Mobbing

Wehwalt
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Beitragvon Wehwalt » So 09 Sep, 2007 16:30

McOllivander hat geschrieben:Ripley
*lol* Du meinst wahrscheinlich Riley (=Jessica) ... Ripley ist eine (in der Tat männliche) Romanfigur von Patricia Highsmith :D
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Mc Ollivander
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Beitragvon Mc Ollivander » Mo 10 Sep, 2007 15:24

Oh *lol* sorry hab mich verschrieben! :D

stella
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Beitragvon stella » Di 18 Sep, 2007 10:20

Also einer Arbeitskollegin von mir geht es so. Ihr Großmutter kann sie überhaupt nicht ausstehen, beleidigt sie, ja sogar spuckt sie an... Als sie mir das erzählt hat, war ich echt baff...
Ihr Vater macht nichts dagegen, die Stiefmutter ist auch nicht besser und macht sie auch oft fertig.

Oft hab ich sie weinen gesehen, konnte nicht arbeiten, bis sie nun zu ihren Freund gezogen ist. Jetzt geht es ihr besser, aber ich weiß, sie wird diese Höllenzeit niemals vergessen.

Ich bin froh, dass es nicht so bei mir ist, natürlich gibt es einige Diskussionen und Streitereien, aber ist das nicht überall so?
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Esperanca
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Beitragvon Esperanca » Mi 19 Sep, 2007 20:58

Hi

Ich finde Mobbing so abgrundtief böse. :evil: Wenn ich heute in meiner Umgebung sowas sehe, dann muß ich einfach dahin und eingreifen. Ich kann sowas nicht abhaben wenn man andere mobbt.

Da ich heute mit Kindren arbeite kommt sowas schon mal vor und da greife ich sofort ein, stelle die Kinder zu rede und es wird sich erstmal damit auseinander gesezt.
Das Mobben am besten schon im Keim ersticken.

Ich wurde als Kind selber gemobbt und das fast in meiner gesammten Schullaufbahn. Es hat mich geprägt und wenn ich heute daran denke kann ich es immer noch nicht fassen wie fies Kinder/Jugendliche sein können. :cry:

Da ich mit 7 Jahren aus Polen nach Deutschland kam war ich und mein Brudder ein gutes Mobbing Opfer. Vorallem weil wir kaum deutsch damals sprachen.
Also gab es in jeder Pause prügel von einigen Klassenkammeraden.
So das wir uns während der Pause im Keller der Schule versteckten.

In der Klasse haben dann die Mitschüler einige Dinge verbrochen die dann auf und geschoben wurden. Wir konnten uns ja nicht währen mit der Sprache und die Lehrer hielten noch zu ihnen ohne hinterfragen. :?
Dann in der Realschulle das gleiche.......ich war da Aussenseiterin(obwohl ich nie einem was getan habe) mit einigen anderen und als wir Klassenausflug hatten hat sich die Klasse zum Wandern verabredet und wir wollten mit also kamen wir auch und die meinten dann wir sollen weg bleiben, wir gehören nicht dazu.

Dann hatte ich auch so paar "nette" Lehrer die es schön fanden mich vor der Klasse zu erniedrigen.
Z.B. in Englisch.....da hat sie meine Schwächen ausgenuzt und mich immer dann genommen wenn sie wußte das ich es nicht kann. Als ich mich meldete bei Dingen die ich wußte hat sie mich nie dran genommen.
Oder ihr Libelingspiel war ein langen englischen Satz so schnell zu sagen, das ich es kaum nach sprechen konnte, da meinte sie ob ich schwerhörig wäre oder zu dumm zum sprechen.

Oder bei Hausaufgaben wollten einige von mir abschreiben, weil sie mal vergessen hatten ihre zu machen usw. Ich lies sie und dann haben die sich immer gemeldet und wurden natürlich auch dran genommen und sammelten für mein bemühen gute Note dafür oder einmal in Klassenarbeit hat eine Nachbarin von mir abgeschrieben und als wir die Arbeiten wieder bekommen haben, habe ich eine 6 bekommen, weil die Lehrerin meinte das ich alles von ihr abngeschrieben habe.

Auch das die ganze Klasse bei einer falschen Antwort oder wenn ich mich versprochen habe laut über mich lachten kenne ich. :oops:

So ging das oft weiter und auch heute gibt es solche haarstreubende Geschichten die mir wiederfahren(ich sollte mal ein Buch drüber schreiben Bild ).

Deshalb hasse ich auch Schule und alles was mit ihr in verbindung steht. Wenn ich an Schule denke fühle ich hass, abneigung, angst und trauer.

Solche Erfahrung verändern einen und man wird mißtraurisch und manchmal hasse ich wirklich die Menschen.

Gruß

Esperanca

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Beitragvon Wehwalt » Mi 19 Sep, 2007 23:05

Oh wie garstig. Danke, Esperanca, für diesen Bericht. Leider bekommt man nie die andere Seite zu hören. Die Täter fühlen sich im Recht oder haben sich rechtzeitig die Phantasie abgeschottet, sich vorzustellen, was sie anderen damit antun. Ich will damit nicht sagen, daß sie es nicht eigentlich doch wüßten, aber wenn man in der Mehrheit ist, kann man sich so leicht Rechtfertigungen zurechtlegen. Und wenn man sie mal wirklich zur Rede stellt und sie sich nicht erlauben können, frech zu werden, drucksen sie rum und schweigens aus.
Jede einzelne der genannten Mißhandlunegn wäre als Einzelfall ja erträglich, wenn auch immer noch sehr unrecht - aber diese Häufung und ständige Wiederholung ist gräßlich. Sich in der Pause im Keller verstecken müssen! Mich berührt der Bericht sehr.
Schaffst Du es manchmal, Esperanca, daß einer der Dir anbefohlenen Missetäter Einsicht oder aufrichtige Reue zeigt?
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Beitragvon Esperanca » Do 20 Sep, 2007 14:56

Hi!

Schaffst Du es manchmal, Esperanca, daß einer der Dir anbefohlenen Missetäter Einsicht oder aufrichtige Reue zeigt?

Ja bei manchen gelingt das durchaus, bei manchen nur für paar Tage. :?

Da die Eltern ihren Schützlingen nicht beigebracht haben, das auch andere Menschen Gefühle haben.
Dieser Grundbaustein, den ich für sehr wichtig halte, fehlt bei einigen und das läst sie oft immer wieder in ihr Verhaltensmuster zuruck fallen, so das es immer mal wieder vorkommt das sie andere mobben um sich selbst dadurch größer und wichtiger zu fühlen.
Zudem beförwortet unsere heutige Geselschaft die Egoisten.
Das "Ich" steht heute in Vordergrund.

Aber ich gebe mein bestes. Ich habe die Hoffnung noch nicht verloren das in jedem Menschen das Gute zu finden ist. :wink:

Gruß

Esperanca

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Beitragvon Black Queen » Do 20 Sep, 2007 23:16

also..wo fang ich bei diesem thema denn an?

also erst mal sehe ich dass ich ja wirklich nicht alleine da stehen..manche von euch haben echt schlimme geschichten hinter euch.. vor allem wenn ich die von Esperenca lese ..

naja..also im laufe meiner schulkarriere war ich auf mehreren Schulen..das hat allerdings nichts mit dem mobbing zu tun sondern eher weil ich die klasse wechselte. (wollte auf ne kunstschule, die namen mich nicht an, die alte schuéle nahm mich nuicht wieder auf etc)

ein kurzer überblick:
in der grundschule war die welt okay..

dann kam ichg in die 7te klasse.. da gibgs dann los. Anfangs hatte ich da noch ne freundin die sich aber dann auch eher zu den coolen Kids zählte und ich stand alleine da..,mmein notendurschnitt verschelchterte sich und die ersten fingen an auf mir rumzuhacken weil ich im gegensatz zu ihnen 'wohlbehütet' war. Die waren alle schon mal hackebesoffen, hatten umganng mit Drogen und rauchten.. etc..sowas war mir dann noch egal weil ich dann eben gedacht habe dass die es eben nicht besser wissen... ich hab die 7te klasse in ner anderns chule wiederholt..in dem HJahr und in der 8ten und 9ten hatte ich ne super freundin da gabs nie probleme..wir waren zwar als die beiden stillen intelligenten angesehen aber niemand sagte was gegen uns.. dann f!ür die10te musste ich wieder wechseln..und ich übertreibe nicht wenn ich sage das war das schlimmste jahr meines Lebens (okay bei meinen bisher 19 sinds nicht so viel aber..ach egal)

Sie hassten mich dafür dass ich anders war als sie. Sie waren (die mädels) alle vorlaut, freizügig liebten Hip hop (und sobald irg4endwo 50 cent oder sowas lief schwangen sie ihre Hintern dazu) rauchten, tranken, legten zentnerweise make up auf um den Typen zu gefallen...

tjaaa dann komm ich.. ich als kleines individuum..ich bin in einer Bauernfamilie aufgewachsen also interessiere ich mich überhaupt nicht für mein Aussehen..das heisst ich zieh mich weder besonders aufreizend an, noch trage ich Make up. dann hab ich den fehler gemacht und gesagt dass ich rock musik à la Queen und Guns N'Roses höre..

ja was hatte ich davon? ich wurde als Satanist beshcimpft... und dann kams immer schlimmer..ich geh so zirka jeden zweiten tag duschen (meine haut und harre sind schon so dermassen knochentrocken alles andere wäre..bescheuert) und da ich schnell fettende haare hab, fanden das natürlich auch alle abstossend..
richtig schlimm wurde es im zweiten trimester wenn so sachen aufkamen wie: ja die hat doch die Krätze und die is so hässlich ex und schau dir mal ihre nägel an blaablaa..
wo ich fast angefangen hatte zu heulen war als ich hörte wie die beiden typen auf der Nabenbank armdrücken 'spielten'(oder sagt man machten?) und dann kam ein Mädel aus der Klasse und fragte was der verlierer denn tun müsste..danach warfen die drei mir einen Seitenblick zu und meinten: die krätzetussi küssen.

tja..meine pausen verbrachte ich alleine und ich glaube im letzten trimester hatte ich mehr als 120 fehlstunden..ich bin halt feige und wehr mich nicht ( 1 gegen 24...nee..keine gute idee)

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Beitragvon Abendstern » Do 20 Sep, 2007 23:34

Wehwalt hat geschrieben:Leider bekommt man nie die andere Seite zu hören.




:? Also ich würde mich nicht wirklich als "andere Seite" bezeichnen.... ich hatte glücklichweise weder während meiner Schulzeit noch sonst wie solche Erlebnisse, wie hier beschrieben worden sind... allerdings gab es solche "Mobbing-Geschichten" wohl auch zu meiner Schulzeit bei 1-2 Leuten.... und ich muss zugeben, dass ich mich zwar nicht an diesen Gemeinheiten beteiligt habe- aber dennoch frage ich mich grade, ob mein Nichts-Tun oder Nichts-Dagegen-Sagen nicht fast genau so schlimm ist/war...

Wahrscheinlich aber, war ich wohl tatsächlich einfach froh, nicht selbst betroffen zu sein, keine Ahnung.... allerdings glaube ich, dass diesen Mobben besonders häufig zur Schulzeit vorkommt und später eher weniger wird- man hört zwar auch schon immer mal was von Mobbing am Arbeitsplatz, aber nach meiner Erfahrung beschränkt sich das dann doch eher auf ein Alter zu Schulzeiten.

Schlimm jedenfalls, was hier alles geschrieben wurde und was die einzelnen User über sich ergehen lassen mussten/müssen :(

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Beitragvon Wehwalt » Fr 21 Sep, 2007 00:04

Ich glaube auch, daß es im Arbeitsleben nicht viel besser ist. Und wahrscheinlich nicht einmal viel subtiler. Ein Chef, der einzelne vor allen bloßstellt; zuvor gemachte Anweisungen plötzlich nie ausgesprochen haben will, wenn was schieflief - das ist nicht weniger ätzend. Nun ja, nicht direkt gewalttätig, wie bisweilen offenbar an Schulen ... aber dafür steht eben wirklich viel mehr, nämlich die gesamte Existenz, auf dem Spiel.
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Esperanca
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Beitragvon Esperanca » Sa 22 Sep, 2007 00:12

Hi!

Wehwalt hat geschrieben:Ich glaube auch, daß es im Arbeitsleben nicht viel besser ist. Und wahrscheinlich nicht einmal viel subtiler. Ein Chef, der einzelne vor allen bloßstellt; zuvor gemachte Anweisungen plötzlich nie ausgesprochen haben will, wenn was schieflief - das ist nicht weniger ätzend. Nun ja, nicht direkt gewalttätig, wie bisweilen offenbar an Schulen ... aber dafür steht eben wirklich viel mehr, nämlich die gesamte Existenz, auf dem Spiel.

Ja , ich denke auch, egal wo man Mobbing erlebt, es ist immer schlim und macht(kann) die Seele kaputt. :?

Es gibt doch sogar Vorfälle wo Menschen wegen Mobbing auf den Arbeitsplatz selbstmord begehen.


Grünauge hat geschrieben:Es ist eigentlich ein Wunder, dass Du nicht die ganze Welt, oder zumindest Deutschland hassen gelernt hast. Und wie gesagt, ich finde es wirklich stark von Dir, dass Du doch noch an das Gute im Menschen glaubst

Danke für die lieben Worte. :oops:

Sowas tut gut zu hören. Ich denke wenn ich keinen hätte der mich versteh, dann würde ich unter gehen.

Wie gesagt wenn es mir manchmal schlecht geht, dann habe ich schon eine Abneigung gegen die Menschen. :( Innerlich versteht sich.

Ich weiß manchmal selber nicht wie ich es geschaft habe nicht alle zu hassen und immer noch an das Gute glaube. :roll:

Aber das schönste was es für mich gibt, ist es wenn ich erlebe das genau das Gute im anderen Menschen zum vorschein kommt oder es ihnen ducrh Taten, Vorbilder rausgekiztelt wird. Es gibt für mich nichts erfüllendes als das. Bild

Es ist jedoch nicht leich für mich in diser Welt, wenn ich soviel Hass, Gewalt und Verletzungen sehe, die sich Menschen gegenseitig antun. Das trifft mich immer tief und mahct mich traurig. :cry:

Ich denke nicht ohne Grund beusche ich ab und an einen Seelenheiler. Es geht nicht alles Spurlos an einem vorbei. :P

Deshalb habe ich mich auch so in die Geschichte von Harry Potter verliebt. Sie hat mich mitgerissen, da es da parallelen gab, sie mich an mein eigenes Leben erinnerte und irgendwie wieder alles hoch brachte,....den Schmerz, die Verzweiflung und die Trauer.
Es war teilweise wie eine Selbstherapie. :P

Gruß

Esperanca