Jugend und Alter

Antike Runen
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Beitragvon Antike Runen » Mi 21 Feb, 2007 00:52

*zustimmend nickt*
Ja, das kenne ich auch alles sehr gut. Erinnert mich auch an die Erzählung eines meiner besten Freunde (10 Jahre älter als ich), der mit 15 eine Reise nach London nutzte, um sich endlich seine erste Jeans zu kaufen, bis dahin mußte er immer Stoffhosen tragen. Und Hilfe, war er damit ein Aufrührer!


*lacht*
Aber um auch noch ein paar Gegenbeispiele zu bringen: Es ist jetzt etwa zwei Jahre her, daß mir erstmalig in der Straßenbahn von einer Jugendlichen (vielleicht 14, schätze ich) ein Sitzplatz angeboten wurde.
Ich muß schon sagen, ich fühlte mich nicht wirklich geschmeichelt.

Und was mir auch schon passiert ist: Ich biete einer Seniorin meinen Sitzplatz an, diese lehnt ab mit den Worten: Nein, nein, bleiben Sie nur sitzen, Sie haben doch bestimmt den ganzen Tag gearbeitet. Ich bin Rentnerin und kann den ganzen Tag herumsitzen.
Tja, DAS nenne ich nun wirklich höflich. Eben nicht auf einem Status herumhacken, den man vielleicht aufgrund des Alters hat oder glaubt zu haben, sondern aus einer Situation heraus entscheiden. Fand ich toll.

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Beitragvon Lady Midnight » Mi 21 Feb, 2007 12:45

Ich hab jetzt nurn den Anfangspost gelesen, und wollte noch was dazu sagen.

Meine Grosseltern zB. nennen meine Mutter und deren Geschwister immer noch "die Jugendlichen", das wird so benutzt bei uns, weiss auch nicht aber ich finde das interessant, da für meine Grosseltern vielleicht noch alle unter 40 jugendlich sind, für mich dann nur alle bis 18, und für meinen Bruder hört es erst beim sterben auf (was das schönste ist). Jedenfalls möchte ich sagen, lässt es sich nicht definieren.

Was man glaube ich mit der "heutigen Jugend" bezeichnet sind die unartigen Jugendlichen die in den Schlagzeilen auftauchen.
Und WENN ein Grossteil der Jugend wirklich so schlecht ist, dann liegt das garantiert auch an der Gesellschaft. Und ich weiss nicht aber mich stört es, auf diese Weise zu separieren.
- > Also "da" sind die Jugendlichen, "hier" kommen die Erwachsenen hin und in diese Schublade stecke ich mal alle Omas!

Wir sind doch alle Menschen. Und weder die älteren Menschen sind perfekt noch die jüngeren. Wir haben beide glaube ich unsere Macken und müssen lernen, aufeinander zuzugehen. Die Jugend muss ein bisschen weitsichtiger und umgänglicher werden, die älteren Menschen wohl ein bisschen verständnisvoller und toleranter.


Edit: Gestern hab ich noch was in der Zeitung gelesen. Titel lautete "Hat die Jugend nichts mehr wofür sie kämpfen muss?" Und das definiert wirklich mein Lebensgefühl momentan und das meiner Umgebung auch.
"You do not fear... You do not falter. You do not yield."

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Beitragvon Krone » Do 22 Feb, 2007 18:31

Ihr könnt diskutieren wie ihr wollt, aber der Grund, warum die Kinder/Jugendlichen so sind liegt meiner Meinung nach einfach an der Erziehung... Es ist ja auch einfach so, dass jeder Depp (entschuldigt den Ausdruck) Kinder bekommen und machen kann... Die Eltern haben doch teilweise einfach keine Ahnung was sie mit ihren Kindern da machen sollen, was überhaupt Erziehung heißt etc. Weil sie selbst einfach nichts im Kopf haben, oder aber einfach mit der Situtation überfordert sind... Dann verwahrlosen die Kinder (bekommen keine Unterstützung von den Eltern etc.), denn machen wir uns nichts vor, Schulen/Kindergärten können meiner Meinung nach ein Kind nicht so erziehen wie die Eltern, allein schon von der Anzahl her ist das doch schon komisch (Wie viele Kinder kommen denn auf 1 Erzieher/Lehrer?) und die Ganztagsschule oder Ganztagskindergärten bringen da meiner Meinung nach nicht wirklich viel. Klar, es ist besser, als wie wenn die Kinder daheim vorm Fernseher rumsitzen, aber trotzdem bringt das meiner Meinung nach nicht genug. In diesem Zusammenhang gab es glaub vor 2 Wochen oder noch etwas länger her einen Artikel im Stern bezüglich verwahrlosten Kindern (aber das war auch auf dei Eltern bezogen, besser gesagt ging es da aber jetzt eher vordergründig um die "Pornotisierung" (Wortneuschöpfung?) der Gesellschaft, mal schauen ob ich den Artikel auf Stern.de finde... nein gibt es leider nicht...)
by the way: Kennt jemand die Theorie, die besagt, dass die Menschheit, oder ein großer Teil immer dümmer wird? :arrow: Will ich jetzt nur nicht groß erläutern, würde glaube ich in dem Zusammenhang etwas zu weit führen...

Was das Abgrenzen der Jugendlichen von den älteren Leuten angeht, so denke ich, dass das schon immer der Fall war, klar, schade, dass manche ältere Herrschaften das nicht akzeptieren wollen... Wobei das auch manchmal lustig (okay auch teilweise etwas abstoßend ist), wenn so ältere Menschen dann mit Hosen rumlaufen, die eigentlich so wirklich garnicht zu denen passen beispielsweise...
"...Und man siehet die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht!"

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Beitragvon Lady Midnight » Do 22 Feb, 2007 21:52

Also Grünchen ich stimm dir bei allem zu, aber ich muss auch Kron Recht geben.
Manche Eltern wissen nicht, was Erziehung bedeutet, jedoch frag ich mich, wenn ein Kind glücklich aufwächst, braucht es Erziehung, Bestrafung und Regeln?

Hm, soweit so gut, ich glaube nun, es hat einfach mehrere Faktoren wieso Jugendliche gewalttätiger - übermässig zu Gewalt bereit - sind als früher.

Fassen wir zusammen:


- Kann sich mit seiner Umgebung nicht identifizieren

- Hat falsche Vorbilder (Medien etc.)

- Gruppenantrieb (Mit wem man befreundet ist, hat stark mit der Persönlichkeitsentwicklung in diesem Alter zu tun)

- Falsche bis gar keine elterliche Erziehung

- Keine solide Wissensgrundlage (vom Schulwissen her, Ausbildung)

- Fehlendes Ziel vor Augen (Nichts wofür man wirklich kämpfen muss..)

- Zuästzlicher gesellschaftlicher Druck und Wandel


Zu den einzelnen Punkten:

Kann sich mit seiner Umgebung nicht identifizieren
Hat falsche Vorbilder (Medien etc.)


Hat Grünchen bereits erläutert.

Gruppenantrieb (Mit wem man befreundet ist, hat stark mit der Persönlichkeitsentwicklung in diesem Alter zu tun)


Kenne ich von mir selbst sogar. Es ist glaube ich eine Selbstfindungsphase in dem Alter. Nunja, ein gewalttätiger Jugendlicher muss, falls er und seine Freunde erwachsen werden, nicht mehr unbedingt so sein wie früher. Die, welche in ihrer Jugend eingesperrt werden zB. durch Verurteilung ins Gefängnis, bleiben in dieser Gewalt-Phase stecken und können sich im normalen gesellschaftlichen Strom nicht weiterentwickeln, wieso ich gegen Gefägnisstrafen für Jugendliche bin.

Falsche bis gar keine elterliche Erziehung


Hat Krone erläutert.

Keine solide Wissensgrundlage (vom Schulwissen her, Ausbildung)


Das hier ist einfach eine Annahme von mir. Ich nehme an, jemand der klar denken kann, wird nicht aus Spass gewalttätig, pöbelt an oder ist respektlos, einfach ohne Grund oder aus Spass. Ich nehme an, das hat auch etwas mit der Ausbildung zu tun. Niedere Ausbildungsklassen haben denk ich deutlich mehr Schwierigkeiten in der Disziplin als höhere Klassen oder Gymnasiasten bis hin zu Studenten, wobei es immer Ausnahmen gibt, angemerkt.

Fehlendes Ziel vor Augen (Nichts wofür man wirklich kämpfen muss..)


Hatte ich vorher schon erklärt aber fasse kurz zusammen: Man bekommt quasi alles. Ich denke, niemand oder zumindest sehr sehr selten verhungern oder verdursten Menschen hier bei uns wegen Mangel an Geld. Irgendwo kommt man immer an Essen & Trinken ran, es gibts alles, wir sind viel reicher als die Menschen es früher waren.
Und diese Episode ging so schnell, ich erinner mich noch wie mein bester Freund damals als wir klein waren mit einem Fussball spielte. Heute seh ich nur noch Kids mit Playstation, Internet und anderen multitechnischen Mitteln herumspielen. Das ist ganz deutlich Beweis genug, dass die Jugend kein wirkliches, wichtiges Ziel vor Augen hat, wofür man kämpfen muss und sich vereinen kann.

Zuästzlicher gesellschaftlicher Druck und Wandel


Was passiert mit einem Kind, wenn die Eltern jahrelang drauf rumreiten, dass es so dumm ist und dass es nichts kann. Das Kind WIRD so, erst fragt es sich, ob das stimmt, dann findet es Bestätigungen, irgendwann sucht er seine Fehler und später stellt er fest und handelt danach. Auf das Thema bezogen, ich finde es sehr erschlagend dass überall von der schlimmen Jugend gesprochen wird. Ich merke, wie ich mich sogar persönlich dazu beeinflusst fühle. Ich trau mich nicht mehr Nachts locker herumzulaufen, früher tat ich das immer, auch alleine. Und das entwickelt Vorurteile, sogar bei mir, und das ist wirklich erschreckend! Denn langsam denke ich, dass plötzlich alle die breite Hosen tragen sicher irgendwo nicht ganz ungefährlich sind und Leute die im "niederen Niveau" reden, auch nicht ganz schlau sein können, jedoch hat das eine mit dem anderen gar nichts zu tun. Das ist für mich gesellschaftlicher Druck und starke Beeinflussung, was durch Medien noch mehr verstärkt wird. Irgendwann halten sich die Jugendlichen sicher für nicht ganz dicht. So denke ich zumindest. Und gesellschaftlichen Wandel haben wir schon erläutert.

Das wäre mal von meiner Seite ein bisschen was...
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Beitragvon Antike Runen » Fr 23 Feb, 2007 17:13

Hm, ohne jetzt im einzelnen auf die von dir aufgezählten Punkte einzugehen, Mel, aber ich glaube, daß zumindest ein wichtiger Punkt noch fehlt:
Jugendliche haben in unserer Welt einfach zu viel Zeit!

- Die Beanspruchung durch Schule wird immer weniger (Samstags Schule gibt es schon lange nicht mehr, auch wird die Zahl der Wochenstunden immer geringer)
- Eine Verpflichtung zu anteiliger Arbeitsübernahme im Elternhaus gibt es kaum noch (wer muß schon noch im Garten oder auf dem Feld mit anpacken?Wieviel Hausarbeit muß anteilig übernommen werden? In vielen Fällen jedenfalls nicht sehr viel - vielleicht noch ein wenig Betreuung von jüngeren Geschwistern, aber auch die werden seltener)
- Einbindung in Großfamilie mit allem was dran hängt gibt es auch so nicht mehr, wie das noch vor einigen Jahrzehnten war
- staatliche oder kirchliche Jugendarbeit / Betreuungsangebote waren zu meiner Jugendzeit noch gang und gäbe - davon sehe ich auch nicht mehr viel.

Unterm Schnitt bleibt eine ganze Menge Zeit übrig, in denen Kinder und Jugendliche sich selbst überlassen sind, die nicht mehr von vorn herein gefüllt ist. Und die eigene Zeit sinnvoll zu nutzen ist ein Kunststück, das viele Erwachsene nicht hinbekommen. Das von Jugendlichen zu verlangen ist sicher auch nicht wirklich fair.
Tja, und bei zuviel Freizeit kommt oft eben auch zuviel Unsinn heraus, denn mit Freiheit / Freizeit umzugehen muß man auch lernen.

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Beitragvon Basti » So 25 Feb, 2007 09:58

Ist man früher denn wirklich länger zur Schule gegangen? ich mein, da musste mit 15 gearbeitet werden, oder reden wir gar nicht von so viel früher *g* Hmmm..ich glaub ehrlich gesagt nicht, dass die Kiddies zu viel Zeit haben, wenn ich mir das hier so ansehe. Eigentlich geht es doch so: Schule, Hausaufgaben, spielen. Von der Zeit her ist das wie früher. Ich glaub, Du kannst alles eher an Erziehungsfragen und Möglichkeiten festmachen. Wen man jemanden falsch erzieht, soll man sich nich wundern, so nach dem Motto. Da geb ich Dir in dem Punkt recht Runen, dass sich Ellis oftmals zu wenig kümmern können, da sie selbst arbeiten müssen etc. Deswegen finde ich den längst überfälligen Vorstoß "Kindertagesstätten" auch gar nicht schlecht.
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Beitragvon Krone » So 25 Feb, 2007 11:12

@Antike Runen: Meiner Meinung nach hast du mit der Freizeit nur bedingt Recht...

Klar es gibt einige, die echt total viel (freie) Zeit haben, aber wenn ich an mich denke, muss ich sagen, dass ich echt als immer viel zu tun hatte und auch noch habe...
Außerdem gibt es Jugendliche, die von den Eltern so viel Druck bekommen, bezüglich Schule oder auch Hobbies wie z.B. Sport oder auch Musik (falls sie ein Instrument spielen), dass die unter einem solchen Druck stehen, dass sie gar keine großartige Freizeit haben.

Und seine Freizeit richtig zu nutzen, ist ja wohl klar, dass das nicht jeder kann, ich muss ja selbst eingestehen, dass ich es teilweise nicht kann... Aber einmal ernsthaft: Kannst du deine Freizeit so einteilen, dass du sie optimal ausnutzt?
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Beitragvon Abendstern » So 25 Feb, 2007 19:18

Basti hat geschrieben:. Da geb ich Dir in dem Punkt recht Runen, dass sich Ellis oftmals zu wenig kümmern können, da sie selbst arbeiten müssen etc. Deswegen finde ich den längst überfälligen Vorstoß "Kindertagesstätten" auch gar nicht schlecht.


*dumm guck* Hä? Widerspricht das jetzt nicht grade?

Oder das ist, weil ich grad noch diese bescheuerte öffentliche Diskussion zwischen der Kirche und unserer Familienministerin im Ohr habe?!

Ich finde ihr Vorhaben eigentlichsehr gut und empfinde es keinesfalls so, dass damit Frauen (so wie die Kirche es hinstellt) lediglich "Gebärmaschinen" wären, weil sie relativ zeitig nach der Geburt eben wieder arbeiten gehen können, weil die Kinder schon von Klein an in Krippen & Co. untergebracht werden können.

Die Kirche hat gut reden von wegen "Kinder müssen in Familien groß werden und nicht in Tagesstätten" :roll:
Und wer zahlt den Kindern das Essen, die Kleidung, das Spielzeug wenn das Geld eines Verdieners eben nicht reicht?! Man, echt...

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Beitragvon Lady Midnight » So 25 Feb, 2007 19:36

Runen ich gebe dir recht.
Das meinte ich eigentlich unter dem Punkt "die Jugend hat nichts wofür sie kämpfen muss", das erzeugt auch Freizeit.

Ich glaube, wir teilen unsere "Ich-Muss-Dinge" viel zu leicht in diese Sparte ein.

Zb. Was Krone meinte mit Musikinstrumenten, keiner müsste, der Druck von den Eltern ist auch ein Problem das überwindbar ist. Wenn ein Kind wirklich einen Kurs oder Untericht ausserhalb der Schulzeit nicht besuchen will, schafft es das meiner Meinung auch. Also sind diese Zusatzlektionen welche die Freizeit rauben eher gewollt und gehören zu "Ich will nicht aber ich muss".
(Dabei wäre zu beachten dass es Jugendliche (wie mich) gibt, die sich ihre Freizeit absichtlich mit solchen Kursen vollquetschen und dann gar keine "Freizeit" haben).

Aber, die ganze Jugend hat sowieso in der heutigen Zeit viel zu viel an Extras. Ich mein, das verstehen ältere Menschen sicherlich viel besser. Meine Mum musste in ihrer Kindheit draussen mit Steinen spielen. Heutzutage hat selbst in ihrem Geburtsort jedes Kind eine Playstation. Vielleicht sind wir einfach zu verwöhnt :?

Ich habe Freunde die haben 2 oder mehr Handys und wechseln diese auch noch jeden 3. Monat.... ich weiss nicht aber das hat eben auch mit Gesellschaftsbild, Technologie und Fortschritt zu tun. Wir haben so viel Zeit weil es alles schon gibt. Niemand muss mehr Stunden kochen, es gibt ja Fertigfood und die Mikrowelle. Waschmaschine, Autos, öV, alles spart Zeit...
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Beitragvon Krone » Mo 26 Feb, 2007 00:18

Ja, das macht schon etwas aus, nur Grünauge ist es eben auch so, dass es Jugendliche gibt, bei denen irgendwann Ende ist, sprich sie können nichts mehr lernen, nicht jeder kann Abitur machen, studieren und dann einen Doktortitel schreiben und Professor werden... Nur das Problem das sich dann stellt ist, dass es eben für solche Leute, die einen guten Hauptschulabschluss haben kaum noch Arbeit gibt. Also es gibt ja schon noch etwas, nur wird es immer weniger, weil ja teilweise Arbeit von Robotern/Maschinen übernommen wird... Somit braucht man eben nicht mehr so viele, ich nenne es jetzt einmal minder qualifizierte ausgebildete Menschen.
Und diese Perspektivlosigkeit, die diese Jugendliche haben, lassen sie vermutlich, insofern sie das überhaupt erkennen, resignieren...
Das denke ich, ist auch noch ein weiterer Grund... Und durch diese Perspektivlosigkeit, wird dann auch die Aggresivität hervorgerufen...
Aber das ist jetzt alles Spekulation von mir... Ich weiß nicht, ob man das so sehen kann, bzw. ob es stimmt...
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Beitragvon 1349 » Mo 26 Feb, 2007 00:25

ich will bloß mal gesagt haben, dass auch Leute mit Realschulabschluss und höher genug Probleme haben einen Job zu finden. Das nennt man dann überqualifiziert :roll:. viele aus meine FOS- Klasse, mich eingeschlossen, haben dutzende Bewerbungen wiederbekommen mit der Begründung der Überqualifizierung. Mir wurde ein Platz in einem staatlich unterstützen Programm gestrichen, weil ich meinen FOS-Abschluss gemacht habe. ich will damit sagen, dass es FAST egal ist was man für eine Bildung hat; am Ende kann man nur aufs Glück hoffen. Wobei ich hier nicht sagen möchte das Bildung unwichtig ist.

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Beitragvon Antike Runen » Mo 26 Feb, 2007 17:30

Basti hat geschrieben:Ist man früher denn wirklich länger zur Schule gegangen? ich mein, da musste mit 15 gearbeitet werden, oder reden wir gar nicht von so viel früher *g* Hmmm..ich glaub ehrlich gesagt nicht, dass die Kiddies zu viel Zeit haben, wenn ich mir das hier so ansehe.


Hihi, danke Basti, daß du mir zustimmst.
Mit 'länger in die Schule gehen' meinte ich in meinem Post eher 'längere Zeit im Wochenschnitt', nicht 'mehr Jahre'. Wie gesagt, ich bin früher durchaus noch jeden Samstag zur Schule gegangen, und daß ich vor ein Uhr mittags nach Hause kam, war auch in der Grundschule selten. Noch früher, also zu Schulzeiten meiner Mutter, waren auch längeren Schulzeiten (und natürlich längere Schulwege, da Busse keine Selbstverständlichkeit waren) durchaus üblich. Damit hat sich die durchschnittliche Zeit, die man rein in und auf dem Weg zur Schule pro Tag verbrachte, durchaus verkürzt.

Und was das frühere Arbeiten gehen angeht, ist es ja das selbe: Heutzutage fängt bei uns keiner mehr mit 15 einen Beruf an, früher war das üblich, da hast du recht. Wenn man einmal eine Lehrstelle / einen Job angefangen hat, ist die Freizeit noch deutlich geringer als zu Schulzeiten. => Die Jugend heute hat mehr Zeit.


Krone, zu deiner Frage, ob ich meine Freizeit gut ausnutzen kann: Ich hatte ja ohnehin schon von vornherein gesagt, daß Freizeitgestaltung auch für viele Erwachsene eine Problem ist, und ich schließe mich da durchaus nicht selbst aus.
Freizeit bedeutet Freiheit, und mit Freiheiten umzugehen muß gelernt sein. Denn die Freiheit zu etwas zu haben bedeutet gleichzeitig auch immer, die Verantwortung dafür zu übernehmen. Je mehr Freiheit daher Kinder und Jungendliche haben, desto mehr Verantwortung haben sie auch, für sich und die Konsequenzen ihrer Zeitgestaltung. Und damit sind in meinen Augen viele Jugendliche überfordert, da sie noch kaum Gelegenheit hatten, ein Verantwortungsgefühl zu entwickeln.

Damit meine ich natürlich nicht jeden einzelnen - natürlich sind viele in der Lage, ihre Freizeit auch sinnvoll zu nutzen, sich kreativ zu beschäftigen, oder einfach nur auszuspannen, oder ihre sozialen Kontakte zu pflegen oder, oder. Wie auch Wehwalt schon sagt: Unser Forum ist ja das beste Beispiel dafür.
Aber es gibt eben auch zunehmend mehr Gegenbeispiele, von jungen Menschen, die mindestens die Hälfte ihrer Tage in Gruppen oder alleine auf der STraße 'herumhängen' und nicht wirklich wissen, was sie tun sollen, oder die alleine vor ihrem PC vereinsamen und dort nur noch mit ihren Spielen kommunizieren, oder die sich lieber einer Gang oder Organisation mit straffen Strukturen anschließen, damit sie wenigstens dort einen Halt finden.

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Beitragvon lilQ » Mo 26 Feb, 2007 18:01

Amelia Bone hat geschrieben:
Gruppenantrieb (Mit wem man befreundet ist, hat stark mit der Persönlichkeitsentwicklung in diesem Alter zu tun)


Kenne ich von mir selbst sogar. Es ist glaube ich eine Selbstfindungsphase in dem Alter. Nunja, ein gewalttätiger Jugendlicher muss, falls er und seine Freunde erwachsen werden, nicht mehr unbedingt so sein wie früher. Die, welche in ihrer Jugend eingesperrt werden zB. durch Verurteilung ins Gefängnis, bleiben in dieser Gewalt-Phase stecken und können sich im normalen gesellschaftlichen Strom nicht weiterentwickeln, wieso ich gegen Gefägnisstrafen für Jugendliche bin.


also ich bin eindeutig für gefängnisstgrafen für jugendliche! mein dad arbeitet im jugendgefängnis und die meisten leute DARF man einfach nicht mehr frei rum laufen lassen.... außerdem müssen die im knast in die schule (abschluss machen) oder die machen halt ne lehre... die bekommen auch geld und so dafür und lernen meistens zum ersten mal, was geld eigentlich wert ist... die können dann am einkaufstag sagen was sie haben wollen und müssen das dann halt bezahlen... oder die können sich n fernsehr erarbeiten und merken erstmal, dass da richtig arbeit hinter steckt und passen DANN auch mal auf die sachen auf... auch die hafträume sind meistens blitzeblank... da darf man nich mal mit schuhe rein (die ham filzpantoffeln)... also ist es schon pädagogisch wertvoll, wenn man einfach mal in den knast kommt, wenn man was verbricht... meine meinung....

also ich muss sagen, dass ich auch keine "aktivitäten" mach... ich werd deswegen aber noch lange nicht asozial oder sowas... ich hab einfach genug mit der schule zu tun (auch wenn ich samstags keine schule hab ^^)... allein die letzte geschi hausaufgabe ^^ wir sollten 30 seiten lesen und dazu 3 aufgaben machen... hab fast 4 seiten geschrieben und ich denke jeder kann sich vorstellen, dass das auch n bisschen gedauert hat... oder latein... da sollen wir zu morgen (ham wir heute aufbekommen) 2 lektionen grammatik und vokabeln lernen... also ICH hab genug zu tun.. auch ohne akrivitäten... und wenn ich mit dem ganzen schulzeugs fertig bin, hab ich auch keinen bock mehr.. dann leg ich mir halt auf die couch und gammel einfach mal ne runde zur entspannung...
Keep the Backstreet Pride alive!!!
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Beitragvon Krone » Mo 26 Feb, 2007 20:40

@1349: Das ist so, das weiß ich auch, obwohl es ja eigentlich so ist, dass ich für die Arbeit, wo ich jemanden mit Hauptschulsabschluss einstellen kann, genauso gut einen Gymnasiasten einstellen kann. Also im Allgemeinen, klar, der Gymnasiast hat keine Praxis, ist vermutlich unterfordert und langweilt sich...
Aber über die Jahre hinweg ist es doch schon so, dass in gewissen Berufen, in denen früher noch Realschüler eingestellt wurden, nur noch Gymnasiasten hinkommen, wo ich weiß, dass es so ist, ist glaub bei der Polizei...

@Grünauge: Schön, dass du das auch so siehst...
Aber das mit dem Geld ist echt so eine Sache, ich frage mich echt, wo manche Leute das Geld hernehmen... Bei mir ist es genauso, manche haben echt dauernd neue Handies, MP3-Player, oder vor allem eigenen Laptop (für was brauchen die den?), etc.
@Antike Runen: Ich glaube du unterliegst da doch einem Irrtum bezüglich der Freizeit von Jugendlichen, denn viele haben Nachmittags noch Unterricht und können doch keine gescheiten Hausaufgaben in der Schule machen, weil sie abgelenkt sind, etc. So ist es zumindest bei mir, seit ich in der Oberstufe bin und länger Unterricht habe... Und das mit dem Schulweg stimmt ja wohl auch nicht, früher war doch in jedem "Kaff" eine Grundschule...
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Beitragvon Antike Runen » Mo 26 Feb, 2007 21:14

Krone, du siehst das aus deiner Warte - das ist verständlich. Aber wenn wir nun einmal meine Argumentation zugrunde legen: Wie wahrscheinlich ist das, daß ein junger Mensch in deinem Alter vor 30 Jahren noch in der Oberstufe wäre?
Sicher hast du in der Oberstufe wohl weniger Zeit als vorher, aber mit 20 wärst du früher schon längst in den Arbeitsalltag eingebunden (oder vielleicht, mit ein wenig Glück, in einen Universitätsbetrieb mit verschulterer Anwesenheitspflicht) und hättest eben dementsprechend weniger Zeit.

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