Südturm - Lehrbuch: Alte Runen leicht gemacht (1. Klasse)

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Südturm - Lehrbuch: Alte Runen leicht gemacht (1. Klasse)

Beitragvon Antike Runen » Mi 01 Feb, 2006 23:51

Bei unserem Studium werden wir uns an das ausgezeichnete Lehrbuch mit dem Titel 'Alte Runen leicht gemacht' halten.
Hier findet ihr die verschiedenen Lektionen, die den aktuellen Unterrichtsstoff darstellen.
Zuletzt geändert von Antike Runen am Mo 06 Feb, 2006 19:03, insgesamt 1-mal geändert.

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1. Lektion

Beitragvon Antike Runen » Do 02 Feb, 2006 00:13

Einführung in das Studium der Alten Runen

Runenkunde ist eine der ältesten magischen Wissenschaften überhaupt. Insofern darf es niemanden verwundern, wenn es Überschneidungen zu vielen anderen Wissenschaften und Fächern gibt. Selbstverständlich wird jeder wissen, daß Runen für Orakel benutzt werden, die Verwandtschaft zu Wahrsagen ist daher groß. Sicher kennt ihr auch alle das alte Sprichwort: „Runen raunen rechten Rat“, welches genau auf diese Anwendung der Runen hinzielt.

Allerdings geht die Magie der Runen tiefer als nur in den recht unsicheren und von vielen Zaubern geringgeschätzten Bereich der Wahrsagung. Es darf daher nicht verwundern, daß es auch zahlreiche Verbindungen zu Numerologie, Zaubertränke und selbstverständlich Geschichte der Zauberei gibt. Wir werden sogar feststellen, daß selbst das Wissen über magische Geschöpfe sowie Muggelkunde Verbindungen zu Alte Runen hat und diese Wissenschaften sich gegenseitig befruchtet haben. Alte Runen sollte daher nur von Schülern studiert werden, die sehr vielseitig interessiert sind.

Die Runen stammen aus einer Zeit vor dem Geheimhaltungsabkommen der Magier, daher sind sie auch vielen Muggeln bekannt, selbst wenn sie ihre wirkliche magische Bedeutung natürlich nicht begreifen können. Viele Muggel halten sie einfach für einen Vorläufer oder eine Variante der Buchstaben. Allerdings wußten viele Muggel früher von der Zauberei, die von den Runen ausgeht, und bestimmte Ahnungen hierüber haben sich bis heute bei den Muggeln erhalten.

Auch hat sich das ursprünglich gotische Wort für Rune ‚runa’, welches Geheimnis oder auch Magie bedeutet, bis heute in vielen Sprachen erhalten, z.B.
Deutsch: raunen (=Geheimnisse flüstern),
Mittelhochdeutsch: rune (=Geheimnis, Mysterium),
Finnisch: runo (=Beschwörung, Lied)
Griechisch: ereuna (=nachforschen)

Bevor wir jedoch erlernen, wie die Magie der Alten Runen richtig angewendet wird, müssen wir zuerst verstehen, was eine Rune eigentlich ist.
Auf den ersten Blick unterscheidet sich eine Rune nicht sehr von einem normalen Buchstaben, wie wir ihn heute kennen.. Allerdings besteht eine Rune immer nur aus geraden Strichen, eine Rundung wie in einem heutigen O oder einem B wird es in einer Magischen Rune nie geben.

Muggel datieren die Entstehung der Runen auf eine Zeit, als sie selbst noch nicht sehr geschickt bei der Bearbeitung von Materialien waren, ungefähr 200 v.Chr. Pergament war zu dieser Zeit hier noch nicht bekannt. Die Runen wurden daher auf einen harten Untergrund eingeritzt, auf Holz, Knochen oder Stein. Und mit einem einfachen Messer oder Keil war es halt viel einfacher, gerade Striche als Kreise zu ritzen. So lautet die zugegebenermaßen lächerliche Erklärung der Muggel hierfür. (Meistens ritzten die Muggel übrigens auf Stäbe aus Buchenholz. Aus diesen Buchen-Stäben entwickelten sich im Laufe der Zeit die Buchstaben, die wir heute kennen.)

Für einen Zauberer war dies natürlich kein Problem; die etwas geübte Handhabung des Zauberstabes bei einem Ritz-Zauber läßt natürlich alle möglichen Formen zu. Auch wissen wir, daß die Runen in der Magie natürlich deutlich älter sind, als die Muggel glauben. Aber die alten Magier, von denen viele für Sänger gehalten wurden und daher von den Muggeln Skalden geheißen wurden, wußten natürlich, daß Linien mehr Magie innewohnt als Kurven, daß Zweige und Stäbe magischer sind als Kiesel oder Kartoffeln. Wir benutzen ja bis heute einen Zauberstab und keinen Zauberballon.

Der Magier Snorri Sturluson schreibt in seinem berühmten gewordenen Runen-Handbuch namens Edda:
Runen sollst du finden
und rätliche Stäbe,
gar stolze Stäbe,
gar starke Stäbe,
die gerötet der Redeherr
und gewirket Weltmächte
und geritzt der Raterfürst
.“

Was will uns Snorri mit diesen Versen sagen? Nun, die Verbindung liegt auf der Hand – Runen und Zauberstäbe haben einen ähnlichen Ursprung, beide berufen sich auf die Magie der Linie. Während Zauberstäbe heute fast ausschließlich ihre Magie dadurch erhalten, daß eine magische Substanz in ihnen verarbeitet wird, wurden in früheren Zeiten die Stäbe auch oft durch das Einritzen von magischen Runen hergestellt. Zauberstab und Rune war daher in alten Zeiten fast gleichbedeutend. Wer die Macht der Runen kannte, konnte auf einen Zauberstab verzichten.

Viele Muggel bedienen sich heute noch der Runen, oft sogar in der Hoffnung, damit Magie zu wirken, was ihnen natürlich nicht gelingt. Meistens benutzen sie hierbei die sogenannten Binderunen. Eine Binderune ist eine Verbindung von mehreren Runen oder Buchstaben, die so aneinandergefügt werden, daß sie zusammen ein neues Bild ergeben.

Bei Fachwerkhäusern kann man oft in der Form der Balken solche Binderunen erkennen, z.B. den sogenannten ‚wilden Mann’. Er dient nicht dazu, die Wände aufrecht zu erhalten, wie die anderen Streben des Fachwerks, sondern er soll mit Hilfe der Runenmagie Unheil vom Haus fernhalten.

Bild
Der wilde Mann

Auch in der modernen Welt versuchen sich die Muggel noch mit Runenmagie, indem sie ihre völlig unmagischen Buchstaben einfach gerade zeichnen und ineinanderfügen, um sie damit zu Binderunen zu machen. Hier ein Beispiel:

Bild
DFB - Deutscher Fußballbund

Wir lernen später die Bedeutung dieser Runen zu entschlüsseln. Das Geheimhaltungsabkommen hindert uns daran, die Muggel darauf hinzuweisen, daß die in ihrem Logo verwendete Runenkombination soviel bedeutet wie: ‚Das Vieh wird mit Gewalt auf den Platz getrieben’. Glücklicherweise sind diese Binderunen völlig unmagisch, sonst sähe es schlecht aus für den beliebtesten Muggel-Sport.


Aufgaben:

1. Entwirf mit Hilfe von Binderunen ein Logo von deinem (Nick-)Namen. Du kannst alle Buchstaben oder auch nur die Anfangsbuchstaben hierfür verwenden. Da wir bislang noch nicht ansatzweise die Magie der Runen kennen, fertigt die Binderunen bitte aus unmagischen Buchstaben an. Wir werden in einer späteren Lektion, wenn wir mehr über Runen gelernt haben, zu Übungszwecken nachschauen, welches Unheil mit der Benutzung von unmagischen Runen hier verhindert werden konnte. (Anmerkung: Wenn du keine Möglichkeit hast, eine Grafik zu erstellen oder hochzuladen, kannst du auch versuchen, das Logo zu beschreiben. Wichtig ist, daß du erläuterst, welche Buchstaben du hierfür benutzt und wie sie miteinander verbunden sind)

2. Suche ein weiteres Beispiel für Binderunen aus der Zauberer- oder Muggelwelt. Stelle sie vor und erläutere, in welchem Zusammenhang sie benutzt werden. Versuche zu erraten, welche Magie mit den Binderunen erzeugt werden soll. Auch hier werden wir die genaue magische Bedeutung später erforschen.

3. „Linien wohnt mehr Magie inne als Rundungen“ ist eine zentrale These in der Runenkunde. Versuche zu erklären, warum dies so ist und bringe weitere Beispiele aus der Zaubererwelt hierfür.



Nochmal zur Erinnerung:
Die Bearbeitung dieser Aufgaben ist nicht Pflicht und wird euch keine Hauspunkte einbringen, auch ist es erst recht nicht nötig, sich mit jeder einzelnen Aufgabe zu befassen. Es sind deshalb immer mehrere Aufgaben, damit ihr die Möglichkeit habt, euch eine herauszusuchen, die euch vielleicht Spaß macht. Wer also eine oder mehrere der Fragen bearbeiten möchte, kann dies im Thread 'Studierzimmer' posten, wo über die verschiedenen Arbeiten auch diskutiert werden kann. Eine Zeitbeschränkung oder ein bestimmtes Abgabedatum gibt es hierzu nicht.

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2. Lektion

Beitragvon Antike Runen » Sa 04 Feb, 2006 13:11

Das erste Haus und Gebrauch als Schutzrunen

Laßt uns nun mit dem eigentlichen Studium der Alten Runen beginnen.
Während bei den Muggeln mehrere Runensysteme kursierten, die zwischen 16 und 32 Buchstaben haben, haben die Magier sich das Wissen um das einzig richtige Runensystem erhalten. Dieses besteht aus insgesamt 24 Zeichen, aufgeteilt in vier Häuser zu je sechs Zeichen. Der Name dieses Runensystems ist Huthpit (wobei das th englisch ausgesprochen wird), was den hintereinander gelesenen Anfangsbuchstaben der Zeichen des ersten Hauses entspricht: HAGALAZ, URUZ, THURISAZ, PERTH, ISA und TEIWAZ. Der Name ist also ähnlich entstanden wie auch der Name Alphabet, der ja von den griechischen Buchstaben Alpha und Beta herstammt.

Die Runen selber waren ursprünglich Bilder, die die Bedeutung der Rune darstellen, allerdings sind diese Bilder so einfach gestaltet, daß wir heute schon viel Phantasie brauchen, um das Zeichen dahinter zu erkennen. Der Eigenname jeder Rune bedeutet in der alten Sprache eben jenes Bild oder Symbol, für das die Rune steht. Die Namen der Runen variieren leicht, je nachdem ob sie von Zauberern in Island, Schweden, Irland oder anderen Ländern benutzt werden. Auch beginnt der Name (mit wenigen Ausnahmen) mit dem Laut, für den Die Rune steht, wenn man sie als Buchstabe benutzt, also Hagalaz für H, Uruz für U usw. (acrophones Prinzip).

Die einfachste magische Verwendung ist der Gebrauch als Schutzrune. Man zeichnet diejenige Rune, die die Eigenschaft darstellt, welche man am meisten benötigt oder sich sehr wünscht. Viele Berufsgruppen oder auch magische Wesen haben sich eine Rune als Schutzrune gewählt. Da es die einfachste magische Verwendung von Runen darstellt, dürfen wir uns auch hier nicht wundern, daß Muggel sich an dieser Form von Runenmagie versuchen. Beispiele hierfür:

Bild
„OMEGA symbolisiert Vollendung, aber auch Perfektion“ sagt die Firma, dies sich diese Schutzrune erwählt hat. Nun, dies ist ein netter Versuch. Allerdings ist Omega nicht magisch. Die Runen-Entsprechung hierzu werden wir in der nächsten Lektion lernen.

Bild
Dieses Zeichen, welches der Rune Perth entspricht, drückt zweifelsfrei die Hoffnung auf einen Gewinn im Glücksspiel aus.

Wir werden nun beginnen, uns mit der Grundbedeutung der einzelnen Runen zu beschäftigen, in dieser Lektion nur mit dem ersten Haus:

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Hagalaz heißt Hagel. Hagel bedeutet Zerstörung und Verderben, die Rune steht daher für unberechenbare Kräfte, für Verderben und für Krisen. Allerdings kann aus Zerstörung auch immer etwas neues beginnen, deshalb bedeutet Hagalaz auch eine schwere Prüfung, die man bestehen muß, um weiter zu kommen.
Deshalb ist Hagalaz die Schutzrune der Phönixe.

Merkspruch: Schlägt Hagalaz die Welt zu Brei, entsteht hieraus der Phönix neu.

Bild
Uruz steht für den Auerochsen, wir können in der Rune die zum Angriff gesenkten Hörner erkennen. Der Auerochse ist ein wildes und starkes Tier, weshalb die Rune für Kraft, für Wildheit und Instinkt steht, aber auch für Mut und Überlebenswille.
Sicher kennt ihr alle die so oft falsch erzählte Anekdote von Baruffio, der eine Zauberformel falsch aussprach und sich mit einem Ur auf der Brust konfrontiert sah. Allerdings sprach Baruffio nicht, wie oft behauptet, ein F statt eines S, sondern er benutzte vielmehr Uruz statt Ansuz und beschwor damit den Auerochsen herauf.

Merkspruch: Uruz tut Baruffio nicht gut, es steht für Wildheit, Kraft und für Mut.

Bild
In Thurisaz erkennt man einen Dorn an einem Rosenstiel oder auch die dornenbeschlagene Keule der Riesen. Folgerichtig steht Thurisaz daher in erster Linie für schmerzvolle Ereignisse, für Kampf und Macht, Herausforderung und Verteidigung.
Thurisaz ist die Schutzrune der Auroren.

Merkspruch: Thurisaz macht Riesen froh, und Auroren ebenso.

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Perth heißt Würfelbecher. Wir können den Becher erkennen, wenn wir die Rune um 90° drehen. Der Würfelbecher steht natürlich für Glück, Zufall und Schicksal, für eine unbekannte Zukunft. Da man ein Würfelspiel selten alleine spielt, steht Perth aber auch für Freundschaft und geselliges Beisammensein.
In der modernen Zauberer-Welt ist Perth ein Symbol für das Schicksal des armen Ludo Bagman, der ein freundlicher und geselliger Mann ist, sich aber auf Glücksspiele einließ und dadurch in ein unbekanntes Schicksal getrieben wurde.

Merkspruch: Perth steht für Freundschaft, Schicksal und das Spiel, doch Ludo hat hiervon zuviel.

Bild
Isa bedeutet Eis, wir können uns einen Eiszapfen in dem Bild vorstellen. Isa steht für Stillstand und Erstarrung, Eis kann aber auch konservieren, deshalb steht Isa auch für Bewahrung und Konzentration. Eis auf einem See kann auch als Brücke dienen, deshalb steht Isa auch für den Aufbruch in eine neue Welt.
Selbstverständlich ist Isa aber auch die genaue Abbildung eines Zauberstabs und mit der Darstellung einer einfachen, geraden Linie ein Symbol für die Runen selbst. Isa steht daher auch für die Unvergänglichkeit der Runen und die Macht der Magie.

Merkspruch: ?

Bild
Teiwaz stellt einen Speer dar, wird aber auch oft als Hammer interpretiert. Viele Magier vertreten die Auffassung, daß die Rune von dem sagenumwobenen Zauberer Thor geschaffen wurde, weshalb diese Rune oft auch Tyr genannt wird. Thor erlangte Berühmtheit in der Zaubererwelt, weil er den bösen Wolf Fenrir besiegte, im Kampf aber eine Hand opfern mußte.
Teiwaz steht daher für Siegeswillen und Heldentum, aber auch für Gerechtigkeit, Ehre und für Willensstärke. Es ist daher nicht zu verwundern, daß der große Godric Gryffindor sich diese Rune zur persönlichen Schutzrune gemacht hat.

Merkspruch: ?


Aufgaben:
1. Hagalaz ist die Schutzrune der Phönixe, Thurisaz ist die Schutzrune der Auroren. Unter den Runen, die wir hier kennengelernt haben, finden sich aber auch die Schutzrunen für Vampire, Riesen und Wahrsager. Welche könnten dies sein?

2. Kennst du nicht-magische Berufsgruppen oder Personen, die sich eine der ersten 6 Runen als Schutzrune wählen könnten?

3. Für die ersten vier Runen wurden jeweils Merksprüche genannt, bei den letzten beiden fehlen sie. Wie könnten Merksprüche für Isa und für Teiwaz lauten?

4. ‚Perth Roy Art’ ist ein Anagramm für ‘Harry Potter’. Roy bedeutet König, Art bedeutet Kunst (keine Runen, nur Übersetzungen), die Rune Perth haben wir kennengelernt. Kann uns dieses Anagramm deiner Meinung nach Aufschluß über Harry Potter geben?

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3. Lektion

Beitragvon Antike Runen » Di 14 Feb, 2006 00:24

Das zweite Haus und der Gebrauch als Fluch

Wir haben in der letzten Lektion die Funktion von Runen als Schutzrunen kennengelernt. Schutzrunen sprechen Wünsche aus und sind immer selbst gewählt. Umgekehrt jedoch kann man mit einer Rune aber auch einen Gegenstand brandmarken oder eine andere Person damit belegen, in diesem Fall dienen die Runen als Zauber oder als Fluch.
So kann man beispielsweise ein wildes Tier zähmen und zum Haustier machen, indem man ihm die Rune Fehu einbrennt oder einritzt. (Dieses Mittel sollte allerdings nur bei wenig magischen Kreaturen verwendet werden. Drachen beispielsweise verfügen über so starke eigene magische Kräfte, daß sie einen entsprechenden Versuch leicht in eine ungewollte Wirkung umkehren können, ganz zu schweigen davon, daß man einem Drachen selten nahe genug kommt, um wirkungsvoll eine solche Rune in die harte Haut einritzen zu können.)

Auch dies ist natürlich bei den Muggeln bekannt geworden. Die Muggeltradition, Gegenstände oder Personen durch einbrennen, einritzen oder aufmalen von Runen mit einem Fluch belegen zu wollen, ist lang, wenngleich meist wirkungslos. In früheren Zeiten wurden beispielsweise Runen, die Treue oder Eigentum bedeuten, Menschen eingebrannt, um sie zu versklaven, eine grausame und bedauernswerte Entwicklung, die bis heute unter den Muggeln sehr verbreitet ist.

Wir sehen hier z.B. den ungeschickten Versuch, der hier dargestellten Muggel-Frau mit einer Fluch-Rune Schmerzen zuzufügen:
Bild
Wenn man bedenkt, daß so eine Muggel-Zeichnung dadurch auf die Haut gezaubert wird, daß eine Nadel unzählige Male mit Farbe in die Haut gestochen wird, können wir davon ausgehen, daß der Fluch schon allein durch die Zeichnung der Rune in Erfüllung gegangen ist.

Genauso fehlgeleitet sind natürlich die Versuche, ein Gleiches mit Tieren zu tun. Hier sehen wir den zum Scheitern verurteilten Versuch, einem Büffel geistige Kreativität zu verleihen.
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Dieser Büffel brach übrigens wenige Tage nach der Einbrennung des Zeichens von seiner Koppel aus, indem er eines seiner Hörner an einem Stein zu einem Dietrich schliff und damit das Schloß des Gatters öffnete.

Allerdings gab es natürlich auch immer Muggel, die sich standhaft weigerten, an Magie und damit auch an die Zauberkunst der Runen zu glauben. Dennoch bedienten auch diese sich oft der Runen oder Binderunen, benutzten sie allerdings lediglich, um ihr persönliches Zeichen zu hinterlassen. Sie wurden bei Unterschriftsleistungen und zur Bestätigung von Rechtsgeschäften benutzt.

Wenden wir uns nun den Runen des zweiten Hauses zu:

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Fehu bedeutet Vieh. In der Darstellung der Rune kann man (wie immer mit ein wenig Phantasie) die aufragenden Hörner eines Ziegenbocks erkennen. Der Ziegenbock ist ein Zeichen von Wohlstand, deshalb steht Fehu für materiellen Besitz und für Geld, aber auch für Gier und für das Erhalten oder Weggeben von Geld und damit auch für den Handel.
Wie schon der berühmte Alchimist Nicolas Flamel in seiner Autobiographie schrieb, macht Geld allein nicht glücklich, kann aber ein großer Trost sein. Der Name Flamel beginnt nicht umsonst mit dem Laut F, Fehu war ein wichtiger Grundpfeiler seines Lebens.

Merkspruch: Bei Fehu denke an Flamel, und Reichtum macht dein Leben hell.

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Othila bedeutet Erbe, also zunächst das von den Vorvätern und –müttern ererbte Land und Vermögen. Von dem Namen abgeleitet ist das Wort Od, welches Juwel oder Geschmeide bedeutet, wir kennen es auch heute noch in dem Wort Kleinod. In dem Zeichen können wir uns einen Zaun vorstellen, der den Familiensitz umgibt. Othila steht aber auch für nicht-materielles Erbe, für Traditionen, die Familie, Heimat und Verwurzelung. Eine starke Verwurzelung verleiht Sicherheit und Durchsetzungsvermögen.
Othila ist die Schutzrune Salazar Slytherins.

Merkspruch: Durch Othila vererbter Wert sichert Heimat, Haus und Herd.

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Diese Rune ist abgeleitet von dem mythenumwobenen Zauberer Ing.
Von Ing ist aus der Alten Zeit folgende Legende überliefert: Ing hatte den ersten Schwellspruch für Gemüse erfunden, sodaß seine Kürbisse größer wurde als die aller Nachbarn. Jeden Tag sah man ihn mit einem Zauberstab im Garten, um seine Früchte ein kleines Stück anschwellen zu lassen. Die Nachbarn wunderten sich über seine Sorgfalt und fragten Ing: „Warum läßt du deinen Kürbis nicht an einem Tag wachsen? Es steht doch in deiner Macht.“ Ing jedoch antwortete: „Man muß die Früchte reifen lassen. Ein Kürbis, der nicht im Sommer gepflanzt wird, kann keine Sonnenfarbe entwickeln und ein Kürbis, der nicht im Herbst geerntet wird, erzeugt keine magischen Säfte.“
Die Rune steht also für Fruchtbarkeit und Produktivität, aber vor allem auch für Geduld, Konzentration und notwendigen Entwicklungsprozeß, da selbst mit dem Einsatz von Magie der natürliche Ablauf eines Jahres befolgt werden muß, um gute Ernte-Ergebnisse zu erzielen.

Merkspruch: Zeigst du Geduld dem Inguz gleich, wird deine Ernte immer reich.

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Sowelu bedeutet Sonne, wir können uns in dem Zeichen vielleicht einen Sonnenstrahl, sicher aber einen Blitz vorstellen. Die Sonne ist durch Wärme und gutes Wetter vor allem ein Zeichen für Lebenskraft und Aktivität. Die Sonne steht für alles, was gut und gerecht ist, und sie vertreibt die Dunkelheit, deshalb steht Sowelu auch für Erfolg und Ehre, für einen glücklichen Sieg nach einer großen Willensanstrengung.
Außerdem bringt die Sonne Licht, deshalb kann die Rune auch für Wahrheit stehen. Sowelu bringt Licht in Täuschung und Selbsttäuschung.

Merkspruch:

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Eihwaz bedeutet Eibe. Natürlich wißt ihr alle, daß die Eibe ein sehr magischer Baum ist. Einer der mächtigsten Zauberstäbe der heutigen Zeit, der Stab von jenem, der nicht genannt werden darf, ist aus Eibenholz gefertigt. Auch wurden Runen zu magischen Zwecken früher zumeist in Eiben geschnitzt. Eibenholz ist hart, aber flexibel, die Nadeln und die Samen der Eibe enthalten ein wirksames Gift, und erwärmtes Eibenholz strömt Dämpfe aus, die Halluzinationen hervorrufen können.
Deshalb steht Eihwaz in erster Linie für die Magie und die Verteidigung gegen ungewollte Zauber, für Geister und Alpträume. Da jeder Zweck von Magie aber Veränderung ist, steht Eihwaz auch für Flexibilität, Konfrontation und einen Wendepunkt im Leben.

Merkspruch:

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Nauthiz bedeutet Not, oder auch Zwang des Schicksals. Das Zeichen stellt ursprünglich einen Feuerbogen dar, mit dessen Hilfe man durch Reibung ein Feuer auf trockenem Zunder herstellen kann, allerdings hat es bei den Muggeln heutzutage eine andere Form bekommen:
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Nauthiz steht also für Druck und Reibung, für Armut und Bedürfnisse, aber auch für alles, was zur Abwendung der Notlage nötig ist. Deshalb steht Nauthiz auch für Verantwortung, für Tat- und Willenskraft. Wenn die Not beizeiten erkannt wird, kann sie abgewendet werden.

Merkspruch:




Aufgaben:
1. Die wohl berühmteste Rune der modernen Zaubererwelt ist die Sowelu-förmige Narbe auf der Stirn von Harry Potter. Welche Bedeutung hat diese Rune für Harry bzw. seine Narbe?
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2. Im Hausaufgabenthread findet sich eine Muggel-Binderune, eingestellt von Grünauge, die auf einem Warnzeichen zur Brandgefahr steht und eine Kombination aus Sowelu und Teiwaz ist. Sind diese Runen eine gute Wahl? Erläutere deine Meinung.

3. Kennst du weitere Beispiele für die Verwendung von Fluchrunen in der Muggel- oder Zaubererwelt?

4. In diesem Haus fehlen gleich drei Merksprüche, für Sowelu, Eihwaz und Nauthiz. Hast du Vorschläge?

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