Alte Runen leicht gemacht - Lehrbuch

Antike Runen
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Alte Runen leicht gemacht - Lehrbuch

Beitragvon Antike Runen » So 21 Jan, 2007 20:14

Lehrbuch: Alte Runen leicht gemacht
- 1. Schuljahr -

1. Lektion: Die Runen als Symbol
Wodurch unterscheiden sich Runen von Symbolen? Wie erkenne ich eine Magische Rune unter lauter Symbolen?



Wir beginnen hier mit dem Studium der Runen, und wollen von Grund auf verstehen, was eine Rune überhaupt ist, bevor wir schrittweise immer mehr erlernen, wie man sie anwenden und auch selbst herstellen kann.
Darum stellen wir uns jetzt einmal ganz dumm, und fragen: Watt is en Rune?

Nun, ganz einfach ausgedrückt ist eine Rune ist ein Zeichen, in das man vorne Magie herein gibt, um hinten eine Wirkung herauszubekommen.

Die Zeichen, die hierfür verwendet werden können, sind zahlreich. Prinzipiell eignet sich fast jedes Zeichen dazu, als Rune verwendet zu werden. Aber lange nicht jedes Zeichen ist auch eine Rune.
Am häufigsten treffen wir auf bestimmte Symbole. Ein Symbol ist ein Bild, Piktogramm oder Zeichen, das eine bestimmte Bedeutung trägt. Zahlreiche Beispiele für Symbole sind ja bereits im Raum der Runen aufgehängt, und der ein oder andere von euch hat sich ja auch schon dort umgeschaut oder vielleicht selbst gar ein Bild dort aufgehängt.

Um die Magie eines Runensymbols erkennen zu können, ist es notwendig, ein Symbol zu interpretieren. Durch die Interpretation wird die Magie erst ausgelöst, und die Wirkung einer Rune kann sich entfalten. Wie man die Symbolik genau interpretiert, ist dabei völlig egal, es sei denn, sie gehören zu den tausend Jahre alten magischen Runen, so wie die Germanen-Runen, welche von Dark Lúthien bereits im Raum der Runen aufgehängt wurden. Mit diesen Runen ist nicht zu spaßen, sie werden daher erst in späteren Schuljahren eingehend behandelt.
Man kann selbst Runen erfinden, sie in Steine meißeln oder in Holz brennen - es kommt immer auf den Zauberer an, wie er sie interpretiert und was er empfindet, wenn er sie erblickt.
Allerdings erhalten die meisten mächtigen und häufig gebrauchten Runen ihre wahre Zauberkraft erst durch Übereinkunft.
Als Beispiel für solche Runen, die ihre Zauberkraft erst durch Übereinkunft bekommen haben, dienen beispielsweise diese beiden Zeichen:
:=) sowie *lol*
Beiden erkennt man von der Form her nicht an, wozu sie dienen sollen, doch sind beides mächtige Runen, die mit einem Aufmunterungszauber belegt sind, sie werden also zur Erheiterung von der eigenen und anderen Personen verwendet. Die meisten modernen Zauberer kennen heutzutage diese Bedeutung, auf die man sich im Laufe der Zeit geeinigt hat, und nur deshalb können sie auch funktionieren.

Als weiteres Beispiel möchte ich hier die Rune @ anführen, die häufig in der Kommunikation Verwendung findet. Mit Hilfe dieser Rune ist es möglich, mit Zauberern über enorme Entfernungen hinweg Kontakt aufzunehmen und sehr detaillierte Informationen auszutauschen, ebenfalls eine besonders mächtige unter den modernen Runen.

Was unterscheidet nun ein x-beliebiges Symbol von einer Rune?

Es gibt drei Grundsätze für eine Rune, die erfüllt sein müssen, erst dann ist ein Symbol auch eine Rune. Diese drei Grundsätze lauten:

1. – Eine Rune ist eine stark vereinfachte Darstellung

Runen sollen dazu dienen, auch im Alltag praktisch verwendet werden zu können. Dazu ist es wichtig, daß sie leicht erkannt, verstanden und nachgeahmt werden kann. Sie ist zwar häufig einer bestimmten Form in der Realität nachempfunden, aber allzu genaue Ausarbeitung schadet eher, als daß es hilft, die Magie zu entwickeln.
Daher kann dieses Symbol nicht als Rune verwendet werden, es ist zu aufwendig gearbeitet:
Bild
Dies würde eher in den Bereich Kunst fallen, auch eine eigene magische Disziplin, jedoch mit völlig anderen Gesetzen als die Runologie.
Ähnliches gilt auch für das zweite Bild, das Gandalf im Raum der Runen aufgehängt hat. Eine sehr schöne Verarbeitung von einzelnen Teilen sicherlich, und handwerklich brillant gemacht, aber eben als Gesamtwerk keine Rune, weil es nicht ohne weiteres von jedem mittelmäßig begabten Zauberer nachgemacht werden kann.


2. - Eine Rune muß eine bestimmte Wirkung auslösen, die kalkulierbar ist

Der Zweck, oder auch die Wirkung einer magischen Rune ist natürlich der zentrale Punkt unserer Betrachtungen. Was nützt alle Magie oder Kenntnis von Runen, wenn die Wirkung nicht kalkuliert werden kann? Die Magie der Runen sollte möglichst immer zielgerichtet verwendet werden, sonst sind magische Unfälle nicht zu vermeiden.
So können wir beispielsweise sicher davon ausgehen, daß diese Rune eine kalkulierbare Wirkung hat.
Bild
Es handelt sich eine Bannrune, die Muggels mit ihren sogenannten Autos davon abhält, sich an einem bestimmten Ort dauerhaft niederzulassen. (Es sei denn natürlich, sie verfügen gerade über das entsprechende Gegenmittel, ein meist kleiner gestaltetes Ein-Personen-Gefährt ohne Überdachung, wie es im Zeichen der Rune bereits angedeutet wird.)
Nicht kalkulierbar ist hingegen die Wirkung dieses Symbols:
Bild
Während es ursprünglich ebenfalls als Bannrune, und damit zur Abschreckung ausgelegt wurde, zieht es doch erstaunlich viele Muggels und Zauberer immer wieder an, viele verfallen sogar in wahre Begeisterungsanfälle. Häufig wurden Muggels beobachtet, die sich unter dem Zeichen des sogenannten ‚Batman’ zu Hunderten in einem verdunkelten Raum trafen, um dort geheimnisvollen Zeremonien beizuwohnen (sogenannten Kinofilme). Wir müssen vermuten, daß es sich hier um eine Art Gedankenmanipulation handelt.

Wenn wir Runen verwenden wollen, müssen wir also in der Lage sein, die Bedeutung eines Symbols genau zu interpretieren, erst dann können wir sie als magische Rune verwenden.
Dafür genügt es allerdings, die Wirkung einer Rune selbst klar definieren zu können, sie muß nicht unbedingt von anderen genauso verstanden werden. Wenn mir die Bedeutung klar ist, dann kann ich sie auch als Rune verwenden.


3. – Eine Rune muß mit Magie belegt sein, um zu funktionieren

Dies zu unterscheiden, fällt in der Praxis oft am schwersten. Gerade bei Privat- oder Geheimrunen (nähere Erläuterung hierzu in den Zusatz-Informationen) ist oft nur für den Eingeweihten wirklich erkennbar, ob bei der Herstellung der Rune oder durch deren Gebrauch Magie im Spiel ist.
Dennoch gibt es eine Form der Runenmagie, die immer wieder leicht erkennbar ist, und zwar die Magiebelegung durch Übereinkunft.
Bereits in der Einleitung sind wir darauf eingegangen, daß viele Runen ihre Magie daher beziehen, daß man sich auf ihre Bedeutung geeinigt hat. Durch diese Einigung oder auch Übereinkunft entsteht ein magisches Band, das die Wirkung schließlich freisetzt. Nur weil wir wissen, daß :=) der Erheiterung dienen soll, funktioniert es auch – das ist die eigentliche Magie hinter dieser Rune sowie der meisten anderen.
Natürlich kann man auch durch magische Zeremonien, Meditationen oder auf andere Arten Runen mit Magie belegen, dies anzuwenden werden wir im Laufe der Zeit noch lernen, aber sie zu erkennen ist natürlich extrem schwierig.
Wir werden uns daher im ersten Schuljahr auf solche Runen konzentrieren, bei denen zumindest für eine bestimmte Gruppe eine Übereinkunft die Bedeutung betreffend besteht.

Zusammenfassend halten wir also fest:
Eine Rune besteht aus einem vereinfachten Zeichen, welches meist durch Übereinkunft magisch wird (man einigt sich auf eine Bedeutung und formt dadurch ein magisches Band), und bei der Verwendung entweder eine bestimmte Emotion oder auch eine bestimmte Handlungsweise auslöst.
Zuletzt geändert von Antike Runen am So 21 Jan, 2007 21:03, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon Antike Runen » So 21 Jan, 2007 20:18

Runen und Symbole – Zusatzinformationen zur ersten Lektion

Wir unterscheiden vier Arten von Symbolen, und damit auch vier Arten von Runen:

1. Runen, die aus einem Symbol oder einer Bedeutung bestehen, die jeder instinktiv versteht

Man nennt solche Symbole auch archetypische. Sie zeichnen sich dadurch aus, daß sie bei allen Menschen, unabhängig ob Zauberer, Muggle oder aus einer anderen Kultur, dieselben Reaktionen auslösen, die Bedeutung ist also instinktiv in uns verwurzelt.
So weckt ein Bild von einer Sonne in uns allen warme und angenehme Gefühle, weil wir die Sonne instinktiv mit Helligkeit, Wärme und einer lebensspendenden Kraft verbinden.
Bild
Ein weiteres Beispiel für ein archetypisches Symbol ist das oft zitierte sogenannte Phallussymbol, ein Zeichen für Macht und Stärke.


2. Runen, die eine Bedeutung tragen, die jeder erlernt hat zu verstehen

Bei der mit Abstand größten Gruppe von Symbolen handelt es sich um solche, deren Bedeutung wir im Laufe der Zeit erlernt haben, sei es durch immerwährende Übung oder durch einfache Gewöhnung. Deutlichstes Beispiel hierfür sind Buchstaben, deren Deutung heutzutage jedem Kind vermittelt wird, und die für die allermeisten aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken sind. Dennoch handelt es sich bei einem Buchstaben nur um ein Symbol für etwas anderes, nämlich meist einen gesprochenen Laut.
Bei manch anderem Symbol tritt die Deutung und damit Bedeutung durch Gewohnheit an. So sind heutzutage sehr viele damit vertraut, ein bestimmtes, aus vier farbigen, leicht verzogenen Quadraten dargestelltes Symbol sofort mit der Lösung von technischen Problemen oder auch deren Ursache zu verbinden:
Bild


3. Runen, die von einer kleinen Gruppe Eingeweihter verstanden und benutzt werden können (Geheimrunen)

Gruppen und Vereinigungen entwickeln oft eigene Symbole, um sie für die Gruppe einzusetzen. Meist dienen diese Symbole der Verständigung – man erkennt sich leichter untereinander, weiß also, ob jemand zur selben Gruppe gehört. Oft dienen sie auch einer besonderen Form von Kommunikation.
Das wohl bekannteste Beispiel hierfür ist das sogenannte ‚Dunkle Mal’, welches den Todessern zur Erkennung dient, aber auch Befehle dessen, der nicht genannt werden darf, übermitteln kann.
Ebenfalls berühmt ist die Einäugige Pyramide, welche von der obskuren Zauberergruppe Templer angeblich durch die Jahrhunderte hinweg und bis heute als Erkennungszeichen und Magieträger benutzt wird.
Bild


4. Runen, die nur für eine einzelne Person Bedeutung tragen (Privatrunen)

Schließlich gibt es noch solche Symbole, die nur für eine Person eine Bedeutung haben. Hierfür ein Beispiel zu bringen fällt natürlich schwer, da über Privatrunen logischerweise in der Öffentlichkeit sehr wenig bekannt ist. Aber stellen wir uns einfach mal vor, ein beliebiges Zeichen bekommt, vielleicht durch einen Zufall, vielleicht durch ein magisches Ritual, für mich persönlich eine bestimmte Bedeutung zugewiesen:
Bild
Während ich auf dem Weg zu meiner Abschlußprüfung in ‚Alte Runen’ war, habe ich dieses Zeichen gedankenverloren auf einen Zettel gekritzelt. Es stellt nichts dar und symbolisierte auch nichts für mich, aber das Bild stand mir während der Prüfung ständig vor Augen.
Durch die Konzentration auf das Bild sank meine Nervosität, und die Prüfung konnte ich daher trotz großer Aufregung meistern. Seitdem nutze ich diese Rune gezielt zur Konzentrationsstärkung bei großer Nervosität.

Ganz ähnlich dieser kleinen Geschichte kann jeder für sich selbst Zeichen finden oder erfinden, die durch persönliche Verbindung mit einem Erlebnis erst ihre Bedeutung und damit ihre Magie erhalten.


Schließen wir diese zusätzlichen Informationen mit einem Zitat von William von Baskerville:
Aber vergessen wir nie, dass es auch Zeichen gibt, die nur scheinbar etwas bedeuten, in Wahrheit aber ganz sinnlos sind...

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Beitragvon Antike Runen » Mo 02 Apr, 2007 10:48

- Info zur weiteren Unterrichtsgestaltung -

Aufgrund einer notwendigen Umgestaltung hier im Unterricht, wird es zunächst keine vorangestellten Lektionen in Runenkunde mehr geben.
Der Unterricht findet also bis auf weiteres hauptsächlich im Unterrichtsraum statt, dort hat soeben die 2. Lektion begonnen.

Nach Diskussion im Unterrichtsraum werde ich allerdings hier weiterhin eine Zusammenfassung zur Verfügung stellen.

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Beitragvon Antike Runen » Mo 02 Apr, 2007 12:05

2. Lektion:
Runen und Buchstaben



Zusammenfassung des bislang erarbeiteten - wird fortlaufend aktualisiert

Runen und Buchstaben hängen sehr eng zusammen.
Buchstaben erfüllen die gleichen Bedingungen, wie auch Runen:
1. Sie sind leicht nachzuahmen
2. Sie besitzen eine Bedeutung, auf die sich sehr viele Muggel und Zauberer geeinigt haben, und die von vielen verstanden wird (wenn wir ein A sehen, wissen wir, was für ein Laut damit gemeint ist)
3. Sie können mit Magie belegt werden (müssen aber nicht unbedingt)

Das Wort Buchstaben ist aus Buchenstäben entstanden, in die magische Runen geritzt wurden. Dies war der Vorgänger unseres heutigen Zauberstabes.
Man kann also einen Zauberstab herstellen, wie es heute üblich ist, indem man eine magische Substanz (Einhornhaar, Drachenherzfaser etc.) in ihn einarbeitet, oder indem man ihn mit magischen Runen belegt.



Was macht Buchstaben als Runen so besonders?

Wir haben bislang gelernt, daß Runen in erster Linie Symbole sind, sie erhalten ihre Magie also durch die Verbindung einer Bedeutung mittels Einigung oder Assoziation.
Bei den Symbolen, die wir uns bislang angeschaut haben, ging diese Bedeutung hauptsächlich von der grafischen Darstellung aus. Und die grafische Darstellung ist natürlich auch für Buchstaben wichtig - so assoziieren wir alle gerne beispielsweise mit dem Buchstaben S eine Schlange. Jeder Buchstabe kann also zunächst aufgrund seiner Form assoziativ mit Magie belegt werden.

Ein Buchstabe hat aber mehr als das, denn über die reine Optik hinaus hat ein Buchstabe, wie wir ihn kennen, auch immer einen Lautwert. Auch dieser Lautwert kann mit Magie verbunden werden. So könnten wir uns beispielsweise vorstellen, daß eine Rune O Überraschung oder Verwirrung auslösen könnte. Die Rune Z, ganz besonders in einer Mehrfach-Anwendung (also: ZZZZZZ) könnte dazu dienen, eine Fliegenplage heraufzubeschwören - oder als Heilrune gegen übermäßiges Schnarchen eingesetzt werden.

Ferner kann ein Buchstabe mittels seiner Funktion als Anfangsbuchstabe eines Wortes mit Magie belegt werden.
Beispiele hierfür hängen im Raum der Runen, nämlich jeweils ein Beispiel für den Buchstaben S und den Buchstaben W.
Ich bin sicher, wenn ihr diese sehr magischen Runen betrachtet, dann werdet ihr sofort wissen, wofür die Buchstaben stehen, beziehungsweise von welchem Wort sie der Anfangsbuchstabe sind.

Selbstverständlich ist es auch möglich, eine eigene magische Belegung dieser Art zu erzeugen.
Seht euch beispielsweise mein Avatar an. Der Runenstein entspringt zwar den Alten Magischen Runen (die Auslegung diesbezüglich üben wir später), aber die Rune kann durchaus auch als ein bei uns üblicher Buchstabe erkannt werden. Es handelt sich um den Anfangsbuchstaben meines Nachnamens, was die Rune in meinem Avatar zu einer sehr persönlichen Rune macht, die den persönlichen Ausdruck in meinen Posts stärken und fördern soll. *lacht*
Ob dieser Zauber gelingt, überlasse ich allerdings anderen zu entscheiden.