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Twilight Saga - Autorenintention?

Nyala
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Twilight Saga - Autorenintention?

Beitragvon Nyala » Fr 30 Apr, 2010 18:30

Ich habe hier noch nichts dergleichen gefunden - wenn ich etwas übersehen haben sollte, bitte verschieben (:

Als wir neulich einen Interpretationsaufsatz schreiben sollten (mit Berücksichtigung der Autorenintention) und unsere Lehrerin das Wort mithilfe von der Twilight Saga erklärt hat, hab ich mich doch glatt gefragt, was denn die Intention - also die Wirkungsabsicht des Autors - bei Twilight eigentlich ist. Was will SM dem Leser in der Geschichte mitteilen, außer der Geschichte von Bella und Edward? Ich habe darauf keine richtige Antwort gefunden, vielleicht hat ja jemand von euch eine Idee?

Ihr könnt auch ruhig spekulieren (:
Ich bin gespannt auf eure Antworten!^^

Demonner vorsord
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Beitragvon Demonner vorsord » Sa 22 Mai, 2010 14:22

Ich glaube auch wenn wer aus verschiedenen Welten stammt die liebe ist stärker.
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Tewen

Beitragvon Tewen » Di 31 Aug, 2010 11:33

Boah wie ich das hasse - Was will der Autor uns damit sagen? Oftmals steckt hinter einem Werk kein tieferer Sinn, man kann es nur hineininterpretieren, wenn man will. Also ist das Wort Autorenintention an sich hinfällig, aber wenn du den tieferen Sinn der Twilight-Reihe interpretieren sollst, kannst du das auf sehr verschiede Arten tun.(Google: Interpretationsmethoden) Unter anderem taucht dort auch das Wort "Autorbezogen" auf. Dann musst du dir den Hintergrund (Biographie) der Autorin ansehen, zu welcher Zeit das Werk enstanden ist und das dann in einen sinnvollen Zusammenhang bringen. Aber, da die Idee zu Twilight ja laut Meyer auf einem Traum beruht, wird es schwierig sein da was zu finden. Ich würde da auch auf die sozial- und gesellschaftskritische Ebene gehen, dass alle Schwierigkeiten und Verschiedenheit überwunden werden kann, wenn man ein gemeinsames Ziel hat. SM liebt ja Jane Austen und da ging es auch immer um die Liebe zweier Menschen, die aus verschiedenen Welten kommen. Du siehst also, dass man da viel interpretieren kann ;-)

AshlynSylwina

Beitragvon AshlynSylwina » Di 31 Aug, 2010 12:51

ich denke, dass sie mitteilen will, dass Liebe stärker ist als der Tot. Denn Bella und Edwards Liebe geht ja darüber hinaus meiner Meinung nach.

Tewen

Beitragvon Tewen » Di 31 Aug, 2010 16:48

Hey, das ist ein guter Ansatz. SM ist ja auch gläubig. Mormonin oder so? Das passt dann auch, dass sie Edward so "prüde" gestaltet und ihn mit dem Sex bis zur Hochzeitsnacht warten lässt.

Wehwalt
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Beitragvon Wehwalt » Mi 01 Sep, 2010 12:15

Oh diese Lehrer mit ihrem Unsheutenochsagen. Sofern es sich nicht um eine wissenschaftliche oder politische Schrift handelt, will ein Autor normalerweise überhaupt nichts "sagen". Er gestaltet eine Phantasie, und wenn er auf ein entsprechendes psychologisches und gesellschaftliches Umfeld trifft, regt diese Phantasie in einem Publikum etwas an, was sie beliebt macht (auf psychologischer Seite), ODER (oder besser UND, denn beide Aspekte spielen immer eine Rolle) die aktuell Herrschenden empfinden die Verbreitung dieser Gedanken für ihre Interessen willkommen und fördern sie.

Daß so etwas wie Twilight so gepusht wird, hat nach meiner Vermutung den Grund, eine potentiell sexuell experimentierwillige Jugend nach Vernichtung aller realen Erfüllungsmöglichkeiten durch die AIDS-Durchseuchung auf eine höchst irreale ideelle Schiene zu zwingen, in der Art: "Reales sexuelles Glück gibt es unter Menschen ohnehin nicht, Erfüllung könnte es nur mit ätherischen Phantasiewesen geben - aber wir alle wissen, die existieren nicht, deswegen finde Dich damit ab, was wir für Dich vorgesehen haben: Eine reale öde Ehe ohne Perspektive."
Aber das hat natürlich die Autorin selber bestimmt nicht so gedacht. Sie hat eine Phantasie gehabt, die an den geheimen Wünschen eines bestimmten Publikums andocken kann. Diese Wünsche sind natürlich schon Autonomiewünsche: Die Vampirsaura hat ja zumindest einen Aspekt der Flucht aus dem Familienumfeld, und man kann damit prima der Hoffnungslosigkeit entfliehen.
Damit will ich überhaupt nicht sagen, daß es irgendein Schaden sei, sich solchen Phantasiewelten hinzugeben. Jede Phantasie bereichert die Persönlichkeit und hat etwas potentiell Befreiendes. Aber die meisten bleiben auch reflexionslos in einer Scheinbefriedigung hängen und lassen sich davon lähmen.

Aber "uns etwas sagen" - das tut kein Autor fiktionaler Literatur, egal welchen künstlerischen Niveaus. Kein Goethe, kein Kafka und keine Stephenie Meyer. Wenn jemand wirklich mit einem Roman "belehren" will, ist das meistens etwas ganz Blutleeres. JKR parodiert das am Beispiel der Mrs Bloxam in "The Tales of Beedle the Bard", falls Ihr das kennt.

Liebe Nyala, schreib halt irgendwas, was Deine Lehrer verlangen. Aber Du bist zu intelligent, um Dich von solchen Zumutungen ins Bockshorn jagen zu lassen. Wäre wirklich schade drum ...
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Nyala
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Beitragvon Nyala » Mi 01 Sep, 2010 14:40

Ich hatte auch ehrlich gesagt nie erwartet, dass die Twilight-Saga überhaupt eine Intention hat ;) Immerhin schreiben die Autoren der heutigen Zeit (und auch früher) einfach, weil sie Spaß und Freude dran haben und nicht, weil sie die Jugend belehren wollen - dazu gibt es Verlage wie Klett oder Cornelsen, die ja die Schulbücher verlegen.^^ Romane sollen ja vor allem dem Leser Spaß bringen und zwar ohne, dass dieser nach einer versteckten Autorenabsicht suchen muss. Meistens muss man da ja auch zwischen den Zeilen lesen, was ich persönlich einfach nicht kann.^^

Und die Aufgabe des genannten Aufsatzes war nicht die Intention der Twilight-Saga. Wie gesagt, das hatte unsere Lehrerin nur als Beispiel benutzt.

Mahogany
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Beitragvon Mahogany » Mi 23 Jan, 2013 18:59

Ich mag die Fragestellung auch nicht - aber weniger, weil ich sie für wenig sinnvoll halte (denn ich glaube schon, dass uns Autoren etwas sagen wollen), sondern weil es gar nicht darum geht, was der Autor sagen WILL, sondern darum, was der Text tatsächlich sagt. Vielleicht wollte Frau Meyer ja auch sagen, dass Orchideen schöner sind als Primeln - aber der Text drückt das nicht richtig aus? Autorenintention in allen Ehren, aber man sollte sich schon an dem orientieren, was geschrieben steht! (Ich weiß, ich bin ein Strukturalist!)

Ich glaube - ohne "Twilight" gelesen zu haben - dass hier eine Romeo-und-Julia-Variation vorliegt, mit allen kitschigen "Lehren", die man daraus ableiten kann (Liebe geht über alles; Wenn man sich anstrengt, kann man alles erreichen; Wenn man sich weniger bekriegen würde, wäre das Leben schöner; etc. etc.). Und ich fürchte, mehr sagt der Text auch nicht.
Und das ist mir, ehrlich gesagt, zu platt. Und auf zu vielen Seiten ausgewalzt.

Aber ich lese mir gerne andere Interpretationen durch! ;)
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