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[HP] This Heart of Mine

Zicke87
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[HP] This Heart of Mine

Beitragvon Zicke87 » Sa 02 Jun, 2007 11:55

This Heart of Mine

Eine Blaise/Ginny FanFiction. Romanze

Jeder, der Ginny Weasley kennt, hält sie für großartig. Ginny ist einfach rundum zufrieden mit ihrem Leben: Sie ist intelligent, hat viele Freunde und ein Herz für alle. Ginnys Welt ist in Ordnung - wenn ihr nicht ständig dieser Blaise Zabini auf den Geist ginge. Blaise - unverschämt attraktiv, Slytherin, Quiddich-Spieler und Schulsprecher - ist der heiß geliebte Mädchenschwarm von Hogwarts. In den Winterferien prallen die beiden Hitzköpfe zufällig aufeinander - eine Begegnung mit wahrhaft heißen Folgen ...

Kapitel 1

An dem Tag, als Blaise Zabini sie beinahe umbrachte, beschloss Ginny Weasley, unerwiderter Liebe ein für alle Mal abzuschwören.

Sie hatte sich darauf konzentriert, die vereisten Stellen auf dem Quiddich-Feld von Hogwarts zu umgehen, als Blaise auf seinem nagelneuen 1000-Galleonen-Feuerblitz 500 wie aus dem Nichts auf sie zugeschossen kam. Mit einer unglaublichen Geschwindigkeit raste er um eine der Tribünen. Sie entging dem vorbeirasenden Besenschweif nur durch einen beherzten Sprung gegen die Torpfosten, rutschte weg und landete wutschnaubend auf allen Vieren.

Nicht einmal gebremst hatte der Arsch!

Ginny starrte böse den schnell entschwindenden Reisigzweigen hinterher und rappelte sich zähneknirschend auf. Dreck und grauer Schneematsch klebten am Bein ihrer Hose, ihre Schultasche war völlig zerknautscht und über ihre Stiefel zog sich eine lange Schramme. „Du eingebildeter Bastard von einem Jäger“, zischte sie und schnappte nach Luft. „Kastrieren sollte man dich.“

Er hatte überhaupt nicht bemerkt, dass er sie umgeflogen hat, nicht einmal gesehen hatte er sie! Das war nichts Neues. Blaise Zabini hatte sie während seiner gesamten Schulzeit noch nicht einmal bemerkt.

Ginny spielte sogar kurz mit dem Gedanken, mit dem klapprigen Sauberwisch Sieben, den sie von ihrem Bruder Bill bekommen hatte, hinter Blaise herzujagen. Doch selbst sie mit ihrer blühenden Fantasie hatte Schwierigkeiten, sich dabei ein triumphales Finale vorzustellen.

Während sie auf das Schlossportal zusteuerte, schüttelte sie angewidert den Kopf. Dieser rücksichtslose oberflächliche Typ hatte sowieso nur Quiddich im Kopf. Jetzt reichte es, sie musste es sich endlich abgewöhnen, diesen Typen aus der Ferne anzuhimmeln, sie hatte die Nase voll von unerwiderter Liebe.

Obwohl es mit Liebe eigentlich nichts zu tun hatte, eher mit einer lächerlichen Schwärmerei für diesen Schwachkopf, die man einer Elfjährigen nachgesehen hätte, nicht aber einer intelligenten, jungen Frau, einer angeblich überdurchschnittlich intelligenten, wohl gemerkt.

Diese Intelligenz schien sich in gewissen Momenten einfach abzuschalten.

Ein warmer Luftstrom traf sie, als sie die Holztüren mit dem stolzen Wappen der Schule aufstieß und die Eingangshalle betrat.

Als sie an der Großen Halle vorbei ging um die Wendeltreppe, die zum Gryffindorturm führte, zu erreichen, hörte sie Lavender Brown und Parvati Patil in einer Ecke miteinander reden.

„Weiß du was ich gehört habe?“ Lavender wusste immer über den neuesten Klatsch und Tratsch bescheid. „Slughorn hat Zabini Nachsitzen aufgebrummt.“

Ginny blieb mit einem Mal stehen und versuchte ungemerkt den beiden Frauen zu zuhören.

Parvati machte große Augen. „Was? Habe ich noch gar nicht gehört.“ Sie schien verärgert, da ihre Freundin mehr wusste, als sie. „Erzähl. Was ist passiert?“

Lavender guckte sich kurz um, als sie niemanden entdeckte der ihnen zuhörte, abgesehen von Ginny, die sich hinter einer Rüstung versteckte, fing sie an zu erzählen.

„Er hat heute Morgen bei Binns im Unterricht Gummibärchen verwandelt, die auf den Tischen rumhüpften und alle Schüler ablenkten. Naja, Professor Binns hat ihn sofort zu Slughorn geschickt und jetzt muss er in den Ferien Nachsitzen.“

Lavender und Parvati machten ein trauriges Gesicht. Es war kein Geheimnis, dass die Beiden auf Blaise standen.

„Toll, und wir müssen nach Hause fahren.“ Parvati konnte ihre Enttäuschung nicht verbergen. Sie schmollte. „Könnte ich doch nur meine Eltern überreden, hier zu bleiben. Dann könnte ich mich um ihn kümmern.“

Lavender schnaubte. „Das hättest du wohl gerne...“

Weiter hörte Ginny nicht zu. Sie machte sich weiter auf den Weg zum Gryffindor-Gemeinschaftsraum.

Sie verstand sich selbst nicht. Das Schlimmste an ihrer Schwärmerei – ihrer früheren Schwärmerei – war, dass sie sich ausgerechnet in Blaise, den oberflächlisten Typen auf Erden verguckt hatte. Quiddich war das Einzige, was ihn interessierte. Quiddich und eine endlose Schlange gesichtsloser Frauen der Schule.

Im Gemeinschaftsraum angekommen, machte Ginny einen kurzen Abstecher in die Waschräume. Sie legte den Mantel ab und warf einen Blick in den Spiegel. Die langen, roten Haare wallten ihr über den Rücken, knapp bis zur Hüfte. Die feuerrote Farbe gab ihren sonst eher unauffälligen Zügen eine gewisse Leuchtkraft. Nicht, dass sie sich über ihr Aussehen beschweren wollte. Ihre Nase war in Ordnung und ihr Mund auch, sie passten zu ihrer Figur, nicht zu dick, nicht zu dünn, und zu ihrem gesunden, sportlichen Körper, für den sie dankbar war. Ein Blick auf ihre Oberweite bestätigte ihr, dass sie etwas zu kurz gekommen war. Damit hatte sie sich allerdings schon vor langer Zeit abgefunden.

Ihre Augen dagegen waren etwas Besonderes, giftgrün, sie bildete sich ein, dass ihr sanfter Schwung und diese intensive Farbe ihr etwas Geheimnisvolles gab.

Seufzend versuchte sie, den Dreck von ihrer betagten Hose zu reiben und wischte ihre abgenutzte Tasche ab. Nachdem sie ihr Bestes getan hatte, nahm sie den braunkarierten Mantel, den sie im Ausverkauf erstanden hatte, und ging in den Gemeinschaftsraum zurück.

Es war kurz vor den Weihnachtsferien und die aufgewühlten Schüler plauderten laut über ihre Vorhaben in den Ferien. Sie ging auf die gemütlichen Sessel zu, die um den Kamin platziert waren und setzte sich zu ihrer besten Freundin.

Hermine Granger warf ihren Stift beiseite, mit dem sie gerade eine Hausarbeit für Verwandlung fertig geschrieben hatte, als Ginny sich zu ihr setzte.

„Gott sei Dank, ein bisschen gesunder Menschenverstand ist genau das, was ich jetzt – oh, mein Gott! Was ist denn mit dir passiert?“

Mit ihrer atemberaubenden Traumfigur, ihren bernsteinfarbenen Augen und der Wolke hellbrauner Haare sah Hermine aus wie aus dem Katalog. Egal, was sie mit sich anstellen würde, sie würde nie so hübsch werden, wie ihre Freundin, aber das machte ihr nichts mehr aus.

„Was ist geschehen?“ Bei dem sorgenvollen Blick ihrer Freundin verwünschte sich Ginny insgeheim. Sie hätte sich umziehen sollen.

„Mr. Oberflächlich hat mich übern Haufen geflogen.“ Erzählte sie düster.

„Du solltest ihn nicht so nennen. Blaise ist nicht oberflächlich, er ist nur –„

„Wahrnehmungsgestört?“

„Wirklich Ginny, ich verstehe nicht, warum du ihn so verachtest. Ihr beide habt doch noch nie ein Wort gewechselt.“

„Und das mit voller Absicht. Menschen, die nicht einmal bis drei zählen können, gehe ich lieber aus dem Weg.“

„Wenn du ihn besser kennen würdest, würdest du ihn mögen.“

„Ist es nicht faszinierend, dass er immer irgendwelche Mädchen abschleppt, die kaum sprechen können? Aber sonst könnte ja vor dem Sex so etwas Lästiges wie eine Unterhaltung entstehen.“

Jetzt musste Hermine lachen.

Ginny teilte fast alles mit ihrer Freundin, aber ihre heimliche Schwäche für den Treiber der Slytherins hatte sie ihr nicht anvertraut. Es wäre zu beschämend, außerdem würde Hermine es Ron erzählen, bei dem sofort sämtliche Alarmglocken schrillen würden. Was seine Schwester betraf, gingen seine ausgeprägten Beschützerinstinkte regelmäßig mit ihm durch. Er ließ nicht zu, dass Ginny auch nur in die Nähe eines Typen kam.

Als hätte er ihren Gedanken erraten, betrat Ron mit Harry den Gemeinschaftsraum und setzte sich zu ihnen. Ron war groß, ebenfalls rothaarig, gutaussehend. Daran hatte auch der Krieg nichts geändert. Selbst die eine oder andere Narbe, die in der letzten Schlacht vor wenigen Monaten hinzugekommen war, ließ in nur interessanter wirken.

Hermine und Ron waren immer die besten Freunde, zusammen mit Harry. Doch in den letzten Monaten hatte sich aus ihrer Freundschaft Liebe entwickelt. Ginny fand, die beiden waren ein Traumpaar.

Harry zwinkerte Ginny zu.

Ginny war vor dem Krieg mit ihm zusammen gewesen, doch nachdem er sie aus Schutz verlassen hatte, sind ihre Gefühle für ihn abgeebbt. Sie wollte keine Beziehung mit ihm.

Nach dem Krieg sind viele Schüler nicht mehr nach Hogwarts zurückgekehrt. Viele sind in den Monaten, an denen Voldemort an der Macht war, gestorben.

Harry hatte es geschafft, Voldemort zu besiegen, endgültig. Die Todesser waren wieder sicher in Gewahrsam.

Viele Schüler des Hauses Slytherin wurden Todesser und somit war der Tisch um einiges geschrumpft. Nur noch eine handvoll Schüler, die nicht auf der Seite Voldemorts gestanden hatten, sind zurückgekehrt.

Unter diesen war auch Blaise. Der Slytherin wurde zum Schulsprecher ernannt. Hermine war die Schulsprecherin. Gemeinsam teilten sie sich ein Wohnzimmer, eine Küche und ein Bad. Dadurch verstanden sie sich sehr gut.

Die drei Freunde sprachen über die Ferien. Sie würden morgen zusammen zu den Grangers fahren. Ginny wurde auch eingeladen, aber sie musste noch Hausaufgaben nachholen und wollte diese in der Bibliothek nachschauen. Sie hatte dankend abgesagt.

Am späten Abend verabschiedete sich Ginny von ihren Freunden und wünschte ihnen schöne Ferien. Sie ging zur Treppe und winkte ihnen kurz zu, dann verschwand sie im Mädchenschlafsaal.

- - -

Es war Samstagabend und die schule war wie leergefegt. Der Hogwartsexpress war schon früh mit den Schülern abgereist, die die Ferien bei ihren Familien verbrachten.

Da ihre Eltern ihren Bruder Charlie in Rumänien besuchten, blieb Ginny im Schloss. Es machte ihr nichts aus, alleine hier zu bleiben, so konnte sie sich wenigstens in Ruhe auf ihre Hausaufgaben konzentrieren.

Sie hatte sich dazu entschlossen, in den Raum der Wünsche zu gehen, der zu einem ruhigen, mit vielen Büchern und Sesseln ausgestatteter Raum werden sollte.

Klar, sie hätte auch in die Bibliothek gehen können, doch da waren ihr immer noch zu viele Leute.

- - -

Blaise Zabini hatte gerade vom letzten Quiddichspiel geträumt, als ihn irgendetwas aus dem Schlaf riss. Knurrend wälzte er sich aus dem Bett, versuchte sich daran zu erinnern, wo er war, auch wenn ihm das nach der Flasche Feuerwhiskey, die er sich vor ein paar Stunden genehmigt hatte, einigermaßen schwer fiel.

Normalerweise war Adrenalin sein bevorzugtes Rauschmittel, doch heute Abend war ihm eher nach Alkohol gewesen.

Da hörte er wieder dieses Geräusch, ein Kratzen an der Tür, und plötzlich erinnerte er sich. Er war im Raum der Wünsche.

Sein Denken wurde klarer, gerade versuchte jemand, in den Raum zu kommen.




So, das war es erstmal.
Ich bitte um etwas Nachsicht, dies ist meine erste Story, von daher bitte nicht ganz so böse sein. :lol:

Ich bitte allerdings um ein paar Verbesserungsvorschläge.

Liebe Grüße,
Lara

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Beitragvon Anna Valerious » Sa 02 Jun, 2007 12:40

Ich finde es bis jetzt sehr gut muss ich sagen^^ kompliment.
Nur ich finde, du hättest den Krieg mit Voldemort noch ein bisschen beschreiben können. aber ansonsten wirklich gut. ich freue mich auf das nächste Kapitel

lg. Anna
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Beitragvon Zicke87 » Sa 02 Jun, 2007 16:13

Hallo Anna, danke für deine Antwort und dein Lob.
Den Krieg habe ich absichtlich nicht so gut beschrieben, weil
er hier noch nicht so wichtig war. Im nächsten Kapitel kommt noch einiges mehr darüber.
Ich schätze dass ich es morgen online setzten werde.
Bin schon fast fertig.

Liebe Grüße,
Lara

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Beitragvon PH0ENIX » Fr 08 Jun, 2007 10:00

dafür dass es deine erste ff ist finde ich ist sie dir recht gut gelungen
nur schade wenn ich seh an wen ginny geht :D blaise ^^
aber naja ich find die story geil und freu mich schon auf den nächsten teil :)
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Beitragvon Zicke87 » Fr 08 Jun, 2007 16:44

So, jetzt gehts weiter. Endlich. Habe länger gebraucht, als ich dachte. Viel Spaß






Da erinnerte er sich plötzlich. Er war so mit seinem Feuerwhiskey beschäftigt gewesen, dass er vergessen hatte, die Tür magisch zu verschließen. Eine glückliche Fügung. Jetzt kam doch mal etwas Abwechslung in diese Einöde.

In dem Raum war es kalt und stockfinster. Er schwang seine nackten Füße von der Couch und stieß gegen den niedrigen Tisch. Fluchend rieb er sein Schienbein und humpelte zur Tür. Was sagte es über sein Leben aus, wenn ein kleines Handgemenge mit einem Schüler zum Höhepunkt der Ferien wurde? Hoffentlich war der Kerl wenigstens auf eine Prügelei oder ein Duell aus.

Im letzten Moment wich er einem dunklen Schatten, vermutlich einem Sessel, aus. Der großzügige, luxuriös ausgestattete Raum war finster, es gab wirklich nicht den kleinsten Lichtschimmer. Tastend ging er dem kratzenden Geräusch nach, und als er fast vor der Tür stand, hörte er das leise Klicken des Schlosses. Langsam öffnete sich die Tür.

Befriedigt registrierte er den Adrenalinstoß, der seine Lebensgeister weckte. Mit einer geschmeidigen Bewegung riss er die Tür auf und packte die Gestalt davor am Kragen.

Der Typ war ein Leichtgewicht, er flog ihm geradezu in die Arme.

Mit der Reaktionsgeschwindigkeit, für die er bekannt war, zückte er seinen Zauberstab und entfachte Licht. Mit einem Schlag war der Raum hell erleuchtet, und er erfasste die Situation: Auf dem Boden lag kein ängstlich wimmernder Typ.

„Oh Scheiße …“

Auf dem Boden vor seinen Füßen kauerte eine kleine Frau mit der Haarfarbe eines Feuermelders.

Alles, was sie auf dem Arm getragen hatte, als er die gepackt hatte, lag rundherum verstreut. Er blickte auf Bücher, Stifte und Kekse.

Die Frau rappelte sich auf und nahm Kampfhaltung an. Er wollte gerade seinen Mund aufmachen und eine Erklärung abgeben, als ihr Fuß hochschnellte und sich in seine Kniekehle bohrte. Er klatschte wie ein nasser Sack auf den Boden.

„Verdammt … dafür haben die Ravenclaws eine ganze Dreiviertelstunde gebraucht.“

Die junge Frau hatte immerhin ihren Mantel angehabt, als sie auf den Boden geschlagen war, zwischen ihm und dem harten Schieferboden war nur eine dünne Jeans. Er stöhnte und rollte sich auf den Rücken.

„Du wolltest mich umbringen!“ kreischte die Frau, dass ihre langen feuerroten Haare wehten.

„Nicht mit Absicht.“ Er wusste, er hatte sie schon mal in der Großen Halle gesehen, aber ihm fiel beim besten Willen nicht ein, wie sie hieß.

Ihr Schreck hatte sich in blanken Zorn verwandelt. Es traf ihn wie ein Schlag. Oh, Scheiße… „Du bist, äh, Weasleys Schwester, nicht wahr? Ist mit dir alles in Ordnung“ – er suchte verzweifelt nach ihrem Namen – „Miss Weasley?“ Angesichts deer Tatsache, dass er mit einer zerschmetterten Hüfte auf dem Schieferfußboden lag, fand er seine Frage ungemein höflich.

„Das ist schon das zweite Mal innerhalb von zwei Tagen!“ schrie sie.

„Ich erinnere mich nicht-“

„Das zweite Mal! Bist du Schwachsinnig, du blöder Arsch? Ist das dein Problem? Oder bist du einfach nur ein Idiot?“

„Also ich, - hast du mich etwa einen Arsch genann?“

Sie blinzelte irritiert. „Ja. Ich sagte Arsch!“

„Na, dann ist ja gut.“ Leider entlockte sein lahmer Witz ihr nicht das leiseste Lächeln.

Blaise rappelte sich hoch und rieb seine Hüfte. Er versuchte sich daran zu erinnern, was er über die jüngste der Weasleys wusste, doch das Einzige was ihm einfiel, war, dass sie eine von diesen Intellektuellen war. Er hatte sie schon ein paar Mal in der Großen Halle gesehen, oder auf den Gängen des Schlosses, immer das Gesicht in ein Buch vergraben.

Sie war flachbrüstig und klein. Sie hatte Lippen, die geformt waren, als wolle sie einem unter der Bettdecke schmutzige Wörter ins Ohr raunen.

Auch ohne diesen Stapel Bücher, den sie mit sich herumschleppte, hätte er sofort gewusst, dass sie die Art Frau war, für die er gar nichts übrig hatte, viel zu intelligent und viel zu ernst. Außerdem gehörte sie wahrscheinlich zu denen, die sich gern reden hörten, ein weiterer Minuspunkt. Er musste sich jedoch zugestehen, dass sie wunderschöne Augen hatte.

Eine auffallende Farbe, ein giftiges Grün, und sie hatten denselben aufreizenden Schwung wie die Augenbrauen. Als sie ihn weiter wütend anfunkelte, trafen siech diese wunderbar geschwungenen Augenbrauen direkt über der Nasenwurzel. Das hatte ihm noch gefehlt. Eine Weasley. Und er hatte geglaubt, der Tag konnte nicht mehr schlimmer werden.

„Alles in Ordnung bei dir?“ fragte er noch einmal. Sie schnaubte.

Da war schnelle Schadensbegrenzung angesagt und auf seinem angeborenen Charm konnte er sich noch immer verlassen. Er schenkte ihr sein strahlendstes Lächeln. „Ich wollte dich nicht erschrecken. Ich dachte, du wärst ein Typ.“

„Was machst du hier?“

Ihr schriller Tonfall verriet ihm, dass er seinen Charme vergeblich versprühte.

Sicherheitshalber behielt er ihr Kung-Fu-verdächtiges Bein im Auge. „Ich kam hier hoch, um ein paar Dinge nachzudenken…“ Er machte eine Pause. „Was eigentlich überflüssig war.“

Sie entfachte ein Feuer im Kamin, das den gesamten Raum bis in die letzten Winkel erleuchtete.

Der Raum war im Blockhausstil erschienen. Großzügige Fensteröffnungen ließen den Wald ringsherum wie ein Teil der Innendekoration erscheinen, und in dem riesigen Kamin hätte man einen Hippogreif grillen können.

Blaise bückte sich, um ihre Sachen aufzusammeln. Mit einem Ruck riss sie sie ihm aus der Hand.

„Gib her.“

„Ich hatte nicht vor, was weg zu nehmen.“

Sie verzog keine Miene, als er sie ihr reichte.

„Hermine ist nicht da, also ist in deinem Wohnbereich nichts los. Kannst du nicht dort schlafen?“

„Es ist etwas spät, um mich rauszuwerfen, ich habe keine Lust auf noch mehr Nachsitzen. Außerdem war ich zuerst hier!“

„Jetzt bin ich hier und ich will alleine sein. Im Gryffindor-Gemeinschaftsraum sind zu viele Zweitklässler, die die ganze Zeit nerven und ich muss noch lernen.“ Sie warf ihren Mantel über eins der Sofas und ging in die Kochecke. Er hatte sichtlich einen guten Geschmack, was die Ausstattung eines Wunschraumes anging.

Blaise folgte ihr. In die Wände der geräumigen, anheimelnden Küche waren maßgeschneiderte Schränke eingebaut, bei Tageslicht könnte man aus jedem Fenster auf den See blicken. Sie ließ ihre Kekse auf eine fünfeckige Insel in der Mitte fallen, um die sechs Hocker gruppiert waren.

Ihre Kleidung zeugte von modischem Geschmack, musste er zugeben. Sie trug eng anliegende schwarze Hose, dazu eine übergroßen metallicgrauen Pullover.

„Äh, Weasley? Du willst mich tatsächlich rausschmeißen? Ich bin Schulsprecher, wie du sicherlich weißt.“

„Schon verstanden.“ Sie warf die Kekse in eine Schublade. Dann musterte sie ihn von oben bis unten. Zitternd vor Wut. „Du kannst dich wohl nicht an meinen Vornamen erinnern?“

„Natürlich weiß ich deinen Vornamen.“ Er kramte verzweifelt in seinem Gedächtnis, vergeblich.

„Wir sind uns mindestens schon dreimal vorgestellt worden.“

„Was völlig überflüssig war, da ich ein ausgezeichnetes Namensgedächtnis habe.“

„Für meinen offenbar nicht. Du hast ihn vergessen.“

„Das habe ich nicht.“

Sie starrte ihn prüfend an, doch er war es gewöhnt, unter Druck zu handeln und er hielt ihrem Blick stand.

„Mein Name ist Molly“, sagte sie schließlich.

„Da sagst du mir nichts Neues. Bist du immer so paranoid, Molly?“

Ginny schürzte nur verächtlich ihre Lippen und murmelte etwas in sich hinein. Er hätte schwören können, wieder das Wort „Arsch“ herauszuhören.


- - -

Blaise Zabini wusste nicht enmal ihren Namen! Lass es dir eine Lehre sein, dachte Ginny, als sie auf diese gefährliche Herrlichkeit vor sich blickte.

In dem Moment wurde ihr klar, dass sie sich vor ihm Schützen musste. Zugegeben, er sah wirklich umwerfend gut aus. Wie viele andere Männer auch. Natürlich hatten nicht alle diese besondere Kombination aus schwarzem Haar und strahlend blauen Augen.

Und nicht viele hatten diesen Körper, gut gebaut und durchtrainiert, wobei er alles andere als bullig wirkte. Aber schließlich war sie nicht so blöd, auf einen Mann hereinzufallen, nur weil er aus einen tollen Körper und einem hübschen Gesicht bestand und der, wenn er wollte, ungemein charmant sein konnte.

Nun, vielleicht war sie so blöd, doch immerhin war sie sich über ihre Dummheit im Klaren.

Auf keinen Fall sollte er sie für einen seiner schmachtenden weiblichen Fans halten. Sie würde ihm die eiskalte Schulter zeigen. „Trotzdem wirst du leider gehen müssen, Bill. Oh, Entschuldigung, ich meine natürlich BLAISE. Das war doch richtig, oder?“

Sie hatte wohl doch etwas übertrieben, sein Mund verzog sich zu einem leichten Grinsen. „Wir sind uns mindestens dreimal vorgestellt worden. Daran solltest du dich doch erinnern.“

„Ach, man trifft ja so viele Quiddichspieler, und ihr seht alle gleich aus.“

Sie sah, wie eine Augenbraue nach oben schnellte.

Damit war für sie das Thema erledigt, es war schließlich schon spät, und sie konnte es sich nicht erlauben, sich großzügig zu zeigen, wenn auch nur auf betont herablassende Art. „Meinetwegen kannst du bleiben, aber ich habe zu arbeiten. Deshalb wirst du dir morgen und den Rest der Ferien einen anderen Platz zum rumlungern suchen müssen.“

Er ließ sich demonstrativ auf einem Stuhl nieder, als wolle er ihr zeigen, dass er niergends hingehen würde. „Was hast du denn zu arbeiten?“ Es klang, als könne es sich nicht um besonders enst zu nehmende Arbeit handeln.

„Ich muss Hausaufgaben nachholen.“

„Hausaufgaben nachholen?“

„Ja, Hausaufgaben nachholen,“ wiederholte sie.

„Das ist doch kein Grund, alles zu wiederholen.“

„Ich dachte, du verstehst mich dann vielleicht besser. Ich habe da so etwas gehört…“

Blaise war vielleicht etwas oberflächlich, aber dumm war er nicht, und sie befürchtete, vielleicht etwas weit gegangen zu sein. Leider kam sie gerade richtig in Fahrt.

„Du bist immer noch wütend, will ich dich für einen Typen gehalten habe, nicht wahr?“

„Entschuldige, ich verstehe dich ganz schlecht, wahrscheinlich eine leichte Gehirnerschütterung von dem Sturz.“

„Ich sagte, es tut mir leid.“

„Ja, das sagtest du bereits.“

„Ich werde mich mal was hinlegen.“ Er stand auf und ging aus der Küche. Dann drehte er sich noch einmal um und wies auf ihr Haar. „Sei ehrlich. War es so etwas wie eine Quiddichwette?“

„Gute Nacht, Ben.“

- - -

Als Ginny das Wohnzimmer betrat, merkte sie erst, wie schwer sie atmete. Nur eine Verwinkelung trennte sie von der Couch, auf der dich Blaise breit machen würde. Sie spürte ein Kribbeln auf der Haut.

Sie war hierher gekommen, um aus zu spannen, nicht um neben der Höhle des Löwen, bzw. der Schlange zu arbeiten. Sie setzte sich an den großen Tisch und schlug ihre Bücher auf.

Sie wälzte die dicken Bände durch, sah immer wieder auf die Uhr und warf schließlich ihren Stift weg, um in ihren Unterlagen erneut nachzulesen.

Aber es half nichts. Normalerweise fand sie das Geräusch des Winterwindes, der um das solide Schloss fegte, beruhigend, doch heute Nacht konnte sie sich kein Mal konzentrieren.

Sie warf die Unterlagen zurück auf den Tisch und sprang auf ihre Füße. Trotz der Kühle im Zimmer fühlte sie sich erhitzt und fiebrig. Sie wünschte, sie wäre zu Hause.

Eisblumen überzogen die Fensterscheiben, draußen tanzte der Schnee in feinen weißen Bändern durch die Bäume. Sie versuchte, sich auf die Schönheit der Winternacht zu konzentrieren, doch immer wieder sah die Blaise Zabini vor sich. Ihre Haut prickelte. Es war einfach erniedrigend! Da stand die nun, eine intellligente junge Frau und war besessen wie ein Groupie, auch wenn sie noch so sehr versuchte, es abzustreiten.

Oder war es eine Form einer weiteren Persönlichkeitsentwicklung? Immerhin ging es bei ihrer Besessenheit nur um körperliche Reize und nicht um die große Liebe.

Mit einem lauten Stöhnen vergrub sie das Gesicht in ihren Händen.

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Beitragvon PH0ENIX » Fr 08 Jun, 2007 20:56

hey der 2.teil is echt klasse bis auf die paar schreibfehler die ab und zu mal auftauchen
ich freu mich schon auf das 3.kapitel :)
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Beitragvon Anna Valerious » Sa 09 Jun, 2007 11:55

Toll geschrieben, wirklich. Du weißt, wo du aufhören musst, um es spannend bleiben zu lassen. Wirklich gut :wink:.

Freue mich schon aufs nächste Chap.
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Beitragvon Wachtel » Sa 09 Jun, 2007 13:31

heey

hab deine ff auch mal durch gelesen
ich liebe ffs mit blaise und ginny oder blaise und hermine
es hat mir bis jetzt ganz gut gefallen auch wenn ich die beschreibung von hermines aussehen ziemlich übertieben vor hat sich angehört wie bei eim super model

die begegnung von blaise und ginny fand ich klasse einfach richtig süüß
bin gespannt wie es weiter geht auch wenn ich mir ginny nicht flachbrüstig vorstelle kp...passt find ich nicht zu ihr.
aber dein schreibstil ist klasse und die dialoge auch!

bin gespannt aufs nächste chap!


lg

wachtel
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