Bundeswehr und Zivildienst

Denkarius
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Beitragvon Denkarius » Fr 27 Jun, 2008 02:07

Der Einwand besteht nicht zuletzt darin, dass sie nicht dabei sein darf, nur weil sie ein Mädel ist. Das verstösst gegen das Grundgesetz. Gilt genauso für den Schwulen.

und ich wollte sagen, dass eine vernünftige Ausbildung die Soldaten auf solche Situationen, die ja wie hunderte anderer Situationen Gefahr bedeuten können, so vorbereitet, dass die Gefahren minimiert werden, ohne dass man die Truppe nach Geschlecht und sexueller Neigung zusammenstellen muss.
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Beitragvon Denkarius » Fr 27 Jun, 2008 10:54

@Nachtfalke: Da habe ich mich dann mit dem Wunsch, mich kurz zu fassen ein wenig unglücklich ausgedrückt. Ich kann deinen Standpunkt durchaus nachvollziehen, nur geht mir einfach die daraus erwachsende Folge deutlich zu weit. Nehmen wir an, der talentierteste Schütze oder in sonstiger Weise beste Soldat ist schwul. Willst du nun nur deswegen auf ihn verzichten, nur wegen der von dir geschilderten Bedenken?

Es sind doch durchaus Situationen denkbar, in denen seine Fähigkeiten dir und anderen den Hals retten würden, da wäre es doch fahrlässig, wenn du auf diese Möglichkeiten mit seiner Ausklammerung fahrlässig verzichten würdest.
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Beitragvon Fleur Clearwater » Fr 27 Jun, 2008 11:28

So, meine Gedanken drehen sich (natürlich) um die Schule, um was auch sonst.

Als Hintergrund solltet ihr wissen, dass ich nach den Ferien die Schule wechseln werde, aus verschiedenen Gründen, wie der Oberstufe und der dazugehörigen Einführungsphase etc. Nun, da ich momentan an einer Schule bin, die händeringend eine Oberstufe aus dem Boden stanzen möchte, alle Profile aufnehmen möchte und das mit atemberaubenden ca. 50 möglichen Oberstufenschülern (man bedenke, dass es dann wohl fünf Profile geben soll), die allerdings auf drei Klassen aufgeteilt sind, um die Dreizügigkeit krampfhaft zu erhalten, ist es wohl kein Wunder, dass ich flüchten möchte. Außerdem brauche ich mal neue Eindrücke, die ich bei so einer kleinen Schule einfach nicht geboten bekomme.

Nun denn, gestern habe ich eine schulinterne Infoveranstaltung meiner neuen Schule besucht und konnte (mit Freuden) feststellen, wie sauer mein Konrektor in Anbetracht von fünf Neuntklässlern, die wechseln wollen werden kann. Ich hatte für die Schulleitung nie viel über, aber das ist für mich trotzdem kein Grund ihr das zu zeigen, vorallem, da ich wechsel.

Heute jedenfalls, kamen der Schulleiter und Konrektor mit toternsten Blicken in die Klasse gestürmt (haben dabei auch noch den Französischunterricht gestört) und haben uns verkündet, dass sie mit einigen Leuten reden müssten. Kein Wunder, dass ich mich angesprochen gefühlt habe, nachdem ich in der vorherigen Pause meine Abmeldung abgegeben hatte.
Doch wie ich mich täuschte... Ich und ein paar andere Mitschüler wurden vom restlichen Unterricht mit den Worten, dass die kein Rauswurf sei, aber die Leute, die wechseln, die Schule auch ganz verlassen können, letzendlich verwiesen.

Wenn mein lieber Schulleiter bemerkt, dass einige Schüler zu seinem Ärger die Schule wechseln, so sollte er doch wenigstens darüber stehen und uns, auch wenn es ihn nicht erfreut, eine weitere schöne Laufbah wünschen, so wie es etliche Lehrer schon vor ihm gemacht haben. So zeigt er doch Stärke, oder täusche ich mich so? Er sollte doch ein Vorbild sein und nicht die Schüler vom Unterricht "verbannen".
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Beitragvon Denkarius » Fr 27 Jun, 2008 11:41

Diese Reaktion ist sicherlich nicht ganz korrekt, andererseits kann ich es auch verstehen, wenn jemand etwas aufbauen will und es dann an Dingen zu scheitern droht, die man selbst nicht beeinflussen kann, bzw. die nicht auf unmittelbare eigene Fehler zurückzuführen sind.

Ist schwer abzusehen, welche Konsequenzen für ihn damit möglicherweise verbunden sind. Vielleicht ist eine Beförderungsmöglichkeit nun futsch, oder er muss Lehrer entlassen, kriegt keine neuen Stellen bewilligt, etc.

Wenn sie euch verweisen, dann wohl deshalb, weil sie den Eindruck hatten, dass es ein paar Schüler gibt, die schlechte Stimmung verbreiten und vielleicht die Angst da ist, dass das Ganze auf alle anderen übergreift und noch mehr Schüler wechseln wollen, weil immer mehr abgehen wollen. Wenn ihr erstmal von der Schule weg seid, dann könnt ihr nicht mehr soviel Schaden anrichten, das dürfte wohl dahinter stecken.
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Beitragvon Fleur Clearwater » Fr 27 Jun, 2008 11:50

Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt, aber so wie ich das heute verstanden habe, wurden wir nur vom restlichen Unterricht verwiesen. Andere Schüler können sich auch eigentlich nicht mehr umentscheiden, da alle Fristen, Wahlen etc abgeschlossen sind.
Und eigentlich verbreitet er doch die schlechte Stimmung durch das negative Auftreten uns gegenüber, oder? ;)
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Beitragvon Denkarius » Fr 27 Jun, 2008 11:54

Mag sein, das mit der Stimmung war ja auch nicht wertend gemeint und sein Auftreten ist alles andere als professionell. Besser wäre es wohl, das Gespräch mit euch zu suchen, um herauszufinden, woran es lag und zu überlegen, was er und sein Team selbst besser machen könnten...^^

Das mit den Fristen weiss ich natürlich nicht so genau. :P
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Beitragvon Antike Runen » Fr 27 Jun, 2008 14:14

Nachtfalke, aus dem von dir geschilderten Szenario würde für mich der Schluss näher liegen, keine Heterosexuellen Männer mehr zur Armee zuzulassen.
Wenn trotz allem Drill, der ja üblicherweise genau darauf abzielt, aus den einzelnen Menschen einer Gruppe mit ihren unterschiedlichen Veranlagungen und Gefühlswelten schlicht und einfach funktionierende Kampfmaschinen zu machen, wenn also trotz allem Drill die Soldaten bei einer Kampfhandlung immer noch über ihre neue/alte Freundin und ihr Sexualleben nachdenken, dann sind sie wohl nicht geeignet, eine Waffe zu führen.

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Beitragvon Harrik » Fr 27 Jun, 2008 14:37

Ich würde daraus schließen: eine armee in die nur asexuelle Leute dürfen. Geschlecht ist dann ja auch egal. Und natürlich sind freundschaften jeglicher art unter den Soldaten zu verbieten! Daher sollten sie täglich die Gruppen wechseln. So gibt es nur sie und den gegner, und tödliche effiziens.
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Beitragvon Antike Runen » Fr 27 Jun, 2008 14:56

Aber putzig ist diese Argumentation ja schon: Männer sind nicht in der Lage, mit Frauen in der Truppe umzugehen, also sollen Frauen nicht zum Militär.
Schon ein Armutszeugnis, Falke.... :D

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Beitragvon Denkarius » Fr 27 Jun, 2008 15:32

Naja, ganz so platt hat er es ja nicht gesagt und ich denke, diese Reduzierung des Themas auf einen Satz wird der differenzierten Begründung, die Nachtfalke ja durchaus gegeben hat, nicht unbedingt gerecht.

Doch im Grunde sehen wir doch schon in der Praxis das genaue Gegenteil, sowohl die Amerikaner als auch die Bundeswehr haben inzwischen auch Frauen in ihre Truppen integriert und dort treten die vom Falken beschriebenen Probleme doch offenbar praktisch nicht auf, oder?
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Beitragvon Antike Runen » Fr 27 Jun, 2008 15:47

Natürlich Denkarius - ich vergaß, in meiner Zusammenfassung, auf die Schwulen einzugehen, insofern wird der Satz natürlich nicht den Ausführungen vom Falken gerecht. Dies bitte ich zu entschuldigen.

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Beitragvon Harrik » Fr 27 Jun, 2008 15:58

Hm also ich weis nicht, ich habe wirklich versucht nachtfalkes gedankengang nach zu vollziehen, aber dieses Szenario erscheint mir doch irgendwo sehr belibig. Man kann natürlich irgendwei alles herleiten, aber wirklich plausibel ist mir dieses Szenario nicht. Hinzu kommt, dass ich das gefühl habe das es nicht zufällig in die Macho-Kerbe haut, mit der Nachtfalke ja laut seinem Post nichts zu tun haben will :-?
Naja was soll ich sagen, ich kann nicht aus erfahrung sprechen, aber das "argument" überzeugt mich nicht.
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Beitragvon Antike Runen » Fr 27 Jun, 2008 16:03

Ah, Erfahrung, schönes Stichwort, Harrik. Denn natürlich kann ich auch nicht aus Erfahrung sprechen.

Aber Nachtfalke, als Leutnant wirst du das können. Ich würde von dir gerne eine (real erlebtes) Beispiel hören, bei dem Frauen und/oder Schwule innerhalb einer Truppe die Sicherheit gefährtdet haben.
Keine Spekulation im Sinne von 'es könnte vielleicht', denn spekulieren kann ich selbst, und das in jede Richtung, sondern ein schönes Beispiel aus deinem Erfahrungsschatz.

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Beitragvon Harrik » Fr 27 Jun, 2008 16:06

^Ja das würde mich auch interesieren, vor allem wen das "schwul sein" bzw. "frau sein" das problem war, denn das diesen Gruppierungen mal fehler passieren ist ja wohl unabhänig und bei hetero männern auch zu erwarenten ^^
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Beitragvon Mimmi » Fr 27 Jun, 2008 16:35

Ich verstehe nicht ganz, warum ihr ein real erlebtes Beispiel haben möchtet :?

Auch und obwohl ich Nachtfalkes Meinung nicht teile, das Frauen und Schwule nicht zur Bundeswehr sollten, kann ich seinen Gedanken schon nachvollziehen.
In einem Krieg geht es um Leben und Tod - was ist so falsch daran von vornherein eventuelle Gefahren ausschliessen zu wollen, in dem man erst gar nicht die Möglichkeit eines Zustandekommen gibt?
Ich denke nicht, das man immer darauf warten muss, bis so ein Fall eingetreten ist - hier würde das nämlich heissen, das es eventuell Leben gekostet hat.