Ich vermisse schon länger einen Thread, in dem kompetente und nützliche Rezensionen abgegeben weden. In erster Linie nicht als Hilfestellung für den Autoren - obwohl das ein nützlicher Nebeneffekt sein könnte -, sondern als Hinweis für die Leser, die aber nicht alle FFs zu lesen die Zeit aufbringen wollen, sondern nur die lohnendsten. Eben so ähnlich wie eine Buchkritik in der Zeitung: kleine Inhaltsangabe etc., Stärken, Schwächen .. Und keine ellenlangen Debatten, selbst wenn es zu Details der Rezensionen Meinungsverschiedenheiten geben sollte..
Wenn man nämlich die Beurteilungen in den FF-Threads anschaut, so kann man daraus meistens keinen Nutzen ziehen. Viele loben alles in den höchsten Tönen, auch wenn die Geschichte sich nun wirklich nicht zu lesen lohnt. Shinichis stereotypes "WEITER!!!" wird echt öd mit der Zeit.
Ich fang mal an mit meinen derzeitigen Favoriten:
Lesefreak: Der Seelenhandel (neu beitelt 13.8.2006)
(Zuvor nacheinender: "Was Neues von mir"
heißt inzwischen "Immernoch kein Titel Aber HEY ES GEHT LANGSAM WEITER XD"
und nun heißts "Wieder aufgenommen (welch ein Auf und Ab)")
Noch nicht abgeschlossene Geschichte um einen Urlaub Hermines in Muggleumgebung. Ziemlich spannend, sprachlich einfach, aber absolut sauber, liebevoll und anschaulich geschildert. Der Reiz der Geschichte liegt in der Verschränkung einer Rahmenhandlung (eben Hermines Urlaubserlebnisse) und eines Buches, das sie gerade liest. Offensichtlich bestehen Zusammenhänge, die aber noch aufzuklären sind. Erinnert literarisch an Erzählungen E. T. A. Hoffmanns (z. B. Abenteuer einer Silvesternacht). Leider kein richtiger Titel der Erzählung.
Vorübergehend ins Stocken geraten, so daß eine gewisse Fragmentgefahr besteht. Falls die Geschichte fortgesetzt wird, so wird sie auf jeden Fall auf eine schöne Abrundung hinauslaufen, weil so viele Fäden angelegt sind, die einer Entwirrung harren. Und auf diese Entwirrung ist sie von Anfang an angelegt, es ist also keineswegs eine endlose Folge von unabhängigen Einzelepisoden zu befürchten.
Grünauge: "Ein einziger Augenblick"
Packende, lustige und bisweilen auch recht traurige, aber nie ins Sentimentale abgleitende Geschichte um Severus Snape. Ausgangspunkt ist die These, daß Snape Dumbledore im Einklang mit diesem umgebracht hat, die Handlung spielt ein Jahr später nach Snapes Rehabilitierung und Wiedereinsetzung in das Lehramt auf Hogwarts. Voldemort ist tot, und Harry sowie andere Schüler spielen keine Rolle mehr.
Sehr genaue, ironische und psychologische Charakterschilderungen. Snapes Charakter ist anders als aus den Büchern bekannt, wird aber in durchaus vorstellbarer Weise aus dem Bekannten heraus entwickelt. Und es gibt eine Liebesgeschichte ohne Kitsch.
EDIT: Die Geschichte ist abgeschlossen mit einem herzerwärmenden, aber nicht sentimentalen Schluß.
Amelia Bone: "Living A Lie"
Harry hat nach Voldemorts Niedergang ein langjähriges Exil angetreten, alle Kontakte abgebrochen und sich mit einer Mugglefrau verlobt. Nun kehrt er nach England zurück. Er sucht seine früheren Freunde (Ginny, Hermine, Ron) wieder auf. Inzwischen haben sich allerhand unerwartete Liebes- und Lebensbeziehungen ergeben.
Sehr verblüffendes und gut ausgearbeitetes Szenario, teilweise etwas rührselige Begegnungen. Auf dem gegenwärtigen Stand ist noch nicht auszumachen, ob sich die Geschichte nach einem durchaus spannenden Anfangskonflikt verlaufen wird in ermüdende Qui-Pro-Quos und Eifersüchteleien, oder ob ihr ein Gedanke zugrundeliegt, der alles zusammenbindet.
EDIT: Die Geschichte bleibt Fragment[/b]