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SdW - Kapitel 1 - Ein Junge überlebt

Victor Krum
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SdW - Kapitel 1 - Ein Junge überlebt

Beitragvon Victor Krum » Mi 18 Mär, 2009 19:54

Harry Potter und der Stein der Weisen
Kapitel 1
- Ein Junge überlebt -

(The Boy Who Lived)


Das Kapitel mit dem wohl die meisten von uns angefangen haben, Harry Potter zu lesen. Bei mir war es zum Beispiel an Heiligabend im Jahr 2000, und am nächsten Tag hatte ich das erste Buch schon durch. Aber jetzt geht es erst mal ums erste Kapitel ;)
Ich denke, es ist sinnvoll, immer erst mal mit einer Inhaltsangabe anzufangen - beim ersten Kapitel vom ersten Buch vielleicht nicht notwendig, aber später ist es bestimmt immer wieder gut, kurz überblicken zu können, um was es da geht.

Die Geschichte fängt bei unseren geliebten Dursleys an und wir erleben zusammen mit Vernon einen Tag, an dem merkwürdige Dinge geschehen - komische Menschen überall, Leute, die von den "Potters" reden und Eulen am Himmel. Und dann auch noch eine merkwürdige, getigerte Katze, die den ganzen Tag vor seinem Haus sitzt.
Als die Dursleys am Abend schlafen gehen, taucht ein Mann im Ligusterweg auf: Albus Dumbledore. Als er sich dem Haus der Dursleys nähert, verwandelt sich die Katze in eine Hexe - Minerva McGonagall. Dumbledore ist nicht sonderlich überrascht und die beiden führen ein Gespräch. Beim ersten Lesen versteht man wohl nicht so viel davon, aber auch das merkt man: die beiden sind Zauberer und am Abend zuvor wurden die Potters getötet - Lily Potter war Petunia Dursleys Schwester, und der Sohn von Lily und James hat den Mord, der von einem Zauberer namens Voldemort durchgeführt wurde, hat merkwürdigerweise überlebt: der gerade einmal einjährige Harry Potter hat den Mord überlebt, Voldemort ist verschwunden, und auch Dumbledore ist ratlos, wie das passieren konnte: "We may never know" - "Vielleicht werden wir es nie wissen".
Dann wird klar, wieso Dumbledore hier hingekommen ist - auf einem Motorrad kommt Hagrid vom Himmel geschwebt und hat den kleinen Harry dabei. Die drei legen Harry gemeinsam mit einem Brief vor der Haustür der Dursleys ab. Dann verschwinden sie wieder in der Nacht und wir bekommen erzählt, dass sich in diesem Moment überall im Land Menschen treffen und anstoßen: "To Harry Potter - the boy who lived" - "Auf Harry Potter - den Jungen, der lebt"


So, jetzt habe ich glaube ich erst mal genug geredet und will anderen das Wort lassen, bevor ich mich wieder melde und sage, was mir in dem Kapitel aufgefallen ist. Auf dieses Projekt - hoffentlich wird es leben ;)
Zuletzt geändert von snitchet am Do 04 Nov, 2010 21:23, insgesamt 3-mal geändert.
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Beitragvon Rabastan » Mi 18 Mär, 2009 20:13

Fertig^^

Ich habe das Buch mal gelesen als ich 9 oder so war und dann nicht mehr. ich hab dann meistens nur ab teil 4 gelesen. mir kam das buch dann in den semesterferien super vor. ich hatte nähmlich keinen schimmer mehr^^

Das erste Kapitel ist eigentlich wirklich ein sehr guter Anfang, sehr gut geschrieben, aber ich finde es kann vom "Zaubererfaktor" der letzten Teile einfach nicht mithalten. Das soll heißen, dass die letzten Teile jedes Kapitel vollgepackt ist, aber hier nicht. Ist ja eigentlich klar^^

Aber es ist auch schon im typischen J. K. Rowling stiel.
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Beitragvon Ashlyn » Mi 18 Mär, 2009 22:29

Ich werde es mir heute und morgen einmal durchlesen und morgen dann etwas Ausführliches in diesem Post editieren !


Ich habe es jetzt einmal überflogen und ich muss wirklich sagen, ich finde dieses Kapitel einfach toll!
Da ist Vernon Dursley -
Er ist ein normaler Mann, der darauf bedacht ist, ein schönes Familienleben zu führen ect.
Dann sieht er an dem Morgen diese merkwürdige Katze und auf dem Weg zur Arbeit diese merkwürdigen Menschen mit langen Umhängen.

Ich finde man kann ganz gut nachvollziehen wie Dursley sich in dem Moment gefühlt hat und was er dabei gedacht hatte.
Petunia dagegen, deren Schwester eine Hexe war, wie man im Gespräch zwischen Albus und Minerva raushören konnte, hatte den ganzen lieben Tag nichts gehört -

Nur am Abend als die beiden die Nachrichten geschaut haben...
Aber ich denke auch da hat Petunia noch nicht ganz "geschnalt", dass es vielleicht mit dieser undursleyhaften Zauberwelt zusammenhängen konnte.

Ich finde das Kapitel einfach toll und gelungen, weil es einfach der perfekte Einstieg in die ganze "Harry Potter-Geschichte" ist.

Auch dass Sirius so ganz zufällig und nebenbei aufgetaucht ist, lässt ja auch darauf schließen, dass J.K total auf Details aus ist, was ich auch total bewundere!
Zuletzt geändert von Ashlyn am Do 19 Mär, 2009 15:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Victor Krum
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Beitragvon Victor Krum » Mi 18 Mär, 2009 23:46

@Ginny* Hm, das mit dem Zauberfaktor ist natürlich klar - aber ich fand es damals als ich es zum ersten Mal gelesen habe trotzdem unheimlich spannend, weil man da erlebt hat, wie die Zauberer in die Welt der Muggel kommen - und Dumbledore, der die Lampen ausschalten kann, McGonagall, die sich verwandeln kann, das fliegende Motorrad... Es ist keine Art von Magie, die sich so unbedingt sofort aufdrängt, und das macht es gerade so sehr faszinieren, finde ich. Das Magische dringt quasi in die normale Welt ein und durchdringt sie im Lauf des Buches immer mehr - bis sich dann eine ganze magische Welt eröffnet, die aber trotzdem nicht so sehr losgelöst ist.

@Grünauge: SdW steht für Stein der Weisen ^^

Wir müssen ja im Threadnamen etwas haben, womit man die verschiedenen Bücher unterscheiden kann - und "Buch 1", "Buch 2" usw würde der Übersicht nicht unbedingt helfen. Und ausgeschrieben bekämen wir Probleme mit dem Platz, besonders bei längeren Kapitelnamen.

Das schwarzhaarig bei Prof. McGonagall verwirrt natürlich etwas bezüglich ihres Alters, JKR hat mal gesagt, dass sie am Anfang von Harrys Zeit in Hogwarts schon Mitte 70 wäre - scheinbar hat sie sich ziemlich gut gehalten.
Aber da fällt mir etwas anderes ein: ich habe irgendwie nie über das Alter der Dursleys nachgedacht. Irgendwie waren die für mich immer ohne ein festes Alter - sie sind im ersten Buch mit dem gleichen Alter aufgetaucht wie im letzten. Natürlich war es wahrscheinlich von JKR anders beabsichtigt und ich habe vielleicht auch die Hinweise darauf, dass sie irgendwie älter geworden sind, übersehen. Jedenfalls habe ich mir erst beim letzten Mal, als ich das Buch angefangen habe, darüber nachgedacht, und dann überlegt, wie alt sie hier, am Anfang, sein müssten. Dann habe ich im 7. Band nachgeschaut: Petunia ist Lilys ältere Schwester, aber viel älter scheint sie nicht zu sein, die beiden haben in ihrer Kindheit gemeinsam gespielt und auf der Schaukel gesessen. Lily war 21 Jahre alt, als sie gestorben ist - so schrecklich viel älter dürfte Petunia dann eigentlich auch nicht gewesen sein, und das kam mir dann doch komisch vor.
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Victor Krum
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Beitragvon Victor Krum » Do 19 Mär, 2009 21:55

Stimmt, Julia - die Dursleys sind wirklich Spießer, und offensichtlich waren sie das sogar schon in relativ jungen Jahren, Petunia kann ja anfangs nicht viel älter als 25 gewesen sein. Vernon war vielleicht auch ein paar Jahre älter, aber wohl nicht viel. Woher hat er eigentlich die Firma?
Der Klügste ist er ja nicht unbedingt, ich gehe nicht davon aus, dass er sich da so schnell hochgearbeitet hat - hat er geerbt?

@Christina
Hm, ich weiß nicht, ob Petunia das mit den merkwürdigen Ereignissen nicht versteht - oder ob sie es versteht, aber verdrängt. Wir haben ja erfahren, dass sie neidisch auf Lily war, deshalb könnte ich mir vorstellen, dass sie schon einige Sachen über Zauberei weiß, die sie nebenbei mitbekommen hat, und es eigentlich erkennen müsste. Vernon bekommt es sogar mit, und ich glaube nicht, dass der sich wirklich intensiv damit beschäftigt hat.

Ich stelle mir gerade übrigens vor, wie Petunia Vernon das erzählt hat, dass ihre Schwester eine Hexe ist - ich glaube, das dürfte nicht einfach gewesen sein.

Was du noch ansprichst mit den Details, die hier schon auftauchen: das finde ich auch ziemlich gut bei JKR. Als ich die Bücher zum zweiten Mal gelesen hatte, war ich doch sehr erstaunt, dass sie da schon Sirius hat auftauchen lassen. Dann ist da auch Dädalus Diggel, der immer wieder in den Büchern auftaucht, oder so Dinge wie der Ausmacher/Deluminator, den Dumbledore hier schon zum ersten Mal benutzt. Bei dem Frage ich mich aber: hat JKR das von Anfang an so geplant, dass der in Band 7 vorkommen soll, oder hat sie in Band 7 einfach nach etwas gesucht, was Ron von Dumbledore erben kann?
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Beitragvon Ashlyn » Do 19 Mär, 2009 22:01

@Victor:

Stimmt eigentlich. Ich hatte das während des Schreibens auch schon überlegt, habe es dann aber doch weg gelassen.

Ja, das mit den Details ist mir beim ersten Mal lesen gar nicht aufgefallen, weil ich die späteren Bücher ja noch nicht kannte, aber als ich dann auch alle durch hatte war ich schon ziemlich erstaunt, was sie sich alles einfallen lassen hatte.

Hmm, das ist eine gute Frage..
Aber sie hat ja schon viel von der Geschichte im Kopf während des ersten Buches, also denke ich mal, dass sie das schon irgendwie vorhatte.
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Beitragvon Ashlyn » Do 19 Mär, 2009 22:36

Grünauge hat geschrieben:Das ist eigentlich genau das, was mich an JKR so fasziniert: Dass ein Mensch so unglaublich viel im Kopf haben kann - und zwar auf solch vorrausschauende Weise; die Schwierigkeit ist ja nicht unbedingt, laufend neue Ideen zu prodzieren, das kann man lernen; aber diese so zu wählen, das man später dann wieder auf sie zurückgreifen kann, und dass dann alles passt, wie in einem Puzzle - das ist einfach genial. Die Frau hats wirklich verdient, dass sie so berühmt geworden ist.


Ja, das fasziniert mich auch!
Vorallem, weil sie sich wirklich an jedes kleinste Detail so erinnern kann.
Das wirkt dann alles so extrem authentisch.

Ich meine, die Geschichte ist wirklich lang und man merkt schon im ersten Kapitel, dass sie so extrem viele Ideen hat und unwahrscheinlich auf Details setzt!
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Beitragvon Patraig WotL » Do 19 Mär, 2009 22:40

Ich schätze nicht das JKR von anfang an schon die ganzen Details die im ersten Kapitel vorgekommen sind so geplant hat. Sie hat sich wahrscheinlich während sie ein weiteres Buch geschrieben hat sich die vorherigen immer wieder durchgelesen und geschaut wie sie diese Bücher mit einbeziehen kann. Weil man kann kaum was planen was man dann in 10 Jahren erst aufschreiben wird
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Victor Krum
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Beitragvon Victor Krum » Do 19 Mär, 2009 22:52

Hm, ich denke, bei so Sachen ist es wohl eine Mischung ;)

Ich glaube nicht, dass sie jedes Detail, das mal vorkam und das sie später wieder aufgegriffen hat, absolut geplant war. Aber bei vielen Dingen war es bestimmt schon so - und zum Beispiel auch bei Personen, wie Sirius, der ja schon im ersten Band genannt wird.
Insgesamt hat sie jedenfalls glaube ich erstaunlich vorausschauend gearbeitet - zwar haben sich manche Sachen bestimmt einfach später geeignet, nochmal aufgegriffen zu werden ohne geplant zu sein, aber bei vielen Dingen war es aber wohl auch geplant ;)

Das wird natürlich auch dadurch begünstigt, dass sie so detailreich schreibt - nicht die großen Dinge machen ihre Bücher aus, sondern die kleinen, liebevollen Details die überall drin stecken, die dafür sorgen, dass man sich alles viel besser vorstellen kann. Das ist wohl auch ihr Erzählstil: sie benutzt zum Beispiel unglaublich gerne Farben. Allein wenn sie Dumbledore beschreibt kommen schon drei vor: silber für den Bart, violet für seinen Umhang, blau für seine Augen. Das wirkt einfach so, dass man es sich unglaublich gut vorstellen kann.
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Patraig WotL
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Beitragvon Patraig WotL » Do 19 Mär, 2009 22:55

Genau das ist es eben die ganzen Details ich hab bestimmt jeden Band schon fünf mal durchgelesen aber immer wieder entdecke ich was was mir vorher gar nicht so aufgefallen ist.
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Beitragvon Hilaria Felinely » Fr 20 Mär, 2009 14:59

Dieser absolute Detailreichtum (gibt's das Wort überhaupt? Wenn nicht, müsste man es für Rowling erfinden :D) ist mir auch extrem aufgefallen. Vor allem auch im ersten Kapitel, das ich erst vor kurzem für meine Facharbeit interpretiert habe. Diese Details werden auch sehr geschickt eingesetzt, wie schon gesagt wurde, v.a. bei der Personenbeschreibung.
So werden z. B. die Dursleys als zwei vom Aussehen her total verschiedene Personen dargestellt, die aber die gleiche innere Einstellung haben. Außerdem trägt diese detailreiche Beschreibung auch dazu bei, die Dursleys ein wenig lächerlich erscheinen zu lassen und somit entwickelt man, denke ich, schon bevor man Harry überhaupt kennelernt, Sympathien für ihn.
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Beitragvon Creacher » Fr 20 Mär, 2009 15:06

"Mr. und Mrs. Dursley im Ligusterweg Nummer 4 waren stolz darauf, ganz und gar normal zu sein, sehr stolz sogar."

Wer hätte gedacht, dass ein Buch, das uns heute alle hier verbindet und abertausende von Menschen auf der ganzen Welt so fasziniert, mit so einem einfachen Satz beginnen würde? Gleich im ersten Satz liest man heraus, dass sie "normal" sein wollten und alles andere ablehnen.

Das erste Kapitel stimmt den Leser schon gleich negativ gegen die Dursleys. Es werden die ersten und wichtigsten Charktere der ganzen Reihe eingeführt: Dumbledore, Harry, Hagrid, McGonagall und Voldemort.
Was mir noch aufgefallen ist, dass im gesamten Kapitel nie von Zauberei oder Magie gesprochen wird. Es ist alles merkwürdig und geheimnisvoll - ein fliegendes Motorrad, Eulen im ganzen Land, Sternschnuppen, die Katze, die sich in einen Menschen verwandeln kann und der bärtige alte Mann, der mit einem Feuerzeug die Lichter ausmachen kann. Die Wörter Zauberei, Magie, Hexe oder ähnliches tauchen nicht auf.

Zum Alter der Dursleys: Also wenn Petunia da so um die 25 ist, wie alt ist denn Vernon? Und dann schon Direktor einer Firma??? Ziemlich jung... Selsbt wenn er 30 ist.

Und dann ein Wort, das ich nicht kenne auf S. 11 der deutschen gebundenen Ausgabe: "Klüngel". Kann mir das einer erklären?

Fleur Clearwater
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Beitragvon Fleur Clearwater » Sa 21 Mär, 2009 14:35

Creacher hat geschrieben:"Mr. und Mrs. Dursley im Ligusterweg Nummer 4 waren stolz darauf, ganz und gar normal zu sein, sehr stolz sogar."

Wer hätte gedacht, dass ein Buch, das uns heute alle hier verbindet und abertausende von Menschen auf der ganzen Welt so fasziniert, mit so einem einfachen Satz beginnen würde? Gleich im ersten Satz liest man heraus, dass sie "normal" sein wollten und alles andere ablehnen.

Das erste Kapitel stimmt den Leser schon gleich negativ gegen die Dursleys. Es werden die ersten und wichtigsten Charktere der ganzen Reihe eingeführt: Dumbledore, Harry, Hagrid, McGonagall und Voldemort.
Was mir noch aufgefallen ist, dass im gesamten Kapitel nie von Zauberei oder Magie gesprochen wird. Es ist alles merkwürdig und geheimnisvoll - ein fliegendes Motorrad, Eulen im ganzen Land, Sternschnuppen, die Katze, die sich in einen Menschen verwandeln kann und der bärtige alte Mann, der mit einem Feuerzeug die Lichter ausmachen kann. Die Wörter Zauberei, Magie, Hexe oder ähnliches tauchen nicht auf.


Abgesehen vom Titel könnte man auf den ersten paar Seiten schon fast davon ausgehen, die Geschichte handel sich um die Dursleys - und erst jetzt ist mir aufgefallen, dass Magie eigentlich noch gar kein Thema ist ... interessant. Man stolpert irgendwie über "Muggel", wundert sich über das seltsame Wort und ist dann doch so gefesselt, weiterlesen zu müssen. ;)
Mich rührt immer der letzte Teil des Kapitels (besonders, wenn man die Buchreihe schon kennt): "Er konnte nicht wissen, dass in eben diesem Moment überall im Land Versammlungen stattfanden, Gläser erhoben wurden und gedämpfte Stimmen sagten: 'Auf Harry Potter - den Jungen, der lebt!'" Das ist so unglaublich traurig und schön zugleich und wenn man dann an seine Geschichte oder sein Schicksal denkt ...
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Dani California

Beitragvon Dani California » So 22 Mär, 2009 13:30

So, ich bin auch gerade dabei, das 1. Kapitel noch mal zu lesen. Mir ist auch schon etwas aufgefallen, dass Grünauge angesprochen hat: JKR verwendet viele Adjektive, bei denen man einfach schmunzeln muss: undursleyhaft, einen ganz gewöhnlichen, eulenfreien Morgen, ...

JKR's Stil ist im 1. Kapitel auch noch ganz anders - sie macht es oft so, dass sie die Gedanken von Vernon beschreibt ("Nein, selbst wenn die Potters damit etwas zu tun haben würden, würde SIE das nicht betreffen...") und dann kommt plötzlich eine schicksalshafte Kurznachricht, die dem Leser Gegenteiliges verspricht: "Wie sehr er sich täuschte."
Das passt noch nicht ganz zu ihr, find ich :hm: ... Naja, vllt musste sie ihren Schreibstil erst noch entwickeln. Oder in Kinderbüchern kommt das häufiger vor, weiß ich jetzt nicht.

Aber Dumbledore dagegen erscheint hier genauso wie er auch in den Folgebänden auftritt - sehr humorvoll :D "Ein Glück, dass es dunkel ist. So rot bin ich nicht mehr geworden, seit Mme Pomfrey mir gesagt hat, ihr gefielen meine neuen Ohrenschützer." :lol: Sehr goldig.

Und die Stelle, die Fleur angesprochen hat, ist auch eine meiner vielen Lieblingsstellen. "Auf Harry Potter, den Jungen, der lebt." Da bekomm ich jedes Mal wieder eine Gänsehaut. Sehr schicksalsträchtig, irgendwie... Wenn er nicht leben würde, hätten wir uns das ganze sparen können.

Wehwalt
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Beitragvon Wehwalt » Mo 23 Mär, 2009 01:01

Klüngel heißt nicht Bengel, sondern so etwas wie "undurchsichtige Gruppe", "Seilschaft"; eine nicht fest strukturierte oder organisierte Gruppe, die aber einen deutlichen Zusammenhalt und Abgrenzung nach außen pflegt.
Ich glaube, das Wort kommt aus dem Kölner Dialekt, bekomme aber meine Zweifel, wenn der Stephan es nicht kennt.
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