Moderator: Weltenrichter

[HP] Voldemorts Tochter

Haruka blau
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Beitragvon Haruka blau » Sa 22 Okt, 2005 15:49

um euch wieder nicht zu verunsicher ich sollte die 2 kapitel für sie ins i net stellen, da ich gerade on bin! Das gleiche spiel wie bei mir!!! (meine ff) also lasst euch nicht beirren es ist ihre geschichte nicht meine!!

Eileen Prince
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Beitragvon Eileen Prince » So 23 Okt, 2005 22:40

7. Traumtänzer

Traumdeutung ist eine sehr schwere Kunst. Im Schlaf, so sagt man, verarbeitet man die Dinge, die man am Tag erlebt hat. Sie haben Informationen über den Träumer und, wie die Leute sagen, die Zukunft.
Alpträume sind so ziemlich das schlimmste was einem passieren kann, denn selbst wenn man vor fast nichts Angst hat, der Alptraum weiß was einem dennoch einen Schauer über den Rücken jagt.
Das neue Jahr quälte mich mit einem Alptraum:
Ich sollte meinen kleinen Bruder zum Tennistraining fahren. Das war nicht so ungewöhnlich, das hatte ich früher oft getan. Ich setzte mich also ins Auto und fuhr los.
In der Halle angekommen schickte ich Niklas auf den Platz und setzte mich hinter die Glasscheibe ins Lokal. Der Trainer winkte mir durch die Glasscheibe zu.
Niklas war ein sehr guter Tennisspieler, in so fern man das von einem Pimpf sagen kann. Der blonde Floh zog alle Aufmerksamkeit auf sich. Die Leute am Nachbarplatz konnten gar nicht mehr richtig spielen. Ich beobachtete die Kinder, wie sie fröhlich lachend über den Platz hüpften. Es war alles in Ordnung, bis Niklas alleine gegen die anderen beiden Kinder spielen sollte. Aufgeregt hüpfte er von der Herausforderung beflügelt über das kleine Feld. Der Trainer spielte den Ball an, das Mädchen schlug ihn zu Niklas und der semmelte mit so viel Kraft auf den Ball, dass er in hohem Bogen davon flog.
Er flog wie in Zeitlupe und ich war plötzlich sicher, dass er nicht mehr gelb war, sondern schwarz. Auch seine Form schien sich zu verändern und anstatt richtig zu fliegen flatterte er plötzlich mit kleinen ledernen Flügeln, halt- und orientierungslos wie eine Fledermaus. Nicht nur so wie, es war eine Fledermaus. Sie machte kehrt und flog in die Richtung der Kinder. Sie landete und mit einem übertriebenen Plopp stand dort wo sie gewesen war eine schwarzgekleidete Gestalt. Ich starrte sie durch die Scheibe an. Ein Vampir?
Sie trieb die Kinder samt Trainer in eine Ecke. Niklas sah flehend in meine Richtung. Ich war aufgestanden und mein Stuhl war umgekippt. Ich achtete nicht darauf. Ich presste meine Nase gegen die Fensterscheibe, wünschte mir ich könne sie wegschieben und ihnen zur Hilfe kommen. Doch sie war kalt und hart. Undurchdringbar. Ich musste hilflos zu sehen wie die Kinder sich aneinander drängten.
Die schwarze Gestalt folgte Niklas Blick, der noch immer an mir hing, sie drehte den Kopf und sah mich an. Ein kalter Schauer überrann mich, als ich ihr Gesicht sah, es war Meins.
Sie hatte mein Gesicht, meine Nase, meine Augen, sie war mir wie aus dem Gesicht geschnitten, aber sie war böse, unendlich böse. Ich war gefangen hinter einer Scheibe, ohne die Hoffnung etwas tun zu können. Ich schlug mit den Fäusten gegen die Scheibe ohne irgendetwas zu erreichen. SIE lachte, SIE lachte kalt und anhaltend. Mir wurde schlecht und konnte nicht mehr erkennen, was sie dort tat aber es war egal, denn ich konnte ja eh nichts tun. Tock Was war das? Tock Gab die Scheibe doch nach? Tock Nein. Das war was anderes.

Ich fand mich in meinem Bett wieder. Jemand stand vor meiner Tür und klopfte. Es war Minerva sie hatte mich rufen hören, offensichtlich hatte ich im Schlaf geschrieen. Ich erklärte ihr, ich hätte nur schlecht geträumt und versicherte ihr, dass alles in Ordnung wäre.
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Beitragvon Lindsay Granger » Mo 24 Okt, 2005 18:21

super schreib weiter
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Beitragvon Shinichi » Mo 24 Okt, 2005 19:45

WEITER!! COOL!!
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Beitragvon James Potter » Mo 24 Okt, 2005 22:55

ioch kann mich nur shinichi anschliessen, schreib weiter ^^
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Irvine D. Locks - He will rise again like a phoenix <-- Ich bin wirklich wieder da leutz also aufgepasst ^^

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Beitragvon Eileen Prince » Di 25 Okt, 2005 16:20

Hey örrsinn! Du machst dich doch nicht unbeliebt, nur weil du meine ff nicht magst! Ich finds in ordnung, dass du dich beschwerst! Hab absolut kein problem damit. Die ff kann ja nicht jedem gefallen! Wäre ja auch doof so!!

Natürlich war das absicht, das die charakter so sind wie sie sind und ich weiß auch, das dd so was nie sagen würde aber mir fällt dan in dem moment einfach nichts schlaueres ein.. *grins*
Also örrsinn mach dir mal keinen Kopf, dass ich dich jatzt hasse! Nein ganz und gar nicht! Hab dich immer noch lüb!!

Und allen anderen auch danke, dann ihr mir geantwortet habt!!!

Hier kommt der nächste teil!

8. Lehrermord

Es gibt schlimmeres als Träumen, beim Träumen kann man aufwachen. Aus dem täglich zur Gewohnheit werdenden Albtraum gab es diese Alternative nicht. Die Ferien waren zu Ende und tatsächlich waren viele der Schüler nicht zurückgekommen. Es war richtig still in den Klassen. Vor allem meine erste Klasse hatte gelitten, es saßen nur noch sechs Leute da und die waren konsequent unkonzentriert. Ich konnte es ihnen nicht übel nehmen. Wir waren alle still, gereizt und nicht bei der Sache. Die bedrückende Stille im Lehrerzimmer brachte mich um den Verstand, so dass ich nur selten dort war. Sie hatten Angst, zu recht, dennoch, ich konnte mich nicht so hängen lassen. Ich spielte sogar schon Snape-explodiert mit den Schülern und ein paar Huffelpuff-Mädchen hatte ich Doppelkopf beigebracht. Auch Snape, Dumbledore und Minerva hatte ich es bei gebracht aber einer von ihnen hatte immer was zu tun, nicht zu letzt war auch mein Stundenplan nicht gerade ohne. Dabei ging es weniger um Unterricht als mehr um Aufsicht. Die Frage wann wir den Unterricht einstellen, hatte sich erledigt, sowohl Lehrer als auch Schüler erschienen gar nicht regelmäßig.
Ich saß jede Stunde im Klassenraum und wartete. Meistens bekam ich genug Schüler zusammen um doch Unterricht zu machen. Mein Unterricht war damit der einzige der regelmäßig stattfand. Ich hatte das Voldemort Unterrichtsthema auf alle Klassen ausgeweitet und bildete nun etwas wie eine offene Gesprächsrunde. Ich hatte einige „Stammschüler“, die immer zu mir kamen, wenn wo anders ausfiel. Ich hatte immer genug Schüler. Minerva schimpfte, weil sie so oft vor einer leeren Klasse stand. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, bekamen alle Lehrer, die nicht zum Unterricht erschienen einen Rüffel und die Schüler, die nicht erschienen Punkte für den Hauspokal abgezogen. Doch der Hauspokal interessierte eh keinen mehr. Das im Sommer die Quiddichmeisterschaften abgesagt wurden, nahm man dem Kollegium immer noch übel. Momentan lag Huffelpuff vorne, aber wie gesagt es interessierte nicht.
Die Schule lag in einer einzigen schweren Depression. Es war nicht leise, es war totenstill. Schüler hasteten verstohlen über die Gänge, trauten sich nicht laut zu reden. Jeglichen Versuche die Stimmung zu heben schlugen fehl.
Die Depression war so schwer, dass noch nicht mal Panik ausbrach, als der erste Lehrer umkam.

Ich lief über die weiten Wiesen des Schlossgeländes. Ich beeilte mich, mein Atem ging schnell. Eine begründete Unruhe hatte mich ergriffen und ließ mich nochmals an Geschwindigkeit zulegen. Hagrid war heute morgen nicht beim Frühstück gewesen und das konnte nur eins bedeuten...
Ich lief um die Ecke der Koppel und blieb wie angewurzelt stehen.
Hagrids Hütte war dem Erdboden gleichgemacht. Kein Stein stand noch auf dem anderen. Ich näherte mich langsam. Drei Schüler standen vor der Hütte und es war eindeutig wer das war. Harry, Ron und Hermine. Sie standen fassungslos vor den Trümmern des zerstörten Hauses. Ich ging an ihnen vorbei ohne ein Wort zu verlieren. Sie sahen ohnehin nicht so aus als können sie reden.
Ich ging über die Trümmer und suchte nach Hagrid. Ein so großer Mensch konnte nicht einfach verloren gehen. Tatsächlich fand ich ihn bald. Ich brauchte einen Wink mit der Hand um den wirklich schweren Balken zu heben. Hagrid lag mit dem Gesicht zum Boden. Mit einem schnellen Seitenblick hatte ich registriert, dass die drei Freunde mir gefolgt waren. Ich achtete nicht weiter auf sie. Ich drehte Hagrid um und sah in sein Angst und Schmerz verzerrtes Gesicht. Der Blick aus den weitgeöffneten Augen schnürte mir die Kehle zu. Ich schloss seine Augen. Hinter mir hörte ich Hermine schluchzend wegrennen. Ron rannte ihr hinterher. Harry ließ sich neben mir in die Hocke sinken. Er berührte Hagrid im Gesicht, seine Haut war kalt und bleich.
„Er hat mich aus den Trümmern des Hauses meiner Eltern gezogen,“ sagte er tonlos. Ich nickte.
„Er war ein verdammt cooler Typ.“
Ich nahm seine Hand und schnipste mit den Fingern. Hagrids lebloser Körper verschwand. Ich stand auf und wandte mich ab.
Ich ging ein paar Schritte vom Haus weg und blieb stehen. Harry folgte mir. Ich drehte mich zum Haus, um es ein letztes Mal zu sehen, doch ich konnte es nicht ertragen und wandte den Blick ab. Harry stand nun neben mir. Es hätte mich interessiert was er dachte, doch ich hielt mich zurück. Es ging mich nichts an vor allem jetzt nicht.
In meiner Hand knisterte Energie. Die ganze Zeit schon hatte ich sie von einer Hand in die andere geschoben. Nun nahm ich sie auf und schleuderte sie in Richtung Trümmerhaufen. Die Trümmer regten sich. Langsam aber stetig begann die Hütte sich wieder aufzubauen. Ich wandte mich endgültig ab und wir gingen schweigend den Hügel zum Schloss hoch.
In der Halle warteten Hermine und Ron auf uns. Hermine hatte sich wieder gefangen, doch man konnte sehen, dass sie geweint hatte. Auch Ron hatte eine rote Nase. Sie waren beide still.
Jemand anderes war nicht still. Er kam von der Treppe auf uns zu und zeigte mir ein breites Grinsen.
„Hat der olle Wildhüter endlich das Zeitliche gesegnet.“ Draco Malfoy. Der Junge war mindestens genauso durchtrieben wie sein Vater.
Ich antwortete nicht auf diese Unverschämtheit, sondern nahm ihn am Kragen und schleppte ihn zu Dumbledore, wo er sich von Snape, seinem Hauslehrer einige saftige Strafen einfing.

So ging es nun weiter. Jeden Morgen fehlte ein weiterer Lehrer am Frühstückstisch. Nun wo es begonnen hatte, schienen die Lehrer ruhig, fast gelöst. Nicht mehr lange schienen sie zu denken, nicht mehr lange.
Den Schüler ging es da schlechter. Sie fühlten einmal mehr, dass die Lehrer der Schule, die sie für nahezu unverwundbar hielten, Voldemorts Todesfluch nicht stand halten konnten. Wir versuchten sie so viel wie möglich davor zu bewahren es mitzubekommen.
Morgens kontrollierten wir die Zimmer der Fehlenden und verschlossen die Türen ihrer Büros. Professor Trelawneys Büro war so zerstört, das wir den ganzen Nordturm wegen Einsturzgefahr schließen mussten. Dennoch konnten wir sie nicht vor allem schützen.
Nicht davor, dass sie jeden morgen kamen und ein weiterer Lehrer fehlte, nicht davor, dass der Unterricht nun völlig ausfiel.

Bei einer Konferenz, die wir im verkleinerten Kollegium abhielten, beratschlagten wir wie den Schülern die Angst nehmen können.
„Ich erinnere nur ungern an diesen unfähigen Lehrer, aber hat Lockhart den Kindern die Angst vor dem Slyserinerben nicht mit einem Duellierkurs genommen? Wie wäre es denn damit?“ fragte Professor Flitwick, ein kleiner Typ, der einem Zwerg mehr ähnelte, als ein Zwerg es je getan hatte. Er sah mich an.
„Von mir aus,“ sagte ich, aber begeistern tat mich dieser Vorschlag nicht. Ich bezweifelte dessen Wirksamkeit. Dumbledore jedoch schien er zu gefallen.
„Gefällt mir, wenn es nicht die Angst nimmt lenkt es zu mindest ab. Wir sollten ein bisschen Stärke zeigen. Kein Wunder, wenn sie die Hoffnung verlieren, wenn wir schon aufgeben. Tut nicht immer so, als seien wir hoffungslos unterlegen. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Macht ihnen Mut, Angst haben sie schon von alleine. Erzählt ihnen doch was ihr wollt, Hauptsache sie...“ Er unterbrach sich selbst und überlegte. Da er nicht fortfuhr sprach ich aus was uns allen während seiner Rede missbilligend auffiel.
„Du meinst, lügt sie an...“ Alle Augen richteten sich auf ihn. Er sah auf und schluckte.
„Ja.“

Lügen also. Lügen gilt weithin als unmoralisch. Verbrecher lügen, Mörder lügen, Betrüger lügen sogar hauptberuflich. Wer einmal anfängt zu lügen, muss weiter lügen. Sobald die Menschen sprechen lernten, lernten sie auch zu lügen. Um Vertrauen zu gewinnen, Krieg zu verhindern, sich rauszureden oder seinen Kopf zu retten, wie dem auch sei, meistens um eigene Interessen durch zu bringen. Egoisten belügen - meistens sich selbst.
Doch da gibt es auch dieses kleine Wort „Notlüge“. Wer hat es nicht schon mal als Ausrede benutzt
Mal im Ernst was ist das schon lügen. Sie lügen, ich lüge, die ganze Welt lügt. Warum auch nicht, denn... Kann eine gute Lüge nicht Leben retten, nicht nur Ihres, das wäre egoistisch, nein, das Leben derer, die sie belügen. Würden Sie nicht immer in Kauf nehmen als Lügner da zu stehen, wenn Sie damit jemanden das Leben gerettet hätten.
Sehen Sie? Lügen ist nicht so verwerflich wie alle denken, hoffe ich.

Tatsächlich fand der Selbstverteidigungskurs großen Anklang. Ich hatte nur einen Zettel ans Brett gehängt und bei Interesse sollten sich die Schüler unten in eine Tabelle eintragen. Doch schon erstaunlich kurze Zeit später, kamen Schüler zu mir und beschwerten sich, dass auf der Liste kein Platz mehr war. So machten wir die Veranstaltung verpflichtend für alle und nur wer nicht wollte, meldete sich bei mir. Das war aber eine Maßnahme, die sich als überflüssig erwies, so sammelte sich am Mittwoch Abend die gesamte Schule in der großen Halle. Snape und ich hatten alle Tische weggeräumt und so war genügend Platz für alle.
Ich baute mich vor den Schülern auf und räusperte mich.
„Also gut, schön, dass Ihr alle hier seid. Ich will Euch hier etwas Sinnvolles beibringen und zwar nicht so wie Ihr es aus dem Unterricht kennt. Wie gut Ihr aufpasst soll mir erst mal egal sein. Ihr macht das schließlich aus eigenem Interesse. Ihr solltet dabei dann aber nicht die anderen stören, Malfoy, wenn Sie das schon können, gehen Sie lieber, ich könnte Sie langweilen. Ich betone, dass dies ein Kurs zur Selbstverteidigung und kein Duellierkurs ist.
Ich werde Euch lediglich defensive Flüche beibringen. Snape ist hier um mir zu helfen.
Wir werden jeweils einen Fluch vorführen, dann werden wir rumgehen und Ihr werdet sie nacheinander und nur unter unserer Aufsicht üben. Auch ein defensiver Fluch kann verdammt weh tun also tut Euch den Gefallen und sprecht ihn nicht, wenn Euch jemand gegenüber steht. Ist das klar?“ Reges Nicken. „Wir werden, weil wir so viele sind wohl kaum über zwei Flüche kommen, werden wir mit dem Mächtigsten anfangen.“ Ich drehte mich zu Snape.
„So feste ich kann?“ fragte er feixend.
„Dir geht’s wohl zu gut! Wenn ich danach den ganzen Abend nichts mehr zu tun hätte, dann vielleicht, aber da ich noch gut zweihundert Flüche abwehren muss verzichte ich auf so feste wie Du kannst.“
Snape brachte sich in Positur und begann zu erklären.
„Da ich derjenige bin, der den Zauberstab hält, werde ich erklären, wie es geht. Da es nicht zum Unterrichtsstoff gehört kennt Sarah sich nicht so gut damit aus.“
Bei den meisten Zaubern kenne ich die Bewegungen und Zaubersprüchen die notwendig sind, doch da ich sie nicht benutze und niemand sie von mir hören will habe ich diese hier nie gelernt.
Snape konzentrierte sich und schwang dann den Zauberstab. Er flüsterte deutlich: Endarum corporum und schleuderte mir eine blaue Wolke entgegen. Schnell kreuzte ich die Arme und bildete so eine Wanne. Normal wäre die Wolke jetzt in die Richtung Snapes abgelenkt worden, doch er hatte nicht gelogen und wenig Energie in den Ring geschmissen, so konnte ich sie absorbieren.
Nun waren die Schüler dran. Erst die Erstklässler. Sie hatten die größten Probleme und so versprach ich mich im Unterricht mit ihnen zu befassen. Wir gingen also der Reihe nach durch. Klassenweise, dann alphabethisch. Ich nahm vor dem aufgerufenen Schüler Aufstellung und fing die Flüche, die sie mir entgegenschleuderten. Snape verbesserte Haltung, Schwung und Aussprache der Schüler. So arbeiteten wir uns langsam vor.
Rein pädagogisch gesehen wäre es besser gewesen mit den Sechstklässlern anzufangen, weil die die größten Erfolgschancen hatten, doch ich wäre damit bei den Drittklässlern schon fertig gewesen. So konnte ich selbst entscheiden, ob ich noch genug Energie hatte oder nicht.
Die Fünftklässler ließ ich erst mal gegen die Wand üben, bis ich mich entschloss ihnen doch entgegen zutreten. Die Sechstklässler sollten eigentlich nur gegen die Wand fluchen, das war so ausgemacht gewesen. Doch einige machten es ziemlich falsch und so...
„Ron...“ sagte ich und trat von hinten an ihn heran, um seine Haltung zu korrigieren. „Es ist ja ganz gut was Du machst,“ Pädagogisches Lob. „Aber Du musst bedenken, dass Du ihn nur jetzt gegen die Wand machst. Beim nächsten Mal könnte Dir jemand gegen über stehen und der würde sich wehren.“ Ich seufzte, als ich sein verständnisloses Gesicht sah. Ich ging an ihm vorbei und stellte mich mit dem Rücken zur Wand.
„Sarah!“ Snape war zu mir gelaufen gekommen. „Schonen ja? Ich wusste, dass du das nicht tust.“
Er lächelte und stellte sich hinter Ron, der davon nicht gerade erbaut war. Ron schwang seinen Stab und schickte einen Lullipub leichten Fluch in meine Richtung. Den hielt ich ja mit einer Hand. Ich gähnte gelangweilt.
„Ron, es freut mich ja, dass Du Angst hast mir weh zu tun, aber diese Angst ist vollkommen ungerechtfertigt. Ich bin schon mit ganz anderen Leuten fertig geworden.“
Stell Dir einfach vor Snape würde nicht hinter Dir sondern vor Dir stehen, vielleicht geht’s dann besser.“
Tatsächlich es wirkte. Ron schleuderte mir seinen gesamten Hass gegen Snape entgegen. Ich war zufrieden.
Snape eher nicht. Mit meiner Methode war er nicht ganz einverstanden, aber Gott sei Dank widerspricht er mir nie.
Langsam bei den Schlechtesten anfangend, testete ich alle. Schließlich hatte ich die Gruppe der Nichtgetesteten auf zehn verringert. Ich stand vor ihnen und musterte sie.
„Trauen sie sich nicht mich zu nehmen, Professor? Bin ich zu gut?“ stichelte Draco Malfoy.
„Kräftemäßig nicht, aber Du bist hinterhältig, Draco. Nun gut, will ich Deinen Größenwahn mal bestrafen. Wenn Du mich so herausforderst, bist Du es selbst schuld.“
„Ich zitt’re vor Angst,“ spottete er. Aber das Lachen verging ihm. Ich hatte ihn wohl überschätzt, denn da hatte ich schon würdigere Gegner. Ihm standen schon die Schweißperlen auf der Stirn, als ich noch gelangweilt die übrigen neun musterte. Schließlich verlor ich die Lust und drehte meine Energie ein klein wenig auf und gab ihm einen Schubs, der ihn nach hinten kippen ließ.
„Mist!“ Er rieb sich den Hintern. „Mein Vater hatte recht.“
„Hättest Du mal auf ihn gehört,“ lachte ich. „So, das reicht, sonst müsst Ihr mich gleich von der Wand kratzen.“
„Das ist unfair,“ maulte Malfoy.
„Tja,“ sagte Snape. „Er hat recht. Der Potter wird sonst noch übermütig.“ Ich sah Harry an, lächelte und schüttelte den Kopf.
„Reizen würde es mich...“ dachte ich laut.
„Das weiß ich,“ lachte Snape. „Eine Herausforderung weist du nicht zurück.“
„Dumbledore würde mir bestimmt böse sein, nicht?“
„Das wird er sowie so sein. Du solltest die Sechstklässler nicht machen und die Fünftklässler auch nur zur Hälfte.“ Ich grummelte. Unentschlossen blickte ich umher. Gefährdete ich nicht alles, was mühsam aufgebaut wurde? Dumbledore übernahm alle Verantwortung, aber nicht über den Scheiß den ich tue, es sei denn...
Eine Erstklässlerin stieß mich an und fragte mit bangen Blick:
„Kannst du das etwa nicht?“ Es sprach eine Angst aus ihren Augen, dass ich natürlich keine Wahl hatte.
„Da! Meine Ausrede, mir bleibt doch nichts anderes übrig!“ ich machte ein überzeugtes Gesicht, obwohl ich nicht überzeugt war. Mutmachen ist das eine, Auspowern das andere.
Aber, na ja.
Es war nicht so schwer wie ich befürchtet hatte. Die Reihenfolge war vollkommen willkürlich gewesen und dennoch blieben am Ende genau Hermine Granger und Harry Potter über.
Hermine kam von alleine zu mir.
„Ich mach es besser jetzt bevor ich den Mut verliere,“ sagte sie schluckend.
„Du hast Glück ich bin gerade nicht in der Stimmung Dir weh zu tun,“ lächelte ich.
Sie nahm Aufstellung, schloss die Augen um sich zu konzentrieren und machte eine formvollendete Bewegung mit ihrem Zauberstab. Ja, sie war gut, ich musste tatsächlich einen Schritt nach hinten ausweichen, um ihren Fluch zu fangen. Sie hielt den Spruch an und so wagte ich ihren Fluch umzukehren und zurückzuschieben. Langsam aber sicher näherte ich mich ihr und als ich den Abstand auf die Hälfte reduziert hatte, gab sie schließlich auf.
Harry näherte sich keinen Schritt. Einen Moment befürchtete ich er könne sich weigern und da ich niemanden gezwungen hatte, würde ich das auch nicht von ihm verlangen, doch mit einem Seitenblick auf Malfoy kam er dann doch auf mich zu. Harry war die andere Sorte von Zauberer. Hermine war technisch perfekt und hatte das nötige Selbstbewusstsein. Das Selbstbewusstsein fehlte Harry und in der Technik war er auch nicht perfekt. Dennoch war er im Ernstfall durchaus fähig sich zu wehren, und zwar auch ohne Zauberspruch. Dies war kein Ernstfall und ich fürchtete er könne kläglich versagen. Ich hatte nicht vor, ihn vor der ganzen Schule vorzuführen. Ich hätte einfach aufgeben können und Harry aus dieser unangenehmen Situation zu befreien, aber mein Ego ließ das aus irgendeinem Grund nicht zu. Ich musste einfach einem Ernstfall konstruieren. Ich nahm mir Malfoy vor. Ich redete kurz mit ihm und es reichte ihn ziemlich verängstigt blicken zu lassen. Er stellte sich vor Harry auf.
„So,“ sagte ich und stützte die Hände in die Hüften. Ich stieß Malfoy an und erwartete, dass er etwas sagte. Er tat mir den Gefallen.
„Was soll das Professor, er kann das eh nicht.“ Das reichte; Harry kochte vor Wut.
„Ich weiß nicht, vielleicht sollten wir es ihn einfach versuchen lassen,“ erwiderte ich.
Malfoy nahm Aufstellung.
„Los Schlappschwanz, zeig, dass du es nicht kannst,“ rief er.
Harrys Angriff kam schnell, so dass ich es fast nicht geschafft hätte zwischen ihn und Malfoy zu springen. Gleichzeitig überraschte mich die Wucht des Fluches so sehr, dass ich ihn fast nur geblockt und nicht absorbiert hätte, was Harry sicherlich von den Füßen gerissen hätte. Derzeit musste ich jedoch aufpassen, dass ich nicht von den Füßen gerissen wurde. Der Fluch war mit Wut gefüllt, wie ein Luftballon mit Luft, es fehlte nicht viel und er würde unkontrolliert platzen. Noch hatte Harry ihm im Griff, aber nicht mehr lange und er verselbstständigt sich. Ich musst mir etwas einfallen lassen.
Hinter den von meiner Hand abprallenden Silberfunken, sah ich das Snape, der ebenfalls den Ernst der Lage erkannt hatte und die zuschauenden Schüler auf Abstand hielt.
Inzwischen stoben schon Funken unkontrolliert an mir vorbei ohne zu treffen. Heftige Wirbel stießen aus dem gebündelten Strahl heraus. Harrys Kraft schmolz unterdessen zusammen und ich merkte wie er begann aufzugeben. Ich versuchte aus meinem pfannenförmigen Schutzschild eine längliche Blase zu bilden, die den Fluch zur Seite hin schützte, vielleicht hätte ich das im ausgeruhten Zustand auch geschafft, aber so verlangte diese Operation mehr Kraft als ich aufbringen konnte.
Es gab viele Wege aus dieser Situation, die ich in der Lage war auszuführen, nur würden sie Harry ziemlich weh tun, wenn nicht sogar töten. Es gab noch eine einzige Möglichkeit, den „Patronen“ einen nicht sehr schweren aber wirkungsvollen Zauber, der sehr gezielt ausgeführt werden konnte. Allerdings müsste ich dafür meine Blockung fallen lassen. Das hieße aber, dass ich den Fluch abbekomme und vielleicht nicht mehr in der Lage bin, den Patronen zulenken. Doch ich hatte keine Wahl, den auch meine Kräfte schwanden und ich merkte, dass der Spruch Harry mehr Energie entzog, als er hatte. Ich musste mich ranhalten. Ein Idee entstand vor meinem inneren Auge. Sie war gewagt und ich glaubte nicht, dass sie funktionierte, doch ich hatte nichts zu verlieren. Ich wagte es.
So gab ich meiner Blockung einen Schubs, so dass sie nach vorne rutschte und bereitete in der selben Sekunde den Patronus vor und als die Blockung wieder zurück geschossen kam hatte ich den Spruch bereits gesprochen und beide Hände frei um die Blockung wieder aufzunehmen. Schwarze Wolken sprühten aus meinen Fingern und verbanden sich zu einem gewaltigen schwarzen Adler mit weiten Schwingen, der auf Harry zuschoss, ihm den Zauberstab entriss und somit den Fluch unterbrach. Harry sackte erschöpft zu Boden.
Snape stieß einen Pfiff aus und nickte anerkennend.
„Kreativ, Sarah, muss man dir lassen, kreativ!“
Ich merkte wie mir schwindelig wurde, ich mich hinsetzen musste und setzte mich einfach im Schneidersitz auf den Boden. Ich stützte den Kopf in die Hände.
Als ich aufsah war Snape über Harry gebeugt. Er schickte Hermine mit dem mittlerweile wieder zu Bewusstsein gekommenen Harry in den Krankenflügel.
„OK,“ sagte Snape. “Das gibt doch Ärger.“ Ich lächelte matt. Und wenn schon, es gibt schlimmeres.

Harry musste über Nacht im Krankenflügel bleiben und natürlich hatte die Aktion auch andere Folgen. Snape und ich bekamen einen Rüffel, wegen unverantwortungsbewussten Verhaltens. Albust war doch ziemlich enttäuscht von uns.
Was soll` s? Das Leben geht weiter.
Obwohl ich hundemüde war, konnte ich lange nicht einschlafen. Irgendwann mitten in der Nacht gab ich meiner Unruhe nach und stand auf und zog mich an. Ich lief durch das leere Schulgebäude.
Selten ist Stille so trostlos, wie da, wo es sonst immer laut ist.
Meine Schritte lenkten mich wie selbstverständlich in Richtung Krankenflügel. Warum? Glauben Sie mir, ich weiß warum.
Ich schlich an Madam Pomfreys Zimmer vorbei und öffnete die Tür des Krankenzimmers. Drei Betten standen an den Wänden. Auf dem vordersten lag der schlafende Harry. Er träumte und warf sich unruhig hin und her. Ich ging auf ihn zu und setzte mich auf die untere Bettkante. Was auch passierte in seinem Traum, ich war hier.

SIE stand vor IHM und reckte keck das Kinn.
NEIN sagte SIE. ER achtete nicht auf SIE.
DEINE MEINUNG INTERESSIERT MICH NICHT! schimpfte ER.
SIE SOLLTE DICH ABER INTERESSIEREN, VATER. SIE warf aufgebracht das schwarze Haar nach hinten. Es war nicht der erste Streit den sie so führten. Die Leute um sie herum wichen erschrocken zurück. ER umgab sich immer mit ihnen, vielleicht aus Angst, vielleicht auch, weil er seine Macht sehen wollte.
Einer der Totesser war nicht zurückgewichen, sondern im Gegenteil nochweiter vorgegangen. Sein Gesicht war verdeckt von der Totessermaske. Seine Stimme klang schmierig. Ein bisschen wie die von Draco Malfoy. Es war sein Vater.
„Herr, SIE dürfen ihr nicht alles durchgehen lassen!“ flüsterte er, doch SIE hatte es dennoch gehört. Eisige Blicke trafen ihn und er wich automatisch ein paar Schritte zurück.
HÖRE AUF IHN UND GEHT MIT IHM UNTER fluchte SIE.
ER hatte genug von ihr, SIE wurde immer aufmüpfiger, SIE wurde dreist. Musste ER sich das gefallen lassen? NEIN, nein das musste ER nicht. ER hob die Hand und SIE stürzte von wilden Krämpfen geschüttelt zu Boden. IHR Totesser kam auf SIE zu IHR auf zu helfen, doch SIE stieß ihn weg. IHR übergroßes Ego ließ nicht zu, dass IHR jemand half.
HAU AB, SNAPE!

Harry begann zu schreien. Er schreckte auf und war nicht in der Lage aufzuhören. Ich hatte alle Hände voll zutun damit er nicht das ganze Schloss aufweckte. Er schlug nach mir. Mit sanfter Gewalt zwang ich ihn sich wieder hinzulegen und zu Bewusstsein zu kommen und fing mir eine Ohrfeige ein. Ich hielt mir die Wange und er starrte mich an.
„Entschuldigung, Professor. Ich habe wohl doch nicht alles geträumt.“ Er sah mich unsicher an.
„Das habe ich gemerkt,“ lächelte ich gespielt böse. Er lächelte ebenfalls, doch plötzlich strich ein dunkler Schatten über sein Gesicht.
„Snape,“ flüsterte er. „Es war Snape.“
„Was war Snape?“
„Snape ist der persönliche Diener von Voldemorts Tochter.“
Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und sah mich erwartungsvoll an, als wolle er eine Antwort von mir. Anstatt aber zu antworten, hob ich die Hand an seine Stirn und tat so als hätte ich mich daran verbrannt.
„Heiß,“ sagte ich.
„Ich habe kein Fieber!“ rief Harry empört.
„Physisch nicht, aber wohl psychisch. Snape,“ ich schüttelte den Kopf. „So einen blühenden Unfug hab ich ja noch nie gehört.“
„Wussten sie nicht, Professor, dass er früher mal ein Totesser war?“
„Doch, das ist mir bekannt.“ Ich richtete meine gesamte Aufmerksamkeit auf dieses Gespräch.
„Sehen sie?“
„Nein,“ musste ich zugeben. „Sehe ich nicht. Harry, Du verstehst das falsch. Totesser sein ist nichts was man gerne tut, nicht mal Snape. Es gibt nichts schlimmeres!“
Harry sah mich verständnislos an.
„Es gibt viele die Totesser sind, warum tun sie es wenn es so schlimm ist wie Sie sagen?“ fragte er.
„Auf jedenfalls sind sie es nicht, weil sie Totesser sein wollen. Viele werden gezwungen, viele haben einfach Angst und genauso viele glauben sie könnten auf diese Weise ein Stück von Voldemorts Macht haben.“
„Woher wissen Sie das alles?“
„Blöde Frage, echt. Weil das mein Fach ist. Verteidigung gegen die dunklen Künste.“
„Mmh,“ er stockte. „Darf ich Sie was Fragen?“
„Klar,“ antwortete ich.
„Warum ist Ihr Patron schwarz? Meiner ist silbern.“
„Äh,“ ich zögerte. „Ich weiß, ich hab immer versucht, das in den Griff zu bekommen. Ich wollte ein weißes Einhorn oder so. Manchmal hab ich es geschafft ein schwarzes Pferd hinzukriegen, aber die Farbe hab ich nie hingekriegt.“
Harry sah mich ungläubig an, sagte aber nichts mehr. Er gähnte und legte sich zurück.
„Du solltest schlafen,“ sagte ich und stand auf. „Ich gehe jetzt. Du wirst jetzt nichts mehr träumen, dafür sorge ich. Du brauchst Deinen Schlaf. Gute Nacht!“
Harry schloss die Augen und ich legte meine Hand auf seine Stirn. Er schlief augenblicklich ein. Ich verließ den Krankenflügel ohne mich umzudrehen, auch ich sollte endlich schlafen gehen.

Ende Januar ging eine Grippewelle in der Schule um. Für eine Weile hörte das Morden auf. Ich fing mir eine heftige Mandelendzündung und lag fast zwei Wochen im Bett. Madam Pomfrey kümmerte sich rührend um alle Patienten. Sie ist einfach klasse. Doch einen Tag nachdem ich entlassen wurde erschien sie nicht zum Frühstück. Es hatte nicht aufgehört. Filch wurde noch am selben Tag ebenfalls ermordet. Mittlerweile sah der Lehrertisch ziemlich gerupft aus. Mitte Januar waren wir noch fast fünfzehn gewesen, jetzt waren kümmerliche sechs Lehrer übrig geblieben, Tendenz fallend.
Zwei Tage später wurden Professor Flitwick und Professor Retenz tot auf dem Schulhof gefunden. Es blieben vier Lehrer, Professor Snape, Professor MacGonagall, Professor Dumbledore und meine Wenigkeit. Man kommt sich gelinde gesagt schon ein bisschen doof vor mit vier Lehrern eine Schule zu leiten, aber wir bekamen das hin.
Mich graut nur vor dem Tag an dem wir nur noch zu dritt sind. Wir machten uns einen Spaß daraus den Unterricht weiter zu führen. Albust übernahm den Unterricht von Professor Flitwick und so wurden die Hauptfächer weiterhin unterrichtet. Natürlich plante keiner von uns die Prüfungen stattfinden zu lassen, aber der Stoff musste dennoch gelehrt werden. In den unteren Klassen ist es egal, ob die Prüfungen stattfinden oder nicht, aber für die Schüler, die ihr letztes Jahr auf Hogwarts verbrachten, war das natürlich gar nicht so willkommen. Entweder sie wiederholten das Jahr oder sie versuchten trotzdem die Prüfungen zu bestehen. Die Erfolgswahrscheinlichkeit ist dabei sehr klein.
Aber was sollten wir tun?

Drei Tage lang geschah nichts, aber dafür sollten uns die folgenden Ereignisse gerade zu erschlagen.
Am Morgen des dritten Tages erschien kein einziger Slyserin zum Frühstück. Es war zwar noch früh und es war Sonntag, also keine Schule, aber dennoch müssten zumindest ein paar Schüler da sein. Weil mir das ganze höchst verdächtigt vorkam, strich ich mein Frühstück und ging hinunter in den Kerker, um zu sehen, was Snape da mit seinen Leuten für üble Scherze trieb. Ich lief die Treppe herunter und um die Ecke und blieb wie angewurzelt stehen. Da standen sie, alle Slyserins zusammen mit bleichen Gesichtern und starrten auf die Tür von Snapes Büro. Sie war zertrümmert. Tausende von winzigen Trümmern lagen auf dem Boden zerstreut. Ich überwandt meine Starre und näherte mich vorsichtig. Die Schüler starrten mich hilfesuchend an. Ich schnappte mir den Vertrauensschüler und wies ihn an mit seinem Haus wieder in den Gemeinschaftsraum zu gehen, Ich würde veranlassen, dass sie das Frühstück dort einnehmen könnten. Die Schüler wandten sich bereitwillig von diesem Schlachtfeld ab.
Ich blickte nun um die Ecke. Snapes Büro war ein einziger Trümmerhaufen. Alle Regale waren umgestoßen, jedes Glas zersplittert, jedes Buch zerfetzt. Die Stoffe der Polster waren zerrissen und aufgeschlitzt. An die kahlen Wände war mit roter Farbe ein einziges grausames Wort geschmiert: VERRÄTER!
Ich bahnte mir einen Weg durch das Chaos. Vorsichtig testete ich wo ich hintreten konnte, ich kletterte über die Regale, stand kurzweilig auf einem Bücherstapel (irgendwann müssen das tatsächlich mal Bücher gewesen sein) und räumte lose Bretter aus dem Weg.
Irgendwo am Rand des Zimmers lag er, mit dem Gesicht nach unten. Er war gegen einen Spiegel geknallt und dessen silberne Splitter vermischten sich mit rotem Blut. Ich räumte ein Regal weg unter dem er begraben war und drehte ihn um. Sein Gesicht war Schmerz verzerrt und es sprach eine Angst aus seinen Augen, die mir den Atem nahm.
„Eins muss man IHR lassen, SIE weiß wie mal ein heilloses Chaos veranstaltet,“ sagte Dumbledore, der in der Tür erschienen war, ernst. Ich sah ihn an, dann hob ich Snapes Briefbeschwerer vom Boden auf und warf ihn durch das einzige ganzgebliebene Fenster. Es musste sein. Dumbledore sah mich mitleidig an.
„Komm her, mein Kind,“ er breitete die Arme aus. Vorsichtig kletterte ich auf ihn zu und er nahm mich in die Arme. Und plötzlich war mir zum Heulen zumute. Ich glaube, als ich das letzte mal richtig geheult habe war als ich vier war. Ich konnte und wollte es auch gar nicht zurückhalten. Albust drückte mich fest an sich und heuchelte mir eine Geborgenheit, die er mir nicht geben konnte, die ich in letzter Zeit aber so vermisst hatte, dass ich diese Lüge bereitwillig annahm. Ich weiß nicht wie lange wir dastanden und ich im Selbstmitleid ertrank, aber irgendwann richtete ich mich auf, ging aus dem Zimmer, verriegelte das Zimmer vor neugierigen Blicken und ging mit Dumbledore die Treppe hinauf zur großen Halle.

Wenn man jemanden aus seinem engsten Bekanntenkreis verliert ist das sehr schlimm, aber nicht so schlimm wie wenn man zwei verliert. Die Aussage, es gibt schlimmeres, ist allgemeingültig und es kann nicht mehr schlimmer kommen, die größte Lüge, die man sich denken kann. Es gibt zu jedem Übel immer noch eine Steigerung.
An diesem Morgen kamen zwei Schwarze Briefe mit den Eulen herbei. Einer landete vor Ron Weasley am Griffindortisch und eine Eule kam mit dem Zweiten direkt auf den Lehrertisch, ich will sogar sagen, direkt auf mich zu.
Es tut mir leid, Sarah sagte sie, wandte sich um und flog davon.
Ich starrte den Brief an. Warum bekam ich einen Schwarzen Brief? Ich war die einzige Lehrerin, die noch keinen bekommen hatte, aber ich hatte ja auch keine Bekannten und Verwandten in der Zaubererwelt, mal abgesehen vom Lehrerkollegium. Wer konnte denn da gestorben sein? Meine Eltern waren wehrlose Muggel, auch wenn meine Mutter eigentlich eine Hexe war. Niemand sollte ein Interesse haben sie zu töten und als ich sie das letzte Mal gesehen hatte schienen sie mir bei bester Gesundheit zu sein. Nein es konnten nicht meine Eltern sein, es konnte nur..., aber ich weigerte mich das zu glauben.
Ich starrte noch immer den Brief an. Am Rande bemerkte ich wie Ron heulend aus dem Saal lief, Harry und Hermine hinterher. Rons Eltern waren schon vor drei Wochen ermordet worden.
Ich starrte den schwarzen Umschlag an der vor mir auf dem Tisch lag, ohne Anstalten zu machen ihn zu öffnen.
„Soll ich ihn öffnen?“ fragte Dumbledore und griff nach dem Brief ohne eine Antwort abzuwarten. Er hätte ohnehin keine bekommen, selbst wenn ich etwas dagegen gehabt hätte. Er las sich den Brief sehr genau durch schloss dann kurz die Augen , seufzte tief und gab mir den Brief.
Es war Charlie.
Man hatte ihn tot in einer der Drachenaufzuchtsstationen gefunden.
Für mich brach eine Welt zusammen. Eine fein säuberlich aufgebaute Steinmauer, die mir sagte, dass ich persönlich nicht betroffen sein würde, wurde mit einem mal zerfetzt als wäre sie nur aus Papier gewesen und wahrscheinlich war das auch der Fall gewesen. Man musste meine Gefühle ziemlich gut an meinem Gesicht ablesen können, denn Minerva war aufgesprungen und zu mir herüber gelaufen. Sie nahm meine Hand und wir verließen gemeinsam den Saal.
Meine Beherrschung hielt nur so lange bis die Tür hinter mir zu fiel. Ich lehnte mich an die kalte Steinmauer und schloss die Augen. Als ich sie wieder öffnete sah ich in Minervas besorgtes Gesicht. Ich wollte mich von der Wand losstoßen, aber ich überlegte es mir anders, meine Beine schienen aus Pudding zu sein. Minerva guckte vorsichtig zur Treppe. Dort saßen Hermine und Harry und versuchten Ron zu trösten.
Es half nichts, selbst wenn sie mir zusahen, meine Beine hielten mich nicht mehr. Ich rutschte langsam an der Wand entlang zum Boden. Noch etwas ließ sich nicht mehr halten, die Tränen. Es war mir nicht peinlich, plötzlich war das alles unwichtig geworden. Doch Minerva sah sich unsicher um, dann kniete sich aber vor mich auf den Boden und tat etwas was ich ihr gar nicht zugetraut hatte sie nahm mich in den Arm und heulte mit. Natürlich war sie eine sehr nette Frau. Sie war auch immer da wenn man sie brauchte, ich will sogar behaupten man könne Pferde mit ihr stehlen, aber solch Emotionen hatte ich ihr dennoch nicht zugetraut. Sie half mir auf und wir gingen.

Zwei Wochen später kamen Gandalf und Ridculli wieder. Die unsichtbare Universität war geschlossen worden und die Studenten nach Hause gefahren soweit sie noch eins hatten. Sogar Gandalf hatte genug vom rumstreunen und kam wie er sagte in den Schoss der Familie zurück.
Es war schon halb zehn, als Ridculli in mein Zimmer gestürzt kam.
„Sarah, schnell... Minerva...“
Dann drehte er sich schon um und rannte los. Ich hatte niemals geglaubt, dass etwas so Dickes so schnell laufen konnte. Ich lief ihm vor Aufregung fiebernd hinter her. Durch Gänge und Türen, über Treppen und Geheimgänge, an Bildern vorbei und durch leere Hallen. Ich kannte den Weg.
Vor einer zertrümmerten und aus den Angeln gehobenen Tür blieb er stehen. Er sah mich an und forderte mich auf einzutreten. Gandalf stand in der Tür. Ich quetschte mich an ihm vorbei und stockte. Es war als würde ich gehängt, geköpft und erstochen gleichzeitig. Mir zeigte sich ein Bild das mir das Blut in den Adern gefrieren ließ.
Das Zimmer sah nicht aus, wie Snapes Büro, nein ganz und gar nicht. Es war vielmehr... leer, vollkommen leer.
Nur in der Mitte des Zimmers stand ein Tisch und auf dem Tisch lag eine zusammengefaltete Gestalt. Ein grüner Hexenhut lag auf dem Boden neben dem Tisch. Dumbledore stand vor dem Tisch, regungslos und still.
Sie hatte ihm am Herzen gelegen, wahrscheinlich mehr als jeder andere Mensch auf der Welt. Er war nie allein gewesen, er hatte viele Freunde und doch hatte er niemals eine Familie gehabt. Nun, er fand schnell Abhilfe. Er wurde Lehrer, später sogar Schulleiter und sah die Schule als seine Familie an. Die Schüler waren seine Kinder, die Lehrer Tanten und Onkel, vielleicht Geschwister und Minerva... sie hatte ihren ganz eigenen Platz in seinem Leben gefunden.
Dumbledore hatte die Hände gefaltet und den Blick gesengt.
„Geh zu ihm!“ Flüsterte Gandalf und schob mich sanft in seine Richtung. „In schweren Zeiten braucht er den Trost seiner „Tochter“ mehr als alles Mitleid dieser Welt.“
Ich ging auf ihn zu, harkte mich bei ihm unter und legte meinen Kopf auf seine Schulter. Sehr lange standen wir dort, einfach Schweigend, die Gedanken irgendwo in der Vergangenheit, die war und nie mehr sein wird.
Irgendwann hob Albust die Hand, strich mir über den Kopf und wandte sich ab, für immer.

Am nächsten Morgen fanden wir Gandalf und Ridculli tot im Treppenhaus. Sie hingen, wie an einem unsichtbaren Seil erhängt, mitten in der Luft. Ihre erstarrten Augen sahen die vorübereilenden Schüler vorwurfsvoll an. Wir standen am Fuße der Treppe und sahen zu ihnen hinauf. Ich nahm Dumbledors Hand und machte dann eine lockere Handbewegung um die Leichen verschwinden zu lassen. Eine unbeschreibliche Taubheit hatte von mir Besitz ergriffen, als verstände ich nicht mehr was Tod bedeutet. Keine Tränen mehr, es verlor an Glaubwürdigkeit. Meine und nicht nur meine Gefühle, Ängste und Schmerzgrenzen stumpfen ab. Nur noch eine Steigerung könnte uns jetzt beeindrucken. Ich glaubte nicht, dass sie möglich war, doch wie so oft irrte ich mich.
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Beitragvon Shinichi » Di 25 Okt, 2005 19:18

WEITER!!!
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Beitragvon James Potter » Di 25 Okt, 2005 21:06

*James ist sprachlos, da er so etwas nicht erwartet hat*
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Beitragvon Eileen Prince » Mi 26 Okt, 2005 12:22

Und bitte schön hier ist der nächste teil!!!
9. Gut und Böse

Es sind eigenartige Zeiten. Sie sehen so aussichtslos aus. Man könnte den Mut verlieren. Die letzten Guten sind tot oder dem Tode geweiht. Wo bleibt da Platz für Hoffnung? Sollte diese Geschichte anders sein als die meisten? Gewinnt nicht immer das Gute? Doch was ist das Gute? Vielleicht sollte man seine Hoffnung auf das Böse setzen. Das Böse ist eine sehr unbeständige Sache. Es zerstört sich selbst. Alle Guten sind tot. Alle Lebenden böse. Was passiert wenn das Böse gegen das Böse kämpft? Gibt es das „Böse“?
Was ist das überhaupt für ein beknacktes Wort?

Ich erwachte an diesem Morgen sehr früh. Ich meinte es müsse an der Sonne liegen, die hell durch mein Zimmer strahlte, doch bald merkte ich, dass es Lärm war, der vom Flur zu mir herein kam. Flugs zog ich mich an und lief nach draußen. Nichts. Aber schon hinter der nächsten Ecke standen die Verursacher des Lärms: Der ganze Gang war voll mit Schülern.
„Was ist den hier los?“ fragte ich den Vertrauensschüler von Ravenclaw.
„Keine Ahnung,“ sagte der. „Wir wollten nur zum Frühstück gehen, aber hier geht es nicht weiter.“
„Nun ich werde mal nachsehen,“ sagte ich und drängte mich weiter nach vorn. Die Schüler erkannten mich und machten Platz, sodass ich schon nach kurzer Zeit schneller voran kam. Ich lief zum Treppengeländer und sah nach unten.
Die Schüler standen alle auf der Treppe. Keiner hatte gewagt seinen Fuß auf den gefliesten Boden zu setzen. Die Slyserins standen auf der unteren Treppe und wagte ebenfalls nicht die letzte Stufe nach oben zu nehmen. Zu Recht wahrscheinlich, denn das was sie da sahen erschütterte die Grundfesten ihrer Hoffnung.
Ich sog tief Luft ein. Ein paar Erstklässler sahen mich ängstlich an. Das war der Grund dafür das meine Starre von mir abfiel. Ich drängte ein paar Schüler zur Seite und rannte die Treppen hinunter. Es war totenstill. In meiner Hast nahm ich zwei, drei Stufen auf einmal, aber ich wurde nicht wirklich schneller. Es war als würde ich mich in einer Art Honig befinden und konnte mich nur wenig und unter großen Kraftaufwand bewegen, wie in Zeitlupe. Ich stürzte die letzte Stufe hinab und war sofort auf den Knien vor der am Boden liegenden Gestalt.
Dumbledores leblosen Augen starrten zur Decke. Sein Genick war gebrochen, sein Umhang verkohlt, sein Bart angesengt. Eine hässliche Wunde klaffte von der rechten Schulter bis weit über die Brust. Unter ihm hatte sich eine große Blutlache gebildet. Hoffnungslose Panik stieg in mir hoch.
Das war es jetzt also.
Unabdingbar sind nun die Dinge, die da kommen. Und auch mein eigener Tod nicht mehr weit.
Ich sah zur Treppe und entdeckte dort genau die Gesichter mit denen ich gerechnet hatte, Harry, Ron und Hermine. Sie müssen die ersten gewesen sein, die sich trauten, die Treppe hinunter zu gehen. Der Rest der Schüler war nur dem Druck der Nachfolgenden gewichen.
Eine Weile blieb ich noch knien, legte den Kopf in die Hände um mich zu beruhigen, dann hob ich die Hand, schloss Dumbledores Augen und faltete seine Hände auf der Brust. Auf mein Winken hin verschwand die Leiche mit samt der Blutlache.
„Geht zum Frühstück“ flüsterte ich mit belegter Stimme, doch die erste Reihe verstand es und führte die Anderen in den großen Saal.
Ich ging ein paar Meter in die entgegengesetzte Richtung, um mich wieder zu fangen.
Macht ihnen keine Angst, die haben sie von alleine.
Ich ging noch um die nächste Ecke, dann fasste ich mir ein Herz und kehrte um.
Ich ging durch einen kleine Nebentüre, die mich direkt zum Lehrertisch führte, und betrat ich den großen Saal. Es war auch vorher nicht laut gewesen, aber als ich den Raum betrat verstummten auch die leisesten Gespräche. Ich glaube ich erfüllte ihre Erwartungen, als ich mich nicht an den Tisch setzte um etwas zu essen, sondern auf sie zu kam. Am Rand der kleinen Empore, auf der der Lehrertisch stand, also zwei Stufen höher als die der Schüler, blieb ich stehen, mit dem Rücken zum Lehrertisch.
Ich blickte in bleiche Gesichter, weit geöffnete Augen, die sich in ihrer letzten Hoffnung an mich wendeten.
Ich seufzte.
„Glaubt mir ich weiß wie Ihr Euch fühlt,“ sagte ich. „und ich muss sagen ich fühle mich genauso elend. Es sind furchtbare Zeiten, die wir durchleben und jeder von uns wünscht sich, das dies niemals geschehen wäre, aber die Vergangenheit lässt sich nicht mehr ändern.
Jetzt, wo Dumbledore tot ist, fürchte ich, dass auch ich nicht mehr lange hier sein werde. Das sollte Euch nicht zu sehr beunruhigen, denn die Geister werden sich um Euch kümmern und ich bitte hier auch die Vertrauensschüler und die Schulsprecher sie nach Kräften zu unterstützen. Bei den Slyserins sind die Vertrauensschüler nach Hause gefahren, aber ich denke die paar Leute, die noch da sind, werden gegenseitig auf sich aufpassen können.
Ihr seht immer noch so ängstlich aus. Was Euch angeht seid unbesorgt. Ihr seid die Zukunft der Zauberergesellschaft, niemand wird Euch etwas tun.
Die Schule bekommt wohl eine neue Schulleitung und neue Lehrer. Sie wird einfach weiter geführt. Vielleicht mit anderer Fächerkonstellation.“ Dunkle Künste anstatt der Verteidigung gegen die selben.
„Wir wollen keine neuen Lehrer...“ grummelte ein Junge vorne am Huffelpufftisch.
„Ich kann das nicht ändern,“ sagte ich. „aber Ihr dürft nie vergessen: auch wenn man die Vergangenheit nicht ändern kann, die Zukunft kann man sehr wohl beeinflussen und die liegt bekanntlich in Euren Händen. Ich verlass mich auf Euch. Aber seid nicht zu tapfer, tot nützt Ihr niemanden etwas.
Also haltet Euch daran.
So und wenn Ihr jetzt nichts esst, verhungert Ihr mir hier noch. Das wäre ja noch schöner, seid zwei Stunden Schulleiter und schon die ersten Verhungerten!“
Ich lächelte. Dann ging ich die Stufen hinunter und zwischen den Tischen entlang in Richtung Ausgang.
„Professor,“
Ich blieb stehen und drehte mich um. Ein Vertrauensschüler war aufgestanden und sah mich mit Entschlossenheit an.
„Wir machen vielleicht die selben Fehler zweimal, aber nicht öfter.“
Er machte eine bedeutungsschwere Pause.
„Wir haben schon zu viele Lehrer kommentarlos gehen lassen. Ich denke ich spreche für alle Schüler?“ Er sah sich um. Zustimmendes Nicken.
„Wenn es irgendetwas gibt was wir tun können. Wir haben es satt hier zu sitzen und die Hände in den Schoss zu legen. Können wir ihnen keinen Gefallen tun?“
Eine Weile schwieg ich, sah in erwartungsvolle, ängstliche, entschlossen und abenteuerlustige Gesichter und begriff, dass sie nichts begriffen hatten.
„Tut mir den Gefallen und überlebt. Das ist schwer genug.“ Sagte ich, drehte mich um und verließ den Saal, um ihn nie wieder zu betreten.
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Beitragvon Heavensdog » Mi 26 Okt, 2005 19:40

genial weiter bitte
VIV du und deine Geschichte der einzige Grund warum ich noch hier bin *megaknuddel*
Hab dich auch soLieb.
*sachertorte in Herzform geb*
Svealein nicht vergessen darf

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Beitragvon nelia » Mi 26 Okt, 2005 20:45

*ausrast* (mehr hab ich dazu nicht zu sagen :wink: , ist aber durchaus positiv gemeint!!!)
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Beitragvon Shinichi » Do 27 Okt, 2005 14:28

WITER!!
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Beitragvon James Potter » Do 27 Okt, 2005 19:37

weiter ^^ ich will mehr......
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Beitragvon Eileen Prince » Fr 28 Okt, 2005 16:01

Ok ok ich bin doch keine Schreibmaschine!!! *g* Ich mach ja schon weiter!!!!

10. Voldemorts Tochter

Mitten in der Nacht ging ich alleine die Treppe in die Eingangshalle hinab. Auf der Hälfte der Treppe blieb ich stehen. Ich wurde unsicher. Ich hatte jeden Muskel gespannt. Ich lauschte in die Stille - nichts. Mein Blick wanderte zur Uhr über dem Portal. Fünf vor zwölf. Ein wenig Zeit hatte ich noch. Drei vor zwölf. Ich drehte mich um, um sicher zu gehen, dass niemand hinter mir stand, um mich anzufallen. Zwölf. Mein Puls fing wie wild an zu hämmern. Fünf nach zwölf. SIE war spät dran. Ich ging eine weitere Stufe runter. Mein Blutdruck stieg. Ich merkte, dass mir warm wurde. Kalter Schweiß stand mir auf der Stirn. Ich atmete tief ein, doch bevor ich die Luft wieder entweichen lassen konnte, wurde die Portaltüre von Außen aufgerissen. Die beiden Torflügel klatschten an die Wände. Eiskalter Wind drang ein und ließ mich am ganzen Leib zittern. Er löschte alle Kerzen. Es wurde finster. Vereinzelte Schneeflocken drangen mit der Kälte ein - und noch etwas war mit hereingekommen oder sollte ich sagen jemand?
Ich konnte SIE nicht sehen, deshalb drehte ich mich im Kreis, um nicht von hinten angegriffen zu werden, aber dass war überflüssig, denn Hinterhalte gehörten nicht zu IHREM Stil.
Plötzlich stand SIE vor mir auf der Treppe. IHR wildes Gesicht war zu einer grinsenden Fratze verzogen.
„Ich bin Dein Alptraum!“ schrie SIE und dann griff SIE an, ohne Vorwarnung. Im letzten Moment gelang es mir IHREM Fluch aus zu weichen, doch er streifte mich am Arm. Rasender Schmerz breitete sich in meinem Arm aus, doch ich hatte keine Zeit darauf zu achten. Mit einem kräftigen Schwung schleuderte ich IHR einen Fluch entgegen, den SIE mit geschickter Eleganz abfing. IHR zweiter Fluch landete an meinen mentalen Schilden und er kam mit ungebremster Kraft wieder auf SIE zu. SIE versuchte ihm auszuweichen, es gelang ihr aber nur halb und IHRE Haare fingen an zu brennen. SIE bekam das Feuer in den Griff, bevor es IHR ernsthaft Schaden zu fügen konnte, doch es kostete SIE Zeit. Zeit in der ich in der Lage war einen neuen Fluch vor zu bereiten. Diesmal traf ich SIE wirklich hart. SIE stürzte zwei, drei Stufen hinunter und landete hart auf dem Rücken. Ich setzte ihr nach, die Stufen hinab. Ich packte SIE am Kragen, hob SIE auf und presste SIE gegen das Treppengeländer.
Sie wehrte sich. SIE biss und kniff, doch SIE konnte nicht fluchen, weil ich IHRE Hand an ihren Körper gepresst hatte und somit IHR Entfaltungsabstand zum Körper fehlte. SIE wand sich, doch ich ließ SIE nicht los. Plötzlich lehnte SIE sich ruckartig nach hinten und stürzte haltlos über das Geländer in die Tiefe durch bis zum Kerkergeschoss. Doch der erwartete Knall blieb aus. Ich hängte mich über das Geländer um besser sehen zu können, doch es war zu dunkel, ich konnte den Boden nicht sehen. Vielleicht hatte SIE sich irgendwo festgehalten.
Es raschelte irgendwo hinter mir. Ruckartig drehte ich mich um. SIE stand so nah vor mir, dass ich ihren heißen Atem in meinem Gesicht spürte. SIE grinste überlegen, dann trat SIE einen Schritt zurück und gab den Blick frei auf ein schwarzes Paar Flügel. SIE entfaltete sie und stieß sich vom Boden ab. Das Geräusch IHRER Flügel war wie das tiefe Röhren eines Motorrades. SIE schwebte etwa einen Meter über der Treppe, wie ein Todesengel, der sein Urteil spricht. Doch ich war noch nicht bereit aufzugeben.
Auch ich öffnete meine Flügel und stieß mich vom Boden ab. Ich stellte mich auf das Treppengeländer und stützte meine Fäuste in die Hüften.
„Auf Deinem Weg zur Macht musst Du erst an mir vorbei,“ schrie ich und ließ mich nach hinten fallen. Die Luft rauschte in meinen Ohren, als ich mit einem eleganten Schlenker wieder nach oben kam. Als ich mit dem Gesicht über dem Geländer war, traf mich ein harter Schlag, der mich nach hinten schleuderte. SIE hatte auf dem Geländer gewartet, bis ich wieder oben war und mir mit aller Kraft ins Gesicht getreten. Ich schmeckte Blut auf meiner Zunge und fluchte innerlich, weil ich so dumm war. SIE lachte kalt. Dann kam SIE mit einer höllischen Geschwindigkeit auf mich zugerast. IHRE Flügel schienen Feuer zu fangen, IHRE Gestalt verschwamm zu einem einzigen riesigen Feuerball, der immer größer wurde. Panische Angst befiel mich. Der Ball kam unausweichlich auf mich zu. Ich spürte schon die Hitze auf meiner Haut, als ich im letzten Moment einen verzweifelten Satz zur Seite machte. Der Feuerball raste so nah an mir vorbei, dass meine Haut an den Händen Blasen warf. Er donnerte mit ungebremster Wucht auf die Wand zu, um dort mit einem gewaltigen Knall zu explodieren. Die Gemälde und Wandteppiche fingen Feuer. Die Halle war gefüllt mit brennender Luft und beißendem Rauch. Ich drehte mich vom Feuer weg und schlug die Hände vor die Augen. Eine heftige Druckwelle erfasste mich und schlug mich gegen einen Treppenabsatz. Der Aufprall drückte mir die Luft aus den Lungen. Rasender Schmerz füllte meine Wahrnehmung. Ich spürte, wie meine Flügel Feuer fingen und in einem bunten Funkenregen vergingen. Mit letzter Kraft klammerte ich mich ans Treppengeländer. Meine Füße baumelten über der gähnenden Tiefe. Etwas fegte das Geländer davon. In panischer Hast versucht ich irgendwo Halt zufinden und bekam die Kante zu fassen, um mich im letzten Moment, doch noch vor dem Sturz zu retten.
Da hing ich nun.Jede Faser meines Körpers tat höllisch weh. Meine Kleider schwelten, meine Haut warf Blasen, war feuerrot und nässte, das Atmen fiel mir schwer und mit jedem Atemzug sog ich Luft ein, die wie Feuer brannte. Aber ich war noch nicht tot, nah dran vielleicht, aber noch steckte Leben in mir und sah nicht ein es weg zu schmeißen. Doch jemand anders war fest entschlossen meinem Leben ein baldiges Ende zu bereiten.
IHR fratzenhaftes Gesicht erschien über der Kante. IHR verfilztes Haar bewegte sich im Luftzug, wie hundert Schlangen. Schwarzer Schweiß lief IHR über das blasse Gesicht.
„Du sollst Dich doch nicht so hängen lassen,“ höhnte SIE. „Vater hat immer gesagt, dass das Böse stärker ist, aber Du wolltest ja nicht auf ihn hören.“
Ich sammelte Spucke im Mund, das bisschen Flüssigkeit, das mir geblieben war, zog mich hoch und spuckte IHR ins Gesicht. SIE stieß mich wieder runter, dann stand SIE auf, sagte:
„Wie Du willst“ und trat mir genüsslich auf die Finger. Ich konnte meine Finger brechen hören, doch ich ließ nicht los. SIE bückte sich. Langsam und mit aller Ruhe löste SIE Finger für Finger meine Hände. Dann schnappte SIE meine Handgelenke, lehnte sich weit über den Abgrund, zwinkerte mir zu und ... ließ los.
Nein, mein früheres Leben spulte sich nicht vor meinem inneren Auge ab und nein, ich überlegte auch nicht mehr wie ich mich vielleicht noch retten könnte. Meine Flügel lagen in tausend winzigen Splittern auf dem Boden und es bestand kein Zweifel, dass ich mich gleich zu ihnen gesellen würde. Es war niemand da, der mir helfen könnte, nichts mehr vorhanden, dass mich retten könnte. Ich hatte keine Kraft mehr für einen Schwebezauber, keine für einen Bodenweichzauber. Ich brauchte darüber nicht nachdenken. Ich fiel einfach. Und noch ein Stückchen und noch eins. Und dann fiel ich nicht mehr.
Sterben tut, im Gegensatz zu dem, was die meisten Leute behaupten, nicht weh. Das Leben davor, das tut meist weh, aber das Sterben nicht. Zwar ist man wenn man stirbt noch nicht tot, aber der Körper sieht keine Notwendigkeit mehr, die Drüsen arbeiten zu lassen. Er stoppt alle Körperfunktionen von alleine. Das Gehirn stirbt erst acht Minuten nach dem Rest des Körpers, es sei denn es ist der Grund für den Tod.
So bekam ich noch sehr wohl mit, was passierte. Ich lag mit dem Gesicht nach oben. SIE stand über mir und sah auf mich herab.
„Ich habe Dir immer gesagt, Sarah, dass man von Licht und Liebe nicht Leben kann. Schade, dass Du sterben musst, um das zu verstehen.
Das Böse siegt immer.“

IHRE Konturen verschwammen. SIE war nicht mehr wichtig. Der Tod ist nicht dunkel, der Tod ist hell.
Das Gute gewinnt immer.

Eine Gestalt löste sich aus dem Licht.
„Name?“
„Sarah Kalinowski,“ antwortete ich.
Die Gestalt beugte sich vor, um mich besser sehen zu können. Sie war ein Mann im besten Mannesalter mit drei Tage Bart und Lachfältchen.
„Sarah Kalinowski?“ Er seufzte. „Dann wird mein Urlaub wohl gestrichen. Werden jetzt eine Menge Kunden kommen, nicht? Scheiß Schicksal. Das wäre auch mal einen Mord wert.“
Er schüttelte den Kopf.
„Petrus,“ stellte er sich vor. „Ich erklär Dir was hier so abgeht. Ist eigentlich ganz einfach. Folge mir !“

Petrus führte mich durch einen langen Flur. Links und rechts erschienen immer wieder Türen. Hinter vielen der Türen erklangen Stimmen und Gelächter, hinter vielen war es still. Manchmal hörte ich Vogelgezwitscher. Vor einer der Türen blieb Petrus stehen. Er winkte mich zu ihm.
„Hier,“ sagte er und schloss die Tür auf. Ich betrat sie zögernd.
Ich befand mich in einem riesigen Saal. Er war mit tausend Kerzenleuchtern erhellt. Zehn gewaltige Säulen hielten die Decke. Er war ganz in honigfarbenen Marmor gehalten und von irgendwo schien Sonnenlicht hinein. Die Luft war erfüllt von wohltuenden Gerüchen und ein Stimmengewirr drang an meine Ohren. Die Leute hatten die Köpfe gedreht, um zu sehen, wer da kam. Ich musste lächeln, als ich erkannte, wer die Leute waren.
„Sarah!“ Charlie kam auf mich zu gelaufen. Dumbledore löste sich aus einer Gruppe von Leuten und kam ebenfalls auf mich zu.
„Du hast dein Bestes getan,“ sagte er. „Mehr konnte niemand verlangen.“
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Beitragvon Heavensdog » Fr 28 Okt, 2005 16:40

heftig bitte mach weiter
VIV du und deine Geschichte der einzige Grund warum ich noch hier bin *megaknuddel*
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