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Erotik und Sexualität im Zwielicht?

AshlynSylwina

Beitragvon AshlynSylwina » So 17 Jul, 2011 13:07

ja okay, aber das war meiner Meinung nach eigentlich eher als Grund dafür gedacht warum die Frage gestellt wurde. Aber ist ja auch egal...

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Beitragvon Mahogany » Mo 18 Jul, 2011 20:47

Danke, Ashlyn, es ging tatsächlich weniger um einen direkten Vergleich zu HP, der wäre in den Link im EIngangspost nachzulesen, denn der ist andernorst gezogen worden (und da gabs ein paar sehr interessant Argumente, wie ich finde).
Ich habe mich aber auch ein wenig verwirrend ausgedrückt, daher nochmal meine Intention:
Es geht mir, wie Wehwalt bereits verdeutlich hat, tatsächlich zum einen darum, wieviel "Sex" in "Twilight" steckt und zum anderen auch um die Frage, warum sich in dieser Zeit, in der wir alle bekanntermaßen "oversexed and underfucked" sind, ein Buch über "keusche" Liebe innerhalb christlich-katholischer Moralvostellungen so gut verkauft.
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Beitragvon AshlynSylwina » Di 19 Jul, 2011 09:43

keine Ursache. Ich hatte es auch so ähnlich gedacht wie du jetzt sagst.

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Beitragvon Wehwalt » Mi 20 Jul, 2011 23:00

AshlynSylwina hat geschrieben:@ Wehwalt:

Warum müssen nur Bücher so erfolgreich sein in denen es um mehr Sex geht als in Twilight?

Ja, warum? Wer hat denn sowas behauptet oder gefordert?
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AshlynSylwina

Beitragvon AshlynSylwina » Do 21 Jul, 2011 09:18

keine Ahnung, aber bei vielen hört sich das in diesen Beiträgen hier so an als sei das etwas schlimmes oder doofes, weil es weniger um das Thema geht.... So sieht es für mich zumindest aus.

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Beitragvon Lady Midnight » Do 21 Jul, 2011 13:36

Naja, schlimm nur, wenn Mädchen sich Bella als Vorbild nehmen. Denn ein gesunder Umgang mit der Sexualität ist gerade heutzutage wichtig, das heisst auch, seine Erfahrungen machen zu dürfen, zu verhüten, aber den eigenen Körper und den des anderen Geschlechts spielerisch kennen zu lernen und sich nicht unter Druck setzen zu lassen.
All diesen Punkten widerspricht Twilight fast grundlegend. Es ist nicht wirklich schlimm an sich. Aber unter gewissen Umständen vermittelt es eben keine emanzipierte, gesunde Einstellung in punkto Sexualität einer Frau.
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Beitragvon Andryna » Do 21 Jul, 2011 13:57

Amelia Bone hat geschrieben:Naja, schlimm nur, wenn Mädchen sich Bella als Vorbild nehmen. [...] Aber unter gewissen Umständen vermittelt es eben keine emanzipierte, gesunde Einstellung in punkto Sexualität einer Frau.

Und genau das ist es, was mich an Twiligth so stört. Es beinhaltet fast schon typische Rollenklischees... ;)
Ich denke schon, dass sich manche Mädchen solch ein Leben wünschen (mal abgesehen vom Mord&Totschlag im Hintergrund). Mir ist das alles zu blauäugig, und erwachsen bzw aktuell (oder modern, mir fehlt das passende Wort) ist der Umgang mit Sexualität in Twilight ganz und gar nicht. Vielleicht lässt es sich so gut verkaufen, gerade weil es diese Traumwelt, dieses Traumleben beschreibt. Es ist anders, vielleicht altmodisch, und wird deshalb gelesen.
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Beitragvon Lady Midnight » Do 21 Jul, 2011 17:51

Hmm, ja mag sein. Ich mag das altmodische eigentlich sehr, Jane Austen zum Beispiel. Die damaligen Umgangsformen und Situationen waren einfach köstlich zu lesen, und in Twilight ist es dasselbe. Natürlich spielt es in der heutigen Zeit, aber Edward ist schon über 100 Jahre alt :D Es macht fast Sinn :wink:
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Beitragvon Andryna » Do 21 Jul, 2011 18:10

Aber auch nur fast, da Edward seit über 100 Jahren auf dieser Erde weilt und so die Veränderungen der Gesellschaft mitbekommen hat und die Cullens unter den Menschen leben. Von daher war das Argument teilweise sinnfrei ;D

Btw: Ja, Jane Austen ist toll <3 Es spielt nur in der damaligen Zeit, Twilight dagegen heute ;)
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Beitragvon AshlynSylwina » Fr 22 Jul, 2011 09:19

na ja aber dennoch kann es doch durchaus sein, dass Edward seine alten Angewohnheiten nicht abgelegt hat was ja auch zutrifft. Ich mein du änderst ja auch nicht unbedingt alles was in der neuen Zeit so inn ist oder so nur weil du dich anpassen willst. Man legt alte Gewohnheiten einfach nicht so leicht ab egal wie lange man in der Welt lebt und wie sehr sich die Welt verändert. Manche behält man trotzdem. Und dazu gehört halt die altmodischen Ansichten bei Edward. Ich find das schon logisch und zwar ganz.

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Beitragvon Mahogany » Fr 22 Jul, 2011 14:46

Eine interessante These zum Umgang mit Sexualität im allgemeinen, Ashlyn und Andryna, so habe ich das noch gar nicht betrachtet.
Wenn man aber sagt, der Umgang mit dem Thema Sexualität, wie er in der Buchreihe betrieben wird, käme daher, dass die männliche Hauptfigur schon über 100 Jahre alt ist, macht man damit die weibliche Hauptrolle Bella sehr passiv. Ihre Vorstellungen von Sexualität und dem Umgang damit werden wohl nicht verhandelt? Und gerade Bella ist ja für den überwiegend weiblichen teil der Leserschaft die zentrale Identifikationsrolle.

Mal ganz abgesehen davon, ob man sich die Figur zum Vorbild nehmen sollte oder nicht, tausende Leserinnen identifizieren sich mit Bella, sei es bewußt oder unbewußt - und ich nehme an, dass sie das auch tun wollen, sonst wäre die Reihe nicht so erfolgreich.
Könnte man also sagen, dass sie die (weibliche) "Jugend von heute" weniger sexualisierte Bücher wünscht? Ich meine, das wäre schwierig an der Twilight-Reihe festzumachen, denn Vampire sind - das brauch ich euch wohl nicht zu erzählen - spätestens seit Stokers "Dracula" (1897) erotisch konnotiert und sexualisiert (ich möchte hier jetzt keine detaillierte Interpretation liefern, ihr wisst, was ich meine).

Und Ashlyn: Nein, natürlich MÜSSEN Romane nicht von Sex handeln, um erfolgreich zu sein - das hat auch keiner behauptet, aber bei einer Romanze kommt früher oder später Sex aufs Tapet, führen die starken Gefühle der Protagonisten früher oder später dazu, dass Sexualität thematisiert wird. Twilight scheint da eine Ausnahme zu sein, als solche verorte ich sie in der modernen Literatur jedenfalls, und das ist für mich doch sehr interessant zu sehen. Vielleicht sind die Bücher gerade deswegen so erfolgreich?
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Beitragvon AshlynSylwina » Fr 22 Jul, 2011 18:03

hm. also kann sein, dass du recht hast, aber ich hab bisher nur in sehr wenigen Reihen gelesen die wirklich auch erotische Szenen usw. drin hatte.

In den meisten anderen Büchern die ich so lese ist zwar Sex ab und zu ein Thema, mal mehr meistens eher weniger. Aber hauptsächlich geht es um Liebe und Romanitk. Da gibt es Küsse natürlich, aber richtige Szenen mit Sex oder so werden nicht beschrieben und so was. Ich mag das auch irgendwie lieber. Ist mehr so meins, aber ist ja Geschmacksache.

Ja, Bella ist in der Neuzeit. Und sie ist da ja auch nicht ganz so altmodisch wie Edward. (Mal abgesehen, dass ich Bella seit den Filmen nicht mehr so mag )Ihr ist das Thma meiner Meinung nach schon wichtig.

Meine Äußerung war halt speziell auf Edward bezogen um klar zu machen warum er so denken könnte usw., weil Edward ja auch vorher schon angesprochen worden war. Bei Edward ist es ja auch nicht nur das Problem, dass er altmodisch ist sondern auch wegen der Sache mit dem Vampir und deswegen ist er da ja eher zurückhaltend.

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Beitragvon Mahogany » So 31 Jul, 2011 16:29

Klar, dass deine Aussagen eher auf den männlichen Hauptcharakter bezogen waren, und wie gesagt, das ist ein sehr interessanter Denkansatz. Er ist a) ziemlich erfahren aufgrund seines Alters und b) hat er Angst, sie zu "verletzen" bzw. sie "aus Versehen" zum Vampir zu machen.

Ich bin überrascht, dass meine behauptete Passivität Bellas so kommentarlos hingenommen wird. Ich dachte, darauf folgt eher eine Welle der Gegenargumente und -beispiele der jungen, selbstbewussten und emanzipierten Leserinnen... ;)
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Beitragvon AshlynSylwina » So 31 Jul, 2011 16:59

hm keine Ahnung warum das bei den anderen so ist.

Mich interessiert Bella einfach nicht mehr so sehr und ich mag sie auch nicht mehr so sehr. Die Filmbella hat sie für mich irgendwie "kaputt" gemacht. Ich identifiziere mich auch nicht wirklich mit ihr. Mach ich eigentlich bei fast keinem Buchcharakter, aber erst recht nicht bei ihr.

Und den Rest hab ich ja schon gesagt was ich über sie denke.

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Beitragvon Wehwalt » So 31 Jul, 2011 17:28

Mahogany hat geschrieben:jungen, selbstbewussten und emanzipierten Leserinnen... ;)
Vielleicht gibt's die ja gar nicht ... :lol:

AshlynSylwina, kein Mensch hat je etwas so Plattes verlangt oder daran gedacht wie explizite Sexszenen. Nur wird so eine Vampirwelt immer automatisch, mehr oder weniger unbewußt, als etwas Sexualisiertes, manchmal verrucht, manchmal unheimlich, empfunden. Darauf beruht auch mit Sicherheit ein großer Anteil des Erfolgs dieser Reihe. Ich habe ja irgendwo in einer dieser Diskussionen schon einmal die Parallele zwischen Bella und Senta gezogen, beiden eröffnet sich eine potentiell befreiende Welt, die jeweils eben durch das Gespensterdasein ins Unheilmliche, "Undenkbare" gezogen wird. Beide sind Identifikationsfiguren für jemanden, der mit dem Gedanken spielt, aus der vorhergesehenen miefigen Bahn auszubrechen. Dieses Grundmuster ist das Verlockende. Ich kann mir gut vorstellen, daß diese verlockende Basis sich im Kopf vieler Leserinnen zu nun auch tatsächlich expliziten sexuellen Phantasien ausweitet, aber da wird bestimmt nie im Vordergrund stehen, welche ungeheuren Keuschheitsgebote der Vampir der ganzen Sache auferlegt.
Was aber im Zwielicht geschieht, ist, daß der Köder ausgelegt ist, um dann eben doch potenziert eine ganz dumpfe, trübe, miefige Sexualität anzubieten - also mit der Aussage: Du entkommst den vorgefertigten Bahnen eh nicht! - Da finde ich es viel angenehmer, wenn ein Romanstoff überhaupt nicht so sexuell aufgeladen ist wie dieses Twilight.
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