Achtung, dieses Thema bezieht sich auf alle drei Bände!
Wer keinen Spoiler lesen will, sollte dann ab hier nicht mehr weiterlesen

Beim Lesen hab ich mich ganz oft gefragt, ob die Moral der Rebellen wirklich in Ordnung ist? Es geht ja eigentlich darum, sich gegen das Regime von Präsident Snow zu wehren bzw. ihn zu stürtzen. Aber gerade wenn Distrikt 13 beschrieben wird, wirkt dieser Distrikt wie eine Mini-Ausgabe des Kapitols. Oder auch, dass die Rebellen die Kinder töten oder den Berg "Die Nuss" zum Einsturz bringen und die Leute darin einfach umbringen. Ich kann den Hass von Gale zwar nachvollziehen, aber im Endeffekt würde es doch, so wie Katniss es dann auch in Gedanken ausspricht, einfach wieder von Vorne losgehen, oder?

Könnt ihr das nachvollziehen? Also, dass man "Gleich mit Gleich" bekämpfen muss, wie Gale es angesprochen hat? Oder findet ihr man hätte da einen anderen Weg finden müssen, um Freiheit zu erlangen?

Tut mir leid, wenn ich so viele Threads erstelle, aber ich hab das Bedrüfnis drüber reden zu müssen

Ich glaub das ist eins der tiefgründigeren Themen des Buches.
Im Grunde ist es ja gleich. Die Leute die sich nicht gegen das Kapitol stellen sind ja nicht zwangssläufig die 'bösen'.
Die sind genauso Zivilisten wie die Rebellen auch. Daher war mir Coin auch von anfang an total unsmpathisch.
Indem sich die Rebellen auf das gleiche Niveau herablassen, wie das Kapitol, werden sie genau gleich.
Dakönnte man ja auch gleich das Kapitol an der Macht lassen. Sicherlich hätte es auch mit Coin gravierende Änderungen gegeben, aber ich glaube langfristig wäre es auf fast das gleiche hinausgelaufen.

Da stimme ich Zoe voll zu!!

Es gibt nunmal drei Partein: das Kapitol und deren Anhänger, Coin und ihre Anhänger und die Menschen aus den distrikten (D13 eingeschlossen) die einfach nur frei Leben wollen.
Jede Gruppe hat eine andere Moral und etwas anderes was sie antreibt und aus ihrer Sicht sind ihre Beweggründe richtig.

Das mit der Moral ist ne schwierige Sache, da streiten sich die "Experten" schon ewig. Meiner Meinung nach hat jemand der anderen beim Sterben zusieht, es sogar vorantreibt keinerlei Moralempfinden. Die Machthaber haben die Moral oder was als Moral gilt erfunden um die Kontrolle über die Menschen zu haben. Bist die der Ansicht das töten falsch ist, tust du es auch nicht, also muss der Mächtige nicht fürchten von dir getötet zu werden. Aber er, der keine Moral hat, tötet dich, deine Kinder, dein Leben. Die Leute im Kapitol, die nicht Gehirngewaschen sind haben keine Wahl, wenn sie nicht selbst sterben wollen, sehen sie sich die Spiele an. Das war zu Zeiten der Gladiatoren so, im 1 und 2 Weltkrieg auch. Es gab auch schon immer diejenigen die das alles ganz toll fanden. Wie das Stylistenteam, aber was war mit der Ladenbesitzerin im 3. Teil, die die Rebellen versteckt hat? Sie lebte im Kapitol. Menschen die sich gegen das System gestellt haben mussten immer fürchten zu sterben oder sind es letztendlich auch. Aber ist es richtig gleiches mit gleichem zu vergelten? Ist man dann nicht genauso wie die, die man verurteilt? Rache ist kein Ausweg und das bringt einen die Toten auch nicht wieder zurück und mit Moral hat Rache gar nichts zu tun. Rache ist ein Impuls und der setzt zu weilen das Moralempfinden außer kraft. Die Machthaber des Kapitol haben keine Moral. Die Rebellen finden es falsch was das Kapitol den Menschen antut und kämpfen dagegen, doch zu weilen ist es ihnen auch egal was mit den normalen Menschen aus dem Kapitol passiert wenn sie auf sie treffen. Moral ist nicht klar deffiniert und es ist schwierig darüber etwas zu schreiben, vielmehr muss man das Thema ausdiskutieren. Gibt es überhaupt Moral oder ist es eher der Gerechtigkeitssinn, das Mitgefühl?