch!“, brüllte er in die Stille des Waldes, doch nichts rührte sich. Lily spürte wie ihr Kidnapper zitterte und sie nervös hin und her riss, während der panisch die Umgebung absuchte.
„Crucio!“, schrie er dann plötzlich und Lily durchzuckten unsägliche Schmerzen.
Sie wandte sich in seinem Griff, doch er ließ nicht locker. Es kam ihr wie Stunden später vor, als der Schmerz endlich nachließ und sie zu Boden sinken wollte, doch die dunkle Gestalt hielt sie fest an sich gedrückt und somit aufrecht.
Wieder regte sich nichts und Lily hoffte inständig, dass jetzt endlich etwas geschehen würde, denn wieder spürte sie ihren Hintermann zittern und der Druck des Zauberstabs auf ihren Kopf wurde immer stärker.
Da, endlich, knackten Zweige und ein großer, stattlicher Hirsch trat seelenruhig an die Höhle heran. Verwirrt hatte Lilys Geiselnehmer den Zauberstab auf das Tier gerichtet, wobei sein Umhang gerutscht war und das dunkle Mal frei gab. Diesen Moment hatten Lilys Retter jedoch genutzt, denn ein Fluch setzte den verdutzten Todesser außer Gefecht und Lily sank mit ihm zusammen zu Boden.
Blitzschnell verwandelte sich James zurück und Sirius und Patricia kamen aus dem Dickicht herangestürmt.
„Feuer, Pad, mach Feuer“, wies James seinen Freund an, der wie aus dem Nichts ein Feuer heraufbeschwor. Die drei zogen hastig ihre Jacken aus und legten sie um Lily herum.
„Danke“, flüsterte Lily und kuschelte sich in die Jacken ein, während sie sich von Patricia näher ans Feuer schieben ließ.
Sirius wollte sich gerade zu den Gestalten hinabbeugen, als Bella ihn plötzlich entwaffnete und schockte. Regungslos blieb Sirius liegen, doch als James Bella wieder außer Gefecht gesetzt hatte, lag plötzlich Patricia ebenfalls neben Lily am Boden. Sie war von irgendeinem Fluch getroffen worden.
Verwirrt lief James ein Stück in den Wald hinaus.
Lily wollte ihn zurückrufen, doch ihre Stimme hatte durch die Kälte versagt und so musste sie machtlos zusehen, wie eine weitere dunkle Gestalt in die Höhle schlich und sie einen Moment zu fixieren schien.
Auch ihr Gesicht konnte Lily nicht ausmachen, doch sie wich instinktiv ein Stück zurück.
„Ich tue dir nichts“, flüsterte der Unbekannte, griff nach seinen drei Kollegen und disapparierte – gerade noch schnell genug, dass ihn James’ Fluch nicht erwischte.
„Verdammt“, fluchte dieser und blieb keuchend bei seinen Freunden stehen. „Das wäre die Chance gewesen…“
Sirius’ Stöhnen und Lilys Wimmern riss ihn aus seinen Gedanken. Patricia regte sich immer noch nicht und James wirkte für einen kleinen Moment etwas überfordert.
Dann griff er jedoch entschlossen nach Sirius und zerrte ihn zu den beiden Mädchen hinüber.
„Halt dich fest, Lily“, befahl er ihr und griff noch nach Patricia, bevor er zusammen mit den drei apparierte.
Viel Zeit sich zu fragen, wohin es ging, blieb Lily nicht, denn das apparieren raubte ihr die letzte Kraft und als sie endlich wieder atmen konnten, drehte sich alles um sie herum und wurde erst einmal schwarz.
„James, hohl mal noch eine Decke bitte“, hörte Lily eine besorgte Frauenstimme sagen, die sie aber nicht kannte. Dann spürte sie, wie ihr jemand über die Stirn fuhr.
„Sie wird langsam wärmer“, meinte die Stimme daraufhin etwas zuversichtlicher. Als Lily vorsichtig die Augen aufschlug, sah sie in das Gesicht einer hübschen Frau mittleren Jahres mit roten Haaren, die sie freundlich anlächelte und sie durch ein paar brauen Augen ansah, die den von James unglaublich ähnelten.
„Sie ist wach, Dan“, sagte sie sanft und sogleich erschien ein weiteres Gesicht über Lily.
Zuerst glaubte sie, James war diesem Dan zuvor gekommen, bis sie feststellte, dass es nicht James war, sondern ein Mann um die vierzig, der aber ebenfalls dunkle Haare und eine Brille trug und Lily sofort klar war, mit wem sie es zu tun hatte.
Erschrocken wollte sie sich aufrichten, doch Mrs. Potter drückte sie vorsichtig wieder auf das Sofa zurück, auf dem Lily in mehrere Decken gehüllt lag.
„Freut mich, dich kennen zu lernen“, sagte Mr. Potter lächelnd. Er hatte eine ungewöhnlich dunkle, aber warme Stimme und Lily fühlte sich sofort etwas beruhigt.
„Mich auch“, murmelte sie leicht benommen, als eine weitere Decke auf sie gelegt wurde.
„Willkommen, Miss Evans“, meinte auch James’ Mutter warmherzig und erhob sich, sodass ihr Sohn neben Lily Platz nehmen konnte.
„Nennen Sie mich Lily, bitte“, krächzte sie so gut es ging und sah dann abermals einen dunklen Haarschopf über ihr erscheinen. Dieses Mal handelte es sich aber tatsächlich um James, der sie durch seine Brille besorgt ansah.
„Alles okay, mein Engel?“, flüsterte er behutsam und Lily war milde überrascht von der Sanftheit in seiner Stimme.
„Ging mir nie besser“, antwortete sie in erstickter Stimme, doch erst jetzt merkte sie, dass sie immer noch am ganzen Körper zitterte.
„Hier, trink das“, sagte James, nachdem sie sich kurz in die Augen gesehen hatten, und führte einen kleinen Krug an Lilys Lippen. Die Flüssigkeit darin war heiß und dickflüssig, doch als sie den ersten Schluck genommen hatte, spürte sie bereits, wie eine angenehme Wärme sie überkam. Zufrieden ließ sie ihren Kopf wieder aufs Sofa sinken und war keine Sekunde später eingeschlafen.

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Beitragvon Anna Valerious » Sa 11 Aug, 2007 19:05

hey^^ cooles chap^^ der angriff auf lily war wirklich gut geschildert^^ echt gut gemacht. ^^ freue mich auf mehr.

aber eine frage hab ich noch: schreibst du bis zum ende, wo sie sterben, oder nicht?
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Lily Evans und die verbotenen Leben

Beitragvon Tonx » Di 11 Sep, 2007 12:10

endlich mal das nächste chap :D
Alles Liebe,
Tonx


________________

Einhornblut

Lily hörte wie eine Tür aufging, jemand leise hereinkam und etwas mit Geschirr klapperte. Mühsam öffnete sie die Augen und sah sehr zu ihrer Überraschung Sirius. Er stellte ihr einen Teller Suppe auf den Nachttisch, der neben dem Bett stand, in dem sie nun lag. Langsam richtete sie sich ein Stück auf und sah sich um. Sie lag in einem stilvoll eingerichteten Zimmer mit einer breiten Fensterfront – die Fensterläden waren jedoch geschlossen.
Sirius hatte nun endlich bemerkt, dass Lily aufgewacht war und lief einmal um das Bett herum. Neugierig folgte sie ihm mit ihrem Blick und stellte verwundert fest, dass James neben ihr lag.
Er grummelte missmutig, als er von seinem besten Freund etwas unsanft aus dem Schlaf geholt wurde. James erster Blick galt jedoch nicht Sirius, sondern Lily und als er merkte, dass sie wach war, sprang er sofort aus dem Bett, lief auf die andere Seite und setzte sich auf einen Stuhl dicht bei Lily.
Dabei schien ihm völlig entgangen zu sein, dass er nur eine Boxershorts trug. Sirius gluckste bei Lilys schockiertem Gesichtsausdruck amüsiert, machte sich dann aber schnellst möglich aus dem Staub.
James ließ sich indes nicht aus der Ruhe bringen, sondern griff nach dem Teller Suppe, schöpfte etwas davon auf einen Löffel und hielt ihn Lily hin.
Mehr oder weniger begeistert öffnete diese brav ihren Mund und ließ sich von ihrem Freund die warme Flüssigkeit einflößen.
„Wie lange habe ich geschlafen?“, nuschelte sie nachdem sie das Gesicht verzogen hatte. Ihr war eigentlich nicht nach essen zumute.
„Sag ich dir nach dem nächsten Löffel“, antwortete James grinsend und widerwillig öffnete Lily abermals ihren Mund und schluckte.
„Zwei Tage“, sagte er dann. Lily richtete sich noch ein Stück auf und seufzte.
„Wissen meine Eltern, wo ich…?“, setzte sie an, doch ihr ohnehin gehemmter Redefluss wurde von einem weiteren Löffel Suppe unterbrochen.
„Habe sie sofort informiert“, meinte James, während sie sich die Haare etwas aus dem Gesicht strich. Sie versuchte ihn dankbar anzusehen, was ihr allerdings nicht ganz gelang, da sie sich gerade an einem Stück Karotte, das in der Suppe geschwommen war, verschluckt hatte.
„Langsam, langsam, meine Kleine“, lachte James und klopfte ihr auf den Rücken. Lily warf ihm einen tötenden Blick zu und wischte sich über den Mund.
„Und so haben deine Eltern mich nun kennen gelernt“, seufzte sie schließlich, als sie ihre Stimme wieder hatte.
„Um einiges friedlicher als sonst wohl“, meinte James nur und machte Anstalten ihr einen weiteren Löffel in dem Mund zu schieben, den Lily jedoch ablehnte.
„Vorsicht, Mr. Potter!“, zischte sie und schwang etwas zu schwungvoll ihre Beine aus dem Bett, sodass James gerade noch den Teller wegziehen konnte, damit er nicht mit Lilys Füßen kollidierte. Dabei verschüttete er jedoch etwas von der Suppe auf seine Boxershorts. Lily saß nun milde lächelnd auf der Bettkante und beobachtete den vor sich hin fluchenden James dabei, wie er sich mit einer Serviette die Suppe von der Hose wischte.
Als er Lily wieder ansah und verärgert etwas sagen wollte, klappte ihm jedoch die Kinnlade herunter, denn sie saß immer noch nur in Unterwäsche völlig entspannt vor ihm und lächelte ihn an.
Er brauchte einige Momente, bis er sich wieder gefangen hatte.
„Hab ich dir die falsche Medizin gegeben?“, meinte er leicht irritiert, was Lily zum Lachen brachte.
„Nein“, sagte sie dann trocken. „Ich muss nur auf Toilette.“
Damit erhob sie sich langsam, jedoch elegant und ging in Richtung Tür. James war jedoch vor ihr da und öffnete sie ihr galant.
„Darf ich die Dame ins Bad geleiten?“, fragte er charmant und bot ihr seinen Arm an. Lily griff zu und war insgeheim froh eine Stütze zu haben, zumal sie auch gar nicht wusste, wo sich im Haus der Potters überhaupt das Badezimmer befand.
„Wo ist Patricia eigentlich?“, wollte sie plötzlich wissen und sah James aufmerksam an, während sie den Flur entlang liefen. Vor der nächsten Tür rechts blieb dieser stehen und er sah sie ernst an.
„Geh erstmal ins Bad“, sagte er und schob sie sanft durch die nun geöffnete Tür hindurch. Lily beeilte sich und war schon nach weniger als einer Minute wieder draußen.
„Was ist jetzt mit ihr?“, fragte sie, sobald sie die Tür wieder geöffnet hatte. Vor ihr stand jedoch nicht James, sondern Mrs. Potter. Lily lief leicht rot an und entschuldigte sich sofort für ihre Forschheit, doch Mrs. Potter winkte nur lachend ab und geleitete Lily zurück in ihr Schlafzimmer, wo James bereits auf sie wartete. Mittlerweile war er jedoch angezogen und grinste die beiden Damen nervös an.
„James, würdest du Lily vielleicht einen Bademantel geben?“, fragte Mrs. Potter ihren Sohn und zog amüsiert eine Augenbraue hoch, als er erst seine Mutter und dann Lily leicht verwirrt ansah und sofort nach einem Bademantel griff.
Auch Lily wurde nun so heiß, dass sie eigentlich keinen Bademantel mehr brauchte… Jedenfalls nicht, damit es wärmer war. Was war denn in sie gefahren, dass sie nur in Unterwäsche bekleidet im Haus von James Eltern umherlief. Und James auch noch in Boxershorts mit einem nassen Fleck… Na ganz toll…
Lily versuchte sich wieder halbwegs in den Griff zu kriegen und lächelte dankbar, als James ihr in den Bademantel half.
„James, hast du Lily die Suppe gegeben?“, wollte Mrs. Potter von ihrem Sohn wissen. Dieser nickte.
„Sie hat ein paar Löffel gegessen, bis Madam dann etwas Suppe auf meine Hose befördert hat“, grummelte er dann noch.
Mrs. Potter lächelte amüsiert und zog wieder eine Augenbraue hoch, was wohl ein charakteristisches Merkmal von ihr sein musste. Lily fand, dass James Mutter eine wahnsinnige Ausstrahlung hatte. Von ihr ging Stärke, ebenso wie Weisheit, aber auch Sanftmut aus und doch war sie begeistert davon, wie sehr Mrs. Potter ihre beiden Jungs unter den Fittichen hatte.
Lily wurde aus ihren Gedanken gerissen, als plötzlich die Tür aufflog und Sirius hereinstürzte. Er war außer Atmen und sah blass aus. Mit der einen Hand stützte er sich an der Tür ab, während er mit der anderen mit einem Pergamentfetzen herumwedelte.
Mrs. Potter riss ihm das Papier aus der Hand und überflog die Worte, die offenbar in Eile darauf gekritzelt worden waren.
„James, du bleibst hier bei Lily“, sagte sie schließlich in ernstem und bestimmtem Ton. „Ich werde mit Sirius in St. Mungo zu Patricia fahren.“
Und damit waren die beiden verschwunden.
„Was - ?“, setzte die völlig entgeisterte Lily an, doch James drückte sie sanft auf ihr Bett. Widerwillig ließ sie es mit sich geschehen und sah ihn dann erwartungsvoll an.
„Sie wurde von irgendeinem schwarzen Fluch getroffen“, flüsterte James. Auch er war etwas blasser als sonst. „Die Heiler haben keine Ahnung, mit was sie es zu tun haben.“
„Ja, und was war diese Nachricht jetzt?“, hakte Lily mit erstickter Stimme nach. James zuckte mit den Schultern, lief dann aber ums Bett herum und hob das Pergament vom Boden auf. Lily stand auf und nahm es ihm ab, noch bevor er es hatte zu Ende lesen können.

Miss Curlys Zustand hat sich dramatisch verschlechtert. Wir werden einige etwas schmerzhaftere Untersuchungen vornehmen müssen. Vielleicht wäre Unterstützung gut.
Freundliche Grüße,
Heiler Missitate


Lily schnappte nach Luft und abermals begann sich alles um sie zu drehen. Sie suchte Halt bei James, der sie stützte, die Nachricht kurz überflog und Lily dann auf den Arm nahm und ins Bett legte. Als es ihr nach ein einigen Sekunden wieder besser ging, stand sie jedoch energisch wieder auf und lief hinüber zu ihrem Koffer, den ihre Eltern ihr wohl zugesandt hatten.
Sie wühlte etwas darin herum, griff dann nach der nächst besten Jeans und einem Oberteil. James hatte das ganze mehr oder weniger begeistert beobachtet und meldete sich schließlich zu Wort.
„Wo denkst du, dass du hingehst?“, fragte er und betrachtete seine Freundin kritisch, die gerade ihre Haare kämmte.
„Zu meiner besten Freundin ins Krankenhaus“, antwortete sie knapp.
„Lily, du solltest…“, wollte er protestieren, doch Lily fuhr ihm dazwischen.
„Ich kann hier nicht untätig zu Hause herumsitzen! Falls es mir schlecht gehen sollte, bin ich im St. Mungos sofort versorgt.“
Sie sah ihn entschlossen, aber auch flehend an. James legte den Kopf schief und nickte schließlich.
„Aber wir nehmen das Flohpulver“, meinte er noch. „In dem Zustand apparierst du nicht!“

Das St. Mungo war weihnachtlich geschmückt und einige Heiler liefen sogar mit einer rot leuchtenden Nase oder einem angezauberten Rentiergeweih herum. Die Gänge waren mit Lichterketten beleuchtet und hie und da stand auch ein als Weihnachtsmann verkleideter Hauself bei einem Weihnachtsbaum und verteilte Süßigkeiten. Reichlich Mistelzweige gab es ebenfalls, weswegen ab und zu ein kleiner Stau entstand.
Lily und James ließen sich jedoch nicht beirren und gingen zielstrebig in das von der Information genannte Zimmer – Zimmer 227.
Als sie davor angelangt waren, holte Lily noch einmal tief Luft, griff nach James Hand und trat nach einem kurzen Klopfen ein.
Patricia lag in dem Bett, das ganz rechts am Fenster stand. Die beiden traten zu Sirius und Mrs. Potter, die bereits an Patricias Bett saßen. Sirius hielt ihre Hand und beobachtete sie scharf. Seine Augen schienen leer zu sein und er bemerkte die beiden neuen Gäste erst, als James ihm auf die Schulter tippte.
Lily betrachtete ihre Freundin. Ihre Augen waren geöffnet und doch waren es nicht ihre Augen: Die Iris war schwarz, doch die Pupille knallrot und schien bei jeder Bewegung der Augen zu leuchten.
Immer wieder zuckten Arme, Beine oder ihr ganzer Körper und bei jedem Zucken, fuhr auch Sirius zusammen.
Lily lief es kalt den Rücken herunter und James war vorsichtshalber wieder an ihrer Seite, um sie zu stützen.
Immer wieder murmelte Sirius seiner Freundin etwas ins Ohr, doch sie reagierte allerhöchstens mit einer weiteren unkontrollierbaren Bewegung. Gelegentlich hörte man auch einen durchdringenden, rasselnden Atemzug. Lily rann eine stille Träne herunter, die sie versuchte möglichst unauffällig wieder abzuwischen. James nahm ihre Hand und drückte sie, als die Tür aufging und drei Heiler hereinkamen.
„Ah, na das nenne ich mal moralische Unterstützung“, sagt der eine freundlich und schüttelte den Anwesenden die Hand.
„Ich muss sie jetzt jedoch bitten sie allein zu lassen“, fuhr er fort. „Wir werden sie jetzt zu den Untersuchungen in einen abgetrennten Raum bringen. Sie können selbstverständlich hier warten, aber es kann einige Stunden gehen.“
Mrs. Potter lächelte dankbar.
„Nein, ich denke, wir werden zu Hause warten“, antwortete sie und legte ihre Hand auf Sirius Schulter.
„Nein“, sagte dieser jedoch leise. „Ich bleibe hier.“
„Sirius, es hat keinen Sinn. Zu Hause kannst du dich besser ablenken“, versuchte Mrs. Potter ihren Ziehsohn zu überzeugen.
„Ich bleibe hier“, bestand dieser allerdings immer noch auf seiner Meinung.
„Schick uns sofort eine Nachricht, wenn du mehr weißt“, richtete Mrs. Potter sich sanft an Sirius, der nur stumm nickte und sich dann erhob, um sich von den Heilern zeigen zu lassen, wo er warten konnte.
Lily und James folgten Mrs. Potter hinunter in die Eingangshalle.
„Wo ist eigentlich Dad?“, wollte James wissen, als sie wieder bei der Information angelangt waren.
„Die Todesser machen mal wieder Ärger“, antwortete Mrs. Potter nur. „Ich sollte jetzt auch gehen. Schau, dass du für Lily eine Stärkungstrank besorgst, James.“
Mit diesen Worten disapparierte sie.
James zog Lily sanft mit sich zu einem Heiler hinüber, der einige Meter entfernt stand. Nachdem er kurz das Problem geschildert hatte, eilte der Heiler davon und kam nach wenigen Minuten mit einer Flasche zurück, in dem ein Stärkungstrank schimmerte.
Lily und James bedankten sich und nahmen den nächst besten Kamin um wieder ins Haus der Potters zu reisen.
Dort angekommen, merkte Lily erst, wie erschöpft sie eigentlich war. James war das offenbar aufgefallen, denn er bugsierte sie sofort wieder nach oben in ihr Bett. Dann verließ er kurz das Zimmer und kam nach einigen Minuten mit einem Tablett wieder herein.
Zuerst flößte er ihr den Stärkungstrank ein und reichte ihr einen warmen Tee.
Als James sie gerade überreden wollte, doch auch etwas von dem Zwieback zu essen, klopfte eine Eule ans Fenster. Aufgeregt eilte er hinüber und ließ sie hinein. Sie surrte elegant auf Lilys Bett und diese entnahm mit zitternden Händen den Brief. Doch es war nicht Sirius Schrift, obwohl sie sich sicher war, dass sie diese Schrift von irgendwoher kannte…

Sie muss bei Vollmond in Anwesenheit ihres Feindes in Einhornblut baden.

James riss ihr die Nachricht aus der Hand. Verwundert sah er Lily an, doch diese hatte eben so wenig Ahnung, von wem dieser Brief war und was er bedeuten sollte.

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Lily Evans und die verbotenen Leben

Beitragvon Tonx » Do 25 Okt, 2007 14:34

Hui, is ja echt ewigkeiten her... tut mir wirklich leid...
ich hab grad ein Studium angefangen und war etwas im stress...
vielen dank fürs warten und wieder lesen!!!!
alles liebe,
Tonx

_____________



Aussichtslos
Lily und James verbrachten den Tag mehr oder weniger schweigsam, jeder in seinen Gedanken schwelgend… Sie musste sich immer noch ausruhen, obwohl es ihr durch den Trank schon erheblich besser ging. Die meiste Zeit saßen die beiden zusammen im Wohnzimmer und warteten auf Neuigkeiten, doch nichts geschah.
„Ich kenne diese Schrift“, murmelte Lily zum hundertsten Mal an diesem Nachmittag und ging zum Fenster, um Ausschau nach einer Eule von Sirius zu halten. „Aber woher?“
James seufzte frustriert.
„Lass uns wieder ins St. Mungos gehen“, meinte Lily nach einer Weile. „Ich kann hier nicht einfach so untätig herumsitzen…“
James sah sie skeptisch an.
„Ich weiß nicht…“, sagte er. „Du solltest dich eigentlich ausruhen…“
Lily schnaubte verächtlich und ließ sich in den nächsten Sessel sinken.
„Können wir nicht etwas tun?“, fragte sie und nahm wieder einmal den mysteriösen Papierfetzen in die Hand „Irgendetwas?“
James zuckte mit den Schultern und sah sie unschlüssig an. Er wollte gerade ansetzen, etwas zu sagen, als sich das Feuer im Kamin verfärbte und Sirius erschien.
Mit schlaffen Bewegungen trat er ins Wohnzimmer und sah die beiden aus seinen unterlaufenen Augen an.
„Und?“, presste Lily mit erstickter Stimme hervor.
Sirius kratzte sich nervös hinterm Kopf und vergrub schließlich beide Hände tief in den Hosentaschen.
„Nichts“, flüsterte er kaum hörbar.
James ging einen Schritt auf seinen Freund zu, doch dieser hob die Hand und verschwand ohne ein weiteres Wort nach oben in sein Zimmer.
Ratlos sahen die beidem ihm nach und Lily wandte sich hastig in Richtung Fenster, als James Anstalten machte sie anzusehen. Tränen rannen ihr Gesicht hinab, als sie sich auf die Fensterbank stützte und versuchte ihre Trauer vor James zu verbergen, doch sie hätte ebenso gut versuchen können, Hagrid unter einem Stuhl zu verstecken.
Sie hörte jeden einzelnen Schritt, den James vorsichtig auf sie zuging und endlich spürte sie seinen warmen Körper an ihrem zitternden. Er legte die Arme um ihre Hüften und schmiegte seinen Kopf an ihren.
Krampfhaft versuchte Lily ihre Schluchzer zu unterdrücken und wieder ruhig zu atmen, doch die Geschehnisse der letzten Tage hatten sie übermannt und der Blick in Sirius Augen hatte ihr gesagt, dass Patricia nicht mehr zu helfen war.
Verzweifelt versuchte sie einen klaren Gedanken zu fassen, doch es erschien ihr nur alles noch aussichtsloser.
In ihrer Hilflosigkeit ließ sie alle Masken fallen, drehte sich zu James um und begann wild in seine Schulter zu schluchzen. Sie umklammerte ihn so fest, dass es ihr beinahe wehtat und bohrte ihre Fingernägel tief in seine Schultern, doch James gab keinen laut von sich. Alles was er tat, war sie im Arm zu halten und ihr gelegentlich über den Rücken zu streicheln.
Als sich Lily nach einigen Minuten etwas beruhigt hatte, hob er sie kurzerhand hoch. Lily klemmte ihre Beine um seine Hüften und ließ sich ohne Einwände nach oben bringen und ins Bett legen.
James deckte sie zu und wollte gerade wieder gehen, um ihr einen Tee zu holen, doch sie hielt ihn zurück.
Sanft hatte sie ihn am linken Handgelenk gepackt und zog ihn zu sich aufs Bett.
„Geh nicht“, flüsterte sie und sah in James braune Augen. Dieser sah sie leicht verwirrt an, machte es sich dann aber neben ihr auf dem Bett bequem.
Lily drehte sich zur Seite und legte sich auf seine Brust. Ihr Atem begann sich zu beschleunigen, als sie unter ihrer rechten Hand seinen stetig schneller werdenden Herzschlag spürte. James legte einen Arm um sie und begann ihr sanft über den Rücken zu streicheln.
Lily schloss die Augen und genoss James’ Nähe, während sie versuchte ruhig zu bleiben, was ihr bei dem Gefühl, das von ihrer Magengegend langsam abwärts wanderte, nicht ganz leicht fiel.
Wieder beschleunigte sich ihr Atem und sie bewegte ihre rechte Hand von James Brust weiter über seinen Bauch und ihr Herz machte einen Hüpfer, als sie spürte, wie er leicht unter ihr zuckte, während sie beständig seinen Bauch entlang strich, immer weiter nach unten, bis – James schließlich blitzschnell ihre Hand packte. Lily schrak zusammen, richtete sich etwas auf und sah ihn an.
James schüttelte leicht den Kopf, während Lily ein Gefühl der Scham überkam. Sie wandte ihren Blick ab und wollte sich von ihm loslösen, doch er hielt sie sanft, jedoch bestimmt fest.
„Ich will nicht, dass du aus der Verzweifelung heraus etwas machst, was du vielleicht später bereust“, flüsterte er und beobachtete sie scharf.
Lily hielt einen Moment inne und sah ihn schließlich an.
Sie hatte ihm diese Sensibilität gar nicht zugetraut und als sie merkte, wie viel Kraft es ihn kostete, die Beherrschung über sich zu behalten, beugte sie sich zu ihm hinunter und küsste ihn.
„Danke“, hauchte sie ihm ins Ohr und legte ihren Kopf wieder auf seine Brust.
Nach einer Weile spürte sie, wie sich ihr Herzschlag beruhigte und auch das von James immer langsamer und regelmäßiger schlug.

Die Tür flog auf und Sirius stürmte herein.
„Es wird schlimmer, ich muss – „
Lily und James richteten sich verschlafen auf.
„Oh, tut mir leid“, murmelte er. „Aber…“
„Macht doch nix“, meinte James schlaftrunken.
„Wie spät ist es?“, wollte Lily wissen und setzte sich auf die Bettkante.
„Gleich 6“, antwortete James. „Jemand was zum Abendessen?“
Lily beachtete ihn gar nicht weiter, sondern wandte sich an Sirius.
„Was ist passiert?“
„Nichts“, sagte dieser nur. „Das ist es ja gerade…“
Lily sah einen Moment in seine leeren Augen und ging schließlich zu ihm hinüber.
„Mach ein paar Brote, wir sind in zwei Minuten unten“, flüsterte sie mit ungewöhnlich sanfter Stimme. Sirius nickte und verschwand wieder.
„James, jetzt beeil dich schon“, richtete sie sich nun an James, doch dieser reagierte nicht.
„James?“, wiederholte Lily sich und eine leichte Panik lag in ihrer Stimme. „James?“
„Ist heute Vollmond?“, fragte er sie, wie in Trance.
„Ähm… ja“, antwortete sie verwirrt. „Aber Remus wird auch ohne euch zurecht kommen. Jetzt komm schon, Sirius wartet…“
„Der - der Brief…“, stotterte James weiter und sah Lily an. Sie erwiderte seinen Blick und jetzt war der Groschen auch bei ihr gefallen.
„Schnell, wir müssen zu Sirius!“
Die beiden stürmten die Treppen hinunter ins Wohnzimmer, wo Sirius bereits mit ein paar belegten Broten und einer Flasche Kürbissaft auf sie wartete. Als er die aufgeregten Blicke seiner beiden Freunde sah, stürzte er auf sie zu.
„Was ist los?“, wollte er sofort wissen.
James kramte aus seiner Hosentasche den mysteriösen Brief hervor und gab ihn Sirius.
„Was ist das?“, fragte er verwundert, als er den Text überflogen hatte.
„Ein Brief“, antwortete Lily etwas atemlos. „Er kam vorher. Wir haben keine Ahnung von wem, aber wir wissen jetzt, warum und was er heißt.“
Sirius sah sie für einen Moment verwirrt an, bis auch er verstand.
„Heute ist Vollmond“, rief er aus. Lily und James nickten. „Das heißt uns fehlt noch…“
„… der Feind und das Einhornblut“, vollendete James den Satz seines Freundes.
„… und die Erlaubnis“, fügte Lily kritisch hinzu.
„Erlaubnis wozu?“, fragten die beiden Jungs wie aus einem Munde.
„Ja, glaubt ihr, wir können sie auf dem Balkon vom St. Mungo baden oder was?“, meinte Lily leicht genervt. James und Sirius zuckten mit den Schultern.
„Und wie willst du Bella dazu bewegen, genau dort hinzukommen?“
„Bella?“ James sah sie verwirrt an.
„Wer sollte sonst ihr schlimmster Feind sein?“, fragte Lily verwundert und sah sie entgeistert an. Die beiden Jungs sagten nichts weiter und so fuhr Lily fort.
„Um Bella machen wir uns erst mal keine Gedanken… Das Einhornblut wird weitaus schwieriger zu beschaffen sein…“, überlegte sie laut.
„Was kann schwieriger sein, als Bella aus ihrem eigenen Haus zu entführen?“, meinte Sirius verächtlich, doch das Leuchten in seinen Augen war wieder zurückgekehrt und Lily merkte, dass er ebenso wie sie alles darum geben würde, um wenigstens zu versuchen, Patricia zu retten.
„Sie ist nicht in ihrem Haus“, erklärte Lily ihm geduldig.
„Woher willst du das wissen?“, fragte James überrascht. Lily lächelte kurz.
„Du würdest dich wundern, was man in den Mädchentoiletten von Hogwarts alles erfährt, Potter…“, gab Lily schnippisch zurück.
„Oh, da weiß ich so einiges –, “ setzte James an, doch als er Lilys wütenden Blick sah, sah man ihm an, dass er es bereute.
„Wo ist sie?“, unterbrach Sirius das Gezänk der beiden, als Lily gerade zu einem Gegenschlag ansetzen wollte.
„Sie war nur bis kurz nach Weihnachten bei ihrer Familie“, antwortete sie ihm zähneknirschend. „Ihre Eltern müssen danach irgendetwas erledigen und Bella wird wieder in Hogwarts sein…“
„…zusammen mit ihrem Anhängsel“, lachte James trocken.
„Ich wette, ihre Eltern haben einen Auftrag von Ihr – Wisst – Schon – Wem“, grummelte Sirius und ließ mit einem Wink seines Zauberstabs ihre Winterumhänge heranschweben.
„Ich würde vorschlagen, erst die Zutaten, dann Patricia“, sagte er bestimmt. Die andern beiden nickten, und warfen ihre Umhänge über.
„Schnappt euch ein Brot und dann auf zu Hagrid!“, rief James, griff nach etwas zu Essen und verschwand in Richtung Haustür, dicht gefolgt von Lily und Sirius.

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Lily Evans und die verbotenen Leben (22)

Beitragvon Tonx » Di 20 Nov, 2007 17:39

Auch wenn ich das Gefühl hab, dass es keiner liest:
Hier ein neues Kapitel....
Grüßle,
Tonx

__________


Raser
Tief sog Lily die kalte Abendluft ein. Hogsmeades Straßen lagen wie ausgestorben vor ihr, als sie sich zusammen mit den beiden Jungen auf den verschneiten Weg hinauf zum Schloss machte. Sie liefen vorbei an den noch hell beleuchteten Geschäften und zogen ihre Umhänge etwas fester um ihren Hals, als ihnen eine eisige Windböe entgegen kam.
„Wie wär’s mit einem Butterbier?“, fragte James zitternd und sah sehnsüchtig zu den Drei Besen hinüber. Aus der soeben geöffneten Tür wehte ein angenehmer, einladender Duft von Gebratenem und Tee zu ihnen hinüber. Lily wollte ihrem Freund gerade fehlendes Einfühlungsvermögen vorwerfen, als Sirius mit einem Wink seines Zauberstabes seinen Patronus in Richtung des Pubs davon schickte und zusammen mit James unbeirrt seinen Weg fortsetzte.
Lily war kurz stehen geblieben, folgte den beiden dann aber wortlos.
„Meint ihr, Hagrid hat soviel Einhornblut, dass wir Patricia darin baden können?“, fragte sie nach einer Weile, während sie keuchend zwischen den beiden herlief.
Sie waren eben doch ein Stück größer und um einiges durchtrainierter als sie. Außerdem waren ihre Beine noch immer etwas zittrig.
„Wir müssen es versuchen“, knurrte Sirius durch zusammengebissene Zähne.
Sie waren nun endlich am Eingangstor zum Hogwartsgelände angelangt. James streckte seine vor Kälte blau angelaufene Hand nach dem Torgriff aus, doch es ließ sich nicht öffnen.
„Lass es bitte nicht abgeschlossen sein“, stöhnte er verärgert und drückte sich mit voller Kraft dagegen. Das Tor gab ein unheilvolles Knacken von sich, doch nichts weiter geschah.
Lily überlegte. Wenn sie Glück hatten, war es einfach nur vereist.
„Geht mal ein Stück zur Seite“, wies sie die beiden an.
„Lily, Alohomora funktioniert da nicht“, meinte James altklug, trat aber sofort zur Seite, als er Lilys Blick sah.
Inflamare!“, murmelte sie und ein Feuerstrahl entwich ihrem Zauberstab.
„Schmelzen wird man es wohl kaum können“, schnaubte James verächtlich. Sein Lächeln gefror ihm jedoch auf dem Gesicht, als Lily unbeirrt den Griff drehte und das Tor völlig ohne Probleme öffnen konnte.
„James, du hast keine Chance gegen sie“, lachte Sirius trocken und folgte Lily, die schon auf dem Weg zu Hagrids Hütte war. James schüttelte leicht verblüfft den Kopf, eilte seinen Freunden dann aber nach.

Als sie sich mühsam den Weg zu Hagrid hinaufgekämpft hatten, hämmerte Sirius ohne Verzögerung gegen die große, stabile Holztür. Doch wie sie schon vermutet hatten, öffnete ihnen niemand. Auch die Lichter brannten nicht.
Frustriert ließ sich James auf den Stufen vor der Tür nieder.
„Und jetzt?“, fragte er und suchte mit seinen Augen das gesamte Gelände ab. Die beiden andern taten es ihm gleich, doch nirgendwo war die schwerfällige Gestalt des gutmütigen Wildhüters zu entdecken.
„Rauf zum Schloss“, sagten Lily und Sirius wie aus einem Munde.
„Oh je, meine Freundin macht gemeinsame Sache mit meinem besten Freund“, meinte James belustigt, fuhr dann aber ernst fort: „Aber dieses Mal mit Besen… Ich bin total durchgefroren.“
Accio Besen“, rief Sirius in den eisigen Wind hinein und dann warteten sie schlotternd, bis Lily auf einmal einen Überraschungsschrei ausstieß.
Die beiden Jungen drehten sich überrascht um und beobachteten grinsend Sirius herannahenden Patronus.
„Ah, wie gerufen“, sagte James erfreut und nahm die drei Butterbierflaschen entgegen, die ihnen der Patronus gebracht hatte. Lily nahm ihres etwas verdattert entgegen, trank aber dann in hastigen Zügen ein paar Schlücke. Sie fühlte sofort, wie sie sich von innen etwas aufwärmte.
Als sie gerade wissen wollte, wie sie das bezahlt hatten, rauschten zwei Besen heran. James und Sirius griffen nach je einem und Lily nahm hinter James Platz.
Sie klammerte sich leicht verkrampft an ihn, doch für ihre Flugangst war in einer solchen Situation keine Zeit. Sie umfasste James’ Hüfte noch etwas fester, als dieser sich kraftvoll vom Boden abstieß.
Die noch halbvollen Butterbierflaschen hatten sie bei Hagrid stehen lassen.

Sirius öffnete noch im Flug das Eingangsportal und so konnten die drei problemlos in der warmen Eingangshalle landen.
Sie ließen die Besen achtlos fallen und sahen sich nach einem Lebenszeichen um. Das Schloss um sie herum wirkte jedoch wie ausgestorben.
„Bella oder das Blut? Was zuerst?“, fragte James an Sirius gewandt, der scharf zu überlegen schien.
„Dann eben Bella“, antwortete er nach kurzer Zeit. Lily sah James an, der mit den Schultern zuckte und nickte.
Die beiden Jungen hatten wieder nach den Besen gegriffen und rasten zusammen mit Lily, die wieder hinter James Platz genommen hatte, wie die Bekloppten die Gänge entlang. Sie schnitten die Kurven oft so knapp, dass sie mit den Füßen kurz an der Mauer entlang schliffen. Lily kniff dabei jedes Mal panisch die Augen zusammen und winselte leise.
Als sie gerade die Treppe hinunter flogen, die zu den Kerkern hinab führte, bremsten die beiden Besen auf einmal wie von Geisterhand, sodass Lily heftig gegen James geschleudert wurde.
Etwas benommen stiegen die drei ab und sahen verwirrt den Gang auf und ab, bis sie schließlich ihren beleibten, alten Zaubertranklehrer Professor Slughorn zu ihnen hinaufeilen sahen.
„So, meine Lieben“, trompetet er schnaufend und sah sie ernst an. „Ich möchte erstens wissen, was sie drei hier zu suchen haben und zweitens, warum um Himmels Willen sie gegen die Schulregeln verstoßen und wie von der Tarantel gestochen hier die Gänge entlang rasen.“
Die drei schwiegen und rangen nach Worten.
„Besonders von Ihnen, Miss Evans, hätte ich das nicht erwartet…“, fügte er mit einer Spur Enttäuschung in der Stimme hinzu, aber ein Lächeln huschte über sein Gesicht.
„Tut uns leid, Professor“, richtete Lily sich an ihren Lehrer. „Aber bei den Potters im Haus ist eben nicht genug Platz, um die neuen Besen auszuprobieren… Und draußen ist es doch etwas kalt.“
Sie hatte so sanft wie möglich gesprochen und setzte ihr charmantestes Lächeln auf.
Slughorn zog erst etwas skeptisch die Augenbrauen hoch, erwiderte dann aber ihr Lächeln.
„Gut gut, Mrs. Evans“, flötete er schließlich. „Weil Weihnachten war, wollen wir mal nicht so sein… Es ist ja nichts passiert… Aber nächstes Mal warten sie bitte auf wärmeres Wetter…“
Die drei nickten stumm.
„So, tut mir leid, ich denke, ihr findet alleine hinaus“, fuhr Slughorn fort. „Aber sie müssen mich entschuldigen. Hagrid hat mir vorher mitgeteilt, er hätte eine Menge Einhornblut für mich übrig… Ich hoffe, es ist nicht allzu verdreckt…“
Und mit einem kurzen Lächeln an Lily, verschwand er die Treppen hinauf.
Sobald er außer Sichtweise war, schnappten sich die beiden Jungen ihre Besen. Lily konnte gerade noch bei James aufspringen und da waren sie auch schon wieder in der Luft – allerdings bogen sie oberhalb der Treppe sofort nach rechts ab, um nicht an Slughorn vorbei zu müssen.
Durch die zahlreichen Streifzüge der Maurauder kannten sich Sirius und James bestens mit allen Geheimgängen im Schloss aus und für sie war es ein leichtes, ungesehen an ihrem Zaubertränkelehrer vorbeizukommen.
„Und was ist, wenn Hagrid nicht da ist?“, rief Lily zu James nach vorne, als sie wieder hinaus in die Kälte flogen.
„Wenn Sluggy jetzt zu ihm will, wird er bald kommen“, antwortete ihr James und riss seinen Besen scharf nach links um Sirius zu der nun beleuchteten Hütte zu folgen.
Sie kamen gar nicht dazu zu klopfen, da wurde auch schon die Tür aufgerissen und ein freundlich grinsender Hagrid stand vor ihnen.
„Ah, wusst’ ich’s doch, dass ihr’s seid“, grummelte er und ließ die drei ins Warme hinein.
„Woher?“, wollte Lily wissen und stellte sich sofort vor den knisternden Kamin, während James und Sirius ihre Besen hinter die Tür stellten.
„Hab mitbekommen, wie Sirius’ Patronus bei Madam Rosmerta was bestellt hat“, erklärte er ihnen.
„Schön, dass ihr mich besuchen kommt.“
„Ähm, Hagrid“, fing Lily zögerlich an, doch Sirius übernahm dieses Mal.
„Hagrid wir sind aus einem bestimmten Grund hier“, meinte er ernst. „Es ist nicht viel Zeit für Erklärungen, aber wir brauchen dringend, alles an Einhornblut, was du irgendwie auftreiben kannst…“
„Jaja, wollt ihr dem alten Sluggy einen Streich spielen, Jungs?“, gluckste Hagrid vergnügt. „Aber dafür ist Einhornblut wirklich zu wertvoll…“
„Hagrid, bitte…“, flehte Lily und sah ihn verzweifelt an. „Es geht um Leben und Tod.“
Bei Lilys Miene war das Lächeln wie weggewischt von seinem Gesicht und er stapfte ohne zu zögern sofort in den hinteren Teil seiner Hütte.
Zurück kam er nach etwa einer halben Minute mit einem großen Kessel voller dicker, silberner Flüssigkeit.
Lily schrie auf vor Freude und umarmte den leicht verwirrten Hagrid. Sirius jedoch blieb weiterhin ernst.
„Hagrid, schaffst du es, Slughorn wieder loszuwerden?“, wandte er sich an den Wildhüter. „Wir kommen in spätestens zwei Stunden wieder. Dann brauchen wir es!“
Hagrid nickte.
„Worauf ihr euch verlassen könnt!“
Sirius schien noch nicht ganz überzeugt, sagte aber nichts weiter.
„Okay“, meinte er nach kurzem Überlegen. „Ich schlage vor, dass ich mich um meine liebenswerte Kusine kümmere und ihr Patricia holen geht.“
Lily wollte sich schon auf den Weg zur Tür machen, doch James hielt sie zurück.
„Überlass die nur uns…“, sagte er grinsend. „Darauf habe ich mein ganzes Leben gewartet!“
Sirius sah nicht sehr begeistert aus und öffnete schon den Mund, um Einwände zu bringen.
„Sirius, du weißt, dass wir Patricia nie im Leben alleine tragen können“, bearbeitete James seinen Freund weiter.
„Wozu habt ihr einen Zauberstab?“, antwortete Sirius leicht genervt.
„Und wir kommen nicht zu ihr ins Zimmer hinein…“, kam Lily ihrem Freund nun zur Hilfe. „Nur, wenn Familienangehörige dabei sind… Dich kennen sie aber schon!“
Wieder überlegte Sirius kurz, willigte dann aber schließlich Zähne knirschend ein.
„Hast du schon einen Plan?“, fragte er James. Dieser nickte und schon griff Sirius nach seinem Besen und verschwand hinaus in die Nacht.
„Hagrid, hast du etwas Einhornhaar da?“, wollte James sofort wissen. Hagrid nickte und entfernte sich wieder für kurze Zeit, bis er schließlich mit einem Büschel langer, silbrig glänzender Haare zurückkam.
„Okay, dann mal los“, meinte James, packte Lily sanft am Arm und zog sie hinter sich auf den Besen.
„Vielen Dank, Kumpel! Hast was gut bei uns!“, rief er Hagrid noch zu, bevor er mit Lily hinaus in die Kälte flog, hoch in Richtung Schloss.
Zuletzt geändert von Tonx am Do 22 Nov, 2007 10:39, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon Lily Granger » Mi 21 Nov, 2007 20:04

Oh doch ich lese es und ich finds genial
Hoffentlich schaffen sie das alles rechtzeitig Patricia darf nicht sterben :(
Aber wie will krone denn an Bella rankommen??? :?:
Na ja ich lassm ihc überraschen
Also mach doch schnell weiter die FF ist total genial
Vielleicht kommen sich Lils und Jamesie ja auch bald näher?!*gg*
lg Jenny
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~Sag mir dass du mich hasst,denn es ist besser wenn du mich hasst als wenn ich dir egal bin!!~

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