Was bedeutet für Euch Heimat?

Virginia Corso
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Beitragvon Virginia Corso » Do 14 Feb, 2008 17:04

Hallo!

Heimat ist für mich eigentlich etwas ganz Besonderes. Meine Heimat ist da, wo ich mich wohl fühle. Ein Ort, den ich immer wieder gerne aufsuche.
Ich selbst würde gerne meine Heimat verlassen, da ich sie - auch wenn ich gerne hier lebe- doch ein wenig langweilig und einsetig finde.
Denn ich lebe in einem Dorf mit ganzen 8 Straßen (Wir haben vor kurzem den hunderdsten Einwohner gefeiert).
Der Vorteil an so kleinen Orten ist natürlich, dass jeder jeden kennt und meistens ganze Familien von den Urgroßeltern bis zur heutigen Jugend vertreten sind.
Deshalb habe ich hier auch noch ein Bild von meinem Ort:
http://www.wachtberg.de/luftbilder/arzdorf/pages/PICT1059.html
Ich lebe auf dem dritten Haus ganz links im Bild.

Aber ich möchte noch eines sagen: Heimat definiert sich meiner Meinung nach nicht durch den ORt und die Umgebung, sondern durch die Menschen die dort leben.
Provehito In Altum

Serena
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Beitragvon Serena » Do 14 Feb, 2008 21:02

Also zuerst mal ein Bild aus der Umgebung, in der ich momentan lebe und mich immer mehr wohl fühle, weil hier meine Wurzeln liegen. :

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Das ist auch sehr typisch für das Ammerland:

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... und natürlich der Ammerländer Schinken! :mrgreen:

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Ja.. also mit meiner "Heimat" verbinde ich sehr viel. Die Landschaft, das heisst die vielen Bauernschaften, die hunderte und aberhunderte Baumschulen, die Luft, die Nordsee, die Leute, Plattdeutsch, Windmühlen!
Ich liebe Windmühlen, sie sind wunderschön. Habe eine quasi direkt vor der Tür stehen:

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(mal angemerkt, das Bild ist nicht aktuell, dahinter steht mittlerweile ein Supermarkt ;) Was heisst mittlerweile, schon seit ungefähr 3 Jahren) In dieser Windmühle kann man auch heiraten, also ganz rustikal, ist aber sehr schön, da drinne! Kostet nur etwas mehr. Und wenn eine Hochzeit stattfindet, drehen sich die Mühlenräder auch.

Und.. *seufz* Wegweiser nach Meppen, meiner Geburtsstadt

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Von Meppen ist es nur ein Katzensprung nach Holland, immer sehr praktisch, so lernte ich auch, zumindest Holländisch verstehen. ;)

http://www.meppen-webcam.de/ - Ein Blick auf den momentan verregneten Marktplatz. würde man die Kamera drehen, könnte man mal aufs Rathaus gucken, übrigens sehr schön! Und sie hat ein echt tolles Glockenspiel!

Ha! Gefunden!

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Sorry für die vielen Bilder, aber das gehört zu meiner Heimat dazu! ;)

EDIT: Habe gerade eben gelesen, das das wunderschöne Meppener Rathaus in diesem Jahr schon 600 Jahre alt wird! :D
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Serena
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Beitragvon Serena » Fr 15 Feb, 2008 13:21

Es hat alles einen Reiz, der Süden mit seinen Bergen, der Norden mit der Nordsee. ;)
Ja, das alte Rathaus ist echt schön, alle Touristen, die nach Meppen kommen, müssen das Rathaus fotografieren und einmal das Glockenspiel hören. ;)
Hier in Edewecht gibt es nicht so ein schönes. ;) Aber dafür ist es hier eigentlich auch ganz okay. Im Sommer ist es immer sehr schön, wenn man nachts die Kühe schreien hört. *hihi* Auch ist die Luft hier ganz anders, wegen der vielen Landwirtschaft. Die ganzen Bauernhöfe und so.
Und Rügenwälder Mühle - die steht in Bad Zwischenahn! Hier ist der Hauptsitz, soweit mein Mann mir das erzählt hat. (Oh je, ich hoffe, das ich jetzt keinen Mist verzapft hab :? )

An meiner alten Schule stand immer so ein Spruch, den fand ich immer ganz toll:
"Wi lest ook platt!" (Wir lesen auch platt (-deutsch)" Wir haben regelmäßig plattdeutsche Lesewettbewerbe durchgeführt und auch im Unterricht plattdeutsch gelesen. Ob das heute noch so ist, weiß ich nicht.

Und Julia: Ich finde Basel auch sehr schön, hach ist sicher auch ne tolle Ecke, um mal Urlaub zu machen. ;) Aber wie ist das gleich: Man will immer das, was man nicht hat. Und doch fühle ich mich hier sehr wohl.
Meine Oma, die ich über alles geliebt habe, ist hier in der Gegend geboren (Aurich, wenn ich mich nicht irre) und deswegen fühle ich mich hier fast noch wohler als 100km weiter weg, in meiner Geburtsstadt Meppen.
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Ripper
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Beitragvon Ripper » Fr 15 Feb, 2008 19:45

Bei uns gab es in der Schule immer regelmäßig Plattdeutsch-Untterricht.
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Beitragvon Ripper » Fr 15 Feb, 2008 19:48

Ja war ja Pflicht ;-)
In der Grundschule aber nur.

Und vorher war ich im Hord schon imm Plattdeutschkurs, alles mit Erfolg ;-)
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Beitragvon Lady Midnight » Sa 16 Feb, 2008 09:31

Heimat.. schöner Thread. Ich habe mich in meinem bisherigen Leben nie sehr heimisch gefühlt, nirgends.
Als Kind zog ich mit meiner Familie in regelmässigen Abständen um in andere Städte, nie war ich länger als drei oder vier Jahre an einem Ort.

Mein "Heimatland" habe ich mit 2 1/2 Jahren verlassen, weshalb ich auch dazu keine rechte Verbindung herstellen konnte, nie.
Und hier, wo ich jetzt wohne, fühle ich mich zwar wohl, kann aber nicht sagen, dass es sich für mich wie Heimat anfühlt.. es fühlt sich wie immer an.

Wo ist denn die Heimat? Für mich muss sie sich so definieren: Heimat ist, wo man gerne ist und sich wohl fühlt. Wo man Familie und Freunde hat, die einen lieben. Leider trifft diese Definition bei mir genau *nachzähl* sechs verschiedene Städte (Regionen). Hach, schwierig.
Ganz im Ernst muss ich sagen, dass Heimat für mich ein Ort auf dieser Erde ist, wo ich in diesem Leben noch nicht gewesen bin... aber genau weiss, dass ich in mehreren früheren Leben dort war. Und dieser Ort zieht mich magisch an, nicht mehr lange und ich bin dort.
"You do not fear... You do not falter. You do not yield."

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Beitragvon Wehwalt » Sa 16 Feb, 2008 23:41

Oh je, dieses Schenefeld scheint ja ein extrem trostloser Ort zu sein, bach Deinen Bildern zu schließen. Athen und Hamburg machen da deutlich mehr her ...
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Krone
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Beitragvon Krone » So 17 Feb, 2008 17:19

Heimat... Tja... Dazu könnte ich einiges schreiben und es wird wohl auch recht lang werden... Mal schauen...
Ich trage mich zwar mit dem Gedanken, später einmal auszuwandern, hatte ich ja auch in der Umfrage von mir geschrieben gehabt, aber na ja, das ist nicht deswegen, weil es mir hier nicht gefällt, sondern es liegt einfach am Staat.
Heimat ist für mich auch nicht die kleine Stadt in der ich wohne, sondern viel eher das Dorf in dem meine Großeltern wohnen bzw. die einen gewohnt hatten, ist aber das gleiche Dorf ;) Das Dorf an sich mag ich nicht besonders, auch nicht unbedingt die Leute die dort leben, sondern viel mehr die Landschaft drumherum und weil ich schöne Erinnerungen meiner Kindheit damit verbinde. Vielleicht muss ich hierzu etwas ausholen...
Wir, das heißt ehemals meine Großeltern haben dort einen landwirtschaftlichen Betrieb, nicht groß, so um die 30 Hektar, das ist sozusagen ein Hobby. Mittlerweile (seit 2 Jahren) tun wir da auch nichts mehr anbauen, also Ackerbau betreiben und Vieh haben wir eh nicht gehalten, zumindest nicht im großen Maß, besser gesagt war das mal vor meiner Zeit, also bevor ich auf der Welt war. Mein Opa hat noch immer 2-4 Bullen gehalten und 2 Schweine, sozusagen als Hobby und außerdem hat man dann billiges und auch relativ gutes Fleisch gehabt, weil man wusste was die Viecher zu fressen bekommen haben. Aber gut, als mein Opa dann so 73 war hat er gemeint, dass er damit aufhören wird, somit haben wir nur noch Hühner und ein paar Hähne, noch nicht mal mehr eine Katze.
Jedenfalls könnt ihr euch ja dann denken, dass ich dort viel Zeit verbracht habe. Ich habe den größten Teil der Sommerferien dort verbracht, zusammen mit meinem Bruder... Immer Fahrrad gefahren, Fußball gespielt, dort wo gerade geerntet wurde mit dem Fahrrad hingefahren. Verstecken in den Scheunen gespielt...
Das hört sich jetzt vielleicht irgendwie langweilig an, aber es war einfach wunderschön. Und diese Landschaft verbinde ich mit Heimat und eben die Erinnerungen daran draußen herumzustreunen und Fahrrad zu fahren. Gut, ich musste auch viel helfen, das stimmt schon, später hinaus dann Traktor fahren, oder meiner Oma im Garten behilflich sein, Kirschen pflücken, Zwetschgen, Mirabellen, was eben so anfällt, das kann man sich ja denken... Aber trotz allem finde ich es schön dort... Und ich kenne mich dort eben auch sehr gut aus, was Feldwege anbelangt und eben auch schöne Orte oder Flecken... Leider habe ich jetzt keine Photos, aber ich schau mal ob ich welche finde und scanne sie bei Gelegenheit einmal ein um sie euch zu zeigen, vielleicht finde ich auch welche im Internet, mal schauen...
Generell ist es eben wirklich so, dass die Nordpfalz hinter dem Donnersberg (Grünauge möge lachen, wie man ein Hügelchen von 686 M. Berg nennen kann, aber nun ja...) anfängt und nicht zuvor, da ist es einfach zu flach, nicht hügelig genug.

Sodala, das ist jetzt mal ein Bild von dem Hinkelstein, den Obelix im Wald vergessen hat:

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Nun ja, in Wahrheit ist das ein Hünenstein bzw. er wird bei uns Langenstein genannt und befindet sich im Wald.

Und was auch so typisch ist, ist die weiße Halde, dort wurde früher mal Quecksilber abgebaut und Abfallmaterial wurde einfach dort hin gekippt und selbst heute nach so vielen Jahren wächst da immer kaum noch etwas darauf...
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"...Und man siehet die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht!"