Moderator: Weltenrichter

1. Weltenkampf - 2. Aufgabe bis 10.02.10: Crossover-Geschichte

Dani California

1. Weltenkampf - 2. Aufgabe bis 10.02.10: Crossover-Geschichte

Beitragvon Dani California » Do 18 Feb, 2010 12:30

Hallohallo!

Wir bedanken uns bei den Schreiberlingen für die fantasievollen Verausgabungen und wünschen denjenigen, die noch nicht in den Genuss der Crossover-Geschichten gekommen sind, viel Spaß beim Lesen!

Und hier kommt die Tabelle unserer Bewertungen. Da wir ja nun nur noch zu dritt sind, haben wir unser Zwischenergebnis mit 1 1/3 mal genommen, wie gehabt.

2. HAL i c h tZwielichtDunkel
Dani California13914,5
Leanne12,511,513,5
Victor Krum12,511,514
Zwischenergebnis383242
G e s a m t50,542,556

Somit sieht es in der Gesamtwertung nun so aus:
1. WeltenkampfL i c h tZwielichtDunkel
Quidditch181012
Halloween '09179,530
1. HA: Weltenauswahl5242,543,5
2. HA: Kurzgeschichte50,542,556
G e s a m t137,5104,5141,5


Und weiter unten kommen auch schon die einzelnen Geschichten der drei Welten!
:D

Dani California

Beitragvon Dani California » Do 18 Feb, 2010 12:31

LICHT

Während Harry, Ron und Hermine sich in der Dämmerung am Wasser etwas abgekühlt hatten und sich ihre Panik, die durch die außergewöhnliche Flucht von Minute zu Minute stärker wurde, etwas beruhigt hatte, drehten sie sich um. Der Drache, der ihnen für die Rettung aus ihrem kleinen Abenteuer in Gringotts seinen Rücken geliehen hatte, war unruhig. Trotz seiner neu gewonnen Freiheit, derer er sich ohne Zweifel mittlerweile bewusst war, fühlte er sich hier nicht wohl. Nervös schwenkte er seinen Kopf hin und her, blähte seine Nüstern auf, um den Geruch von dem zu erfassen, wovor seine Blindheit ihn nicht warnen konnte.
Die drei Freunde tauschten nervöse Blicke aus. Während Ron und Hermine instinktiv einen Schritt zurücktraten, um ihren Sicherheitsabstand zu vergrößern, mussten sie entsetzt feststellen, dass Harry genau das Gegenteil tat. Beschwichtigend hob er die Hände bevor ihm einfiel, dass das riesige Tier ihn ja gar nicht sehen konnte.
„Bist du verrückt, Mann?“ quietsche Ron hinter ihm, doch er achtete nicht darauf. Seine Gedanken schwirrten einzig um den Drachen und einer Möglichkeit, ihm die Unruhe zu nehmen. Er dachte an das Trimagische Turnier zurück und daran, wie die Teilnehmer ihre Drachen unter Kontrolle bekommen hatten, doch keiner dieser Tricks konnte ihm in dieser Situation weiterhelfen.
Ein seltsames Rauschen drang ihm in die Ohren und störte seine Überlegungen. Angestrengt versuchte er sich zu konzentrieren und herauszufinden, wo die Quelle für dieses unangenehme Geräusch lag und richtete seinen Blick direkt auf die Bäume hinter dem Drachen. „Hört ihr das?“ fragte er seine Freunde und zückte seinen Zauberstab. Jeder Muskel in seinem Körper spannte sich an, bereit für das, was da kommen mochte.
„Ich höre gar ni...“ setzte Hermine an, ehe sie der Anblick verstummen lies. Ein großer, dunkler Teppich erschien zwischen den Bäumen und raste mit immenser Geschwindigkeit auf sie zu.
Bei dem ohrenbetäubenden Brüllen, das der Drache bei der immer näher kommenden Gefahr ausstieß, die er zwar nicht sah, jedoch hörte und roch, gingen die Stimmen von Ron und Hermine beinahe gänzlich unter. Harry hörte nur ganz leise, wie sie „Imobilius“, „Stupor“ und „Aquamenti“ riefen, um von der braunen Masse nicht verschluckt zu werden.
„Das sind Motten“ stieß Harry hervor und bemerkte entsetzt, dass dem Schwarm keiner der Zauber etwas anhaben konnte.
Harry versuchte, einen kühlen Kopf zu bewahren, eine logische Erklärung und damit auch eine Lösung für ihr Problem zu finden. Das konnte nur ein Zauber der Todesser oder sogar von Voldemort persönlich sein, denn ihn, da hatte Harry nicht den geringsten Zweifel, hatten seine Anhänger sofort gerufen, als der Alarm in der Zaubererbank ausgebrochen war. „Verdammt! Was ist das hier?“, schrie Ron. Harry konnte ihn nur gedämpft hören, da die Stimme im monotonen Gesumme der Flügel unterging.
„Auf den Drachen! Los!“, rief er seinen Freunden zu. „Wir müssen hier weg.“
Harry sah, wie Ron und Hermine versuchten, sich einen Weg durch den Mottenteppich zu bahnen, doch es gelang ihnen nicht. Er lief zu ihnen hinüber und packte die erste Hand, die er zwischen all den Motten ertasten konnte. „Fast euch an den Händen!“ keuchte er zwischen seinen Zaubern, die er unermüdlich weiter abfeuerte. Er wusste längst, dass sie zwecklos waren und die Motten nicht vertreiben würden, aber zumindest konnte er versuchen, sie damit ein wenig auf Distanz zu halten. Doch sein Plan schien nicht aufzugehen. Wie durch eine magische Hand geleitet zog sich der Teppich um sie herum immer weiter zu. Harry konnte spüren, wie die Bewegungen der Flügel immer kräftigeren Wind in sein Gesicht bliesen und sein kurzes Haar wehen ließen, als stünde er gerade während eines großen Unwetters auf einer Klippe.
Mit einem Mal wurde Harry von dem Gefühl überwältigt, auseinandergezogen zu werden und abzuheben. Instinktiv drückte er die Hand, die immer noch in seiner lag, fester zusammen. Übelkeit machte sich breit. Er wollte schreien, doch sowohl seine Lungen, als auch seine Stimmbänder versagten ihm den Dienst. Immer schneller schwirrten die Motten an ihm vorbei, flatterten mit ihren Flügeln auf seiner Haut und nahmen sein Gehör mit einem lauten Rauschen für sich ein. Harry verlor völlig die Orientierung. Er wusste, dass ihnen etwas Schlimmes bevorstand und er konnte nur hoffen, dass sie eine Chance hatten, da wieder herauszukommen.
So schnell, wie sich der Mottenteppich um sie geschlossen hatte, löste er sich auch wieder auf. Frische Luft durchströmte Harrys Lungen und mit einem Keuchen sank er zu Boden. Er konzentrierte sich, um das Zittern seiner Gliedmaßen wieder unter Kontrolle zu bringen und wandte seinen Blick zur Seite, um nach Ron und Hermine zu sehen. Sein Freund stand mit offenem Mund neben ihm. Seine Augen waren weit aufgerissen und der Zauberstab in seiner Hand fiel zu Boden. „Wo.. sind wir?“ presste er heraus.
Erst jetzt rappelte Harry sich gänzlich auf und sah sich um. Sein Blick fiel auf eine nur wenig belebte Straße und auf alte Häuser, die die Fahrspur rahmten. Der nostalgische Anblick, der sich ihnen bot, wurde nur durch die Seitengassen gestört, die still darauf warteten, jemanden in ihrer Dunkelheit zu verschlingen.
Harrys Augen taten es Ron nach und weiteten sich. In der Absicht, irgendetwas zu sagen, öffnete er seinen Mund, doch kein Wort kam ihm über die Lippen. Wortlos und geräuschvoll ließ er seine Kiefer aufeinanderschlagen.
„Ich weiß es nicht. Die Stadt kommt mir unbekannt vor... und alt“, sagte Hermine und begann kurz darauf, ihren Kopf zu schütteln. „Das ist völlig unlogisch. Wir sind weder appariert, noch haben wir einen Portschlüssel berührt und mir ist kein weiterer Zauber bekannt, der uns, ohne es zu merken, an einen anderen Ort befördern kann“, schloss sie und blickte wie gebannt auf ihren Zauberstab.
„Wir haben die Motten berührt“, versuchte es Ron nach einer kurzen Überlegung.
„Sei nicht albern, Ron. Tiere können keine Portschlüssel sein!“
„Hermine hat Recht, Ron. Ich habe noch nie gehört, dass man ein Tier dazu benutzen könnte“, stellte sich Harry hinter seine Freundin. „Aber lasst uns erstmal hier verschwinden. Ich habe ein ungutes Gefühl bei der Sache und hier auf der Straße stehen wir wie auf dem Präsentierteller“.
Angespannt überquerten sie die Straße und hielten auf die nächste Seitengasse zu, als daraus ein kleines Wiesel kam, ihren Weg kreuzte und aufgeregt um sie herum sprang.
„Mach dich weg! Na los!“ ,schnauzte Ron das Wiesel an. Dieses aber schien von ihm völlig unbeeindruckt und setzte, ohne zu zögern, seinen Tanz um sie fort, bis er schließlich den Kopf zurück in Richtung Gasse drehte und wie von der Tarantel gestochen wegrannte.
„Na geht doch!“ Sichtlich zufrieden drehte Ron den Kopf wieder zu den anderen und erschrak augenblicklich. Vor ihm standen fünf Männer, die sie erst skeptisch musterten und schließlich bedrohend ansahen.
„Schnappt sie euch!“, schrie der vorderste der Männer. Harry und Hermine machten auf dem Absatz kehrt und rannten die Straße hinunter. Ron, der immer noch wie eine Statue dastand, hatte den Fluchtmoment verpasst. Nervös zitterten seine Finger, bevor er seinen Mut zusammen nahm, den Zauberstab zückte und „Stupor“ schrie. Doch nichts geschah! Die Männer blinzelten belustigt, bevor sie ihn überrumpelten und fesselten. Mit all seiner Kraft versuchte Ron, sich gegen die geballte Kraft der Fremden zu wehren, doch seine Mühen waren vergebens.
Um zu schauen, ob die Männer ihnen folgten, drehte Harry sich um und blieb geschockt stehen. „Roooooon!“ schrie er, als er mit ansehen musste, wie sein Freund in den Armen der Fremden davongetragen wurde. Hermine, die bei ihrer Flucht nebenher gelaufen war, und nicht bemerkt hatte, dass er stehengeblieben war, hielt bei dem Schrei inne und schaute sich um. Schnell drangen die Bilder des Unheils auch in ihre Augen und als sie schon ansetzte, um Ron zur Hilfe zu eilen, packte Harry sie an der Hand und zog sie im Laufschritt weiter von den Männern fort.
Sie durchquerten mehrere Seitengassen, drangen immer tiefer in die Dunkelheit ein, bevor sie schließlich stehe blieben und verschnauften.
„Ron...“ keuchte Hermine außer Atem.
„Um Ron kümmern wir uns später. Zuerst müssen wir wissen, was hier los ist. Unsere Zauberstäbe scheinen nicht zu funktionieren und ohne sie können wir Ron nicht helfen“, grummelte Harry.
„Aber was ist, wenn sie etwas Schlimmes mit ihm vorhaben? Wir können uns nicht einfach seelenruhig auf die Suche nach der Antwort machen, wo wir hier sind und wie wir hierher kamen, während Ron von wildfremden Männern verschleppt wurde“, quiekte Hermine verzweifelt, den Tränen nahe.
Harry konnte es ihr nicht verübeln. Er hatte Ron genauso hinter sich geglaubt wie Hermine und war deshalb so schnell gerannt, wie er nur konnte. Vorwürfe begannen, sich ihren Weg in Harrys Kopf zu bahnen. Anstatt sich zu vergewissern, dass sie sich alle auf dem Weg in die Sicherheit befanden, nahm er schlicht und ergreifend an, dass seine Freunde ihm folgten.
„Diese Wildfremden nennen sich Dichter“, unterbrach eine Stimme seine Gedanken. Ein Junge, etwa in ihrem Alter, stand an einer Hauswand, die Arme vor der Brust verschränkt und sein Gesicht leicht in der Dunkelheit begraben. „Ihr seid zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Ich bin übrigens Tigwid!“
„Dichter?“, fragte Hermine. „Warum sollten Dichter jemanden entführen?“
Tigwid stieß sich von der Mauer ab. „Kommt mit, hier ist es nicht sicher“, ignorierte er Hermines Frage und ging ihnen voraus. Mit gesenktem Kopf führte er sie immer tiefer in das Labyrinth von dunklen, engen und unbekannten Gassen, bis er vor einem Gullideckel innehielt. Mit schnellen Blicken zu jeder Seite vergewisserte sich Tigwid, dass niemand sie beobachtete, öffnete den Schlund, der sie unter das rege Treiben der Straßen bringen würde, und sprang hinunter. Harry und Hermine tauschten einen Blick, dessen kurzer Moment ihr ganzes Unbehagen ausdrückte.
„Wartet ihr da oben auf schönes Wetter?“ hörten sie Tigwids Stimme von unten zu ihnen hinauf steigen.
Harry trat an den Rand der Straßenöffnung. „Woher wissen wir, dass du nicht auch zu diesen Dichtern gehörst und uns in eine Falle locken willst?“
Ein leises Lachen drang an die Ohren der beiden Freunde. „Ihr wisst es nicht. Aber ihr werdet auch niemals herausfinden, ob ich euch nicht vielleicht helfen kann, wenn ihr da herum steht wie in Stein gemeißelt.“ Stille machte sich breit, in der Tigwid abwartete und Harry und Hermine stumm versuchten das Für und Wider abzuwiegen. „Wie dem auch sei“ durchbrach der unbekannte Junge das Schweigen schließlich „ich werde weiter gehen. Schließt bitte den Deckel, wenn ihr euch entschieden habt!“. Kaum war der Satz beendet, hörten die Freunde auch schon Schritte auf feuchtem Boden.
„Entweder es ist eine Falle und er bringt uns direkt zu Ron, oder aber er kann uns Dinge sagen, die für uns nützlich sind...“ setzte Harry an, drehte sich zu Hermine und zuckte mit den Schulter. Eine stumme Übereinkunft schienen die beiden miteinander geschlossen zu haben, denn Hermine trat an die Gulliöffnung heran, setzte sich an den Rand und ließ sich hinabgleiten. Harry folgte ihr mit einem federleichten Sprung.
Einen Moment blieben sie ganz ruhig stehen und spitzten ihre Ohren, um Tigwids Schritte ausfindig zu machen. Ganz leise konnten sie das Platschen über den nassen Boden noch hören und folgten ihm vorsichtig ins Ungewisse. Mehrere Abzweigungen kreuzten ihren Weg und es wurde immer schwerer, Tigwids Spur zu verfolgen. Nach einer gefühlten Stunde unter den Straßen verstummten die Schritte, deren Geräusch sie gefolgt waren. Harry und Hermine konnten von Glück sagen, dass sie die Abzweigungen scheinbar hinter sich gelassen hatten und so schritten sie voran, sich dessen bewusst, dass der Gang sich immer weiter zu verengen schien.
5 Minuten später trat Tigwid wieder in ihr Blickfeld. Er saß in einem abgewetztem Sessel, der zusammen mit einem Sofa, einer Matratze und mehreren Holzkisten einen Platz an der Wand gefunden hatte, sein Gesicht erhellt von dem flackerndem Licht einer einzelnen Kerze.
Harry schaute sich um. Das Labyrinth der Kanalisation hatte sie zu einem unterirdischem Raum geführt. Der Boden war nass, was an dem Wasser lag, das von der Decke tropfte und der muffige Geruch ließ darauf schließen, dass es hier unten an frischer Luft mangelte.
„Wohnst du hier?“ fragte er Tigwid.
Dieser hob den Kopf und grinste. Kleine Grübchen verliehen seinem Gesicht einen kindlichen Hauch, während er das Buch weglegte, das er in der Hand gehalten und betrachtet hatte. „Nein. Hier wohnt ein Freund von mir.“
Harry schaute ihn einen Augenblick an, bevor er zu dem Sofa ging und sich setzte. Hermine zögerte einen Moment, bevor sie es ihm gleich machte. „Also..?“ fragte sie mit hochgezogenen Augenbrauen und als sie sah, wie Tigwid sie verständnislos anschaute fügte sie hinzu: „Wieso sollten Dichter unseren Freund entführen?“
Tigwid seufzte. „Weil die Dichter neue Hauptcharaktere für ihre Bücher suchen und Opfer, deren Fähigkeiten für sie nützlich sein könnten.“
„Opfer? Was für Opfer?“ stieß Hermine hervor und sprang stürmisch vom Sofa auf. „Harry, wir müssen...“
„Beruhige dich erst mal Hermine! Ich habe auch Angst um Ron, aber eine blinde Rettungsaktion bringt uns auch nichts“, versuchte er seine Freundin zu beschwichtigen, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf Tigwid richtete. „Was meintest du mit den Opfern? Was machen die Dichter? Und wieso verdammt noch mal funktionieren unsere Zauberstäbe nicht?“ Eben noch hatte er Hermine versucht zu beruhigen und nun musste er selbst feststellen, dass seine Stimme bei seiner letzten Frage einen erzürnten Unterton angenommen hatte. Hätten sie ihren Dienst nicht quittiert, wäre Ron schließlich noch bei ihnen und nicht in der Gewalt von Wildfremden, die nichts Gutes im Schilde zu führen schienen. War es somit ein Wunder, dass er sich aufregte? Eigentlich nicht und doch tat es ihm leid, den Jungen angefahren zu haben.
Tigwid schien sein kleiner Ausbruch nicht aufgefallen zu sein, oder es störte ihn nicht, wenn man in so einem Ton mit ihm sprach. „Wenn du eure etwas zu lang geratenen Streichhölzer meinst, keine Ahnung, was mit ihnen nicht stimmt. Ich habe so etwas noch nie gesehen und kann euch dabei auch nicht helfen, tut mir leid“, begann er und schaute halb belustigt auf den Zauberstab in Harrys Hand. „Was deine Frage betrifft, was die denn Dichter machen, nun, sie schreiben Bücher und sie stehlen Fähigkeiten.“
„So weit waren wir schon“ stieß Hermine ungeduldig hervor und wedelte mit der Hand, um Tigwid dazu zu bewegen, endlich auf den Punkt zu kommen.
Tigwid zog eine Augenbraue hoch. „Sehe ich aus wie ein Windhund?“ fragte er Hermine, die sich scheinbar über seine menschliche Geschwindigkeit zu beschweren schien. „Wie ich eben sagte, die Dichter schreiben Bücher und stehlen Fähigkeiten. Ich muss dazu sagen, dass es sich bei ihren Werken um keine normalen Bücher handelt. Der Hauptcharakter scheint zu leben, oder, besser gesagt, der Leser fühlt sich, als sei er der Hauptcharakter. Das liegt daran, dass sie ihre Bücher mit dem Blut ihrer Opfers schreiben, in deren Köpfe eindringen und Teile der Person heraus schreiben. Das Opfer verliert damit einen Teil seines Lebens, nämlich die Gedanken an das, was sie in das Blutbuch schreiben. Nur noch Leere wird dann anstelle der Erinnerung sein“ Tigdwid schaute in 2 verwirrte und ungläubige Gesichter.
„Harry… Wir müssen… Wir müssen Ron finden, bevor wir Teile von ihm nur noch in einem Buch zu lesen bekommen!"

Dani California

Beitragvon Dani California » Do 18 Feb, 2010 12:32

ZWIELICHT

(Harry Potter - Bis(s) zum Zwielicht)


Der erste September zog sich kalt und regnerisch über London. Die Menschen hatten es eilig ihre Besorgungen zu erledigen, um nicht unnötig in die, allzu ungünstigen, Wetterbedingungen zu geraten.
Der Bahnhof in Kings Cross war von so vielen Menschen gefüllt, dass niemand die mysteriösen Ungereimtheiten bemerkte, die sich nur kurz vor ihren Augen abspielten.
So verschwanden in regelmäßigen Abständen ein paar merkwürdig gekleidete Leute.
Sie schienen einfach zwischen den Gleisen neun und zehn zu pendeln, doch an einem bestimmten Punkt tauchten sie einfach nicht mehr auf und blieben, wie vom Erdboden verschluckt, verschwunden.
Eine kleine Familie zog dann und wann ein paar neugierige Blicke auf sich. Das kleine Mädchen hüpfte aufgeregt vor ihren Eltern auf und ab, während dabei ihre bronzefarbenen, gelockten Haare mit ihr im Takt sprangen. Ihr Vater schob mit der einen Hand einen riesigen Wagen, auf dem ein kindsgroßer Koffer lag, mit der anderen, hatte er seine Frau fest bei der Hand genommen.
Beide lächelten ihrer Tochter hinterher, als sie sich geschickt einen Weg durch die vielen Menschen bahnte. Die Familie war von solch außergewöhnlicher Schönheit, dass kaum einer die Augen von ihnen lassen konnte. Doch niemand bekam mit, dass die drei sich auffallend elegant gegen eine Wand lehnten und plötzlich verschwanden.
Hogwarts- die Schule für Zauberei und Hexerei, sollte dieses Jahr auch Vampire beherbergen.

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„Lily, kannst du mir mal bitte den Wackelpudding geben?“, fragte Renesmée über das laute Getümmel, welches beim Mittagessen herrschte.
Alle Schüler hatten sich in der Großen Halle eingefunden, um zu speisen. Viele unterhielten sich über das regnerische Wetter und fragten sich, wann sie wohl endlich wieder einen Sonnenstrahl erblicken würden. Seit Wochen herrschte nichts weiter, als Dunkelheit und Nässe am Himmel.
Der größte Teil redete jedoch über das bevorstehende Wochenende, das die Schüler ab der dritten Klasse, in Hogsmeade verbringen würden.
„Worauf freust du dich am Meisten, Nessi?!“, fragte Lily gerade, als sich ihre beiden Brüder zu ihnen gesellten. „Na Schwesterherz, schon aufgeregt?“, fragte Albus und nickte Renesmée zur Begrüßung freundlich zu. Lily jedoch überging die Frage ihres Bruders und schaute das blasse Mädchen, mit den bronzenen Haaren, welches ihr gegenüber saß, aufmerksam an.
„Ich weiß nicht, eigentlich freue ich mich auf alles!“, erwiderte diese und steckte sich einen Löffel mit grünem Wackelpudding in den Mund.
„Kommt aber nicht zu nah an die heulende Hütte!“, warf James in einem gespielt mysteriösem Ton ein und erlangte sofort die Aufmerksamkeit von allen, die ihn in seinem näheren Umkreis gehört hatten.
„Was ist die heulende Hütte?“-„Man sagt, dass es dort spukt!“-„Davon hab ich gehört!“-„Dann lasst uns bloß nicht in die Nähe gehen!“, sagten viele aufgeregte Mädchenstimmen durcheinander. Während James nur eingenommen grinste, verdrehte Lily die Augen und sagte:
„In Hogsmeade gibt es überhaupt nichts Gefährliches!“

*

Wieder und wieder sah sie das Gesicht des kleinen Mädchens vor sich. Wieder und wieder ärgerte sie sich, dass sie ihren Eltern so ähnelte. Diese braunen menschlichen Augen, von ihrer einst sterblichen Mutter.
Das süße, kleine Halb-Vampir Mädchen Renesmée, war ihren Eltern wahrlich wie aus dem Gesicht geschnitten.
Wieder keimte Wut, Hass und Rachlust in ihr auf und sie fühlte sich ein weiteres Mal in ihrem Plan bestätigt.
Jahrelang hatte sie sich auf diesen Moment vorbereitet, hatte Menschen zu Ihresgleichen gemacht und sie trainiert, hatte sie geleert, ihr zu folgen, hatte ihnen beigebracht zu kämpfen.
Und nun, da sie alle diszipliniert genug waren, konnte sie endlich Rache üben… konnte Edward und Isabella Cullen das wichtigste nehmen, was sie besaßen, so, wie sie es einst auch bei ihr getan hatten.
Ja, Victoria war ihre Schwester gewesen.
Mit diesem wohltuenden Gedanken ging sie weiter durch den Wald. Die Bäume rauschten an ihr vorbei und die Tiere in ihrem Umkreis verstummten, zogen sich zurück, so schnell sie es vermochten.
Nur eines nicht.
Sie hörte es in der Ferne atmen… Das schwere, feste Atmen und der langsame, aber starke Herzschlag, wiesen ihr den Weg.
Dann betrat sie die Lichtung, kein Vogel zwitscherte, kein Wind wehte, nur das leise Keuchen des riesigen Drachens war zu hören.
Langsam hob und senkte sich sein durchscheinender Brustkorb, während ein fast weißes Licht von ihm auszugehen schien.
„Sei gegrüßt, mein Großer!“, sagte Valerie und streckte ihre Hand nach dem blau-schimmernden Panzer aus. An ihre Seite traten zwei Gestalten. Sie sagten nichts, ihre rot schimmernden Augen waren wie besessen auf dem blau-weiß strahlenden Drachen gerichtet.
„Wir haben einen weiten Weg vor uns…“, sagte Valerie an den Vampir neben sich gewandt, der ein braunes Gewand trug. Wie auf Befehl streckte dieser seine Arme weit in den Himmel.
Zwischen den Bäumen tauchten jäh weitere Gestalten auf, die leicht zu funkelten schienen, obwohl es schon seit geraumer Zeit kaum ein Sonnenstrahl mehr auf die Erde geschafft hatte.
Sie betraten die kleine Lichtung und hatten ihre roten Augen allesamt auf Valerie gerichtet. Im Hintergrund erkannte man die Umrisse eines weit entfernten Schlosses, dass auf einer hohen Klippe errichtet war. Dies war ihr Ziel, als sie sich allesamt auf den Drachenrücken schwangen.

*

Edward Cullen starrte seine Schwester, mit weit aufgerissenen Augen, an.
Er sah, was sie sah… sah die Frau, mit blasser Haut und langem, blond-gelocktem Haar… und sah das Gesicht seiner geliebten Tochter, wie es immer und immer wieder aufflackerte und von wilden Kreaturen umgeben, weinte.
Aufgebracht wechselten die Beiden einen Blick und sahen ihre Familienmitglieder besorgt an.
„Wir müssen sofort zu Renesmée!“, sagte Edward und stellte sich an die Seite seiner Frau. „Was ist passiert?“, fragte diese und ihre goldenen Augen gruben sich regelrecht in die ihres Mannes.
Sie waren erfüllt von solch großer Sorge, dass sich Edward abwandte und nun die anderen Mitglieder seiner Familie ansprach.
„Alice sah eine Frau… sah, wie sie Nessi verfolgte!“.
Bella krallte sich am Arm ihres Mannes fest, unfähig etwas zu sagen. Für alle Anwesenden war klar, dass es sich nur um einen Vampir handeln konnte, denn sonst hätte Alice keine ihrer Visionen gehabt, da diese in letzter Zeit nur auftraten, wenn jemand in ihrer Familie in Gefahr war.
„Wir müssen sofort aufbrechen!“, sagte Carlisle.
Für alle stand eines fest:
Sie würden niemals zulassen, dass jemand der Jüngsten von ihnen, irgendetwas antat.
Auch nur der Versuch, würde für denjenigen tödlich sein

*

Am Morgen des Hogsmeadeausfluges:
„Seht mal, was im Tagespropheten steht!“, sagte Lily plötzlich und lies besagte Zeitung sinken, um sie auf dem Tisch auszubreiten, damit sie alle sehen konnten.
Auf dem abgebildeten Bild war kaum etwas zu erkennen, wenn man nicht genau hinsah. Der wolkenbehangene Himmel war undurchsichtig und von einem drüben grau, doch in Mitten dessen, war ein kleiner schwarzer Fleck zu erkennen.
Die Schrift über diesem ließ verlauten:
‚Riesiges Ungetüm tyrannisiert Zaubererwelt!‘.
Die Anwesenden Schüler blickten schnell darüber, bis sie daraufhin wild anfingen zu diskutieren, was für ein Tier es wohl auf die magische Welt abgesehen haben könnte.
„Hier steht, dass dieses ‚Etwas‘ über unvorbereitete Dörfer geflogen ist und sie einfach so zerstört hat, ganz ohne Grund… und das ständig Menschen daraus verschwinden und tot in naheliegenden Wäldern wieder aufgefunden werden.“, sagte Lily und blickte besorgt in die Runde.
„Keine Angst Schwesterherz, die werden dieses Monster schon finden!“, sagte Albus und versuchte ihr ein bisschen Mut zu machen.
„Genau, was soll uns schon passieren?“, sagte Renesmée und lachte.

Die ersten Stunden in Hogsmeade verliefen ruhig und ausgelassen. Ab und zu rieselten ein paar Regentropfen zu ihnen hinunter, doch die Schüler Hogwarts‘ waren nicht um ihre Laune zu bringen. Fröhlich pendelten sie zwischen den verschiedenen Läden, gönnten sich Pausen in den ‚Drei Besen‘ und schlürften hier und da ein bisschen Butterbier.
„Es ist so schön hier!“, rief Renesmée gegen den Wind an, als sie gerade den ‚Honigtopf‘ verlassen hatten. Lily und sie waren mit so vielen Tüten voller Süßigkeiten bepackt, dass sie kaum gegen das Wetter ankamen und sich schützend die Taschen vor die Gesichter hielten.
Doch kaum, dass sie ein paar Meter gelaufen waren, stießen sie gegen eine Gruppe von Mitschülern, die aufgeregt gen Himmel zeigten.
Langsam legte sich der Wind und die kleine Menge aus Kindern sah nun deutlich einen großen, schwarzen Fleck am Himmel… ein Fleck der immer näher auf sie zu kam.
Kurz nachdem Lily und Nessi angekommen waren, gesellten sich auch die Lehrer, die mitgekommen waren zu den Schülern.
Der Fleck wurde immer größer, nahm langsam Form an und man konnte deutlich die großen, schweren Flügel erkennen, die das Wesen näher brachten.
„Geht sofort in die Läden, Kinder, keine Ausnahmen!“, da sich nun jeder auf der Straße befand, weil jeder wissen wollte, was geschehen war, dauerte es um einiges länger, alle in Sicherheit zu bringen.
Niemand konnte ahnen, dass ein solch großes Ungeheuer so schnell sein Ziel erreicht hatte.

*

Der Wind durchwehte ihre Haare und stach ihr in die Augen, trotzdem hielt sie sie festentschlossen weit offen. „Flieg schneller!“, hauchte sie ihrem Drachen ins Ohr und bemerkte mit Genugtuung, dass dieser seine Flügel spannte und immer kräftiger mit diesen schlug.
„Jetzt!“, schrie sie zu ihrem Gefolge gewandt und beobachtete jeden Einzelnen, wie er sich elegant von dem Drachen schwang und graziös auf den Boden kam, bereit das Ablenkungsmanöver zu starten.
Valerie jedoch, trieb das große Tier noch schneller an, hatte sie die kleine Cullen-Tochter doch schon längst gesichtet. Während ihre Mitschüler noch immer drängelten und quetschten und versuchten in eines der Häuschen zu kommen, war ihr bronzefarbener Schopf ganz am Ende einer Schlange, entspannt und ruhig stehen geblieben.
Dies würde sie ausnutzen, denn niemand schien nun auch nur einen Blick in den Himmel zu werfen. Und sie hatte Recht. Niemand bemerkte, wie sich der große Drache aus dem Himmel streckte und die kleine Renesmée völlig geräuschlos in seine Krallen schloss, wieder an Höhe gewann und zur Lichtung zurückkehrte, auf der ihr Gefolge aus Kampf-Vampiren bereits eine Verteidigungslinie gezogen hatten. Gespannt blickten sie aus roten Augen auf den Drachen, als er sich mit einem letzten Flügelschlag niederlies.

*

„Wo ist Nessi?“, fragte Lily nervös, als sich alle einen Platz zum verweilen gesucht hatten.
„Sie wird bestimmt in einem anderen Haus sein!“, sagte Professor Goonders, die Lehrerin für Muggelkunde.
„Nein das ist sie nicht!“, ertönte plötzlich eine schöne, aber sehr besorgt-klingende Stimme, die von der Tür aus zu ihnen herüber schallte. Alle drehten sich zu den eingetretenen Personen um.
„Mr. Und Mrs. Cullen… was-?“, begann Professor Goonders verwirrt, doch sie verstummte sofort, als sie den Blick sah, den ihr Mr. Cullen zuwarf.
„Wo ist der Drache?“, fragte Bella und sah jeden einzelnen in dem Raum eindringlich an.
Als alle jedoch mit dem Kopf schüttelten und murmelten, dass sie nicht wussten, an welchem Ort sich dieses riesige Tier aufhalten würde, stürmten die Beiden, ohne ein weiteres Wort hinaus.
„Alice hat eine Lichtung gesehen, in nördlicher Richtung, doch unser Ziel wird von weiteren Vampiren geschützt und wir wissen nicht, was die mit Renesmée tun wollen!“, fasste Carlisle, der mit den anderen Cullens vor den drei Besen stand.
„Das heißt also, dass wir keine Zeit mehr haben!“, hielt Emmett fest und die Familie rannte los. Rannte dem hinterher, der ihr Jüngstes Mitglied umbringe wollte. Fest entschlossen denjenigen zu bestrafen.
Sie rochen die Vampire schon von weitem und machten sich darauf gefasst, dass sie schon erwartet wurden… kurz bevor sie in Sichtweite waren, hielten sie inne und suchten nach einer Lücke, einem Fehler in ihrer Aufstellung, doch kein Zentimeter war unbewacht.
„Dann eben auf die alte Methode!“, lächelte Emmett grimmig und rannte als Erster los, während die anderen ihm nach kurzem folgten.
Auch wenn die Verteidigung der Vampire nahezu lückenlos war, den Überraschungsmoment hatten sie auf ihrer Seite. So konnten sie innerhalb von ein paar Sekunden über die Hälfte der Vampire auslöschen, ohne, dass die Frau, die sich in der Mitte der Lichtung befand, etwas davon mitbekam, da sie viel zu sehr auf das kleine Mädchen fixiert war.
Der Vorteil der Überraschung dauerte jedoch nicht lange an. Sehr schnell entwickelte sich die Situation zu ihrem Nachteil. Die Vampire machten auf sich aufmerksam, was die komplette Brut auf den Plan rief. Diese Anhängsel der Frau waren trainierter, als die Cullens zunächst gedacht hatten.
Die blond-gelockte Frau, ließ heimtückisch grinsend von Renesmée ab. Sie hatte bemerkt, dass etwas nicht stimmte und versuchte die Situation kurz zu überblicken, nicht damit rechnend, dass Alice nur darauf gewartet hatte, dass sie unaufmerksam war. In größter Eile hatte sie sich Renesmée geschnappt und war mit ihr so weit weg gelaufen, wie sie es für angemessen hielt.
Als Valerie dies bemerkte und ihr hinterherrennen wollte, stellte sich ihr Bella in den Weg… Und auch Edward und Emmett hinderten sie am weiterkommen, während Carlisle, Rosalie, Esme und Jasper die restlichen Vampire erledigten. Wütend erkannte Valerie, dass sie keine Chance hatte… Sie hatte einfach nicht erwartet, dass die Cullens so schnell ihre Kämpfer besiegen konnten. Sie war so nah dran gewesen, doch nun hatte sie Renesmée verloren, das wusste sie.
Also drehte sie sich einfach um und verschwand, mit der Absicht bald wieder zu kommen und ihren Plan endgültig in die Tat umzusetzen.
Sie hatte das selbe Talent wie ihre Schwester… das Fliehen lag ihr so gut, dass die Cullens keine Chance hatten sie einzuholen und nur darauf warten konnte, dass sie ein weiteres Mal auftauchen würde, um sie endlich zur Strecke zu bringen.

Dani California

Beitragvon Dani California » Do 18 Feb, 2010 12:34

DUNKEL

1. Der neue Auftrag des dunklen Lords


Lucius Malfoy war noch immer niedergeschlagen. Nachdem er im Zaubereiministerium versagt hatte und die Prophezeihung zerstört worden war, hatte sein Ansehen im Kreise der Todesser stark gelitten. Der dunkle Lord war nicht gut auf ihn und seine Familie zu sprechen und nun – da er auf dem Weg zu ihm war, weil er ihn über sein dunkles Mal zu sich gerufen hatte, wusste er nicht so recht, was ihn erwarten würde. Es war ungerecht, dass man ihn, der so lang ein Treuer Diener seines Herrn gewesen war und immer an seine Rückkehr geglaubt hatte nun wegen eines Missgeschicks wie einen Ausgestoßenen behandelte.

Als Lucius auf dem Friedhof in Little Hangleton apparierte, sah er schon das schwache Licht in der alten Hütte am Rande des Friedhofes. Nagini lag vor der Tür und zischte ihn feindselig an. Mit einem Schlenker seines Zauberstabes öffnete Lucius die Tür und trat ein. Der dunkle Lord stand drinnen mit Severus Snape vor dem knisternden Feuer und sprach leise. Lucius konnte nicht verstehen, worüber sie genau sprachen und verneigte sich, als die beiden sich ihm zuwandten.

„Ihr habt mich zu Euch gerufen, ich stehe euch ergeben zu Diensten, mein Herr!“, sagte Lucius unterwürfig.

Die Augen von Voldemort verengten sich beim Anblick Malfoys zu schmalen Schlitzen. „Lucius – na endlich! Du weißt, dass du mich schwer enttäuscht hast und dass es für dein Versagen keine Entschuldigung gibt.“

„Herr, ich…“

„Schweig und zwing mich nicht dich zu foltern!“

Lucius wurde blass und verneigte sich abermals stumm.

„Ich werde dir eine letzte Chance geben, um deine Ehre und die deiner Familie wieder herzustellen. Du erhältst von mir eine neue Aufgabe, die von ebenso großer Wichtigkeit ist, wie deine letzte. Deine Frau Narzissa wird dich dieses Mal begleiten und darauf achten, dass du nicht erneut scheiterst. Auf deinen Sohn Draco wird so lange unser Freund Severus ein Auge haben. Kannst du meine Aufgabe nicht zu meiner Zufriedenheit erfüllen, dann werde ich auch ihn dafür bestrafen.“

Lucius schluckte und spürte das flaue Gefühl in seinem Magen. Mit gefasster Stimme erwiderte er: „Ich werde euch gewiss nicht noch einmal enttäuschen, mein Lord! Welche Aufgabe darf ich für euch erledigen?“
„Nun, wie ihr wisst habe ich für unseren Kampf gegen Dumbledore und das Zaubereiministerium bereits einige Wesen der Dunkelheit auf unsere Seite gebracht. Mit der Hilfe von Fenrir Greyback konnten wir die Werwölfe für unsere Sache gewinnen, die Riesen werden mit uns in die Schlacht ziehen und auch die Dementoren von Askaban stehen zu weiten Teilen unter unserer Kontrolle.“

Lucius nickte stumm, während Voldemort fortfuhr: „So richtig gefährlich werden könnten uns eigentlich nur noch eine Gruppierung, die schon seit mehreren tausend Jahren ihr Unwesen treibt und bislang im Verborgenen operierte.“

Lucius schauderte. Er ahnte was kommen würde und blickte auf. Die nüsternartige Nase des dunklen Lords sog die Luft tief ein und seine rötlichen Augen flackerten auf. „Wir müssen es schaffen, dass auch die alten Vampirfamilien aus Südeuropa geschlossen mit uns in den Kampf ziehen und uns wenigstens nicht in den Rücken fallen.“

„Aber mein Lord – Vampire und Werwölfe sind seit Ewigkeiten total verfeindet. Wenn sie erfahren, dass sich die Werwölfe uns bereits angeschlossen haben, dann wird es ausgeschlossen…“

Voldemort blickte ihm tief in die Augen und Lucius spürte eine plötzliche Kälte und Schmerzen, wie er sie noch nie in seinem Leben gespürt hatte. Augenblicklich wusste er, dass der dunkle Lord keinerlei Widerrede dulden würde und allein die Umsetzung dieses schier aussichtslosen Vorhabens das Schicksal seiner Familie bestimmen würde. Er gab jeglichen Widerstand auf und fragte den dunklen Lord schließlich: „Wo finde ich die Anführer der Vampire?“

„ Die sogenannten Volturi bilden das anerkannte Oberhaupt der ältesten Vampirfamilien und sind mit der Geheimhaltung ihrer Existenz vor den Menschen betraut. Sie sind also so etwas Ähnliches wie ein Zaubereiministerium für Vampire, nur haben sie deutlich weniger Mitleid mit den Menschen.“

Snape und Voldemort blickten sich bei den letzten Worten an und lachten laut auf. Lucius war alles andere als zum Lachen zumute.

„Die Volturi leben in Volterra, einer unterirdischen Festung in Italien und einem Ort, der wegen eines uralten Zaubers keinerlei Entfaltung magischer Kräfte duldet. Ihre Anführer heißen Aro, Caius und Marcus.

Gegen die dort herrschenden Abwehrzauber sind Dumbledores Methoden der reinste Kinderkram, darum macht es wenig Sinn, dort zu versuchen mit Zauberei weiter zu kommen. Auch apparieren, disapparieren und fliegen werdet ihr dort nicht können, darum wirst du dorthin mit einem Ungarischen Hornschwanz fliegen. Für Menschen ist dieser Ort übrigens recht gefährlich, da die Volturi sie gruppenweise als Touristen in ihre Festung locken und dann dort genüsslich verspeisen. Pass also gut auf das Blut auf, das in euren Adern fließt.“ Voldemorts Gesicht verzog sich zu einer häßlich grinsenden Maske. „Ihr Respekt vor den Menschen und den Zauberern ist sehr gering, ihr Durst jedoch immer sehr hoch!“

Lucius Malfoy verneigte sich erneut und drehte sich um, um die Hütte zu verlassen. Er dachte, alle entscheidenden Informationen erhalten zu haben, doch Voldemort hatte noch etwas zu sagen: „Warte, ich bin noch nicht fertig. Neben Narzissa wird dich auch Fenrir Greyback begleiten. Auch er hat einiges bei mir gut zu machen.“, ergänzte Voldemort.

Er wusste, dass damit das Unterfangen noch aussichtsloser werden würde, denn wenn er im Hauptquartier der Vampire mit einem Werwolf auftauchen würde, dann war die Chance, sie von irgendetwas zu überzeugen ungleich schwieriger. „In Ordnung“ sagte Lucius leise. „Er soll morgen bei Tagesanbruch mit dem Drachen in Malfoy Manor sein.“ Schweigend verließ er die Hütte und den Friedhof und fragte sich, ob er dem dunklen Lord und Snape jemals lebend wieder begegnen würde.


2. Volterra

Am Mittag des übernächsten Tages schwebten Greyback, Lucius und Narzissa auf dem Hornschwanz über dem Appenin und hielten nach dem kleinen italienischen Ort Ausschau, der ihr Ziel war. „Dort – das muss es sein!“, rief Narzissa plötzlich und zeigte auf eine festungsähnliche kleine Altstadt auf einem Berg. „der Palazzo dei Priori!“.

Sie landeten in einem nahe gelegenen Waldstück und stiegen von dem Drachen ab. Der Hornschwanz schien jedoch die Gegenwart der Vampire und die hier fehlenden Zauberkräfte der Todesser zu wittern und ließ sich durch die drei Zauberer überhaupt nicht mehr beruhigen.
(Bild)
Im Gegenteil fauchte er sie immer schärfer an und machte Anstalten, von diesem Ort zu fliehen.

„Lass ihn!“, sagte Lucius zu Narzissa gewandt. „Wir werden den Rückweg auch ohne ihn schaffen.“ Greyback nickte und wollte mit den beiden Malfoys den Fußmarsch in Richtung Palazzo antreten, als ihn Lucius beiseite nahm.

„Nein, Fenrir!“, sagte Lucius ruhig. „Warte hier für 8 Stunden und falls wir bis dahin nicht zurück sind, entscheide selbst, was du für richtig hältst. Fürs Erste möchte ich jedoch die Volturi ohne Begleitung eines Werwolfes sprechen, um sie nicht unnötig zu verärgern.“

„Sie haben mich längst gerochen, Lucius. Das wird nicht viel bringen.“

„Doch. Es ist ein Unterschied, ob du nur in der Nähe bist, oder ob du ihren Palast, ihr Heiligtum betrittst. Gleichwohl wirst du spüren, wenn wir in Gefahr sind. Ich erwarte jedoch nicht von dir, dass du uns dann zur Hilfe kommst. Versprich mir bitte nur, dass du Draco beschützen wirst, wenn du das hier lebend überstehen solltest.“

„Genau wie die Vampire bin auch ich nicht mehr am Leben und wenn ich mich um Draco kümmern müsste, würde ich früher oder später nicht verhindern können, dass ich ihn beiße.“, knurrte Greyback. „Setze also nicht zu große Hoffnungen in mich, Lucius. Wenn du es aber wirklich wünscht, werde ich hier auf euch warten.“

„Gut. Dann werden Narzissa und ich uns jetzt unter die Touristen mischen.“

Lucius und Narzissa machten sich auf den Weg und schlängelten sich durch die Gassen durch, bis sie einen Turm erreicht hatten, welcher der Beschreibung des Palazzos ähnelte. Dort verschwand gerade eine etwa 20-köpfige Reisegruppe im Gang unter dem Turm. Unauffällig schlossen sie sich dieser Gruppe an. Es wurde immer dunkler. "Lumos", sagte Lucius mit Blick auf seinen Zauberstab, doch sein Zauber bewirkte gar nichts.

Nach einigen Minuten kamen zwei Gestalten ihnen entgegen. Sie wirkten wie Kinder, aber ihre Gesichter waren voller Schönheit und Anmut. Narzissa fragte sich, wann sie das letzte mal solche vollkommene Schönheit gesehen hatte. Die beiden führten die Gruppe tiefer in die Gemäuer hinein, doch einer der beiden schien zu bemerken, dass Lucius und Narzissa anders waren als die übrigen Mitglieder der Gruppe.

"Seid ihr gewöhnliche Menschen?", fragte Alec.
"Nein.“, sagte Lucius ruhig. „Wir sind Zauberer, gesandt vom dunklen Lord, und würden gerne mit Aro, Caius und Marcus sprechen".

"Ungewöhnlich", meinte Jane.
Sie schaute ihren Bruder an. Nach einigem Zögern nickte er ihr zu.
"Folgt mir", meinte Jane und drehte sich auf dem Absatz um. Zu ihrem Bruder gewandt flüsterte sie "Und wenn sie keine Zauberer sind, dann dienen sie als Zwischenmahlzeit!"

3. Der Thronsaal

Nach einigen Türen und Gängen wurden Lucius und Narzissa in den Thronsaal geführt, der seinem Namen alle ehre machte, an.

Die Volturi saßen bereits auf ihren Stühlen, ganz in ein Gespräch versunken, als sie den Eintritt der Ankömmlinge bemerkten.

"Jane, Liebes...", Aro streckte seine Hand aus und berührte Janes Arm kurz. "Ahh... Interessant. Faszinierend. Lange schon ist es her, dass wir Zauberermenschen bei uns empfangen haben. Wie erfreulich.", er lächelte.

"Aro, Caius, Marcus", Lucius nickte jedem der Vampire zu. "Ich bin Lucius Malfoy, das -" er deutete auf Narzissa "- ist meine Frau Narzissa, wir wurden vom dunklen Lord zu euch geschickt, um eure Gunst zu erbitten. Wir befinden uns im Krieg gegen Halbblüter und Menschen und würden uns erkenntlich zeigen, wenn eure Gattung auch mit uns mitziehen würde".

Aro zog eine Augenbraue hoch.
Caius schien wütend zu werden.
Marcus schaute tödlich gelangweilt drein.

"Unsere Gunst erbitten?" Caius schnaubte. "Ich denke nicht, dass wir euch helfen werden."

Lucius versuchte einen neuen Ansatz: „Lasst mich zunächst einmal erklären, welche Vorzüge eine Zusammenarbeit mit uns haben könnte. Wenn ihr uns nur eine kurze Demonstration unserer Zauberkünste erlauben würdet... Der dunkle Lord ist sehr mächtig und würde sich gewiss erkenntlich zeigen...“

Marcus stand auf. "Nein, danke. Wir haben kein Interesse, die letzten 3000 Jahre kamen wir ganz gut ohne ihn zurecht und werden und jetzt nicht in seinen Dienst stellen. Schon gar nicht, wo er sich nicht einmal persönlich hierher traut.“ Er blickte zu Aro hinüber, der fortfuhr:

“Ein Jammer, dass ihr im diese Nachricht aber gar nicht mehr übermitteln können werdet, da wir leider nicht zulassen können, dass ihr diesen Raum hier lebend verlassen dürft.“ Jane lachte und ließ dabei ihre Zähne aufblitzen, Lucius und Narzissa wichen entsetzt zurück. Caius wandte sich ihr zu: „Ruf deinen Bruder mit dem Rest der Gruppe herein!“

In diesem Moment erschien mitten im Raum in einer gewaltigen Stichflamme der dunkle Lord. Überrascht wichen die Vampire zurück. Lucius atmete erleichtert auf. Offenbar waren seine magischen Kräfte doch stärker als die der Volturi.

“Ich bitte die Hausherren um Vergebung für mein plötzliches Eintreten, doch dank meiner Fähigkeiten auf dem Gebiet der Okklumentik und Legilimentik ist mir bekannt geworden, dass ihr euch mein Erscheinen wünschtet. Ich kann verstehen, dass ihr meine beiden Diener hier verspeisen mögt und ich bin durchaus bereit, sie euch zu opfern um euch meine Ehre zu erweisen. Sie haben es nicht anders verdient. Ich wäre euch nur dankbar, wenn ihr dafür sorgt, dass sie hinterher noch als brauchbare Diener einsetzbar sind. Ich denke, eine Verwandlung in Euresgleichen wäre angebracht.“

Aro, Caius und Marcus schienen überrascht und zugleich beeindruckt. Aro schüttelte jedoch skeptisch den Kopf und sagte zum dunklen Lord: „Wir bleiben dabei. Wir werden uns dir und deiner Sache nicht unterordnen.“

“Das verlange ich auch nicht. Fürs Erste würde es mir genügen, wenn ihr mir zusichert, nicht gegen uns zu kämpfen.“, antwortete Voldemort ruhig.

Der dunkle Lord blickte die Malfoys mit seinen kalten Augen an und sagte: “Lasst euch das eine Lehre sein!“ – Er richtete seinen Zauberstab auf sie und rief laut: „SECTUMSEMPRA!“

Die Wucht des Fluchs warf Lucius und Narzissa zu Boden. Unter unglaublichen Schmerzen wanden sie sich hin und her und plötzlich trat ihnen am gesamten Körper Blut hervor. Das war zuviel für die Vampire und sie konnten sich nicht länger zurückhalten und stillten ihren Durst.

Dani California

Beitragvon Dani California » Do 18 Feb, 2010 12:37

Hier kommen meine Bewertungen, die von Mel und Vic dürften auch bald kommen, wenn die zwei wieder on sind *g*

Ich bemerkte bei allen drei Geschichten, dass sich da wirklich jemand reingekniet hat - dementsprechend war es auch sehr interessant zu lesen! Vielen Dank an alle, die sich so viel Mühe gegeben haben :D Und nicht böse sein, wenn die Bewertung nicht so ausfällt wie erwartet.

LICHT- 13 Punkte
Mindestanforderungen - 4 Punkte – Passt alles.
Grammatik / RS - 2,5 Punkte – Ein paar RS-, Satzbau- und Ausdrucksfehler sind schon drin, aber die halten sich größtenteils auch in Grenzen.
Kreativität - 3 Punkte – Ihr wart sehr kreativ, habt viele kleine Details eingebaut und mit den zwei unterschiedlichen Welten gespielt, deshalb gibt es da volle Punktzahl.
Inhalt – 3,5 Punkte – Im Großen und Ganzen gefällt mir eure Geschichte sehr gut. Nur ab und an gibt es noch ein paar kleine Ungereimtheiten. Etwas, für das ihr nichts dafür könnt, sind diese Motten – die erstaunen einen schon ein wenig, wenn man das Nocturna-Buch nicht gelesen hat. Ich musste im ersten Moment sogar laut lachen, weil mir das so albern erschien, dass in dieser vor Spannung klirrenden Situation plötzlich Motten auftauchen :lol: … aber gut, da ihr eine Nebenwelt nehmen konntet, bestand natürlich auch die Möglichkeit, dass wir eine Buchreihe nicht kennen, von daher kein Vorwurf wegen den seltsamen Motten.
Nun zu den Ungereimtheiten – Nachdem sie vom Drachen gestiegen waren und der sich ein wenig aufregte, find ich es unverständlich, dass sich Harry plötzlich so für den Drachen interessiert und ihn beruhigen möchte. Warum läuft er nicht mit Hermine und Ron außer Reichweite? Wozu braucht er denn den Drachen noch? Oder war da nur sein Heldenehrgeiz geweckt?
Und dann lässt die Kurzgeschichte auch noch ein paar Fragen offen (wie Kurzgeschichten das so an sich haben…) : Wie kommt das Trio nun in die andre Welt? Waren die Motten wirklich ein Portschlüssel oder wie? Oder hatten die Dichter sogar ihre Motten geschickt, um sich Ron zu schnappen?
Was mir wiederum sehr gut gefallen hat, war die Reaktion von Hermine auf Rons Wo-sind-wir-Frage. Typisch Hermine, erst einmal alle Möglichkeiten durchgehen und nach dem Ausschlussverfahren auf eine Lösung kommen…
Insgesamt lässt sich sagen, dass eure Geschichte spannend ist, aber an der ein oder anderen Stelle noch ein wenig ausgebaut werden kann.

DUNKELHEIT – 14,5 Punkte
Mindestanforderungen - 4 Punkte – Passt alles.
Grammatik / RS - 3 Punkte – Ein paar Satzzeichen- und Rechtschreibfehler gibt es natürlich, aber die halten sich in ordentlichen Grenzen.
Kreativität – 2,5 Punkte – Eure Geschichte wirkt sehr souverän, es liest sich auf jeden Fall spannend, unterhaltsam, nur eine kleine Prise Kreativität fehlt mir noch zur vollen Punktezahl.
Inhalt – 5 Punkte – Der Leser wird von eurer Kurzgeschichte absolut in die neue Mischwelt von HP/TW mitgerissen! Von allen drei Welten habt ihr die eingeschränkte Länge am besten gemeistert, indem ihr wirklich nur einen kurzen Ausschnitt gezeigt habt – aber das ganze wirkt nicht abgeschnitten, weil um das Geschehen um Voldemort und Aro noch einiges passieren kann, nur führt ihr das in eurer Geschichte eben nicht aus.
Was mir besonders positiv aufgefallen ist, war der Umgang mit den verschiedenen Charakteren: Die Malfoys wirkten so, als ob sie JKR beschrieben hätte, Fenrir wirkte mir zwar ein wenig zu zivilisiert, weil ich den noch nie wirklich lange Reden hab schwingen hören, aber ich schätze, das ließ sich nicht vermeiden, weil er einfach was zu sagen hatte. Und sein Geknurre im darauffolgenden Absatz hat das Zivilisierte auch wieder wett gemacht :lol: Aro, Caius, Marcus sind durch die drei kurz untereinander geschalteten Absätze ("Aro zog eine Augenbraue hoch. / Caius schien wütend zu werden. / Marcus schaute tödlich gelangweilt drein.") total gut getroffen, auch von der Form her. Voldy ist schlangig wie immer, also - die Charaktere sind unglaublich gut getroffen!
Von ein paar Stellen abgesehen, an denen mir die Übergänge ein wenig zu abrupt sind (der direkte Vorwurf von Voldemort im 4. Abschnitt) oder etwas übergangen wurde (Voldemort wartet im drittletzten Abschnitt gar nicht auf die Antwort der Volturi), ist eure Geschichte schlichtweg super zu lesen!

ZWIELICHT – 9 Punkte
Mindestanforderungen - 4 Punkte – Passt alles.
Grammatik / RS – 1,5 Punkte – In eurer Geschichte lassen sich leider ziemlich viele Rechtschreib-, Satzzeichen- und Ausdrucksfehler finden.
Kreativität – 1,5 Punkte – Eure Geschichte zeigt einige kreative Ausbrüche, aber insgesamt ist es alles schon mal da gewesen – Vampire, die sich für den Tod eines geliebten Menschen rächen wollen, Nessie in Gefahr, jemand, der auf einem Drachen reist, … Es liest sich schön runter, aber richtige Spannung kommt dabei selten auf.
Inhalt – 2 Punkte – Wie oben schon gesagt, gibt es selten etwas neues in eurer Geschichte zu entdecken – dass die Cullens in Hogwarts sind, ist natürlich neu, aber so richtig ausnutzen tut ihr das Potenzial, das die zwei aufeinander treffenden Welten bieten, nicht. An manchen Stellen find ich gewisse Szenen auch ein wenig unrealistisch – ein nicht näher beschriebenes Ablenkungsmanöver lenkt von einem riesigen Drachen ab, der sich aus einer Schülermenge ein Mädchen schnappt?
Manchmal erscheinen mir v. a. die Cullen-Charaktere ziemlich untypisch zu handeln – bspw. würde doch Carlisle noch einige Fragen über Alices Vision stellen, bevor er zum Aufbrechen und zum Kampfe ruft? Auch der Auftritt von Edward und Bella in Hogsmeade erscheint mir ziemlich untypisch für die zwei. Aber da muss man auch sagen, dass die Cullens sehr schwer darzustellen sind, wenn man nicht Steph Meyer heißt. Ich hab bisher wirklich sehr, sehr wenige Fan-Fictions gelesen, die Edward & Co. authentisch rüberbringen konnten – also sei euch da ein wenig verziehen.
Von der Storyline her sind auch noch einige Makel zu sehen – ihr habt einfach versucht zu viel Spannung, Action und Handlung in zu wenig Text zu packen. Da hättet ihr mehr rausholen können, wenn ihr euch auf eine einzelne kurze Szene konzentriert hättet, wie es die Dunklen gemacht haben.

Leanne
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Beitragvon Leanne » Do 18 Feb, 2010 13:14

Ich möchte mich auch nochmal bei allen bedanken, die sich beim Schreiben beteiligt haben. Es sind wirklich schöne Crossover-Kurzgeschichten dabei rausgekommen :)


Welt des Lichts - 12,5 Pkt.

Mindestanforderungen: 4 / 4 Pkt.
Ihr seid unter den vorgegebenen 2500 Wörtern geblieben, habt zwei Fantasy-Welten kombiniert, mindestens eine Hauptwelt einbezogen und die Bildsituation wiedergegeben - daher gibt es die volle Punktzahl für euch.

Grammatik: 2,5 / 3 Pkt.
Als ich mir eure Geschichte durchgelesen habe, sind mir einige Rechtschreibfehler aufgefallen - diese haben sich jedoch in Grenzen gehalten. Es gab auch ein paar Satzzeichenfehler, aber das war jetzt auch nicht zu viel. Ihr habt euch in dieser Hinsicht also viel Mühe gegeben.

Kreativität: 3 / 3 Pkt.
Ihr wart die einzige Welt, die nur einen Hauptbereich abgedeckt hat und euch für eine unbekanntere Fantasywelt entschieden habt. Aber auch ihr hattet mit den beiden Welten viele Möglichkeiten und habt sie auch sehr gut genutzt. Eure Crossover-Kurzgeschichte war recht spannend geschrieben und hat den Leser so in diese ferne Welt mitgenommen. Die Idee die drei HP-Charaktere in die andere Welt zu schicken, fand ich auch sehr schön - jedenfalls spannender als wenn die Geschichte in Hogwarts gespielt hätte. Die Kombination der beiden Welten und euer Ideenreichtum hat die Geschichte also sehr interessant gemacht.

Inhalt: 3 / 5 Pkt.
Um eure Kurzgeschichte überhaupt richtig bewerten zu können, musste ich mich erstmal über diese Nocturna-Welt informieren, weil ich davon wirklich keine Ahnung hatte. Habe mir also einige Sachen durchgelesen und denke, dass ich nun einen guten Einblick in diese Welt habe, sodass ich die Geschichte auch fair bewerten kann.
Interessant fand ich erstmal, dass ihr schon ganz am Anfang das vorgegebene Bild eingebaut habt und dies auch gut von euch eingebaut wurde. Die Charaktere habt ihr auch kurz vorgestellt, von daher ist das schon mal eine gute Einleitung für diese Geschichte. Natürlich fragt sich der Leser auch, was genau die drei vorher überhaupt erlebt haben, weil dies ja gar nicht genauer erwähnt wird - fand ich etwas schade, aber ist natürlich auch nicht Teil der Haupthandlung. Komisch fand ich dann, dass Harry zu diesem unruhigen Drachen geht und nicht mit Hermine und Ron außer Reichweite läuft. Weiß nicht, ob er dies wirklich machen würde - kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
Was mir aber schon zu Anfang positiv aufgefallen ist, dass die drei Charaktere recht authentisch dargestellt wurden. Dass was sie sagen, wie sie sich verhalten, was sie machen - war einfach gut umgesetzt von euch. Man konnte sich in die Charaktere hineinversetzen und sie gut verstehen. Sowas lässt eine Geschichte natürlich lebendinger wirken und "realistischer".
Beim ersten Lesen fand ich diese Motten unglaublich merkwürdig, weil ich keine Ahnung hatte, was das überhaupt genau sein sollte. Als ich dann im Internet nachgeschaut hatte, habe ich auch erfahren was für eine Rolle diese Motten in der Nocturna-Welt spielen. Aber waren das jetzt wirklich Motten? Ich hatte gelesen, dass Motten einfach Menschen sind, die mit Lebewesen kommunizieren können und außergewöhnliche Fähigkeiten haben. Können die auch die Gestalt richtiger Motten annehmen? Oder war das nur symbolisch von euch gemeint? Das hatte mich dann jedenfalls ziemlich verwirrt.
Trotzdem war diese Stelle mit den Motten recht spannend von euch aufgebaut, was für so Kurzgeschichten natürlich wichtig ist. Was mich dann gewundert hatte, war, dass die drei plötzlich in der anderen Welt waren. Wie sind sie genau dahin gekommen? Waren die Motten der Portschlüssel? Und wieso sind diese Motten da überhaupt aufgetaucht? War das von den Dichtern so gewollt oder einfach nur Zufall? Trotzdem fand ich die Verbindung zwischen den beiden Welten recht gelungen und gut gelöst.
Der Abschnitt wo Hermine dann versucht zu erklären wie sie dorthin gekommen sind, fand ich dann aber wieder sehr schön. Es war einfach typisch Hermine. Wie vorhin schon gesagt, habt ihr die Charaktere wirklich gut dargestellt.
Als dann Ron entführt wird, habt ihr dieser Geschichte wieder mehr Spannung verpasst. Die Handlung habt ihr sehr schön beschrieben und man hatte das Gefühl als würde man selbst dort stehen und alles beobachten. Anfangs habe ich mich auch gefragt, wer diese Dichter überhaupt sind, aber das erklärt ihr ja später noch in der Geschichte recht ausführlich. Für jemanden der sich mit dieser Welt nicht auskennt, ist dies natürlich wichtig um einen besseren Einblick zu gewinnen und diese Geschichte auch zu verstehen. Dann treffen Hermine und Harry auf diesen Tigwid, der den beiden dann wichtige Dinge über diese Welt erklärt und sie zu sich nach Hause führt. Da war ich auch erst etwas skeptisch, ob er ihnen wirklich helfen will oder sie in eine Falle locken wollte. Da wird ja dann auch klar, was die Dichter mit Ron vorhaben, wo sie leben, etc. Etwas schade fand ich jedoch, dass ihr kaum was über Tigwid erzählt habt. Ich habe dann später irgendwo gelesen, dass er ja selbst so eine Motte ist und gegen diese Dichter kämpft.
Man konnte aber auch gut nachempfinden wie sich Hermine und Harry in dieser Situation gefühlt haben, weil ihr das sehr schön dargestellt habt. Wie ängstlich sie sind, dass sie verzweifelt sind, aber auch unbedingt ihrem Freund befreien wollen.
Euer Ende kommt dann aber sehr plötzlich, was ich schade fand. Diese Handlung ist ja noch gar nicht abgeschlossen, weil Ron ja immer noch bei den Dichtern gefangen ist. Man erfährt nur noch, dass sie sich nun aufmachen wollen, um ihn zu retten. Deshalb bleiben natürlich viele Fragen offen. Was passiert mit Ron? Können die beiden ihn retten? Wird Tigwid den beiden helfen? Ich hätte nämlich schon sehr gerne erfahren wie das ganze nun ausgeht, ob sie es wirklich schaffen und vor allen Dingen, wie sie Ron dort wieder rausholen wollen, weil dies ja scheinbar sehr schwer ist.
Die beiden anderen Welten konnten ihre Handlung ja auch mit einem "richtigen" Ende abschließen, deshalb fand ich es sehr schade, dass ihr das nicht so gut hinbekommen habt.
Nichtsdestotrotz habe ich eure Geschichte sehr gerne gelesen, sie war an vielen Stellen sehr spannend und ihr habt auch schöne Ideen eingebaut.




Welt des Zwielichts - 11,5 Pkt.

Mindestanforderungen: 4 / 4 Pkt.
Ihr habt zwei Welten in eure Geschichte eingebracht, habt euch daran gehalten mindestens einen Hauptbereich abzudecken, die Bildsituation habt ihr eingebracht und euch an die Maximalwörterzahl gehalten - volle Punktzahl auch für euch.

Grammatik: 2 / 3 Pkt.
In eurer Crossover-Kurzgeschichte sind mir besonders die Satzzeichenfehler ins Auge gefallen, das waren schon recht viele. Rechtschreibfehler habe ich jedoch nicht so viele entdeckt, hat sich also wirklich im Rahmen gehalten. Der Ausdruck war auch ok, natürlich war er nicht an allen Stellen perfekt, aber das fand ich nicht so schlimm.

Kreativität: 2 / 3 Pkt.
Die Kombination Twilight und Harry Potter ist sehr interessant und man hat da viele Möglichkeiten daraus eine spannende Kurzgeschichte zu zaubern, da ja Vampire auf Zauberer treffen - doch ganz habt ihr dieses Potential leider nicht ausgeschöpft. An manchen Stellen hätte ich mir etwas mehr Spannung gewünscht und das Ende kommt für mich etwas zu plötzlich. Aber die Idee die Tochter von Edward und Bella nach Hogwarts zu schicken, finde ich sehr schön. Was mir auch gut gefallen hat, waren die verschiedenen Abschnitte. Mal wurde dem Leser gezeigt was Renesmée macht, dann wurde einem erzählt was Valerie zur gleichen Zeit veranstaltet und was die Cullens vorhaben - ihr habt also den Fokus nicht nur auf eine Person gerichtet. Im Großen und Ganzen wart ihr also schon recht kreativ.

Inhalt: 3,5 / 5 Pkt.
Ich fange einfach mal oben an. Der erste Abschnitt ist sehr schön geschrieben und man erhält alle notwendigen Informationen. Dem Leser wird klar gemacht, welche Charaktere in der Kurzgeschichte eine Rolle spielen und sie werden kurz beschrieben. Außerdem erwähnt ihr durch den letzten Satz im Abschnitt, welche beiden Welten aufeinander treffen werden. Man kann auch schon erahnen, dass das "kleine Mädchen" eine größere Rolle spielen wird, da sie etwas näher beschrieben wird und auch gesagt wird, dass sie nach Hogwarts fahren wird. Ihr habt die Verbindung zwischen den Welten schnell und gut gelöst, sodass ihr viel Platz für die Handlung geschaffen habt. Für diese Einleitung habt ihr also schon mal Pluspunkte ergattert.
Aber dann hat mich schon der erste Satz des zweiten Abschnittes etwas irritiert. Es klingt irgendwie so als würden sich Renesmée und ihre Freunde schon länger kennen. Ihr hattet allerdings im letzten Satz des ersten Abschnittes erwähnt, dass "Hogwarts dieses Jahr auch Vampire beherbergen sollte." Heißt also, dass sie erst dieses Schuljahr auf dieser Schule ist und nicht länger. Und dann wird ja noch erzählt, dass sie einen Ausflug nach Hogsmeade machen. Das würde wiederum bedeutet, dass Nessi ja schon mindestens in der dritten Klasse sein müsste. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass jemand nach Hogwarts kommt und sofort schon die dritte Klasse besuchen darf. Hilfreich wäre also gewesen, wenn ihr ganz am Anfang des zweiten Abschnittes kurz erklärt hättet, dass zwischen den beiden Abschnitten mindesten drei Jahre liegen. Positiv in diesem zweiten Abschnitt ist jedoch der letzte Satz ("In Hogsmeade gibt es überhaupt nichts Gefährliches!"). Das bringt etwas Spannung auf und der Leser wartet ungeduldig was denn nun passieren wird.
Die Spannung, die ihr im zweiten Abschnitt ganz zum Schluss angerissen habt, wird im dritten Abschnitt natürlich verstärkt. Da ihr nun den Fokus auf den Feind gerichtet habt und die Gedankengänge wiedergebt. Es wird auch gleich gezeigt auf wenn dieser Hass der Feindin gerichtet ist, jedoch wird erst etwas später klar, wer dieser Feind überhaupt ist. Da fand ich es sehr überraschend, dass es die Schwester von Victoria ist. Damit hätte ich überhaupt nicht gerechnet. Im weiteren Verlauf wird auch klar, dass mehrere Personen an diesem Angriff beteiligt sind und wie der Plan ausschaut. Gut finde ich, dass ihr da nicht viel drum herum geschrieben habt, sondern direkt auf den Punkt gekommen seid. Toll war auch wie ihr das vorgegebene Bild von uns in die Kurzgeschichte eingebaut habt.
Im vierten Abschnitt geht es dann um die Cullens. Dieser Teil der Kurzgeschichte hat mir nicht so gut gefallen. Ich finde ihr habt die Charaktere nicht so gut getroffen (vor allen Dingen Edward und Bella waren nicht so authentisch dargestellt), aber es ist natürlich besonders schwer die Cullens perfekt darzustellen. Trotzdem hat es mich etwas gestört. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Cullens einfach so aufbrechen ohne vorher kurz zu besprechen wie sie vorgehen wollen. Es hat auch niemand genauere Fragen zu Alice' Vision gestellt und das ist eigentlich untypisch für die Cullens - besonders für Carlisle.
Der fünfte Abschnitt, also der Teil mit dem Hogsmeade-Ausflug ist dann wieder etwas besser. Wobei ich das Gefühl hatte, dass die Spannung da etwas nachgelassen hat. Was vielleicht auch daran liegen kann, dass der Leser ja schon von dem Drachen und dem Plan von Valerie weiß und somit schon klar war was mit "Riesiges Ungetüm tyrannisiert Zaubererwelt" gemeint war. Ich fand den ersten Teil des Abschnittes deshalb etwas langatmig. Am Schluss wird dann wieder etwas mehr Spannung aufgebaut, da der Angriff ja kurz bevor stand.
Den vorletzten Abschnitt finde ich dann wieder ziemlich unrealistisch. Nessi steht am Ende einer Schlange, ein riesiger Drache kommt auf sie zu, greift sich das Mädchen und niemand soll dies bemerkt haben? Ich denke da hilft auch nicht das Gefolge, was vorher vom Drachen abgesprungen ist, als Ablenkung.
Deshalb finde ich auch den Anfang vom letzten Abschnitt merkwürdig. Die Kinder müssen doch eigentlich Panik bekommen, weil Nessi entführt wurde. Ich kann mir nämlich wirklich nicht vorstellen, dass das kein Mensch bemerkt haben sollte. Die Cullens kommen dann plötzlich auf diese Lichtung und dann wird dort dieser Kampf beschrieben, was wieder Spannung aufbaut. Ich finde es jedoch schade, dass das Ende dann so plötzlich kommt, ist für den Leser etwas enttäuschend. Der Schluss weckt jedoch Neugierde, da Valerie ja fliehen kann.
Den Titel, den ihr ausgesucht habt, passt sehr gut zu eurer Geschichte. Schön war, dass ihr da auch gleich schon die beiden Welten miteinander verbunden habt und sogar eure eigene Welt eingebaut habt. Eine klasse Idee.
Ihr habt also wirklich versucht eure Geschichte interessant und spannend zu gestalten, was euch auch an vielen Stellen auch gelungen ist. Aber leider war die Story nicht überall so gut durchdacht. Trotzdem hat mir das Lesen viel Spaß gemacht.




Welt des Dunkels - 13,5 Pkt.

Mindestanforderungen: 4 / 4 Pkt.
Wie die beiden anderen Welten habt auch ihr das Bild in eure Kurzgeschichte eingebaut, habt zwei Fantasy-Welten kombiniert, mindestens einen Hauptbereich abgedeckt und seid unter 2500 Wörtern geblieben - auch ihr bekommt hier die Höchstpunktzahl.

Grammatik: 3 / 3 Pkt.
In eurer Crossover-Kurzgeschichte haben sich nur sehr wenige Rechtschreibfehler versteckt - ich glaube, ihr hattet von allen Welten die wenigsten. Satzzeichenfehler gab es hin und wieder auch ein paar, aber da waren es auch nicht so viele. Hat beim Lesen also nicht gestört.

Kreativität: 2,5 / 3 Pkt.
Wie ich schon bei den Zwielichtern gesagt habe, finde ich die Kombination Twilight und Harry Potter unglaublich spannend. Da treffen einfach zwei großartige Welten aufeinander mit Charakteren, die sich ziemlich unterscheiden. Und gerade deshalb hat man viel Potential daraus was ganz spannendes zu machen - und ich finde, dass ihr diese Möglichkeit ein klein wenig besser ausgenutzt habt als die Zwielichter. Ihr habt eure Geschichte mit viel Spannung geschrieben und gerade das ist bei einer Kurzgeschichte mit dunklen Charakteren natürlich sehr wichtig. Eure Idee Lucius zu den Volturis zu schicken war jedenfalls toll, hat mir wirklich gut gefallen. Um eine volle Punktzahl zu geben, hat mir aber an manchen Stellen etwas die Kreativität gefehlt. Ihr hättet sogar die Chance gehabt eure Geschichte noch etwas auszuschmücken und ein wenig mehr ins Detail zu gehen, da ihr ja sogar unter 2000 Wörtern geblieben seid.

Inhalt: 4 / 5 Pkt.
Gut, kommen wir nun zum letzten Teil der Bewertung. Im ersten Abschnitt erfährt man direkt um wen sich diese Geschichte wohl hauptsächlich drehen soll. Das finde ich in so einer Einleitung immer ganz wichtig. Gut finde ich auch, dass ihr gleich schon erwähnt habt, wohin Lucius geht und in welcher Situation er sich befinden. Schon gleich im dritten Satz wird der Dunkle Lord erwähnt, was natürlich gleich schon eine gewisse Spannung aufbaut und der Leser sofort neugierig wird und wissen will was Voldemort nun mit Lucius vor hat.
Im zweiten Abschnitt baut ihr dann noch diese düstere Stimmung ein, indem ihr erwähnt, dass sich Lucius nun auf dem Friedhof befindet. Und auch durch so Wörter wie "feindselig", "schwaches Licht" und "knisterndes Feuer" verstärkt ihr diese Stimmung.
Dann folgt ja dieser Dialog zwischen Voldemort und Lucius und den habt ihr wirklich gut hinbekommen. Er war sehr authentisch, so als hätte es J.K. Rowling selbst geschrieben. Die Charaktere habt ihr also sehr gut getroffen.
In dem längeren Abschnitt, wo Voldemort dann spricht, erfährt man ja auch gleich schon was er vor hat und dass er Lucius wirklich nur noch diese eine Chance gibt. Und als dann die Werwölfe in eurer Geschichte gefallen sind, konnte man sofort erahnen, dass ihr als zweite Fantasywelt Twilight ausgesucht habt. Die Verbindung zwischen diesen Welten habt ihr gut gelöst, es wirkt nicht an den Haaren herbeigezogen, sondern sehr flüssig. Was mir auch noch positiv aufgefallen ist, dass ihr die Gefühle der Charaktere gut rübergebracht habt. Sowas wie "Lucius schluckte und spürte das flaue Gefühl in seinem Magen" macht die Geschichte einfach lebendiger. Man versteht die einzelnen Charaktere besser und kann sich gut in sie hineinversetzen.
In den nächsten Abschnitten erklärt der Dunkle Lord dann, was genau er von Lucius eigentlich will. Dass dann die Volturi erwähnt werden, war natürlich nicht sehr überraschend. Er will also, dass die alten Vampirfamilien auf seiner Seite sind oder zumindest nicht gegen ihn handeln, wenn er gegen Dumbledore und das Zaubereiministerium kämpft. Da habe ich mich allerdings gefragt, ob die Volturi das überhaupt mitbekommen würde, wenn Voldemort irgendwo anders gegen Zauberer kämpfen würde. Von daher würden sie also bestimmt nicht gegen ihn kämpfen. Ich finde das jetzt nicht großartig schlimm, aber beim Lesen hatte ich mir nur diese Frage gestellt. Und Lucius hat mit seiner Feststellung natürlich Recht, dass die Vampire sich wohl kaum anschließen würden, wenn Voldemort schon die Werwölfe auf seiner Seite hat. Jeder weiß ja, dass die beiden Kreaturen sich überhaupt nicht riechen können. Daher fand ich das Ganze vom Dunklen Lord schon recht naiv. Ihm hätte doch eigentlich klar sein müssen, dass das eigentlich unmöglich ist.
Im nächsten Teil eurer Geschichte werden die Volturi ja dann ein wenig vorgestellt. Für einen Leser, der sich mit Twilight nicht so gut auskennt, ist das natürlich hilfreich.
Dann kam aber eine Stelle, die ich überhaupt nicht gemocht habe und zwar diese wo Snape und Voldemort laut loslachen. Es hat da irgendwie nicht hingepasst, für mich war das nicht authentisch. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass die beiden da dann plötzlich laut auflachen würden.
Als dann Voldemort erwähnt, dass dort kein Zauber funktioniert und man nicht apparieren und disapparieren kann, wird wieder etwas Spannung aufgebaut. Und das ist ja auch für den Schluss ziemlich hilfreich, da Voldemort dort doch apparieren kann und dem Leser so gezeigt wird, dass er wirklich sehr mächtig ist.
Am Anfang des zweiten Abschnittes baut ihr dann das vorgegebene Bild ein - habt ihr auch gut hinbekommen. Auch sonst war der zweite Teil gut aufgebaut, ihr habt kurz erklärt, wie die drei vorgehen wollen und für den Leser eigentlich alles notwenige genannt. Am Ende treffen Lucius und Narzissa dann auf Alec und Jane - auch da fand ich, dass die Charaktere gut getroffen waren.
Auch im letzten Teil wurden die Charaktere perfekt beschrieben, besonders die Volturi habt ihr gut getroffen. Das lässt die Geschichte einfach noch echter erscheinen. Auch das Gespräch zwischen den Volturi und Lucius war sehr gut geschrieben, da hab ich wirklich nichts dran auszusetzen. Was dann sehr überraschend war, dass Voldemort dann plötzlich aufgetaucht ist. Hat nochmal eine gewissen Spannung aufgebaut, aber das Ende kam für mich dann viel zu plötzlich. Außerdem hat mir das Ende sowieso nicht so gut gefallen. Weiß nicht, ob Voldemort wirklich die beiden umbringen würde, dass hat er mit dem Zauberspruch ja quasi gemacht. Es war zwar Lucius' letzte Chance laut Voldemort, aber trotzdem... Ehrlich gesagt kann ich mir das nicht ganz vorstellen.
Trotz der leichten Kritik hat mir eure Geschichte sehr gut gefallen und sie war auf alle Fälle sehr spannend. Es hat wirklich Spaß gemacht sie zu lesen.
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Victor Krum
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Beitragvon Victor Krum » Do 18 Feb, 2010 13:46

So, dann kommt hier noch die letzte Bewertung:

Mindestanforderungen: Hier stimmt alles – 4 Punkte
Grammatik/RS: Es ist alles lesbar und verständlich, ich habe ein bis zwei kleinere Rechtschreibfehler entdeckt, aber die haben nicht besonders gestört. Manche Ausdrücke wirken etwas merkwürdig und manchmal kommt ihr bei den Tempora etwas durcheinander – deshalb leichte Abzüge. 2,5 Punkte
Kreativität: Als einzige Welt habt ihr ein unbekannteres Fantasy-Universum benutzt, das finde ich schon mal mutig und bietet natürlich von der Kreativität her Möglichkeiten für Neues.
Auch sprachlich zeigt sich, dass ihr kreativ wart – ihr benutzt verschiedene Stilmittel, auch trotz der im letzten Punkt angesprochenen Schwächen macht es Spaß, euren Text zu lesen.
In dem Punkt macht ihr also alles richtig und ich habe wirklich nichts zu meckern – 3 Punkte
Inhalt: Eure Geschichte an sich wirkt schon ziemlich stimmig – die Motten, die das Trio in die fremde Welt bringen, die Entführung von Ron und dann die Aufklärung durch Tigwid. Vielleicht ist es nicht ganz so wahrscheinlich, dass Hermine und Harry weglaufen würden, ohne auf Ron zu achten – aber es ist ja eure Geschichte.
Eine große Schwäche sehe ich als Leser: ihr nutzt viel Platz, um die fremde Welt einzuführen, auszuschmücken und zu erklären – aber der Platz fehlt euch am Ende wenn es darum geht, wirklich Handlung zu erzählen. Das Ende ist für mich als Leser nicht zufriedenstellend – es wirkt nicht wie ein offenes Ende, sondern einfach als ob die Geschichte abgeschnitten wäre und das ist doch sehr schade. Das ist schon etwas, was ich als große Schwäche bei der Handlung zählen muss, weil es euch nicht wirklich gelingt, viel zu erzählen. Das liegt natürlich auch an der unbekannten Welt, die viel erklärt werden muss, sorgt aber trotzdem für einen Punktabzug. 3 Punkte.
Insgesamt: 12,5 Punkte

Zwielicht
Mindestanforderungen: Hier stimmt alles – 4 Punkte
Grammatik/RS: Lesbar und verständlich ist alles – ihr habt aber ein paar RS-Fehler und einige Kommafehler. Deshalb: 2 Punkte
Kreativität: Bei euch treffen einige gute Einfälle auf Stellen, wo ihr etwas weniger kreativ wart. Sehr schön finde ich euch den Einstieg gelöst, der die Welten schnell verbindet – so bleibt euch viel Platz für die Handlung. Auch baut ihr die Hogsmeade-Episode schön auf, indem ihr die Schüler vorher darüber reden lasst. Und gelungen ist euch auch das Springen zwischen den Handlungssträngen – anstatt einer klassischen linearen Handlung habt ihr das gewählt und es fördert die Spannung.
Euer Ende finde ich aber etwas weniger kreativ – die Cullens besiegen Valeries Anhänger und eure Geschichte ist vorbei. Hier hätten mehr Details sicher geholfen, um, die Handlung noch bis zum Schluss spannend zu halten. Ihr hättet eure Geschichte auch noch mit einigen Details ausschmücken können, dann würde das Lesen sicher noch etwas mehr Spaß machen, aber da habt ihr euch auch schon etwas Mühe gegeben und ist schon einiges da.
In Sachen Kreativität sind also schon schöne Ansätze dabei, aber ihr nutzt es noch nicht ganz aus – 2 Punkte
Inhalt: Durch die Handlungssprünge, die ich bei der Kreativität gelobt habe, entstehen in eurer Geschichte ein paar Lücken, wo mir nicht genau klar ist, was los ist. Zum Beispiel heißt es in eurer Einführung, dass in „diesem Jahr“ auch Vampire in Hogwarts sein sollen. Ist das auch dasselbe Jahr wie das von dem Hogsmeade-Besuch? Oder wird Renesmée dort eingeschult und die restliche Handlung spielt 3 Jahre später? Da hättet ihr zum Beispiel mit einem Satz mehr alles erklären können. Allgemein ist die Handlung schon schlüssig, aber ihr macht es euch manchmal etwas einfach – Renesmée kann entführt werden, ohne dass jemand etwas bemerkt und die Cullens können alle Gegner besiegen, ohne dass es gefährlich wird.
Schön finde ich, wie ihr die verschiedenen Handlungsstränge verbindet – zum Beispiel, dass die Schüler in Hogwarts von dem Ungetüm lesen, das die Dörfer verwüstet.
Wieso aber greift Valerie etliche Dörfer an, wenn sie es doch nur auf Renesmée abgesehen hat?
Euer Inhalt ist also insgesamt sicher nicht perfekt, aber ich finde ihn auch nicht schlecht – in der Geschichte steckt auf jeden Fall Potenzial und ihr habt einige schöne Elemente. Deshalb: 3,5 Punkte
Insgesamt: 11,5 Punkte

Dunkel
Mindestanforderungen: Hier stimmt alles – 4 Punkte
Grammatik/RS: Ich konnte nur minimale Flüchtigkeitsfehler entdecken, ansonsten sind Grammatik, RS und Ausdruck perfekt – 3 Punkte
Kreativität: Eure Geschichte wirkt ziemlich professionell – sie liest sich gut und ist auch spannend, dabei nutzt ihr die Längen-Vorgabe kaum aus. Es ist also schon beeindruckend, wie gut ihr die Geschichte durchgezogen habt. Das geht aber etwas zu Lasten der Kreativität – ihr setzt Ideen gezielt ein, aber sie halten sich in Grenzen. Der Text hat also auch noch Potenzial, um weiter ausgeschmückt zu werden. Sehr schlimm ist das nicht, denn trotzdem ist es euch sehr gut gelungen. 2,5 Punkte
Inhalt: Eure Handlung ist kurz und spannend – und die Wendung am Ende kam schon etwas überraschend. Das ist alles schon mal sehr gut – und auch eure Charaktere wirken größtenteils passend. Von Twilight habe ich zwar selbst wenig Ahnung, aber das, was ich von den Volturi weiß, passt unglaublich gut dazu, wie ihr sie darstellt. Und die Harry Potter-Charaktere sind auch wirklich gut getroffen – bis auf kleinere Ausreißer. Da wäre das Lachen von Voldemort und Snape, das irgendwie so nicht zu den beiden passt (vor allem für Snape finde ich es doch sehr untypisch). Dann weiß ich nicht, ob ich es richtig verstanden habe, aber die Aussage von Greyback, dass er wie die Vampire nicht mehr am Leben wäre finde ich doch etwas verwirrend. Und auch, ob Voldemort seine Diener Lucius und Narzissa so schnell opfern würde, weiß ich nicht sicher – aber das ist natürlich alles Kritik auf hohem Niveau. Insgesamt macht eure Handlung einen sehr guten Eindruck und die Kritikpunkte haben keinen so großen Einfluss auf die Bewertung – 4,5 Punkte
Insgesamt: 14 Punkte
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Lady Midnight
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Beitragvon Lady Midnight » Do 18 Feb, 2010 13:55

Juheeee! :D Danke danke für die Bewertung *hüpffroi*
Danke René fürs schreiben, diese Aufgabe fand ich echt spannend aber wir habens ja auch auf den letzten Drücker gemacht aber gerade deswegen, toll, dass es so gut angekommen ist :D Yesssss!
"You do not fear... You do not falter. You do not yield."

~Alice~
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Beitragvon ~Alice~ » Do 18 Feb, 2010 15:34

Ich muss sagen, dass die Dunklen wirklich eine super Geschichte abgeliefert haben! Und natürlich passend für das Dunkle gab es kein wunderschönes Happy End, aber muss ja auch nicht. :lol:
Auch die Zwielichter haben eine ganz schöne Geschichte geschrieben. Mir haben alle drei gut gefallen.
Und Glückwunsch den Dunklen zum Sieg!!
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Beitragvon GinnyLynnWeasley » Do 18 Feb, 2010 17:08

Ich find auch alle Geschichten gute gelungen, hat sich auf jeden Fall gelohnt... :D
Herzlichen Glückwunsch ihr dunklen ;D

Denkarius
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Beitragvon Denkarius » Fr 19 Feb, 2010 12:02

Vielen Dank für die Glückwünsche und für die ausführlichen Bewertungen. Ich weiss, dass das Bewerten fast genauso viel Arbeit macht wie das Bearbeiten der Aufgaben und freue mich darum besonders, wenn das so sorgfältig gemacht wird.

Unsere Aufgabe war buchstäblich in letzter Sekunde vollendet worden und natürlich habt ihr mit allen Kritikpunkten an unserer Arbeit absolut Recht. Das mit der Kreativität ist allerdings auf Bestellung und in den engen Vorgaben der Aufgabe gar nicht so einfach gewesen... :lol:

Dass wir mehr als 2000 Worte schreiben durften habe ich dann erst nach Ende der Abgabefrist gelesen, doch ich bin mir gar nicht sicher, ob die Geschichte mit mehr Worten dann wirklich besser geworden wäre? :hm:

Mein Kompliment auch an die anderen Welten für ihre Aufgabenlösungen.
Amo vitam, amo generem,
tamen quare sum sola.
Amo rosam, desidero pacem
tamen quare sum sola.